Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 11, 1911, Image 6

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    Humoristifchimilitärische
Erzählung
Von
Freiherr v. Schlicht
Der falsche Adjutant
t1.«-. Fortseizmg »
,,tfin Soldat k«
Mit treiben Beinen zugleich sman
der Bürgermeister nnd dem Bett und
riß das-: Fenster anf, und richtig.
dort unten stand ein Hornist und
blies mit einer verwendet-werthen
Augdouer immer Dasselbe Signal,
und niit einein Mille erkannte der
Bitkgertneister dieses nnch, aber ali
er es ertntint hatte, taninette er
förmlich hinteniiber.
»Es iit gut, ich bin sitton wacht«
tiefer auf die Straße t)innnter;
dann stiirzte er in das Zimmer zu
eitel und öffnete die Thür, die nach
dem Korrtdor führte. Dort stand
Frau Brit-innen auf dein Htopf eine
weiße Nachthaube, den oberen Theil
ihres Körpers mit einer schneeweißen
Nachtjacke, dte untere Purtie mit
einein schneeweißen Unterkock "be
kleidet, vie nackten Fiifze steckten tn
Pantoffeln Sie tretfchte laut aus,
als see jeht den Bürgermeister in
einem langen, weißen Nachtgetvande
vor sich sah.
» lten Sie den Schnabel!« fuhr
et e nn, nnd als sie sich immer noch
nicht eithete, sondern, von Schrecken
und Scham wte gelähmt, ihn ganz
entseyt anstarrte- schrie er sie an
smn Donner-wetten hören Sie es
seyn nicht --- ei wird Alarin ge
ilafent«
f
Bei feinen harten Worten gewann
fie ihre überlegene Ruhe zurück.
»Was eht mich das an? Jch habe
nicht a ariniren lassen, und vor allen
Dingen, ich werde ja nicht alarinirt.«
»Aber ich!" denn-etc er fie an.
»Bei ift LuifeS Irgend jemand man
mir helfen. Wo ift die llniform2
Wo ift die Reithofei Wo find die
hohen Stiefel?« ·
Frau· Veiinnner betrachtete rrcht
ohne Schadenfrenve ihren Herrn nnd
Gebieter, der erregt auf nnd ab lief.
»Na, da sehen Sie mal, wie es ist«
herr,isiirgernreifter, wenn nach ie
mnnd gerufen und gellingelt wird
nnd wenn nnfereins dann nicht gleich
ur Stelle ift, dann wird man uns
immer gleich grob, als wenn wir
immer gleich fir nnd fertig wären!
Wir haden auch Momente. wo wir
uns in einer ähnlichen Verfassung
befinden, wie Sie je t.«
walten Sie den them an, fa?«
fchrie er, »ich habe jest weder Zeit
noch Luft, Ihren llnfinn niitanzw
hiirenk
»Na denn nicht«, nnd fie ging da
von, nrn sich wieder fchlafen zu legen.
»Wenn ich nnr wüßte, wo der
surfche die Uniform hat«, dachte er;
aber fchließlich fand er sie, alles lag
fehr ordentlich zurechtgemacht auf ei
nein Stuhl draußen auf dem Kont
dor. So kleidete er sich denn in aller
Eile an. »Wenn ich ur eine Ahnung
hätte, was der Alari bedeutet? Viel-—
kicht will tm- Major eine Nachtiibima
abhalten. vielleicht ift der Herr Oberst
oder sonst ein hoher Vorgesetzter plötz
lich eingetroffen. um mir auf den hoh
len. Zahn zu flihlen, gewiß. das wird
es fein. Nur ein Glitt-, dafk ich cnei
nen Gaul in der Laterne ftehen habe,
da lann der Bursche gleich hintaner
nnd ihn falteln So, jetzt bin ich ier
tig." Er warf noch einen schnellen
Blick in den Spiegel, dann eilte er anf
die Straße nnd der Kaferne entgegen.
Ader all- er fich dem Kasinogarten
näherte, hörte er von dort lautes
Sitte n und Lachen. »Aber das geht
doch ..icht, das ift doch nndenlbar«.
schalt er. «iolltetl die denn von dem
lernt noch gar nichts wissens« So
ging er denn schnell hinein· nsn die
anderen zu benachrichtigen. Zuerft er
regte fein Erfcheinen dort fliirlniirlie
stimmt dann aber laden ihn alle
ganz verwundert an.
