Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 16, 1911, Image 3

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    Sechster zahkegtkonvent des Icarfmämerikaniz
schen Untiottal-xilkrvaitdeg.
i
Jntetessante Jahresberichie —- Entfchiedene Refolutionen —- Denkmalsent
hüllungen —- Bestand des Bunde-I — Paftoriug-Fond — Festrede bei
der Feier des ,,Deutschen Tages« —- Zurüclweifung anglo amerika
nischer Verhetzungen ——— Unterstiißung deutscher Theater und der deut
schen Presse —- Gegen die Willkür der Eint-Jandetungsbehötden und
gegen das Traktiren --— Frauenarbeit im Nationalbund —- Förderung
der Lehrerseminats in Milwaukee — Neu- und Wiederwahlen.
Am S. Oktober trat in Washing
ton, D. C» der 6. Jahrestonvent des
Deutsch - Ameritanischen National
bundes zusammen, zu dem sich eine
große Anzahl von Delegaten und De
tlegatinnen aus allen Staaten der
Union eingefunden hatten. Es waren
Abgeordnete anwesend aus den Staa
ten Alabama, Calisornia, Connecti
cut, Colotado, Delaware, Distritt of
Columbia, Jdaho, Illinois-, Jndtana,
Iowa, Kansas, Kentucky, Louisiana,
Maryland, Massachusetts, Michigan,
Minnesota, Missouri, Montana, Ne
braska, New Jetsen, New Mexico,
New Poet, Nord-Carolina, Nord-Da
kota, Ohio, Oklahoma, Oregon, Penn
sylvania, Rhode Jstand, South Ca
rolina, Tennessee, Texas, Virginia.
West Virginia nnd Wisconsin. Der
Konvent wurde, wie üblich durch den
Präsidenten Dr. Hexnmer
eröffnet, nnd von dem Präsidenten des
Disteikts Columbia, Herrn Kuno Ru-[
dolph, in der Stadt Washington will
«iommen geheißen, die ihre Freude da
riiber zum Ausdruck bringen ließ, der
großen deutschen Vereinigung des
Landes gastliche Ausnahme gewähren
zu können. Vom Kongreßmitglied
Richard Bartholdt war aus Wiesba-«
den eine Glückwunschdepesche eingegan
gen, die mit den Worten »Durch Ein-»
tracht zu Friede und Freiheit. Glück
aus« den Verhandlungen das Leittvort
gab. Auch sonst waren Glückwunsch
«deveschen in großer Zahl einaegangen.
Sodann hielt der Präsident Dr. C. J.
hexamer seinen umfassenden
Jahresbericht, der, da er sast
durchwea Günstiaes zu Gehör brachte,
mit Beisall und Anerkennung ausge
nommen wurde.
»Wie ich«, so äußerte sich der Prä
sident, »bei der Fäusten Nationalton
vention vor zwei Jahren mittheilen
konnte, so kann ich auch heute hinzu
süaen, daß der damaliae Fortschritt
aus der ganten Linie sicher und ziel
bewußt aril«.-a·lt. Das eraiebt sich aus
den ausaeteichneten Arbeiten. Berich
ten und Anträgen und den vielen Er
solaen, die sich an unsere Fahnen hef
teten. Jedem Versuch zur Verkleine
runa des Einheitsaesühls und des
Achtunaswerthes Alter deutschen Ur
sprungs ist wohl noch nie zuvor mit
großartiaerem Erfolg entgeaenaetreten
worden, als aerade während der letz
ten zwei Jahre. Noch nie zuvor hat
die breitete Masse unserer Mitbiirger
einen tieferen Eindruck über den Werth
ihres deutschen Elementes erhalten
und —- gewiirdiat.
Dies ergtevt neu aus oen zwe
Martsteinen, die wir zu Ehren der
Manen Steuben’s und Mühlenberg’s
unserer Geschichte gesetzt haben. Zum
ersten Male vielleicht wurde von Steu
ben, »dem Vater der amerikanischen
Armee« in den Schulen bekannt gege
ben, daß es ein »Deutscher Held-« der
amerikanischen Geschichte sei, dem die
Nation in Washington ein Denkmal.
weihte. 1908 sinaen wir mit der
Grundsteinlegung titr das Litastoriits-,r
Denkmal in Germantown an, das als
ein Nationatvkuimqi nie die Deutsch-l
Ameritnnet errichtet wird. Die Re-«
giernnn hatte 825,000 bewilligt; wir«
aber hatten erst vorher dazu auch
QLSOOO zutammeniubetnnen Die nö
thigen 895.000 sind gesammelt!
