Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 15, 1910, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Kloster Wendhusen
WM.-.s -.Y«.s..-.sr.r.mk.»mmsim .www-wissHrowimrxrofxvfxøfjjkssith « NUIOMMJIJJJOWJTIJNJYO
Roman von W. Hei
DAMAGEngEXE-MADEsojwktixzrww
(12. FortfesznngJ
Wieder schwieg sie und aus Tante
Ediltfs Stimme tlang es wie Weinen:
sie sprach lange, lange: zuweilen wurde
ein Wort vannischen geredet, das klang
fast bittend und weich.
Weil ich sie eben so verab-—
cheute, wie Dich«, sprach Tante
ntptsosi ietzt wieder. »Bei-or sie
sam, hatte niemals mein Mann iiber
mich geklagt, hatte vielleicht nicht ge
wußt, das-, ecs anders sein könne zwi
lchen uns da sah er des Bruder-s
sing-es- Gliict.« » « ·
is ,
,,-U, Wie m) dieses Jnrluarmrr secu
gehen der Beiden hasztr. Sie sahen
nur sich, nnd was der Eine sagte, that
des-« Vlnderex nnd da schien es mir, als
richteten sich die Augen meines Man
nett after als nöthig aus dieses schön-e,
junge Weib, und als schtneisten si
von dort onewursovoll zu mir heriibet
O, ich wußte, daß er einen Maßstab
anlegte; nie war solch’ eitt Sonnen
schein in unserem Hause gewe en, wie
er iiber jene Beiden auggeao en la .
Und meine Ahnung troa nicht« u
kam zu der ersten leidenschaftlichen
Szene zwischen ihm und mir, ich weiss
ev noch mie heute; ich war tinsteree wie
se und»stach deshalb wohl doppelt at
Irren jenes schöne, elsenhafte Wesen
a war ed so natürlich. das; er mit
den ersten leisen Vorwurf machte we
gen meiner Kälte und Unsreundtichleit,
und mir wie im Scher dieses, keinee
ern thasten Gedantene fähige, soegkoze
Ge chiivs ais dae nachahmungewert e
sprel einer Frau hinstellte, die ee
in Wahrheit verstande, ihren Mann
glücklich zu machen-«
« sie mich das krönlte, wie mir dae
jeden Blutstro sen zu Eis gefrieren
machtel Jch fand mich und meine
titchttreue unerhört beleidigt, und
hite dieti um so tieser, da ich mit
agie, ich vermöchte mich nie u ändern
Und wie unt Geierkrallen faßte inieh
die Angst, ich könne auch das verlieren,
, m r das Leben al ein noch wertb
machte, die Liebe meines Manne-et « ch
kais vielleicht M schwarz damals, a r
ie Art und eise, mit der jenee to
kette Geschöpf nor seinen ernsten Auaen
um rgauleite, mit der er aus ihre
Nr eeeten einging, brachte mich außer
Zir, und dann das Andere weißt
u —- ,«
Da zog mich Charlotte hastia sort,
durch die geössnete Thiir meines Zim
users.
Gehs Lena, aeh’«, sagte sie und
driielte mich sast grwa tsam iu das
aitmodische «Zopha. Ich was-te da
male nicht« weshalb sie mich sorthaben
wollte; ich hatte nichts von dem begris
ssen, was sie gesprochen nicht geniertt,
da? zuletzt mit dem eitlen, toketten
Gechö s meine Mutter gemeint sei,
meine lutter. in der ich alles dao ver
ehrte. was nur aus Erden eine edle
rau schmücken idnnir. Wie hätte ich
überhaupt einen klaren Gedanken sas
sen können? Mit tausend Gewalten
packte mich der kurze tilbrisi jenes
0seauenlebeueil Alle diese Leiden, diese
hrrthiimer sollten aus Dem entsprin
gen können. was die Menschen Liebe
nennean Aus der Liebe, die ich mir
als das- Wunderdarste, Seligste itn
ganzen Menschenleben vorstellte?
· Dort saß Charlotte; wag war aus
— ihr aetvorden, dem lebenssrohen Miid
cheni Wäre sie nicht tausendmal
glücklichen wenn sie Robert nicht ge
liebt nnd da drinnen jene Bei
dens
»Chakloite", scaaie ich nnd trat zi;
ist« »Charlotte, tndchtest Du nicht lie
der, dass Du Robert Verta nie ge
konnt hättest?"
