Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 13, 1911, Image 6

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txt. FortsetzungJ
Und Joctien welcher sehr wohl an
den Bock gedacht l)1tte, aber gern der
Umkehr aus-gewichen ware, stieg brqu
mend auf nnd hob. den fclsnaubendem
nnruhigen Pferden zum Stillstelsen
pfeifend, den zweiten Sitz ein, worauf
er zu feinem Platze lsiniiberftieg, die
Laterne anslsing und nmlentte. Wäh
rend der Baron« die Folgen reichlich
getroffenen Weines fpiireud, rechts
nnd links das vorstehende Ende einer
Wage-nippe ergriff und sich kramps
haft in der neuen Lage festhielt, fuhr
der Wagen ans dein immer dnniler
werdenden Wkrldwege zurück, bis
seid-den vor dem Hofthore von Branitz
e t.
Die Thorfliigel waren geschlossen.
»Sie mirs-sen ausmachen, Jochen",
rief der Baron, dessen Zorn durch den
Anblick des Schlosses wieder voll ent
flammt wurde.
»Ja, Herr· die find alle zu Bette«,
sagte Jochen phlegmatisch dagegen.
»das ift alles dunkel auf deanchlosfe.«
»Das ift so ’ne infarne Fintex die
haben die Lichter ausgelöfcht oder sind
auf die andere Seite gegangen; fteig
ab, mein Sohn, nnd tritt mal mit
dem Fuß gegen das Thor, bis sie anf
nmchen!«
Jochen stieg wirklich hinunter nnd
trat ein paar Mal gegen das Thor.
Der dumpfe, dröhnende Laut hallte in
der Nachtluft ioeit«liber den Hof bin
nnd tveekte ein wildes HundegebelL
Sonst rührte sich nichts die Fen
ster des Schlößchens blieben duntel
wtefzuoor.
»Gehst Du, Zeichen wenn ich den
Jtvert etern Abend nicht nach Pel
chow ef «ctt hätte; ich liefee ihn über
die aner steigen; aber unsere alten
Knochen sind dafür nicht mehr. Jetzt
halt mal die Biefters Ich wette fünf
ig Thaler-, daß sie da alle hinter den
nftern stehen und lauern.« - - Und:
»Panneioitzt« schrie er dann mit bei
ferer Stimme, nachdem er sich im
Wagen ausgestellt hatte, nnd nun sola
te eine Fluth nicht ioiederzugebender
Wlinfche und Schimpf-vorte, welche
wie Spiilwasser aus einer Küchen
rinne guollen nnd ebenso sauber wa-.
ren.
,,So«, sagte der alte herr dann he- ;
sriedigL »Nun fahr' zu, mein Sohn!ä
Zahn auch den ebenen Weg auf der
andstraszel Das Vergnügen ist nun
doch verdorben-« i
Der Baron mochte wohl mit seiner
Bermuthung bezüglich der Zuhörer
Recht gehabt haben; denn kaum tvar
der Wagen aus dein Gesichtskreise des
Schlosses entschwunden, als sich die
Fenster plöhlich wieder erhellten und
eine Anzahl dunkler Gestalten zeigten,
zwischen denen Gelächter nndlustige
ede hin nnd wieder ging.
Die Beiden im Wagen schwiegen
lange Zeit. Der Baron sing an
schläfrig zu werden, doch hielt ihn die
Itlihle der Nachtluii muniek. Vom
Felde her tam der Ruf des Wachteltö
nigs und nue der Luft der geheimniit
volle Ton ziehe-Idee Kraniche Der
himmel hatte sich allmählich erhellt,
und nach einiger Zeit schwebte lang
sam der Mond ltrrnnf.
Eine halbe Stunde mochte die Fahrt
gedauert hnoeu uno niun ton- bereits
aus Pelchower Revier, als seitlich an
einer Waldeite ein Mann auf die
mondhelte Landstraße heriirtetrnt und
respektvoll grüßend stehen Lilien
»Das ist ja Indern Henk« wandte
sich Joche-i herum.
