Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 15, 1912, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    W
Erkennst-.
Gan C. R. B.)
Im Traume sah im dichten Men
schenschwarme
Jch wortlos Dich an mir vorüber
schreiten. —
Du schautest wie in jchrverenZukunfts
träumen
Mit mildem Blick in sonnenlofe Wei
ten.
Und Deine Lippen waren herb ge
schlossen
Als ob Dein Leben nichts von Frie
den wüßte —- —
Bast Du’s gespürtltpfie meine Seele
et e
Voll Lin-be Deine müden Augen
küßte — --«
get retriitkrischk Gans-L
Detektivnovelle von N. Mille-O Auto
risierte Uebersetzung von h. htssts
Es war ein Uhr nachts nnd das
Ofmze Haus lag in tiefster Ruhe, als
die Bewohner jäh aus dem Schlafe
aufgeschreckt wurden durch laute Rufe
. und ängstet-füllte Schreie, die aus
einer Wohnung im Halbgeschoß ta
men. Die zuerst Mrbeiseilenden ver
nahmen das Geräusch eines verzwei
seltcn Kampfes, umstürzender Möbel
dae unregelmäßige Schwanzen zweier
Korpery die sich im Handegenienge be
finden, ein schwersäiliges Hin- und
Her-gehen auf dem Fußboden umd
einen zornigen Streit, der in frem
der Sprache geführt wurde. Es un
» terlag keinem Zweifel, hinter der
Tür spielte sich ein Drama ab. Man
durfte daher nicht zögern und erbrach
die Tür. Jn dem Augenblick aber,
als-die Nachbarn in sdas Vorzimmer
eindrangen, waren sie von der tiefens
S»tille überrascht, die jäh aus dens
Larm folgte. Allein diese plötzlichei
Ruhe klärte sich ihnen sosort aus
als sie aus dem Teppich des Schlaf
simmers einen Mann liegen sahen
der vollständig mit einem Ausgebe
anzufg bekleidet war. Man « beugte
sich über den Körper, der kein Lebens
zeichen mehr von sich gab. Das elek
trische Licht von der Decke fiel hell;
aus »das Gesicht, das ganz von Messer-s
stschen zerhackt schien und von demi
das Blut herabströmte. Durch das
halbgeössnete Hemd gewahrte man
eine Maße Wunde auf der Brust. Die
Hände hatten grausame Verletzungen
erlitten bei dem Bemühen, dem An
greiser die Waffe zu entreißen. Der
Täter selbst war verschwunden, aber
es swar nicht schwer zu entdecken, daß
er durch das ossene Fenster entslohen
war. Er hatte sich nur an den Hän
den herabzuhängen und leicht aus den
Boden abzuspringen brauchen, um
sich in Sicherheit zu bringen.
Ein Geräusch von Schritten aus der
Strasze war nicht mehr zu verneh
men, nnd er mußte schon weit ent
fernt sein. Doch er hatte etwas zu
««rückgelassein-: seine lange Pelerine
hatte sich an der schmiedeeisernen Blu
me festgehakt, die als Schmuck des
Balkrns diente, und da sie ihn in
seinen Bewegungen gehindert, hatte
der Mörder sie vermutlich so schnell
wie möglich abgestreift
Das ganze Räderwerk ber krimi
nalpolizeilichen Untersuchung spielte
am frühen Morgen mit um so größe
rem Diensteifer, als der Tote eine
höchst wichtige Persönlichkeit war,
nämlich kein Geringerer als der Ge
neraldirettor der rnssiscben Geheim
polizei in Frankreich Vor vierzehn
Tagen war er nach Paris gekommen,
um die Organisation der ans Nuß
land ausgewiesenen revolutionären
Terroristen zu überwachen
Als der Polizeipriiiident sich daher
an dein Tatorte eins-»mit. hatte er
einen Detektivbeansten mitgebracht
den » gern seinen besten Eviirtnmd
nannte nnd der schon wiederholt dar
Rätsel gelöst hatte. wenn es sich um
anscheinend nnritlärliche Vorkomm
zzkkkk zzzkkkns .:..-i«.s icharninniaen
hypothesen und Eiiilnskioiaernngen
und vor allein ein gani besonderes
St«iirveriinigeii. dass iini Zinnen ani
neinnen inssr die indere gar nicht
beachten-n diese Fähigkeit munte;
Ulhlls ktlisusd km -:«" !"-·I".’!!k’b«·" ;
»Ges- haben Sie nun gen etwa-:
Ahn Kunst zu Heim-W tagte l m fein
Uti- .detm ich fis-the seh-. wir stecken
i» Un am Anfang einer schwierigen
Kommt-uns Am Anblick aus die
Instituts-seit des Toten M man zu
du Vermutun- bemhtiat ein tum
Uu ten-etli- M der Wische-. Ill
eiu Imm. mir M stand-. vieles Ju«
demi aus Aas-m Faust Wabe-U
und M nids von Mam- Mon sk
IsM IM »s-— Iw Mi mism ihn da
f Mo Mm Ren-im MI
, f Mdekn sie dem ums
Ast-m sammt-m es kommt vor ci
Iou m m gis-same m- M M
W Maus-u m Idee-m tatms
Ins sod- stms Is- Jst-M
ci- IMMUM wem-n um W
WU U- NMWOU ask-M
M. U II MERMIS-Esc- aus-s
MU- Mi oh Use — M
Inm- Isu aus W is Wods
Ist-II du« M Mu. w Ist-O
Ist-. its-O III du fes-« W
Ist-sti- Wnd ds- IOI M
kon, wie der Flüchtling sie einige
Stunden vorher im Stich gelassen.
