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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Oct. 6, 1910)
Klester LVendhusen Roman von W. Heimburg i2. zortsctznngJ Ich weiss nicht, ste es inni, in if; ren Biiden lag eine io dreiste Auffor rerwna, die FOan zu tsejaikeih daf- Tier Abs-schen vor Ler Liige cnich mit aller Gewalt ers-triff. Meini« sagte irt laut, »Es-Julien ist durch sie gereizt worden, wie hat-en fchreetiich singe ans sie warten müssen, nnd ««' Der slloksde Froman verschwand nnd gleich darauf tmf ein Wer-heller Lnckkkn nsein Ohr; Lotte acniisirte sich atmenscheinlich toftltar iiver nie-ne Offenheit »Wie? Jst Fräulein von Decnpnvi smit Deiner Rammerirnmfer hier un gewinnt-ent« fragte jetzt Vetter ist-er imsdt’g tiefe Stimme« »Wie ging das zu, Ferm, Du reksprnchft mir doch, sie a i zuhalten ?« »Mein Gott, Gerhnrdt jn — ich ich trollte til-see nachher erinnerte ich «nr·ich, Its-f- isch Melan-« von Stelten " versprochen, ice zusm Spazierenininen abzuwen; dn ließ ich im mostee den Gott-lieb bestellen, nnd Anna konnte dann auch gleich smitfasheem ich ffei nicht Ofe, Gerhaedt", schmeichelt-e ie, »das Kind ist in »auch so heil nnd ganz hergekommen« tfr erwiderte nichts, aleich dar-ans trat ein here durch die blauen Vor hiinsre Fast lsötte ich laut ansgse ickrieen vor Staunen nnd Schreit, se ..«;ua nm Zug glich dieser schlinle Maan meinem Vater, wie cr mir s-) deutlich in der ifrinnerung lebte; das selbe üppiae blonde Haupt unsd Bart haar, dieselben hellen Augen, sdir lachen-d n mir spähtenx nne lag ein Hauch lran lkaster Vliisse aus Idem Ge lichte, und ali- er niisher schritt, sah ich, daß er etwas gebiiat ging. »Willtom-mien aus titlendhuseuP sag te er zu Inir treten-d und mich augen icheinslich verwundert betrachtend, »aber wie ich sehe, sind Sie noch in Hut und Mantel ; ver eihen Sie ins-. Dainsen befinden sich schon halb und halb aus der Reunion mit ihren tite danken; ohne Zweisel hat Martia th nen bereits mitgetheilt, dass Sie vor liiussia bei Tante istdith wohnen ssol len; das Leben hier im hause mäch Jshrexn trauert-den Herzen doch nicht trie-l·-lthun.« Ich sah ihn angstvoll an. Wo woll ten sie mich nur hinbringenit Meine Tante wandte sich um« »Ich habe ihr noch nichts mitge theilt, Gerhaedt«, saate sie langsam; » etra kam dazwischen mit ihrer Be s werde, und dann der Brief es isi gut, daß Du dies ilbernimmst. Du wirst mlide sein, mein Mut-", wandte sie sich taltsreundlich zu mir, ,,es ist das Beste, ich lasse Dich biniiber brin gen-« »Seit wann ist denn dies beschlos seni« sragte Fernande, die plötzlich wieder im Zimmer stand, »gestern war’t Ihr ja noch arundverschiedener Ansicht iiber diesen Pitnlti« »Mit-no hat meinen Vorschan heute seiih endaiiltia adobtirt«, verse tell-iet bardt elaisen, aber nicht ohne « konie, »eine fange Dame in Trauer wiirde Dir doch störend sein, Ferra, ganz ab gesehen von ihre-. verlchten Gefühlen.« Eine iunae Dame.« lachte die schöne Fran. »Aber Gerhardt· wo hast Du denn Deine Iluaeni Sieh« Dir doch die Kleine an: ein Kind ist ste, ein richtiges Kind, und ein verzogenee duznl Puls, was sie siir Augen Iuachen kann, wenn sie so von unten heraussieht: Tante Editb wird ihre Freude haben an dieser Acauisition.'