Jtvekt war der Iiiger nnd Forst
wart des Bord-re
«Sieh d.i, mein Sohn unten
Abend auch! Was thust Du denn hier
drouhenP
»Ich lau«re aut einen Wehmutl der
Hier in vir- Zimui Nil-« get-U
..Schiin. mein Sohn Wie geht ed in
Itelehowt Ist da nm Neues missen-«
»Ja; ich war vorhin ans dem those
nnd bade gethe. daß sich dao angidtae
Fräulein den Juki steilen-neu hat und
this-h der stelle thunntttr itor getrennten
JEAN hin du But-n wu- von
Ie- Tamnm gewann aus »Du
Imfs M NF Und meins Amte
tkcea im W- nm weh getdunk
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Im Ostia Nimm Jo- rui schlimm
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Marietenk Gute Nacht auch, meins
· thuk«
Jnoefi der Wagen im Mondschein
weiter rollte, brummte der Baron
kopfschüttelnd vor sich hin. Nach einer
Weile sigte er:
»Jachen, hör’ iiial znt Daß mir der
Pan-iein den Schabernack angethan
hat, das ärgert mich gar nicht mehr;
denn erstens habe ich ihm meine Mei
nung sehr ausdrücklich gesagt; zwei-s
tens habe ich ihm heute zweihundert
Thaler im Jeu abgenommen, was ihm
derdriefitich sein mag, und drittens
habe ich ihm auch mal einen Streich
gespielt, indem ich ihm von Deuimin
eine Farbe mitgebracht habe, weil er.
feinen grauen Bart schwarz färben
wollte; es war aber eine, die blos
schwarz aussah nnd die Haare so roth
machte wie Fuchshaare. Das hat er
mir heute richtig bezahlt. Aber daß
sieh so'ii Kerl aus meiner leibli n
Verwandtschaft iuir vor die Nase hin
sehen und sich als Herr in Pelchoiv auf
spielen ivill, was mein offenbare-s Er
geiithuiii ist, das ist mir doch schlim
mer als Gift und Opperment. Dar
aus sehe ich, daß die Teteroioer ni t
abwarten können, bis mich der lie e
Herrgott von dieser Erde abruft, wo
sie denn doch Pelchow geerbt hätten.
Aber ich will ihm schon tlar machen,
wer Herr in Pelchow ist. Jch habe
noch immer fertig gebracht, was ich
gewollt habe. Als ich getauft worden
bin, was unsern Herrn Paftor fein
Vater gethan hat, da haben sie mich
Wilhelm geheißen, und das ist denn
i s « «
»auch mein Jtame bis zu meinem
Jztvanzigsten Jahre gewesen. Nun hat
er mir aber auf einmal nicht mehr ge
fallen, und ich dachte, ich wollte mich
Franz nennen. Das gab nun einen
sgroszeu Ausstand, aber ich habe das
idoch fertig gebracht, und der herr Pa
istor hat den neuen Namen auch noch
iin das Kirchenbuch einschreiben müs
ssen. llnd iriii der Deteroiver Padde
werde ich auch noch fertig. Was meinst
Du, Jochen?«
»Ja, aber das Gericht, Herr: das ist
doch was anderes.«
»Schweig, Jocheiit Du bist ein gro
fzer Esel, mein Sohn das habe ich
Dir schon vorhin gesagt-«
lind der Baron legte sich zornig zu
riick und griff wieder zu den beiden
Waaeuriuden.
Fünf Minuten später hielt der Wa- "
gen vor dein Thor; Jochen öffnete,
führte die Pferde bis an das Guts
« bang und half seinem Herrn absteigen.
Etwas schwankend schlug dieser den
Weg an den Nesseln hin ein, welchen
zuvor Cnrt von Boddin mit Anne
Marie gegangen, blieb aber am ersten
Fenster stehen. löste einen Riegel und
schob die untere Fensterbälfte empor;
alsdann stieg er durch die Oeffnung
ein nnd ließ das lFenster wieder der
unter.
Der Mondschein fiel in das Zim
mer, welches gleich dein von Annee
Marie bewohnten sich als Raum für
Alle-Z« darstellte. Der Kachelofen nnd
ein riesiger alter Schrank nahmen die
Wand gegenüber ein; tintg stund ein
sSctireidsetretär mit einsachem Bett
Cianfa-en diesem nnd dem Ofen der
s«ttttischtisit), aus dein eine Zinnschiissel
;I.-liz!tte, rechts neben einer Tinir ein
taltcnodisities Kanapee. zu ihm gehör-in
’ein gewöhnlicher Holztisch nnd drei
inder oier der betannten Bauernstiihle
mit ausgeschnittenem Herzen in der
Lehne. Vor dein Schrante brannte
eine beträchtlicne Anzahl Stiefeln in
Reine nnd Glied.