Zur Gewinnung von hervorragen--,l
den tiinitleritchen Enttviirten titr das;
Denk-nat toll ein Preisanöichreibens
deranttateei weit-eu- Diete «.I:«.t!s.·i.irsel
sollen die Timten und den Geist jener«
ertten permanenten Anstedtnnq unter
Lettmm von Franz Daniel Pnttorius
zum Steiet hatten als den Ansang
teuer unansbaltiamen Fortschritte undI
des Ertotnee deutietien Einflusses viel
ans unsere neueste kieit und tollen den
Gedonten des dadurch unieeee Ratten
gebotenen Glitetee und Sein-ne tuan
Ilnsdruse dringen Miiite dae darf
the Web-reichen ein itiiintendee Bei-H
spiel und Vorbild der Odieetoitiinteit»
sted ate Modneeictten erweisen ttte aite
unseres Stamm-e M- tene nun arme
Wiesen mit nne stets ietnee eu seenenz
und iied darein en inmitten-. Den-II
es niedt nnd mnnchee in der Itistttttsn
zu then. Indes-enden- tnnn ttt eeH
reetctesei weiden E
Ohr-est dee Strom danieder isten-?
Muhme-s tin Butsu-its eur Mel-J
me M Monden ts. is die Mai
meisten-nettes M see-it me Hemde
does-te eine unsersei- nststiyt Ite
ameritnsttete sites-e wtsen wie. da
evte stund-deren nnd sit-ei see-i
deutsitt need iet- niet ten-eben tän
Ies. Die den Ein-Undene- eine-Ot
mäsh anteetmen Neten nie-. deren
ret- demedtnsz Miene der umso-In
brunst-Ursein toten its Wesen-et
Ot- Kottnatteiit oder adee tue-eit
sessie set-means en du one
wanderung nnnöthig einschränlt, ste
hen zur Bekämpfung nach wie vor auf
unserer Tagesordnung
Mir haben unseren Zusammen
schluß zum Kampfe gegen die linder
nunft und den Gleichinuth begonnen,
um alle, die da können, und alle, die
da sollten, zu bewegen, Deutsch in
Sprache und Leitiire zu erhalten und
zu halten« Fast unglaublich, aber
wahr ist’s, daß, während die gebilde
ten Ameritaner, die ihreKinder deutsch
lernen lassen, weil sie über den Werth
deutscher Kultur und deutschen We
sens aufgeklärt worden sind, —- deut
sche Eltern ihren Kindern die deutsche
Sprache gleichgültig verloren gehen
lassen. Oh sa, sie selbst blicken zärtlich
noch und voll Liebe aus ihren deut
schen Ursprung, betrachten ihn für ihre
Kinder aber als etwas Nebensäch
liches, Werthloses, das zu bewahren
sich nicht lohnt. Natürlich, schwer
ist’s; denn die Versuchung ist zu groß,
der deutschen Schulen und Lehrer zu
wenige. Aber was dem Baume die
StammwurzeL das ist den Deutschen
ihre Sprache. Löst man sie los, so
verdorren sie vor der Zeit.
Alle diese Fragen hängen auf’s
Engste mit dem Reich der Literatur,
mit« der Welt der Bücher zusammen.
Sofern sich der Deutscharnerilaner für
deutsche Bücher interessirt, bleiben
auch alle anderen deutschen Interessen
in ihm wach. Was wir also zur Er
leichterung der Beschaffung deutscher
Leitiire thun können, wird doppelt
Früchte tragen. Deutsche Abtheilun
gen in den Bibliotheten werden sich
überall als ein vorhandenes Bedürf
nisz herausstellen.
