Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, August 31, 1911, Image 8

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    Eine Erzählung
Ein Friedensstsrer
Von victor Blüthgen
ist. FortsetzungJ
»Was? Tanzen soll ichs« Er nahm
die Pfeife ans Dein Munde voll ver
täncherter Zahnstnmmel nnd lachte in
feiner kurzen Weise. »Du bist wohl
ungesund im Kopfe, Jietent Das
müßte ja aussehen, als wenn ein alter
Kettenhund hier 'ne Polta machen
wollte. Krischan Schnabel, tomm mal
tan und nimm mir das Kinn ab!
Das wird ihm lieber sein, als-«- ’n Tanz
mit so ’nem lahmen Rrippensetzer.
Trinken? Ja, das will ich wohl; gieb
mir mal das Glas her, mein Sohn!
Nein, ich setz« mich nicht; das giebt
Podagra in meine alten Knochen
Donner un be Kniittt Was site ’n
guter Schnaps ist das Liichtina, da
kannst mir mal ’ne Budvel auf den
Hof bringen, ich habe das gern zum
Frühstück. Juch! Was treischt denn
so? Das ist ja wohl Jehann Schn
ring? Komm mal 'n bischen nähen-,
mein Sohn. Was machst Du denn hier
auf dem Eisei Gehörst Du zu meiner
Compagnie2 Hals ich etwa für Dich
die Mnfii bezahlt?« »
»T! , Herr Baron, wir wollten doch
auch e n bischen tanzen
»Na, was in Hosdiensten steht, dag,
soll'5 meinetwegen. aber zu trintenz
triegt die Art nicht-z von mir, Liich--J
ting, und wag die Tagelöhner sind, die I
nicht zu mir gehalten haben, die jagt
Jhr herunter. Na, adschiig anchi"
,,A«dschiis, Herr! Und ’nen Tufchs
filr unsern herrn Baron!« l
Der alte Herr ging langsam wieder
Zurück, wie er gekommen, und musterte
as Volk auf dem Teiche
,,Nun hab’ ich meinen Willen, Pag
e, und nun wollen wir mal fehem ob
u Deinen auch haben sollst«, nurrte
er befriedigt zwischen den Zähnen.
Gegen die Dunkelheit zu wurde das
Fest immer lebendiger und in Folge
der getroffenen Getränke gefährlicher
fiir die Theilnehmer. Die Alten legten
sich in’s Mittel, aber eg half nichts.
Erft als ein Burfchr dermaßen hinge
ftiith war, daß er besinnnngslog fort
getragen werden mußte, leerte sich die
Fläche wie mit einem Schlage,
Am folgenden Taae begann der
Tanz auf’g Neue. Wieder dampfte
und stampfte, mufizirte und liirmte,
trank und schwatzte es bis in den sin
kenden Abend hinein.
Am dritten Tage wollte nichts mehr
zu Stande kommen Die Musikanten
aus Demmin fuhren Nachmittags
heim, und die Eigfliiche bileb einsam;
nur ein paar Kinder suchten Schleifen,
Kniipfe und wag sonst Verloreneo siir
Kinder Werth hatte, standen wohl
auch schaudernd vor ein paar Blutspu.
ren. Jn den Stuben schliefen die
Theilnehmer mit wüsten Köpfen oder
hackten fröstelnd an den Oefen umher
Tanzen umk- Tagelohn es war
doch ein unpergleichlicher Gedantei
Z.
Die Kosten des Festes auf dem Eise
bezahlte itlnneÅlJiarie wieder »auf
Borg«. Neujahr fuhr sie mit dem On
kel nach Brauch um zu gratuliren i
aber erst tliachmittagst denn lfurt war
Vormitagg driiben gewefen Als sie
zurücktamecn fand der Baron ein Bil
let vor, in welchem Curt mit kurzen
gefchafftsmäfkigen Worten den Alten
aufforderte, sich bis zum Beginn des
neuen Quartald nach einer anderen
Wohnung nunufehen Der ’)llte lachte
höhnisch das Billet wurde wieder.
