Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 14, 1911, Image 9

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    Gute Miit-.
von Ernst Muellendad
Ich weiß mir einen Rosenstrauck
Voll Knospen wohlgethan,
Der hebt im kalten Winterhauch
Erst recht zu blühen an.
Die Liebe naht im Pilgertleid,
Er beut ihr Strauß und Kranz-,
So wallt sie durch die Winterszeit
Jin Frühlingsrosenglanz.
.
Jch weiß mir einen grünen Baum,
Der nicht vorm Herbste bangt
Und erst, entrückt dem Waldesrauim
Mit Frucht und Blüthen prangt.
Als Blüthen trägt er Lichter fein,
Trägt Aepfel wunderhold;
Zuoberst strahlt mit sanftem Schein
Ein Stern von reinem Gold. «
Jch weiß mir einen Zaubersang,
Der Freund und Feind versöhnt,
Der einst im Feld den Hirten klang
Und heut uns wieder tönt.
Es«wo·at ein Läuten durch die Luft,
Hell strahlt vom Baum es her;
Die Liebe kommt im Rosenduft
Und bringt uns aute Mär.
Friede auf Erden.
Eine Weilnmchtsqcfcbtrink-, von Viktor
Bliithgem
ist doch die reine
Ironie-, duix man
in esmcr f o l d) c n
Sache zwei Tage
v o r Weihnachten
Tmnm aiifctzt,«
sagte er, den Mund
zu einem unteren rann-m dazu-neun
Der Rechtsanwalt zuckte die Achseln.
»Vielleicht meins gax nicht unprattisch,
immer die vorletzten Termine auf diese
Zeit hinauszuschieben und grundsätz
lich die Scheidungen kurz nach Weih
nachten auszusprechen Um Weih
nachten ist am Ende jeder ein bißchen
Stimmungsmensch da hält das letzte
tRestchen von Versöhnlichkeit Feier- »
ag.« ;
»Sie sehen ja, daß in meinem Fall»
Hoper und Malz verloren ist. ;
Schließlich — ich danke Gott, daß dies
Vorfragen endlich glatt erledigt sind(
und die aufregende Zeit ein Ende neh
men soll. Sie sind sicher, daß dies
Scheidung im Februartermin endlich
vollzogen werden wird?«
»Ich habe mit Rosenthal privatim
noch gesprochen — danach muß ich be
xtigimt annehmen, daß nichts im Wege
te t.«
»Nun also dann will ich Siel
nicht weiter aufhalten ...« i
Er reichte dem Anwalt die Hand-]
und verließ das Sprechzimmer.
Er war Kaufmann; in einem deri
Billenvororte Berlins wohnte er, in
der Hauptstadt hatte er ein Jmportge
fchäft für Baumaterial. Ein statt
licher Mann, schlank, bärtig bis auf
das ausrasirte Kinn, brünett wie ein
Choleriter und mit einem Gesicht, wel
ches auf Zähigkeit, um nicht zu sagen,
Eigensinn schließen läßt; dem Alter
nach ein ausgehender Dreißiger. J
Als er auf die Taubenstraße hin
austrat, tnöpfte er den Ueberrocl fester
zu und arbeitete sich durch das Schnee
aestöber nach einer benachbarten Wein- »
stubh
Die Stube ist leer bis aus drei
Stammgäste, die bei dem Wirth sitzen,
Und einen einzelnen Herrn in einer
Ecke. bei dem ein Kellnet soeben eine
Flasche um«-m Es ist sinke jener ·
iteinen peimitiv ausgestatteten und
mässig bei-achteten Losale. vie von
Kenneen ausgesucht werden« wen ne
die Hauptsache dort sindem ut be
danveste Weine zu mäßigen « eeisen.
Der Wind erhebt sich zu emee sliichtii
gen Verdaman dee Kellnee schieli
Riesde Und schneide ein Gesicht die
der Tiswps wallt Jest giebt et den
Vlies ans den Cmvsänxsee dee Flasche s
stei. und see even een eemene Gase »
sidhe einen Laus dee edeeeaschunq ?
ems.