Von ungemeinem Bortheth Ia eine
fast unumgüngliche Notwendigkeit ist
es, daß deutsche Lehrer und Lehrerin
nen auch in enger Berührung mit
deutschem Geiste bleiben. Eine Reise
nach Deutschland sollte von Zeit zu
Zeit zu ihren Berufs- und Dienst
pflichten oder zu eden Gepflogenheiten
ihres Berufs gehören und nicht zu den
seltenen Ausnahmen. Für deutsche
Lehrträfte gilt dasselbe wie für alle
anderen Piidagogen und Erzieher, daß
sie das ihnen eigene Gebiet besuchen,
erforschen und auch aus eigner Er
fahrung beherrschen; Kenntnisse, die
nicht nur aus Büchern sich schöpfen
lassen. —- —
Wir alle sind von dem Geist durch
drungen, »daß die Zeit vorbei ist, wo
der Deutsch - Amerilanische Natio
nal-Bund durch das Achselzucken von
mißgünstigen Neidern, die sich noch
fernhalten, mißachtet werden konntet«
Der Deutsch-Ameritanische Natio
nal-Bund umfaßt stets die besten und
idealsten Bewegungen der Neuzeit, des
Fortschrittes und der allgemeinen
Wohlfahrt Selbst den nicht mehr
deutsch redenden Nachwuchs ziehen wir
heran in unserem ,,Junior Orden« für
junge Männer, und in unseren
,,Daughters os German Pioneers« für
Jungfrauen deutscher Abstammung
Wie werthvoll und thatlräftig un
sere Frauen mitten in der Arbeit für
die Ziele und Ausgaben des Bandes
an unserer Seite stehen, darüber
herrscht wohl nur eine Stimme.
Einer anderen, edlen, großen Be
loeguna, die ich zum Schlusse nicht
außer Acht lasteu möchte, der Erhal
tung des Weltsriedenö mit allen der
Zivilisation zu Gebote stehenden Mit
teln und Wegen stehen wir selbsta
dend nicht nur ituuvatitisch aeaenüber,
sondern unterstützen alle dahin zielen
den Bestrebunan solidarisch aui das
PA« sl «
unumw- .
Die Organisation des Ra
ilonaliketbnnvee hat eine erfreuliche
Stätte-us erfahren und ebenso lonnte
et eine Weihe Ichönee Erfolge ans feine
Fahnen schreiben. Jn Alabama,
Texas nnd Louisiana wurden 190
nene Staatsidee-Mute aeaeündet Im
Jahre Ums t. nen die Staaten-i
Rinde von Ins-em. Noth-Carolina und
Nebraska lne Leben.
Ined die Sammlunan Mk Ue
Sehen-un eines Fonds von Qui-Wo
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sannst-eminqu set-erlese
eueue Ist-Oste
daden disse- etn Munle Centdnis
Wu. »Tai ewiommlnsnseoe see
Lamms-sen heut M W Mk Mo
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Mein-ihm- - - sitt-Muts
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ICOI NO IIMIIIQIIIQI IMMO.
Idee-se Musik« mäsea II- besee
euncen Use-We wem-, m ans esse
Wes-s des Iesmsosomw
Ists-mos- Wneveeeese
an den Wesens-essen keep-ten Ve
dekwee Ist In mein Odem-n on
sdie Generalversammlung des Central-"
vereins Gelegenheit genommen, einige
über das Verhältniß der beiden Or-?
ganisationen zu einander ausgetauehie
Jrrthiimer zu berichtigen. Er sagte
in seinem Schreiben: »Wenn von ei
nem Anschluß Jhrer Vereinigung ans
den Nationen-Bund gesprochen wor
den ist, dann war dies ein Jrrthuiu,
denn der NationalisBund hat niemals
den Anschluß Jhrcs Verbandeg oder
irgend eines anderen Verbaudes als
Ganzes angestrebt und wird ihn nie
mals anstreben. Was wir anstreben,
ist der Anschluß aller deutschen Ver
einigungen in ihren Staaten an die
Staatsverbände des Nationalthiw
des, serner eine Verständigung Jhres
Central -Vereins mit dem National
Bund, Ihrer Staats-Berb·cinde mit
denen des National-Bundes, auf wel
cher Basis wir in gemeinsamen deut
schen Bestrebungen zusammenwirlen
können. Jn mehreren Staaten ist be
reits in diesem Sinne vorgegangen
worden«
Jn diesem Schreiben hat der Präsi
dent auch der irrigen Auffassung wi
dersprochen, daß der National-Bund
Träger und Förderer atheistischer
Jdeen und Ideale sei.