»Da tmden sie mir wieder mal aus
netiiuiiit«. brummte der alte Here und
schaute mit oem anie .ini der Diele,
wobei es- don dem dort gestrenten
Sande tnirlchie. m gina darinn. so
steife ee bei der nicht nölliq gefiederten
Herrschaft iibee teine Glieder ver-now
te. ans die einiige sichtbar-e Idiir zu
nnd horchte
tfo wirbelte nebenan: ein vergniin
les Mitteln leuchtete ioanrNst veettii
»ren- iks Seen ritt-«- itieu Gesicht aus
MM vie Stimme »san«-Mutwi.
»Ja wom. Pöcheiasp has Du Dich
denn idou zu Den Messi· ins-m n
dumm«
»Amt. OnW Ich im am hm
ÆIOIWMWI um des snk
Its-. dann man sit Mc so W
noc- Im Rom sag-z sein mm
Ums-s wenns Its It TM se
säu, NO Du Im Iea »u Mike-Or
IM- Bsn mah- Du h IN um«-n
NO M h unschude
MI- Ictbsmbo Dädals-sit RUMDMI
mit cui m »Um-n II das-If
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just-nistet« , ·
- Mo Mut am Ist M Maus
Sie blickte vor sich nieder und entgeg
nete: ;
»Du weißt ja, wie das beim Laufen l
manchmal kommt. Es wird schon«
morgen wieder gnt sein. Habt Jhri
denn viel geschossen in Braiiitz?« i
»Vin, es ging. Was die Hühner-»
waren· die haben gut gehalten. Ders
Pannewitz hat ansverschätntes Glückl
gehabt, zwei Donbletten. Nun denk’
Dir aber, den tltannewitzl Wie ich
vorhin von Branitz wegfahren will,
legt er sich auf meine Matratze und
läßt sich von Jochen Pagel um deni
Kuhring fahren, und dabei hat er mir!
den ganzen kljiiitratzenlnck aufge chnit- s
ten, daß mir unterwegs der "ckfell
unter'm Leibe weggelaufen ist. So’n
verdammter Kerl ist das. Na, ich
nehin’ ihm das nicht übel; ich habe in
meinem Leben wohl tollere Streiche
gemacht. - - Was mir da einfällt: wie
ich in Roftock bei der Blitzowm gewe
sen bin, was Deiner Mutter ihre leib
liche Schwester war, da nahm die mal
eine Schneisderin zu sieh. Das gab ei
nen Spaß. Die Rost-Idee Schneider
brauchten das nämlich nicht u leiden
und ließen lagen« wenn die chneide
rin es war ein lehr proprep uno
ordentliches Mädchen nächsten Tags
wieder in’s Haus käme, dann schickten
sie eine Deputation und ließen ihr das
Nöhzeug wegnehmen. - ,Laßt sie nur
totnirien!’ sag’ ich. Der Bllßonsn
ihr Hans, der seht Adjutant in Schwe
rtn ist, hatte einen alten schwarzen
Bock, und wie die Schneider-in den
andern Tag wieder da ist« hole ich das
Biest heraus und gehe damit zu ihr in
die Stube und laute. Nun siehst Du:
kommen denn auch die alten Bti elei
sen anniarschiri; es war ein sehr eier
licher Ausng aus der Straße, indem
daß sie ihre ,Gerechtsatne wahren’ woll
ten, wie ste’s nennen. Jch halte den
alten Ratter bei der Thür parat, und
wie sie tlopsen, ruse ich ,Herein!’, und
tamn daß die Thiir ausgeht, gebe ichL
ihm von hinten einen Stoß, und er
geht cnit den Hörnern vorweg zwischen
die Deputatiou. Na, nun kannst Du
Dir denten, was das gab: die alten
Rnaster machten Kehrt und mein
Bock hinterher, bis aus die Straße;
wir haben ihn tauni wieder einsaugen
lönnen so war er aus- Rand Und
Band. Er lies die halbe Blutsiraße
entlang, bis nach dem Hopsenntartte.«
Arme-Mark lachte hell aus, und
der Baron, der sich neben sie an den
Katnin gelehnt hatte, war gliickselig
darüber.
