Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 21, 1911, Image 8

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    Ein Roman ans dem
Leben
Gib mich frei
Von
Hedwig Courthgimahler
(18. Fortsetzung.)
»Wenn doch Tante Anna erst wie
ket zurück wäre«, dachte sie sehnsüch
tg.
Frau von Rahngdorf hatte Lisa ein
ausführliches Telegramm von Rahnss
dorf gesandt Die Scheunen und ein
Theil der Stallungen waren total ab
gebrannt. Das Vieh hatte gerettet
werden können, bis auf einige Tauben
die direkt in die Flammen hineinge
flogen waren. Der Schaden war nicht
unbedeutend, doch durch Versicherung
gedeckt. Wie lange Frau von Robus
dorfs Anwesenheit nöthig war, tonnie
noch nicht bestimmt werden. Sie stellte
Lifa einen ausführlichen Brief in
Aussicht » ·
-. « .
Wahrenv Llsa zum Verano schritt,
verfolgte man sie vom Löstertisch ans
mit neugierigen Blicken. Jhr Anwei
chen wurde als ein Ausfluß ihres bis
sen Gewissens angesehen. Man ging
nicht eben liebevoll mit ihr um«
Lisa war am Steg angelangt und
liest sich ein Boot frei machen. Der
Bootsmann machte sie darauf ruf
merisam, daß Windwolten am Him
mel wären und mahnte sie, nicht zu
weit hinauszuruderm Lisa hörte
taum auf seine Worte. Sie setzte die
Ruder ein und brachte das Boot schnell
vorwärts. Jn tief griibelnde Gedan
ten versunken, ruderte sie weiter und
weiter-, bis zur völligen Ermattung.
Sie wußte nicht, wie lange sie schon
aus dem Wasser war.
Als sie keine-kraft mehr hatte, zog sie
die Ruder ein, hiillte sich in das dicke,
warme Plaid, welches sie immer mit
aus das Wasser nahm und lehnte sich
Jurtict mit geschlossenen Augen. Der
tlihle Seen-sind that ihrem schmerzen
den Kopf wohl.
Sie vergaß alles üm sich her itber
den peiniaenden Gedanten, vie ihre
Seele erfüllten. Litnger wie zwei
Stunden war sie schon auf dem Mee
re, als sie durch heftiges Schauteln des
Bootes aus ihrem schmerzvollen Brit
ten ausgeschrectt wurde. Sie sah um
sich und richtete sich aus ihrer versun
— tenen Stellung aus« Der Himmel
hatte sich umzogen, und die Sonne
verschwand hinter den Wollen. Grau
und diister lag der sonst so lachende,
sarbenschimmernde Strand. Und so
weit entfernt! Ein scharfer Wind sehte
ein und peitschte die Wellen höher und
höher. Das Boot wurde heftig aus
und niedergeworfen. An Gefahr dach
te Lisa zunächst nicht, obwohl sie mit
Schrecken bemerkte, wie weit sie sich
hinausgewagt hatte, viel weiter als
sonst
Sie warf das Plaiv ab und seht-:
die Ruder ein. Aber ihre Kraft war
schnell erschöpft; sie sah, daß sie nicht
näher an das Land lam. Sie mühte
sich vergebens und merkte, daß sie den
Kampf mit den Wellen nicht lange
ausnehmen konnte. Jetzt erst wurde
sie sich bewußt, wie gefährlich ihre
Lage war. Das Herz laa ihr schwer
in der Brust. Sollte sie in den Wel
len ein-frilbeeitiges Grab finden?
Sie blickte aufmerksam um sieh.
Nirgends war ein Boot in ihrer Nähe
zu erblicken Sie konnte auch taum
vom Strande aus bemerkt werden.
Vielleicht tvufiie man in der Pension
aar nicht, dnst sie nackt aus dem Mas
ser wur. Der Bootes-rann usar Not
mittaas oft mit im Kaufe lieschiiitiat
Wenn man ihn abaerusen hatte almle
te er wole sie sei euriickaeiebrt W
tonnten Stunden versehen ehe er tu
riirttam und das sKehlen des Bootes
bemerkte. lir halte sie ia nmä ak
toarnt niein weit hinausnehmen
weil Mipdtrmlien am Nenn-ei stand-»
Sie hatte seine Warnung vergessen
ttrks Wes »m- sie Milaa den Nie-lieu
preisgegebn.
