Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, February 02, 1911, Image 6

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    Humoristifchsmilitärifche
Erzählung
Der falsche Adjutant
von
Freiherr v. Schlicht
(.i. F-ut«tset·;si::zi.,
Z. Im p i l e l.
Hentytninnn Melning hielt nrit sei
eee Kompagnie eine Felddienftiivunn
ab. Allznviel Speis-, »meine die Satt i
nicht, denn innn hatte in der listige
gend der Stadt so sint toie gar kein
geeignetes- Gelände Cur Verfüguan
nnd die Anzahl der «edeen, die ninn
ssir die einzelnen tstteländenbschnitle
zur Vetsiignng hinte, war nicht allzu
groß. So wiederholten sich die Uebiin
gen in regelmäßigen Zwischenkänmen
alte vier bis sechs Wochen lani dasselbe
Gefecht in derselben Gegend daran
Das wen- ntis der einen Geile zwei
last-gewinn ans dec andern Seite halte
el: aber nnd-, due lstnle, daß bei den
einigen Wiederholungen die Kitgsiilnin
nnd die Alstannschoften ihre Stiche we
nigstensi »Dein-ist« richtig cnnchten nnd
wenn anei- nemde lein Lob, so dolii
immerhin geringen Tadel eenlelen
Heute war dae Gefecht bei Bedarf
an der Reihe. Das weit dns innenvei
linste von allen, schon des-halte weil
das Gelände dort noch ebener nnd ein
sachte war nie nn den anderen Pnnl
ten. Auch der Annmrsch ans der
Thau ee, In deren beiden Seiten sicl
endloe He deslöchen ansdehnteih wen
mehr als etnsiieinin. lellier Bedoki war
an det- Reihe, dn war nichts zu iin
den-. Schweige-its halte sich bannt
maun Mehrtng gestern seinem Feld
tvebel getilgt, als dieser dass ocninöse
Wort »Bei-ins« missva
»Ist in schliesslich Jaae mie Hofe-«
halte er endlich gemeint. »Die Haus
sache ist, daß Ioie uns elf Illu, ioic der
Oberst et- mit Rücksicht aus die grosse
isze besoplen Lat, wieder zuriili find
ann lasen Die unt den Inarlirtei
eind um siins Uhr til-rückeil, di.
ompannie folgt eine halbe Stund.
fpiiter."
Einen weiteren Auftrag für des
inarlieten Feind zu erlneilern hielt der
auptmann iiir überflüssig und der
eldtvebel auch. Der tüchtige Sergeam
enle flihrte nun schon feil drei Jan
ten bei allen Felddienst - Ileliunaeix
die durch gelbe, weisse und rollte Flua
gen markirte seindliche Abtheilung
nnd er mußte ganz aeuau, loo er dei
jeder einzelnen Uebung mit seine
Lessten Aufstellung u nelnnen hatte
Er brauchte leine « nftrultion, mai
liatte nur nöthig, ihm zu saaenc mok
gen ein es du und dahin, dequ ioufite
er escheid.
lind wie nun der Feind ionfle, wo
er sich aufslellen sollte, so tollste die
Kompagnie ganz genau. too sie den
Gegner nicht nur zu suchet-, sondern
auch en finden hatte. Am thasrogaug
von Bedarf stand ein seindlicher lluter
ossizierltpoftein in der Mitte des Dor
feil eine rolge Flagge, die die Feld
wache darste te,l um Weftkand wehte
eine weiße Flug e, die seindliche Aa
valleeies Pairou eu bedeutete, so aing
das weiter. Es tvar ia eigentlich ein
llnfinn« dafz die Uebung abgehalten
wurde. die Kerls hatten ebensogut im
Bett liegen bleiben lörmesn denn auels
non dort aus hätte der Gefreite seinen
Vers herbeten können: ..Meiduna von
der Patronille Nummer l: anc Ost
ausaang non Bedarf lzeigt sich eine
seindliche Abtiieiluna in der Stärti
Von sechs Mann, die anscheinend einen
ilnteroifiiiiersnosten darstellt.«
Ader Feindienst soll nicht im Bett
sondern nach deu bestehenden Besitin
munan im litelijudc aeiibt werden« fi
zog man denn dei schönste-n Weile«
den kommenden Ereignisse-i eutgeaeu
Hauptmann Melning hoch zu Rufs a
der Spitze seiner Kompagnie allen
voraus-.