« »Um io besser siir sie. wenn sie noch» ein Kind ist«. sagte er ruhig und ohne’ mich bei der isiersonalbeschreibuna an zusehen; »ich hoffe allerdings, dass ante Edith k reude an ihrer jungen Dauegenossin ben wied." 7 »Du hakt Recht. lieber Gerhardt«, siel sie mir veränderter Stimme ein, die eine so leiie Ungeduld nicht ver kennen lieirx »beinae tie immerhin sur Tante tsditln meinetwean tnaa sie sich ebenfalls ein Dunend Katzen anschassen, nur soll es recht sein Jch habe übrigens ieine Zeit mehr Du bealertest mich doch nach DUZ Melanie fährt auch mit « M ihui inn leis-. Schimäier. ich iihie mich nicht wohl genun. deute vie iiauen einst Dammes « »Du Wi niwi wohi. wann-dik« Wirtin-mi- Iie ihn nnd ietzt-. ihn nich-M comment-. die feinen Don de auf feine Schultern Mithin-. de im Gut-indi. Wen-n iaqieii Du das nitdi Ilciitn ich wiitdc in selbstver ständlich kein Wort von m Reunivn mossni hoben naiiitiiit wide ich ja nie· I wehrte nun-widin ab. »Ich diiie Dich. »un. Inn NOT im us. »Du mini. m I iii viele III-il nahm foiif unbestimmt-u Dinnc we non inischimn ansinnen-din .iini-cntuitnd. VII-hinw- inni sn Armes sonein. its its- ti jssi nii ivit sinnt Ida entstehn-. Mie- disk imm- n in neu hist Im und- von M Mission Mem Im Isii time Sohn Wionis Mut-n iid Miso w II »O Musik u am nWN inni n Mi. »und m somit In icd ni« II hin-I bit-. um Dis Ima. bot ich mit In Ins-Mo- indes-m Its is two-»zw- nsimi du W cui-I Mo Im bis-. man linyre und nmiisite Dich, wenn Dn ,tannit. Vor allen Dingen nber«, et jfchritt zsir Thiit und faßte den Glo ;(ten,ntq, ,,tnuß jetzt auf Fräulein oon Femphnss Rücksicht genommen wet en.« » ,,Mnnm«, wandte er sich an die alte i Dante, die wieker eifrig schrieb, »Mit »Du noih etwas anzuordnen in Be ’trefi unseres Gaste-t« ,,«Jtein«, entgegnete sie tnrz, ohne sich dabei umzuwenden. . »Hast Du Joachim mitqetheilt ich nehme nn, Dein Schreiben gilt itnn daß der Preis des Schweißv hundeg bedeutend iiber meinen Etat grinst-« fragte er. »Nein«, erwiderte sie eben so tnrz, »ich werde ihm den Hund taufen-« »Du, Maina’t« Er sah, offenbar unangenehm uder ruscht, »Hu ihr hiniider. »Schön«, sagte er dami, »rnir wäre er zu theuer gewesen« sen dietein Augenblick trnt ein snu berei) Hauemiidchen ein. ,,·f,)aben Sie die Güte«, wandte er sich freundlich zu mir, »dem Mädchen zu folgen; Sie werden der ttiuhe und Erquickung sehr bediirfen.« Ich erhol- mich und sagte meiner laute Adieu. »Adieu, mein Kind«, erwiderte sie, sich fliichtig nach ntir umwendend. Als ich mich dann von der jungen fsrau verabschieden wollte, war diese verschwunden. Gerhardt begleitete mich bie- an die Treppe »Jch Inerde mich morgen ertuudi gen lassen, rnie Sie geruht halten, Consine«, sagte er artig, »vorliiufig wünsche ich Ihnen eine erquickende Macht« Die Dämmerung war herabgesun ten, als ich meiner Führerin durch den tcnpichbeiegten Korridor folgte und die «.1.itarnwrtrepne hinabschritt; die tiihle iildendlnft draußen legte sich be ruhigt-nd uuf meine heiße Stirn. Die Bartwng in welche wir einbogen la gen in tiefem Duntel, ich wandte noch einmal den Fern-s und sah zuriict zu dem Feenlmuse, das ich eben verlas sen; feine weissen Mauern hoben sich leuchtend von dem dunklen Hinter grunde der Bäume, deren Kontoureu sich scharf an dem ubendlichen him mel abzeichnetenz noch rauschte leise der niederfallende Wasserstrahl und machte die breiten, sächerfiirmigen Blätter der umstehenden Pflanzen grnnpen unaufhörlich schwanken und nieten, nnd aus den üppiaeu Baslets tauchten die Marmorfiauren iu blen dender Weise auf. Wie war eo prächtig hiert Und doch liiitt’ ich