Am Schluß des Schreibens heißt
es dann: »Aus der Ihnen ebensalls
zugehenden Prinzipien-Erklärung des
National-Bundes werden Sie ersehen,
daß der Bund aus dem Felsen gemein
samer deutsch-amerikanisch» Bestre
bungen steht und daß in seinen Net
hen Raum ist sitt Jedermann, ganz
gleich welcher Akt sein eeligiöses und
politisches Glaubens-Belenntniß sein
möge.«
Ermittlung deisstthcenheegspmki
mass.
Schöner und großartiger hätte der
Deutsche Tag in Philadelphia am S.
Oktober 1910 nicht gefeiert werden
können, als durch die Enthüllung des
von der Deutschen Gesellschaft von
Pennsylvanien errichteten Denkmals
für General Johann Peter Mühlen
berg. Die aus diesem Anlasse arran
girte Feier gestaltete sich zu einer schö
nen, großartigen und imposanten; sie
schloß sich der großen Feier des Deut
schen Tages von 1908, als in Ger
mantown der Ecksiein zum Pastorius
Denkmal gelegt wurde, in würdigste-:
Weise an. Aus vielen Städten wa
ren Repräsentanten der Zweige des
Deutsch - Ameriianischen National
Bundes bei der Feier zugegen· Viele
Kränze wurden am Denkmal nieder
gelegt. Zahlreiche Depeschen trafen
em.
Die Gnthtimms des Gnaden-Denk
« umli.
Der 7. Dezember 1910 ist als
Steuben-Tag in der deutsch-amerika
nischen Geschichte zu verzeichnen. Der
Enthusiasmus fiir die Enthüllung des
Denkmals für den Vater der Armee
war so groß, daß sich Zehntaufende
durch den Schneesturm nicht abhalten
ließen, aus allen Theilen des Landes
nach der Bundeshauptstadt zu eilen.
Die Schulbehörden Vieler Städte sind
dem Ersuchen des National-Bundes,
die Schultinder am 7. Dezember über
das, was Steuben für dieses Land
gethan, aufzuklären, nachgeiommen.
7
see seiest-I see satte-.
Der gegenwärtige Bestand des Na
tional-Bundes nach Staats-Verhän
den ist wie folgt:
Alte Staats-Vetbände: Calisotnia,
Distrikt of Columbia, .Jdaho, Jn
diana, Makyland, Minnesota, New
Jersey, Ohio, Pennsylvania, West
Virginia, Connecticut, Delaware,
Florida, Jllinoiö, Georgia, Jotva,
Kansas, Kentucky, Massachusetts-,
Missouri, New York, Oklahoma,
South Carolina, Virginia, Umstan
sm, Michigan, Rhode Island, Nord
Datota, Oregon.
Neue Staats-Vetbänve: Alabama,
Col-nahm Louisiana, Oregon, Ne
braska, Nord-Carolina Süd-Dakota,
Tennessee, Texas, Washington. Utah,
eine Zunahme von 11 Staats Ver
bänden tn den lebten zwei Jahren, ges
aen eine Zunahme von 4 tu 1908 und
1900. Zahl der Staate-Vermitt« j«
1909, W« in 1911« sm.
Ja Arkanfae. Reize-tm Montana
und Vermont gehören dem National
Bund Einzelne-eine au. Dteie toll
ten mit der Gründung von Staate
Ueebäadeu tttcht länger zögert-L Mit
den Deutschen von Neu Mexico ttt der
Bund dueed heim Cuet stammerte-,
Manteeltto, R. M» tu lieedtnbunq
getreten. In Mississippi hat Den
Sol, Mon. Rein OIWIQ sitt den
Bund sattttt Die Uettettou tu
Maine due der Staate Vers-ums von
Massachusetts ttdetnommeeh Jud
Otto-tu Mit Antwort sue und unt
Wvomtsm Mit now jede Ueedtndmm
Wm sent-ne sage-esse dee Iptttqtte
Ieuast M eetettt indqtt0· Ia settette
aue alles staat-a usw »etwas
sue den nett-gessen Beet-Sees M ge
M eme stumme-e me Mit-nehme tu
wte destiedettt unt see stimme reiste
tu est-due m sei-tut dies m
Max-te Metze-ad Gen-Muste- um
Mut-e Mitattedeea two-h tue-tm d»
tut-tit- swets see Ist-Idee ts.