»Tai-.- sage ee halblaut und seies
qui ihn zu. »Was Mast II Weid
naesmn in Latonas-« l
Los-M ane- Ssese m Wie no»
sc Ins-end Ich diese wes-based
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sOOI suiei susöse see diesen eeiesh f
Ich is sei-ehe stand-. in seeli- iI «
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sie besea sen einande- ems deswe- ;
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emsi- ene . .. ein' mi. me site-;
UNIOWWW Inn-H
Ue — et ste. Ue mi ?
— 00 II . D III
nicht . . . Kellnet, noch ein Glas und
eine zweite Flasche in Bereiischaft!«
»Ich komme ebenvon meinem An
walt,« sagte der andere melancholisch.
»Es wird ja bald ausgestanden sein.«
»Komm, setz« dich mal her!« Der
lFreund warf einen Blick nach dem be
setzten Tische hin und sprach dann ge
dämpft weiter: ,,Also wahrhaftig, du
liegst mit deiner Frau in Scheidung?«
Der andere nirkte·
»Herrgott, vor zwei Jahren noch
kein Gedanke dran Sag’ blos-,
wie ist das gekommen? Dummheiten
gemacht? Deine Frau etwa — hMT
Jch denke immer, ihr lebt in schönster
Harmonie » . hast du denn die beiden
Junan noch?«
»Ja, Gott sei Dank . . . und doch
wieder, wenn ich sie ansehe keine
Mutter jetzt zu Weihnachten .. .«
,,Wo steckt denn deine Frau Z«
»Hier, in Berlin· Sie hat sich mit
dem Geld, worüber sie von ihrem Ver
mögen verfügen konnte, eine Etage
eingerichtet und vermiethet so lange,
bis wir aeschieden sein werden; dann
i hat sie es ja nicht mehr nöthig«
) »Hm, sie war ja sehr vermögend von
Haus aus Aber mir ist die ganze
’ Sache vorläufig noch vollständig
schleierhaftl«
s »Na, anstoßen wollen wir, Prosit!«
nickt der Ameritaner. »Du armer
Teufel reitet dich die Scheidung
Inicht pekuniär ein bischen hinein, oder
bist du geschäftlich schon soweit daß
du ihr Eingebrachteg liegen hasti«
»Sie geht draus ein, mir einen Theil
noch zu lassen Jm nächsten Jahre
stoße ich s vielleicht schon ab Ach .·
Der traurige Mann preßte den Kopf
in die Hand, »ihr Geld hat mir ja Ge
winn gebracht, aber keinen Segewi«
Der Freund, dessen klugem, jovia
lein Gesicht die theilnehmende Leichen
bittermiene wie eine Maske steht,
gönnt ihm eine Pause, bis der andere
sich mit energischer Bewegung auf
'rasft.
,,Raus mal —- was ist passirti
Scheidungsgrund — Fragezeichen!«
Der andere spielte mit dem Fuße
seines Glases und blickte tiefsinnig vor
sich hin. »Das ganze Unglück kam da
von, daß ich eine vermögende Frau ge
heirathet habe, daß ich Geldes wegen
—- du kennst sie, diese Frau nimmt ei
ner wohl ohne Austunftsbureaul Aber
ich hatte nichts als eine leidliche Stel
lung. Das gab von vornherein eine
schiefe Lage. Sie war verwöhnt,
Temperament hat sie reichlich — was
sie wollte, ich mußte mit! Das hätte
ich mir ja gefallen lassen: aber die Art,
wie sie das selbstverständlich sand! —
Du hättest es so wenig ausgehalten wie
ich was soll ich dir lang und breit
erzählen, die Geschichte ist verpfuscht.
ZNir thun blos meine armen Jungen
eid.«
»Wie alt sind sie denn jetzt?«
,,Vier und zwei einhalb.«
»Wen hast du denn bei ihnen?«s
»Für jetzt ein tüchtiges Mädchen.