fortlauer mögen, fort so weit die miiden Flifze nuch tragen konnten, zu Georg, zu Christiane, hin zu Jemanden, der mich ansah mit Augen voll Zärtlichkeit, die mich schmeichelnd »Lena, liebste Lena« nannte was sollte ich hier zwischen den Menschen, die ich eben gesehen; sie wiirden mich nie lieben, ich war ihnen eine Lust, die sie sich so leicht ale mitg lich zu machen trachteten. Himmel weit war die Entfernung zwischen uns: Mißachtung Reiterei und kalte, geschäfttmäszige Freundlichkeit, das war es, was dem fremden Kinde ent sugeunedracht wurde, und ietzt ? Wo fiihrten sie mich nur hin? Wer war diese Tante Edith und was woll te die schöne junge Frau mit der Lin-· suielunu auf die stauen? Mechanisch folgte ich dem Mädchen durch die ver schlunqenen Wege. »Es ist nicht weit bis zum Kloster«, begann sie freundlich, »das Singen tunn man schon hören« Jch horchte auf, sollte ich denn in ein wirtltches Kloster? Aber nein, das waren teine geistlichen Melodien; ein zweistimmig vorgetragenes Volks iied drang an mein Ohr: »Sieh ich in sinst’rer Mitter nacht « ..Wo wird nesnnnen"e· nagte tm. »Auf dem Witthichafivhofe unter der Eine-C welk hie Amme-L »Die Ms de sind's und die Knechte. e isi seieendend zehen Sie. dort ist das Motten msd lntee den erleuch Fiten Fenstern oben wohnt die Ieau ante.« Du lag et« we mit in dee dieflekn Erleuchtung dee sinkenden Abende. Hundes-nisten neoiq und sinnen dae zlunnnefueme Gebäude. das mir nun Jeene Dekmnid sein sollte. Noch usennie z mich ein essetnee Mme den dem Une ;n.men. den die deeden mächtigen. uns tee dein rechten Winlel verbundenen Flnnel dee Motten deneenzeenx die ebmteetdüeen waren zukünnefchtngem nd MI. wie dce Mädchen den finde I üdeeledenr. und wese, wie de In seniem des Gmeee auf Mee Uni. Meine sehnen Wem-e need nnmee aus dem sinieen Wedewdei dte nnees ten siensteeeeiden wneen mit senkten Heute-Mäde- veeleben wie ein Gefäng «; end und dee Meenet en meines Linken. sen. den ebne hohe Mann nun ee seen ee nekdtonene Ndem nngknn M nn Znein-ins Mr des Und-net den das zween mde nume. « das Möbden inne fassend see-Mk Hecken-d idem nd ndee den siedet-en kund tm dned due Tit-es see us Ideneen eenen mit etIeenen seen- me ins-ede- Itnsenvssap n- deses vene mse se- ewekm »Im III-que iCanditeinurm stand. Eine große ei kenneMIhqene Thür, deren einer Flü gel geöffnet war, führte dirett zu ei Iter breiten Init plumpe-n Holz elän d» versehen-In Treppe; kühle, euchte Luft umfian -I13ch, fröstelnd schanekte ich zusammen nnd wich zurück vor dem spntlniten DunkeL das unter der ge toölbten Halle lag; Itnivilltiiri ich dachte ich an qefpenltiqe Nonnenaestalten die I.Ithötbar dem Fremdling entqegentre ten würden ziirneno über das Vin dringen in die qeweihten Miit-ne Da hört-I ich trippeinde Schrittchen hinter mit nnd itindekstimmen nnd tieine Köpfe lugten nun um die Haus thür s« »Aus-entrinnt Katze-traute rief ec durcheinander, und ein fast sehr-ten des Stimmchen sang: Dacht’, es fiel ’ne Any von der Bank, trin Kind nur war es, tttott sei «Dant!» litellend klang es- zuriick von deni noben Steinroanden. Ich blieb ste heu, dass Mädchen aber lief, so flint wie ein Wiesel, die Stufen wieder» rasch hinunter und erfafzte gliicklichT einen der kleinen Schreier an der Jacke. s ,,Schämst Dn Dich nicht« Du un artiges Kindl« rief sie, den tleinen Burschen hin und herlchiittelnd.. »Du toillt die gute Darm verspot-! ten, die ich alle Jalre zu Weihi r.achten befchentt, die ir Schulgeds und Kleidung giebt, Du nndantba s rer Vengelt« s Der Junge brach in jännnerlichesj Weinen aus. ’ ,,Jette, Jette, laß ihn doch!