Sie wandte den Kovs nnd sah mich
an: es war ein blisiiiutliches Aniieuch
ten in den blauen Auaeu sast wie
seither · .
«O,»tiind, wie Du sr.iast«.« etioi
derie ««e nnd eine tuaine dttosettalutt
iiberiog das bleiche Gesicht »mac- singe
ich an ohne jene tsrinnernuat Ja(
ist ija W Mit away »du-l
su- ssbcu sm- Ist-ist
Des tm usloasseb you um«-sont 1
FOR wollte »wir-tm
Vorm brauchst Du fem- Mitm
mäulchh dann bist Du ja nicht un
II
III Im swwtmz ev um etwas t
Umt Antwort das mich versions-tun
lieh Und fo Web es WI Wiksm
IM. W sich hit- Mino-sinnig durch
hol-m Imim schlich Dann imm
Orts-m aus und aina in samt-s
Im. usw sah ich mich ein« tumm
Mit-Mem um die Ihm zu Wien
MJC ISM Tom-Guid wein vor
ANHANG-. Ue Lampe dumme
III III-I l m Mist von qui eit
MM Ost Und vor W its-)
Wo III-III vam Ovid
Of Im sit sitt ein Ummx
III-IN Mi- tut was am m
MM III-II- Ioi Bahn tub
; Ins Ost. sind und Im
»Im sit tin- Susk mu
MU just NO Wt M 77
III its begu- ism in its-tm
IIM mässi- SI man i»
Id- MZÆI M Ich mis- » »
M Mc sei-n Wut iudt w
tm mmxuv w m Muts-«
ä III G mat- tm Mut
sum Ums-m M
MI- t atm- ,"-W m w
m Im- dre Hm
tm sem- Wut-N
« M se ists Reh auf NO
»Halt ein, Lena."
Und dann wieder nach einer länge
ren Pause fraale sie:
»Wie heißt der vierzehnte Veris«
»Gott, Dein Weg ist beilig«, las
ich« »Wer ist ein lo mächtiger Gali,
als Du, Gott, bill? Du bist der Gott,
der Wunder thu«
Da niclie lie und lalieie die hände.
,,Amen!« unterbrach sie mich laut.
»Wer böile gealaubi, daß mit noch
einmal usammen kommen wütden2«
begann e wieder; »nun wird es klar
werden Wilchen uns nach langer Zeit
is Vieles, was dunlel war. Und
Robert kommt zueiickz ich will zu Ihm
Beide wollen wir Zin, lie und ich !«
«Chatloile?" eie ich halli .
»Nein«, erwiderte lie, ,,Tseeele von
Dempliofll Ei ili mir, als ob ich
träume· Du bill der Gott. der
IJliunder lhul!«
Wac- an jenem Nachmittage non
weiter gesprochen worden ist mischen
den beiden so lange oer eindeten
Schwägerinnen, habe ich nie erfahren
Jztortiiusig blieb noch Alles beim Alten,
und Frau von Demplwss tam nicht
herüber und Tante Edith besuchte nicht
die Vilta, und doch war ee andere ge
worden.
Worin es eigentlich lag? Wer tanu
ed sagen. Tante txdith hatte ihr rnhi
ges, ergebenes Wesen wiedergefunden,
das so anmuthend, so sriedenvoll war:
und unermüdlich liebevoll sorgte sie
um Charlotte und suchte ihr Trost
ein nspreehen.
Herrn tam in ienen kurzen Winter
tagen beinahe tä lich in das alte Klo
ster und hats mt Verläugnung ihrer
selbt grobe Kinderhemden ur Christ
bel eerung nähen, so dass elbst liter
irdt ihr einige anertennende Worte
pendetr.
Auch er sprach täglich bei uns vor«
und sene Stunden waren die traulich
sten, die man si denten tonnte« Wir
wunderschon mit te es doch erst in der
geheimnisvollem reizenden Weihnachte
zeit geworden sein, wenn nicht der
düstere Kummerschatten aus alten
Stirneu eiegen hatte
anwi chen tras man Vorbereitun
gen zu Gerbardt’e tlieise und je näher
die bestimmte Zeit tam, desto miszver
gniigter wurde er,
»Gott weiß, was ich da draußen
sollt« sagte er ärgerlich eines Tage-.