»Siehst Du siehst Du ,nun lachst
Du wieder, mein liebes Anne-·!Utarie
ten. Nun wird Dein Fuß schon wie
der gut werden aber«, fuhr er,
plötzlich ernster werdend, fort, »ich
werde nun wohl vielen Aeraer haben;
denn ich hab’ auch gehört, daß der
Teierower hier ist, der nnn hier cont
ntandiren will. Er hat Dich ja wohl
itn Wagen hergesahren? Laß Dich
nicht mit dein ein, mein liebes Kind!
Das sind falsche täanailterh die Trie
rower; die tönnen’s nicht abwarten,
bis ich todt bin. Meinetweaen, aber
das weiß ich: was hier in Pelchow ist,
davon vleide ich Herr uno was mi c
die verdammten Demininet Juden ge
geben haben das lanii ich ihnen auch
selber wieder bezahlen dazu brauche
ich teiiieii tildiiiinistraior aus Triuin
ich muß Iii auch fiir Dich sparen, mein
liebes AnneMarieten — sonst hast
Du gar nichts, wenn ich iiial todt
bill.«
»Ich werde mit schon durch die
Welt belseii, Oiitel« sagte Amte Ma
rie verlegen: »Du bist lo gut. daß
Du an misii d«entft. Dii wirst aber
hoffentlich noch taki leben«
Der Deinn sah e ne Weile nachdenk
lich vor sich bin iiiid tein Gesicht iviirde
iinsier teiibei
UIIII Macht« 20D0:eev« , TI;.« .!!
nedkiickt und hielt ihe iviedei die Hundj
bin. ch bin ein alter Cset. daii iidi
nicht i en siie Dich aeioegl dabe: ichl
will niidte iiietie davon reden; denn ei
ist mir sehe ieinver tildei ich iisilt die
nun iiaaitioieii.« ’
Ostsee mein giiler Oiilel
»das Ieeitetiit Dii iiiitii. mein lietiee
Kind. Gute Ilion-i sinkt-. und us iiiiiii
Dei-en liiiten Nah in Null uns geh z
lind iii Denk
Ue its-til terms-im nnd iisidetich ier !
tnieiiht in seine ötiide diniivei aus«
seine HIK eie bliste ihm liebevoll meet-.
vie It- iieiiviiieeie eiteln-it in den tie
deii Stiel-en die Foneiniiiise iioai mi- -
iiiee eins dein Kopie in dei Tdtie ver
inne-nnd sie tenie sieh in den Bindi
ice-its nnd finanteite niiide ein war
Mai bin nnd dei- Itn ihren Giuiiteu
Miste M see neue Rdmtnisemwi lie
den Ieii cniei den iesiei reelnieii ei
nen Unteroiieii eiteln-wendet nenne
wie. wein-is iiuii iote ein I iie de «
iuneetie iiiiiiie Wieviel doestiiti iiiid
zielt-il dient-i ttiesi Wie vieler
vereiisie isie Mann site iie uns
zeiiei iiiineiiineuee Mehl-U der isi
tieiisicieiee .i-.ii.ieieeien wi. eee
Mosis teiii Heu halte nein eine
Oeldsiieiii sind liiie iselestiqseeii
siimi eiie ieiiieei Itedu eines-lex
ei see-site tein »me- Mensch ene weile
Wie ieteie meinte-ne Ueiiiieeme siie
is- ieiiOt eeieielieii ldnneii die new
tiie leiieiii vieieieiiie in see tte iyi ent
gneeiqt mir-. teies Aue ei its
kesise se edit-seiten seien sen cum
geäußert, den er persönlich gar nicht.
kannte· Er war einfach ein linder
schämter, dieser Vetter Curt von
Boddin -
Sie horchte auf. Die Schritte des
Baron-H, der seither in feinem Zimmer
langsam auf und nieder gegangen
war, näherten sich plötzlich lebhaft der
Thür.
»Kann ich noch mal zu Dir kom
men, Anne-—illiurieten?«
»Ja« lieber Onlel!«
Aus dem Gesicht des Baron-s war
die Betiisninerniß verschwunden, und
die kleinen verschwoninienen grauen
Augen, die sonst etwas Unstätes hat
ten, blickten das junge Mädchen wie
im Licht eines guten Gedankens
blitzend an.
»Döchting!« sagte er feierlich, vor
sie hintretend, »ich bin ja ar nicht
dar-auf gekommen, daß ich f on was
da habe, was ich siir Dich sparen
lann. Jch habe ja dem Pannewiy
zweihundert Thaler abgewonnen. Das
ist mir jetzt ’ne wahre Herzensfrende.
