Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, March 16, 1911, Image 2

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    Humoriftifchimilitärische
Erzählung
Der falsche Adjutant
Von
Freiherr v. Schlicht
l7. FortfetznngJ
»Mein-: Sie stili, anädige Frau
Ader im tenne sie, nnd sie tennt mich
Scslit ein König tileiiit vor seinem
Kaicnnerdiener nicht most, ioee sollt-:
vor den peiiienden Augen seiner Wirth
schasleetn bestehen-Z Wenn Sie es
tviinschen, gnädige Fran, werde ich
Sie nächstens einncal mit der Hüte
tin meine-J Hanshalteg betnnnz ina
chen, nnd wenn Sie dann nach inei
nen ilntnqenden fragen, tdnnen Si
etwa-; erleben. Das beste wäre schon,
Sie kämen einmal an einem Sonn
abend Nachmittag uno richteten sich
dann so ein, daß Sie gleich bis- zunH
Montag Morgen bei Frau Brunnner
bleiben tönnten, denn eher wird die
mit dem, was sie gegen mich aus dem
Herzen hat, doch nicht fertig.« ·
,,Solch schlechter Mensch sind Sie?
sagte sie lachend.
»Ich lann nichts dasiir, das Leben
hat mich so gemacht, wie ich heute bin.
Auch ich hatte eine Zeit, in der ich frei
tsoar von allen Fehlerti.«
»Und wann war hast«
»Noch gar nicht so lange her. Da
mal-, als ich in der Wiege lag. Als
sie laut auslachte, sagte et anschei
nend ganz beleidigt: ,,Eelauben Sie
mal, gnädige Fran, warum soll ich
nicht auch in der Wiege gelegen ha
ben? Ich habe sogar sehr ruhig und
sehe brav darin gelegen, und meine
Wink hat mit imneee gesagt, ich
se ein sehr süße-i kleines Kind ge
wesen.«
»Das sagt jede Mutter von ihrem
sind's neckte sie ihn.
»Das weiss ich sehe wohi, das gibt
meine Mutter ja auch selbst zu, aber
teosdekn behauptet ste, ich wäre das
sit ste Kind gewesen« das man hätte
n titnnen.«
»Da ist es ta eigentlich schade, daß
Sie niasi auch heute in der Wiege
siegen, dann hätte Ihre Stadt doch
eine Sehenstoiiedigtest mehrf
»Ganz wie Sie veseyien«, meinte
ex, »Sie brauchen es nur zn sagen,
Dann lasse ich mir unsere Familien
tvtege kommen nnd lege mich wieder
hinein. Ob sie mit noch paszt, weist
ich allerdings nicht, denn sie soll in
folge ihres holten Alters etwas zu
samtnengeschrumpft nnd kleiner ge
worden setn.'· « H
»Mir- gerade umgeteyrt wie Zins
,-Leider." «
»Im-en Sie sich dach, daß Sie so
groß sind.« » «
«0esiillt Jhnen das, gnutnge
Franksm fragte er kühn.
»Das Aenßetes eines Mannes ist
mir nnz gieichgiiitig", wich sie aug.
»Mir auch«, stimmte er ihr bei,
- »ich sehe nie einen Mann daraufhin
an, ab er groß oder klein, höhich
oder häßlich ist. Fa sogar das Am
ßeee einer Frau ist mir ganz ei
ræriei.«
«Wiritich?« fragte sie etwas iir
geriich.
»Thatiache, ich mache mir ans dein
Aenßern einer Frau genau to wenig,
wie Sie sich aus dein Aeußern eines
Manne-. und schließlich iit das auch
aanz selbstverständlich. Wenn man
älter wird nnd die erste Jugend tiin
tu sich hat - s«
»Den Bürgermeister, Sie werben
nnaatant«, unterbrach sie inn.