»Ich bin mahrhastig ganz gesund
aus Vorsicht, erttärt unser alter Medi
zinalrath aus Vorsicht! lind es ist
tädtlieh langweilig, so allein herum-u
reisen, noch dam, wenn man, wie rett.
die lieberzeuauna hat« daß das ttteld
unnäthiaer Weise ausgegeben wird«
»Dorh, Gerhardt, Du niuszt!« lrä
stete Charlotte freundlich »Da-i ist ja
das le te Mat, im nächsten Jahre
bleibit u bei uns.'«
»Jamohl, bei uns-", usiichtele Ferra
bei, »wer weiß, wo Lottchen nächsten
Winter ist t«
,,.f)ier!« aab Jene zurück. »Wo
sollte ich lein?«
Ferra zuctte die Schultern.
»Mäglich!« sagte sie kurz.
Und das Weihnachtosest zog vor
über stumm und talt nnd traurig
Nur siir mich gab eo eine Freude;
nnd siir meinen Liebling, der so iu
belnd aus dem beschneiten Schlitten
sprang, brannte ein Bäumchen in
Tanteo Zimmer, und unter ihm hatte
eine satt väterliche Liebe siir den schö
nen Jungen ausgebaut. ttlerhardt war
tieriibergetommen in der Dämmerung.
um ihn zu sehen und die ganze sauber
volle Weihnachtoeligteit die aus den
duntten siinderaugeu leuchtete
Doch da- ueesiog wie ein Traum
nnd Geora reiste wieder ab; iu sei
nein Tiischeiien aber trug er mit wati
rein Stotre due Schulgeld, iiuo ich er
striett und erhätelt hatte« denn Vetter
tttertmdt durlteu um telneu tiireio
goa- metie Sorgen auiaebiirtet wer
J en.
gehe m- zu m neunte-. Lea-.
wie le ander-an z»Im-en . versicherte
n mais-tm. ich schreibe muss
em- In meinemu Maria-In damit Ins
Varus um« and auf du Mist-ad
msthe ich ais-i zu Moskau Du
weist is. clm umtas out-l Mit mitt
lmmu umso-I hinauf
»Du dM ein liede- Ueikm Nerl
Weom Du haft Ia nun over das
Tofwnwld Mk die aute Umsat. daI
Inn-M Du wol-f auch einmal Soan :
ums tm Stück Nimmt Meu
CI schwen- oeu Kopf
New Leim m Mk- M dms
mkNV Vu. Mo ich nie-den wul
M wiss ein Ist s wichen und den
out-W TM im W Ma. und dazu
muß TO so einen No- Udm mit m
um Imm- uus dot- dmielm im
Im to IWU mit-tm i u Man
tm et I Not Stunden Mir m
Its Mu- piaumnse WIN- mit-m
AK und an dem ums M- u- W
i m and Imm M
him Its- Mut-Ia Ums und dank
»so Io- GI Me. es We um
Its 0 Ins- auf muss-M Isim ans-»
sont-m Muts
I H n mi.