Der Herr Hauntuiaun besuud siii
in der dentnar satte-enteilen Laune
Einmal, weil er vor siinf illn tuue
ausstehen music-« nud dao liente e
absolut nicht. tsr lmtte nur eine Bei
deulltkilt auf der Welt. due war da
Iailasein und er fssleqie oft zu sagen
»Wenn ich spatei einmal melit meist
Soldat hier« stehe im übel-bannt uiiti
lnelir auf.’· ttnn heute war uoat essws
dazu getan-mein thus- due Meine-ten »i«
erschweren. Mitten in der iltaan hatt-.
der Teiearavtlenlsote iter auc- n«
leistesten Schlummer gelinlt nnd i us
eLDessesche gebracht. dse an lautete
· U mich Jus-Mem entimtsssen
Du Mr eWae Wochen zu de
suche-. Hin Mitm- dou. Ina
mäth fest Nosßuaze.«
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1.. U- slu Äms-. out-m
s I aus. W m Its-sm
stmtte der .f)auutiuann seinen Zorn an
itir ausgelassen und ihr die Sporen in
die Seite gejagt. Das aber liebte
Rosalie nicht, so blieb sie Plötzlich ste
hen und schiittelte sich tote ein nasser
Pudel, und der .t,")auptnu1nn flog icn
Sattel tvie ein Gunintiball hin und
her. Aber er blieb doch oben, und als
tttosnlie sah, daß sie ihren Quälgeisl
doch nicht los würde, tnurrte sie ir
gend etwas llnoerständlicheg vor sich
lzin und setzte sich dann langsam wie
oer in Bewegung
An der Queue der Kompagnie mar
schirte Letttiinnt Konnt-itz, er war der
einzige Ossizier aus der Kompagnie
nnd deshalb nach seiner gewissenhaften
lleberzeugung einer der am meisten ge
plagten Europäer. So ganz unrecht
hatte et nicht« Der Hauptmann war
kin begeisterter Anhänger det- Besdziixi
ttgunggtdeorie Nach seine-c Ausa
sung mußten die Leute fortwährend
beschäftigt sein, und sast zu jedem
Dienst wurde der Leutnant komman
dirt, ohne den es nach der Meinung
des Hauptnmnno nicht ging. Selbst
verständlich war Konnritz iibek diesen
Puntt ganz anderer Ansicht, ec vertrat
zweie-licht den Standpunkt, dafz sejne
Thätigleit ganz zu entbehren sei, aber
weniger wäre nach feiner Meinung
mehr gewesen« Jetzt war er überall
dabei, und wenn er sich run alles lum
mern sollte, tonnte er sich unt nichts
ordentlich liinuuern, lFr that seinen
Dienst widerwillig und wünschte sec
nen Vorgesetzten jeden Tag sechemal
zum Teufel Dazu lam, dasz er von
dessen get tigen Fahi leiten leine allzu
große Meinung besa« und alles, was
der anordnete, schlecht hin als »Hu-!
itnn« bezeichnete.
Auch über die heutige Uebung
hegte er dieselbe Ansicht, und innr
rend nnd brummend schritt er seines
Weg-es dahin. Seine Ausgabe be
stand eigentlich darin. von hinter-s
aus die Marschordnung zu überwa-i
chen, daraus zu halten, dass die Leutes
aus Vordermann ruarichirten und dies
richti en Abstände hielten. Aber Kann-s i
riß iinnuerte sich um gar nichts, er
döste vor sich hin, nnd während er
diiste, schimpste er still in sich hinein,
nnd während er schiinpste, dösle er.