Er nahm sie und untersuchte sie sorg
fältig. Das Kleidungsstück war aus
dichtem, grobem Melton, und der Be
» sitzer hatte es bereits längere Zeit ge
itragen. Jm Futter war das Etikett
Seines großen Konsektionshauseö ein
genäht, und an dem schmuyigen Kra
gen klebten graue» ziemlich kurz ge
schnittene Haare. Er nahm einige
davon und legte sie in ein Blatt
Papier, das er aus seinem Notizbuch
riß. Dann breitete er den Mantel
dem Fenster gegenüber im vollen
Lichtlan dem Fußboden aug, und
indem er sich fast auf den Bauch
legte, schweifte sein Blick forschend
über denStoff und suchte ihm sozu
sagen Zentimeter fiir Zentimeter ab
Stellenweise war er mit sehr feinem
Staub .durchsättigt, von dem er eine
Quantität sammelte und in einer
Vlechdose verschloß. Diese Unter
suchung nahm einan ziemliche-n Zeit
l
raum in Anspruch Schon wollte Ge
rard aufstehen, als er, von dem gro
ben Saum ein-er Jnnentasche verdeckt,
andere, doch längere Haare von röt
lichem Braun entdeckte und ebenso
solche auf dem rechten Schoß des
Mantels. Von diesen steckte er gleich
falls die Hälfte zu sich. Dann zog
er ein ledernes Metermaß aus der
« Tasche-, legte es auf die Pelerine und
nahm einige Maße, die er in sein
Notizbuch eintrug. Als er dieses
Werk beendet, ging er auf die Straße
und musterte das Fenster-, durch das
» der Mörder verschwunden war. Plöt
lich eilte er zu der Türschlieszerin und
holte sich einen Stuhl, auf iden et
sich stellte. Nachdem er einige breite
Schrammen sorgfältig untersucht, die
sich auf den frischgestrichenen lot-of
sien des Parterres befanden, k er;
zum Gall-geschos. Hier stellte er diej
Entfernung fest, edie diese Schrank-i
men von der Metallblume trennte. s
Jn diesem Augenblicke trat der
Untersuchungsrichter ein. s
Ueber eine Woche war bereits seit
dem sensationellen Verbrechen- ber
gangem doch trot ihrer eisrigen Tö
iigkeit war die Justiz kaum einen
Schritt weitergelommm Die Zei
tungen wollten wissen, die chsische
Regierung sei sehr aufgebracht über
die Ohnmacht und Nachlässigkeit, die
sie der Pariser Palizei unterschob,
und es bestände eine gewisse Span
nung zwischen beiden Reg.ierungen.
Die Staatsanwaltschast war in gro
ßer Aufregung. Der Minister des
Aeuszern bis-drängte seinen Kollegen,
den Minister des Innern, der sich
seinerseits wieder an den Polizeipräs
sidenten hielt. Wiederholt hatte er
den letzteren zu sich befohlen, doch
hatte er nur unbestimmte Reben aus
ihm herauszubringen vermocht. Am
Tage nach dem Morde hatte der De
tektiv Gerard gebeten, man möchte
ihm völlige Freiheit in seinem Han
deln lassen und sich auch nicht um ihn
beunrnshigen Nun hatte man ihn
bereits mehrere Tage nicht gesehen,
und dieses Ver-schwinden gab doch zu
Besorgnissen Anlass.