Hier sitzen die Mussitanten, und ich will «
sie Die nur gleich geben, daß Du sie
aufheben kannst· Das ist mir doch zu
li- «
Und er griff mit beiden hönden in
oie Taschen feiner hirschledernen Bein
tleider und zo Gold, Baninoten und
harte Thaler raus, die er ihr trotz
ihres Abwe rens in den Schoofz legte.
»Die taugt Du nehmen, Anne-Ma
rielen. Das thue ich nicht anders; Du
wirst ja doch wohl Deinen alten On
iel nicht ärgern wollen.«
»Ich danke Dir vielmal, Onkel,«
sagte Anne-Marie erschüttert, und
nahm die runzeligen Hände des Ba
rons; »aber nicht wahr, herzensoniel
Du nimmst das alles zu Dir und;
verschließest mir’ö? Jch bin noch nie
mit Geld umgegangen.« :
»Ja, mein gutes AnneMarietem
das will ich Dir wohl besorgen. Undi
Du sollst nun mal sehen: wo Tauben
sind, da fliegen Tauben zu. Du wirst;
noch mal ein ganz reiches Mädchen»
werden« s
Er nickte ihr zu, nahm wieder, was;
sie ihm reichte, und ging in sein Zim- l
mer zurück. Während er den Schreib- ’
selretiir öffnete und das Geld in eine
Schublade verschloß« hörte er, wie das i
junge Mädchen leise die Thiir zutlinkte
und den Schlüssel umdrehte.
Z.
Früh gegen sieben Uhr rasselte das
Schiebfenster an der Nesselseite auf,
und ber alte Baron stieg heraus. Zu- ’
erst kam ein kurzer Stulpsiiefel mit
enganschließendem Lederbeintleid um
Vorschein, welch letzteres von Gelb in
Grau überschillerte, dann das Schmer
bänchlein in der grauen, rothgebliini
ten Pliischweste, endlich das Uebrige
Der Baron lyatte einen etwas ver
schabten dunkelgrünen Rock mit lan-«
gen Schößen und Messingtnöpfen an
gezogen nnd trug eine breitschirniige
Mütze von schwarzer Seide, deren
Fion sich hoch aufbauschie· Er schniifi
felte hörbar in alle Himmelsrichtnng
gen, wobei die Flügel seiner breiten,
forinlofen, an der Spitze start ge
rötheten Nase eigenthiinilich zitterten,
und schien von dein mutig-frischen
sonnigen Herbstinorgen befriedigt. Jn
dem Holland-er b.:lgtr:: sich däe Sim
szen, und auf dein Hofe aurrte nnd
iriihie ec- munter. Lsr bog, die Hände
in den .c)osentaschen verarabeih lang l
sain nn- dag Hans. Bei einer Zchcune s
waren Leute beschäftigt, ein Inder Deus
abzuladen i
»Ist Dreibes auf dein FIoer« riefs
er ziviiaien den beiden Händen durch-s
die ki jun-. Sprachrohr formte. s
»Nein, Herr! Er ist uui der Wieses
ain Hiiiabriiche«. scholl ev mehrstnn s
mig zuriikt Drewesz war »3akibnlter« s
THIS-I kniest-Teil «
»Es-nat mal Farben dass er mir inl
einer Viertelstunde das Werd intteln
soll «
»Man-n ist mit moaeiabren Herr
Baron «
»Es mag das ein Indem »am- I
Du Am machte Keim und näh-m l
NO du Damit-ist Uhu weidet Mc
tin vom-Mund M um Seht-Ind
ndddi eine Muts das darum-( U
MI Simon IO leise tm Luft-us des (
wogte du Its-tm num- II duj
Ums m sc Ists ri- stsie. worausz
n soc un Unn- slmvt ein SUW
uns-dann sieht Ihm Nr siqilu ;
Laus gis-s m Im mit Nimmt
drin W zum Cim- Mmeo die
Obst stumm und bis-m hu Ess
Ismmr. mich-O ais em« löst-Mc
but Bude Amt-almo- ssmen III-was
Mk and et Mu. Nun Hosen M
Nin widm- smua sinnig zuha
ms. und » IM duckt JPImIsp
Im Sie-nippe Mem- Md »Don-m
Ue IMMUI »und m Wien m
innt Ist-m W iösm w Du Um
usw«-sc- ,
.I«I M M. du«-· »was-onus
IM- smusu spät du Esan
foun- MI stets-·
Eos-I Um ist« ist-W M mai
i! In if um In Im ums
ud u m Osmia m us cost-tm
. h um- std n aus no im m up
,Csm- ankofwsm sm. du
M DOH- mums most me
Je die-« r.s In d Ists du
mu- sswimsmm »Um-u «
,,Jn meiner EszstubeZ Wer hat das
angeordnet?«
»Das gnädige Fräulein, Herr! Er
konnte ja nirgendwo ander-J unter
tommen.«
»Das hat Hinrieilljt.irieken gethan?
