Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 18, 1911, Image 6

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Humoriftifchsmilitärische
E r zä h l u n g
Der fxilfxixtz Adjutapt
Don
Freiherr v. Schlicht
(16. FortseßungJ
Der Avjntant machte sich die nö
thigen Notizeiy dann meinte ek: »Es
gab eine Zeit, Herr Hauptmann, in
der Sie selbst Der Ansicht waren, dass
mit den Arreststmsen allein diesem
Ilevelstande nicht nbzuhelsen sei, Sie
selbst beachten une- uns den Gedanken,
vor den Fenstern Gitter unt-ringen zu
lassen, ja, wie haben auch einen dies
bezüglichen Antrag eingereicht, eg
sollte seitens der hierzu gewählten
Kommission eine Lotoibesichtigung
stattfinden, aber die Kommission
kommt nicht«
»Solche Kinttttsissiinttn lassen int,
immer sehr niel Zeit« «
»Das ist aber itn .«’sntercist neu li
nigtichm Dienste-c- ieiit lleilttblich,«
antwortete Volan unt) diese Worte
entsprachen seiner festen lieberzen
gnng, denn die Dienstzeit seines
Hauptmanna näherte sich ihrem
Lade, nnd wenn dac- Bataitlon nicht
die tisisengitter durchdriiciie,« solange
der nach im bunten Rock drin steckte,
dann bekam man iie später iiberhaupi
nicht· So inhc er denn sori:
»Warum Sie nicht etwa-z Feuerba
hinter machen, Herr Hauptmann?«
Und diplomatisch setzte er hinzu: »Es
ist doch in der ganzen Stadt bekannt,
err aupimann, tvie Sie nicht nur
. hre köheren und niederen Beamten,
sondernauch Ihre Herren Stadtm
ordneten so erzogen haben, daß stets
alles prompt erledigt, dasz nie etwas
aus Pie lange Bank geschoben wird.
W e ommt es da, dass die Herren ge
rade in diesem Falle so saumselig
sinds«
»Weil’s Geld tosiet,« meinte der
Burgemeister gelassen. »Wenn wir
ein-all verdienen können, sind wir aus
dein Posten, aber wenn wir etwas
ausgeben sollen, so lassen wir uns da
mit Zeit-«
»Im Grunde genommen eine sehr
verständige Ansicht!« dachte Böhme,
trohdetn aber sagte er: »Da ich nie
dazu kommen werbe, eitan zu ver
dienen, londern da ich mich stets nur
in der tage befinde, bezahlen zu
müssen, verstehe ich diese Auffassung
nicht ganz. Aus jeden Fall geht doch
die Psli t iiber alles, und Nilicht der
Kommis on wäre es doch, hier end-—
lich einmal zu erscheinen. Und je
eher sie kommt, um so besser. Unter
, S gesagt, here Hauptmann, wir
Eben Nachricht erhalten, das Seine
rzellenz, der tommandirende Herr
General, nächstens kommen wird, nm
sich von Ihnen dao Baiaillon vorer
erizieeen zu lassen, bei der Gelegenheit
to rd der hohe lHerr sich nach der bei
der Truppe herrschenden Disziplin
und Suhordination erkundigen. und
wenn er dann bon dem etoigen Ans
reißen der Mannschasten erfährt,
wird er natürlich sehr zornig werden.