Sle ruhe-le und ruderte. bis sie
eilest mode konnt-· maltloe liess sie
Ue Rude- flnlen und hüllte sich wieder
Zu DI» MI. well die Wellen sie zu
VIIM s dichl-m
Mit nachdem-I Busen schaute sie
steh dllfe ans. Gl- fllemete sich
Illsllch Ist dem Tod« den fl- noch in
III IN Mem-Im Nil-. um sele
Ies zu lud-I llle llm Seele. Sie
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W M Rim- liee IM- MI.
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Aber sie würde ihn nicht wiedersehen
sie hatte es ja nicht anders gewollt,
war aeflohen vor ihm, geflohen, um
es nicht noch einmal hören zu müssen,
dieses lockende, quälende: Lisa, ich
liebe Dich. Nun würde sie es nicht
mehr hören, nie mehr nie mehr.
»Ronald!«
Laut schrie sie seinen Namen über
die rauschenden Wasser. Aber der
Ruf verklang wesenlos. Wind und
Wellen verschlangen ihn, diesen ban
gen, sehnsuchtsvollen Ruf.
List Sinne verwirrten sich. Mit
aufgerissenen Augen starrte sie um sich.
Gab es denn keine Hilfe, - keine?
Sie blickte schaudernd in das wildbe
wegte Wasser, welches sie bisher nur
in freundlicher Ruhe kannte. Manch
mal hatte sie gedacht, wie leicht es sein
müsse, den Tod in den Wellen zu su
chen. Leicht und leise in das Wasser
gleiten, sich von den Wellen auf- und
niedertragen lassen und dann allmäh
lich müde und schläfrig versinken, wiel
ein Kind Juf Mutterarmen einschläst
so versinken, tief versenken bis ins
0454 nist
sssssss
Warum fürchtete sie sich nun vor
diesem Versinken? War es, weil die
Wellen wild aus- und niedertobten,
weil sie gierig wie grimme Feinde nach
ihr faßteni
Sie schauerte zusammen und wars
einen trostlosen Blick um fich her.
Ronald war durch den starken Wind
früher, als er beabsichtig hatte, zur
Umkehr bewegt worden. Aus die
Dauer war ihm dieser Spaziergang
zu drückend. So beschlosz er, heimzu
tehren und an Lisa zu schreiben. Als
er nahe an die Pension herangekom
men war, sah er unten am Strand
eine aufgeregte Menschenmenge stehen.
Fast alle Gäste aus der Billa standen
am Steg und riefen und schrieen
durcheinander.
Er wollte unbemerkt sein Zimmer
aufsuchen. Was ging ihn das Geh-ih
ren dieser fremden Menschen an. Er
war froh, dasz sie ihn nicht bemerkten
Als er im Haufe die Treppe em
porstieg, kam ihm das Zimmerrnäd
chen entgegen, die ihm Lisaö Karte
gebracht hatte.
»Ach- Herr Baron haben Sie
schon gehört, das gnädige Fräu
lein, sie ist auf der See in dem
Sturm. Der Bootsmann hat sie noch
gewarnt. Nun ist sie schon seit drei
Stunden draußen, - man sieht das
Boot schon nicht mehr«, rief sie ihm
aufgeregt entgegen.
Ronald sah sie betroffen an, begriff
aber nicht gleich.
»Von wem sprechen Sie?« fragte er
rasch.
»Von Fräulein Limbach,
Herr Baron ---—-«
Weiter hörte Ronald nichts mehr.
Mit großen Sätzen sprang er die
Treppe hinab itber die Terrasse nach
dem Strand-. Plötzii ftand er rnit
ten in dem aufgeregten Menschen
ichwarm vor dem Bootsmnnm der
eben zum so und fodielten Mal-: er
riihite, daf; er einige Stunden in der
Kiiche geholfen und nun bei seiner
Rückkehr bemerkt habe, daß das Boot
noch fehle, in dem das deutsche Fräu
lein hinausgerudert sei.