Doch gerade in dem Moment, da
Zion Chef am ratlosesten war, ließ
rard sich anmelden. Er war sehr
ruhig, unsd ganz gelassen antwortete
er aus die hastigen Fragen, mit de
nen er bestürmt wurde
«Nnn, Herr Präsident während
meiner Abwesenheit habe ich einige
kleine Entdeckungen gemacht über die
Sie nicht gerade angehalten sein wer
den« Ich weiß übrigens, daß andere
weniger gliicklich waren. Aber wes
scnSchnId ist es? Wie immer. wollte
die Staatsanwaltschaft die Untersu
chung nach ihrem Gut-dünken führen
nm sich »das ganze Verdienst des Er
folges zu sichern Sie hat die Prü
inng der Venseisstiicke die wir besa
ssen verschiedenen Dienststcllen an
vertraut. die nicht vereint. sondern
getrennt inariitnerenr der Anthkoi
Peinen-je dein ti«i-ini«nni)iscinsn Labo
mturcnni nnd so weiter Ich denke
sie zitlx deln-n Ini dunan mitth
Tisnn i.i:- ihn-In no bthirk gesinn
bonI-«
WWIIIIII III aIIcIII IIIIIIIt. III-et
III-Im III III-II Z« .II acIIaIIeIIN Stand
der UIIIerIIIIIsIIIIII IIIId faIIcII Sie IIIII
dann dass Er III. I III-. VII-er persönli
chen stmmnuwn IIio höchst-th
iIIIeIIIIIIII IIIII iIcLI der VIIIIIIIIdIkIIIoI
IIIII IIIIIIII RIIIIIII IIaIII Idauie heIIes
hkxk kj zII T« »Ur-Ihm Iddsk khcmch
III-II MIIIIIche III-I Noli-III das sich
IIIII VIIIIIIIIIII ckIchIIchIsII uIId von
dem » Ins-wolle EIIIIIIIUIIIIIIIII III II
thIIIrII how-. Das III-Indus JadIIII
dIIIIIII hat die llntekdcltunq fortse
’ W Im III dem Moment M II m
man-te MI III- chIIOWsIm em
IItIIaIeII III-II Da Im n IeIIIIIII
Band IIIedIIIIIIdsIIMIIh M VIII-:
MI III IIW üben-M IIIII
M Inst-Its III- ÆI II III
Inst Grimm-III II III-I IIII
IIin cis-IN IIIIO WWD III-III
Its IIII IIIICIIIIII III III U- Aufl
III VIII DIIO CI- MIII III-min
QIIIIII Its Mmm III-di
much-III- stain III
m OIIIIIIIIIM m III-W III
aäsmd WORK II- IKIII IIOI
du cIII III-I Mut-I m- II
IIIIIIM I· III-Its
h W III-im Iin
III-W III Ido
Rum- III II- IIIII
III- IIILIO M M
d- —
IUIIM U
III . du
I Ws
am Hinterkopf. St W ein AM
fes Student-eint was bewieer wird
durch die Fettpolster des HalfeD Denn
von ihren Ausscheidunsen rührt der
fchmutzige Kragen het. Endlich löst
das in der Pelerine einsenöhte Sti
kett vermuten, daß er im Samt-An
toine-Viertsl wohnt, wo sdie Russen
hetbergen.«
Der Chef schwieg.
»Und weiter?« fragte Mart-.
»Weiter? Das ist alle-HI«
»Es ist wenig. Zum Glück aber
kann ich Ihnen einige Andeutungen
neben, die zu Jhren Feststellungen
die ich bereits selbst gemacht, hochit
wertvolle Ergänzungen bilden.«
»New Sie, reden Siel"
»Aus ich sage Jhnenzunöchst, un
ser Mann ist vonguter Figur-er
mißt ungefähr 1,80 Metet.«
»Mit-missen Sitzt-W .- -.
.in, nichts war leichter Ienzuueis
len als dasi Während er sich mit den
Händen an den Balken des Ball-ge
schosses anllammerte nnd sich herab
hängen ließ, machte er mit den Spi
hen der Schuhe mehrere Schrammen
auf den Jalousien des Parterres.
Es genügte mir, die Entfernung zwi
fchen diesen Anzeichen und dem Kra
gen der Pelerine zu wissen, in die der
Flüchtling sich eingehiillt.«
»Was noch f« fragte der Chef in
größter Ungeduld.
