Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 25, 1911, Image 6

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    Humokntischsmmtapische Hi
Erzshlung zTJ
Der falsche Adjutant
von ;
Freiherr v. Schlichck ?
, N
(i7. FortfeyungJ s
Sie that, als Mitte sie seine« orte
gar nicht gehört, und Doch hu te sie
dieselben genau verstanden, ja noch
meet-, sie merkte. Bitt-me hatte ihre
Si mmung erratifeu und er hoffte
nun von diesem Spa ietritt, daß eg
ihm und den- tkiustuse der Natur ge
lingen ioiirde, iift unruhig schlagenss
des Herz zu besänftigetn Seit dem
Fest neulich im Kasitm kannte sie sich
taunt wieder, fchtasloe hatte sie die
Nächte zugebracht, sie ivot nerviie
nnd gereizt und eine ftarte innere
Unruhe hatte sie ergriffen Tausendv
mai hatte sie sich die Frage vorgelegt:»
bist du verlieW Ebenso oft hatte
sie dieselbe mit einem Nein beistimmt-T
tet und ebenso oft hatte sie die Ein-;
psindun gehabt, nie ob sie sieh mit
diesem « ein selbst belüge. Und dann
dachte te darüber nach, was ittr denn
otgentl so un itonnei gefiel. Sie
verglich ihn mit den an eren herren.
« die in Berlin um ihre Gunst wart-eu.
Getrdeogi ieee, Attachee der verschiek
denen esondtschnftem Mintter und
Angehöei e der Finanzoe stotrntie,
alle huld ten the, und unter diesen
gab es vele, die sehr viel hübscher
tltigee tend- eieganter waren old
man-is Und doch war ihr-, als ge
siete er»i von allen. die sich ihr ine
lter genit et hatten ans besten. War
et der Klang seiner Stimme, der sie
esnngen nobmi War et ver Blick
einer Au en, war es oie Offenheit,
»die eine seinen Worten sprach, die
wirklich von Herzen kommende Be
wunderung, die er ihr solltet Oder
sag es nur daran, dafz er der einzige
tim- deesihtn soton e wie sie hier
neue, wietiich den Ho genm t hatte?
Sie wußte ee nicht« sie tou te nur,
das sie seit jenem Abend keinen nn
deten Gedanken hatte ule ihn. Sie
wollte sich anstachen und sich seldst
verspotten, nderes gelang ihr nicht«
Sie dachte an die Berliner Gesell
Mast, was-würde die. sagen, wenn
ie ersiilsre, dass sie. die reiche nnd ne
seierte S dnhelt, einem siniplen Leut
nant in e net tleinen Stadt ihr Herz
esehentt hätte-, daß sie aus ihre Stel
nng in der Residenz verzichtetr. uns
al- tleine Leutnnntesrnu hierher zn
stehen« sich den Anordnungen einer
Nornrnnndetese unterzuordnen und
saetan an den Koctitniszpettae nnd den
Oktisfeegesell cheisten theilnefmenlt Man
wiitde sie e irsach nicht ver tehen, und
spn hörte ste tm Geiste die Stirn-nen
« ie da sagten: »Das kann sa nicht gut
geben« ein. höchste-se zwei Jahre hält
sie das Leben dort aus, dnnn läßt sie
sich entweder wieder scheiden oder sie
veranlaßt ihren Mann. seinen Ab
schied n nehmen nnd init nach Berlin
zu ie n.« Man tvlirde sie nicht des
aee sen und iiber sie hinweg einfach zur
Tagesordnunxz übergehen, und dann
hatte sie site nnnee ihre Rolle in· der
Residenz ausgespielt denn nnr zu ost
halte sie es miterlebt, dass derjenige,
der einmal, wenn auch nur siir tnrze
Jahre, and den dortigen tonangeden
den Kret en verschwunden wur, sich nie
wieder d e Stellung zukiickerobertn die
er seither inne genaht hatte. Diese ist
sntsrung tdiirde auch sie machen, wenn
sich die tstronlnzeinngen der Gesellschaft
erfüllen sollst-! wenn sie er- lvirtlicd
aus die Dan« der lleinen Stadt
nicht nur-nie t »Im nun si- illi«esi’l.ltnini
später wiith want-Lasse» sollte» lei
nen tsttsseniky .-i:sn.xennen.