Einige Herren suchten mit dem
Fernglas das Wasser ab, und der eine
Tsehauptete ,das Boot noch zu schen
Ronaid faßte den Bootstiinnn an
r Schulter
»Schnell ein Boot tos, Mann; ich
fahre hinan-Zi« rief er mit gebietenderi
Stimme
Alles schrie und drängte auf Ro
naid ein; man rieth ihm ad. es sei
nicht möglich. binnuszutommen Auch!
der Vimtesnnnu saate ihm. wenn erf
snoatuti ware. oem Fräuieiu ohne Lc
benagesahr Hilfe zu bringen, dann
ruiire er schon feitsst hinaus
itionnto iktnits itni aber euer-Fisch vor
sich tier.
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»Man-sitt - ich will hinauf
kam u da einem teue. du keinen
Ausspruch damit
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Musik«-solche
-ein Mädchen, das ihn so deutlich hatte
ahfallen lassen, nein ------ dazu war
er nicht unvernünfiig genug. Hechin
gen würde ja wissen, warum er dies
Wagniß unternahm, -———
Ronald hörte nicht auf das, was
ihm die aufgeregte Menge nachrief.
Sein Auge war blind für alles, was
um ihn her vorging; er suchte nur
wieder und wieder nach dem Boot da
draußen, nach feiner Lifa, seinem
Weibe.
) Leicht war das Wert, welches er
unternommen hatte, nicht Langsam,
sehr langsam kam er vorwärts. Als
Her aber erst einmal gegen hundert Me
jter zwischen sich und das Land gelegt
hatte und sein Boot nicht mehr direkt
in der Brandung trieb, ging es besser.
Allmöhlich verhlaßten die Gesichter
am Strand, wenn er, die Entfernung
messend, hinüberschaute; die lauten
Stimmen verklangen mehr und mehr.
Mit Anspannung aller Musteln ar
beitete er. Nur Lisa erst finden, nur
erst bei ihr sein, —— alles andere küm
merte ihn jeßt nicht.
Ab und zu machte er einePause, um
nach Lifas Boot auszuspähen und
frische Kraft zu schdpsen Dann legte
er sich mit doppelter Wucht in die
Ruder. Schweiß stand in hellen Per
len aus seiner unbedeckten Stirn.
Seine Kleider waren bereits durch
niißt Was tiimmerte es ihn. Lisa
war in Gefahr; er mußte zu ihr.
Weiter, —-- nur weiter! Die Adern
auf seiner Stirn schwollen an, seine
Augen durchforschten die Weite Und
jeßt endl,ich -—— jeßt sah er das Boot!
Noch weit entfernt war es, aber doch
deutlich zu erkennen
Ein lauter Ruf stieg wie ein Schrei
aus seiner Brust empor: »Lisai« —
Noeh konnte er nicht zu ihr dringen
Der Sturm verschlang seinen Ruf
Aber mit neuem Muth ruderte er vor
wärts.
Was ihm Lisa geworden war in
dieser Zeit, seit sie ihn verlassen, das
erkannte er erst voll und ganz in die
ser Stunde. Er wußte, daß sein Le
bensglück mit ihr gefährdet war, daß
er ohne sie nie mehr Glück und Frie
den finden würde
Näher und näher kam er ihrem
Boot. Noch sah ihn Lisa nicht; sie
war halb bewußtlos im Boot zusam
mengesunken und klammerte sich an
dem Sitz fest. Wie viel Zeit vergan
gen war, bis er ihr so nahe kam, daß
er ihre Gestalt im Boot erkennen
konnte, wußte er nicht. Er sah, daß
sie die Ruder nicht mehr führte. «
»Halt aus, Liebste, halt aus«, stieß
er wie ein brünstiges Gebet hervor.
Und dann wandte er sich voll nach der ’
Richtung ihres Bootes und rief, so
laut er konnte, ihren Namen. !