« rief da eine sanfte Stimme, und mich unt-s wendend, erblickte ich dicht vor mir die! IGestalt einer schtoarzgetleideten Das-i me; ihr weißes Haubchen und das’ blasse Gesicht leuchteteu hell in der Dämmerung zu mrr heriiber und zwei schmale lHände streuten sich nrir ent zicgelh »Willlommen, mein Kind!« sagte sie ten-. Jch future einen nusz aus meiner Stirn und einen feuchten Tropfen, und dann noch einen und noch einen, und mein Kon lag an ihrer Brust. »Mein armes, kleines illiädchen«, fliisterte sie, »Gott ssgne diese Stunde, in der er Dich mir zu fiihrtel Aber nun koman tomm’, damit ich Dich bei Licht ansehe«, un terbrach sie den feierlichen Ton, in dem sie gesprochen »Jette, lasr den Jungen laufen, er weifz nicht, was er thut. er macht ed den anderen nur nach; besorge den Ther, mein tleiner Gast wird hungrig und durstig sein-« An ihrer Seite schritt ich einen lau-« gen starridor hinunter, es war fast finster hier, und dann trat ich in ein großer-, erleuchtete-i Zimmer mit alt modifchen Möbeln und Tapeten; eine Lampe brannte auf dem schneeweiß gedeckten Tische, und nun schauten mich ein Paar milde Franenaugen an, so lieb, so gütig, dafz mir zu Muthe ’rvard. als sei ich ans Eis und Schnee plötzlich in den freundlichsten Sonnen schein getreten. Unwiltiiirlich schlang ich meine Arme um den Hals der mir gänzlich Unbeiannten nnd weinte mir all« die Bangigkeit der letzten Stunden hinweg. Sie ließ mich eine Weile ruhig ge währen, dann richtete sie meinen Kon enwor. »Nun ist'63 nenng, Kind«, sagte si-· ruhig, »iomm, lass Dich einmal be schauen Du bist ja gerade so eit Liliput evie Deine Mutter war. tnuni drei Käse hoch! Schiime Dich. Kind, und spute Dich, sonst sieht Dich Nie mand fiir voll an." Ich lächelte. »Ach ja, Consine Fernande lial es even auch geiagi, ich sei ein Kind-", und es war fast. ais wollte mein alter Uebermnih wieder horlk kommen, der sich leii langen Wochen vor den fin liern Sorgen geililchiel hatte. Denn als ich sent am Tilche laß and mit hellem Appetit die heiraten Biiilerbriidchen verzehrte. vie mir o zierlich vorgelegt wurden. nnd feil Milch musi, da jubelte ich tout aus« nle mit leisem Schnur-ten plöflich eine schneeweiße Nase mir ans der Gehal ier Mr nnd ihr meichee Fell liebloiend an mein Gesicht linisiiegir. . »Sieh· einmal, steif einmali« riei fröhlich die nlie Dame. »die Miner will Freundschaft mit Dis machen« iie iil lanli Freie let-en wie mich vae ireul· wie mich das irenl!« wie derlwlie sie noch einmal und ilreichelie das almie sFell ihres Viehlinqdrs Mir liel rslöplied ein. daß Frau von Mel-innen von einein Vanend Nasen gesprochen inm. nnd dann der Vers: Kritik ee iiel ’ne Uns von der Vani ism Kind nur war ei. Gall iei Vani! iinwiiiilielied lud ied mich im « illi nser uni. ol- eiwa need nied- l iO mi. da nue ver dunilen Wie see Ofene laut-seien ursei ariinlirde Kapital-sen un Soriieiiiiudl am deniler ilreale lich invalid eine schwarz und weis ne ileckle Meere uns doei dinien is dem Wintel lasen gulnminenrieianerl mei lsman Mier Iiiscksn seichte-l leale set Meller uns til-im si- uns Miete meine blicke ieaaend auf Iae alle. ieine Wes-di Inie »Im-liber .Msas VI die sahen s seiden. Midi« imse lie m m de me ee let-m M »O ju, aber so « »So viel, meinst Du?