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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Aug. 4, 1910)
ZWXM;W:WM W««««««««E«««Mwns « . « « RMTILIkszLTnM Z I Z Rosen und Myrthen Z I· Z ERST-ERSTER Z l.·-. Fortsetzuan Die guten Oterhirrds sperrten situ gen und Mund aus. Maschinenm speitor nn) Fittnftlerin an einem gro sen Theaters — Das imponirte ih« nen geh.iltis,1. Die Wahrheit freilich war, daß Herr Hänseler ganz einfach Heizer und Rohlenträger war, das-, Fräulein Margarethe Hänseler als Tänzerin und in kleinen Sprechrollen austrat, und dgß das große Theater eine Vorstadtbiihne im fernen Osten der Weltstth war. Meine Tochter wird wohl nächstens an die tönigtiche Oper tonimen", prahlte Frau Häuseler weiter. »Und auch meinem Mann is 'ne Stelle un die Oper versprochen. Man hat eben lOei Talent von meiner Margarethe und die Wissenschaft von meinem Mann erlannt. Sie miissen uns mai in unsere Wohnung besuchen, Herr Gerhard, liebe Frau Gerhato. Wir wohnen jetzt in die Oranienstraße — eine sehr seine Jegend, dicht bei’n Mo ritzlutz. Jch sage Ihnen, Frau liter l;ard, Sie mer-den sich wundern iiber die Wohnung. Jotte doch, wenn ict nn det Heini-ten in Friedrichs-hätte zu rückdentth denn tönut’ ich laut lachen. Nee, nee, über Berlin jeht nischt, man muß nur Talent un Wissenschaft da zu haben —-« Der biedere Gerhard und seine Gattin kamen sich unendlich klein vor, diesen gebildeten Leuten gegenüber. Ein Gefühl des Neideo quoll in Frau Gerhards Herzen empor; sie verglich im Stillen die frisch-e, anmuthige Er-» scheinung ihrer Stiestochter mit der? blendendem durch künstliche Mittel ge hobenen Schönheit Grete Hänselers und turn zu dem Schluß, dasz ihre Anna auch wohl das ,,Talent« zu ei ner Künstlerin haben dürste. »Ich qlaube« die Anna tönnte es auf den-. Theater auch zu etwas brin gen«. meint-: sie zögernd. . »Laß einmal sehen«, rief Grete Hört-fester lachend erfaßte Anna bei; den Händen und drehte sie einiae Male " ins Kreise berum, ot,ne Rücksicht zu nehmen aus das Lachen des Publi kamt-. Anna errötbete tief nnd machte sich mit sanfter Gewalt von der Künstle rin frei. » »Die Gestalt paßt vortrefflich fiir die Bühne«, entschied Fräulein hänse ler. »Schlant und voll —— und dann das prächtige, goldblonde Haar, diel großen, blauen Augen mit den dunk len Wimpern und Brauen. — Das Gesicht ist etwas blase, aber na, dage-v gen giebt es Mittel —« »Ich bitte Dieb« Grete, laß —- ich halbe nicht die Absicht, zur Bühne zu geben« »Sei nicht so zitnperlicb Wenn Du Talent hast, so könntest Du Dein Glück machen -—« Ja das Talent! Daß Grete Hän seler das Talent besessen, das bewiesen ilxre seidenen Bänder, ihre bunten Blumen« ihre spitzenbeseszten Kleider. aber auch ihre aescbtninlten Wanaen und ihre dunklen, nsit Kohle nachgezo genen Anaenbrauem so wie die tirschs rotlxen Lippen. Mit beitnliebetn Wi derwillen beobachtete Anna das freie. unaenirte Benehmen der sritberen Freundin Wenn ein Herr vorüber ging und einen erstaunt lächelnben Blick aus die sonderbar zusammentre setzte Gesellschaft wars, ertvidertes Grete diesen Blick mit einein Lachen« das man are frech hätte bezeichnent können. »Du muftt mich besuchen. Linna«,« flitsterQe Greee its-r zu »Aber ohne Teine Eltern —-- tie passen nicht zu uns. Du fottst auch meinen BrTinti » aam tennen lernen. tfin seiner LierrJ ha« Bitt Ikr er spetnlirt ans der? Barte-· Arm mastig nickt mais Jac- ·.kik. Bier ern-ad