»Nun, ich hatte mir vorgenom
men, Sie auch in die geringsten De
tail-z meiner kleinen Untersuchtmc
einzuweihen Alfa rund herau- ge
logi: ich habe unfern Manni«
DerPolizeiprösident EranSS auf.
»Wie? Was reden S «
gen Sie, habe ich Sie recht verstan
den7« stammelte er mit eritickter
lSåimma »Das ist ja gar nicht mög
t «
»So möglich«, wiederholte Gerard
in aller Ruhe, »du , wenn Sie wol-«
lese-er sah auf seine Uhr-ei ist
irrt zehn Minuten nach fünf- IMD
wenn wir uns beeilen, können wir
ihn chon um sechs Uhr verhaftenX
b ni will-. .-.
n- dann lassen Sie uns
schnell gehen Nehmen wir sur Bar
sicht Gobert und Andre mit. «
Eini e Minuten später saßen die
vier olizeileute schon in einer
Dei-schle
Der Kutscher hielt bald darsan vor
der ihm bezeichneten Dausnummee
Es war ein mächtiges Gebäude, das
verschiedene Industrien beherbergte.
Es war im Winter. Durch den Tor
weg bemerkte man ein Hintergebiiw
de, an dessen erleuchteten Fenstern
man die tätigen Arbeiter gewahrte.
Jn mächtigen Lettern las man die
Inschrift: Schreinerei und Kunst
tischlerei i«
»Hier ist es«, sagte Gerard »Hier
werden wir unsern Beobmätunsgspos
sten einnehmen Gleich ist es sechs
Uhr, und die Arbeiter kommen aus
dieser Tür. Wenn nun ein hochge
wachsener, korpulenter Mensch an
uns vorbeigeht, begleitet von einein
großen rothaarigen Spät-hunde, so
packt ihn-er ist der Mörder. Jett
dürfen wir nur nicht in verdächtig-r
Weise beisamnienstehen, man könnte
uns bemerken. Ich werde Ihnen
nachher alles erklären«. fügte kk
hinzu, sich zu seinem Chef wendend
»Ich bin meiner Sache ganz sicher-«
D» schlug es sechs Uhr, und sost
im gleichen Augenblick strömten die
Arbeiter aus die Straße. Dann ka
men die weniger Eiligen, und endlich
folgten die Nachziigler, in deren
Mitte ein Individuum nachlässig da
hinschritt, dessen Signalenient genau
zu der Beschreibung Gerardz paßte.
An seiner Seite machte ein großer
Hund mit rötlichem Pelz lustige
Sprünge
Jn dein Moment, da er an der
Droschte vorüberschritt, die die Poli
zeilcnie hergeführt, umringten sie
ihn und drängten ian zu dem Wa
genschlag, den einer von ihnen offen
liielt lind noch bevor er sich von sei
ner Bestiirzung hatte erboten können
innre man ihn gefesselt in den Wage
gesioden und brachte ihn sur Polizei
wache.
« -
f f
Einige Stunden wem in n des
Polizeipkäiident zu feinem Inn-est
denen in begeistert-m Tone:
Und nun. mein braka cmms
da unser Irr-sinnt soeben mit Cis-l
sein Verbrechen Manns dat. so kund
ten Sie mit hoc-. wi- Sie onus ne
den entdecken sönnesh M Indem
Annkn entninw nnd wie sit u ie
tixkbkmäten das wir IM- Verhaf
mna scheint-ne so MOI vornen-non
konnten-«
Maddun wir dass doch des m
Dante des Betst-Mai out-di n.« de
nnnn der Des-Nin Ums Imm«
den Mat- ’ .- eint-n
zmnsdsr. ein-in mit-m tust-nie
Win· dein ins EIN sus- Möcht
m nun-. m Mnm Vom- Inn-unt
m nnd nd onst UWI Inst-o
WMM Und-fu« wiss-I Cis
M end tin-i Wh- OI M M
nonwsWM nnd sum s
Onss nnd is- ÆIMO Im Im
u ., O . n
Zi- YiIk n- M w
sei-tm III-o , its-Wo
CI nnd- uan sit auf Is- Osm
itmms »Hu-W , . II III II
Inn sind-n IOII sw. Its
out m Mit- IIO Wut-·
soan as n Its- dies-III
tu sinn- , Ist in
U- MW . —
Was-— Uhu
einem Spürhunde herrscht-ten An
derseitt hatte ich selbst schon konsta
tiert, daiß das Tier sich nicht zufällig
einmal an der Pelerine gescheitert
,Der Stoff war an dieser Stelle beson
ders stark adaenntzt und schmutzig und
, ließ erkennen, dass das Tier gewohnt
«war, seinen Kopf daran zu fcheuem
zwie die Krisen es gern tun. Der
Zund gehörte allo dem Besitzer der
elerine. Da der letztere aber doch
höchstwahrscheinlich den Mantel ab
« legte, wenn er nach Hause kam, , so
« mußte man annehmen, dasz der Hund
Zihn aus seinen Ausgiingen beglei
,tete. Da ich die Größe des Unbe
kannten bereits wußte sand ich die
des Tieres, indem ich maß, in welcher
Höhe des Mantelschoßes sich die ver
räierischen Flecken befanden· Endlich
besaß ich noch den seinen Staub, den
« ich aus der Pelerine gesunden An
dere waren nicht ausf diese Idee aes
kommen. Dank des Mikroskopes aber
erfuhr ich, baß es Holz-sinnl- war.