. M um tm mäcdmm Ums-um
Ida M Ich Inmmsmäcsaucm du jun
Miso-km uns Ho Man W
im. I cum Stunde wsu um
III ihn-O min anhat- um
M Ooss Im Ums-. am cktemx
mä- IMMMI Im m- w
UII u M Mc um
vom But i mem- ma
Ih m Ue Ist-Se- km us h
aus Ist-Mk IW In M sum
und ihre Mutter die Fabri, die sie ie
densalls ohne Wissen der Kinder un
ternehmen wollte, ausgeben mußte
Und so hatte denn Innie Edith
allein im Schlitten gesessen und der
schöne Plan an ihrer Seite war leer
geblieben, so begehrlich auch meine
lLiiicke aus dem eleganeen Gefährt
ruhten. Tanie hatte mich nur zärt
lich bedaneri, daß ich so allein ble
ben miisse, und war ilingelnd davon
gefahren, alt ginge es zum stöhiichsien
Fest. Und doch war ed ein beiiimmers
ieg Mutter r, das sie zu dem ties
aebeunien Ort-Hm spa. «
Uno wie ich so allein sasz und it
den aliinzend toeiszen Parl hinaus
schaute und Nähnadel und Faden
mitsm in der Arbeit stecken ließ, da
kamen mir so viele wunderliche und
trauriae Vorstellungen das-, ich herz
tlopsend die tstiiherei wegwarf uni
mir ein warmes Tuch umbaut-«
Ich wollte in die srisehe Lust hin
aus oder zu Gottlieb, meinetwegen
auch zu Jette in die Küche, nur nicht
mehr allein bleiben mit solch« diistes
ren Gedanken, die alle fragten· Was
soll in der Zukunst mit Dir werdens
Wie ich daraus lam, zum ersten Malt
darüber nachzuariibelM Ja, wer kann
et- snaent Et- sind unaehetene Gäste
und sie lassen sich nicht abiveisen
Als Tante lxdith vorhin reisefertia
vor mir stand, da schaute ihr Gesicht
so alt und trank aus der dunklen Ka
tsu4e, und just so ein Zug von Müdia
teit hatte um den Mund meiner Mut
ter aeleaen in ihren letzten Jahren
Wie, wenn Tante Ediih tiirbe«-» Wo
hin sollte ich bannt Drüben in vie
Villat Da- wäre entsetzlich, zusam
Jmen u sein mit Ferra und Tante
lThere e und hier bleibe-it Ja, rote
»konnt’ ich denn das, allern? Ja
sschauderte zusammen: wie lima
dauert en noch, bis Georg erwachte
ists
Und wenn Gerhucdt eine juna
Frau ? Ich s cak plötzlich em
por; et- that weh, m r dies vorzustel
len, ich mochte mir Steine net-en ihm
denken. Und doch, e- wird kommen
vielleicht schon bald es ist ja wun
derbar aus dieser Welt.
Da tinna ein seiter Schrit den Kot
ridor hinaus, und im nächsten Atmen
biick stand Gerhardt vor mir. Das
Blut stiea mir ins Gesicht und meine
Auaen sahen seit in Boden iu uie ge
lannter Verleaenheit
»Ah, lsousine, ich sehe, Sie wissen
schont« sagte er zwischen Ernst und
Sehen »Sie haben Recht, sieh iqu
einmal ariindlich zu schauten- So,
unn setzen Sie sich.«
Er führte mich zu Tantes Lehnstuhl
am Nun-in uisd nahm mir gegenüber
Pia .
ch will Ihnen einmal einen Brie«
vorlesen, der mich vorhin in das dent
bar aröszte lkrsiaunen gese t hat«
sich waate scheu zu iym hiuiilzrr
tu sehen, aber sein Gesicht war hin
trr dem arnßeu Brieiblatte verboraen
»Ich bin nur froh. daß das Schrift
stuctchen noch nur rechten Zeit eintraf«,
ischob er ein, ehe er zu lesen braun-n
»Viel-er Vetter! Anbei erhältt
Du das Schulqeld für du«- Neu
iahrssQuaktal «;utii(l, weil ers schon
bezahlt ist; Siena bat tan genöllt
Ich dnnle Dir auch sehe schön fiir
alle-« Liebe und Gute. aber Leim
laut, Du solltest nicht Allei- ftik nur
bezahlm Du hättest ietpon sent-a
Geltern bin ich in- Lateiullilven
Einen heeoitfqelonnneu. Adieu,
lieber Bettes-, grüße Lena und be
halte lieb Deinen Vetter Genua-«
Er lieh das Blatt sinken und talp
zu mit ldekübetx es leuchtete etwas
aus feinen blauen Augen, das- weder
Horn noch Freude war. das mtch altes
zwan soloet tvemuleben und mit
das Ihm ltütmllch tlopfen machte
Gl- mw sin- tleuu This-un LI-«
us«. state n weis-. »und Ich will es
nun e n Mk alle Mal nicht haben, daß
dicke Inn-n da Mächte lang auf fetmt
Its-Mk ruhen. um ihren END Ost m
tin-n. IQ mäsve ernstlich M sein
mit Taut- CVW Ah M us «bessei
Odem and auf da kleine Ad« u
Inn dem aus-It me en Herzen. mä te
Ich nicht« daß alle i re Opera-a in m
sitz-sen auf-se n. in der Sok s m- up
tm usw-M chm Sohn. m mus.
