Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 16, 1911, Image 6

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    Ein Roman aus dem
Leben
G i b—wivch«kak
Von
Hedwig Tourthssmahlev
is. Fortsetzung)
,,Wird er mich aber so ohne weite
res ausnehmen?«
»Dasiir lassen Sie mich sorgen.
here von Wustroiv ist ein alter
Kriegstacnerad meines Mannes und
-«hat die Freundschaft aus mich über
tragen. Jm Winter sind wir ost eini
ge Wochen zusammen gewesen in Ver
lin, an der iltiviera Und auch einmal
auf dem Mittelmeer. Ja, ja, im
Winter, wenn ich Zeit habe, fliege ich
aug, um in Ruhnodors nicht stumpf
sinnig zu werden. Herr von Wusirotv
hat eine liebe lustige Frau. Es wird
Ihnen schon dort gesallen.«
Ronald lächelte
»Sie sprechen, als wären Sie schon
gewiß, daß er mich ausnimmt.«
»Ein ich auch. Jch schreibe ihm
gleich heute Abend, dass ich ihm den
Gatten meiner Nichte zur Ausbildung
zulchicken werde-«
»Es wäre eine Erlösung siir mich,
theure gnädige Frau. Von allem an
deren abgesehen selbst wenn das
Schlimmste eintreten wttxbe und Lisa
nie wie-der mir gehören wollte. Wenn
ich msich als Landwirth auf-bilden
kann, jin-de ich später eher eine Exi
stenz, als wenns ich Ossi ier bleibe.
Dis ich als Soldat ohne Ieishilsse exi
«stiren kann, werde ich alt und grau."
. »Dann sind wir also einig. Sie
Farben nach Wustrorv und lernen mei
nem alten Freund seine Kuifse ab.
nztizischen kommt dann mit Gottes
ilie mein Liseichen zur Vernunst.«
. Nonald tiißte ihr die Hand ,
" »Mir ist, als sei ich von einer Cent
neelast befreit, theure gnädige Frau.
hre Zuversicht gibt auch mir neuen
ut"h. Und nun ich ilare Verhält
nitte vor mir sehe. wer-de ich auch ge
duldig harren, bis Lisa neues Ver
trauen faßt«
Sie besprachen noch einige Einzel
heiten, aber pliiylich sprang Frau von
Rahntldori erschrocken auf.
»Lieb» himmel, ich habe doch
ganz vergessen, Jhnen einen Jsmbiß
vorsehen zu lassen. Und meine Virt
nern denit auch nicht dran«
,,Doch. Mnmseil Virlner hat mich,
ehe ich hier eintrat, schon gefragt, ob
sie mir etwas vorsetzen dars« Aber ich
bin nicht hungrig und warte bis zum
Arke-«
,,Bis dahin ist noch eine Stunde
Zeit. Kommen Sie: inzwischen zeige
ich Ihnen meinen neuen Zuchtstier und
die hoiiiindiichm MEDI- « pracht-volle
Thieret Das Herz im Leibe lacht ei
nem bei ihrem Anblick. Alt angehen
der Landwirth müssen Sie sich dafür
interessiren. Nachher gehe ich einmal
zu Lisci hinauf und sehe, ob ich sie be
reden kann, den Thee mit uns zu neh
men.«
I If II
Liia war, als sie ihr Zimmer er
reicht hatte, in haltloiem Schluchzen
zusammengebrochen Alles loar wieder
in ihr wach und iebendig get-vordem
was sie erlebt und erlitten hatte. Da
ziu rriartete fie die Sorge uni Ronald.