Also: der Mörder lebte in einer At
mosphäre, die ständig mit diesem
Staub erfüllt war. Er war also ein
immermann, ein Schreiner oder ein
etkschnelder Allein der Saat-stand
den wir besaßem war mit Leiinkörs
geer n vermischt Nun wird aber
r im weder von den Säaern noch
von den Zimmerleute-n gebraucht
Ziehen Sie selbst Ihre Schlußfolge
rungen, Herr Polizeipräsident Alle
meine Beweismomente griffen niii
bestiediaender Präzision ineinander.
Um nun zum Schtuß zu kommen: ich
kenne das Signalement des Jndiioii
duums bereits genügend und weiß
ferner, daß es ein Tischler ist. Die
Tatsache, daß er seine Pelerine in der
Nue SaintAntoine gekauft hat, in der
Nähe des Möbelhäiidlerzeiitrums
laßt mich voraussehen, dasz er in die
sem Viertel wohnt, wo er mit seinen
Landsleuten zusammentrifft. Eine
weitere werwolle Andeutung: sein
Hund, ein Tier mit rötlichem a»ar
etwa sechzig Zentimeter hoch, beg ertet
M aus seinen Ausgängem woraus
ich s liesse, daß unser Mann sich zu
Fuss n idie Wettsstatt begibt, wo er
arbeitet. Folglich besteht die Wahr
scheinlichkeit- dasz diese Arbeitsstätte
in diesem Teil der Vorstadt, in dem
GaintsAntoinesViertel oder in der
niiberen Umgebung liegt. Als ich alle
diese Anhaltspunkte usammengesteilt
un verglichen« machte ich mich ans
Werk. Nachdem ich mir die Adreficn
aller Tischlereien in dem aus-zuspr
schenden Bezirk verschafft, begann ich
M Kommen und Gehen der Arbei
ter zu beobachten. Gleichzeitig erkun
digte ich mich in den Schenken der
Nachbarschaft, ob nicht ein Gast dort
verkehre, den ich näher beschrieb und
der sich nie von seinem Hunde trennt-.
Jch war meine- Grfolges sicher, vor
ausgeseht, daß der Mörder Paris
nicht verlassen hatte-« Das Glück war
mir übrigens hold, nach sechs Tagen
emsiger Nachforschung hatte ich das
Problem gelöst.
Hilfst- und Iachschulanelis
isten
f I
Wie bekannt, beliebt an den mei
sten Univerfitäten der Brauch oder die
Verpflichtung, beim Doktorexamen
der einzureichenden und durch den
Druck zu vewielfältigensden Differtgs
tion einen kurzen Lebenslauf des
Doktoranden anzuhängen Jin Jahre
1879 promovierte an der Berliner
Universität nun ein junger Botanis
ker. der feiner Diffektation gleichfalls
die vorgeschriebene ,,Vita« beigalu
nachdem er in der üblichen kurzen
Form Geburtstag, Namen der El
tern, Studiengang angegeben, machte
er; freilich nur in einigen Exempla
ren der Schrift, zum Schlusse der
Welt noch eine recht eigenartige Mit
teilung, nämlich die falaende: »Wäh
rend feiner Studienzeit trank bei
Lerfaffee ea· S lgenau 5,930) com
Bier.« — Die Königl. Bibliothec in
Berlin bellst von dieser Diliertation.
in einem-Bande gesunde-n zweiEkems
viere, eine mit blefem Zahn elus
chne ihn. Der trinkfeohe Studio von
O m s O · « «
mei. ist Letz- tm wurde-er IM
ieffor an einer fiidatnerikanifsen Tini
veefitiit . . .