Leim. wie sann im mhig sit-steifem
wem- ixd mit dem-. Ef- Wn des-äu
Ha in Um this-Wen Wahl-· unt eine
Last m Itqu Da wem m) am Wh
tsmä Reife Reife fein Mien. die Uns
Un Web-I sum-knien ussv «
»Um Himmels with tief Ists et
schlich ,
Weins-« Soll nd doch »Um-« man
» III-sc Wut-I We mit amv m
komd-us Mut Kapimmn mehr »Hu
»Im-m den-d mächmchkd Aruns-?
Hm imstan- Gsk « m um mig
mbm. wenn M komd-ou M Sah-u
umschwärmt und kommt sank nah
Im m mit « n Nach od.
»Mit-um « am person-den« dumm«
W zu Ma reim- Rmu schlagen We
um mik« ums-sum n msb wi- wir
W dont- dkpk mw an W ev mirs-v
usw Mund mu. vidms » m M n
m kam
»Do. nnd nun dav- ckid nost; tust
Um im OBE- Jksd im- mim dem
MS VIII-M MI- Vmst und Uan
ist«-Mk China-m Cis-km Mc mos
Mi u« Tom- W Wen-s nim
mst-« u» Mu- m traut wen-m to
Hm Äms dienstmiekttmu ists squ
TO jap- "·.-dsms sma- Umsowa
« nun-t- anms sinkt-schmissen um«
mdst auf Im Gm- IM Inn
innn ich es leider nicht beanspruchen
sie hai lein Auge für dergleichen, und
außerdem ich glaube nicht, daß sie
es hier aushält den Winter hindurch·
Mutter araeniiber ilaat Charlotte nie;
so bleibt mir nur noch Tante Editn
aber ich mag diese nicht quälen; wol
len Sie mir zuweilen Nachricht exe
beni«
,,Grrn«, versicherte ich.
»Ich danke schon im voraus, iiou
sine. - Unowie Antwort. darf ich sie
an Ihre Adresse ienden'Z«
»O fal« rief ich entziieli. »ich habe
ja, außer von Geom, noch nie einen
Brief bekommen.« »
Gerlmrdt lächelte; dann zoa er
seine Briesmsche hervor und nahm
ein Blatt heran-. ;
,,Cousinchen, also zuerst Montreux,i
dann die italienischen Seen, iiberl
Mit-»u- kmch Florenz und jchiietziichi
Napoli. Haben Sie schon einmal et-!
ioas iiher den Ort gehöri, von dem
ver ocinliener saqts »Wenn Du Neapel
get-Hen, so stirbt-«
»Natürlich, in der Geoaraphiestuni
de«, ertliirte ich fast getränkt.
»Ich möchte, Sie könnten mitkom
men, Mitadalene; es ist wonnig dort,
und doch . Rennen Sie das kleine
Lied: Zwischen Franlreich und dem
BöhmernmldW
Ich schüttelte ven Kopi.
»Nicht? Charlotte sang es reizend:
vielleicht tvinmt ilir dvch einmal eine
fröhliche Stunde, dann singt sie es
Ihnen au wohl ver sie hat einen
Vortrag tv e aeschaffen siir diese stei
nen Lieder-«
,tI-harlvtte singt gewifz nie mehrt«
rief ich aus, verstummte aber. Durste
ich es ihm denn sagen, das-, sie weit
unglücklicher war, als die anderen
Menschen wußten?
, Niemals mehr? Meinen Sie,
Lena? Ich fürchte es fast auch«
sagte Gerhardtx ,,sndessen, Charlotte
sie ist noch so jun , ein solcher
Schmerz mus-, sich aus luten; es wäre
unnatürlich: verbarrte sie immer ir
diesem trauriaen Zustande; ich hoffe
viel vvn einer Reise für sie. Nun
will sie aber Wendbusen nicht verlas
sen, und man darf sie nicht zwingen
ietzt die Zeit, die Zeit mus-, da
lielfen.«
Er, Ivar ivalirenddem langsam in
Zimmer auf und ab gegangen, nun
blieb er var mir stehen.
»Hat Ihnen Cbiirlvtte ich mei
ne, Sie waren vertraut miteinander
niemals von ihrer Liebe gesurv
chen't«
»Nein. Ich habe sie aber gesehen«,
sagte ich ihm muthig.