Das sollte nun aus ihm werden, wenn
er bei sein-er Weisen-un blieb, Geld
von iisr anzunehmen
Und immer wieder tonie es lockend
und verbuer an ihr Odr: ..Lisa, ich
site-de Dich« War ei denn wirklich so
nmsrsmiichi Konnte nicht jeyt noch
M Wurst-er neichehen sein« an das sie
Order drei-subti
Siie erhob sich und iad in den Spie
zi Mit unbarmherzig tritisckien
einen betrachtete sie das blosse,
Isseriderzanene Gesicht niit den roth
situierten Augen« das ihr entgegen
Q Um matt-Wer Bitterkeit want-soll
M nieder ab. Rein. schön fah
I sichs aus. Rai MU- ibm je t
Mut nehm-weitl- su ihr eklche
Inst Nin das Mitleid date ihm viele
Ums klimmt-m Er wollte damit
at machen. was n ihr angewan.
sd bat Mädchen. das et liebt-. war
II- dumm- Desdcld was ihm ot
hz du«-Fu U: ccs szjuiqZ Z·m?·.«s ".s »O
hats Matten Ihm iest die III-l leich
ter. Mc Gelievti war ihm so nnd so
vielem-. Stint Leben ma- tdm du
Ich wem-m geworden so use-Ihm
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Ihm ode- in eine Chr Im m
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kyb its-If IQ se um
bss Its-ums
WM das u »m
terging in der gemeinen Noth des Le
bens. Es mußte eine Hilfe fiir ihn
geben. Er war zu stolz, etwas von ihr
anzunehmen. Das begriff sie und
verftand es. Nur zaghaft hatte sie
ihm den Vorschlag gemacht, weil sie
sich nicht anders helfen konnte.
Nun fafz er unten bei Tante Anna
nnd erzählte ihr wohl, wag zwilchen
ihnen verhandelt worden war. Aeh,
- vielleicht wußte Tante einen Aus
weg, einen Math. Wenn man sich an
Ronalds Mutter wandte? Oder an
Lotte Hechiiigen? Vielleicht konnte
inan durch Vermittlung von Mutter
und Schwester etwas für ihn thun, -——
ohne daf- er es erfuhr, woher die Hilfe
kam. Ob aber die beiden Damen
dazu zu bewegen waren?
So grübelte Lifa unaufhörlich, und
die Sorge um Ronalds Exiftenz half
ihr über ihren Herzenstunnner fort
Sie wollte sich ja gern bescheiden,
wollte mti ihrem Looo zufrieden fein»
wenn sie nur ihm helfen konnte, wenn
nur fein Leben wieder leichter und er-!
träglieher wurde. f
Noch heut Abend, wenn er fort war, ;
wollte sie mit Tante darüber forechen.’
-—--—...·..--«--·
L—..—....
Tanie Anna trat etwa eine Stundes
später bei Lisa ein. Sie beugte sich
liebevoll zu ihr herab. s
»Noch immer Kopfweh, mein Liselss
chen"t«
Lisa schlang ihre Arme um den
Hals der Tanie.
»Ich hab’ kein Kopfweh, liebe gute
Tante. Es war mir nur unmöglich,
mit Ronald zusammenzubleiben Ach
Tanie, es war so schwer, so furchtbar
schwer, mit ihm zu sprechen.«
Frau von Rahnidors streichelie sie
sansi.
»Ich glaube es Dir, mein Herziind
Aber nun hast Du eö doch hinter Dir.
Nun wirst Du viel ruhiger sein.«
Lisa seufzte.
»Hei Dir Ronald erzähltW
»Alles, Kind; und ich glaube, Du
thust ihm unrecht, an seiner Liebe zu
zweifeln-«
Lisa sah ihr forschend in die Au
gen.
,,Glaubsi Du denn data-ti«
»Ja « unbedingt-«
Lisa schiittelie den Kopf.
»Ich kann es nicht « nie,« sagte sie
muthlos.
»Ach, liebes Kind —« mit keinem
Wort wird so viel Mißbrckuch getrie
ben, als mit dem winzigen ,,nie«, das
eine so »unendliche« Bedeutung hat.