Nur eins tann ihn versöhnen, die Ge
wißheit, daß so etwas in Zutunst
nicht wieder vorlommt, und diese Ge
wißheit hat er nur dann, wenn die
eisernen Gitter entweder schon ange
bracht sind, oder wenn er es als ab
solut posiiibe Thatsache erfährt, dass
sie in den allernächsten Tagen ange
bracht werden-«
Die Nachricht von der bevorstehen
den Ankunft der hohen Erzellenz ei
siilite den Herrn Hauptmann der
Landtbeitr mit einer gewissen litt
ruhe. aesiirchiet hatte ei· ja schon
lange-. das: er tomnien tbiirde, aber
itn nitten hatte er doch immer nach
genosst Exzeltenz toiirde itn legten
Augenblick zu ieinent lebhastesien Be
dauern verhindert werden
«Sc ic. W ellmz toinmt". meinte"
as. Ums M a Mk " eigenmä
wome n ingen- ..Iedt unangenehan
adu du ging doch nicht nut. so same
If drum »du m tu sey- scfmüiw
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Mi- und fest bist-it In köuipetn aber
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nnd-»Mehr« wimfæn zu wiede
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III Ist Oan indes-«
Ins-N »sich Luna
it
siegen wir Protest ein, dac- fage ich
igieich-« -
i ,,Ol) das was nützen wird, ist eine
I zweite Sache.«
i »Es wird niitzen«, meinte Böhme
tzuversichtlich, »denn noch gibt es eine
jGerechtigieit anf der Weit-«
s »Wenn wir nun aber von unfe
inm- Standpunkte dasselbe behaup
texts-«
»Dann wird die Gerechtigkeit Ih
nen eben betveifem daß Sie im Unrecht
ind.«
Der Bürgermeister mußte unwill
tiirlich lachen, dann aber ging er wie
der seinen Gedanten nach nnd achtete
nur wenig auf dag, was Böhme sonst
noch vortrag. ,,Sind wir fertig?«
fragte er, ais Böhme jetzt schwieg.
» iik heute ja. Was sonst noch
votiegt, kann der Schreiber allein er
ledigen.«
, »Um so besser. Tia kann ich Sie
setzt endlich fragen, was mich schon
lgestern und heute den ganzen Tag be
schästigte, nnd wonach ich erst jetzt
frage, weil ich mir erst selbst darüber
llar zu werden versuchte, aber ich
allein sinde leine Antwort daraus-«
Der Adjntant machte ein ganz ge
spannte-) Gesicht. »Und das wäret«
stagte er voller Neugier.
wer Bürgermeister ziindete sich erst
umständlich eine neue Cigarre an,
dann sragte er: ,,Sagen Sie mir
nur, wie kommt der gute Konnrih
nur-daraus, der schönen Wittwe in
einer derartigen Art und Weise den
Zos zu machen? Wie kommt der
ann nur aus die Jdeeli«
Böhme machte sein schlauestez Ge
sicht. »Aus die Jdee habe ich ihn ge
bracht, fett Hauptmann«
Der iarrte ihn einen Augenblick
anz entsth an. »Na, seien Sie so
freundlichl ries er, »du hätten Sie
auch was besseres thun lönnen. Wie
kommen Sie nur aus die wahnsin
nige Idee?«
»Erlauben Sie mal, Herr Haupt
srnann«, vertheidigte sich Böhme, »die
stee ist gar nicht wahnsinnig im Ge
gentheil, die ist sogar ganz ausge
seicht-L Konnrisz schwankte mit sei
nem liebenden Herzen hin und her, wie
das berühmte ·Rol)r im Winde, bald
wollte er sich In die eine, bald in die
andere verlieben, und so wollte er auch
mir in die Quere lommen.«
»Ach so, jetzt verstehe ich Sie«, un- »
;ierbrach ihn der Bürgermeister. »Und
damit der Braue Jhnen leinen Strich
durch die Rechnung machte, haben Sie
ihn mir in den Weg geschickt. Jch muß
wirklich sagen, das ist sehr freundlich
von Ihnen-«
Böhme machte ein mehr als er
stauntes Gesicht, endlich schien er den
anderen zu begreifen. »Aber Herr
Hauptmann, Sie werden doch nicht
etwa glauben, das; Konnrih Jshnen
irgendwie gefährlich werden konntet
Die schöne Frau lacht ihn doch ein
sach aus, wenn er sich ihr mit seinen
» huldigungen naht.«
« »Die denlt gar nicht daran, zu
lachen«, schalt der Bürgermeister »Jchi
habe die beiden vorgestern Abend sehri
schars beobachtet, Konnritz machte ihrs
wie rasend den Hos, und als es mir;
endlich aelang. mich der gnädigen Frau s
wieder zu nähern, da war Konnritz ja s
allerdings verschwunden, aber dies
Guijdigste war dorartig lierstreut unds
hatte siir mich so wenig Sinn unds
Interesse. dass ich sie laum wieder-er
lannie.« - i
Hm- elmn Auge-thue bekam Bill-Use
es mit der MPQ Sollte Frau Kos
ftanze wirklich. der nein. as war C
äu licks ausgesät-Im eine Frau I !