»Nichts iaa nur ferncr'«, verthei
digte er sich« ohaieictt er tnit ftittent
Vergnügen tnertte. daß seine Worte
ihr nicht qiseichaiiitin waren. »Die
erite Jugend eechne tat bis inns Tag
der Qoniirnmtitth sind den tmtsen
tvit doch beide hinter nnd-«
»Ich staubh isl.«
»Von inir weih tat ei- iygak gar-H
sent-»Und und Ja :::::: »si-. v::.,«.: :.-:T
Einsegnnna doch ein eettitee Mensch
werden Mi. toten man ea natiiriichl
auch und hat teirten Sinn met-r iiir’
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s MS M lässt- m«
sdeni Bürgermeister unterhalten zu
können.
Auch der tvar von dem Plan sehr
eingenommen allerdings stieg siir
einen Augenblick die Erinnerung an
Frau Briitntner in ihin aus der er
Versprechen hatte, heute pünktlich
aus die Minute zu Tisch zu kommen,
aber schließlich, was brauchte er aus
die viel Riictsicht zu nehmen. sie
waren ia nicht miteinander verhei
rathet. Gott sei Dank nicht, wie sie
neulich selbst so richtig bemerkt hatte.
So schritten denn alle drei dein
iin Garten gelegenen Restaurant
entgegen nnd unterwegs zog Nelly
siir einen Augenblick ihre Tante bei s
seite und slijsterte ihr znt »Wenn ich
nur wüßte, wag plöhlich in Papa ge
fahren ist.«
Konstanze betatn Angst, sie hatte
g nug von der Szene am Nachtnit
tag und verspürte keine Lust, sich
abermals die gute Laune verderben
zu lassen, so sragte sie denn ganz er
schrocken: »Ist er schon wieder
böse?«
Nella lachte lustig aus. »Ganz im
Gegentheill Jch tenne Papa gar
nicht wieder. Er ist von einer sast
ausgelassenen Lustigkeit und so hei
ter, tvie seit Jahren nicht, Du wirst
Augen« utachen!«
Und Tante Konstanze machte
wirklich Augen, als sie nun an den
unter einem großen Baum gedecktea
Tisch Plan nahmen; nicht nur, das
Hauptmann Mehring wirklich ge
sprachig tvar und sich die größte
Miihe gab, die Gesellschaft zu un-!
terhalten, er ivar auch Konstanze ge
genüber yan einer Aufmerksamkeit
und Liebeiistoiirdigteih die sie selbst
nicht begriss Seine gute Stim
mung übertrug sich auch ans die an
deren, er lachte und scherzte fort
während, und als seine Frau endlich
um zehn Uhr leise ansragte, ob es’
nicht etwas kühl tviirde nnd ob mani
nicht besser thäte lieber nach Hause
zu gehen, wurde sie cinsach iiber
stimmt. Ja, Hauptmann Mehring
sang sogar init einer Stimme, die
eigentlich gar teine war, die aber
nach seiner eigenen Behauptung in
ihrer Jugend einmal sehr schön ge
wesen sein sollte: »Noch hause, nach
Hause nach Hause gehen wir nicht!«
Und gleich daraus ertönte aus
nächster Nähe eine andere Stimme: !
»Noch Haus«-, nach Hause gehen wir’
nach lange nicht!«
hauptmann Mehring wurde et
was verstimmt. So ganz passend
hatte er es selbst nicht gesunden, daßj
er in einem öffentlichen Gartenre-i
staurant sang, und daß nun irgend
ein unbekannter dritter sieh in seinen
Gesang hinein-reischte, machte ihn
unruhig. Vielleicht war es, irgend
ein Betrunlener, da konte es leicht
zu einein unangenehmen Auftrittl
kommen, wenn der frech und zu
dringlich wurde.
Aber seine Befürchtunan erwies
sen sich als akrtrrdlos, der Sänger,
der gleich darauf an den Tisch her-is
antrat und sich entschuldigte, daß er
sich hatt-e liinreisren lassen, in den.
Gesana miteinznsticninen, war Leut-s
uanl Böhme» der Adiuiant (
»Der hat mir gerade noch ac
selstt," dachte der Hauptmann. »Jch’
sag’g ja immer, die Götter im Hirn-.