« vollendete ste. ,,Lnß, Kind, Du wirst Dich da ran gewöhnen, um io mehr, wenn ich Dir sage, daß die Katzen Jahre lieing meine einzigen Besellschafter waren und sie haben mich nie fbririibt oder qeiimert«, schloß sie und vlictie wehmiiihig lächelnd zu Minka Ihiniiber, die es iich recht bequem ge macht hatte auf meiner Schulter »O nein. ich mag Katzen sehr gern", beeilte ich mich nun zu veriichern, ob gleich mit ein jvenig bange war. b »Wtrrlich’.- Das ireui nua):" riei ne ,.Du sollst einmal sehen, sie sind tlug wie die Menschen und mitunter auch « sie brach ab nnd sah mich freund luh an. »Nun, tiindchen, totnm’ zu mir aus-«- Sopha«, bat sie, »und toenn Du noch nicht müde bitt, so erzihle mir von Deiner Mutter. Hast Du nicht auch ein Brüderchen?« »O ja!« erwiderte ich, und beinahe hätte ich var Sehnsucht wieder ge weint. Aber die alte Dame neben mir zog meinen Kopf ati sich nnd ionnte so siisz trösten nnd sprach von der sernen Zu tunft und daß in meinen Jahren noch aller Kummer nur eine dunlle Wolle sei, die borübergleite, unt desto strah lenderern Sonnenschein Platz zu um chen. Sie sprach so tröstend und mild, daß ich auch ruhiger wurde als seit vielen, vielen Wochen· »Wer bist Du eigentlich, Tanti«, erkundigte ich mich schon halb im Schlase, ali- sie mich später mit müt terlicher, etwas umständlicher Sorg tali in mein Zimmer begleitet hatte, das dicht neben ihrem Schlos,3I-iuner. tag, und nun mit leiser Hand über die verblicheue gilts-seidene Steppderke des riesengroszen Himmelbettes itrirh, in welchem sich meine kleine Person bei nahe verlor. Ich war sehr müde nnd sah nur noch mit halbgebisneten Au gen, wie die schlanke Gestalt der alten Dame lautlos durch das nur schwach erleuchtete Zimmer glitt. »Du weistt es ja«, slüsterte sie leiie lachend, »Katzentante· rusen mich die Kinder, Du sollst mich aber Tante thith nennen willst Du? In der Visla drüben saaen sie nur: «Tante« tidith zu mir, ich heiße Edith « stc nannte einen Namen, den ich nicht deutlich verstand, »und bin eine rechte . doch davon später, das ver stehst Dn nicht; und nun schlos, Letta, und träume etwas Schönes«, stilsterte sie und drückte einen Rus-, aus meine Stirn; »hat Dir denn Deine Mutte isie von mir gesprochen?« fragte sie no . Ich schüttelte schlastrunlen den Kons, die Augen sielen mir zu vor Er müdnng. »Wie sollte sie auch!« sagte leise Tante Edith vor sich hin, Damals-« war sie jung i « Dann hörte ich nicht mehr recht, was sie sagte, es kam der Schlaf. Und er legte sich betäubend aus mei ne Stirn, bis ich plötzlich mit dem lauten Ruft »Georg!« wieder ausschreette; ich hatte ihn so deutlich vor mir aesehen. er streckte mir die Arme entgegen nnd iah so krank und elend aus. »Schlas, Lena, sei nicht bange um Georg«, sliisterte da wieder die sauste Stimme der Innte Edith «Glaubst Du dem- nicht mehr au den Engel, den ein jedes Kind hatit Sieh, daran denke, und Du wirst ruhiger werden« »Gewiß Tante«, sagte ich erleich iert und schon wieder halb im Schlafe. der jeht süß und fest aus den milden Auaen ruhte Als ich am andern Morgen ern-ach l te. konnte ich mich irn ersten Augen blick nicht besinnen, wo ich eigentlich leis Ueber mir wölbie lich ein Gar-« dinenhirnmel von schwerem, grünfeide nein Stoff, nnd hölzerne vergoldete France-i hingen plump daran: die derblichenen, hier und da fast gelb ge wordenen Vorhänse meines Bettes waren entiinnei lnqen nnd mein