Ich werde ja schließlich mich nach einer
Gesellschafterin umsehen müssen. Man
schiebt eben so etwas hinaus, lann sich
so rasch nicht in den Gedanken finden,
daß das Alte zerbrochen ist, daß man
sich anders einrichten inußl«
»Wie lange ist denn deine Frau iveg
von dikt-«
»Ein halbes Jahr etwa.«
Diese ganzen Auseinandersenungen
waren gefliistert worden. Jeyt fah
ver vedriieiie Cheiuann nach der libr«
»Ich must geben« Felix-, hoffentlich liat
das Wetter nachgelassen; icli laut nur
derein, urn Zuflucht zu suchet-, habe
teiiien Schirm mit. Kommst du die
Feiertage mal deriider zu mirs Es
wäre nett, ioiirde niir ein bischen iiher
die irauriaen Gedanken weadelfeii.·
Er stand ssist
.Natii:liid. alter Sohn. ganz gern."
Der Milner eilte herbei. Der an
dere ,iiililte. ließ sich iii den lieberroet
hellen: AusWiedersehen also. ittriisi
deine Mutterl«
Nun war er draußen bat Schnee
treideii hatte tritt gan- nachgelntsm
Er sit-g in die Leipziger Straße ein
taufen.
—
Miit but-selte. nicht grohe Vills in
einem strittig-ins Garten. time Las
mai am ittitieremqariq ivirti im
notdditrsitgtte Licht. Der Himmel sit
iiietidiiiitei In bei Modi- iitie iiki
ein alte-et Mal-ists ai- Tsenttri Jt
will ten-W ruti ein tleiiiee steil im
SMIniettiitel telii euer-filed uiir zieht
NO Meidsdm am AM. und immer
wieder iiiit dein ttintniiiiii dei Jugend
Je will seine-« Je iisitt min. Dei-i
rot-« Or itt dies-I send rosig
..«tii ditt kamt-. Musik ins-di et
aus einem Mut-titl. dort Ast der
time sei-den lasset preise-teilt die
Kern-Oe- ieistt und linte aiit deii
Mde ists-its sind sitt-sit ist Gibt
Its m sei-i. Je tin ins sucht w
pfiffen; wenn er kommt, psetst et aus
der Erbsenpfeife, hat et gesagt, und
was er gesagt hat, ist wahr.'«
»Siehst du, Edi ist viel aktiget als
du, « spricht das Mädchen. »Der
Weihnachtsmann hört alles.«
,,Js bin auch artig,« sagte der
Kleine nach kurzem Bedenken
Das Mädchen setzt sich gelangweilt
auf einen Stuhl. »Edi, du sollst nicht
immer mit den Füßen an den Stuhl
schlagen!«
Der sieht nachdenklich aus. »Leh
wia,« sagt er, statt zu reagieren, »ich
glaube, gestern habe ich den Weib
nachtsmann gesehen.«
So? Wo denn?« »Sie nimmt
Mari aus den Schooß.
zzFJat derWeihnachtsinann eine rothe
Muse auf, wie ein Dienstniann?«
,,Vewahre; eine Pelznriitze.«
··Edi besinnt sich. »Dann ist es doch
knelleicht blos ein Dienstinann gewe
en . . .«
«Ein schrillender Pfifs draußen, die
Kinder werden plötzlich lebendig, Maxi
zappelt vom Schoo hinab, Edi rutscht
aus dem Sessel. »Papa —- Papa . . .
wird jetzt bescheert, Hedwigi«
Sie stehen beide dicht an der Thür,
der Kleine schlägt mit den Fäusten da
gegen. »Ja ja, gleich...« Draußen
stampst es in dem Hausslziy stapst an
der«Thiir vorbei, öffnet nebenan eine
Thür. »Hier setzen Sie ab So,
da haben Sie ...« Und nun erst
kommt es zur Thür, wo die Kinder
warten, und öffnet. Edi späht rasch
hinaus, während sich der Vater erst zu
degit Kleinen blickt, ihn aushebt und
u .