Warum sollte er eH nicht wissen?
»Wen, Cvusine«t’«
Ich wurde ratl) iiber meine dumme
Antwort
,,Cliarlvtte und Robert, als sie sich
eben verlobt batten.«
»V«lvbl halten«-» cies ei erschreckt
und staunend.
»So weit war es bereits gediehen?
Wann war das, Lena?'«
»Am Abend vvr dem Duell«
tfr schwieg und schaute bleich zu
Boden.
»Das arme, arme Kind!« sagte er
dann im Tone des tiefsten Mitleids.
»Das babe ich nicht gedacht; so tveii
alanbte ich sie nicht aetvmmen !«
»Es spaltet ein eigener Unttern
Eber den Frauen aus unserem Hause«,
begann er nach einer Weile und fuhr
hestia mit der bund durch seine surr
ten, blonden baute. »Schon auc
tänast verganqenen Zeiten klingen al
lerhand wunderbare ronmntische Be
gebenheiten zu uns herüber- Entfüh
runq, ins Klostersqehem leidenschast
tich ungtitetliche Eben« ia. sogar einen
Selbst-now zu dem es eine Urgroß
tonte von une trieb, ais ihr Gelieb
ter unter dem alten Iris bei ort
tirch stel. Meine Grvsnnutter erzählte
iuttunter die Musen-euere jener tragt
schen Geschichte. und tote man qesucht
in etner jener dankten Ottenerxuichtr.
vie dein bluttaen Tage seines-su. nnd
envtteti das set-due Miit-nun unt zer s
schinetterteui Leute« erschosseu .
sank-: sie hatte es nie echtee Soldoteu i
ttnd verschmäht. Gist eu uetunen overt
tue Wasser eu svrtunen nnd hatte
auf diese site Frauen unqeinöhnlietu
Werte m ueveu wenden me ne unu
ihn nicht zu tragen vermeinte «
»Und to ttht wettet vermeinen tin-H
unt Lunte mitttt tue uns Ferm unn;
Charlotte. re ttt wunderbar ni-) entne
tetn Sen-en nnt unserem Laute Dire»
Leben nietner tstteru tout tult unr
entdehrte teben Zentner-Irre von Vieles
Feeru dat. so tun wie thee tkde We »
mein wie unerltuittett Mehr nsett tie
etueu Andern siebte. dem sie .in
Itamtce einen Nort- ertttetit nieste unt
due nein- Kind Utmtotte ttetn due
Blut hee Bruders titesten etvttitieu
stku und ttmm Wurf eminentem
neun weinte unerttnutsthu werden«
tsr tieeHuu der-unt hat«-I un situ
ueee uut nun Jl- eu irr-retten
.t-«enn«. traute er unst- etner stt into
we nur tut-en bieten-un SWe innrer-«
Sie must sueuu Die Feuersan se- »in
wu beeren tue sum-u unr- ee spare-z
su unntusttkn neu-seien Ideen Reue-«
wesen m eitel-sehn i«
JM Ud We Meer est-senden erci
tsmv aber ttne Auen-est «
»Mein usw« lernte er trete gute
umset- isd the ruhte se treten Lin
fester-ten u Mr MN Neunt Jus-sw
tenso
«c«· de « erwiderte txt-. Nr tetdts
see-m iu- xxt tizrm trug-) th UND thust
denn ne ists meine used wenn txt-,
i
an Charlotte’5 Stelle wäre, so ging-.
ich zu Robert nnd sagte: »Du bist
schon unglücklich genug, Du sollst ec
nicht noch mehr werden; ich gehöre zu
Dir, und wag die Welt saat, das solls
uns gar nicht tiimrnern!«
Ich sprach mit vollster Ueberzeus
gung, und begriff in diesen: Mo:
inent nicht, warum Charlotte nicht
längst dasselbe gethan
Gerhardt stand jetzt dich vor mit
,,Dag wiirden Sie thun, Cousinc?«
»Ja! Denn das müßte eine er-.
lsiinnliche schwankende Liebe sein, die.
sich deshalb abwenden wollt-. Ich
bin neulich in der Kirche aewesen und
habe gesehen, wie der Prediger nachs
dm Gottesdiensie ein junges Paar!