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»Da-J luden Zie sama-S gemacht,
iganz flmioizil« rief der Major. Dann
wandte er sich an den Bürgermeister:
»H0sfentlich uelsnren Sie den-. guten
Balnne seinen Streich nicht iidel.«
Der wußte zuerst nicht, ol) er sich
argern oder in Das Gelächter Ver an
deren init einstiinnien solle aber
schließlich lachte er selbst mit. »Na,
warten Sie. Minute dar- sollen Sie
niir aber büßen its-neuen Sie nur
morgen ans dass Bataillanglnireau,
da werde ich schon nut Ihnen unter
vier Augen sprechen«
»Gut-ge machen gilt nicht«, meinte
der, »aber nun tonnnen Sie. Herr
Hauptmann, und legen Sie die Ab
zeichen Ihrer Wiirde fort, eine Ot
donnanz tann Sie Ihnen bis nach
her ansbetvahren«, und er war dem
Vorgesetzten dabei behilflich. Ein
schlechtes Gewissen hatte er aber doch,
und so fragte er denn: ,,Sind Sie
mir wirtlich nicht böse, Herr Haupt
mann?«
Der gab ihm die Hand. ,,J wo,
ich dente ja gar nicht daran. im Ge-J
gentheil, jeßt, wo ich hier bin, freue
ich mich sogar darüber-«
»Na, dann ist ja alles in schönster
Ordnuiig,«
Sie wandten sich zur Gesellschaft
und der Bürgermeister ging die Reihe
herum, um die einzelnen Damen zu
begrüßen. Absichtcich ali eine der
letzten begrüßte er Frau Konstanze
Die saß im eiseigen Gespräch mit
Konntis und hatte sein Kommen zu
erst at nicht bemerkt, seht reichte sie
ihm ie Hand und meinte mit srohem
Lachen: »Sie Aermster, nun haben
Sie schönes warmes Bett doch
verla en müssen.«
»Ja, sa, aber ich that es gern.«
»Und warum hatten Sie sich so
sriih schlafen gelegt?«
Den wahren Grund wollte nnd
lonnte er nicht nennen, so suchte er
denn nach Ausfliichten »Ich habe
mancherlei Aerger gehabt, gnädige
Frau, und wie so ost in der letzten
Zeit, bekam ich infolgedessen plötzlich
so rasende Kopflchnierzen, daß ich
mich außer Stande fühlte, auszugehen
Alber jetzt bin ich wieder ganz der
a te.«
»Das sreut mich sehr, aber wollen
Sie nicht, bitte, Plah nehmen«
Er liesz sich an ihrer Seite nieder;
da bemerkte er aber auch schon, wie
die Blicke aller anderen Damen sich
aus sie beide richteten. Das nahm
ihm gleich von vornherein seine Unbes
sangenheit und unwillkürlich mußte er
wieder an das denken, was Frau
Brümmer ihm über das Gerede der
Stadt gejagt hatte. Er ärgerte sich
von neuem und seine ganze Unterhal
tung beschränkte sich aus einige kurze
Fragen nach ihrem Befinden und der
Art, wie sie die letzten Tage verlebt
habe.
Frau-Konstanze erkannte ihn kaum
wise er. Allerdings, ein Courmacher
im landläufigen Sinne war er nie
gewesen, aber er besaß sonst in selte
nem Maße die Gabe der Unterhal
tung, er verstand ro stets, das Ge
spräch aus irgendein Thema zu brin
gen« das ihn gerade beschästigte, und
einen lebhaften tJJleinnngoaithausch
dariiber hervorzurusen wobei er
nicht, wie so viele andere, hartnäclig
uns seinem eigenen Urtheil beharrte,
sondern sich gern liberzeugen und be
lehren ließ. So hatten sie iiber
Mater-en iiber Musik, und Literatur
iider wissenschaftliche Guts-erlangen
und iiber so vieles andere ihre ttln
sichten ausgetauschd und jeder hatte
ei stets im stillen dankbar empfun
den. date er einen Menschen gesunden
ballt. mit dem er sich eininui über
etwas anderes als iider die aleichaiil
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Laune.
i »Zum Donner-betten wo steclt denn
unser guter Sehr-aber eigeiitkichk«ser
tlanq tu Iie Stimme bis-J LUiajotZ.