se 1 h M wohl tm Laufe m Rhea ·
von elsmn laufen Osmia den hist
machet-. aber des-m nicht damit«
biss- Svummchczi Him- zis Mme
so to n et dem-: »Den Verminka
Sie It schwarz in f wars und Sbi
winden Ich uunömqe ung ’
Ihn fo leicht me des Odium-mä
stet nicht zu bunt-kam »Und wes-I
Manch M mai um«-«
LIMI- I.I. um dann«s.««
bebt Mwi m einen Augenblick
dann Mut du Ema-missen Uwesn
Si- llsmmis auf die mithin Idee
disij dadm d» qaddmm · m- Im
I zu Wams- daan mü tu Mc
»Du ums sonder Isme- advciswn «
Hohn-s Inst- M IWUMUM Mit
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Wu- sm du IIIqu Mc In gis
stach Mai-im cog- Bswk des M
terloo, nnd wenn er sich nicht schon
Itansendmal verlobt hat, so liegt das
’nicht an ihm, sondern an den hiesigen
jungen Damen, denen sein Marsch
Marsch Hauch-Tempo nicht ge:
fällt. Die wollen sichs nicht gleich am
ersten Tag verloben, sondern sie wol
len, daß man ihr Herz langsam
Schritt für Schritt erobert die wollen
erst angeschmachtet nnd angebetet nnd
womöglich erst angedichtet werden Erst
dann sagen sie das schone Wort:
»Sprechen Sie mit meiner Mamm«
Aber Böhmes Versuche-, zu scher
zen, fielen ans keinen sehr fruchtba
ren Boden. »Die gnädige Frau ist
aber teine Kleinstädterim anz im
Gegentheil, nnd außerdem ist sie lein
junges Mädchen cnehc. Da macht
ie Art, tvle Kann-sitz um sie wirku
vielleicht gerade Eindruck aus sie.«
»Das tann fein. lind deshalb meine
ich ja auch, Herr Hauptmann, das; Sie
selbst Konnritz verdrängen müssen, ist
) der darauflosgegangen wie Biiicher bei
Waterloo, dann müssen Sie jegt selbst
daraufloostiirmen wie die Preußen bei
den Spicherer Höhen oder wie die
lSachsen bei Gravelotte, vorwärts mit
Gott fiir König und Vaterland. Und
wenn es dabei Leichen gibt, wenn
Koniirig in dem Kampf fällt, umso
besser« immer vorwärts-, nicht inne
halten und sich nicht nach den Gefal
lenen umsehen. Jinmer weiter, bis
Sie den Sieg in Händen haben.«
»Sie können gut reden«, meinte
»der Bürgermeister
i »Kann ich auch«, erwiderte Bithme
istolz, der da that, als habe er den
iSinn der Worte gar nicht begriffen
;»Aber was ich eben sagte, war noch
Jgar nichts, ich lann noch viel mehr
jreden, lassen Sie nur erst mal die
therren von Jhrer Kommission hier
Hein, die sollen was erleben, denen
»rede ich einfach ein Loch in den
.Magen.«
,,Seien«Sie mir von den verdamm
ten Eifengittern heute still. Fiir die
habe ich jetzt wirklich nicht das ge
ringste Interesse.
»Aber ich«, dachte Böhme. Am
Vormittag hatte sich der Major bei
ihm erlundigt, wie die Sache denn
eigentlich stände, und es ihm zur hei
ligsten Pflicht gemacht,- die Angele
glenheit bald zu einem erfreulichen
bschlust zu bringen. Lediglich aus
diefein Grunde hatte er auch das
Märchen don der bevorstehenden An
lnnft Seiner Exzellenz erfunden.
