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Wie’s die Mucker treiben.
Die Wirtschaftsfmge in der Staatshaitptsiadt.
Die »Germania» ist eine nnabhängi e Zeitung wo Politik oder
Religion in Betracht kommen, Christ, « uded, Hottentot sind uns
gleich lieb, aber Unduldsamteit und Pharsüertum hassen wir wie
Gift, aber wir fürchten sie nicht. Darum bringen wir, anstatt
einer patriotischen Betrachtung, den folgenden Artikel ans dem
in Lincoln erscheinenden ,,Nebrrska Echo-L
Am s. Mai shat die Bürgerschaft von Lineolu mit großer
Mehr eit beschlossen, daß Prohibition Fehlschlag für unsere Stadt
sei un wieder öffentliche Wirtschaften eingeführt werden sollten.
Die Geschäftswült athmete wie von einem Alp befreit auf, denn
die Politik der Undnltsamkeit hat. andel nnd Wandelf wer ge
O schädigt; jeder verständige Bürger reute sich des Volksbe chlussess
denn die Zwangsmoral hatte ie Mäßigceitnicht gefördert, son
dern unhaltbare, widerwürti » e Zustände geschaffen. Alles erwarte
te nun »ein größeres, geschüptigereø nnd besseres-Lincoln.«
Aber die Sache ist anders gekommen. Man hatte nicht mit dem
Fauatismus und der Niedertracht gerechnet.
Der Volkewille wurde gebeugt; dem gefunden Menschenverstan
de ein Schnippchen geschlageii.’· .
Als 30 Tage nach der Wahl die Greise-Behörde den Wirthen
die sich darum beworben hatten, Licensen ertheileu wollte, wurde
dagegen der Einwand erhoben, daß die Applitations-Gesiiche ein- .
mal zu wenig ( l) publizirt worden seien. Das war nichts als ein
«Trick«--—-s—deun keine böse Absicht hatte vorgelegen-Tuba die Er
theilung von Lieenfen mußte verschoben werden, bis wiederum pu
ggzift worden war nnd zwar diesmal-in durchaus gesengemäszeri l)
ei e. .
Nun glaubte man alle Schwierichkeiten gehoben, und die libe
rale Bürgerschaft wartetean die Erfüllung seiner in der Wahl
ausgesprochenen Wünsche.
Aber wieder kam die Sache anders-.
Der Agent der Anti-Saloon Liga, ein gewisser Ex-Reverend
M. P. Ponlson, erhob durch die Auwaltsiryta Guile se Son den
Einwand, daß die bewilligten Lizensen nicht ertheilt werden könn
ten, weil die von der Weise-Behörde efaßten Regeln gesetzlich
noch nicht in Kraft getreten seien, a s bereits die Wirthe auf
Grund derselben Petitionen gesammelt und Applikaton gemacht
nnd veröffentlicht hatten. Die neuen Regeln seien erst am 15.
Juni rechtsgültig geworden, 30 Tage träfe ihrer Verkündigung;
ed fefnothwetwigf dassb guanMaM " etreffendwer Licensen
aufs Neue zu beginnen.
Dagegen wurde von den Rechtsvertretern der Wirthe appellrt
und nun werden die Gerichte darüber zu entscheiden haben, ob der
Einwand aufrecht erhalten werden muß oder nicht. Vorerst wird
das Distriktsgericht den Fall verhandeln, dann wird voraussicht
lich an das Obergericht Berufung eingelegt werden,--—--nnd die
Götter mögen wissenf wann die endgültige Entscheidung erfolgt.
Das Alles ist nichts als gemeine Niedertrachtl Der vom »State
Journal« gegebene Wink, daß es«nur eines geriebenen Anwaltes
und genügenden Geldes bedürfe, uiu in den Bestimmungen des
Worum-Gesetzes Punkte zu finden, aus-« Grund deren die Wirth
schaften noch lange Zeit nicht eröffnet werden könnten, hat Früchte
getragen. Die Anti-Saloon Liga giebt sich dazu her, dem Willen
des Volkes Grund juristischer Kniffe und technischer Spitzfindigiei
ten Hindernisse in den Weg zn legen. Und das, trotzdem vor der
letzten Wahl von beiden Seiten feierlich erklärt wurde-, man wolle
den Kampf ,,ioie Gentlemen« ausfechten und sich dem Ergebnisse
des Vollswillens ohne Winlelzüge fügen! «
Es ist begreiflich, daß in weitesten Kreisen Enipörniig nnd Ent
rüstuug herrscht über das Gebahren der iinduldsanieii Mucker;
daß die Achtung vor Gerechtigkeit »und Recht erschüttert wird; daß
man über unsere Gesesze lacht, über unsere Behörden spottet, daß
man das Vertrauen verliert zur Vollsregieruiig deren unser Land
sich brüstet. -
Es ist geradezu widerlich, dieses Verdreheii des Rechtes, diese »
Mißiichtuug der Beschlüsse « der Mehrheit, diese triieheliiiig des ?
Vollswilleiis.
Lilie voi- zioei Jahren dir Itndt trocken geleg: wurde-, einigt-m
die Wirtschasteii schließen, und alle Wirte fügten sieh ohne Weihern
Jetzt. da man die Torheit jener Mirsireiiiiliiiiii eingesehen, ist es
möglig, durch öde Reihtsiierdrcherei zahlreiche ehrliche Geschäfte-—
leute, die stets bereit sind, sieh deni Gesetie zu iiiiieii, eiiiiisiiidlirh
zu schltdigeii itnd ittier due Ergebnis der Wahl fiii liiihen .s,«iliniiich
reiben die Diiiileliiiüiiiier sich die Hände.
Aber es wird der Tag loiniiien, iiii dein ihnen ihr Gebahreii
leid tun wird. Jeder nnstilndieie Bilr er sühlt sich anaeelelt durch
ihr Gedadreiii man wird diis l u ezi er ii egedeiier Zeit ein die
Wand drücken, das es auiisiht. - enn en li muß und wird die
Geduld des Volkes reisen, das seine Wünsche iierddiit und seine
R te init Füßen getreten leiht Ue handelt lich niihi niedr unt
die « rii e. ol- niid iiuiiiii iiiisere Stadt Wirtschiiiten lind-en wird.
diie it iiedensiiitiliiti, ee handelt sich dar-um« wer iii unserer
Stadt regiert, der gesunde Menschenverstand iiiid der Voll-wille,
oder eine Eli-tue uiidiitdsaiiier sseliitein die Tuns-nd und Anstand
gepachtet ii dirden glauben. diihei ader Recht in llnreitu derdreden
und dee olleriiillene tiirtieiix einer Binde von Pharisäern. die den
Optiiter iiii Auge der Nititisteii leiten. ader die Pullen iiii eigenen
tsliisie nicht Wenn diis die Lehrer dee Bettes iiiid die Düier der
Moral sind. diiiin iiiiisi er und nur unser Voll iiiid desleii Moral
non Herren leid tiiii
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