wie alles ilnn fatale Papier, zum Fi
dibus verwandt
Iangsam dehnte-I sich die Mem
Mumwochm Klare- Wettek. Schnee
sifisbeh emaer Nokvost wechsettm in
fest nsetmäßigem Tinan Im Ba
ten war vikt auf ver Jagd. auf Pet
chowu Revier und in der Nachbar
Hast Instit-nd Gurt die Einladuuaen
entschul- filk diesen Winke-. Sen
Im fis-te es du Zufall. daß ver alte
Dur it i beständig im Spiel. dem Im
Inmide Abschluß iedeo Jagd
Mus. gosvsmuz er brachte Zimnmm
Um. welwi dse Austöiung fes-m
Kompagnie bis sum stät-Mir Mut
Muts-h und man um tman die
Admcchsmsh sah nun Ihm Verluste
Milfdmigmd mass-u wolle Usme
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an einen oder zwei andere Orte, wo
sie miitterliche Freundinnen gewonnen
hatte. iter liebsten war ihr Das stille
Zimmer in Pelchow.
Von dort ans tonnte sie Curt ne
benan auf nnd abgehen hören und
den Laut seiner Stimme vernehmen.
Die Taste-i deg Fliigels berührte er
nicht wieder. Sie bekam ihn seer sel
ten zu sehen; denn im Februar war er
fast immer abwesend. Was follte er
»auch in dein öden Pelchoio beginnen?
»Was hätte ihn da fesseln tönnent Das
jgeringe Maß Arbeit, welches oie Jah
reszeit zu verrichten erlaubte, konnte
- der Statthalter Dretoeg beaufsichtigen.
tir fühlte toohl auch das Bedürfniß,
die Zeit bis zum Frühjahr zu tödten
welche ihm Erlösung von dem auf
dem Gutshnnsk tastenden Banne und
Freiheit der Bewegung bringen sollte.
Ach, wag stano ihr da noch bevorl
Der Onkel wollte durchaus nicht zum
ttlbznge rüsten; er ließ sich nicht zure
den und blieb dabei: er ginge freiwil
lig nicht fort. Welche Aufregungen
würde es da noch zu ertragen geben!
Und immer näher rückte der gefürch
tete Zeitpunkt Anfang März lam ein
häßlicher Thauwind mit Regen, wel
cher die Wege in Sumpfe verwandelte,
dann ein lilhler Ostwind bei grauem
Himmel, welcher am Tage die Wege
auftrocknete, in der Nacht Frost brach
te, endlich ein panr linde, fast schwül
warme Tage. Das Holz der Bäume
und Sträucher ward bräunlich und
glänzend; die Knospen schmollen; der
Rasen begann zu sprossen.
Es wurde Frühling in Pelchoiv.
Amte-Mark von Lebzow hatte
schlaflose Nächte. Sie sah bleich aus,
und ihre fröhlichen, glänzenden blauen
Augen waren matt geworden. So
nervöo war lie, dass sie zusammen
schrai wie ein Stämmchen, an das
eine kräftige Faust geschlagen, wenn
Dürten Schorih undermuthet an ihre
Tbiir klopfte. Nicht der Gedante, dafz
sie von Pelchow scheiden solle. nicht das
Log-lösen aus der Nähe Ciirt’s war es,
was sie quälte das Gespenst der
Katastrophe- weiche bevorstand, hatte
in ihrer Seele Wohnung genommen
und wuchs und snarterte ihdre Nerven,
daß jedes andere Leid von ieser Pein
verschlungen wurde.
Eine barbnrische Zeit, so sagt umn,
erfand Gefängnisse mit beweglicher
Decke. Jeden Tag riickte diese Decke
ein Paar Zoll tiefer; der Unselige, der
unter ihr ahnungslos wohnte, merkte
etl, er tonnte den sich verkleinernden
Raum endlich mit dem ausgestreckten
Arme messen. Tiefen immer tiefer
sinkt die Decke! Er kann sie mit den
Händen fassen; er drängt und fiemnit
in verzweifelter Angst; noch drei Tage
dann lieat er, und das Ungeheuer
über ihm wird ihn zerauetscheu, ret
tungslos, unerbittlich
Aehnliches empfand Anne Marie
don Leb-ww«
Jn der legten Märzwoche nahmen
die Feldnrbeiten auf Pelchower Grund
und Boden wieder ihren Anfang Gurt
hatte den Winter trotz des- Arbeiter
mangels leidlich iiberftandeux jetit aber
fah er sich der Frage gegenüber: woher
Arbeiter schaffen? Entweder die Ge
treuen desz Outels, oder neue. die am
iirttersteu in Schweden zu halten wa
ren dass Beides ftand zur Wahl.