»Mein kleiner Junge, mein süßer
kleiner Junge . . .«
Er setzt ihn nieder und nimmt den
andern aus. Seine Augen sind feucht·
»Papa, war das etwa der Weih
nachtsmann, der bei dir ioar?" fragt
da EdiA
,,Freilich.«
»Er hat doch eine rothe Dienst
mannsmiitze auf, Hedwig, keine Pelz
Imiitze,« sagt der kleine Mann trium
«phirend· «
,,Haben die Kinder gegessen?«
»Ja, Herr Binder.«
»Dann sollen sie jetzt bescheert be-«
. kommen. Also wartet recht artig, erst
jsingen die Engel, dann tlingelt’s .. .«
j Er nickt und geht wieder in den
sHaussluy in die Weihnachtsstube, den
zSalon mit dein großen rothen Smhr
jnateppich und der lustigen Rotoloein
jrichtung, dem hübschen Vielerlei, in
idem — sie! ihren launenvollen Ge
schmack ausgegeben mit der Fen
j sternische, wie geschaffen, um den
T Christbaum aufzunehmen.
- Da steht der verlassene Mann, die
sHände gefaltet, blickt düster vor sich
.in’s Weite --— den Mund von Bitter
teit neschiirzt s— eine stumme Predigt
an eine ferne Adresse; und nun schlägt
er die Hände vor’s Gesicht nnd preßt
sie ans der Stirn fest zusammen ...
Er ist fertig damit, nimmt stünd
hölzer und ziindet die Baninlichter an,
die Lichter um die Deckenlanipe mit
dein blitzeiiden Prismeiibehang die
Wundliisters ee giebt da zwei kleine
Tische, allerlei schon drauf er ver
theilt, was er in der Leipzigerstrafie
in letzter Stunde erstanden, dann sent
er sich an ein Harnidninm und spielt
ein Weilniachtslied, leise, ganz leise ...
w: ihn-» timctii der uralte Weitiiiiiititd
ariiß aus: Ehre sei Gott in der Dotie,
Friede aus lieben nnd den Lilteiiichen
ein wohlgeleiZcu . . .
Friede aus Liede-it ... Streit, Haß,
Unfrieden iektsroetieneil lttliiit o.
ikiie ei- sie geliebt nat, annetietei . . .
In leiiieiii iiiiiiien Gesicht iiiiti e-J.
its iisriiial auf, areitt iii einst Zititi
.ilaite.
«".I·Ii’eiiie sinnen-if ssiii ee lintd
iintiiitiientx sit-) lie iaiiliiiit niii den
iiciineoitneten )tiiideeaii.iin« iseieiii
i.iiiiselii. nimmt ne aus. tusci lie, einen
nach dein iiiideiin teiikit Jede-) H ieiiieiii
Viertheil Sie letzen ihn verwundert
.in. nur einen Annenlitiet diiiiii ili alles
Inteeetle iseii den Oeeeiuvteiieii N
iseeichliinzien
ist utseelatii sie lieh leidet nnd de
TVQIGUI In
»Die hats-n iliie Mutter net-inten· in
einein halt-sei Innre Ali us ne iie iiie
Hei-seien iVine .ii-iiit»iiiie Einst-»in
« denke iiiti in tm Seele vieler itcuiiek
neun tie d-« music- iind ihn ists iiideet
Hi ioieis iiiti in Neie Deine-erteilen km
»Hi» Iks It» iesie WARka ihti Iptitsi ist;
nutzt isee ietiei;’
its iiiiieii sii innen niedre un« lislell «
ieiit innen
ist-e Ziiinissdeie sen-di er liiui ihm
der Ude ad. lie sei-km nun Ieise
Mudigteii
Der-es ein halbes III-Mk
desin di Wem-e We It II
Isile Mike t. giebt O Its QM
«-- -
draußen, wie an der Hausthüt ...
dann ist’s verhallt. Der Hausherr hat
einen Augenblick acht drauf gegeben —
legt keinen Werth darauf. Aber gleich
darauf kommt Hebwig wieder und
bleibt an der Thür stehen.