Sie inne nicht blind sie Jmetite stets
nlle Folgen ttnrv die damnö entstehen
würden. wenn sie non-sein' Wert-nun
annahm, sie stellte sich dnv Leiden der
Meinstadt vor mit seinem ewigen tsi
nerlei. niit denselben Menlchen nat
du«-sel'gen Mei«:::i.«.:e:serke. »Es M nur
darin von einander unterschieden dass
sie deute biet-. morgen dort strittllndetn
sie dachte un den ernten-n Mangel nei
nistet tslnregnna teine Oder. telne Pr
tnleee teln Wintert. ddedltene ein-uns
ein mustlnlisetter tttennsi durch die Bn
tattlondtnnetle oder eine angeblich sent
ennsitnllsidr Dortne- ded esnisileis
Und III 00 NIII II- ch dabei »
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III III-Imm- wann wie-s In dar-«
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III-Mc um iin Dmd dmm muss
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laegeben wo sie ihr Leben trotz allen
Yiergniigungen nnd Zerstreuungen der
tliesidenz einsam und leer sand, und
so hatte sie sich auch in Gedanlen ans
sgemalt, wie sie hier zu wirlen ver-—
.suchen würde, wenn sie wirtlich der
einst das weibliche Oberhaupt der
sStadt werden sollte, und der Gedante
an alle ihre Pläne hatte sie sroh und
glücklich gestimmt.
» So schwankte sce hin und her, ohne
sich selbst tlar werden zu können
Und doch fühlte sie, lange ertrug sie
diese Ungewißheit nicht mehr, sie
mußte sich selbst darüber einig wer
den, ob das, wag sie siir Konnrih
empfand, wirkliche Liebe sei oder nur;
ein Strohseuer, dao ebenso plötzlichx
erlöschen würde, wie es entslammii
war. ,,«ch will Konnritz aus die
Probe ste en«, hatte sie heute Morgen
beschlossen, »ihn und mich, ich will
eine Zusammentunst herbei ii ren, i
werde es dahin zu bringen wi en, da
er sich einmal ernsthast mit mir un
terhält, daß er nicht nur lietet. ch
will versuchen, ihn als ensch ncht
nttr als Courmacher leimen zu lernen,
nnd wenn er mir auch dann gestillt,
wenn sein herz auch dann höher
schlägt, dann will ich nicht länger zit
gern, mit einem Ja aus die Frage zu
antworten, die er neulich an mich
stellte-" Und damit sie in ihrem Ent
schluß ni t wieder wanlend würde,
hatte sie gle ch zu ihm geschickt und ihn
zu einem Spazierritt aufgefordert.
Seine Absage hatte staat-is neue
verstimmt nnd mißmuthi gemacht.
Noch immer trabten e im lang
samen Tempo durch den chiinen
Buchenwald dahin, ietzt ließ e end
lich ihr Pserd in Schritt zurückleit
len. »Ach, das thut gut«, meinte
sie, »Sie wissen ja gar nicht, wie
danlbar ich Ihnen bin, daß Sie
mich abhalten. Mit dem Groom
allein reiten dars ich ja gar nicht,
das hat mein Schwager mir aus das
strengste verboten, der ängstigt sich
ja so wie so, wenn ich aus dem
Pferds fide-«
»Warum begleitet Ihr Herr
Schtoager Sie eigentlich nie?« er
kundigte er sich. »Ich glaube, ich
habe Sie beide noch nie zusammen
geschenk
ilnwilttiirlich lachte sie aus. »Glau
ben Sie nicht, dass ich eitel bin«,
meinte sie, »aber ehe ich mich hoch zu
iiiifssz an der Seite von Rosalie sehen
a e . «
»Schön ist die alte Dame ja
nicht«, stimmte er ihr bei.