Idee Itsusedeetss
des dumm Mue 00 am ts Zezi
meet-es Heil me Mqtt
ohnmmhctnwsmsen Ofen-e u«
stetem-et stetige-den wen ji«-«
, ter converted-Fonds bete-Ist über
Ists-M.
Mit besonderer Freude wurde der
Bericht Herrn Weniger’8 über die
Sammlungen zum Pastorius-Denk
mal-Fonds aufgenommen. Daraus
ergab sich, daß abzüglich aller Unko
sten, darunter 81,100 fiir den Eckftein
zum Denkmal, 830,552.03 zur Ber
siigung stehen.
Am Grabe George Wask)ington’s,
an welchem ein Kranz niedergelegt
wurde, fand eine erhebende Feier statt,
bei der Col. Ernst Stahl von Tren
ton die deutsche und Herr Simon
Wolf die englische Festrede hielten.
Der Arion Gefangverein von Wash
ington sang.
Eine bedeutungsvolle, dabei zuni
dende und zu Herzen gehende Rede
hielt bei der großartigen Feier des
deutschen Tages Pastor Dr. Julius
Hostnann von Baltimare. »Der
deutsche Tag, ein Tag, den Amerika-—
ner seiern«, hob er an, ,,Anieritaner
deutschen Blutes. Nicht als Ans
landdeutsche in dem Sinne, das; sie
neben einer vorhandenen Kultur in
ihrer eigenen beharren, sondern als
ein Vollbestandtheil, der thätig, selbst
bewußt an einer werdenden und durch
seine Mithilfe erhöhten Kultur mit-«
schafft, wollen wir in Amerika leben.
Der Nationalbund ist die letzte, späte»
Frucht der Einigung der Deutschens
nach dem großen Kriege. Uebers
Stammesunterschiede hinausgreisend,;
von den Sonderzielen der Vereine und
Vereinchen erlösend, das Vereinzeltes
sammelnd, das Schwache sestigend,
steht der Nationalbund als eine ach
tunggebtetende Größe da. Was das
deutsche Reich dem Deutschen vorl
1870, das ist uns Deutschen in Ame-«
rila der Nationalbund: Die Ersiils
lung froher, langgehegter, banggeheg
ter Hoffnungen; die starke Grundieste,
aus der wir bauen können; die Stätte,
da wir sprechen mögen: Hier bin ich
Deutscher, hier darf ich’s sein.
Hier in diesem Lande können wir
Kulturbringer sein. Denn das deut
sche Wesen hat die Gabe und die
Kraft, die kulturseindlichen Züge des
englisch - amerikanischen Charakters
tu überwinden, und hat somit die
Aufgabe, die Art des werdenden,
kommenden amerikanischen Volkes we
sentlich mitzubestimmetn
Freuen wir uns des Neichthums
unserer Zeit, freuen wir uns des
Reichthums amerikanischen Leben3.·2’tn
seiner Hauptstadt sind wir versammelt
tut Deutschen Tag Feier. Heritber
til-er die Jahrhunderte ruft Vastorius
uns als seinen Nachsahrene Heil. Heil,
zu. Wir aber wollen schassen sitr die
ses schöne, theure Land, das, wenn es
auch nicht das Grab unserer Väter
birgt. so doch die Wiege unserer Kin
der trägt
Treu des Blutes Stimme,
Dem Schwure treu, den srei wir ge
schworen,
Altes während, neues schaffend,
Bleiben der Väter wir werth.«
Der zweite Versammlunastag
brachte in dem entschiedenen Protest
BloedePs gegen die
Deutschsetndltcheee Bewegungen
ne- ausrosamerikauischm Presse
einen Gegenstand zur Sprache, dem
nicht genug Aufmerksamkeit zugewen
det werden kann. Mit Recht betont
der Protest: »Durch solche eutstellende
gehässige Angrisse der Presse, welche
auch von unserer Jugend gelesen
wird, lernt letztere das Land ihrer
Väter hassen und bespötteln. Eine
solche Handlungsweise gegen den be
sten Freund der Vereinigten Staaten
unter den Völtern der Erde wird bei
unserem Nachwuchs die nöthige Ach
tung und den Stolz uns das Land
ihrer Väter, aus die Großtttaten ih