Nein, was ist das Kind unverstän
dig!« brummte der Baron milder
»Aber das sage ich Dir, Dürtent in
dieser Stube esse ich keinen Bissen
mehr. Wie wetd’ ich mir hier den
Appetit verderben, wo der Kerl seinen
Nachischias hält!«
,,Je Herr Baron, das müssen Sie
mit dem Fräulein abinachen«, meinte
Dürien kurz. »Ich und der Nadma
cher, wir haben gethan, was sie uns
geheißen hat. Wo soll denn sonst ge
gessen werden?«
«Schtoeig’, DiirienZ Du sollst mir
nicht immer widersprechen- Und jetzt
brinå meine Suppe aus meine Stube.«
» ie kann ich denn da reintoni
ingri? Durch das Fenster steig« ich
ni .«
»Das brauchst Du auch nicht; ich
will sie mir schon ten-langen Und
dann will ich mal mit Anne- Marieken
reden, dasz wir in ihrer Stube oder in
meiner essen. Was hat der Kerl
hier zu schlafen? Der hätte auf dem
Boden oben liegen lönnen«, fuhr er
mit erneutem Zornesausbruch fort,
und die wellen, ein wenig über das
umgeschlungene wollene Halstuch nie
derhängenden Wangen zitterten dabei.
»Na, warte nur! Daß Du Dir nicht
etwa einbildest, dasz der mit uns ißt,
Diirten!«
»Das kann mir gleich sein«, sagte
Diirten Schott und ging in dieKiiche,
um die Mehl uppe fiir den alten
Herrn zu besorgen, welcher im Hieraus
gehetft die Tbiir schallend in’s Schloß
war .
,,Guten Morgen, Anne-Marieteni
Das bast Du aber nicht gut gemacht,
Döchting, daß Du die Teterower
Pogge in der Eßstube hast schlafen
lassen«, sagte der alte Herr mit mil
dem Vorwurf. » ch esse nun keinen
Bissen in der Stu mehr. Nun wol
len wir uns nur o einrichten, daß wir
das erste Frühstück einzeln in unsern
Stuben einnehmen, Jeder fiir sich, in
dem daß es genirlich ist, wenn ich zu
Dir kommen wollte oder Du zu mir,
wenn noch nicht aufgeränmt ift. Aber
das andere Essen wollen wir um
fchichtig bei Dir oder bei mir abhal
ten.« «
»Aber Ontelchen, ich wußte ihn
wirtlich nicht anders unterzubringen«,
meinte Anne-9J"tarie betroffen, welche
am Spiegel die letzte Hand an ihre
Toilette legte.
»Na, laß nur gut sein! Das schadet
ja nichts-. Adschii5, Döchting!«
Eine Viertelstunde später saß der
Baron auf dem Pferde, und Anne
Marie stand neben ibm.
»Ich habe gehört, Döchting, daß die
Pogge mit den grünen Handschuhen
und den Gläsern vor den Augen drau
ßen due die Felder läuft· und nun
will ich mal sehen, ob ich ihr begegnen
lann. Und iibernimm Dich nicht mit
dem Laufen, mein liebes Aune Marie
ten! Setz’ Dich lieber ein bischen in
den Garten! Du binlst ja noch«
Er nieite ihr zu, gab dem Pferde
einen leichten Schlag nnd ritt fort.
O Osss '
s
Ourt von Vol-dirs war Herr-» ;.
standen: Diirten hatte ilim Kaiser
schaffen miissen; dann hatte er bezions
nen. sich in den ihm völlig neuen Ver
liältnissen zu orirtrtiren Aus Diirten
war nicht viel beraustudetonnneiu
Desta mein batte et vom Radenacher
erfahren.