»Biih1::e, suchen-»Sie ihn Dach mal, ich
lasse ihn bitten, sitt) etwa-Z zu tnir zu
l setzen«
l »Ist nitbt nöthig, Böhme, ich kom
me schon« Der Biirgerineister hatte
sich erhoben nnd verabschiedete sich.
»Sie entsctntlbigen mich iiir einen An
genblict, gnädige Fran, ich hoffe be
stimmt. Ihnen in( Lunte des-« heutigen
iAbends noch oft zu begegnen-«
! Sie reichte ihm die Hand, und zu
ssällig löste sich in diesem Augenblick
eine der Rosen, die sie am Gürtel trug.
Er hob sie schnell aus nnd gab sie ihr
zurück. »Die Blumen sind jn köstlich.
Darf ich fragen, wer Sie Jhnen ver
ehrt holst-«
»Leutnant Flonnritz war so liebens
würdig.« l
»Wie lotnint denn der dazu?« dach- ;
te der Bürgermeister, und abermal-Es
betrachtete er den Leutnant mit miß-;
trnurischen Augen, dann wiederholte;
er noch einmal: »Wir-tück) wunder
hübsch«, und nach einer sliichtigens
Verbeugung verabschiedete er sich. l
»Gott sei Dant, den tvären wies
loö!«
Der Ausruf klang in seiner Offen
heezigteit so komisch, daß Frau Kon
stan e Zellanf lachte und mit einem
Ma e i re gute Laune wiedersand.
»Aber er hat Ihnen doch gar nichts
gethan-«
»Aber er wollte mir etwas thun.
Haben Sie nicht gesehen, wie er mich
hier sortgraulen wollte, wie seine
Blicke nnch immer sragtent »was
willst du denn bter2" l
»Das bilden Sie sich doch nur
ein. Warum hätte Jhre Anwesen
heit ihn wohl irgendwie stören sol
len?« fragte sie anscheinend ganz un
besangen, als-« begrisse sie den Sinn
seiner Worte nicht.
»Warum? Aber gnädigeFrau, mehr
oder weniger hat doch jeder Mann den
Wunsch, mit einer so schönen Frau,
wie Sie es sind, allein zu sein, jeder
dritte stört da doch nur. Soviel weiß
ich: wenn ich um Jhre Gunst wiirbe,
ich sitr meine Person wenigstens witt
d»e jeden dritten, der sich Jhnen auch
,nur stir eine Seiunde näherte, zum
Teufel schicken." "
»Pardon, gnädige Frau —— ists
dieser Stuhl an Jhrer Seite viel-s
leicht srei’t« erklang in diesem Au-;
genblicl die Stimme eines Ossizierz.
,,Thut mir sehr leid, er ist besetzt,;
und ich habe strengsten Beseht, ihn
steizuhalten", erwiderte Konttrit3.
,,Sehr schade.«
»Ja, es thut mir auch leid« aber ich
iann’s nicht ändernII
Der Ossizier ging wieder sort, und
mit einem ganz vergnügten Gesicht
sah Konnritz ihm nach. »So wird’s
gemacht, gnädige Frau«, meinte er
lustig.. «
»Und dabei machen Sie mir nichts
einmal den Hos«
Die Worte waren gewagt, aber sie
wollte ihm damit aufs neue zeigen,
daß sie ihren gegenseitigen Verkehr
siir ganz harmlos hielt.
»Ja, nnd dabei mache ich Ihnen
nicht einmal den Hof«, stimmte er
ihr bei. »aber daraus, wie ich schonl
jeht alles thue. um mit Ihnen allein
plandern zu its-mein werden Sie
schließen, wie ich im andern Falle erst »
recht keinen Menschen in unserer Nähe1
dulden wiicde. Da wiirde ich ialtblii
tig lächelnd jeden erschießen."
»Um Gottes willen, das wiire iai
fchreälieN Nur ein Glück. daß Ihr-!
lderz schon vergeben ist. und dass Sie
tso aut wie meiisbt sind.«
i »So gut wie ist gut, meinte er.