»Hert,« sagt sie halblaui.
»Was ift?« Er fährt mit dem Ge
sicht auf: wic sieht das Mädchen mth
Rotb im Gesicht, verlegen, verstört,
wichtig, geheimnißvoll . . .
»Die gniidige Frau ist den«
Wie ein Blitz durchschliigis ihn.
Das ist etwas Ungel)euerlicves!
Er bat Noth, sich zu erheben.
LWOTJ fragt er.
- - s- his
VII lolllll lllll Ucm dtcslsc sclUth
»Dort. JmHanstlur.«
Es wirbelt in seinem stopfe.
»Bleibt-n Sie bei den Kindern, Hed
wia; spielen Sie mit ihnen. Jst noch
Licht im Filiri«
,,Ja.«
Er geht hinaus. Der Flnr ist nicht
breit, die Hälfte der Länge nimmt die
Treppe ein. Unter der Treppe-, an der
Wand lehnt mit dem stopse eine mittel
arosie Frauengestatt, im peliverdriiw
ten AbendmanteL die Hände in dem
Masse, ein Pelzmiitzchen anf, das Ne- -
sicht weiß verschleiert
Er steht einen Augenblick wie er
starrt, nnd sie riihri sich nicht.
»Was wiinschest du«-im fragt er mit
kalter Abwehr.
»Ich will zu meinen Fiindern,« sagt
sie tonlos·
Es eligt etioagErschiitterndeg in die- ·
see einfachen Art, wie sie sich einführt
Aber er macht sieh hart. ·
«Wozu dass-« fragt er, sich ein paar
Schritte nähernd. »Was man thut,
muß man ganz thun; wenn man
etwas will, muß man die Consequen
zen aus sich nehmen. Die Kinder fra
gen nicht mehr nach dir —«-- weshalb sie
wieder verwirren . . .«
Sie schluchzt plötzlich ans, schluchzt,
sintt nieder, kauert sich aus den Boden.
»Meine Kinder,« stößt sie dazwi
schen halblaut heraus, »meine kleinen
Jungen . . . sie haben mich vergessen
es ist nicht möglich ...«
Jn diesem Augenblick sagt dort ein
Stimmchen hinter der Thür:
«Mama, liebe Mama!«
,,Maxi —" schluchzt ne auf.
,,Maxi . . . zurückt«
Rathlos prallt er bei Seite vor die
sem überwältigenden Ausbruch von
Muttersehnsucht; sie reißt die Thiir
auf und liegt vor ihrem Kleinen aus
den Knien und der Mann hört die er
stickenden Küsse und die heißen abge
brochenen Laute, die von Unaussprech
lichem stammeln.
Finster steht er, iiberbliett den Flur
. . . da steht ein großer Waschlorb: Ge
schenke sür die Kinder, sagt er sich.
Er kann, was ietzt geschieht, nicht
hindern; in der That, er hat kein
Recht dazu. Er kann sie mit einer
Brutalität entfernen, und sie kann mit
der Polizei wiederkommen. Er ist er
bittert was soll das werden, sie
nimmt ihm die Kinder siir heut’
siir lange . . . er hat ihnen einst gesagt,
sie sei weit fortgereist . . .
Was nun? Was thut er?