Er sah, wie sie sich ausrichtete und
wild um sich starrte. Wieder rief er
ihren Namen.
Da erblickte sie sein Boot; und alsi
sie scharf hinüber spähte, erkannte sie
Ronnld. Ein zitternder Schrei ilang
herüber zu ihm Er sah, wie sie ihre
Arme emporstreckte mit einer leiden- »
schriftlichen Bewegung. s
»Lisa!« »
Judelnd rief er wieder ihren Na
tnen Sie hörte den jauchzenden Ruf,
er drang ihr wie eine erlösende Se
liaieit in das Herz.
Mit neu erwachter Energie faßte sie
nach ihren Rudern und suchte ihr
Boot dem seinen näher zu bringen.
So wurde die Entfernuna zwischen
ihnen tiirzer und kürzer. Ganz deut
lich ertnnnten sie nun gegenseitig den
Ausdruck ihrer Gesichter
Oftch komme. Liebste, iieh die
Ruder ießt ein'«, schrie er hiniiber
Sie folgte seiner Weisung. Jeßt
euere : e: schW2n9 Mhzli Afdcis die
Boote io nahe an einander tu drin
gen daß er tu ihr hiniiiserstsringen
iouute Er mußte mit aller Vorsicht
»iwiren damit sich vie Boote nicht ge
?,retiseitig sum Kentern brachtest. l
»Mein ruhig unen, cis-. hüte
Dich seit«
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fu«-usu
Stumm blickten sie sich mit einem
unaussprechlichen Blick in die Augen.
Er riß sie in seine Arme und bedeckte
ihr Gesicht mit heißen leidenschaftlichen
Küssen. Dann hielt er ihren Kopf
sest und blickte mit slammenden Au
gen in die ihren.
,,Glaubst Du mir nun endlich, daß
ich Dich liebe, wie nur je ein Mann
sein Weib liebte«, stieß er, heiser vor
Erregung hervor.
Sie schauerte zusammen in namen
loser Wonne.
,,Ronald!«
Jn diesem Ruf lag ein besreitez
Jauchzen, das ihm alles verrieth, was
in ihrer Seele vorging.
Unbeliimmert um Noth und Tod
hielten sie sich in den Armen, und seine
Küsse brannten so überzeugend aus
ihre Lippen, daß alle Furcht, aller
Zweifel sür immer von ihr absiel.
»Bi- hier hinaus bist Du vor mir
geslohen", schalt er zärtlich.
,,Vor mir selbst, —- ach, Ronald.«
»Was denn, mein Lieb, was hast
Du noch auf dem Herzen?«
Sie schmiegte sich zitternd an ihn
und sah ihn angstvoll In.
»Wenn wir ietzt sterben müßten-«
» Jhre Worte riefen ihm den Ernst
ihrer Lage tn das Gedächtntß zurück
Liebevbll hüllte er sie in des Plaid,
warf ihr auch noch seinen Rock über,
den er, bevor er sich zu dem Sprunge
entschtoß, wieder angezogen hatte.
»So, mein Liebling; nun fasse Du
das Steuer. Frierst Du auch nicht?
Izu darfst mir nicht wieder trank wer
en.«
Sie lächelte glückselig
»Mir ist so warm, —- so wurmt«
Gehorsam faßte sie das Steuer, und
er nahm die Ruder auf. Sein Boot
trieb schon ein ganzes Stück von ih
nen entfernt. Mochte es treiben!
Er setzte sich ihr gegenüber. Einen
Augenblick noch schaute er sie in stum
smer Jnnigteit an. Dann sagte er
ernst
,,Sind nun alle Zweifel gebannt,
Lisa? Wirst Du nicht wieder rückstä
lig werden, wenn wir in Sicherheit
sind? Glaubst Du nun an meine hei
lige, tiefe Liebe?«
Sie sah wie gebannt in seine leuch
tenden Augen, tiefes Noth färbte ihr
Gesicht.
»Ich glaube Dir und will nie mehr
daran zweifeln«, sagte sie tief bewegt.
»Mein geliebtes Weib, ——— meine
holde, süß-e Frau, jetzt kann ich Dir
ja nicht sagen, wie lieb Du mir bist.