Isnet sorgen schon dasiir. dasr man
nicht iiberrriiitbia wird. Man braucht
nur einmal lustig und guter Dinge
zu sein. hinterher bekommt man
ateich die kalte DuscheA
Am liebsten hätte et ca gesehen,
wenn der lttdiutant sich gleich wieder
entserut hatte, aver ver dachte nicht
dem-» lsr trat nm Erlaubnis sich
einen Augenbli- lsauettw ureverlns
sen zu Riesen. nnd zog sich dann
einen Stuhl heran. nrn an Nellns
Seite May zu nehmen.
Auen dae now. dachte Haupt
ersann Mel-eins »Wean er des-»rein
stene net-sen mir siter Viel triqu
mir ja autn nicht daran. atm- ich
bat-se ihn doch lleder M nir ala des
Zineinee Tomter.«
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aufs-II- M nobIs-IM- IIIiI Mk
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III-Mist- IIIIIII Ists-«
M II IIIOI ch IUIHW
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»Ich war eben noch in der Ka
serne ,gnädige5 Fräulein«
»So spät noch?« meinte der Bise
germciste:, der sich in diesem Augen
blick als Bataillongsiihrer fühlte.
»Gab es denn da noch etwas Beson
deres zu thun?«
»Allerdingg, Herr Hauptmann,
holte mich, oder besser gesagt, mein
Bataillonsschreiber lakn zu mir und
erzählte mir eine Geschichte, die mich
veranlaßte,« selbst einmal nach dem
Rechten zu sehen.«
,,Ettoa5 Unangenehine5?« fragte
der Hauptmann der Landwehr.
,,Keinegwegs«, meinte Böhme ge
lassen. Und nach kurzer Pause fuhr
er sort: »Wenn ich nicht fürchten
müßte, die Damen zu beuneuhigen,
möchte ich es wohl erzählen,«
»Ach ja, bitte-, erzählen Sie!«'--eies
Stellv. »Bitte, Herr Leutnant, wir
sind nicht schreckhaft, nicht wahr
Martia, nicht wahr, Taute?«
Die beiden stimmten lebhaft bei,
aber dem Hauptmann Mehring
wurde plötzlich etwas sonderbar zu
»muthe. Er konnte sich nicht erklä
J ren,
Male wußte er,
J sagen sie:
aber mit einem
daß die Geschichte
des Adjutanten mit seinem Aben
teuer in der Kaserne irgend etwas
zu thun hätt-e, und so sagte er denn:
,.Jhre Erzählung tst gewiß seh-es in
teressant. Herr Leutnant, aber Sie
wissen ia. wie die Damen sind: erst
»wir erschrecken W«,
und hinterher sallen sie doch in Ohn-A
macht. Davon aber aane abgesehen,
finde ich, das; es die höchste Zeit ist,
aussubrechen", und um der Sache
definitiv ein Ende Zu machen, ries
er: ,,Kellner, zahlen!« -
Aus gam weiter Ferne antwor
tete eine Stimme: ,,Sosort,- sofort!«
»Da siehst Du, Papa«, meinte
Nellt), »das hat noch gute Weile, bis
der zu Dir tonunt, und vor allen
Dingen, Du bist den ganzen Abend
so nett und lustig gewesen, nun
bleibe es, bitte, auch bis zum
Schluß.« Und ehe ihr Vater noch
etwas hatte erwidern können, wand
te sich Nelly an den Adjutantem
»Bitte, Herr Leutnant, erzählen Sie,
was gibt es in der Kaserne?" .