rer Vorfahren und Stammersgenossea
welche diese in Kriegs- wie Friedensz
zeiten geleistet haben, herabseheir ver
kleineru und zerstören Kultur
werte· welche diese in diesem Lande
sowohl wie inl alten Vaterlande voll-»
bracht, und weiche der ganzen Mensch s
deit zum Vortheite gereichen. ;
Wiss assiprifeitiiickic Ruklikk dciliiiikch
Abkunft verlanan als itjtitbegriindee,
Förderer und Miterhatter unseres ae
liebtest itidontiv Vaterlande-l eine ae
rechte Bericht-nun wahrheitttaesreue
Behandtnna seitens der anaio ameri
tanischen Itireiie deis Lande-I gegeisubec
dem Lande und dein »Na-inne unierek
Adiuntt « ztuni Lituyen bete-er Anfter
im Juteretie der Kultur mr Furt-e
runa und tiriiuttuna des Titettteiesseno
und des utensrtztiktpeu Irsrttsdritiip ruf
atten litetsieteih sollte das neneniemsre
tsntaeaentomtnen nnd seieulude »Li»
hatt-list nictrt unt Kutten der ittlide
nett tn Zukunft tiestiirt werden«
fee Staats und ksentruiuertwlde
soilen sitesnueichnsie ernennen die .-«e
arbeitenth unwadee Vettauntuimen
uder Tenttenhnd rnittia ttetken user
neu kse Frone der
samtan somit-I ist-im
hob neu Junius-. Oh mehrqu
cum Ictissmtiw. U· is Midn
Immo Its-Maor- Im MI« so
U- dmlisiu IIMOIU u stumm
miser-, must is Ins sonst-tm
In sum III In sonst-Ins
II Umscsthfssto
same-und M VIII-h auf Mist
»Um-U leimt Mitms Ist-III Mis
Mlmumx Inst
sogen das Zaum-m
Hvurbe dem Konvent eine geharnischte
Resolution unterbreitet.
Von den zahlreichen Ansprachen, die
während der Vetsammfungstage ge
Ihalten wurden, verdient noch die
, Rede von Frau Dorn-society
der Vorsitzenden der Frauen des Na
Cionalbundes von New York, beson
dere Erwähnung. Frau Dotnhoefer
sprach über
Die Rechte uns Pflichten der deut«
’ schen Frau in Amerika
und sie bezeichnete es als den Grund
gedanken ihrer Ansprache, zu beweisen,
,,welch treue Mittätnpserin die deut
sche Frau sein tann, ohne das Ge
ringste sich zu vergeben und ohne auch
nur ein Jota des Ruhmes einzu
biißen, welcher sprichwörtlich der
deutschen Frau und Mutter vergange
uer Jahrhunderte eigen war, ohne
auch uur ein einziges Mal aus den
Schranken zu treten, welche unsere
weibliche Würde uns zieht«. Dann
suhr sie sort: »Als ich vor vier Jah--I
ren bei unserer New Yorier Bundes
Fionvention mein Amt antrat, da
wußte ich ganz genau, welch dornens
volle Pfade ich zu wandeln haben
wiirde, wußte, das; es meine erste und
wichtigste Arbeit sein rniiszte, unsere
eignen deutschen Schwestern und —
ja nicht zu übersehen —- deren liebe,J
echtdeutsche vorsichtige Männer davont»
zu überzeugen, dasz nicht allein nichtsi
llngehiiriges, nichts Unweibliches in
dem Wunsche mitzuarbeiten und mit-»
zuwirlen liegt, sondern, daß es sogar
als ein Recht, als eine heilige Pslichti
der Mutter als Erzieherin der kam-L
rnenden Generation zu betrachten ist»
Als schwerste Prüfung, ja beinahe als
Beleidigung habe ich es stets empsun
den, wenn man unsere Sache mit der
jenigen verwechselte, welche aus
Frauen Mannweiber macht, die sich
durch Geschrei und unweibliches Be
tragen des höchsten Gutes des deut
schen Weibes verlustig machen, der
Liebe, der Rücksichtnahme des Man
nes. Eine echt deutsch denkende und
siihlende Frau und Mutter kann keine
Sussragette sein. Wir bieten euch die
Schwesterhand zur treuen Kamerad
schast, wir Nationalbund-Frauen, die