»Wenn du nichts davon hören
willst, denn nicht«, dachte Böhme,
,,fprechen wir also wieder von der
anderen Sache.«
»Ganz ernsthaft, Herr Hauptmann,
ich sehe leinen anderen Ausweg, als
energisch zum Sturm vorzugehen
Und vielleicht haben Sie recht mit
dein, was Sie vorhin sagten: »die
gnösdige Frau ist ja in ihrem Wesen
leine Kleinstädterin«; vielleicht hat
Sie ej Ihnen verdacht, daß Siex ihr
nicht energisch genug den Taf mach
ten, vielleicht glaubt sie, da Sie sich
gar nicht mit ernsten Gedanlen tra
gen, nnd ans dieser Stimmung her
aus hat sie sich die Huldigungen von
Konnritz gefallen lassen. vielleicht läßt
sie sich aber auch nur deshalb von
ihm den Hof machen, damit Sie ei
fersiichtig werden«
«Slnuben Sies« fragte der Bürger
meister. So ganz teuchtete ihm vie
Sache noch nicht ein.
.Stchet«. tief VII-me mit dein
Btuftton tteflnnetftet Uebeezeugunz
»ich tenne die dem-ein«
»Ich lttper nicht«. meinte der an
bete, und tm entsprach ver Wabe
heit. Zwar war auch ee stets ein
roher Damenteennd seine-ein aber
k eesdem war ihm M nickt
»Im ein Bas- mit Rad-M tandn
Inett ttebstgmk sieben rSteg-tu ge
jbttebm Den Frauen s en der wen
,ek oft ein Mad. et vet nnd es to
T at nicht« unt ihr Wesen. cui thee
L nteeetcen einzugehen. fendeeu et m
vate nannt. ne sue teene Jnteeesien
u erwärmen Das httte ee in aus
me Konstanze gesentibee gethan. das
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uns vtelletcht um and beede«- net
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is- anseie Its sent Des-Kuns
IJIQ « Ist-NR Ists-O Hin me qus
an, er will mit der schönen Frau spa
zieren reiten.«
Und richtig, es lam, wie Böhme es
erwartet hatte.
Der Bürgermeister, der nahe an
den Apparat herangetreten war und
die Unterhandlung -verstehen konnte,
warf dem Adjutant einen —-flehenden
Blick zu, der deutlich sagte: »Um
Gottes willen, Sie werden ihm feine
Bitte doch nicht erfiillen!"
Böhme schüttelte mir den Kopf.
»,-a, lieber Freund«, rief er dann
ins Telephon hinein, »das thut mir
nun sehr leid. Sie wissen, tvie gern
ich Jhnen gefällig bin, aber den Gaul,
den ich heute morgen geritten habe,
tann ich Ihnen natürlich nicht geben,
der muß stehen, und die Stute muß
heute Nachmittag zum Schmied und
beschlagen werdens
Das war zwar nicht wahr, aber
das schadete j nichts-.
»Aber die i erst vor ein paar Ta
gen beschlagen worden«-«
»Gerade deshalb«, log Biihme frech
weiter, »das eine Eisen sitzt nicht, das
muß nochmals herunter.«
»Das ist dann allerdings etwas
anderes- Na, da muß ich versuchen,
irgendwo anders einen Gaul auszu
treiben.«
Der Bürgermeister betam es mit
der Angst. ,,Können wir ihm nicht
Dienst ansehen von Batatllone we
gen-» flüsterte er.
»Wie meinen Sie?« fragte Konn
ritz zurück, der das Flüstern am Te
gelptlzon gehört, aber nicht verstanden
e.