»wenn Sie eine Ahnung hätten
meine lkiiniidigttee wie weit un noen
von dein erbossien Ziele entstellt bin,
Sie würden Mitleid mit mir luden
nnd weinen«
.Cl· Imnsin . fudti fis ihn lququ
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It Dis-m m Kampf. um is Minos
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.Iusts I- st MO- »Mei
IIOIP fes-ou u Imt IMMQQ
s
nnd nach einer kleinen Pause fuhr er
fort-. »Sage« Sie, bitte, mal gnä
diae Fran, aber Zie müssen mir ver
sprechen, meine Worte nicht übelzu
nelimen, ich meine, wenn Sie oder
besser gesagt ich meine« wenn nun ich
Ihnen, nein, nicht ich, aber wenn ir
aend ein Kamerad Jlinen den Hos
machte, nnd er verliebte sich in Sie,
nnd Sie. Zie verliebten sich auch in
ihn, glauben Sie, daß Sie sich dn
auch entschließen könnten, auf das
Leben in der Residenz zu verzichten
nnd hierher zu ziehen-Er
»tionnrit3 ist ivirllich toll.« dachte
sie, »wenn ich es noch nicht gemerkt
hätte, ietzt weiß ich, daß er allen
lsrnstes nn mich denlt. Was,saae ich
nur? Antworte ich ,,ja«, dann ist er
iin Stande, mir hier sofort vor allen
Leuten eine Liebesrrtlärung zu ma
chen, nnd wenn ich ihm dann einen
Korb gebe, führt er hier sicher eines
Szene aus, daß nlle Welt gleich er-l
rath, wag vorgesallen ist. Sage ich’
nber ,,nein«,.dann wird er so langes
versuchen, mich umzustimmen, bis ich,!
nur um Ruhe zu haben. ja sage, und
kann legt er doch mit seinem Antrag
oS.«
Mit großen, ertvartungsvollen Art-i
gen sah er sie an. »Sie sind mir noch «
die Antwort schuldig, anädige Frau.«
Sie zwang sich mit nller Gewalt,j
heiter zu sein. »So etwas will dochs
überlegt sein. Ich muß Jpnm ostenz
sagen, ich bin noch nie au den Ge-!
danken gekommen, daß ich mich .je-H
male wieder verlieben und verheira-.
then lönnte.« s
»Das ist aber sehr schade.« H
»Warum dast« fragte sie, übers
seinen Ton belustigt. :
»Warum? Nun, ich denke dabeii
eigentlich gan ossen gestanden we
niger an Sie selbst als an Jhren zu
künftigen Gatten. Der könnte dochs
immerhin ein sehr netter Mensch
sein, wenn auch nicht gerade über-»
mäßig begabt, so doch immerhin!
vollständig befriedigend, wie es ins
den Schulzeugnissen heißt, und viel
leicht ist er auch äußerlich ein ganz
annehmbares Wesen, zwar eine
Beaute, aber doch immerhin passabel,
und vielleicht ist er auch finanziell
ganz gut gestellt, wenn auch nicht ge
rade übertrieben reich, doch immerhin
reich genug, um seine Frau nicht nur
zu ernähren, sondern auch, um ihr je
den Luxus zu gestatten. Sehen Sie»
meine Gniidigste, und wenn nun so
ein Mann käme, der eigentlich alles
hätte, was er braucht, um glücklich zu
sein, und der dann doch nicht glück
lich wird. weil er Sie liebt, aber weil
Sie ihn nicht wiederlieden, da müßte
einem der arme Kerl doch gräßlich
leid thun-« j
,,Finden Sie?«
«,,Sie etwa nicht, gnädige Frau?« »
Sie zuckte die Achseln. »Wer weißt
Vielleicht wäre es fiir den Mann gar
nicht so ein großes Glück, wenn ich
ihn nähme: wer weiß, ob er über
haupt mit mir nnd bei mir glücklich
wiirde.««
»Na, nun hören Sie aber, bitte,
aus,« bat er, wenn Sie einen Mann
nicht glücklich machen sollten, dann
wüßte ich überhaupt leine Frau, die
dieses Kunststück fertig bringt« i
»Aber ich weiß eine: Ihre zutiinf
tige Frau Gemahlin«
Er bis; sich auf die Lippen. »Ach
so. ia, die hatte ich in diesem Augen
blict ganz vergessen-«
«Schämen Sie sich,« schalt sie,
,,thnn Sie Buße nnd trinken Sie;
gleich ans ihr Wohl.« -
tsr nahm Tom-· Glas zur Hand.