»Auch ich bin begierig, das zu er
sahten«, meinte der Bürgermeister
Wenn nun leine Rettung nahte,
dann war er verloren, das sah
Hauptmann Mehring sebst ein, und
so ries er denn noch einmal: »Na-.
nee, zahlen, zum Donnertvelter,«woJ
stecken Sie denn!« s
wie es kann
Aus noch weiterer Ferne aus vor-»
bin antwortete eine Stimme: »So
sort, sosort!«
,,Lassen Sie doch den Adjutanten
endlich einmal zu Wort lommen«, !
meinte der Bürgermeister, und an
gesichtö dieser vorgesentsen Meinung
blieb dem Hauptmann nichts weiter
übrig« als den Mund zu halten. l
»Wenn die Herrscheften eg denns
absolut wissen wollen: es geschehen
doch noch Zeichen nnd WunderC
meinte Bölnne jetzt. Er machte einej
geheimnißvolle Pause, dann saate er
mit leiser, fliisternder Stimme: »Es
spukt «
Nelln ireischte laut aus, und Frau
Konstanze stieß ebenso wie die Frau
Hauptmann einen leisen Schrei ans.
»Na also«, meinte Hauptmann
Mehrina unwillig, ,,da haben wiss
N.«
Aber niemand achtete auf seinen
.Ztvischenrui. ..Wo spisit’s’4’« erinn
«digte sich Neun. ,Jn der tkaserneL
Aber bitte erzählen Sie dochX
.Gs«hctwelt sich wimisd um ein
ganz sonderbare-i Vorkommniss.
M- Whme sm. Denken Sie M
mela- hittW. MU- RIEM
th Ins ans einem m gko MI
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atmend den Sodo- zu nahe käm-.
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die Satzes verschwunden. Ida m
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Ms eilst-s Mut-«- gvxd aus Jst-M
Mpw Les v III-gesin. M Sigm-ei
-hingen draußen an dem vorgescbrssse
lbenen Platz, es kann sich also auch
niemand hinterher versteckt haben.
Auch auf den Treppen und aus den
Korridoren hat sich niemand gezeigt.
Wäre jemand da gewesen, so hätte
man ihn ertoischen müssen, um so
mehr-, als die Leute so schnell nach
oben gelaufen sind daß ein Enttveis
chen des Thäters, falls ein solcher
überhaupt in Frage käme, vollstän
dig ausgeschlossen ist. Also, wenn
das kein Spuk ist, gibt es überhaupt
keinen Spuk.«
»Ja, ——-- aber«, meinte Nella Es
ging ihr so wie allen anderen, sie
wollte etwas sagen, aber sie fand die
ser Thatsache gegenüber keine rech
ten Worte.
Auch der Bürgermeister saß in
tiefem Nachdenken da. »Das ist
allerdings sehr sonderbar-san einen;
Spuk glaube ich natürlich nichk.«
»O bitte, es gibt eine ganze Masse
s Spukgeschichten«, wars Nelln ein
s »Gewiß, mein gnädigeg Fräu
flein', stimmte er ihr bei »Aber
Tdeshalb brauchen sie doch nicht wahr
zu sein.«
Nelly spielte die Belseidigte. »Ich
kenne eine Masse Spukgeschichten,
die alle wahr sind, ich will Jhnen
nur eine erzählen, um Sie zu über
zeugen. Eine Freundin von mir
hat kürzlich geheirathei, und als sie
von der Hochzeitsreise zurückkam,
fand sie unter den zahllosen Kisten
auch eine, in der sich eine Leuckarts
uhr besand.« Und ohne daß diese
ausgepackt wurde und ohne daß die
Uhr zusammengesetzt war, hat sie
doch eines Tages ,,Neun« geschlagen.
Meine Freundin und ihr Mann ha
ben es ganz deutlich gehört. Jst das
vielleicht kein Spuk!«
,,Vielleicht doch nicht«, antwortete
der Bürgermeister. ,,Jn meiner Woh
nung höre ich auch jeden Tag eine
Kuckucksuhr schlagen, und dabei besitze
ich gar keine.«
Nelly sah ihn ganz iiberrascht an.