Laß uns nur erst in Sicherheit fein.«
Sie seufzte ängstlich auf.
»Wirst Du Kraft genug haben, uns
zurückzubringen?« fragte sie bangend.
»Sag mir ein recht liebes Wort, —
das wird mich start machen«, bat er.
»Mein geliebter Mann-«
Nur wie ein Hauch drang es an
sein Ohr, aber er vernahm es doch.
Er stieß einen hallenden Jauchzer aus
und legte sich in die Riemen, daß sie
sich bogen
Aug’ in Auge saßen sie da. Er
konnte nicht mehr sprechen, der Athem
kam ihm vor Anstrengung stossweise
aus der Brust. Lisu blickte immer
wieder in Angst und Sorge nach dem
Lande hinüber und dann wieder auf
Ronuld.
Wie er sich anstrengen mußte, wie
er kämpfte um sein und ihr Leben
Schritt um Schritt mußte er in hei:
ßetu Bemühen vorwärtsdringen.
Sie betete inbrünstig- Wenn sie
untergingen, war es ihre Schuld.
Warqu hatte sie sich gesträubt gegen
den Glauben, der sie nun so selig
machte. Warum floh sie vor ihm hin
aus auf das Meer-. nicht achtend der
Gefahr- Nun hatte sie ihn mit hin
ein-missen in diese Gefahr. »hils,
mein Gott« mit-«
Er sah, wie sie blaß wurde und
hörte ihr zitterndes Gebet. Er lächelte
the m.
Jsk with Russl. Ost UNle cum
meine May vom-IV fact- et.
Stdn Mut Worte kamen keuchend
cui du Brust
Muim Male music er antrat-est
Sie nmm .das Mut an feinen däns
den Quem-Mit nnd schrie auf.
Er Mot- limm Blick und Tisch-Its
Heil ums-u ich DIE mik. Mich
III-O will ich dawi- austömem wo
mit its dtq se Miso-If
Jud IRS-· IM fle IOMMQOJ
Js- kd ukss Nun-. das Im beide Ia I
Miss- sinsk Wie WO is dMI
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schen herüberlljngen Man war am
Strande entlang gelaufen, weil das
Boot abwärts getrieben wurde. Ro
nald athrnete aus; es war die höchste
Zeit, daß diese Fahrt ein Ende nahm.
»Nun sind wir bald geborgen, Lisa.«
Sie beugte sich vor und streichelte seine
blutende Hand.
Deine armen Hände.«
Er schüttelten den Kopf, als wollte
er sagen: Das ist nicht der Rede werth.
Sprechen konnte cr nicht mehr. —-—
Alle Hände streckten sich aus, um zu
helfen. Endlich war das Land er
reicht.
,,Gerettet«, jubelte Ronnld und hob
Lisa aus dem Boot.
»Bist Du nun glücklich, Liebste?«
slüsterte er ihr in das Ohr.
l »f,Ueber alle Maßen«, antwortete sie
et e.
i
Aue drangten sich um die beiden Ge
retteten. Ronald zog aber schnell Li
sas Arm durch den seinen
»Wir sind bis auf die Haut durch
niiszt, meine Herrschaften; erst müssen
wir trockne Kleider anlegen, dann ste
hen wir Rede und Antwort.«
Mit diesen Worten zog er Lisa mit
sich fort, dem Hause zu.
Als sie allein waren, sagte Ronald
zärtlich:
,,Jeht bist Du brav und legst Dich
einige Stunden nieder; sonst wirst Du
mir tranl.«
»O nein, --—- ich will mich nur um- «
lleiden. Jch fühle mich so wohl, so
stark, « so glücklich. Laß mich jetzt
nicht allein.«
Er drückte ihren Arm an sich.
»Ich lomme zu Dir, wenn ich michs
umgezogen und etwas zu mir genom
men habe. Jch glaube, Glück macht
hungrig, Liebste Darf ich zu Dir
kommen? Ruhe mußt Du jetzt ein paar
Stunden haben. Jch will nur ganz
still bei Dir sitzen«
fSie sah glücklich lächelnd zu ihm
au .