Im Rauschen Realgymnasium in
sekiiu war in den viertiger Jahren
dee vorigen Jahrhundert-, wie du«
eich Qtuglck der berühmte Vlegutstw
lose. aus leiuee Schulzeit ersinnt ein
such dem Dialekt nach walchechtee
Me. see u a. deutschen Unterricht
erteilte cin Mitle- ardeitete eigene
Mr id- eineu suiios le aus« das ee
Ie- deu someuauuten d und p
MUO stimwite Qle der Ins
IN We IMII beschwerlich uud klip
pemeiO er lautete Jstm dem sJIIs
We Diese pilimt das Publikum
wilden mirs-U Muts-ten via-tu
Ieses Wiss mit Heilkraft-ten de
ICI M Ism- Iviaåtheu Gurt-u «
der Ist-e ging iu die Ihm gestellte
tust ice den Ostens-senden
Ists seit leistet stimme m ds
IIM Ist-. VII sieh-sit sit Wider-et
M Ido- tit equ Hostie-.
III NUMOQ set seitekmtdc
Mist-III etw— Wes eines
III-souve- hinzu-auseina
U Mus- t- Genus-es los
Untumem" Moos
· ins- Im
se Womit-Etat
Ost-·
W
Interessen waren. Eine glänzende
Zierde hatte freilich das Lehrersollei
gium aufzuweisem den Hegelianer
Pros. Heinr. Theod. Nöischer, der
nochmals als Theaterkritiker in Ver
lin und als Schriftsteller sehr be
kannt und berühmt geworden ist. —
Wie der Herre, so’s Gescherre: Jn
Quinta saßen neben zehnjährigen
Knaben 18-, 20jährige bärtige Jüng
linge, die, von politischer oder halb
polnischer Herkuan in vor-gerückten
Jahren vom Lande in die Stadt ge
schickt waren, um dort noch einige
Zeit zu »studieren« resp. ein wiisteg
Leben zu führen. Rötfcher, der iiher
die eigene Schule weidlich herznzies
hen pflegte erzählte einst, eine Frau
sei zum Direktor des Gnninnsiunis
gekommen und habe diesen gefragt,
wieviel Gehalt wohl ein «- Oimrtas
ner jährlich bekomme Ein beinhrter
Königlich Prenizischer Qimrtaner
hatte ihrer Tochter nämlich die Ehe
versprochen -
s s
Der Neubearbeiter des bekannten
Pape-schen Handwörterbnrhs der grie
chiichen Sprache, Maximilian Sen-ie
bnsch (1820—-—1881), Professor ain
Gnmnasium zum Grauen Kloster in
Berlin, war ein gelehrter, aber wun
derlicher Herr. Einst —- es war an
einem bitter-kalten Wintertaae s—
wollte ihn einer seiner Schüler besu
chen, um dem alten Herrn, der auch
ein eisriger Mineralieniainmler war,
irgend einen seltenen Fisalkspat zu
bringen. Aus das «Herein« tritt der
Schüler ein, bemerkt aber den Lehrer
nirgends und blickt wie suchend im
Zimmer umher. Da ertönt denn von
oben eine Stimme: »Herr Gott, wis
sen Sie denn noch nicht, daß die war
me Lnst nach oben steigt, und daß
tvenn es im Zimmer unten zu kalt
ist, man sich höher hinan verfügen
ninsz?« Jn der Tat hatte Sengei
bnfch sich über mehreren Biicherrepoi
sitorien ein Gestellerrichtet und hock
te nun, in irgend ein Buch vertieit,
dort in den höhern Negionen, wo die
warmen Lüfte wohnen. «
Ludwig Wirt-Rhoka der berühmte
Politiker, hatte ftch einft in einer
Reichstag-Brette über sden Studenten
JFrüslyfchoppen ereifert. Bald darauf
ffolgte er felbft einer Einladung Bis
f nparcks zu einem «Parlamentarifchen
;Frülyfchoppen«. Gerade in der
fStunde als die »Meine Exzellenz«
fbei Bismarck war, fandten Rofwcker
lStudenten folgendes Telegramm an
; ihn ab:
’ ,,Exzellenz Windthokft,
i Berlin, Reichskanzlerpalais.
Aber — Frü«hfchoppen, Exzellenzf
Der Frühfchopven
bei Friemanns Nachf» Noftock.«
· Bald darauf lief folgende Antwort
. em: .
»An den Fnübfchoppen bei Frie
manns Nachfolger,
Roftock.
Probieren geht über Studieren.