»Und dann zweifeln Si- noch da
ran, daß es Dinge gibt, die sich aus
natüirliche Weise nicht erklären las
sen?«
l
,,Allerdinas, mein anädiaeg Fräu
lein, denn die Sache hängt furchtbar
einfach zusammen. Das Haus, in
dem ich wohne, ist sehr dünn gebaut,
und die Uhr. die ich schlaaen höre,
steht gar nicht in meiner Wohnuna,
sondern in der Etaae iiber mik. So
ähnlich wird es wohl mit der Kuck
ucksubr Ihrer eFreundin auch gegan
gen sein .oder bewohnte die ein eig
nes Haus?«
»Das nun aerade nicht«, meinte
Nelly etwas ileinlaut.
»Na also, dann sind wir uns ja
mal wieder einig.« Dann wandte
sich der Bürgermeister an den Ade:
tanten: »Also, wie gesagt, an einen
Spuk glaube ich natürlich nicht. Wir
müssen die Sache gleich morgen auf
das strengste untersuchen. Und Sie
sagen, man hat wirklich niemand
aus den Korridoren und auf den
Treppen gesehen?«
,,Niemand außer Herrn Haupt
maan Iliettrina.«
Einen Augenblick herrschte tiefes
Schweigen. Man wußte nicht recht,
wie man den Herrn Hauptmann mit
der Sache in Zusannnenhana drin
gen sollte, außerdem war es ja ganz
ausgeschlossen daß er etwas mit dem
Vorfall zu thun hatte, aber alle
waren ganz überrascht. daß in tut
sragtichen Zeit «erade einer von
ihnen sich an Ort und Stelle befuu
den Mitte.
Der erste, der die Sprache wieder-·
sank-. wenn es ihm auch große Milde
LIM. war m Hauptmann Meh
Itiss NM »Mit das man auf ver
Tan Mehan fragte » mit gut
» Ich-um« Dam- aber
Gen n sich plöfttch zu erinnern.
« »Ich lo. ja kidilw nun fällt mit ein.
« M Mk Mk Umqu Ia di- Komm
»ich wollte meines FUde spie
Him. traf ihn am leidet nicht an.«·
y Jud Sie hoben Muts Spuk be .
lau-M- Imm m Hauptmann der
- Leop-weht
« »Ist Ihn-be edition-mik- an Spuk
Mc sk. Hm Damm-IMM. anton
me Mk meist-owns (
MWI nimmst es Ssr. Dem
dumm-such nahm Leut-am Mocin
; seit Ists-I das Ism. Eos die Ia -
gis-I tat ihm Ist-Im Ihm Kaki ’
Zk Ins MWU III. im Ists-n Rom ;
i Mit-mäck-«
, JIIO Ists-Mk and meinem-«
EM its-A nimm meh- pos mnmi
Pia-. am u ftp-me den Sah M
IMM SOJMU IM zu Ende m
M u ein« man Im ihm aus It
Mt Bian u nicht wies-uma
ks stth komm-s las-u so music
» Im tun om Ist-s- inm Im
Nishi-Ich III III- anu » W
um« Wust-I M- agd m Miso-n vi
anheim-»Ah
III-N sag-C W tu them-·
, IM MO Inst-I edit Im Ihm- W
kjni III-U in Ist Staatskunst M
Wss m last-»
»Es-M Cum Mis- 00v" IMM
tc » h u; das- adn now n sum
fMuth zusammen und wandte sich an
den Adiutantem »Wie kommen Sie
fdarans, Herr Leutnant, daß gerade
aus einem Fenster meines ttorrii
dors -- «
»Ich habe mich durch eigenen Au
genschein davon iiverzeugb das Fen
? ster stand als einziges in der ganzen
Kaserne heute Abend offen, aber da
von ganz abgesehen, habe ich oben
auf dem Korridor einen der einge
nähren Namen, der los-gegangen sein
muß, aufgefunden. Außerdem aber
bewiesen es mir diz übereinstimmen-—
den Augsagen der Mannschaften.«
Dann fuhr· er lustig fort: »Die
Herrschaften hätten nur mal den
Trubel aus dem Kasernenhof sehen
sollen, alle Kerls standen dort herum
und starrten beständig nach dem
Fenster hinaus und warteten fort
während auf einen neuen Spul. Erst
als ich ihnen llarmachte, daß ich
ihnen ganz gehörig auf den Kon