traute. Da gelobten sie sich, in bösen
und guten Tagen getreulich bei einanks
der en stehen, in Noth und Tod und;
allein Schicksal; nnd ist denn ein Ver-s
sprechen, das man sich giebt bei der»
Verlobung, nicht ein ebenso ernsthai
tes, wie vor dem Altar-' Wenn nun
Charlotte und Robert bereite getraut
waren, wiirde sie dann nach jenems
Ungan sofort sein Haus verlassen
haben? Hätte sie dann nicht gerade die
Verpflichtung gehabt, ihm doppelt treu;
zur Seite zu stehen? Nein, sehen Eies
Vetter, wenn ich mir dente, er sitzt da
in seinem Schmerz, seinen- Gram, al
lein in dem weltiernen Hause, ich
ich weiß nicht, ob ich es anshielte, ihn
ohne Trost zu lassen - ich glaube es
aber nicht« O, wenn ich es nur Char
lotte sagen tönnte, wenn ich nur '"
Ich schwieg bestürzt, denn in der
hereinbrechenden Dommerung hatt«
ich hinter Gerhardt ein todtenbleiches
Gesicht erblickt.
,,Charlotte!" ries ich erschreckt,
,,«ka, da stand sie, und Niemand hat
te ie eintreten gehört; sie sttihte sich
aus die Lehne eines Sessels und ihr-e
Augen hinnen sast oerzehrend an mei
nem Gesicht. «
,,Maa·oalene", sagte sie leise, .,wiir
dest Du mich begleiten nach Fälle
rothes-'
»Charlotte, Du wolltest?« riet ich
überrascht. »Um Gottes willen, Char
lotte!« itaninielte auch Gerhardt er
schkkckL
Da richtete sie ihre zarte Gestalt
hoch nut, ein Hauch von Röthe iloa
iiber ihr Gesicht, sie trat einen Schritt
näher zu Gerhardt.
»Maadalene hat Recht!« ries sie,
»ich hin treulos und nslichtveraessen
qeioesent Jch habe ihm iii jener
schrecklichen Stunde, als er in seiner
Verzweiflung zu mir kam, gehei
ßen, er solle von niir gehen! Habe
mich von ihm abaewandt, anstatt ihn
in trösten und ihm zur Seite zu ste
heit, iisie es sich aehörte siir Diejenige
bie noch vor wenia Stunden gelobt
hatte, sein Weib zu werden. Ich habe
ihn aehen aeheisien, weil ich wähnte,
dac- Btnt, das er bei-nassen, trenne uns
bis- in alle Ewiateit Es ist mein
Bruder-, den er getödtet hat, ja! Aber
that er es- nicht gezwungen, aus Noth
wehr? Geschah es nicht absichtlog,
diirch einen unberechenbaren Zusalllt
Robert stand meinem Herzen tausend
mal näher als-. Joachim - was war
er inir im Leben? Nichts! Er ist ein
Mörder meines Glückes-, er hat frevent
lich aestiielt mit einein illienschenlehem
weil ihm das seine nichts mehr galt.
ihm nichts mehr gelten konnte. Keine
einiiae Stimme in meinem Herien
spricht siir ihn, jeder meiner Gedanken
tlaat ihn an als Den, der mir mehr
aenoninien als mein Leben! Maada
leite hat Recht Seit jener Stunde, wo
iih ihn scheiden sah, habe ich mir das
selbe aesaat, was sie soeben aus-sprach
und ich habe aerunaen niit inir selbst:
ich wollte sie nicht hören, diese Stim
me, und warum? Weil mich dar
Wort erschreckt: Er hat Deinen Bruder
neiiidtet8 Weil ich munte, alle Welt
iriirde die Hände erheben nnd »Wehe!«
schreien über die lieblose Schwester
Und ich tann d
mir, Bruder, i
Sie hielt ihn «
aeaen, ihre Aug
schlossenheit und-Es
tung laa eine nikts
kraft ausgeprä .