Das einzige, worauf er achtete,
war, daß er den richtigen Abstand
von der Kompagnie behielt. Das
aber that er auch nicht im übertrie
benen Diensteiser, tun die strengen
Anrschristen des Reglemenles zu er
stillen, n nein, über derartige lächer
liche Bagatellen siihlte er sich erha-«
ben. wag er that, that er ledig irl«
im einteresse seiner Nase. Der schlechtes
Tabak, den die Kerle tauchten, dustete’
entsetzlich, und allzu lieblich war der
Geruch. den die Kompagnie ausström
te, gerade auch nicht. Aber Leutnant
von Kanneisz hatte nicht nur eine
sehr empfindliche Nase, er hatte am
linlen Fuss einen noch etupsindlicheren
großen (,eh, und er hiitete sich, den
mit dem Komiszstiesel eines brrve
llttustetierel in allzu nahe Berührung
zu bringen«
»Au!«
Mit einem lanien Schmerzen-ziehen
sani Kouririsz plötzlich in sich zusam
men, aber nur siir eine Selunde, dann
sprang er halb wahnsinnig vor
Schmerzen einem Musketier von hin
ten ans-; Genick.
»Sie infamer Mensch, Sie Hin
tnelhund, ich schlage Sie todt.«
Aether der Musiietier launte seiner
Leutnaut, der schalt wohl, aber ei
schlug nicht, so blieb er auch ietzt
ganz ruhig. »Ich lann nicht dasiir
Herr Lentnant««. vertheidiate er sich
»Warum bleiben Sie beunferd
denn plätlich stehe-itm
»N- it dorh ».c)alt« tanuuandirt
worden«
Flaum-is machte ein ganz erstauntes
Eil-licht und iiesr iein Opfer loo. »Sr I
ec- ist »Halt« losnmandirt does intN
ub gan; iiberhiirt
»Zum Tannerwetten wer spricht;
kkmk sm« seiest-« ins-net« tief dkk"
Dauben-man »er ist nur »Halt« ten-. I
mandirt. wenn das Natnsuando Jahr- «
liuch" est-stat. trat seder sein Maul zi
datteu Wer bat aesbrocbenE Wer mai
der LinnsneH«
Det Mit-letter dem Nu Leut-our
an die Wams Monum- Ivat. tvollte"
M meist-h am Kommt Rest id
IIM und tm MhI Ist. IN war's.
u Mammon-IF
H- MIII Muse-. und de- Don
Hauptmann bekam mms Mino Kopf
Ida-m nehm-e O Ie- Isutas Eis-I
met« vom-Mk Mem usw« MI
iaum sum n NO M t« do itsqu
« M das et 0 IM- ms misse
Gk ums san-u Lan-um ems- IIW
Monm- aam Ists-Ists sum Iskst
iW u M du ac- Vm Wem p
;f9mdtn um« sc s me » M ma
km einmal m muss dom- mä uns
III-c nm kaum Its-Ins Ohio-u ich
samt Um- imks zischt-usw Duc
Nmsmst so IOMII Ob Mwu
sagt wahn- u H R- w
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M. ins-m Mo it »Hu PM- w
cis-um« den Lamms Esse- sog
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Iris-n n- Ien ums Ists-. ein n
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M a is II I web-um«
FU- Omhi mm III its-M Im
stim- M Odium ast- Iam sk
sblanten ViiaeL und so lam, mac
tcstnmen mußten Der Herr Haupt
wann kutschte mit den beiden Vil—
aeln nach vorn, er fiel binteniiber
und setzte sich mit einer solchen Ve
bemenz aus den Satteltnaps, baß er
einen Schnterzensschrei von sich gab
nnd sich mit der Rechten unwillkürlich
jene Körperstelle rieb, die von·ber
Natur nun einmal zum Sitzen einge
richtet ist.
Der Hauptmann stöhnte laut auf,
aber er stöhnte nicht allein, auch Ro
salie stöhnte. Als der Hauptmann
sich mit aller Gewalt in den Sattel
fallen ließ, aab sie einen her-Vertei
szenden Ton von sich, und deutlich
hörbar aina ihr der Aihem aus« W
tlana beinahe, als wenn aus einem
leeraetrunlenen Biersnphon bei dem
Versuch, noch etwas herauszutrinlem
die Lust entweicht Genau so gut-gelte
Titoxzrlir.
- er ert Hauptmann bekam bei
diesem chmerzensschrei seiner ge
treuen Gefährtin einen Schrecten, er
ben te sich vorniiber und sah ihr ins
tote icht, ob si auch blaß geworden sei
Hund etwa di Absicht habe dem Leben
junb damit allen Felbdienstlibungen
Hund allem Exerzieren sür immer Lebe
»n)ohl zu sagen.