« ,,Hedwig!« rnst er. Und als das
Mädchen erscheint: ,,Eine Lampe in
das Zimmer da!«
Et geht in sein Rauchzimmer. bei ,
der-Treppe, neben der Eingangsthür,
läßt die Thür offen, bis die Lampe
kommt. Ein comfoktablcs Herren
zimmer. III- ziindet sich eine Cigakte «
an nnd aebt brütend auf dem Teppich I
bin und wieder, ein tretwimg Ver
banntek
RU: »Ist k: kgcks bot Uh- omäg
kann das nicht daüetm die Kinder .
müssen schließlich doch zu VIII. z
Endlich Isss soweit »
CI Im hetzllopfem oder et geht. ,
»Was-as Papa « hat Weshnachni
maIIII auch ich-Mk WI Mast wes
hält ein Kaniaeben auf Rädern »Ta
dIeI auch. Papa ...«
»So fo. - Im wird I aber MINI
sm. das IIII III VIII geht «
achtsan Uin IIIIO III VIII. « sprach
Don Im II IIILM III- II Im Mosis
III m VIII-III im· III-i losem-I
III-K Ums IIIIf du Seht-Im du VIII
dami- III III IIII arm-u III-III eu.
M n Ins-II. and m III das III-im
Ums- dcin Im dumqu das »
end los-I Io w Miso-sonstwo
HGIII ach u III Most Mk MI Im
IIIO
JO· MI- gIIIch am Inn Mach-II
as VI IIW KIND odm »Im aqu
I.
.IUIQ WOQL net-» Ihm-«
JUIIII Kom. sum umn- quzkt . .
III- Wiudh IMP
VI Ists III sum-; III III-II sm
III- mIIOth III I Bestimmt-. dies-I
— Is: »Im-IF
III Dis-I III-sahns sum Ihn
Isd III IIIIII II III Ist III-O
II Im Un III III Inn-I III-·
ten. wird noch ein paar ernste Worte
mit ihr reden .das geht fo nicht, sie
muß tünftig ihn und die Kinder in
Ruhe lassen!
»Hedwig!« ruft ihre Stimme in
den Flur, und er hört des Mädchens
Schritte schlürfen. Das kommt nicht
wieder und tommt nicht wieder.
Endlich! er öffnet die Thür. »Wo
bleibt meine Frau?« fragt er gedämpft.
»Sie hat sich schon niedergelegt,«
sagt das Mädchen, als ob das etwas
Selbstverständliches wäre.
»Z« Betts«
Er macht Augen, als sähe er,Ge
fpenster —- und doch durchrieselt’s ihn .
wunderbar ; . . I
rtk,),Ja,« niett Hedwig und stutzt sicht- i
I .
»Ss ist aut. ·nein .. .legen Sie!
fich auch nieder.
Er wird in sein Zimmer gehen, sich
mit einer Decke auf s Sofa legen
Er hat ja tein Recht, es ihr zu weh
ren. Noch ist die Scheidung ja nichtt
gerichtlich bestätigt. . Und er löfcht
alles Licht, begiebt sich hinüber und
bettet sich.
Aber schlafen jetzt schlafen ...!
Es muß möglich sein!
Und in der Abgetvanntheit, in der
Dunkelheit tommt g endlich, daß er
miide wird, dämmert. .da drüben .
da driiben . . .
Als er aufschrictt, ist’g stockfinster
vor seinen Augen. Er richtet sich auf,
es ist als hätte etwas feine Hand ge
faßt und wieder losgelassen.
Da fteht’s, etwas Lichtes, Unbem
liches er reißt die Augen auf
auf einmal ist er sehr munter
e
Ich bin’8, Freian
Ci
Sie zögert einen Augenblick, dann
seht sie sich zu ihm auf den Sofarand.
»Ich tann nicht schlafen, will ein
vernünftiges Wort mit dir reden. Bist
du dafür zu haben?«
»Bitte,« sagt er.
»Es wird mir nicht leicht; aber
drüben athmeten unsere Kinder in der
Stille, ihre Athemzüge sagten mir: du
mußtt Wir beide haben hart ge
tämpft miteinander, das entfremdet.