,,Nie«, das klingt so stolz wie eine
Ewigkeit nnd reicht osi nur über
Stunden und Tage. Aber lassen wir
das, mein Liselchen. Damit mußt
Du Dich nun selbst abiinden. Den
Glauben kann Dir niemand geben als
Du selbst. Leider kann ich Dir dabei
nicht helsen.«
»Nein« Tanichen, das lann kein
Mensch. Aber Deine Hilfe will ich
in einer anderen Angelegenheit in An- !
spruch nehmen. Jch sorge mich unsE
endlich um Ronalds Zukunft. Du
weißt, er ist arm; und er will von
mir nichts annehmen, wenn ich nicht
zu ibm zuriicikehje.«
,,Darnm iann ich ihn nnr loben
ich thiii es auch nicht an seiner Sielle.«
»Ach, Tantchen ———- das dumme
Geld. Warum macht man nur davon
so viel Blicshebens·«
»So ihiiricht kann nur mein dum
mes Liselchen sragen,« erwiderte die
, Tanie lachend.
»Du mußt mich recht mischen. Jst
ei wohl ein Unterschied-. ob ich bei
ihm bin oder nichts Lebte Ich mit ihm
zufammen, mäm et m Gle unbe
denmch any-Ismen. Weil ich das
nicht lmm nnd will. beleidigt es fei
nen Stolzf
»An-h ers-Bad M km psam Mann
auf keinen Fall du Oel-only von dem
Gelde Man Frau zu leben. Uhu W
Ed- fchcm M esse Gewinst-ask in
tm M m Umriss Jmiu und sein«
mit-dicht Gute We M ieM nur
komm Cum-sum Rom-so lmm paid-I
den Begriff m Gemeinschaft dadu.
so taugt Du von Ihm gen-um lot-IX
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Mutw«
»Is- d Ists-«
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bliebst, würde das sehr unfreundlich
aussehen. Er ist doch unser Gast.
.Und in zwei Stunden muß er schon
’ausbrechen Komm, mein Liselchen.
lJch stecke Dir das Haar frisch aus.
Siehst ganz zerzaust aus. Zur Be
lohnung erzähle ich Dir inzwischen,
J wie ich Deinem Ronald zu einer siche
;ren Existenz helfen werde.«
; Lisa wars sich in ihre Arme.
,,Tantchen, —-— Liebe, Gute! Du
weißt schon einen Ausweg? Erzähle,
—- bitte schnell.« x
»Wenn Du mit hinunteriommst.«
»Ja, jA —-- nur schnell.«
Während Frau von tttahngdorf mit
liebevoller Sorgfalt Lisas Haar ord
ncte, sagte sie lächelnd
»Alfo, Ronald nimmt feinen Ab
schied und geht zu meinem aslien
Freund Wustrow. Du weißt, ich er
zählte Dir von ihm. Noch heute
Abend schreibe ich nach Wustrow und
sorge dafür, daß Ronald gut aufge
nommen wird. Wustrow wird auf
meine Bitte Ronald behalten, bis er
selbst gehen will, wenn sich ihm später
etwas Besseres bietet. Durch meinen
alten Freund können wir Ronalds
Einkommen vergrößern, ohne daß die
ser etwas merkt. Als Volontär wiirde
er natürlich kein Gehalt beziehen; aber
here von Wuftrow muß darauf drin
gen, daß Ronald ein Gehalt annimmt.
Daß er meinem alten Freund eine
tüchtige Stiiße wird, davon bin ich
überzeugt. Ronald ist Landwirth bis
in die Fingerspitzen Das habe ich
beobachtet, als er hier in Rahnsdorf
war. Und er ist erfreut auf meinen
Vorschlag eingegangen. So kommt
er in gesicherte Verhältnisse und aus
der tleinlichen Garnisonsmiserr. Was
sagst Du nun dazu, Kleinchen?«
Lisa blickte durch den Spiegel mit
glänzenden Augen zu ihr auf:
»Daß Du eine herrliche, kluge und
liebe Frau bist, goldene Taute; und
daß ich Dich vor Dankbarkeit todt
drücken werde, wenn Du nur erst meine
Zöpfe losläßt.«
»Ei, dann halte ich fie fest; mit dem
Todtdriicten pressirt es mir nicht im
mindesten.«
Aber gleich daraus lag Lisa doch in
ihren Armen und titßte sie stiirmisrh
»Tantchen, mir ist so leicht und frei
ums Herz, wie seit langer, langer Zeit
nicht mehr. Nun bin ich doch die
schreckliche Sorge um Ronald los und
brauche mir ieine Vorwürfe zu ma
chen, daß ich ihn in Noth bringe.«
Mit gerötheten Wangen und erregt
glänzenden Augen trat sie iurze Zeit
darauf mit Tante Anna in das Eß
zimmer. Draußen auf der Veranda
war Manter Birkner am Theetisch
beschäftigt, den sie für Ronald mit
besonders leckeren Speisen besetzt
hatte. Auch ein kräftiges Fleischge
richt hatte sie mit aufgestellt, weil Ro
nald bald nach dem Theestiindchen
aufbrechen mußte. Der junge Mann
stand in der geoffneien Thür, die nach
der Veranda fiihrte und sprach mit
Mamsell.