»Nichts-C rief Böhine,«—-,.ich sprach
nur eben mit meinem Bataillonö
fchreiber. Aber, was ich fragen woll
te, haben Sie sich schon mit der gnä
digen Frau fest verabredet?«
»Nein, noch nicht, ich must doch erst
einen Gaul haben.«
»Gott sei Dank«, dachte Böhme, und
auch der Bürgermeister saltete unwill—
türlich seine Hände vor dem Magen,
dann rief Böhme: »Sie, Konnritz,
dann thun Sie mir auch den Gefallen
und verabreden Sie sich heute nicht mit
ihr; bevor Sie das thun, muß ich Sie
dringend sprechen, in Jhrem eigenen
Jnterefse.«
»Was ist denn lot-i«
»Da- tann ich Ihnen so per Tele-»
phon nicht erklären, aber ich habes
i
Sie neulich Abends sehr scharf beo
bachtet, und ich glaube, Sie sangen«
die Sache ganz falsch an, ganz:
falsch-· , s
Wider alles Ermatten schien ders
andere gleich daraus hineinzusallei·i. i
»Glauben Sie wirklich?« rief er
gan erschrocken.
i ,,Eodsicher«, antwortete Böhme,
»und da ich Sie doch selbst auf den
Gedanken gebracht habe, der gnädi
gen Frau den Hof zu machen, sol
liegt es natürlich in meinem Inte
sresse, daß die Sache in einer für
alle Betheiligten zufriedenftellenden
iArt nnd Weise erledigt wird. Jchi
sglaubr. ich habe bereits eine vernünf
stige Idee, ich will sie mir noch überle
gen, und dann komme ich zu Jhnen.«
»Schön, ich bleibe zu Hans· Wann
kann ich Sie erwarten-» s
» «Spiiiesiene e en Abend."
i »Na,venn ais iedecfehen.«
i »Schiuß.«
»Was haben Sie denn fiie eine
)Jdee. die Sie ihm beibringen wol
ien?« erkundigte iich der Bürger
meisiek neugierig. »und vor allen
Dingen. ivie können Sie sagen, es
iiiige Ihnen daran die Angelegenheii
in einer iiie alle Betheiligten befeie
dienenden Aii zu iiiieM Mut Ses
Sie die Betheiligten OSL
, Ade- Je e panpiinanin die Sache
Im doch sehe einfach Sie find doch
Läg-»O HONIan est-es Neid both todak
Ivie deine-wer on.«
..eich. io meinen Sie «
Lowodi io meine ich. iin was
die Fee-e eine-einein von vee ieii vorhin
sprach io We ich die naiiieiich noch
imchi used MkspckOk eidkikii feieklich
daß im iie eint sue sieiii deionnnen
weihe Mantis e eniibee rede ich
nein- ioon ieeeenvnee see-ne Cdie
hanviiaeve iii. Nie ee heim Rast-nn
inq ne Dauie dieiim Niiie muii ein
anveeee deine neii des Iniidhen site-u
innige-en eeiien nnd zweie »Die«
»id«
.IM Ums-Its unt-man
Ost Ins m m I I n.
Was-u M sit sit Moses nun
m a. I- mmunu I. und Its- Mo
Im sit m Mk Ism- Jus-m
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I M TIIU t u
with
IIIMW
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ZEIT
her gewohnt sein wird. Jch unter
halte mich sehr gern mit ihr, denn sie
ist eine Frau, die siir alles Interesse
hat oder die wenigstens die Kunst be
sitzt, siir alle-;- Interesse zu zeigen, aber
so a la Veilchensresser die Cour zu
schneiden, dar-« bringe ich nicht fertig.
Das habe ich eist vorgestern Abend ge—
tnertt.·'
»Da waren auch zu viele Menschen
in der Nähe«, beruhigte der Adjutant
ihn· »Da hätte selbst ich das Kunst
stiict vielleicht nicht fertig gebracht.
Aber eg ist ganz etwas andere-. wenni
Sie mit der schönen Frau allein sind.
Da reiten Sie mit ihr hinaus in den
Wald, und wenn dann die unterge
hende Sonne. die Blätter vergoldet,
wenn dann ein stiller, tiefer Friede in
der Natur herrscht, wenn dann die
Vöglein leise ihr Abendlied singen,
und wenn Sie dann beide so langsam
dahinreiten, ganz dicht beieinander,
Seite an Seite, da wird schon das
rechte Wort aus Jhre Lippen tout
men."