Feineo innfite es smau sein« denn tttrete -uuf!te nuttt nenna wir dem Reötttttusis Jud Fee Var rsetsnITen its-text .,Zt.r:«st!!s-u-" tu er zahlen. »Er m idvkmno hie-A lud- um« fon. Joa Mk Dtd am ihm Minos seitens Dort fommt et -— « si- fwtmmn imm- Dm von Uan dnåsig Jahren in IJMMU dunste- Ismm geflossen dm fasset ges. Its-www CIWM ans Im IMMIIM dum. tm »Ein Aue m Muts-sum Wovon-. näm n set dem Md III Mo Wand WI. ais et Mut-fix l- mtcsu Ge IIIIQM M MI- ·Imnt' Mand. »so-ex is W M Im dem v susnc Nisus- M du Zug-nn Ii ad got w Mc sahns-ebenso U. .IWIIW. MOKIO IIUIUI most u CI Inm- mm »s· III sm- Ws Multi- Wettk IW dm Ists-sind R- Im II M ums-Ob IIWII III-. »Es-MI- s;-.....-·-.·3«.-«- Ist-s . III Of M W Ums-h - »i» eine Jugendfreundin von mir F — aus dem Harzr. vSie ist mit ihren tEltern hier erst zugezogen —- Anna, sDu mußt Ziegrnnnd seine Worte nicht iilJer nehmen, er scherzt gern.« »Ich sah Sie vorhin mit meinem Freunde Max Miintzel«, fuhr Herr 'Siegns.und Faltenstein sori. »Sie scheinen also schon Bekanntschaft ge macht zu haben, Fräulein. Gratulire zu der Bekanntschaft« »an s— Du tennft Max LlJtantzel?« rief Grete Hänfeler. »Das trifft sich ja herrlich, dann können wir uns zu sammen amiisiren. Der Max ist ein ganz sainoseH Kerlchen —« ! »Da kommt er«, sagte Siegmund, intit seinem Stöetchen nach dem Tanz ! sanl weisend. s »Ich möchte mit Herrn Mantzel snicht zusammen treffen«, stnminelte Anna in großer Verwirrung. »Ihr habt Euch gezankt? Du werd’ ich Mar einmal den Kopf zurecht setzen«, rief Grete und eilte aus Herrn Mandel zu, der aus der Ferne die tleine Gruppe beobachtet hatte. Herr Siegmunv versuchte, mit An na ein Gespräch nnzulnüpfem da ihm jdag aber nicht gelingen wollte, lüs fteteer, liihl und spöttisch lächelnd, sden Hut uno entfernte sich. j Anna lehrte zu ihren Eltern zurück. IHerr Hänseler und Frau empfahlen sich unter vielen höflichen Worten nnd luden Gerhards ein, sie einmal aus der Oranienstrasze, nahe am Moritzplkisz, tu besuchen. Schiveigend saßen die Eltern An na’s da. Friedrich Gerhgrd trank einen Gilsta nach dem anderen, Frau Gerhard iwars nachdenkliche Blicke auf ihre Stieftochter, die still und in sich gelehrt aus ihrem Platze saß und das Auge nicht zu erheben wagte. Sie fürchtete den Blick ihrer Stiefmut ter, sie siirchtete die Benehrlichleit, den Neid, der in diesem Blick ausslackerte und sie verstand den stummen Vor wurf und die stumme Frage: »Was halb hast Du nicht auch das Talent, wie Grete Hänseler?« — und sie schau derte leicht zusammen, wenn sie an den kalten, spöttischeu Blick des Herrn Sieginund Faltenstein, des »Br«ciuti ganig« Guten-»O dachte. Inzwischen ging Grete mit Max Mandel sprechend, auf und ab. Auf merlsani hörte sie der Erzählung des Herrn Mangel zu, der mit einem är gerlichen Ausruf schloß: »Ich habe die Geschichte jetzt satt. Das Mädchen ist ja so dumm wie ’ne Gans. Jch be liimmere mich nicht mehr um sie —« »Wissen Sie, Herr Mar«, entgeg nete lGrete Hänseler. »daß Sie es ganz falsch angefangen haben? Sie sind viel zu stürmisch vorgegangen.« Herr Max lachte spöttisch »Ihr-n Sie nur nicht so, Grete, Sie sind ein tluges, verständiges Mädchen, dehalb bringen Sie es auch zu was.'« »Ja, ich habe einmal das Talent dazu«, meinte sGrete stolz, als die ge lehrige Tochter ihrer Eltern. »Aber, Herr Max, was ich sagen wollte. Wir müssen der armen Anna helfen, daß sie aus der Noth und Sorae heraus kommt. ’s« ist doch schade um das schöne Mädchen.