» Aber Sltosalie, die, obgleich sie ein
Hanptmannspserd war. fiir das Mi
Ilitör nie ein beinertenewerthes Inte
resse aezeiat hatte, sah genau so tim
lich in die Welt wie immer. Da wußte
»der Hauptmann: sie lebte noch, nnd iaei
Iwisserinaszeu zur Bestätigung dieser
Thatsache wedelte Rosalie in diesem
Au enbliet mit dem Schweif. «
er san truann hatte sich von sei
nein S re en erholt, und der Dienst
nahm seinen Anfang. Fiir den Au
gnblick wurden die Getoehre zusam
mengeseßt, dann begann die Uebung.
Zuerst nab er seine Jdee aus: Man
war (angenominen) von einer größe
ren Abtheilnng abgesandt, um in Be
darf langenomnien) Lebensmittel zu
reauiriren Schon auf dein Wege dort
hin toar man (angenomuien) auf feind
liche Patrouillen gestoßen, nun hies- es
zunächst die Absendung eigener a
trouilleu festzustellen, ob und wie start
Bedorf Vom Gegner besetzt ist·
Die Patronille wurde abgeschictt,
und vom Hauptmann herunter bis-«
zum letzten und diinnnsten Mustetier
mußten alte, mit welchen Nachrichten
die Gesteiten zurückkehren tniirden,
aber itu Jnteresse des königlichen
Dienstes, der leider tein Minnedienst
war, heuchelteu sie großes Interesse.
Das thaten die Leute aus einem
ganz bestimmten Grunde« sie sagten
sich: wenn wir nicht wenigstens
äußerlich sh thun, als ob uns die
Sache Spaß macht, dann muß uns
der Leutuaut, bis die Patrouillen
zurück sind, mehr iiber den Feld
toakhtdienst instruiren, und das hängt
ttlus genau so zum Hals hinaus wir
Um.
So unterhielten sich denn dieMann
schaften so laut. daß der Hauptmann
es hören mußte, dariiber, ob BedarfJ
toohl besetzt sei nnd wie start nnd wo
wohi die Posten tandem nnd ob es
später gelingen würde, das Dors ein
zunehmen, und iiber ähnliche wichtiae
Fragen. Sie glaubten ihre Sache sehr
gut zu machen, aber der Hauptmann
hörte gar nicht zu, er war mit seinen
Iitedanten bei Konstanze und itrgerte
sich infolgedessen, und weil er iicd
Iirgerte, sollten seine Leute und sein
Leuinaut sich auch ärgern, nnd s
sagte er denn tslötitichz »Bitte« Herr
Leutnant, instruiren Sie die Koinuaa
uie hoc-. den Feldwaclitdieust.«
Jeder, der diese Worte hörte. sank
nor Sei-retten iu sich zusammen. selbst
durch Rosatiee Stute lies ein leise-E
Zittern sie hatte iu ihrer zehnjährigen
Dienstzeit diese Instruktion schon so
oft mit anhören niiissen, dass auch ihr
vor einer Wiederholung araute, se
wandte sie denn ie t den Kopf und sub
«l·.eeu Herrn nnd i eiter tragend au, ob
tk Sinkt spirtiiksk Ernst set mit keiner
Worten ulset der Hauptmann bearist
nicht, two in dem Pierdeiebiioel vor
qiug und ale Rosatie ihm den sont
» unoaudte aab er ihr eins an die Oh
ren. »Sieh doch areadeaui Du altes
;lyob «
itnd des-« alte nieset satt gerndeatto·
aber aus seinen Atmen sprach ein
unnennbare-.- Weh
»Bitte. Herr Leut-mut. fangen Ete
IUI-"
KoIIUIIs III-ad III-III voI m III-III
und III-III II IIIII III-III Mein-I noch
IIIQI Wes-III sum II Im das II
III III-. Ich Id- III III II
NO IIIIII OIIIIIIII IIIIIdIu Fuss-I
IIIII dIIaIIIkI III-II du« VIIIUIUM
to II IIIch III-II III cum-III
I IMI III-In W ask-lauen
und IIIIIII am Miqu a I MIII RI
IIIII III IIIII IIIIIIIZ II anIImM III
IIII und III III-IM
IIIIII III-II IIIIIII III-III III
VIII-I m II- Umn
·ddI-Iu EII III-dMIII-II dIIO
FAUka »Im-III IIdI sue- M IIIOI
. .