ichlaitrunlener Blick iiel in ein hohes Gemach. welches die voll bereindrän genden Sonnenltendlen mit blenden dem Lichte erilillten. Ein walteee ilngetdiim von einem liamin mit itlnvarzee Mutnwrbeilel dnng befand lich meinem Bette geizen über. ein hoher Spiegel zierte die Wand iider demselben; dieser mußte wohl ehe nlt lein. denn feine unne i deute e läctie We one drei Stiieten en lcmntenneiiigt. nnd den Rahmen tin dete eine ickinmlr. nder reich geichnihte vernisldete Dolzteiitr. Die Möbel ne dritten odne stveilel verschiedenen Zeit Ottern an. denn neben einer Ivnndee voll eingeleiten Nomsnode mit ne ledweisten Mitten nnd dliyenden leie ichlcgen stand ein Iiichchtlt nni «der neidete-L zerbrecdlietpen Mitten. die lo nnmiigliw derichniietelt nnd verdoners waren· das nmn ani den eeiten Alles ind, es miiile der nnd-leime Viototoeeit leine Onlitednnn neednn tesr Die Same teute in erlange-net Gransen-isten eine reitet-winkt wie dertedeende niestnnde sinnt die ans einem eIeirteine deilen Ein-well in ei net litt-n neboqenen sttendeete endtgte tiidn die plump angedeuteten Messen durchiednutmneg eine deeite Blumen deednee tchten nnten am codes und on der We nd. nnd leitete trinken riefige Balken. Angenfcheinlich »vor diefes Hauf- in einer Zeit gefügt wor den, als noch ioltd und für die Dauer gebaut wurde, denn diefe gewaltigen Mauern, in denen fich tiefe Fenster-« nifchen befunden, fchienen einer Ewig seit frohen zn wollen. « ikin belmglicheø Gefühl iiberfakn mich in dem fonnendnrchlenchieien Zimmer; ich fiktmiegte meinen Kopf in die fchneeweifzen Mffen und fehlon bkiuzelnd die Augen, bis mich eine ilangreiche Stimme aus diefem Izu ftand zwischen Träumen nnd Wachen erweckir. « Die vorhin noch aelchlnssene Flügel tliiir nach den« Weben-Zimmer stand ietzt weit aeiiiinet nnd ich erhaichte den Anblick einer lchlanleii, weissen liteltalt und zweier blonden Zöpfe, die ihr lang iiber den tltliiten herabsielen· »Sie schläft noch, Lunte-C lagte die tell-e stilche Stimme, »ich war bie dicht an ihrem Bette; sie liegt inif oisenem Munde und die schwarzen Haare hangen iiber dao braune Lite liclrtinem ivao tiir ein wiindeibareo tleineo Menschenkind, wenn man tolch' arofze blonde Riesen zu lehen gewohnt ilt toinni Minia, mein Herzchen«" Die meine liteltalt bückte sich nnd hold die stehe empor, dann last sie plötzlich ans der Fensterbant, der Strohhnt sloa auf den nächsten Stuhl, inid ich ertannte unter den blilthen-— weihen illiullvorbängen das rosiae Ge licht meiner Cousine Charlotte, die, augenscheinlich in behaglichster Stim niuiia, der Tante einen Altoraenbelnch machte. Sie bauiieelte niit den Füßen, nie in kleinen durchbrochenen Schuhen iteetlen, driiette nnd ltreichelte Minta iknd trällerte dabei mit leiser, aber un endlich lieblicher Stimme eine Mslo die, wie ein tleiner Vogel, der im Echlase singt. »Wer-te mir das Kind nicht auf, Lottchen!« ermahnte Tat-te Ediih sanft, und gleich daraus trat ihre zierliche Gestalt im einfachen qrauen Morgentleide in den Bereich meine Gelichtotreises nnd nahm in dem Lehnstuhle nahe bei Charlotte Platz, to daß sie mir nun den Rücken wandte und ich den ganzen vollen Anblick ih teo saubern Morgenhänbcheno hatte. Uhnrlotie saß plöhlich still. »Tante«, sraate sie mit etwas ge diinipfiek Stimmen aber doch lo, daß ich deutlich jedes Wort vernehmen to«-nite, ,,Tante, ist es wahr, was Fiknanbe qefterii Abend ans der Fahrt nach D. Mel-wie