»Ich sinde sie sogar unerhört und
begreise überhaupt nicht, daß ein der
artiger Gaul in der Armee geduldet
wird. Jch habe meinem Schwager
kitrziich angeboten, ihm ein Pferd zu
schenken, aber er lebnie es ab: so
lange er lebte, lebte Rosalie auch,
sie beide würden sich nicht oon einan
der irrnneu.«« Und nach einer klei
nen Pause fuhr sie fort: «Sagen
Sie ,bitte, es bleibt natürlich gan
unter und, glauben Sie wirklich, das
mein Schwager schon so schnell, ioie
er es fürchtet, den Abschied erhalten
Ivird?«
»Wer tann es Ioissen«, antwortete
er aus-bewiesen »ich kenne Ossiziere,
denen man tein Bataillon zutraute
und die hinterher doch ein Regiment
nnd sogar eine Brigade erhielten. Und
andererseits teune ich herren, denen
man eine glänzende Zukunft prophe
zeite und die allen Erwartungen um
Trost doch ganz ptötzlich um die se
gingen. Vorliiuiin bestirchte ich nichts
site ihn. zumal ttnn aue Liurgesetiiem
die seinen Fleiß und seinen Diensteiser
uneetennein sehr freundlich aesinnt
sin . »Mnigstene bosse ich dae sicher.
III-Ost seies-ivmzs«en wie ums km II
tekesse seiner Fasnilie."
Jlnd ich dosse eo auch in Jdrem
Juteresie.«
.’s muntan fragte It
ga- It quat.
»Is. and Ihmme Modus-III
.OIII glaub-II Sk- mvc. III
Nu blind und Mist- uicht wie It
Wiss-n Ihm-I nnd Rose Mindes«
dm Mc wiIMG »Im s.
mtI U· tmqu « Mich-Mo Im
III-Im Jus dabei mit ich m III
IIIIIWV UIIII mu. das M
. hats III U such sur Ue
IIIFII Raum UUMMMIILIXI
U IW Um III II
IIIIP tmqm II M J
Uhu IIde IMM- UII III
Itsan Im- Iauitnsm stim
00 II Id- m Inn-m
dass- UIII I- sts Miss- III
MI- Meomk Ihm II Iris-I
IIII III III Lieds-I us tmmt
SI- sn Dom-.
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» XII-D Unsi- Mc II
» Essai-II III m U
fass III- OU IIIW Ists-III
Zeit, kommt Rath. Wenn ich erst die
Gewißheit dessen habe, was ich ver
tmuthe, tvenn ich erst wirklich weiß,
Waf- cheny mich lieb-. das heißt -- —
iwissen thue ich das jetzt schon, aber ge
isagt hat sie eg mir noch nicht, weil ich
; sie auch noch nicht danach gefragt habe,
und ich frage sie erst, wenn ihr Vater
mein bester Freund geworden ist.'«
. »Wenn Sie da nur nicht zu lange
» warten müssen.«
. »Ein-. innere Stimme sagt mir,
daß dieser Freudentag bald kommt.
Aber ich wollte sagen, wenn ich erst
Nellys Jawort habe, dann sindet sich
das andere schon von selbst. Sie ten
nen ja auch sicher das schöne Wort:
Wenn zwei sich lieben von ganzem
Herzen, die müssen ertragen Trennung
und Schmerzen; wenn zwei sich lieben
mit Gottes-flammen geschieht ein
Wunder und sührt sie zusammen.«
»Das Leben ist theuer«, meinte sie
»Das kommt aus die Ansprüche
an, gnädige Frau. Jch habe einmal
einen reichen Kaufmann kennen ve
lernt, der erzählte mir, wie er ch
emporgearbeitet hätte. Der sagte mir,
zuerst wäre er jeden Abend nach Bu
keauschlusz zu Fuss nach haus gegan
gen. Dann hätte er sich den Omnrbuö
erlaubt,« nach langen Jahren eine
Drvschte und endlich ein e’ enej Ge
spann, aber am glücklichstenqsei er doch
gewesen, als er n Fuß nach Hans ge
angen wäre. in neuer Beweis da
für-, daß man auch ohne Geld sehr
glücklich sein tann."
»Gewiß«, pslichtete sie ihm bei.