»Was sollen nun die Leute sagen
wenn Baron Hechingen Fräulein Lim
bach in ihrem Zimmer besucht?«
Er lachte übermüthig.
»Ei, diese lieben Leute werden sich
schon ohnedies den Kon ein wenig
über uns zerbrechen. Jch sah einige
Augenpaare entschieden mißbilligend
aus uns ruhen, als wir uns aus dem
Staube machten. Aber was ficht uns
das jetzt noch an. Jeyt bist Du mein,
endlich mein, Du mein scheuen furcht
samer Liebling« Was kümmern uns
die Leute. Heute Abend oder morgen
werden wir das zarteste Gewissen be
ruhigen, indem wir uns einfach als
Mann und Frau vorstell-en.«
Sie hatten das Haus erreicht und
wurden hier mit freudigen Zurufen
empfangen Aber auch hier hielten sich
die beiden Glücklichen nicht auf
Ronald rief das Zimmermadchen
herbei und befahl ihr, Lisa schnell
beim Umlleiden zu helfen und ihr
heißen Thee zu bringen. Dann küßte
er Lisa, unbekümmert um die er
staunte Zimmermaid fest auf den
Mund.
..Jn einer Stunde bin ich bei Dir«,
sagte er leise.
(Schluß folgt.)
Tolstoi als student.
Jn Moskau findet zur Zeit eine
Tolstoi-Ausftellung statt, bei der sich
die rufsifche Zenfur das Stückchen ge-:
leistet hat, unter anderem einen Brief
Tolstin an den Zaren von der Aus
ftellung zu entfernen, trohdem der Zat
fetvft feine Cinwittigung zur Ansstel
lung dieses Briefes gegeben hatte. Un
ter den ausgeftellten Sachen, die zu
Tolstoi in Beziehung stehen, find die
Akten der Kafaner Universität, in de
nen oon ihm die Rede ift, von besonde
mn Jntereitr. In einern verstaubten
grauentimfchtag befindet sich »Am Nr.
cis-« vom Jahre Witz Sie handelt
vorn Geiuch des Grafen Les-Tolstoi uns
Aufnahme auf die oetentattiche zart-t
töt, wo er die tiietifche und aradifche
cprache zu studieren treibst-ists Dis
matt war der auch außerhalb Ruh
tande berititntte Mathematiker Lotsat
fedetviii Retter der Univers-tät Kaina
Von feiner Hand riidtt die Bewertung
in der Atte. vie die Aufnahme Tattwte
In die Untverttteit mit der Bedingnis-r
;veit"attqt. das der neue Student ein
isteuattte von feiner Gesundheit tsei
stritt e. Otentende darein-rette das
fTei ot auf der iiniveriitat niedt ge
sukatdt Iiaes den Lilutunaetsrotototiea
»rein Jahre ists etitsett et tue Fort
jfetrttte im Mai-then die Rote Jenae
ntiienk uns-tut stets dtetetty tm·
km wurden tetaekorttstnate Im Time-«
? Miete- ats .au0stezeutuet" emae
l Ot. wissend ietn die-s aaat hier
Wes »aus-ritt ettk Me. Titetiiet bat
Jetttei atmet get-tut tm attdt gen-es
The-. da sei-e Neste tedtt dieraut ttes
see M tIite Its Its-i vom Jahre »Mit
»Ist Ue turistttde Oatuttat tettseeitdtesi
den« II der Geistmte dee »Wie-den
Iestee eediett er tue meet-dein tm
zfivte gut-I set irts trat Meter .uu.
Esaus-»F is tikeemeteeet Geheime
staates tetaedoetittettte make-mittde
Jus Niets aber isten »ja-ex aiment
jsIIA Jst Jus-e Mc treter Ite
sPrüsungsprotololle mehr Roten aus:
’Encyclopädie des Rechtes-: Fortschritte
gut, Fleiß ungenügend; Strasrecht:
Fortschritte ungenügend, Fleiß unge
niigend; Geschichte des russ. bürgerl.