von Stellen er ähls te, dasz nämlich die Mutter der Silei nen da drinnen nun, wie soll ich doch tagen na, turz - eine Dame isoni Theater war, die den armen On tel durch ihren unerhörten Luxus vollständig ruinirt hat«-« Ich schloß die Augen in diesem Au genbliclx es war, als führte man einen Schlag gegen mich, dein ich nicht mehr entgehen tonnte. Meine Mutter eine Dame voin Jheatert Meine Mutter ihr liebes lilesichi schwebte mir plötzlich vor, die zierliche Gestalt, wie tie, sich die Finger wund nahend, am Fenster saß »durch iinerhiirten Luxus-i« O, wenn Fernande sie ge tannt hätte! »So? Hat äerra ihr hcrz erleich tert?" fragte ante (!dith, »e- war jedenfalls sehr interessant, Loiichen, nnd die Fahrt ist Euch gedantensehneli nerganaeii?« L »O Ia, Tante Evtth, es hat tnta’ intekeisitt· Wetkt Du, fast ln jeder Familie kommt o ein kleinen pian ter Standal vor, nur in dee nnfetn sah es in dieser Beziehung, Dank den nnvetnletchllch ruhigen, letdenschaftslos sen Blnte der Dem-hoffen ilbet alte Maßen harmlps nnd hatt-backen ans-« «Chnelotte!« rief-Zank Editlt zitt ttend. X tkln silbeeltelles Lachen antwortete Ur. »Es ist doch wahr. Tnnte. nnd ich denke tntr to etwas außerordentlich interessant Stelle Dir vor, welche Als tvechslnna durch solche Liebesleidens schalt unter detn Stande in etn ftsed litt-eh langwelll s Familie-neben kommen ntllßtel a gibt es S enets mit den Decken Eltern. bet- wohn droht. lich das Leben zn netnnem bit Mutter neennnlet Feste, nnt ttm seine Lsebe bemessen n machen; der Vater lchlnnt eine Rede vor. vie Schwestern laden ein halbes Dutzend del-who fahine Freund-innen zntn Oban nnv tnltesliett tlt eines Moment en den« Lotnlvlötteen zn lesen: »Ja nnleeee nächsten Nähe spielte M elne. ttle dte nentme plain-te sen nnsewblnttleh evnmnttlseje mekchtchk txt-; dee Stan elnee nnteeee ersten In «nlltest behaupte tko dee eneegllchen Wideeltnnvee ver Se nen· elne innne Dame vom Jnenten dle ee ueennnts tot-ed thue Geltenden den nnwn Un smliee to ln Fesseln zu letztwn dat es « Adieu Inmitten. to nkn ev " sk.·.s te ite. and Idee-n tsoetets.tetstien Tons NUMB. »du et ? e Mem to nun-mun Emelctte." »Es tin-nnd sont-. nis- ssssch H» ltlftttttdee noch tsttntetn er sue-te metne litten-e Ietnnnde lennt dte Hemmt-te m» e-- use-U nn. fte etzndten In tut-um« tagte Tante Edtth sehr ernst: »Nei- be wein schon der eine Umstand, daß die Mutter der Kleinen nie mit them Fuße auf den Brettern gestanden hat; von einer Dame vorn Theater tann niio nicht wohl die Rede sein und ich möchte Dich sehr bttten, Charlotte, nicht wieder in dieser Wette von ihr zu reden.« »Kennst Du die Geschichte genauer, Inntchen«t« bat das junge Mädchen lebhaft »Hast Du je die rau gefe ben, die Papa und Onkel iir immer trennte?« »Ich habe sie gesehen, Lottchen wenn auch nur einmai«, sagte Tante tkdith weich; »ich habe jene traurige, noch heute nicht aufgetlärte Geschichte ja miterlebt. Diese Frau lieber« ·iiott, Charlottet Diese tleine, tinder hafte Frau mii den großen, duntlen Augen war freilich die unschuldige Ursache des- Kerloiirfnisseh aber ihr tomrnt wahrlich nur der geringste Theil ver Schuld zu; sie war ein harmlose-s Kindergemiith leine stetette wie man Dir gesagt zu hat-en icheint,« Gute Taute Editht Mein Herz klopfte ihr in stiirnii scher Dantharteit entgegen; sie na m mein tiltiilterchen in Schuh, über le jenes junge Mädchen dort mit der Leichtsertigteit eines