Sie betrachtete ihn mit sreundlichen
Blicken. Er hatte ihr immer sehr gut
gefallen und sie begriss Nellhs Wahl
vollständig Und sie nahm sich in die
sem Augenblick auss neue vor, wenn
es erst so weit wäre, nach besten
Kräften flir die Zukunft der beiden zu
sorgen. Sie freute sich über seine fri
sche Art, ganz besonders aber iiber die
Zuversicht, mit der er von einer Ber
siihnung . wischen sich und ihrem
Schwager igrach Sie wurde neugie
rig, wie er ab Kunststück fertig brin
gen wollte und so fragte sie denn:
,,Nelly macht sich die größte Sorge,
daß ihr Vater niemals feine Einwil
ligung geben wird, sie ist in der hin
Fcht ebenso verzagt, we Sie zuver
ichilich sind. Wollen Sie mir nicht
verrathen, wie Sie sich eine Ausfah
nung denken?«
»Offen gestanden, habe ich davon
noch gar keine Ahnung. Aber auch
hier heißt es: kommt Zeit« kommt
Rath. Darüber zerbreche ich mir heute
noch nicht den Kopf. Wenn ich weiter
keine Sorgen hätte « «
»Was haben Sie denn?« erkundigte
sie sich theilnehmend.
»Ja, meine Gnädigste, das kann
ich Jhnen leider nicht so ohne weiteres
sa en, Lust hätte ich allerdings schon,
mais hnen anzuvertrauen denn wenn
mir ii erhaupt noch ein Mensch rathen
und ifen kann, sind Sie es —-«
» irklichi« fragte sie freudig über
rascht. Es schmeichelte ihrer Eitelkeit,
daß Böhme ihr so viel Vertrauen ent
gegenbrachte und dnsi gerade sie allein
ihm helfen konnte. Vor allem aber
war auch ihre Neugierde erwacht.
»Bitte. sprechen Sie, Herr Leut
nant. Und alles, war Sie sagen.
bleibt unter uns, selbst Nelln wird
nichts davon erfahren, wenn Sie es
nicht wünschen. davon können Sie
iiberzengt sein. Glauben Sie mir, Sie
liinnen mir trauen, ich bin Ihnen ja
doch auch schließlich keine Fremde
mehr. Wie langi wird es noch dauern
da sind wir sogar durch Neun mitein
ander verwandt« dann bin ich doch
Ihre alte Taute
»Und Ich Ihr alter »Oui« Pardon
M- Itzt Dankt Reih. nein. Ihr jun
Oc Muts VI anM »Amt« JOHFO
m. Mde Frau mit allem was
wand-schaff dist. stud- ich mis
nlchtdukush besonders seitdem eint
alte raste-m demm Wams mit
einmal ansehend-michs hat« warum
ich eigentlich gar sucht aui M ver
must wöc- odgteich mein richtiqu
Heim ihr Muts-r Reff- Iei Vat
dube Ist nim bis-mer« la noch seit
m- dm Rose en Un D Mk allei.
Ins scrmaskfdcis seist des-Mi
Mitg. G staut- May M- MII Idwi
cis-M Inst eines cum von mu
Jmm nimmt-idem Hast-M so mi
F Instit-d einen Reff-m von ihm
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III-Its Immme
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Ist-u muc- ui In
lin auch noch einen Kursus bei einer
geschöstgmäßigen Heirathsvermittlerm
durchmachen müssen. Kein Mensch
kann in seiner Jugend genugiernen
und man kann nie wissen, wie man
seine Kenntnisse einmal derwerthen
tann.«
»Sie wollten Vertrauen zu mir ha
ben, Herr Leutnant«, mahnte Frau
Konstanze
,,So, nur Muth-, dachte Böhme,
dann sagte er: »Pardon, meine gnä
dige Frau, ich dachte nur darüber
nach, wie ich das, was mich beschässs
tigt, diplomatisch einleiten soll· Jch
möchtemicht gleich mit der Thiir inss
Haus fallen-' «
»Das hat aber zuweilen auch seine
großen Vorzüge«