Der Zeitpunkt war aekoniuien, wo
man den Versuch machen tounte, ob
die «0’oniunanie« des Ontels vernunf
tiaen Vorstellungen zuniinalich war.
Man mußte den Leuten die Pistole auf
die Brust seneu. und er hatte sich zu
idiesem Zwecke die genauesten Jnstrut
ltionen vom Laudrath geholt.
; ekuri nnnm die Lilie der Leute und
igiug zum Rat-machen den er fragte,
iod er ee auf sich nehmen wolle. die
iWiderspöuftigeu fiir morgen. Sonn
s:;;» ZU Zim- Noesmsmliitlm in stn
istiirchmirtano Stunden aufzuforderni
iisk thirt. werde geaen vier iltir ee
inteinen um ein eruiies Wort mit itt
neu in reden Der Rodumcher möge
"mit Mederow ihr-erneut due Schullotni
»in wohl Irr neckst-eine Zins-rinnen
JluniikmrL der Baron eriiilrre nur lse
liteu vorn-r nietpto von der E rede
GIIIIA cnIIIIII III Indme
UIIQ sonst IIIIO III-II III-Ihn was
Sie III-III WIII Mus. ins-III VIII
OII VIII-am IIMI Inide ich tIIIIII
III III III-K
WII Nimm II. und III Nahm
GII III-III Im II III- IpIoIimI IIIII
III-s IIIMI
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II IOIIIIIIII VIII. III-I II IIIIII
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vereinzelt auf den Schulbänten Platz
genommen hatten, und der Schalmei
fter toar ein deredter Anwalt des Ad
mikiistktitors. Allein er fand wenig
iinftigeg Gehör. Man erkannte dte
Tüchtigkeit und den guten Willen
Ciirt·6 an, aber es ging doch nichts
über den guten alten Herrn Und das
stiulscecoort ,,Amerita« ieite gegen alle
Antonnolungen von Furcht und Nach
giediqteit.
Jn der Frühlingsfonne draußen
hielt Curts Engländer; Herr Mede
row eilte hinaus-, um die Zii el zu
ergreifen. Drinnen schoben ich die
Leute nur Männer - zwischen die
Bänke. Neugierige Gesichter empfin
gen den Etnttetenden nnd erwiderten
auf fein »Bitte-i Tag, Leute!« in tau
hetn Atempo.
»Ich have truch hierher beschieden,
uin Euch vor eine Entscheidung zu
stellen, Leute. Der erste April naht;
bis zu diesem Termin muß ich wissen,
wie ich mit Euch daran bin. Jch mache
Euch keinen Vorwurf aus dem Ber
gauaenen Aber so, wie bisher, geht’5
nicht weiter. Der Baron, mein Onkel,
den Jhr als Euren Herrn nuerlennt,
verläßt mit dein ersten April Pelchow
Ich habe Euch im Herbst Arbeits ver
schafft, indem ich einen Theil der
Feldfriichte auf dem Stiel und in der
tfrde an dte nächsten Giiter verkauft
habe. Jhr werdet fortan teine Ar
beit mehr finden, außer derjenigen,
welche ich Euch als Herr biete. Und
diese müßt Jhr annehmen, wohlver
stanoen, wenn Jhr tu Pelchow bleiben
wollt. Weigert Jhr Euch, so seid he
Armenhäuslen arbeitöträftige r
menhiiuzler aber können zur Arbeit
gezwungen werden; also nützt Euch
die Weigerung nichts-. Widerstrebt
Ihr, so werdet Jhr abgefiihrt und von
Polizeitoegen in ein Arbeitshauö unter
Burnmler und Vagahundeu gesteckt.«
»Wir wollen nicht in Pelchotv blei
ben; Idir gehen nach Amerika; unser
Baron giebt uns das Geld dazu«, un
zterbrach Curt eine Stimme.