Wesens, das teine Ahnung hat, was es heißt, un gltietlich zu seit-, urtheilen wollte. »ich öffnete die Augen und sah zu ihr hin über; sie saß dort so unbefangen, und ihre Blicke ruhten, ohne jedes wahre Interesse a verrathen, auf Tante Editlsp Gesicht »O bitte, erzähle, Herzenstantei« bat sie, »Du thust ein gutes Wert da mit; erstlich entschiihigft Du mich für die gestern ausgestandene Langeweile aus der titeuniou, und zweitens tann ich Ferra dann doch endlich auch ein N mal beweisen, dass ich von einer Sache besser unterrichtet bin, als sie,'· «Sind das Deine einzigen Gründe« diese traurige Geschichte zu ersahren, Lottchen?« fragte Tante isnith ernst. Charlotte senlte die Augen und schwieg. »Es thut Inir sehr leid, daß ich es sagen muß, Charlotte«, fuhr Tante Edith fort, aber Du bist grenzenlos overfliäelzlich aus Deiner Pension zu riielgelehrt; ich habe mich immer mehr überzeugt, dafz es leider so ist. Du hist nicht mehr das freundliche tleine Mädchen. das siir fremdes Unglück so leicht eine Thräne sand, Du willfst Dein Leben genießen, willst unterha ten sein, das scheint Dir der einzige Zweck des Daseins." iFortsehung folgt.) —-s—-— tiefer-esse Des Menschen « Isvrsen und Ufern Dasz die Körpergrbße des Mens n tiiglichen Schwanlungen unterwor en ist« ist eine Thatsache, die bisher nur in Fachireisen betannt sein dürfte, Die erste Beobachtung dieser Art wurde in England gemacht, tvo auch der eigen artige Fall passierte, daß ein Mann, welcher sich anwerben lassen wollte, am Abend zurückgewiesen wurde, weil er nicht die vorgeschriebene Körpergrbße besaß, am Morgen nach wiederholter Messung aber groß genug befunden wurde. Werihvolle Mittheilungen iiber dieses Phänomen verdanken wir dein Antbropologen Dr. Franz Daisner. - Nach seinen Beobachtungen schwankt die tägliche Größe zwischen ein Fünftel und weiFünftel Zoll beim männlichen Ges lecht. Der Abbe de Iontenu bat aus Messungen, die er ein Jahr lang an seinem Körper ausführen ließ. die Ueberzeugung gewonnen, daß er am Morgen bis zu z Zoll mehr maß als am Abend. Auch bei Leichen sindet man oft eineGriißeniunahme von etwa vier xiinstel Zoll. Wie aber erklärt sich dese seltsame Thatiachr. dasi der Mensch länger ist, wenn er liegt, alt wenn er steht, uiid daß er auch ain Morgen inelir mißt alo am Abends Daiiner sübrt diese Schwantuug aus die Zuiainmendriirlbarieit der Zwi schenwirbelscheiben iuriiii, welche ge wisiermasien wie weiche Baader zwei Wirbeltörper aneinander lieiten und die etwa den vierten Jbrit der ganzen Wirbeisäulenliiibe aiioinaitien Diese Zwischenwirbelicheibeii geben dem Ge« wicht dee Kopfes und der oiieieii Kör. peribeile leicht nach. so daii tm Nits arat lich nicht zu tseiiaeii lsraiutit wenn sie eine Last tu traan tiatseii Wim» die lcait weaaetiaiiiiiieii· ia nehmen hie tnarpliaen Scheiben wieder ihre irii here Stellung ein. istuni durch das Einen adrr Stein« werden durch das Gewicht der oberen Ttieile die nur«-n littorueisit«eibeii iiisaninienaedrunt. Ost ttt daher leicht riiiiiiseiirin daii der Liliensiti tiirier tit. weiiu ei iietit oder eine Lait trägt, ate iiseiiu er limt und ruht »O - . Itius einer der kltoiksseemieln Nt iiiaii einen est-mithin Lisiisii aiiiae uriiien ’,It’.i. aiiiii iiiia Jud-i Butt ta itsatit tnild Bitttieid willen» um er tut- eine »Sie-Erinnre sen-ernsten iiaieu tanii · I Tau Weiite ästittit dirkstitiik Ia- Ia leni ai ist-i iir essen niiis Miiivdux X