»Ihr Wohl. meine gniidige Fran« «
»Da stosze ich nicht mit an,·'
meinte sie» »mein Wohl sollten Sie
doch gar nicht leiniuk.««
.’;;«.:«»... :J;.z;;:tgtt:, It: scheinen
Tmich sallch verstanden tu halten«
wenn sen tagte. »ide« Wohl so meinte
ich man .Jdr großes Wodl«. sondern
idr tleinese Wole
»Das m etwas dummes lachte ils.
Uns mm s sit Sisfn su »sama«
Nov wo is es am da usw-ej
auf stein- Ikage.« must-n u MH
Am muß ich Ihnen vorläufig »Q
Putf Wian IIMI Ie. AS
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NOT-« «« IIMOVME
, i m I» . !
steh st. RGO-»Um- sit-l
. "" M- .
Im Mut sum-· Uns Ml
iHauptgrnna weshalb ich noch nicht
das entscheidende Wort gesprochen
habe, weshalb ich noch nicht verlobt
bin.·«
, »Und sonst sind Sie sich ganz ei
» nig?«
Er sah sie fest an. »Ich glaube ja.«
Konstanze bückte sich, um ihr Ta
schentuch, das sie absichtlich hatte
sallen lassen, wieder aufzuheben,
dann sagte sie »Männer täuschen sich
darin sehr leicht, sie nehmen nur zu
häufig Freundlichkeit und Freund:
schast siir Liebe.«
»Ganz wie die Frauen,« stimmte
er ihr bei, »nur daß es bei denen ge
rade umgekehrt ist, die glauben so ost,
siir einen Mann weiter nichts als
Freundschaft zu empfinden, aber
wenn sie dann genauer hinsehen, dann
merken sie doch, daß das, was sie in
ihrem Herzen fühlen, weiter nichts
als die reinste und heiligste Liebe is .«
»Na, solche Unversrorenheit ist inir
denn doch noch nicht vorgekommen,«
dachte Frau Konstanze, dann meinte
sie:. »Wenn Sie sich da nur nicht ir
ren.«
,,Möglich ist es ja immerhin,«
meinte er gelassen, »aber schließlich,
warum sollte sie mich eigentlich nicht
lieben? Jch bin siir sie gerade in dem
richtigen Alter, ich sehe ganz leidlich
aus — - finden Sie nicht auch, gnä
dige Frau-«
»Geschmaeksache,« neckte sie ihn
,,Allerdings, mein Fall wären Sie
nun ifgeerade nicht, ich liebe keine dunk
len änner,« slunkerte sie.
»Da könnte ich mich ja blond sät
ben lassen, aber Sie kommen ja siir
mich leider nicht iq Frage. Aber um
meine weiteren Vorzüge aufzuzäh
len: ich bin nicht gerade der
Diiininste ---—« -
»Meinen Sie?« unterbrach sie ihn.
»Es ist meine felsenfeste Ueberzen
gung. Außerdem bin ich nicht ganz
unbemittelt — -'«
»Wenn man sich liebt, spielt das
Geld doch überhaupt teine Rolle,«
schalt sie·
»Für den, der es hat, nicht, aber
fiir den, der ev braucht, doch,« wider
sprach er. »Aber nachdem ich Jhnen
nun so meine Vorzüge aufgezählt
habe, sagen Sie, bitte, selbst: warum
soll man mich da nicht nehmen?«
»Ja,« sagte sie, auf feinen Ton
eingehend, »warum soll man Sie da
nicht nehmen?«
»Na also, da sind wir uns ja ei
nig!« rief er ganz glücklich. »Ich
meine natürlich« wir sind uns in
anderer Hinsicht einig.«
»Und trotz alledem bin ich sehr be
gierig, ob die Dame, um die Sie
werben, Sie wirklich nehmen wird.«
»Ich auch,« stimmte er ihr bei.