« »Was ist da weiter zu machen? Zum l. Oktober tiindige ich Ger hard.« «Das wiird' ich auch thun. Die Gerhards müssen in ’ne ganz andere llmaednmn und ich werde die Anna nicht aus dem Aurre verlieren. Ich werde sie öfter zu uns einladen « na. und wenn Sie dann ruftillia mit Sie»iiiitind kommen. dann wird sich in das weitere finden« »Gute. Sie sind ein lIiruitstiniidetk Daraufhin iniissen mir ein Was Zeit trinien ' »Aber its-it knit ineinekis Eiezi j :nund." Lachend schob Max seinen Arm un m den steigen and führte sie in das Innere des Roman-Its Ja einem stehn-sinnst du .·1wi km Haupts-wies ging u übe-lustig hu· Vie- hsen vie Iddhimn must mit Mai Maus-L Most-Im wann und tranken eine Mddm - Dust-. Meduse Damm die in m ousfacms m Ist-dankt am Om- Nimm komm-noch Wink-en die III-m satt tonm- Roms-m »so iI Om- TWI ngitmuad Osmi« imm tun steh-. medium .Mm·. Jst M um umso m sptocsuh me. zu mm MON- Ida-s komm ausladen-« »An is du DOHRN-UT hat« M Miit-m Jus-u M dmu Famu Issm Jud Hi Monds-c m- m III-km dem Muts-w Mlo U aufs-Oh » Imm. W Just Ism· Dom-! Im um« us tuska du IOJW III-Im und M Amt-« m III-tu In sah-m its-II ds- IOW W g h. s- II III Ue IW W III ist-lud visit-Ism 10· Kapitel. Frau »Baumeistser« Eugenie Man tzel ruhte aus einem amerikanischen Schautelstuhl hingegvssen in ihrem Boudoir, das mit verschwenderischer-i Luqu ausgestattet war. Jn schweren Falten hingen die seidenen Portieren an den Fenstern und Thüren nieder. Dichte, persische Teppiche verschlungen jedes Geräusch eines noch so leisen Tritte5, und die schwarzen Ebenholz rnöbel glänzten »von mattgelben Essen bein- und Perlmuttereinlagen. Zu been gewaltigen Körperumsang der Frau Baumeister wollten diese zierlichen Noltostomöbel eigentlich nicht recht passen Man fürchtete, daß sie zusammen brechen würden, wollte sich die gewich- i tige Dame aus einen der zierlichen; Stuhle oder das kleine Puppensophas niederlassen. Nur der amerikanischej Schautelstuhl machte einen soliden Eindruck und in der That vertraute Frau M.1nt3el auch nur diesem Stuhl ihren Körper an. Fast den ganzen Tag lag sie in diesem bequemen Stuhl, las die neuesten Romane und empfing in ihm auch die Besuchen welche sich nach dem Besinden der Frau Baumei ster ertundigen wollten. Vor ihr auf einem niedrigen Ta bouret saß ihr hoffnungssvoller Sohn, Herr Max Mantzei. nnd blickte lä chelnd aus den goldenen Kneifer nie der, mit dem seine Hände unaufhör lich spielten. Auf dem runden Gesicht der Frau Mantzel machte sich ein mißmuthiger Zug bemert«bar. »Also, Du meinst wirklich, Max, daß es mit den Portiersleuten nicht mehr geht?« fragte sie aufseufzend, als laste das-«- eben mit unerträglich-er Wucht auf ihr. »Ich bin zur Ueberzeugung gekom men, Mama«, entgegnete der hoff nungsvolle Ssprößling, »daß der Mann trinlt. Er vernachlässigt seine Pflichten — und seitdem sich die Toch ter einen Schatz angeschafft hat, geht in der Familie alles drunter und drü«ber.« »Die Person hat sich einen Schatz angeschafft? Das dulde ich nicht in meinem Hause. —- Wer ist denn dieser Mensch?« »Du wirst nicht verlangen, Marna, daß ich mich eingehen-d mit den Perso nalien dieser Art Leute beschäftige.« »Du shast recht, mein Sohn«, erwi derte Frau Mandel, stolz auf die Vor nehmheit ihres Sohnes. »Aber, Du weißt, daß es mir entsetzlich ist, mich um solche Dinge zu betümmern. Schi cle die Leute fort, wenn Du die Ueberzeugung gewonnen hast, daß sie nichts taugen. Einen Portier be tommt man ja alle Tage wieder.