nur da mitarbeiten wollen, wo unsere
hülse am Platze und nutzbringend ist
und die dabei nie vergessen, daß es
unsere erste heiligste Pflicht ist, die
tFrau unseres Mannes, die Mutter
unserer, seiner Kinder zu sein. Und
ihr, deutsche Frauen, vergeßt es nie,
welch hohe Pflicht, welche schwere Ver
antwortung aus uns liegt, denn in
unseren, der Mütter, händen liegt die
Erziehung der Jugend. Nur, wenn
wir in die jungen herze-a die Liebe,
die Verehrung siir das Land der Ah
nen und deren Sprache pslanzen, da
mit sie neben der vollen, ganzen
Lohalitiit, welche sie ihrem eigenen
Lande Amerita schutden, niemals den
Stolz verlieren, den sie aus ihre deut-·
sche Abstammung haben tönnen, er
siillen wir unsere Pslicht«. «
Aus dem weiteren Verlauf der
Verhandlungen sind noch solgende
Punkte hervorzuheben: Die sinanzielle
Sicherstellung des
Lehrerseeutuaes in Nil-Demse
soll zunächst durch eine umsassende
Agitation erstrebt werden« die Prof »
Geo. J. Stern vom Seniinar aus"
seine Schultern genommen hat. Jm
Uebrigen soll dem Seininar unter
Mitwirkung des Nationalvekoaudesl
jede irgendwie mögliche Förderung zu «
theil werden. !
Die Bestrebungen aus Anbahnungi
besserer Beziehungen zwischen den!
Kirchen uud dem Nationalbuude, die;
bisher schon gute tsrsolge gezeitigt;
haben, sollen sortgesetzt werden. Jns
besondere soll aus den A nschluß
d e r It i r ch en an den Nationalbund
hiugearbeitet werden. -
Aus dem Wettbewerb um die Wahl
deo niichiteu Konventsorteo isu Jahre
ltdltt giun Ei Luni-z als Sieaer her
bor, mal-dem Vliiinsnniee zu seinen
tituuiteu zuriiitgetreten war.
Mo Furttiildungsschullie
st r e b u u a e u meiden vom Mater-.
naitsuud naitkdriictiiiit unterstuntz die
Bitudeoisereiue sollen danach streben,
dass in den tsereita tseiteiteuden »So
iiai Hinter-h« die deutsttie stimme nun
»ew- deutirtie Initiinitepu eingesuhrt
s uuro ,
- Ter Bindi-tin uqu ne ’.tiie«.tereut
Iviciiuita des »0te1inantsiii e n
? Mk u s e u m ·s« tu ttniuttsitdisk tiisqss »
nein-ten einen cuitnen Zortgnum
Qusøcsst II- Iu sinnst Ins
nadm die Oel-mahnt ums-« »U- Ums
sum Aufforderung as alle Hausei
Mitcnms und tu nim Mute an act
Delos-um m mich-m- Demu
dsude usw- « hist-. Ue muss
VIII-. nu- scss des-ums U- mu
iqs Lust-Gab satt Hm Alkm
su Inn-Mist U m Its-us vit
m Lust alt aufm m H.
ums-II- mäi usw-Im III m.
Um III MO- IIIDOUI. III m
UOMII sum-Iphi- nsd MIN
ns aim- Iosmdaws Munle
Wiss- su Wust-. MOI Im fis-s n
m seisle Maus III Im molk
n- to Is- Mqu m wuchs
sm- Ims Comm- - Am sum
IIMU Inm- dm Q- ssi m
Inm Miso-I sum m Musch- us
keinen liberalen Theil ihrer Angelge
zPatronage zuwenden, da ein aus« soli
jder Geschäftsbasis stehendes deutsches
Blatt besser im Stande sein wird, sei
lnen Zweck zu ersüllen.«
Dte Oenmtenwnhh
! Nach den üblichen Dankesbeschlüs
»sen, die namentlich sürdie Feststadt
Washington sehr herzlich aussielen,
wurde Dr. Hexamer unter riesiger
Beaeisteruna zum Präsidenten wieder
gewählt Jm Interesse einer mög
lichst vollständigen Vertretung der
verschiedenen Landestheile im Vor
stand wurde die Zahl der Why-Präsi
denten aus acht erhöht nnd die nach
stehenden Herren gewählt: Jos. Keller,
John Tjarts, Marnlandx Ernst
Stahl, New Jersey; John D. Cappel
;mann, South Carolina; Johann
-Schlvab, Ohio; Theodor Sutro, New
sYorlx Leon Stern, Wisconsin, und
»Jobn Hermann, Calisornlen.