Gerlyardt er f t:
»Cbarlotte, hast
was- Dn verlasssts?« be
»Ich din es nicht
scheiden hat in die e , v e
Du nicht Deine Mutter schmerzlich be
trüben, die zu schonen alle Ursache vor:
banden ist? Bedenke, sie war jeder
Anniibernng Robert-«- in ties ter Seel;
abgeneigt und, jetzt ess- it unmng
lich, Charlotte beruhige ich«, bat
er ergriffen. »Ich fühle, es ist gut und
recht, was Du «sagst, aber Du bist auf
geregt jetzt, wir wollen ruhiger darüber
reden, wenn laß erst noch eine
Zeit darüber hingeben!«
»Meine Mutter?« fragte Charlotte,
nnd ein siegegfrohes Lächeln flog ei
nen Anaenblict um ihren ieinenMund.
»O, Gerbardt, wenn ich Alle-s so ge
nau wiiiitr. als daß sie meinen Ent
schluß billian wird! Du kennst sie
nicht so wie ich. Aber wenn sie auch
mit ihrem ganzen Sein daaeaen wäre,
ich tbnnte nicht anders, tuiirde nicht
ebener-biet Iverdeii,»bis ich itni gesehen-.
cht anders! ilf
te Dicht« H
iden Hände ent
l chteten von Ent
ree n en l
tterlse Bill-XI
hke Heinri
l bed ,
HEF- chiigikdkå
ulls Wall-W Weinen-ur- uswqu
denn? Nein!« ries ste, »nein, Gerhardt,
ietzt will ich zu ihm; meinst Du denn,
ich wollte so sriool sein nnd ihm sa
aen: »Hier bin ich, hier hast Du Deine
Braut wiedert« Nein, zwischen unserem
Liebesalück da lieat es gewttterfschwer
nnd finster, und wer weis-» oh ichs
-nals diese Wollen lichtean Ge ’, ·- u
tennst mich nicht, Gerhardt, i be
nicht daran aedacht. Jch will ihm nur
zeigen, daß er meine Liebe nicht ver
loren hat. Ich will ihm nur ein Wort
des Troste-El sagen, ihm beweisen, daß
ich einen- Charatter besitze, der sest-«
hält an dem, was er slir nt und recht
erkannt; will nur mich elbst beruht
gen, denn ein Leben, wie ich es jetzt
siihre, ist fürchtet-licht Immer noch,
immer sehe ich sein traurige-, bleiches
Gesicht vor mir, als ich ihm unabweis
lich sagte: »Wir müssen uns trennen,
Robert, aeh'! O, wie hab’ ich es nur
aetonntl - — Gerhardt, nur das- Eine,
ich bitte Dich!« ries sie und saßte sei
nen Arn-, als er schwieg und ernst
auf sie niedersah; »dann gehe ich mit
Dir, schon morgen, wenn es sein muß,
nur laß mich ihn noch einmal sehen,
Gerhardtx Du weißt ja nicht, was eg
heißt, ein Gliick verlieren, das man
schon so sicher in den Armen hielt .«
Der große Mann schlang iiirtlich
seinen Arm um die behende Gestalt der
Schwester.
,,Wann willst Du fahren?« sragte
er leise
Aber statt alter Antwort schrie sie
unf; es war wie ein Erlösunggschrei.
den ihr armes-, gequälte-'s ijiecz aus
stieß.
,,Gleich! Gleich!« rana es sich von
ihren Lippen» Gert)ardt, so rasch Du
ittllllsi!«
Er ging an den Nebentisch nnd
brachte ihr ein Glas Wasser-, dann sah
er nach der Uhr:
»Ein Viertel aus Fiins um neun
Uhr tönnt Jhr dort sein. its-H ist mir
eine Beruhigung, daß ich Tante Editlt
dort weiß. Aber Dein Versprechen
Charlotte Du lomtnst mit mirs-«
»Ja, ja!« Sie svracti es bastia,
«wol)in Dn willst; und jetzt zu ihm,
nach Fölterode!«
Eine Viertelstunde später hielt ein
Schlitten vor dem Gitterthoy Gott
lieb saß aus der Pritsche-, und in dicke
Pelte und Dreien vernnunnit, liob uns
csterhardt hinein.
·»«’fahrt aliictlichZ« sante er denn-at
,,il)r loinntt noch diese Nacht zurück
Ihr tiinnt Iante EdittN lttsekdo Vk
nutzen, die sind ansqernlst «
Martchnna sollst-l
P J
W MÆ sehr W« IM« U hab UMO UW « um
Its-Mk »Is- h Ist sus- OW »O »M—