»Was man als Adjutant alles zu
thun hat, ist eigentlich großartig«,
dachte Böhme, ,,nun muß man noch
seinen Vorgesehten verheirathen und
ihm gewissermaßen Unterricht in Lie
besertlärungen geben. Aber ich thuis
gern, er ist ein prächtiger Mensch und
von ganzem Herzen wünsche ich ihm,
daß er glücklich wird-«
Der Bürgermeister antwortete nicht
gleich, irgendeine wichtige Sache sschiert
ihn zu beschäftigen, und dann ragte
er plöhlicln ,,Sagen Sie mal, Böhme,
wollen Sie mir einen Gesallen thuni«
»Wenn es in meiner Macht liegt,
selb toerstiindlich.«
« ann retten Sie heute Na mit
tag, bitte, silr mich mit der gnä igen
Frau spazieren-"
,,Jch?« Böhme machte ein anz er
stauntes Gesicht. »Gewiß, se r gern,
aber ich verstehe nicht, ich will mich
doch nicht mit der gnädigen Frau ver-—
loben, sondern Sie tragen sich doch
mit der Absicht-«
»Gewiß, aber trohdem oder gerade
deshalb muß ich erst genau wissen, wie
die gnädige Frau und Konnrih sich
miteinander stehen. Für mich selbst
ist das sehr schwer in Erfahrung zu
bringen und vor allen Dingen, wenn
die gnädige Frau mir selbst mehr oder
weniger deutlich zu verstehen gibt, daß
ich mir wenig oder gar leine Hoffnung
mehr zu machen brauche, dann ist das
fiir beide Theile eine sehr unangeneh
me Situation, und da meine ich, da
sollen Sie erst mal für mich das Ter
rain relognoszirem und wenn Sie
mir dann gemeldet haben, wie die
Sache steht, dann ist ed ja fiir mich
immer noch Zeit, als Verderber auszu
treten-«
,,Schön«, stimmte« Böhme nach lut
zem Besinaeu bei. »Die Sache wird
also gemacht·. Jch werde nachher gleich
der gnädigen Frau ein paar Zeilen
schreiben; daß sie meine Begleitung
annimmt, bezweifle ich nicht einen
Augenblick, und dann schlage ich dor,
dafi wir alle drei uns, uatiirlich ganz
zufällig, heute Abend gegen sieben Uhr
in der'3iegelei zum Abenddrot tref
feu.«
Aber derBiikgermeister streille. »Er
stens wird die guädige Frau an leinen
Zufall glauben, und ausserdem muss
ich erst wissen, ob ihr Herz noch frei ist
und ov ich Aussicht habe, es iiir mich
zu gewinnen, sonst lonune ill, natür
lich nicht«
»Schön. dann machen wir die
Sache anderen Jch richte es ans alle
Fälle so ein, daß wie gegen sieben Uhr
in des Ziegelei sind. Dank der mise
takcken Bedienan die dort herrsche,
dauert ev in wenigstens eine halbe
Stunde. bis man auch nne ein Buts
teedwi erhält Diese seit werde ich»
benahm we EIN-n ·:: Lesers-knieen
Sie bestellen ed zn sieben Uhr Ade
Psetkn nnd sodaiv ich ieiepdon te:
.o,lles in schöngee Otdnung«. dannj
schwingen Sie et in den Samt nndj
reiten so schnell wie Sie können noch
.—-« .- ..»..·. . O«- ·.- s.--»·-.-.... . - .--«....
der Ziegelei. Wenn Sie immer Ga
lopp reiten, tönnen Sie tu zwanzig
Minuten da seiu.«
»Jn zwanzig? Jch brauche ’teine
zehn Minuten!« rief der Bürgermei
ster, der plötzlich Feuer und Flamme
lVl1k.