Der Schatzmeister Hans Weniger,
der Selretör Adolph Timm und der
Finanz - Selretör Hermann Wedder
wurden ebenfalls wiedergetvöhlt. Mit
einem donnernden Hoch aus Dr. Hexm
mer und den Nationalbund vertagte
sich der Konvent. Ein Besuch des
National-Friedhoses in Arltngton und
Betränzung des Grabes Admiral
Schley’s bildeten den Beschluß.
—4—,
viere Ausschusses-um
Wenn auch die gewaltige Mauer, die
das ganze große chinesische Reich einst «
gegen die Außenwelt abschließen sollte,
nie vollendet wurde und das Reich der
Mitte den verhaßten Fremden eine
Thür nach der andern öffnen mußte-—
die »Verbotene Stadt«, die das chine- .
sische Hofleben umfchließt, ist immer
noch ein von tausend Geheimnissen
umwittertes Gebiet, aus dem nur nn
tontrollierbare Gerüchte von allerlei.
Hofintrigen und erbitterten Kämpfen
der verschiedenen Adelsparteien, nurs
sich widersprechende Nachrichten liber
das Leben des tindlichen Kaisers
Hsiiantung und seiner Mutter hinaus
in die Oeffentlichteit dringen. Als die -
eiserne KiiiserinMegentin Tsehfi vor
wenigen Jahren die tiihls und klug
biickenden Augen schloß. da schien es
mit dem Frauenregiment in China zu
End- zu fein. Neben dem tleineu Pu
gi, dem jetzigen Kaiser hsiiantnng,
stand als Stellvertreter und Regent
dessen Vater, der als Sühneprinz auch
bei uns bekannte Prinz Tfchun, der
das Reuommee eines klugen, wohlmei
nenden und lehr thiitigen Mannes hat«
Leider aber war durch Tsehsi selbst
noch in letzter Stunde der Ausführung
all seiner Reformgedanten und spliine
ein Stein in den Weg geworfen wor
den iu Gestalt der Kaiserin-Mutter
Lungyii, der Witwe des armen Schat
tentaisers Kloaughsii, die die Sterben
de ihm quasi zur Vorgesetzten bestellte
durch das Editi: »daß, wenn irgend
eine Frage von Bedeutung auftauchen
sollte, der Regeut sich persönlich bei der
Kaiserin-Mutter Raths erholen und in
ilebereinstimniung znit lehterem han
deln solle.« Die erbittertste nnd
auch gefährlichste Gegnerin dieser Kai
ferin-Witwe Lungnii, die zugleich
Adoptivmutter des jetzigen Kaisers
wurde, ist die eigene Gattin des Prinz
regenten, die ehrgeizige Tochter Yuns
glus, des einstigen Gitnstlings der
Tsehfi. Nicht genug tnit diesem hinter
den Kulissen sich abspielenden Kampf
der beiden hohen Frauen, revoltierien
gelegentlich der Beiseizung Tfehsis
gleich drei Nebeufrauen des Kaisers
Tungtschi des Vorgängers von
Ftwauasii auf einmal und forderten
fiir sich dieselben Ehreubezeigungem
wie sie der Witwe tiwangsiis erwiesen
wurden. lind wenn sie auch vorläufig
durch petuniiire Konipensationen be
schwichtiat und beruhigt wurden, so
tann der Streit doch jeden Augenblick
wieder ausbrechen und zu einer Nebelte
der Anlaß werden. der vielleicht das
icuige Ztieaiuieut zum Opfer fällt. Jn
ukitten dieser Jntrigen und Geltäfsstis
leiten aber lebt der kleine Kaiser
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