Rechtes: Fortschritte ungenügend,
Fleiß ungenügend; Vergleichendes eu
«ropäisches Staatsrecht: Fortschritte
« ungenügend, Fleiß ungenügend; Allge
meine Geschichte: Fortschritte (sesslie),
Fleiß äußerst faul; RussischeGeschichte:
Fortschritte (sel)lte), Fleiß äußerst
faul.
Damit endete die Universitätsbili
dung des großen russischen Schriftstel
lers, denn schon die nächste Akte regt
striert sein Gesuch um Austritt aus der
Universität ,,trantl)eits- und häusli-«
cher Umstände halber«.,
Vom Fischeretqewerve.
Die Fischerei nimmt in der nationa
len Bottswirthschaft einen nicht ganz
unbedeutenden Platz ein. Es sind dar-«
in, wie ein Zensusbulletin ersehen
läßt, 154,000 Personen befchiistiat,das
angelegte Kapital beträgt 42 Millio
nen und der Wert des Ertrages 54
Millionen. Die-.- schließt altes ein,
wass- dem Wasser an verwendbarem
Stoff entnommen wird, nicht nur Fi
sche, sondern auch Krebse, Hummerm
Austern, Schneckesc, Frösche, Schild
tröten, auch was an Schwimmen an
Alligatorhiiuten, an Fischthran und
Seehungsfellen gewonnen wird. Von
dem in der Industrie beschäftigtenPers
fonen arbeiten 65 Prozent an der at
lantischen Ktifte, 10 an der des Pari
fir, 11 am Golf von Mexito, 8 irn
Mississippi-Gebiet und feckks Prozent
an den nördlichen Vinnenseen. Der
Schwerpunkt der Industrie befindet
sich nicht, wie gemeinhin angenommen,
in Massachusetts, mit Boston und
Gloucesier, sondern in der Chesapeate
Bai und Umgegend Von dem 94,281
Fischern der atlantischen Kiiste korn
men 20,066 auf Virginia, 13,392 auf
Maryland, 11,577 auf Massachusetts,
9681 auf North Carolina-, 9212 auf
Florida, 7281 auf New Jersey, 6861
auf Maine und 6775 auf New York
DerGesammtertrag des Fanges der
Fische, die als Nahrnngrnittel ver
wendet werden, wird mit tausend Mit
iionen Pfund jährlich angegeben, so
daß auf dem Kopf der Bevölkerung
etwa elf und ein drittel Pfund kämen
was im Vergleich zu anderen Ländern
sehr wenig ist, Fische, Austern, Hum
mern und so weiter geben zusammen,
nur etwa fünfzehn Prozent von dem
Gesammtverbrauch an animalischen
Nahrungsmitteln
Austern stehen tm Verbrauchswerth
an erster Stelle". Es werden jährlich
37?,8."-«-0,000 anhels im Werte von
s15,718,000 gefangen, 29 Prozent des
Wertes aller Fischereiproduttr. Die
Gewiisser von Mnryland, Virginia«
Connecticut und Louisiana geben 57
Prozent des Gesammtvertrages. Hum
mern haben im Laufe der letzten zwan
zig Jahre um fünfzig Prozent abge
nommen, ihr Preis ist demgemäß er
heblich, um das Fiinsfache, gestiegen.
Krebs-.- hoben zunenoinmen der Preis
ist entsprechend gefallen. An Clntns
werden jährlich tausend Millionen
Busbel gefangen, 51 Prozent dav«n
h.1rtsebnlige, 46 Prozent Ireichschalige
und drei Prozent, die in dem Bericht
als rnzor Und surs clams bezeichnet
werden. Die Leute an der Küste wer
den wissen, tun-Z das bedeuten soll.
Natürlich tann sich der Zensus nur
mit dem gewerbsmäßig betriebenen
Fischfang beschäftigen Was unsere
Angier allsommerlich als Beute heim
tragen nnd was die gelegentlichen
Rauhsischer den Game Wurdens unter
der Nase nrensangcm entsteht sich amt
linsee Statistik.
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tumuIe usw« c. m m«
»Es-II find Hamb- u sei-sch
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