Vor Jahren. else das gitäideae Frau
lecn aio imiinoilchsigxx Ostia .!et.’ N»
Voi getocntueu sei. tzade ee d.1»icksaner
lich ansaesetsetu Die Istrolwaclzek der
Schelmen nnd Stätte wären fett lan
gen zanken man tin-g-Lzll«: ge;::t::·..
die Unsre und Iditren hatten nnr natik
noch in den Angeln gelungen Titus
dem Dache der Witttiianleo bade sitti
ten »Unser sienel met-r befunden la
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VIII M UIIIOIUII III-I va- III-«
In oft bis Ia sie unteren Römqu
durs- pie vom-time uns sub-ums
Meinqu du» Iowa gekauft-I MJ
spät-nnd M sus- du Kalt voll-aus
m Ie- Asus Mk hob-. Das
com Use am Ins itsjsm und du(
mini- son Im Mädqu hist-« (
its Ums-n Was-m tin Mk de ;
aus« m month- calos mit Ists
»m- Smi m Um Stab-m Mk
II Iwa- esuckuäumt m situ
ammbsssmu muss sMu Hm- m-»
stumm vom-L M- Mdm Iånmh
m· siidt Jst-Ader Nin-un M:
Im- msy ris- IOIII Mit-E
not-sum Ists III-III Ihm m
sonstwie-In what »Im-o w
Wim- Mtis Use m main ca
ausz. Zu m somit Ame-a M
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num- mmt Ums «- ,-«;«»s«z am
dumm Inm- mts aus km- MU
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MIMI M kamst m w Aas-wes
Ists-um insg- Ivstdm ums-Ich »k
dmchu Im- Iudmms ke! »Hm
dmn sit-on Drum W um«-tm
Iimuz mit Unm- dtuiss Im «
IMM- Sitms »W- pzsesudi Mk
u nett Ist-s time-umt- w mu
titu- u NO Ums-, wun- « Im
fgrob. Draußen vor dem Haufe lag
alles voll Kalt und Austehricht, und
im Steinpflafter waren so tiefe Lö
cher, daß man Abends ohne«Laterne
in der Dunkelheit da kaum gehen
konnte-«
»Kan denn Niemand sus der Nach
barschaft zum Besuche her?«
hatte Curt gefragt· «
,,Nein·( lautete der Bescheid, ,,außer
wenn Einer ein Geschäft beim Herrn
Baron hatte, was nicht oft vorkam;
denn die Geschäfte haben ihm faft im
mer zwei Demminer Juden besorgt,
besonders der Wolffohn, nämlich der
David Wolsfohn, der fein Coinptoir
bei der Brücke hat.«
»Und feit Fräulein von Lebzow arti
dem Hofe ist, hat sich das geändert?«
,,Jawohl. Zuerft, als sie noch zwölf
bis fünfzehn Jahr alt war, da ging
das ganz langsam; denn dazumal war
sie noch zu unverständig. Wie sie mit
Fieten, ihrem Mädchen, was jetzt mei
ne Frau ist, antain, da hat ihr der
Herr Baron das eine von feinen Zim
mern abgegeben; denn er war ihr
gleich fehr gut, und sie war auch ein
fehr hübfches Ding und hatte so was
Zuthunliches für den alten Herrn. Da
hat nun mein Fieten Ordnung bei ihr
gehalten. Und als sie größer wurde,
da haben die drei Frauensleute, näm
lich die zwei und Diirten Schoritz, ein
Complot gemacht, daß nach und nach
überhaupt Ordnung werden sollte
Das gnädi e Fräulein hat immer die
Schuld auf sich genommen, und der
hat der alte Herr nichts fagen können,
wenn sie so weich um ihn herum ge-·
angen ift. Da haben sie denn das
etzte Gerliuivel hinten verkauft und
das laß immer eingerichtet, wo ich al
les getifchlert habe, und der alte Kal
den im Dorfe, der als Maurer gelernt
hat, der hat kalten und anstreichen
müssen, immer wenn der alte Herr in
der Umgegend auf der Jagd war, was
manchmal acht und auch vierzehn Tage
dauerte. Und seit der Zeit hält der
alte Herr Baron viel mehr auf sich·
Und als nun das gnädige Fräulein in
Langsdorf confirinirt worden ist, da
hat er die Frau von Pannewitz arg
Branitz gebeten· welche dazumal na
Berlin gereist ist, das; fie ihr folle ein
schönes Meublement fiir die Stube be
sorgen, was denn auch angekommen
ist.«
lFortfetzung folgt.)
We« du schon, daß man bei unserem
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