Ob tvir uns je das wieder werden
könnten, was wir uns waren ich
weiß es nicht. Jch habe dir einen Etlat
bereitet, und du bist im Vortheil gegen
mich. Du bringst ein größeres Opfer
als ich, wenn du nachgiebst, mit mir
im selben Hause weiter zu leben. Aber
ich möchte dich fragen: Willst du’s ber
suchen?«
»Wenn wir mit dem einzigen
Wunsch nebeneinander gehen, den
Frieden zu hüten und für unsere Kin
der zu lebe-I -— dann glaub« ich: wir
kommen aus. Ich tann nicht erwar
ten, daß du von früheren Empfindun
gen . . . von einst meine ich . . . noch für
mich übrig hast das wäre vielleicht
nicht einmal gut. Aber die stinderl
Die Sehnsucht nach ihnen hat mich all
die Zeit her gequält, wo ich von dir
fort bin, doch habe ichs aus-gehalten
bis heute. Jch wäre verrückt gewor
den, wenn ich sie heute nicht gesehen
hätte, mit ihnen aesvielt. ihre Stimm
chen gehört ich sage es ganz offen,
wie es war . . . ,,.L)asse mich, laß mich’"9
fühlen aber ich will bei meinen
Kindern seini« »
Jltre Stimme brach Zuleht, erstickte, i
der Mann auf dem Sota tüitltei
ohne Berührung, daß sie am ganzen ;
Leide bebte. z
»Und tthf iretgie er mii iirfcc VII Z
terteit. »und tin-« ttnd er seste sich
hoher aut.
tkin inw- Itlngendlirte schwieg ste
saß wie etitnert. nur die dunklen Au
aecs intttten nehetmnitwoll ale könnten
iie nicht finden. tner nicht« on nicht«
weithin nicht . . . und biüslich fühlte et
die weichen Fertuennente um seinen
Date netchiunxten und ihr Anttip an
dem leisten. nette. schwer Lethe-send
»Duan stammette sie . . . Ist-inst«
O I .
Arn andern Inn tam der Unterttni
net Zelt-. tsr dntte stch einen netten
Plan gutem gemachte her-nott, mitt
ten beten esse wet tirh wåktltctz durch
nur tchetden innen-· ist wird dte
ei set-letzte nennt-« nntertueden. viel
trnht tatst sird da ein gutes Wert thun.
ne nur-« nie-ten sm- Jneetatten
»N-. ni..x—« ::s.seu, -tttee Some Jst
n.-st «- rt n wie-n txt-en Mitteln
erst ...·
w « ti«eittnn-t-stettnde fand et due
tin-. kunnan tout ihm entgegen-te
Hin-sen stku m tiensnttemmnret
Fee Tanne mutet den beiden wettet-e
m .t-:n. et ttrstisette deine-de its-II
Mem Rantnsttetn ver tdm damit tn
die Beine steht
;«titetdn.tedtei.tateet.« time set
Onuedete und trent ins-stets lett SU
J gestreckter hand aus ihn zu, »Es-Diebs
ans Erden
»Und dem Menschen ein Wohlge
fallen« schlos; lachend der Freund unt-i
deutete mit langem Zeigefinger aus:
seine breite Brust.
»Von Herzen, meine gnädige Frau!
—- ich wollte Sie heute noch auf dem
Umweae i.iber den Mann hier wo an
ders ufsuchen. J
Schwedische Weihnachten :
Abgesehen von Deutschland toter
Weihnachten nirgends in der Welt in
so friedlicher Weise begangen wie in
den standinaoischen Ländern, insbe
sondere in Schweden, wo sich noch eine
Reihe von Alters her geiibter Sitten
erhalten hat. Eine ganz besondere
Rolle spielt die an die katholische
Christntesse erinnernde Frühmesse, Ju
lotta genannt, ohne die sich einSchwede
Weihnachten nicht denken kann. Zu
dieser Frühmesse-, die ein vollständiger
Gottesdienst ist und in der Friihe des
ersten Weihnachtgtages stattfindet,
läuten die Glocken morgens nnr 5 Uhr,
sriiher riean sie sogar schon in den
allerersten Ujiorgenstnndem und die
Kirchen sind gedrängt voll. Die auf
dem Lande sehr zerstreut und von der
Kirche entfernt wohnenden Glieder der
Gemeinde tniissen also an solchen Ta
gen schon zeitig aus den Beinen sein«
Jn Schaaren ziehen die Kirchgänger
zum Gotteshaus, und um in der in
sterniß den Weg zu finden, befest gen
sie an ihren Schlitten eine lange Fich
tenstange, deren Ende in Theer ge-.