Windthorft.«
« Bei dem Göttinger Universitätska
biläum 1887, auf dem Festhalte
klopfte ein Student, der des Guten
zu viel getan hatte, dein Qberichulrat
Kohlrauich, dem berühmten langjäh
rigen Leiter des hannöverfchen Un-f
terrichtstveiens, auf die Schulter und
»Mit-km ihm zu: ..Alter Kakibaum
nicht aus der Schule schpatzenp
I
Wilhelm Litka der nochmals so
berühmte Kunithiitoriker, besuchte bis
zu seinem 12. Jahre eine Volksichule
in Dortmund, an der sein Vater Leh
rer war. Hier mußte er, der zehn
oder elfjährige Knabe-, einmal län
jgere Zeit in der zweiten Klasse »ver
Itreten« und unterrichtete denn auch
i ganz tapfer und hielt die hundert
IKnaben und Mädchen ganz nut im
Ignnmr. Jn der Ztviiclienvauie kam
Tal-er doch die Knabennatur zum
idurchbruckn und die Mutter Liibkee
hörte einmal zu ihrem größten Er
aösein wie der jugendliche Lein-er bei
speqinn der Pause rief: »Wer will
mit kiiirkerii?« time bekannte Mur·
meliptel war qenieint). Von allen
s- IIOOICI Its-II by FIOFOZJUIO
käute sei-you supupq . »
Zuwi: »Ich. Herr Lehrer-i Jan deri
Lebreri« Dein Respekt tat dies kei
nen Abbruch.
« ..-.-·- Nov-»- -««
Dis irinisissssimiichsukiimk
I Der Krisis-r tiut drin ziiriten Adolk
in Schmunbumsvnine den Sen-wur
ien Adler-erben verlieben In einein
lieben Ztrtdtctirn rriidicrt dissitsrziirit
nnd is kiein es mirti kit. es tint den
charttkter einer Residenk einer gar
ittrtioten Rette-n : Mist-etwas tot
site der Dispdeiiiititentnrniee die
einst io viel Mit-re its-er itckz uns-then
lett-en mnkiten iteigt unt aber dieiei
site tmt deute keine Versäumt-ins
mehr des-In Mit-it m den nsiniiziiten
Nisus-n tiklmt man diente ernst
haft sei-M nnd Jndnnnk Mit
neun lieh knm modern-m Mienen-essen
Meer und Mk ins set Äneis M
Land-O net-m den BUT-meinen Ins
Ost-- Ideen-ist denen-bit die Instit in
Seinem windet-en in Wein-n
Itsckrdaq get-Hirt in ienen Omb
pin die vom Anast- M Handthsl
Inmide werden Ihn iit tm W.
Os. ist diiid tot-im den Vieh-Iei- Ists
M M- nniiesend stattlich-til Krie
Mkmcii instit-Ut« Mit-Ren Int
äskileen anstimmen sie III «
Wien die Im Ist
III M MI. MI- »
die sich die Wansnstraße bis zus
Fusze des Haardtgebirsges hinziehe::.
und niedliche, ebenfalls im Grün-I
gebettete Geschäftsmagazinchen i:
der TierkehrssHauptstraßez die cui-II
hier Lange Straße heißt.
Der Vorväter Gebräuche werden is:
Mickeburg noch in Ehren gehalten
Tie kleine Residenz , deren Men
schen sich in den Trachten ihre Eigen
art bewahrt haben, erscheint wie ein
obgeschlossenes Fleckchen Erde. Wä
ren nicht die Straßen und Gassen
die Fuß- und Fahrweqe so muster
lmst gepflegt main könnte glauben.
in einem schmucken, stattlichen Dorfe
zu sein, in dem sich Bauern und
Biinerinnen in ihre-m kostbaren länd
lichen Sonntnqsstaat bewegen. Nüch
tern erscheint der Stadtmensch ges-en
diese Dörsler Und Dörslerinnen.
Mit weiten, gebt-nichten Schürzen
die den roten Rock bedecken, schrei
ten die Bäuerinnen einher, das Haar,
das oben schneckenartig geslochtetn ist
bedeckt ein schwarzes Tuch, das an
den Seiten in offenen Flügelschweis
sen ausläust, Stirn, Hals und Ohren
giean massioe goldene Schmuck
sinnt-.