« »Du giebst mir also die Erlaubniß den Leuten zum nächsten Ersten zu liindiaen?« »Natürlich —- laß mich nur jetzt in Nuh’, ich muß mich erholen. Deine Erzählung hat mich angegriffen —« Herr Mantzel erhob sich, liißte der Mutter die fleischige Hand und ent fernte sich mit einem schlauen: trium phirenden Lächeln. Jn der Portierwohnnna des Kel lergeschosseo sah es bei Weitem nicht mehr so anheimelnd und ordentlich aus, wie in der ersten Zeit. nachdem die Familie literhard eingezogen war. Es hatte sich sehr bald herausgestellt dass die groer Familie von dem gerin aen Portiergehatt nicht zu leben ver mochte, es mußte von den Kindern noch zuverdient werden, wollte man sich redlich durchs Leben fchlaaetk Anna hatte in der Heimath das Weiß naden gelernt, auch Frau Gerlurd war sehr geschirtt mit der lttadeL und to suchten denn die beiden Frauen verschiedene Geschäfte ani, um Neben verdienst m finden Das bescheidene. sittsame Wesen Annae Iiultste auf die Geickattstndalser titsekall euren guten Eindruck Meer vie meisten Hatten die Art-est inm veraedem mir m einem arefien Riieiuttnnasmum« erntelt Anna Ist-um permis-sein« Im der Geschäftsküdm fes-gis LI· rvat ein etc-stumm Lohn. den III-n Nr me Jst-Mk »Mit Tag nnd Wem aus« se am da Mann fis-n aus-) III-. wollte sie Inn die M imm- Ihm widrige-. kas- tena. NO m Ich tm Mist-michs aufs-Most music-. Mk M sie im M dm Mars st mtr. Im Mds M mais m. wem- dis Imm- Indiana-. haqu in dem wund-u IOI III Mn Dom-. smmd Was-II lu smm sum Jus AMI: Las Is» Jan-I sag M n Ins-as us du; Dumms- IM n Ums m muss-i Mit »s- dm Inn-Muster m- n us tun-v Ins-sic- M sonst Ism. M- mm Ums-d- mn id- III-» U Ists-. us Oh u Qui us Isl MM m um du«-ums W» W. di Im Ums Instit-iso- m! duwls MI. NO Möan IIN sReinlichteit nicht mehr in dem Maße » wie früher herrschen konnten, war na ?tiirlich. Die beiden Frauen saßen Und nahten. Berge von Leinen, ser tigen und anfertigen Wäschestiicken, l thürmten sich in dem einzigen Zimmer auf; die Kinder durften sich in dem Wohnzimmer nicht mehr aushalten, da sie sonst an den Wäschestiicken et was verderben tonntenx sie trieben sich auf der Straße umher, da sie sich im Hofe nicht aufhalten durften. Ihr lärmendes Spiel, das laute, rohe Ge schrei der Kinderschaar auf der Straße schnitt Anna oft durch’—3 Herz mit schmerzlichem Empfind-en Sie hätte die jüngeren Geschwister so gern be aufsichtigt, mit ihnen gespielt, aber sie mußte nähen, nähen und immer »wic der nähen. Frau Gerhard trard mürrisch und zänlisch Sie zantte mit dem Mann, wenn er nicht rechtzeitig heimkam, sie zantte mit den Kindern, wenn sie be schmutzt und mit zerrissenen Kleidern von ihren wilden Spielen zurückkehr ten, sie zantte vor allem mit Anna über die geringste Kleinigleit »Wenn Du den Bartels heirathen wolltest, wäre alles anders«, sagte ssie mißnnithig. »Der wird ein wohlha «k-ender Mann und könnte uns unter nutzena Anna schwieg und neigte sich tiefer auf die Arbeit nieder. »Aber Du scheinst große Pläne zu haben«, fuhr die Stiefmutter in är gerlichetn Tone fort. »vafl«t wohl gar auf den jungen Herrn Mantzel-—« »Mutter, ich bitte Dich —« »Na, ich hätte auch nichts dagegen«, sagte die Frau, »wenn Du ein wenig freundlicher zu Herrn Mantzel wärest. Man weiß doch nicht —« Jn diesem Augenblick wurde die Thiir heftig aufgestoßen nnd Ger hard ftolperte herein. Jn seinem Ge sicht machte sich eine ärgerliche Erre gUUg geltend-. Jtt seinen Augen fla eterte es unheimlich, drohend auf. Er hatte wieder einmal getrunken. Heftig schleuderte er einen Brief auf den Tisch »Da haben wir die Geschichtse«, rief er rauh lachend. »Jetzt geht das Ver gnügen erst recht an —« »Was ist geschehen?