spucken würde, wenn sie mit der
dummen Spukgeschichte nicht bald
aufhörten, nahmen sie Vernunft an
und zerstreuten sich.« »
»Das haben Sie aut gemacht«,
lobte der Bürgermeister, »na, der
moraiae Tag wird ja die Lösung des
Rätbsels brinaen, ich bin sehr be
gierig, wie die Sache zusammen
bängt und wie die Unisormen plötz
lich vom Kafernenhofe oben nach dem
Korridor gelangten nnd wieder zu
rück. Wieviel Anziige waren es
denn?'· I
,,Ungefähr fünfzehn«
»Aber da müssen doch verschiedene
Mannschasten dabei betheiligt gewe
sen sein Einer allein lonnte die doch
gar nicht tragen. Meinen Sie nichti
auch, Herr Hauptmann?«
Dem trat der Angstschweiß aufs
die Stirn. »Ich weiß wirklich nicht«
Herr Hauptmann, ich weiß nicht
was solche Sachen wiegen, allerdings,
ganz leicht dürften sie nicht sein,1
wenn ich daran denke, thun mir nochl
die Arme weh —-«
Er fiel vor Schrecken beinahe vom
Stuhl. Um Gottes willen, da hatte
er sich ja verrathen! Vor lauter
Angst hielt er den Athem an. die
nächsten Sekunden mußten sein Ge
schick entscheiden, und richtig, jetzt
fragte ihn der Adjutant: »Wovon
thun Jhnen denn jetzt noch die Arme
weh,A Herr Haupt-nann?«
»So, nun heißt es stech sein«,
dachte dieser. dann meinte er: »Mir
thun die Arme weh? Aber ivieso
denn ———- ach so, ietzt verstehe ich Sie«.
fuhr er anscheinend ganz harnilos
fort, »ich wollte sagen, mir thun die
Arme noch weh, wenn ich daran
denke, wie ich einmal ais Korporat
scbastssiihrer in meiner Fähnrichszeit
siir meine Leute Sachen empfing und
diese allein hinunteriraaen mußte.
Hinunter aeht es ia schließlich noch,
aber hinaus? Entsetztickit das werde
ich meinL eben Lang ni Hi vergessen«
,,Haben Sie denn das auch einmal
durchgemacht?« sragts der Adjntant
anscheinend ganz harmlos.
Die anderen achteten gar nicht auf
die Unterhaltung der beiden. Der
Bürgermeister war im Gespräch mit
den drei Damen, nnd Nelly versuchte
alle davon zu überzeugen, dass II doch
Spukgeschichten aiibe
»Ein nicdertriichtigerMensch«, dach
te der Hauptmann Jnstinttin erkieiifi
er, daß der Adjntant viel mehr muß
te· als er sagte, dasi dieser gan; genau
den wahren Fusacnmennana kannte-,
ersüllie ihn niit einer rasenden Wutti
tir hatte plötzlich die iriiipfiiidiiiia. ais
ab er ersticken iniisse bemalt-trauen
wurde itnn in eng und er schob die
Finaer iiintcr die Val-: binde. nsn sich
Lust zu machen.
Zeus-sank NFMD dkt siäk TM TM
lm Mino illm die Angst des damit
manys amästrdcg that. als Wem
ek dessen Unruhe gar nicht .Wss M
Ahne- denn mu. Hm Baum-man's
Ist Ihnen ein Insekt in den Its-am
sitt-ON Um mme pa· aus m
schwach das M Mk unansmthsn.«
»Mit M eim Laus Live- die Lede
gekmtth wom- dec Hauptman
iagcsh am is Ums-von Man Da—
ums fand et das Wort doch fes-sittlich
sum ganz »Hei-A II lebt-sie n n
denn noch im losm- IUMUM dän «
unm. am u must-· used indes an
zptnv httqu um Mom- Ilmm Un
Enutmuspüles. and so tief n dem-:
. »Mit-sc nich ein Mai sie-»
i käm Mem-. ich Nach Mk wem-i
days-sk
, .WOI sahst am ds» mm Mk
kaum M- CUD III-Im wenn n«
Ema-d muss-» Und ob wir sm
jMWNU ISM Nimmst später m
jsen femm- odtk wiss-. km m how
; sankqu MS-«
s . a. Is Tu. VIII-N Bis-Mr
Mem-. Jus- dTI Dis wiss-u du III-.