l »Im Euch nicht! Mein Onkel wird
Euch das Geld nicht gebeu; denn er
hat es nicht« Fragt ihn darunt! Aber
bis zum ersten April will ich Eure
Entscheidung haben. lind nun noch
Eines: unterwerst Jhr Euch bis dahin
site-willig so behaltet Jhr Euren
Pachtacter und den bisherigen Lohn
sau, auch was Euch sonst früher vom
Gute an Berglinstigungen gewährt
wurde, Laßt Ihr Euch erst durch
Noth und Enttiiuschung zwingen, so
therechne ich den Schaden, den ich bis
dahin gehabt, und ziehe Euch die
Summe nach und nach vom Lohn ah,
alle anderen Vortheile aber, mit Aus
nah-ne der freien Wohnung, verliert
»Ihr. Ueberlegt Euch das! Adieu!«
l Diesinal folgte ihm nur ein verein
izeltes ,,Adschiis!«, als er raschen
Schritte-«- votu Katheder stieg und das
Zimmer verließ. Noch saß Alles mit
langen Gesichtern da, indess draußen
bereits die Huffchliige seines Pferdes
sich entfernten, und Keiner hatte recht
den Muth, seine AJteinung iiber dar
Vernonuuene zuerst zu äußern·
»Das ist ’n Teufelsterl«, platzte
endlich ein alter Mann heraus· »Ja.
da müssen wir wohl erst unsern alten
Herrn mal fragen, ob uns der auch
mirllich das Geld giebt, daß wir nach
Itlmkrita sanken tsr must tin-J tm
bis zum ersten April aufweisen«
Und so laut-te auch dass Titesulm
des Hin und Widerredeits, das nun
in der Schulstube sich entspann· Tit
drei Sprechen welche einst die Volut
zettel vqu Var-on atmeuosnnren hatten
tdurdeu wiederum zu der iteitleu Ver
dartun-in usindemselbeu drputirt.
F us am out empnag ma- we
treuen ruhig-h als sie etwas-M bauen.
»So ist nun Nu Mle sagte der
Dass-h »so-tm et sich nicht anders »Is
ysmu wuß. paus- gobi das umk- gez-»
Gom- Gebot. was doch besagt. M
eins demälnvnn uitdt M Mn Mode
unsinnig away Ra. beruhigt Euch
nur. Muniasgis Ich days pqu p«
Gold auf den Augenblick nicht bin.
aber bis dahin will ich MIQ NO Most
noch aufweisen- Jhk könnt wieder
komm-n vie auf den Mit-n tm
das Zeit«
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J pas-. tum- inmäm M aufs »Ist-se
FU- Iimh Ist-m d- OI Nov-mad
k IM-. im III b um- MI Mag-m
sys Sims- N Dunst-· M- od-«
fWo tnar er? Sie hatte keinen. Mor
j gen ( ach wer das Morgen erst iiders
standen hätte! Manchmal grub sie
wohl das Gesicht tief in das schim
mernde Tuch und schüttelte langsam
den Kon und stöhnte leise. Wenn nur
der Onkel nicht so lange bliebe! Diese
Einsamkeit war furchtbar.
Es klopfte. Dürten war eg; sie tam
mit der brennenden Lampe, stellte sie
auf den Tisch nnd ging schweigend
hinaus. Arme-Mark hatte sich geflis
sentlich weiter zum Fenster gebogen
mn ihr Gesicht nicht sehen zu lassen.
Minuten vergingen, Der Bernhar
Diner erhob sich, schritt schwerfällig
zum Ofen und legte sich dort nieder.
Es klopfte noch einmal, unvermu
thet; die Bewegung des Hundes hatte
die nahenden Tritte überhören lassen,
und AnnesMarie fuhr heftig zufam
Men
»herein!«
Curt von Boddin stand in der
Thür, schweren Ernst im Gesicht.