Als die Damen eintraten, wandte
er sich fchnell um. Seine Augen
leuchteten auf, als er Lifa erblickte.
Sie fah mit dem lebhaften Ausdruck
fv frifch und reizend aus« wie er sie
nie gesehen. Staunend gewahrte er
von neuern, wie fehr sie sich zu ihrem
Vortheil verändert hatte
; Er trat auf sie zu unh führte ihre
Hand an die Lippen.
»Ist hat Kopfweh vortiherW
Sie zog erröthenh ihre Hand zuriiet
»Ja, « legte sie einsilhig und trat an
ihm voriiher nach ver Veranda
Frau von Rahntvorf bemerkte mit
inniger Befriedigung feine aufleuch
tenden hetvundernhen blicke. Sie
taub Stöcq bog-to meist bettdsks Cllt
aussehenhx ssie hatte entfrhiehen ihren
»denn iour".
sit hie drei Menschen in feheindae
desier darmvnie am Thettifeh May
nahmen. finn Lilie einen Blick iste
nnlhe nut« der ihr einen let-inne heißen
Warten dureh hat Den jagte. Ue
lu etwas darin. tout sie nie rfuture
gesehen hatte und sie deunruhinte
Mit teile behenden nden füllte sie
fette Aufse« nnd er tu te ihr bunte-seh
hie dank Wie auf Verabredung ver
erried man. auf den sites sen sto
nntdt Bett-eh weiten-kommen denn
eeu Inhntderf fordre ttie leistete-neu
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tu teure Wie neu-te
. IIUU fette Ie tue-et sue
i
ein fchiichternes Ja und Nein in die
junterhaltung geworfen und sich nie
iiber irgend eine Sache ein eigenes
sUrtheil erlaubt Jetzt sagte sie offen
, ihre Meinung und schaffte ihr auch in
bestimmter Weise Geltung
J Frau von Rahnsdorf beobachtete
Tverstohlen die beiden jungen Leute
und sorgte dafür, daß leine Befangen
hett auftam.
Als Lisa sich einmal fiir eine Weile
entfernt hatte, um einen Auftrag der
Tante auszuführen, sagte Ronald er
regt:
»Verehrte, gnädige Frau, ich muss
Sie fiir eine Zauberin halten Was
haben Sie in dieser verhältnißinäßig
kurzen Zeit aus Lifa gemacht Jch
traue meinen Augen und Ohren nicht.«
Frau von Rahnsdorf lächelte.