»Na, ganz wie du wills«', dachte
Böhme, »wir soll es recht sein«
Dann fragte er ohne jeden weiteren
Uebergang: »Sage-! Sie« bitte, mal,
gnädige Frau, haben Sie schon ein-l
i
i
mal in Jhrem Leben jemand verhei
rathet?«
Sie sah ihn groß an. ,,Ob ich was
habe? Jemand verheirathet?«
»Na ja, da haben wir-G ja«, sagte
er anscheinend sehr ärgerlich. »Ersti
geben Sie mir den guten Rath,
gleich mit der Thtir ins Vaus Tu»
sollen, und wenn ich ei thue, dann sti
es auch wieder nicht recht.«
»Doch ist es recht«, beruhigte sie
ihn, »aber Sie werden begreifen, dass
mich Jhre tage im ersten Augenblick
überrascht t.« -
»Das sehe ich eigentlich nicht ein«,
meinte er. »Mit-e es denn etwas so
Seltsameilt, wenn Sie schon einmal
dabei geholfen bhiitten, eine Ehe zu
stisteni Die gute Vorsehung zu spie
len hat doch von jeher den Frauen das
größte Vergnügen bereitet.«
»Das stimmt.«
s
s
Mund. »Das allerdings.«
»Na also. Und ich möchte daraufs
wetten, daß Sie dieses Vergnügen
nicht nur vom Hörensagem sondern
aus ureigenster Erfahrung kennen-«
Ein leises Lächeln umspielte ihren
»Dann ist ja alles in schönster Ord
nung!« rief er lustig. »Da habe ich
mich ja gerade an die richtige Adresse
gewandt. Und nun thun Sie mir,
bitte, den Gefallen, gnädige Frau, und
sagen Sie mir mal, wie macht man
denn so etwas eigentlich!«
,,Wollen Sie denn etwa auch die
gute Voksehung spielen?« fragte sie
ganz)o überrascht.
» on Wollen ist gar nicht die
Rede«, erwiderte er ernsthaft. »Ich
muß sogar. Jch habe mir nämlich
mein Wort gegeben, die beiden glück
lich zu machen. und deshalb bitte ich
Sie, gnädige Frau, halten Sie mir
ein kleines Privatissimum über das
Thema: Die Kunst, einen Menschen
gegen seinen Willen glücklich zu
machen.«
»Wer will denn von Jhren beiden
Schüylingen nichts« erkundigte sie
sich neugierig. »Er oder sie?«
»Natürlich sie nicht, gnädige Frau.
Er will schon, sogar brennend gern.«
»Wer ist es denn, ein Kamerad?«
»Ausnahmsweise nicht. Aber ein
sehr lieber Freund. Heute Mittag
kam er zu mir, um mir sein Leid zu
klagen Denken Sie nur, gnädige
Frau» der Mensch sent ein solches
Vertrauen in mich, daß er deswegen
extra zu mir konunt.«
»Von außerhilb?« fragte sie inte
ressirt. .
«Selbstverst·cindlich. Sogar sehr von i
außerhalb-, Log er. »Statut-erklang ists
er mit der Bahn gesahren. nur« ums
mich zu frag-ein was jetzt werden!
solle.«
..Und war baden Sie ihm geant—
womit« s
used smsßso cost IIIII Ihnen darfst-III
U pro-III nehmen. deIIII staqu
IVUIIIII II solch-II III III ndIIIIII
viel besser MGID IMIII III-III
Othi hin SI- da fo IIan
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Ich IIIIIII IIIIhIII han« IIIIIII III- IIHI
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cis-Im Immin II IIIIIIIIIII III III
.IIII II III III M IIUI « II
Mamm- MII III-II lia- i
Im- IOI Mds III-III zwk
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st- III III des III MII III III-III
III w M MIIIO IIW III-Im III
IIIIIIIIIIIQ III II III- fdt Im III »
umso-III m Inn-»Im IIIIIIaI «
II »Ist Um II m III
III IW I III-III I IIIOI s
III JIIII IIIIP WI
II »Is- II II IIIIIIII Ivdsm II
. . deIIIIIIu D.