,,Verzeihung, gnädiges Fräulein!
Noch einmal — «
Amte-Mark hatte ihn mit geister
hast großen Augen angestarrt. Nun
sprang sie mit abwehrenden Händen
empor und stieß einen Schrei aus.
Er klang wie der Schrei eines zur
Marter Verdammten, der den Falter
tnecht lommen sieht: berzweiselt, herz
zerreißend
»Nicht nicht bleiben Sie
draußen, um Gottesioitten gehen Sie!
Wenn Sie im Leben oder Sterben
eine Gnade hassen: gehen Sie! Sie
tödten mich!« .
Sie flüchtete sich mit zitternden
tinieen hinter einen Stuhl, den sie wie
einen Schild vor sich hielt und dessen
Lehne sie stiihen mußte; denn sie war
oem Umsinten nahe.
Curt von Boddin bewegte die Lip
pen, als wolle er noch etwas sagen;
sein Gesicht war verstört und treibe
bleich; nun neigte er stumm den Kopf,
und ging hinaus.
»Für immer, blaue-Mark von Leb
,ioro!« hörte sie ihn sagen, ehe er die
Thiir schloß«
Für immer! Fiir immer! Warum?
Weshalb hatte sie ihn nicht angehört?
Was konnte sie siir ihre Nerven, die
gequälten, gemarterten, die sich ge
wöhnt hatten, bei dem Gedauten an
ihn zur Flucht in alle Winde zu drän
gen? Ach, und sie liebte ihn doch
sie liebte ihn und nun sant sie
schluchzend vor dem Sovha nieder und
legte das Gesicht in das Taschentuch
Sie hatte ihn lieb mit tausendSchmer
gen sehr, sehr lieb.
Eine Weile war es still im Zimmer,
still bis aus ihr zuckendes Ausschluch
zeu; nur dann und wann hörte man
einen tiesen Athenizug des Hundes am
Ofen. Endlich rasselte draußen ein
Wagen, und AnneMarie erhob sich.
Der Baron tain unberrichteter Sache.
und in Folge dessen ein wenig ver
drießlich heim: er hatte Herrn von
Bannein nicht zu Hause gesunden.
So mußte er denn ani nächsten Mor
gen die Fahrt noch einmal unterneh
men. Er betrachtete AnneJJJiarie ufit
Besorgriisr, fragte auch, platztirti wieder
in Zärtlichteit imischlagend, was ihr
sehte, erhielt aber ausweichequ Am
wort. Das war ihm irrtaeiiiiithlich,
und er zog sich bald aus sein Zimmer
zurück.
Es mochte nach lielm ilhr sein. und
Vlniieittllarie war iiu Begriff einzu
schtafen. da klang zum ersten Male
wieder driiben der Flügel, und wieder
war es dasselbe zauberbaite Notturno.
vao sie schon einmal gehört Leise
richtete sie den Lobi empor. Aber nach
den eriten zwantia Iatten erhoben sich
im Zimmer des alten Herrn io schau
derhatte Lotte« wie ne in ernen- reisen
von einer menschlichen Stimin urer
liichi VEkiilIiiliIlkli WOIDNL Dei VilkUlL
welcher eine teyte Weise var sit-taten
gelten tauchte war usutttend tiiser die
Asssutit »in-s tseainu seinerte t« essieti
taugtt tieriitsollenen wissend-user H
sinnen der itisn and deiner state-nd der
un tstedxichtntss anweisen isii tiana
wie No Geheul rast-set stinkt-Hei
Ttd non fes-se Rathe ist-o ite Its-Use
unter-nehmt
Ite widest-Ni- suste ttieiie Irrt-Hirn
Jttntltlktsuiie
III m com as Roma ksies
I und spom aus Muts Fuss
II ins sc id- em M IM- Jos
Wks aufs-Its- mmo Uqu Du
IIM Im tm Wu. Mo mmsI tm
III-m Smsuputm Monm
ts dumm-m Hin-sie Mo uns-W
Hm M Its-m aus« wim- stockt
us- sm m Quid-III sämm- im
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In Hm TM III-I- mo- tm
O III-»Um m mm II Illuqu
F Im mi- m M In
mä Its such-s Nimmt- m
sder Wagen an ihnen vorbeistocterte
dDer Baron musterte sie scharf und zog
(die Stirn unter dein Riesenschirrn der
Jockeynriitze traus, woraus er eine
EWMe in unruhiges Nachdenken ver
ant
,,Jocl;en« , sagte er nach einiger Zeit,
»was waren das siir Kerls? Das
schien rnir was vorn Gericht zu sein-«
»Das glaube ich auch Herri«
Wieder eine Pause oon zehn Minu
ten.