tränkt ist nnd nun angezündet wied
dies ist der sogenannte Julbloß, der
ursprünglich die Bedeutung hatte, die
Kobolde zu verscheuchen.
Einen eigenthiimlichen Gebt-auf
der eine Art Heilige- drei-Könige-Au e
Zug ist, kann man am 13. December
ucianacht, in verschiedenen Lan
dest eilen Schwedenö sehen. «
Jn den späten Abendftunden ver-I
lleiden sich die jungen Leute mit aller
hand phantastischen Coftiimen. Jede
Abtheilung hat ihre sogenannte Lucia
braui, die ein ganz weißes Gewand
und langen Schleier-, Åowie aer dem
Kopfe einen hölzernen ranz tragt, des
mit buntem Papier eziert ist und in
welchem sieben Lich er befestigt sind,
die angezündet werden. Jn diesem
Aufzug, bei dem die Braut «an der
Spitze marschirt, geht es nun in den
späten Nachtstunden zu Freunden und
Bekannten, die alle herausgeklopst
werden, um sich ihnen zu zeigen.
Auch besondere Gerichte spielen am
Weihnachtsheiligabend in verschiedenen
Gegenden Schwedens eine Rolle, so
Jnldopp nnd Fisch, Erster-es wird in
einem gewaltigen Kessel hergerichtet
nnd enthält Fleisch, Kartoffeln, Speck,
Mettwurst und Schinken. Abends,
nachdem die Jultlappar ausgetheilt
sind, gibt es auch Fisch, dann Milch
reig, später Pnnsch oder Wein und
Kuchen. Zur Erklärung des auch im· .
ehemaligen ,,Schwedifch - Pommern«
sehr bekannten Wortes Julklapp (Jul
Weihnachten, tlapp, gleich tiopsen), ist
zu erwähnen, daß es früher bei der
Bescheerung der lKinder Brauch war,
daß jeder in der Schummerstunde fei
nen Behälter vor die Thiir setzen und
dann warten mußte, was das Christ
tind brachte. Hatte Jemand ein Ge
schenk niedergelegt, dann klopfte er an
die Thür.
Jn den großen Städten zeigen die
Weiinnnhisgebräuche weniger sonder
lia) hervortretende Eigenheitm Ange
nehm anfgefallen ist rnir aber, daß
man zu Weihnachten überall der Bö
gel gedenkt, indem eine Korngarbe aus
gestellt Idird, in der die Thiere Nah
rung finden.
Hm Banden-.
Tagtshrisitindl trat in dag Boudoir
der reiztnditen Geleite
«Madame,« sagte es init einer
Stimme, die nsie das Lachen eines Kin
des nimm »al) habe Ihnen ein Weih
nachtuaesttzent gebracht-«
»Was etwas-s Walfische-z wenn ich
ssimss Weile« esuaeanete die schöne
Fran.
»t!iewifs, denn altes-« Uebel-flüssige be
stvru sie L«;i:.·..«
»Oui«-— dretlenht ein ’.I·Iiittet, welches
die ospmnt net-« rein nnd sattentou et
tmlt .«
s
»Hm-as weit Nkvthsvenvigem.«
»Weil-ichs eine Mm wirkende hast
fakvmamus Ich möcim nämlich
on Sonn-· und Mit-tagen rothes
a In Iiziau have-IX
»Er-pas weis Bellen-I f
»Das lW die in der Lotteri- s
zogm werden E«
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