»Mein Verdienst dabei ist nicht so
groß, als Sie denken. Lisa ist aus
sich selbst heraus eine andere gewor
den durch das, was sie erlebt und er
litten hat Herzenserlebnisse eingrei
fender Art reifen eine Frau sehr
schnell. Und dann ist hier in Rahns
dorf keine Tante Hermine Lisa ist
nicht mehr das seelisch geknechtete, sich
gedankenlos fügende Kind. Sie hat
sich aus sich selbst besonnen, auf das
Recht ihrer Persönlichkeit. Jch hatte
nichts weiter zu thun, als ihr zu hel
fen, sich frei zu machen von alten, auf
gezwungenen Anschauungen Dasz mir
das so schnell gelungen, ist ein Beweis,
daß Lisa im Jnnern schon immer eine
andere gewesen ist. Unter dem Druck
der despotischen Erziehung meiner
Schwiigerin hat sie nur nicht g,ewagt
zu zeigen, was sie empfunden.«
»Jedensalls haben Sie es verstan
den, in verständnißvoller Weise aus
Lisa einzuwirken Liebe gnädige
Frau, wenn Lisa mir früher so ent
gegengetreten wäre, —- alles wäre an
ders geworden.«
»Ob« auch nicht«, erwiderte sie mit
feinem Lächeln. »Sie sind Lisa mit
einein Vorurtheil entgegengetreten und
mit einer alten Liebe im Herzen. Da
war die Abneigung schon fertig, ehe
Lisas Person in Frage kam. Lisas
Liebe drängte sich dann beunruhigend
in Ihr Leben. Jhr Exempel stimmte
nicht. Sie wehrten sich instinktiv ge-.
gen das, was Jhnen an Lifa sympa
thisch war, vielleicht weil Sie fühlten,
daß ihre fchrankenlose Ergebenheit
und Liebe gegen die alte Neigung zu
Felde zog. Und die alte Liebe hatten
Sie sich doch so schön mit einer Glorie
von heidenhafter Entsagung aufge
putzt. So war Lisa auf alle Fälle im
Nachtheil, gleichviel, ob sie liebens
werth war oder nicht. Erst ihr Ver
lust hat Jhnen die Augen geöffnet
iiber das eigene Empfinden.«
Ronald hatte regungslos zugehöri.
Nun beugte er sich vor.
»Wie Sie es verstehen, in meinem
Herzen zu lesen Mir ist zu Muthe,
als läge es wie ein aufgeschlagenes
Buch vor Ihnen, ·« sagte er ernst
,,Lafsen Sie sich das nicht leid sein;
bis jetzt habe ich fast nur Gutes her
ansgelesen. Ein wenig hat mir Ihre
liebe kleine Schwester geholfen Sie zu
versiehen.«
»Meine Schwester? Sie kennen doch
meine Schwester nicht aniidiae Fran. «
Sie lächelte.
»Nein, ich kenne sie nicht, weiß nur
von ihr, was Sie nnd Lisa mir von
ihr erzählten. Aber ich habe doch ein-.
mal einen Brief von ihr gelesen, den
Sie damals hier iti Rahngdors von ihr
Iebtest-in Darin schrieb sie, dass sie
sich freue, dass Lisa den Muth gehabt.
zii fliehen. weit sie Ihnen dadurch siir
ihren Werth die Augen geöffnet hätte.
J«Jk t tämpse siir Deine Fraii,« rieth
ssie «hnen. »Ist schwerer Dir der
; Kampf wird, se heilsaiiier wird er sein.
I Ei war Dir in leicht geworden sie zu
ietringenX Sehen Sie. ihr Snnve
isterchen hat mir geholfen, Sie in ver
i s.tehen Sie war doch von Jnaend auf
EJhre Vertiaiite Und natii offen
ich freue niiih haft Liia Ihnen den
«K.1m;’s UEFJS set Weist imistst iim so
tiefer wird Jhre Reiiiiinn Wiitiel
iihtsiaen nnd itsitW titdtt wird
daran-d ein schonet-. siiheeeis Matt ei
dlithen tiii Sie ini Lisii nnd »M»
ittr tut-its «
Mld ais-Im ilsf aus.
Cis Most III tm activ-m Lö
ks fis pud:
»si- ßad ais IN Me. das U
W das II sm- Issoumsm Im
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Sie sah ihn an, wandte aber den:
Blick schnell zur Seite. i
»Ich sreue mich sehr,« sagte sie;
förmlich. Aber dann raffte sie sich auf
und reichte ihm schnell die Hand über
den Tisch hinüber, während sie sagteh
»So froh bin ich, —- so von Herzent
froh, daß Du nun nicht nach Afritas
zu gehen brauchst. Nun zürnst Du
mir nicht länger, das; ich Dich durch
meine Flucht in eine so peinliche Lage
gebracht habe.«
Er faßte mit beiden Händen nacht
der ihren und hielt sie fest.