»Jochen, die sollen mir doch wohl
mein Quartier nicht nur-räumen in der
Zeit, daß wir nach Branitz fahren?«
»Kann sein, auch nicht, herr.«
»Das wäre der Tensels Fahr mal
mich zuk«
Jochen hieb aus die Pferde ein, das;
sich der Wagen in Staub-vollen hüll
te, während sie am Waldrande hin
rasselten.
Herr von Bannein war zu Hause;
indess war der Weg auch diesmal ein
erssolgloser.
,
T
»Ich tann Dir ietzt nicht helfen,
Franz. Jch habe nur so viel baares
Geld liegen, wie ich zum Aus-zahlen
brauche. Wenn ich das gestern gewußt
hatte, wo ich bei meinem Bankier war,
dann hiitt’ ich Dir das mitbringen
lönnen, und das hätte ich aus alter
Freundschaft wohl auch gethan, wenn
ich auch gleich nicht dasiir din, dasz
Du Deinen alten harten Kopf aus
sehen und den Leuten noch helsen sollst
auf-zuwandern, was so schon das Un
glück in dieser Gegend is .«
»Das ist mir satal, Pannewisz
das ist mir sehr satal, Dann hilst das
heute nichts. Wenn Du mir nur in
einiger Zeit uudhelsen wills .«
»Das will ich wohl, Franz, aber
überleg« Dir das! Du machst 'neu
Eulenspiegel-Streich und schlägst zu
Deinem Vergnügen ein ganzes Ge
schirr entzwei. —- Aber wie sieht’s da
mit aus, daß Du heute aus dein Gute
ziehen sollst?«
»Hoho! wie werd« ich dass Jch wer»
de doch lein Narr sein? Und wenn die
Pogge zwanzig Kerls vom Gericht da
zu holt.«
Der Baron sprach zerstreut« Herr
von Pannewitz legte ihm die Hand aus
die Schulter und sagte iin Ton be
sorgier Freundschastz
»Du· weißt, Franz wenn Dir
was passlrt: Branitz steht Dir und
Arme-Mark immer· ossen.«
»Das weiß ich, das weise ich, Pan
nett-itz. Du bist mein alter Freund
und ein guter Kerl. Nun will ich aber
machen, das; ich nach Pelchow lommex
denn der Cuion. die Poage, tönnte mir
hinter meinem Rücken was austisten
Adschiis auch!«
Die Unruhe des alten Herrn mehrte
sich unterwegs. Er trieb Jocheu wie
derholt zur Eile au, fragte auch, ob
dieser wohl glaube, dasz »der ans Pel
chow« in seiner Abwesenheit sich in
seine sptube gennigt habet lfr erhie»
aber nur Achselzuclen als Antwort:
denn Jochen war eben beschäftigt, die
riesigen arwitterhasten Wolkenballeu
zu mustern, welche sich so schnell durch
den Himmel wälzten, während in der
Schwiile unten teiu Lüftchen sich reg
te. Plötzlich zeigte er init der Peitsche
hinaus.
»Das bedeutet wag, Herr-! liin
schweres Wetter.«
Jn der Nähe von Pelchoiv legte der
alte Baron die Hand iider die Augen
und lviiiite aeradeausx am Voriauo
gange War eine helle Fraueuaestalt
schwell
»Itochen, ist das nicht Anne Masse
teuk Jni blossen Musik«
»Das soll wohl seiu.«
»Was hat das Ztiu da in stehen Z«
murmelte er.