Ins-IN IIIK III Nod- InIIIsI
IIUIIIIIMIII III-CI IIIIWII Ums
IIIIIII II dem sum Man-m- im
must IIIIIIIII III-I IIIIIII III-III
IIIC III Ums-II II» III mqu
IIIIIIII M bist III-II II III-II III
MI III Luxus-umso III-III
III Mr km IIIIIIIIII
VWII IIL I HIIII san Ist-II
IIIIIIII Ists-O II III M II-: F I
s III Mu
IIIIIIII Om- IIIOIM
»An . II III- IMIII III
—
denn? Aber so fangen Sie, bitte, end
lich an. "
Aber Konnritz sing trotzdem nicht
an, und beständig ruhten seine Augen
aus einem Pferd, das in weiter tfnt
fernung sichtbar wurde. Aber dieses
Werd gehörte dem Adjutanten« unds
Ivo der Adjutant ist, pslegt der Herr
Major auch nicht weit zu sein.
So wandte er sich denn un. und
sagte: «,,Jch glaube, der Herr Masor
tommtt«
Der-Hauptmann bekam einen mords
mäßigen Schrecken, er stand sich mit
seinem Major, der in seiner Lieben
würdigteit etwas zuleide that, wenn
das Interesse des Dienstes dieses nicht
geradezu forderte, zwar ausgezeichnet,
aber da er sich dienstlich selbst nich:
ganz sicher fühlte, war es ihm immer
unangenehm, den Vorgesetzten in se
ner Mit-se zu missen. So wandte er
sich denn schnell aus seiner Rosalie
um: »Wo; wo?« -
Konnrip zeigte aus den Reiter, der
immer näher trun, und erleichtert
athmete der lbauptknann auf, als c
nnr den Adjutanten erkannte. Aber
die Freude war nur kurz. denn der
Adiutant war ihm noch viel unange
nehmer als der Major. Was wollte
der hier? Natürlich nur spioniren, wie
er seinen Dienst abhielt und ihn dann
hinterher bei seinem Brotherrn an
schwärzen Etwas anderes konnte ihn
doch nicht hierlierfiihren So begrüßte
er den Adjutanten auch sehr kurz als
dieser seht lieranritt und den Herren
einen ,.Guten Morgen« wünschte.
»Was wollen Sie hier?«
Der Empfang war teineswegss iiber
trieben sreundlich, aber trotzdem erwi
derte der Adiutant höflich: ,,Spaziereii
reiten.«
Das entsprach der Wahrheit,
Böhme hatte teine Ahnung gehabt
daß er hier eine Kompagnie antref
seii würde Aber der Hauptmann
glaubte ihm natürlich nicht. ,,.lua)
noch seige«, dachte er, »wenn er we
nigstens den Muth hätte, offen nnd
ehrlich einzugestehen, was er hier niilt!«
Am liebsten hätte er dem Adjutanten
gesagt: »Bitte. reiten Sie weiter aber
das konnte er nicht So entselilos er
i sich denn, über den Adjiitonten hinweg
ieinmal zur Tagesordnung überzuge
iien und wandte sich abermals an
iKoiinriti: »Bitte, Herr Leutnant, san
gen Sie ietzt mit der Instruktion aii·«
Der sah jetzt ein, das: ihm nichts
andereH iibrig blieb, als den Befehl
auszuführen, und er hatte sctio den
Mund geöffnet, um mit seiner Rede
zu beginnen, als ganz iinveriuuthet
doch noch Rettung nahte. »Herr Haupt
inacknm die erste Patrouille tonimt »in
rii .«
Das hörte der Vorgesetzte mit Freu
»den, und plötzlich war er sogar sehr
aliiellich darüber, daß der Adjutani
Hals stiller Zuschauer in seiner Nähe
hielt. Ta konnte der mit eigenen Ob
renh bren, welche glänzenden Melduii
iaen seine Leute brachten, und er konnte
E sich selbst davon überzeugen, ioie ta
dellos die ganze Sache tlasipte Si
iiirhtete er sich denn sehr stolz aus sei-—
tuer Rosalie auf und sah der näher
itomnieiiden satroiiille er oartiinasJ voll
;entgegen. U d mit einein Male wurde
; ihm eine dovpelte Freude kiitheiL denr
’er sah statt der einen Patroiiille sogar
izwei ziiriickioniinen
I Die beiden Gesteiten näherten sitt«
iiiiit ihren Leisten dem Vorgesettteu
iiuirtteii vor diesem ..sJa!t«, nalnnes
das Gewehr, dass sie bisher iii de«
Ftrin getragen hatten. bei Fuß. sk
daß es mit der rechten äußeren Stie
sels itze abschnitt, iiitd stellten sittx in
"tto i,tiir iiiii ihre Meldung atiiiistat
iten
Der Hauptmann sah mit Freuden
wie straniiu seine Leute die vorschrifts
inasiige Stellung eiiiiiahiiirii, denn, sc
sagte er sich. auch der leiiitaiit wir:
ed sehen and dein Maior melden nai
meine Leute selbst aiiaesichto des dro
henden Feindes itire Ruhe beiiiiihrei
und aui eine iuoeiiose notiaiimmm
...,ten.