Der Bauer gibt sich einfacher, ein
fast bis zu den Füssen reich-endet
hellsarbiger Rock und eine runde
Miit-e ohne Schild bilden das Tha
rakteristische seiner Tracht. Von der
Residenz aus sieht man auch ohne
Fernglas zu den roten Dächern der
reichen Bauerngehöfte hinüber-, die
an dan Abhang-en der Bückedetne
sich ausbreiten Hier lebt ein Ban
ernstand in Wohlhabenheit, hier gibt
ein sruchtbarer Getreideboden den .
Segen des Reichtums.
vOllles ist aus das Ländlicbe ne
lttmmt, und sicher hat der verstorbe
ne Fürst Georg. als er in den Jah
ren 1898——1897 sein neues Schien
errichten ließ, dieser Stimmung
Rechnung getragen.
Der Hauptfliigeh ans dessen Mitte
dertalte Schloßturm herausragt er
scheint als der Teil einer sommerlis
chen Residenz, und die Seiteniliigel
haben etwas ganz Stimmen-MERM
das reiche Barocktor, das dem
sSchlosse vor-gebaut ist, nnd die
sSchloszlirche rnit ihre-i überreichen
Wolzlchnihereien sind neben dem
sTurm Zeugen früherer Jahrhunder·
ste. Aber innen, welch ein Pruntk
sDa ist der Bildersaal mit einem herr
ilichen Frauenkopfe Reriibrandts, da
sist der in rotem Damast gebaitene
goldene Saal mit seiner wuchtigen
Tür, um die sich Krieg und Frieden
allegorisierende Holszripturen ran
len, da ist« in erster Reihe der neue
Festsaal rnit seiner marniornen
Pracht- mit seinen goldenen Verzie· - «
rungen, mit seinen kunstvollen
Schmisedewertem seinen zierlichen
Nischen und seinem auf Leinwand
gezogenen und vom Professor Wag
ner in München geschaffenen soeben
leuchtenden Deckengemiilde
Dieser Pruntsraum der eineinhalb
Millionen Mark gekostet hat, ist dem
Hauptteil des unter den früheren
Fürsten künstlerisch und gesellschaft
lich sehr interessanten Hoflebens ge
widmet Durch den am 29. April d.
»J. erfolgten Tod desFiirsten ist wohl
Jetzt Stillstand eingetreten, aber sonst
;verstand man, hier Hofhalt zu füh
’ren, der gewiß auch unter dem Hing
zsten Ritter des Schwarzen Adler-wes
sdsenn dem kaum dreißigjährigen
stiirsten Adolf, zu seinem Rechte ge
langen wird. Man veranstaltetePars
forces und Sclmitzeljagdem große
;un.d kleine Hoslouzerte nnd Diners,
Hoshällid ku denen die Einladungen
Wicht in lleinlichiantianierter Form
ierlasseu werden, sondern jeder an
’stiiniiige Buckeln-mer Viirger » von
JVildnuzs zugezogen wird. — Und
Jdanl dem fürstlichen klitäzeuateutum
shat diese knapp GOOO Einwohner
Hiihleude Neiidein eine unter Leitung
lvoit Professor Zala stehende. vor
stressliclse tdoslaiselle
Vückebnm beim eine ivrätmts wus
kende. lutberifche Kirche aus U.
Jahrhundert nnd ein Wiss-s
kmus ans diesem Jahrhundert Das
find die Bat-thi. die der löudli
Residenz das qkohftisdtifth Dekor
i W
· «--.·- .- h . · s—
arm-m YOU-« J "·
hause-. vok dem sich Mo Mantiss
erhebt. als Sumrintøuth gut-Mk
Das Rathaus befith aus Cum
ernstem und einem heiterm Leu-:
der eine Teil ist Mk das RUND
Idfk andere für ims- GENUS-e
Ists-sum Ja dies-m anderen TM- Is
Hiisdist Mr das Ihr-Mr- in dkm U
Icmiibnickeanww MIWMI W
EIN-se km sei-Mk Sim! mk IM
»!««I·Mchkmeuz man kann Ik Ist-M
spkkn Lunis-JOHN zum Ho Maus
Hat-den Im Seh-mit einst R
Immownn IM M Wes
kaekiocbkuen FQJIMIMUMU II M
im nur vix-i dem Ost-habt U ti
memsdsm Mein-u dem W
dem-Inn den«-Onk- M NO h- II
List-» Messen-Heka IMUNZ usw
d-« Ast-Abstand MMO Ists III III
bistwkmmsdcc WEMHMMO M
j TM »Ist-w in m W
Adktss das Imtkbe NO II M IX
»Wka das w- hika M ,
Wiss-I JLD Eis-M MIIM M O«
EIN LMI