. ·
ein-et «-...i"«.· ess« ··"»« Issi » sitt slk
schritten
..Ontei. mache Dich darauf nei.iitt:
ec- iind wer Beamte now Mkwrt di«
iaate ite veriturt .Meiu Wart ite wer
den Dich doch instit ieituenisssnk Jeti
tun tu Toben-mit unz- « -. ,
lnme .t ii Dich ·« k
Das »Im sit DOU Mit-m lasen
mein Ian- Nation-. sc sei nur ganz
Inst
JO. Osm. Ihm M sum- um
IN III IMI II Imst ke: usi! Mit
III-u siedet III im form-«- m
nie-tm s- yst-m Isme- chm Du
wiss h hms Urb«
M We«
JOHN VI III- Mk Du
Ohms VII Im III stumm nnd
r.MO so. sit Du MO. im Inn-I
Ass- IQ wis Ia HMZ M Im
ic- Iv’-Io « m sum
IMMEN
OI sum· Ism- sxs Jagd-ou
u »I. must d Ich dum.
h Suqu m mi. » uW u
IMI sum-I CON- Nu
sm Modus-,
»U« Ins vom b du m« um
mm m ml nom- du tot ins
Jus-Ihm VIII-O VIII « »Um
stät-P
»; I. disc«
du UIOI OIIUIOMU S- !- ims»
mit sum-I M Im s« 0 Eise-.
dumm Ins Im- oa ims susp
fviel mehr, als die schon berichteteTyat
;sache. Endlich lenkten sie durch das
iThor in den Gut-that Dort tam der
Mann mit dein Blechlchilde auf der
Brust am Hause her unso blickte den
jDreien entgegen. Scheinbar unt-Mitm
mert nni ihn stieg Ver Baron vom
Wagen.
,,Jochen spann mal noch nicht ausl«
s Damit ging er neben Anne- Marie
Izu feinem Fenster hin. Vor dein Fen
ftek aber hielt ruhig der Beamte.
; »Na? Wollen Sie mich nicht ’rein
lassen-«
J Das graurothe Gesicht des alten
Herrn spielte in hundert Falten kaum
Hiderha tenen Jngrimch
i »Ich bedanke, herr Baron« der
lMann legte militiirisch höflich die
ihand an die Mütze - »ich bin leider
ibeauftragt, Sie am Eintreten zu ver
s hindern.«
»Was-?- Jch foll nicht in mein eige
ines Zimmer gehen diirfeni Du bift
jwolfl ungefund, mein Sol)n?«
« Der Beamte guckte die Achseln.
»Wenn Sie die Giite haben wollten,
fJeinanD mit Ausrämnung des Zim
zmero zu betrauen «
» »Ich prufte auf Dich, Du Affe «
»tief· der alte Here in mnleofer Matt-;
da trat Anne-Marie plötzlich zioifchen
die Männer und hob flehend die Hän
» de auf.
»Ontel, bedenke was Du thuftl Der
Mann ifi ein Beamter «
Einen Fluch auf den Lippen, fchofs
der Baron nn der jungen Dame vor
.iiber und zur Eingnngsthiir hin, Sie
"loar verschlossen. Der Wüthende trat
mit dem Stiefelabfah dagegen, daf;
sder Sporn llirrie; dann machte er
Kehrt, rannte wieder vorbei, um das
Haus herum und nach der entgegenge
fetzten Eingangsthiir. Auch da ein
Beamter! Er ballte die Fäuste, und
plötzlich lief er in den Garten. Ein
trillinphirettdes, aiftiges Lachen ver
tiindiate, daf; er ein Fenster des Spei
feziininers offen gefunden.
lFortfehung folgi.)
--«---· - ww
Der moderne Muff als Reiter.
Mit ihrem Schatz, dem kleinen Maler,
Trifft sich hier Fräulein Guldeiitlfciler«1
Und innig tosen beide nun,
Wie’s halt verliebte Leute thun.
Da plötzlich tönt ihr Scheeckensichtei.
Der strenge Vormund kommt hetbeb
Und schleunigst II bis VIan Tief-n
Mist fis den sum-a säume- schliefen
In sum-d III-unt Muts-- UOI
Und Im tun »Um spussstot
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