Ham- uu muss- uu das-d M
Imqu tmmr. Ists Mk Its-Un Ism
«m anim- cmnms III-« Knifwa
; was-Mut sm- usuisism Ra. wou
» Is- Mmt u III us Mc sit-.
. du- mäh I III « «
y Um IM. Ini- smws III-.
" M- dsn tout-« M W was aus«
vie Mit-m »Es tust-me stumm
Böhme. »Sie müssen mich natürlich
richtig verstehen, nichts liegt mir na
türlich ferner, als Ihrem hochverehr
ten Herrn Vater zu nahe treten zu
wollen - --«
»Das möchte ich Ihnen auch nicht
gerathen haben, Herr Leutnant«,
tlang es aus dem Munde des Haupt
manng zurück
»Aber Papa«, meinte Nellh belei«
digt, ,,nimm es mir nicht übel, aber
es ist ja geradezu gräßlich, man kann
ja nicht einen einzigen Saß sprechen,
ohne daß Du Dich hineinmischs.«
»Na, ich werde mich doch an Eurer
Unterhaltung betheiligen dürfen.«
, »Aber Mann, sei doch vernünftig.«
»Auch seine Frau wurde jetzt ärgerlich
züber seine Unliebanswürdigteit und
zftieß ihn heimlich in die Seite.
! »Da soll der Teufel vernünftig
bleiben«, schalt er in sich himin, und
iplötzlich rief er wieder: ,,Kellner
zahlen!"
»Aber Papa, Du hast ia Dein
Bier noch gar nicht betornmen",
meinte Nellh.
»Und ich werd’s auch wohl nicht
mehr bekommen ich geb’s aus. Kell
ner -— zahlen!«
Endlich erschien dieser und erst
ietzt siel es hauptmann Mehring ein.
daß eigentlich nicht er, sondern der
dienstlich ältere Hauptmann der
Landwehr das Zeichen zum Ausbruch
hätte geben müssen, und so sagte es:
denn: »Pardon, Herr Hauptmann,
ich vergaß ganz, Sie zu fragen, es ist
Jhnen doch recht, wenn wir ausbre
chen?«
»Aber selbstverständlich, ganz wie
die Damen besehlen.«
Hauptmann Mehring empfand den
kleinen Hieb, und der ärgerte ihn
von neuem. Das war ja richtig, die
Damen hatte er überhaupt noch gar
nicht gefragt, ob sie ausbrechen woll
ten oder nicht, und so sagte er denn:
,,Meinetwegen können wir auch noch
hier bleiben, ganz wie die Damen es
wollen«
Aber auch diese waren siir den
Ausbrnch Seine Frau sing an, es
etwas kühl zu sindeu, Nelln ärger-te
sich über- ihren Vater, der jeden Au
genblict seine Stimmung und seine
Entschlusse wechselte, und Frau Kon
stanze hatte so die Empfindung, alr
wenn es für heute Abend mit dem
Flirt zwischen ihr und dem Bürger
meister genug sei. So zahlte man
denn und schielte sich an, nach Hause
zu gehen.
»Hm Leutnant Böhme dir der-.
heutigen Abend verdorben, so willst
du ihm wenigstens den Heimweg ver
erben«, dachte Hauptmann Meh
ring. So nahm er den« den Arm
seiner Tochter, während er den Adju
tanten bat, seiner Frau den Arm zu
reichen. Aber er erreicht-s gerade das
Gegentheil von dem, was er bezweckt
hatte.
Fortsetzung tolgU
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»Es iis unalauhlichl Jem via W kaum
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