Dann sagte er lustig: »Aber wissen
Sie was, gnädige Frau, wir wollen
einmal daraus anstoßen, daß sie »ja«
sagt. Wollen wir’t" '
Vergebens suchte sie nach einem
Vorn-an , ihm seine Bitte abzuschn
gen, und nur zu deutlich errieth er,
was in ihr vorging. So schob er ihr
denn, ehe sie eine Augrede hatte sin
den können, ihr Glas hin: »Stoßen
Sie mit mir an, gnädige i rau, bitte.
Trinken wir darauf, da sie »ja«
sagt, daß sie es gern und freudig
thut, und daß sie es niemals bereut.«
»Und wollen wir nicht auch daraus
trinken,« fragte sie zögernd, »daß es
auch Ihnen nie leid thut, wenn sie
doch »m« sagen sollte?«
»Mir leid thun? Er lachte glücks
lich arti. ,,Gnädige Frau. wenn ich
alles so genau wüßte wie das-. daß ich
selbst bis an mein Lebensende iiber
ihr Iawort nur die höchste Glückles
ligleit empfinden wurde, dann wäre
es mit mir gut bestelle. ProseL nnii
dige Frau.«
Wollt bete Leut-mut«
»Aus ein troheo Ja«
»Im-i ein frohes Ja," wiederholte
sie ganz mechanische sie stand so unter
seinem Bann. dass sie alles that. was
er wollte. obgleich sie sich immer wieX
Ort sagte: ..e«. ist so ein Unsinn wie
kommt Norm-is nur dazu. an mich
»in dentent
M lum fein Mai W aus den
Mus. III all tust sit im idt
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diss- und with Is.
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! W spat Ists J f «m« Hm
— II Mai
kam-w M It- sm m
II
Batnillonsbnreau und regierten, adet
der Herr Hauptmann war nicht bei
der Sache, er hörte gar nicht aus das,
was Böhme ihm vortrug. Der sah
den Vorgesetzten ganz verwundert
an: schon gestern hatte der aus ihn
einen ganz anderen Eindruck gemacht
als sonst, er schien die ruhige Ueber
legenheit seines Wesens, die ihn sonst
so vortheithaft von manchem anderen
Landwehrossizier aus«-zeichnete, plöt
lich verloren zu haben, und auch ae
stern bei dem Vorexerzieren war er
ganz gegen seine sonstige Gewohnheit
nervös und zerstreut gewesen, so daß
die Sache nicht ganz so gut geendet
hatte, wie sie nach den Erwartungen
aller hätte enden müssen. Was fehlte
ihm nur? Gar zu gern hätte Bdhme
es gewußt, schon um ihm unter Um
ständen helfen zu können, soweit dies
in seinen Krästen stand, aher da der
Vorgesetzte nicht von sich selbst sprach,
durste er ihn auch nicht fragen. Aller
dings herrschte zwischen den beiden ja
ein fast sreundschastliches Verhält
ask-» was schau daraus her-vorging
daß sich der Hauptmann vie Anrede in
der dritten Person ein für allemal
ver-beten hatte, aber trotzdem war und
blieb er doch immer der Vorgesetzte
und auch der an Jahren so viel Aet
tere. Vertraun der sich nicht von
selbst dem Jüngeren an, so durfte
vieler auch kein Vertrauen erbitten.
So vegnugte sich Bot-me denn da
mit, seinem Vorgesetzten nochmals
einen steigenden Blick zuzuwersen,
dann suhr er in seinem Vortrag wei
ter fort: »Vorgestern Abend haben
wieder einige Leute die Gelegenheit
benutzt, aus den Fenstern herauszu
llettern und sich in der Stadt herum
zutreiben Sie sind dabei wohl von
der Voraussetzung ausgegangen, daß
die Posten mehr Interesse siir das
Leben und Treiben iin Kasinogarten,
als siir die Erfüllung ihrer Dienst
pflichten hätten, und darin haben sich
die Kerls auch leider nicht getäuscht.
Sie sind unbemerkt zum Fenster hin
ausgelommem erst als sie in die Ka
serne zurückkehrten, sind sie ganz zu
fällig von dein Unterossizier vom
Dienst bemerkt worden«
»Füns Tage Arrest von Bataillons
wegen," befahl der Hauptmann,
,,bei solcher Bunnnelei hört sich denn
doch alles aus.«
Fortsetzung solgt.)
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drin Jtslsuustsmg :—:—, immke Ich du« auch
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Zie hätten tnii dud mit daraus Wust-m
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