« fragte Frau Gerhard erschrocken. »Da lies — soeben habe ich den eingeschriebenen Brief erhalten. Raus geschmissen sind wir—auf die Straße gesetzt. — Das ist ja leicht und ein fach — hier steht’s.« Und den Brief wieder aufnehmend, las er: ,,Laut Anweisung meiner Mutter, der Frau Baumeister Man tzel, tündige ich Jhnen hiermit die Wohnung in unserem Hause. Zu gleich erlischt von diesem Tag-e an Jhre Verflichtung als Piortier. Jch mach-e Sie daran aufmerksam, daß laut ge setzlicher Bestimmung die Wohnung bis zum Abend des 1.0ttosber ge räumt sein muß. —- Max MantzeL« »Unm·o·glich!« rief Frau Gerlsard aus und entriß den Brief den Hän den des Mannes. »Ja, unrnöglich«, spottete dieser. »Bei solchen vornehmen Leuten ist al les möglich —- wenn sie einen nicht tnetjr brauchen, werfen sie einen einfach auf die Straße!" Er sant auf einen Stuhl und blickte finster briitend vor sich nieder. Anna gab es einen Stich durch das her-, Alle das war die Rache des alsgerviesenen Liebhaber« So hatte er es gemeint, als er ihr drohte: Sie werden es noch bereuen! — Ach, wie schlecht swaren doch die Menschen! Sie näherte sich ihrem Vater und legte sanft den Arm unt teine Schulter. »Bist es gut sein. lieber Vater«. sagte sie tröstend- »Wir finden eine andere Atonuuua nnd werden stessrtg arbeiten. dann werden wer schon subtiler-unten -«· ,,Weuu nur ntetit bereitnaertsf nannte enertt.trd. Frau esterdard starrte no.t- tutsnee auf den llngtuetedrtet Dtttn arti tnete sie heftig aut. Osmia man Om- Mmml Mdt Us- ssm die Wams-us wieder »sa kWchma'. Mssm he. ·n m m- ein Ist-se onus nsfm Inst-I Ic· noch-. Dies-ist III-se III-a mit Was Inst-IX s Jl- MWIIMY M- «-- Is- M 3M IMOL Mit-n miumnp mf ists-n uns-It Ins-Obst i Ins is III am- Iumd tm Iu sum Im m gamma m ; Inn I Jst-a du« Nu MS· drücke u. D- UI III I W. m- Ituui mit-M III sum Ist-tust - - III sit III II us. Mo du ou III-I Mc M IMO INIOIMIP «- duot Um a D so O- IIII n Ixusuukstud f UMI Muts-. NI h Im aus« Mist A »Vater, ich bitte Dich —« legte sich Anna ins Mittel. « Er ließ seine Frau los, schlug sich mit der Faust vor die Stirn und sank schwer auf einen Stuhl nieder. Frau Gerhard wollte scheltend auf ihn losfahren, aber Anna hielt die Zornige zurück. »Geh, Mutter«, sagte sie bittend. ,,Laß mich mit dem Vater allein — es kann zu nichts Gute-H führen, wenn Du ihm jetzt Vorwürfe machst —« Sie schob die Mutter ntit saufter Gewalt in das Nebenzimmer. Eine Weile blieb sie heftig athmend neben der Thük stehen; mit sunsäglichem Mitleid hingen ihre Augen an der ge brochenen Gestalt des Vaters. »Vater —« flüstert-e sie mit beben der Stimme. Er blickte empor, wie aus einem Traum erwachend. Dann streckt-: er nach ihr die Arme aus und rief ichliuchze"nd: »Mein Kind — mein ar mes Kind —« und Anna eilte aus ihn zu, stürzte vor ihm nieder auf die Knie und umschlang ihn mit den Ar men, das Haupt an seinem Herzen verbergend. Auch er schlug die tlrme um sie, beugte die Stirn auf ihren blonden Scheitel und weinte leise." So lagen sie schweigend eine Weile. bis sich Gerhard aufraffte. Sein Rausch war verschwunden, ein Zug der früheren Energie durchzuckte fein Gesicht. ,,Anna«, sagte er mit unsicherer Stimme, ,,tannst Du mir vergeben, was ich an Dir Böses gethan —?