Der bannt-niesen wandte iicn m"
den Geieeiien Peter-fein den Mitm
det ersten Maine-illa Der war nncb
knie. wie jedes-not wenn vie Uebnnc
dei Besen einem-un mich dem Dir
anennna des Den-fee nein-ins werdet
nnd weine nnn vie Muhme iivee
springen. daß doei eine feind use Vid
mit-ne me ieche Musen. anscheinend
ein iinteeoiiiieepeiien. iiändr. Da e
Ime wohle. me der Mann zu inne-:
tie. inienisitie ihn die Heute nd
IM »Mi. des Idinionien Wes wo
ee Idee M sehe neugierig nnd IM
Ind würd-void nnd is Linie et. »die
heim Miete-sen meiden ie.«
Und des Geieeiie Ameise- meiden
Meiste-en m- Iee Wiese-ich Mem-see
eise. sie Ie- Kniieaa Mie. siegen der
Osaan see Ostsee Vesoes we
zugehen ; meide. II Ie- Dissens
— Its echt Die ei Wiss von
« nse nies- deieie is "
A« Inm- .dieiee via-« seen-n me
Wesen uns use sen Mund see Min
mneen Mein ein ieeieo Wes-ein De
Nnvnnnnn feMI nasse nei- Ums
In seist-I send-i ee seen-esse nn- du
dee Nun-Unn- nisi Mes- iee nn»
nim. W- es sei dem Dis-denen diese
Weis-ne est-via . Miee ee m es
einzige-te We en unnen. nnd wi
Mti dies: wissen-P
lind ei UND new-as ad M pie
MIL Auf Its MIUMII oder eins d:
Peini- is m.
« TM Ists-me Reimen JW M
mie. uns m dont-essen- sen-sie
an den zweiten Gefreitenx »Melden
Sie!«
Der Gefreite war am Westanssaana
von Bedorf gewesen. Dort pfleat-.·
sonst bei solchen Geleaenheiten feind
liche Kannllerise sichtbar zu sein, aber
heute lautete feine Meldungf »Dek
ählestausaana des Dorfes nicht be
etzt.«
Selbst Rosalie machte bei drei»
Meldung ein ganz erstauntes Gesicht
und schüttelte den Kopf· da sie aber
dadurch ihrem Reiter fast die Zügel
aus der Hand riß, bekam sie von die
sein plötzlich einen derartiazn Ruck ins
Maul, daft ibr fast die Augen iiber
gingen. Da wurde sie weise nnd gab
das Denken aus und überließ diese
unftrenaenbe Thiitiateit ihrem Herrn
und Gebieter.
Der aber dachte gar nichts, nicht,
weil er nicht wollte, sondern weil et
nicht konnte, er war einfach fassunasi
los. Was hatte denn diese ganze
Uebung für einen Zweei. wenn der
Feind nicht dastand, wo er nach alter
tleberlieferunq zu stehen verpflichtet
trat? Da bätte er doch ebensogut zu
Hause bleiben können. Was fiel dem
Seraeanten Vente. dein Führer des
markirten Feindes, ein, Plötzlich Neue
rungen einzuführen und sich wo an
oers auszubauen?