,,ltm so besser«, meinte Böhme
«Schmiede das Eisen, solange es
toarm ist, und dafür, daf; es tonrm
wird, will ich schon sorgen.«
Aber als er am Nachmittag der in
zwischen getroffenen Verabredung ge
mäß die gnädige Frau zum Spazier
ritt abholte, mußte er zu seinem Er
staunen, aber auch zu seinem Schrecken
bemerken, dafz sie zuerst gar nicht auf
den lei ten Ton, den er ihr gegen
über un chlug, einging. Aber sie dank
te ihm doch mit herzlichen Worten,
dafr er sie zu der Partie aufgefordert
hatte. »Ich habe rasende Kopfschmeri
zeu, ich hielt es einfach nicht mehr im
Zimmer aus, ich mufite an die frische
Luft, und ich hatte schon Herrn Leut
nant Konnrif gebeten, mich fu« beglei
ten, aber er tt dienstlich verh ndert, so
bin ich Ihnen doppelt dankbar, dass
Sie sich meiner erinnerten.«
»Sieh einmal einer an«, dachte der,
,,zuerft hat sie sich doch an Konnris ge
wandt. Schau, schau, nur ein Glück,
daß er Dienst vorschiihte, sonst hätte
er mich womöglich noch mit seiner
Auf-rede blamirt, denn wenn ich selbst
ausreite, hätte ich ihm ntaiirlich auch
ein Pferd geben itnnen.«
Er lehnte jeden Dank ab. »Nicht
Sie haben zu danken, meine Gnadng
Fe, sondern nur ich. Uebri eni leiht
ch der herr Bürgermeister hnen auf
dao aller-wärmste empfehlen. Er hatte
die feste Absicht, uns zu begleiten, aber
im legten Augenblick ist er durch
Dienstgeschäfte verhindert worden- Jch
brauche Jhnen nicht erst zu sagen, tote
leid ei ihm thut.« -
Sie chwteg, dann fragte ne prog
lich: ,, ohin reiten tvir eigentlich--m
Er nannte die Partie, die er sich
ausgedacht hatte. .»Aber natürlich nur
idsanm wenn es Jhnen nicht zu weit
»Heute ist mir tein Ritt zu iveit.«
»Um so besser«, dachte er. »Den-r
tvenn es mir überhaupt gelingen soll,
die Gnädigste umzustimmem so dauert
das noch eine ganze Weile. Vielleicht
ist es das beste, ich überlasse sie erst
mal ruhig ihrem eigenen Schicksal, ich
werde ihr einen gehörigen Trab vors
schlagen, das wird sie zusammen mit
der schönen Lust schon aus andere Ge
danlen bringen-«
»Ist es Ihnen recht, gnädige Frau,
wenn wir ieht antrabten? Ganz lang
sames Tempo und je länger-, je besser.«
Sie nickte nnr mit dein Kopf und
gleich daraus ließen sie ihre Pferde
aus-greifen.
»Wie schön das ist, meinte sie plötz
lich.
»Nicht wahr, gnädige Fran, und
passen Sie mal aus, es wird noch
viel schöner Solchek Ritt macht
das Herz weit und den Kopf frei, da
vergißt man alle seine Sorgen, da
steut man sich der schönen Natur und
der schönen Welt, und alle-. was
uns noch vor kurzem bedrückte, er
scheint uns plötzlich in einem ganz
anderen Licht,·nnd man begreift gar
nicht. wie mnn sich deswegen nach
nur eine Minute hat sorgen nnd
quälen tönnen.««
Gottseyung solgu
———--I. O-—
Auch uns der Küche des Lebens ne
hen nnvetdanttche Horden hervor.
Menschen, dte so hakt sind, wie hakt
gesottene isten nnd andere, die roh
sind. wie ein Inannelhnst nbgetsriiiytet
Untinttops
« -e- «
Dte Bttraeetneitteein Frau Witten
von DunnewetL Kansas. möchte auch
einen weiblichen Psltseichef haben
Scheiststeller. welche Oveeettentexte
scheeidesy sollten sta) das nicht ais Li«
deetto entgehen lassen.
« PWMMNMMM
M — stäka Im Eh M