III II MI- III-I Im
Im MIW W III fis W
"Mädchen wäre er selbst seinen Jah-:
ren nach nicht mehr jung genug und:
vor allen Dingen wiire er fiir die ins
feinem Wesen auch zu ernst und zu
ruhig. Na· um die Sache lurz zu
machen: er hat sich um die Gunst der
Dame beworben, so auf seine Atti
nicht wie der berühmte Veilchenfres
ser mit leeren Redensarten und faden
Komplimentem sondern so, wie ein
ernster, gereifier Mann um eine schöne
Frau wicht, die trotz ihrer Jugend
das Leben und den Ernst des Lebens
schon tennen lernte-«
»Böhcne, das hast du wieder einmal
sehr gut gemacht«, lobte er sich. »Ich
bin jetzt nur begierig, was Frau Kon
stanze antworten wird.«
Aber die antwortete vorläufig gar
nichts, der Schrecken hatte sie ge
lähmt; mit einem Male begriff sie,
von wem der Adjutant sprach, daß
er fiir den Bürgermeister bei ihr
warb, daß er Konnritz zu verdrängen
suchte. Wie tam er dazu, sich in
ihre Herzensangelegenheiten zu rni
scheni Und vor allen Dingen».er
hatte doch selbst Konnrih, wie dieser
ja offen eingestand, zugeredet, sich
ihr zu nähern, ihr den Hof zu ina
chen, und ietzt, da er es gethan, da
er ihr rz fast erobert hatte, ver
suchte Bohme plötzlich wieder, die Be
werbung Koniiri?’ zuvereiteln? Was
sollte das doppe te Spiel? Hatte er
es vielleicht nur eingeleitet, um den
Bürgermeister eiferfii tig zu machen
und diesen zu einein chnelleren Vor
gegn zu veranlassen-Z Sie begriff ihn
ni t.
Böhme ließ ihr Zeit, sich seine
Worte zu überlegen, aber als sie
dann noch immer schwieg, meinte er:
»Die Sache scheint Sie nicht beson
ders zu interessiren, gnädige Frau?«
»Doch«, fuhr sie aus ihren Ge
danken empor, »bitte, erzählen Sie
weiter.« (
»Es ist nicht mehr viel zu berich:
ten. Jch sagte schon ,in welcher Art
der Freund um dir Hand der schönen
Frau warb, und schon glaubte er
seiner Sache sicher zu sein, da entzog
sie ihm ihre Huld. Und wissen Sie
weshalb?«
»Ich kann es mir denken. Er wird
eine andere in ihrer Gegenwart zu
sehr ausgezeichnet haben.«
,.Verstellung, sdein Name ist Weib«,
dachte Böhme, dann sagte er: »Sie
kennen meinen Freund nicht, gnädige
grau, sonst würden Sie wissen, daß
"ie ihm mit diesem Wort bitter un
recht thun. Er isttein Schmetter
ling mehr, der von einer Blume zur
anderen flattert, der heute die au
schtvärmt und morgen die, dessen
Herz schon höher schlägt, wenn er
überhaupt nur eine schöne Frau sieht,
der schon halb die Besinnung ver
liert, wenn er nur seidene Kleider
tauschen hört und Diamanten·blitzen
sieht. Nein, gnädige Frau, er liebt
die schöne Frau wirklich, er dachte
nicht daran. einer anderen die Cour
zu m chen, aber sie, die junge Wiit
lsz sich plötzlich von einem an
deren den Hof machen, und ztoar
gründlich«
»So, das kannst du die nun eeii
mal wieder zu Gemüthe führenc
dachte Böhme. »llebekleg die meine
Worte mal, ich habe Zeit ich werde
inzwischen eine Papytus rauchen."
Endlich warf er den Rest seiner
Cigaetette fort und dann fragte ek,
als hätte gar keine Pause in der lin
teebaltung stattgefunden: »Na-ten
Sie lich fo etwas vorstellen i«
. »Warum nicht«-Z« fragte sie trosig
»Wenn der andere ihr vielleicht beile
efiel ale Jite Freund tvneuni sollte
sie ch da nicht von ihm den Hdi
n lasseni"
her dabei blieb es ja eine nichti«
tchstt kk ,Si- verliebte sieh tviellich
in ihn. oder deiiee gesagt sie gis-wic.
ihn tvietliw Ja liebens·
»Weder en Sie. daß ldee Liede
nicht echt wne ienqte lie ganz gegen
ineen Willen.