»So ’n Lümmel«, schalt er plötz
lich laut vor sieh hin, ,.na warte, der
kann was erleben-«
lind ehe Rosalie wußte, wag ihr
wieder geschah. hatte sie plötzlich die
Sporen in den Seiten. Es that scheusz
lich weh und außerdem kitzelte es auch
noch ganz niedertriichtig, und unwillig
rief die alte Dame abermals ein lau
tes: ,,Quiek!«
Als Antwort bekam sie eins mit
der Faust hinter die Ohren. »Vor
wärts«, donnerte ihr Retter sie an.
Rosalie sah es ein, weiterer Wider
stand war vergebens, so legte sie denn
die Ohren an, holte noch einmal tief
Athem und stiirmte dann wie wahn
sinnig davon.
»Gott sei Dank, den wären wir
vorläufig los«. dachte Konnritz, dann
trat er auf den Adjutanten zu nnd
reichte ihm die Hand. ,,"surnoc-, das-,
Sie gekommen sind, nun habe ich doch
wenigstens Gesellschaft Was sagen
Sie nur zu diesem Zauberfest?!«
,,Hiil:erer Unsinn«, meinte der Ade
tant, »ein wahres Gliiek daß der Ma
jor nieln hier ist. Als Mensch maa
der liapitän ia eine Perle sein, aber
als Soldat ist er eine große Null im
Dasein!" I
»Ganz meine Ansicht, der Mann hat
nach meiner Auffassung keinen Schim
nier. Ob er wirklich iernalg ein Ba
taillon bekommt?«
Der Adiutant zuckte die Achseln
»Weis: ichs-? Bei den Besichtigungen
hatte er ja immer einen unheimlichen
Diesel, nnd im Schießen ist die Kom
pagnie ja im vorigen Jahr die best
im ganzen Armeekorps gewesen und
hat der-. Kaiserpreis erhalten, das ist
immer eine große Empfehlung llnser
Major ist ja viel zu gutmüthig, um je
mand umzubringen, so lobte er der
Hauptmann dem Oberst aeaeniiber
stets iiber den griinen Klee Na, wac
wird, ahne ich nicht, aber schade wäre
es: doch, wenn wir ihn eine-«- Tage-J
verlören !« .
Der andere blickte aan»I erstanntl
anf: «69mment? Wieso?«
»Nun, ich denke dabei allerdinask
weniger an ihn, als- an seine Fa
:ni.lie?« «"
Jn dem anderen wurde die Eifer
sucht wacht »Sie deuten an Fräulein
Nelll).3« «
»Viet";ei-t-t auch an die«, meinte der
eldintant answeichend, »die Zahl der
jungen Mädchen ist hier nur sehr ge
ring nnd im Vataillou ist Fräuleins
kslelln iiderhauut die einzige jurng
Dame. Fu wen sollte sich denn der
arnje Leutnant vom iiltesten bis- ruinf
jiinasten heran verlieben wenn sie uns
eines Tages verliehes«
ttonursn machte ein ganz nachdenk
iimev Gefiel-L ««Jiu. dann Verneh- :::.«.r:;
sich eben mal nicht.« f
,,0tibt es ja gar nicht«, meinte der
Berti-stunk ,,ohue verliebt zu sein taan
ein Lerstmrnt ja gar nicht eriitieen.«
»W- aetn auch ohne dein, versuchen
Sie « nur mai. Obhnte.«« I
Der Iktdiutaut haftete alr- wiire ers
sure sei-sen Lungen nicht ganz in Ord
nimm »Sie wissen, ich bin nicht der
stärkste und meine Gesundheit erlaubt
inir solche Experimente nicht, versu
chen Sie ec- -nnl. »in leben, ohne zn
Iieben.«
Konnt-in rnachte ein schlaues Ge
ficht »Sie meinen, ich soll nnr ja nnd
Amen sagen und Ihnen das Feld bei
Fräulein Nelly gratigi nnd franto
überlassen? Ich denle ja gar nicht
daran.«
»Schude«, dachte der Adjntant, »sehr
lieb wäre es mir netvesen«, lnnt nber
sagte ek: »Wer spri t denn von Frän
lein Nelly? Jnteres iren Sie sich denn
fiir sie?«
»Sie ettvn nicht?!«
»Nun sitz ich drin« dachte der le