»Dir ziirnen? Lisa, Du beschiimst
mich von neuen1.«
»Wann wirst Du nach Wustrow ge
hen können?« fragte sie abtentend, ihre
Hand erröthend zurückziehend
Er gab ihr Antwort, und das Ge
spräch wurde allgemein.
Schnell verging die Zeit bis zu Ro
nalds Abreise. Als der Wagen vor
suhr, der ihn zur Station bringen
sollte, reichte ihm Frau von Rahns
dors tnit herzlichem Druck die Hand.
»Leben Sie wohl, lieber Ronald.
Sobald ich Nachricht habe von meinem
Freunde Wustrow, schreibe ich Ihnen.
Sonst bleibt alles bei unserer Verab
redung,« sagte sie, ihn bedeutungsvoll
ansehend.
Er erwiderte ihren Blick und tiiszte
ihr, vor Bewegung stumm, die Hand.
Auch von Ltsa verabschiedete er sich
mit einem Handtuß. Dann sah er
ihr tief in die Augen.
»Leb wohl, Lisa, vergiß mich nicht.«
Sie war sehr blaß.
»Nein, ich vergesse Dich nicht. Altes
Glück der Welt mit Ditt« sagte sie
leise, mit zitternden Lippen.
Er wandte sich zögernd zum Gehen,
als hoffe er, daß sie ihn ieit noch zu
rückhalten werde. Aber sie lehnte
stumm und bleich am Kamin, mit
halb geschlossenen Augen und scheinbar
unbewegtem Gesicht.
An der Thür blieb er noch einmal
stehen
»I- v
»Ich Werde immer m Vehufuqr
und Liebe Dein gedenken —- «und im
mer darauf warten, dasz Du mich an
Deine Seite rufs«, sagte er heiser vor
Erregung
Dann fiel die Thür hinter ihm ins
Schloß.
Lisa starrte ihm einen Augenblick
nach, die Hände fest auf das wild
tlopfende Herz gedrückt. Dann eilte
sie an das Fenster, um ihm verstohlen
nachzusehen. Der Wagen setzte sich
schon in Bewegung. Sie sah, wie er
noch einmal den Kopf wandte und
nach dem Fenster sah, wo sie stand.
Sie zitterte am ganzen Körper.
Nun war er fort. —
Jn diesem Augenblick trat Frau
von Rahnsdorf wieder ein. Lisa flog
auf sie zu und umfaßte sie, in lrampfs
hafteö Schluchzen auf-brechend
»Nun, mein Liselchen, ist Dir der
Abschied doch leid? Soll ich Ronald
zurückholen lassen? Noch ist Zeit!«
Da richtete sich Lifa anf.
»Nein —- nein ——! Es ist besser so.
Jch werde fertig werden damit, — ich
will.«
»Gut, mein Herzeuglind versuche es.
Du mußt selbst m,it Dir ins Klare
kommen. Alles ist besser, wie mitth
loses Hindiimntern. Gleich wollen wir
wieder unfere bewährte Medizin in
Anwendung bringen. Die Birlnern
wartet auf die Etitetten zu den Erd
beergläseru. Die wolltest Du ja wohl
schreiben.«
Llia küßte lle fest am me Wangen.
»Du sollst schon noch Deine Freude
an mir haben« Tantchem Jch fange
Mart an. die Clllellen zu fchreiben.«
Momer Meiner Land mit lehr
finster-km Gesicht ln der lühlen großen
Vorteil-stammt und stellte die Kon
servengtöset mit den elngelochten Erd
IMM III Weist mik- GMCZ ääf cka
große Tafel. Frau von Rahaedors
trat see ihr.
sein« steinern. MI Du lerne mit
dem states-MI«
»Wer Sie sehen. ansdiae Frau-.
War Ue cMmen lebten rieth
»Die heb-Ists VI bellte Unser
ins-met Frau-lieu II Jeden bildet sie zn
schreibe-IX
»den see-. M ina- gut Und den
der-n Vor-I M he richtig wieder
allein fremder- lnseup —
JMUI DI- Ie denn le gern von
Intener III-Mie- k«
»Id. Ums rann Muse Rede les-.