»Fei- weiit ane nicht-c vertheidigte
ee litt. .Jch eeziisle nue wieder. sonst
der Freund mir berichtete, der die bei
den kürzlich eines Abends beobachtete
und dem es dabei tlar wurde, daß die
schöne Frau im Begriff war, sich
dauernd von ihm abzuwenden.'·
»Wenn Jhr Freund die Dame wirt
lich liebt, dann muß er auch ihren
Verlust ertragen können, dann must
er nicht nur an sich, sondern in erster
Linie an die junge Wittwe denken
Die Hauptsache ist doch« daß sie glück
lich tvird.«
»Ich weiß nicht, gnädige Frau, ob
Sie das Wort von Leo Tolstoi ten
nen: alle Liebe ist (kgoismus, und
die leidenschaftliche Liebe ist der
trasseste Egoismus. Nun dürfen Sie
auch nicht von meinem Freund ver-«
la en, daß er die Frau, um die er
felbt toirbt, ohne zu klagen und zu
murren, einem anderen überläßt
Und doch hätte er es sicher gethan,
wenn er die feste Ueberzeugung hätte.
daß sie mit dem niederen wirklich
glücklich würde.«
»Und warum glaubt er das nicht?"
Sie wagte es schon lange nicht mehr
ihn anzusehen, sondern ritt, den Blick
zu Boden gefentt, neben ihm her
Dns war eine heitle Frage; nie
und nimmer durfte er Konnritz in
den Augen seiner Begleiter-in herab
setzen, unter teinen Umständen durfte
er den irgendwie schlecht machen, um
dadurch den anderen in ein bessereo
Licht zu stellen. Das wäre nicht nur
unlanieradschaftlich, fondern einfach
schlecht ewesen. So meinte er denn:
»Mein reund hat sich mir gegenüber
den Rivalen nicht ausgesprochen, so
tann auch ich Ihnen diese Frage nicht
beantworten. Jch weis; nur soviel.
daß es sich um einen verhältnißmäszig
noch sehr jungen Leutnant handelt,
und da sagen Sie bitte selbst, gnäsdige
Frau, könnten Sie sich jemals ernstlich
in einen jungen Ossizier verlieben?
Glauben Sie wirklich, daß Sie an
seiner Seite dauernd das Glück fän
den, das Sie suchten? Eine Frau wie
Sie, die gewohnt ist. zu herrschen.
überall, wo sie sich nur sehen läßt, die
erste Rolle zu spielen, die es gar nicht
anders kennt, als daß jeder ihr hul:
digt — glauben Sie, dasz Sie es aus
die Dauer ertragen würden, eine ein
fache Leutnantssrau zu sein, die sich in
allem nach dem im Regiment herr—
schenden Ton richten muß, Ioenn sie
sich nicht selbst und ihrem Mann roße
Unannehmlichteitrn und Verdru be
reiten will? Die Kameradsichast er
fordert, daß auch der Reiche bescheiden
lebt Und leinen Luxus und Aufwand
treibt, daß et sich nach den Verhält
nissen der anderen richtet. Ich bin
lange genug Ossizirr, um Ihnen ella:
tante Beispiele erzählen zu tönnen.
wie manche reiche, orrwöhnte Frau
nicht nur aus Pferd und Wagen, son
dern aus glänzende Toileiirn hat ver
zichten müssen· weil diese böses Blut
machten und die anderen Damen deg
Regiments zu Ausgaben veranlaßten,
die deren Mittel überschritten. Man
cher wird das nnbegreislich finden.
vom tameradschaftlichen Standpunkt
aus ist es aber vollkommen richtig."
»Wenn ich den Leutnant ioirllich
liebte, wäre mir das alles ganz einer
lei.«
»Wenn, ja wenn ahee ich bat
Sie doch gerade. mir zu sagen, ob
Sie glauben, daß Sie sich ernsthaft
in einen Leutnant verlieben könn
ten.«
Wieder schwieg sie eine ganze
Weile; alle Bedenken. die ee äußerte.
halte sie sich lelvst schon klaegeniachl,
aber lkohbenh wenn sie ihn wirklich
liebte. wollte sie ihm auch jedes Opfer
bringen. Aber wiederum stiegen seht
die Zweifel in ihr ani: liebe du
Konnei wirklich. liebst du llw so
leidenl ftlich« daß du seinetwegen
wem-euch nicht auf alles. fo doch
auf oteiei veezlchlen kannst?
»Sie sind mit die Antwort noch
schuldig. gnädige Jena«
,Jch weih eei nichl'«. illlileele sie
lau-n hörbar-.
lektfskessszx folge e
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