iutant, »wenn ich ietzt Farbe bekenne,
betreibt der andere seine Bewerbnng
mit Dampf, als reicher Freier wird er
n: ir vielleicht vorgez veren, besonders too
inein zrstiinstiaer Schwiegervater mir
absolut nicht freundlich qesonnen ist
und ich habe dann hinterher das Nach
sehen Und dafür danke ich « So
surrte er denn austveichend: »Was Sie
mir da eben erzählen, ist Inir nnnr
neu, seit wann schwärmen Sie denn
file Fräulein Nelly?«
Konnritz machte ein nachdenklichesz
Gesicht: »ossen und ehrlich gestan
den, weis-. ich das selber nicht. Aber
so viel weis; ich denn doch, Fräulein
klielln iit siir mich der Inbegriff alles
Schönen, Lieben und Guten, und ich
wiire der gliialichste Mensch, wenn eo
mir aelänge, ihre Liebe zu erwerben-«
»Ich auch«, dachte der Adiutant,
dann meinte er: »Wissen Sie, so was
sagt man so leicht hin, aber es werden
nicht alle in der Ehe aliicklich, die es
erhoffen.«
Konnriti nickte zustimmend: ,,Gan
meine Ansicht und deshalb gebe t
thnten den auten Rath, heirathen Sie
nt .«
«— er Adsntant biß sich ärgerlich aai
die Lippen. er war abermals hineinge
sallen. Nach einer kleinen Pause aber
meinte er: »Ich will mir shren Rath
überlegen, aber ich will ·hnen auch
einen guten Rath geben«
»Und der wäre?«
»Sprechen Sie qeaen keinen Men
schen, qeaen keinen Kameraden davon,
daß Sie sich siir die Tochter Jhres
Hauptmann-, interessiren. Es wäre
doch immerhin möglich, daß Sie Ihre
Ansicht über die junqe Dame ändern,
oder daß aus der Sache nichts wird,
und dann ist es nicht nur siir Sie.
sondern in erster Linie siir das junge
Mädchen unangenehm, wenn Sie beide
zusammen im Gerede gewesen sind,
und Sie missen ja, wie hier in der
Stadt geklatscht wird.«
Er gab dem Kameraden die Hand
und wollte davonreiten, um dem Ge
spräch ein Ende zu machen, da tam der
Hauptmann im vollen Galopp zurück
gesprenat, und er entschlos; sich, doch
noch einen Augenblick zu bleiben. Das
mußte er doch noch mit ansehen, »wie
sich oie Sache hier historisch cntloickelt«,
sagte er sich.
Hauptmann Mehring hatte var
dem scharfen Ritt und dem Aerger
einen dunkelrothen Kopf und er wurde
tsor Erkennan beinah blauroth im Ge
sicht, ali- er seinen Leutnant im G
spr«ich mit dein Adjutanten trasz »Herr
Leutnant, wie kommen Sie dazu, sich
hier zu unterhalten? Jch denke, Si.
infiruiren die Leute iiber den Feld
wachtdienst·«
»Deine nicht, eiJ ist oeraebeng«
dachte iisii lionnrttz im stillen, dani«
aals er zur Antwort- ,,'J(ii) glaubt-«
der Herr Hauptmann tviirden jede
«.)lnae.nl8!iet suriictkolnmen nnd dess
halb hielt ietz- ees nicht der Miihe werth.
erst anzufangen, ich wußte nicht, daß
der ssserr bauntmanu io lange fort
lileiven wiirden.·'
tFortjetzuna folgt)
Ein Gase-dies empfahl in No, 274
der Fürstennmlder Zeitung feinen Gä
sten für Mittwoch den 2:3. d. Mis.
Spezies-Gesichte Der Mensch zieht
das Bubkitukn oft ebenso stark an. nis
gute Speisen-ins Hirn-Einst
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Wer immerfer gezwungen ist. Ko
Inbdie zu spielen, file den ift das Le«
den ein Trauerspiel.
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Wer nie ins Leben töricht war. ein
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