Ist IMII h Des-U Oel-alt das mir
m deuten sure hu Most-ste- is.
Ihr Ueber will U ste mir laws-Im
Un Munde-es for-Fede- Ie—
II. alt des It km bleibe used Maul
Ue Inse- Ios Its-see hast«
« Ueber-. II Its me- euer-at
the hu. see Innre N sei-m me
III Me- IIIIIIIUI nenne-K
III-les Our melösrl serv-.
Jst sie Ob do set-« Inst dulde
Csdsr mes- Mlnew sur-Mes- Insel
M es esse Irrt-erste Weis-eh W
U III Its-Ub- Usemr ems- dran
I zusamt-eh hals- Iol see Wege
Teils-M Oel-en Cum «
.N III VI du« Alte sure Ziele
Im sum mer »O m- Denk-·
Heute in einem Jahr sie t es hoffent
lich anders hier aus. S Frauchen
geht nicht wieder fort von Rahab
dorf; aber ihr Mann kommt, so Gott
will, hierher. Dann fangen wir an,
uns zu pflegen, Alte. Dann sollen
die jungen Leute hier schaffen. Oder
hast Du etwas dagegen?«
Mamsell sah ihre Herrin von der
Seite an. « ·
»Nicht im mindesten. Jm Gegen
theil, wenn wieder ’n Mann ins Haus
kommt, dann weiß man doch, siir wen
man all die guten Sachen eintochi und
zurecht macht.«
,,Bis ietzt haben sie doch auch immer
Verwendung gefunden.«
»Ja doch, die Kranken im Dorf
schlucken unsere ganzen seinen Kom
potts und Marmeladen. Aber was
versteht denn so ein trankerMagen da
von. Für den ist Pflaumenmus genau
so gut wie die schönsten Erdbeeren;
und unsere edelsten Pfirsicheeweiß er
nicht von gebackenen Birnen zu unter
scheiden.«
Frau von Rahnsdorf lachte.
»Ein bißchen Unterschied wird er
wohl gelten lassen. Erbofze Dich nur
nicht. Und von den Erdbeeren schicke
gleich ein paar Gläser hinüber zur
tranken Lehrersfrau. Die wird sie
schon zu würdigen verstehen.«
»Für die habe ich schon drei Gläser
zurückgesiellt.» Und dem alten Martin
habe ich eine Flasche Saft geschickt; er
soll Limonade davon trinken«
,,Siehst Du, alter Murrpeier. Zan
ten mußt Du erst; aber schließlich bist
Du doch noch schneller dabei, die
Mögen zu stopfen, als ich.«
»Na, wenn einer trank ist,« ent
schuldigte sich Mamsell.
Jhre Herrin nickte ihr lachend zu
und ging hinaus.
s- Is I
Als Ronalb, in seiner Garnison an
gekommen, den Zug verließ, sah er
Mallwitz auf dem Petton stehen. Er
hatte einen in Seidenpapiek gehüllten
Gegenstand in der Hand, -- offenbar
einen Blumenstrauß. Ronalb trat
schnell auf ihn zu unb begrüßte ihn
herzlich.
»Ist riesig nette von Dir, Kutt, daß
Du mich abholf.«
»Und Du kommst wieder allein,
mein Alter? Siehst Du, --·- auf Ah
nungen gebe ich nun gar nichts mehr.
Diesinal glaubte ich ganz bestimmt,
daß Du Deine Frau « mitbrächtest.
Hier sieh mal, —- sogak einen Rosen
strauß habe ich in der sicheren Vor
aussetzung mitgebracht.«
Er zeigte mit ehrlicher Betrübnis
auf die Blumen.
Entsetzung folgt.)
»Das Jakct steht der Litli zwar nicht,
aber es sibt ihr.«
,.«Daö wohl auch nicht ganz, aber es
geht«
NWHW Use-:
If IIHMFIJ I II s
» II— W U «
W M — m Ihm
—" ' f« YÆMYIMW