« »Du hast mir nichts Böses ge than, Vater.« »Ja, ja, ich weiß. Wenn ich nicht in der Nacht — doch lassen wir alte Geschsichten ruhen, sie sind nicht unge-« schehen zu machen. Du hast recht,j Anna, wir müssen jetzt arbeiten — ar-i beiten——arbeiten! Und auch ich will; arbeiten-— ach, ich kann noch arbeiten, wenn ich will!« Er reckte die starken Arme empor! nnd schüttelte die Fäuste. »Aber Du, Anna, Du sollst nichti arbeiten, Du sollst es gut haben — weshalb heirathest Du den Bartels. nicht? Dann hat alle Noth ein Ende.« »Vater, ich kann es nicht —- Du weißt selbst, weshalb ich es nicht kann —« i »Ja, ja, ich weiß es«, murmelte er." »Aber geschehene Geschichten sind nicht ungeschehen zn machen —« «Lasz mich bei Dir bleiben, Vater«, bat Anna. »Ich kann und ich will arbeiten —- wenn’s nicht anders geht« suche ich mir eine Stelle als Haus Inädchen — aber nur nicht das eine, nur nicht die Frau des Battels wer den —« Gedankenvoll strich Gerhard liber den blonden Scheitel seiner Tochter. »Gut, Du sollst bei mir bleiben, Anna —« ,,Hnlloh, was geht denn hier vor?« rief eine laute barsche Stimme und der lange Bartels trat ein, während sich Frau Gerhard hinter ihm in das Zimmer drängte. »Der Protz, der Laife da in dem ersten Stock hat Euch gekündigt? — Na, was ist denn iweiter dabei? Jhr zieht — das ist alles. Hier in Berlin lernt man das Zie hen. Das ist doch kein Unglück? Jcli l;ab’ schon ’ne Wohnung siir Euch. Fein, fass ich Dir, Fritzr. Aber im Norden —- nnc Weddingplatz — vier Treppen hoch freilich, aber nobel —" Anna liötte das Anerbieten am lieb· iten abgelehnt, aber ihre Eltern waren lehr erfreut. daß sie so rasch eine Wohnung finden sollten nnd ihr Vn ter machte sich mit Bartels gleich auf den Weg, nni die Wohnung zu besich tigen. Nach einigen Stunden lase- er mir der. »Die Wohnung ist gut, die neh men wir-", entschied er. »Ich habe schon fest gemiethet.« Unter strömendem Regen wurde am 1. Oktober der Umzug bemsertstelligt. Der geringe Hausrat-h, der noch übrig geblieben war, ward auf den Wagen des langen Bartels geladen, Frau Gerhard mit den Kindern thronte oben aus den ausgethürmten Tischem Stüh len und Betten, Bartels führte den mitgeren Gaul, Gerhnrd und Anna gingen hinterdrein und so zog man durch die regenfeuchten, in die frühe Dämmerung des Osttoberabends ge hüllten Straßen der Riesenstadt nach dem Norden hinaus, in einen fremden Stadttheil, als ob man in ein fernes, tvildsremdses Land zöge. Als der oollgepsropste Wogen vor dem Hause in der Biiloswstraße abfuhr, blickte Anna noch einmal nn dem prächtigen Hause empor. Trotzdem sie so manche bittere Stunde in ihm rerlebt hatte, erschien es ihr doch jetzt, als sollte sie zum zweiten Male die Heimath verlassen. Als ihr Blick iibek die Fensterreihe des ersten Stockwerk-s streifte, begegnete ihr Auge plötzlich dem spöttischen Blick des jungen Mantzel, der, nn einem Fenster ste hend, dem Auszuge der Portieessai milie zuschaute. Er verneigte sich in spöttischer Höflichkeit, als er Annasz Blick auffing, und wars ihr eine Kuß hand· zu. Rasch wandte sich Anna ab und ging auf die andere Seite des Wa gens, wo sie vor den grausam-höhni schen Blicken des jungen Mannes ge schützt war. Ein Gefühl der Verach tung für diesen Elenden quoll in ih rem Herzen empor. Jn diesem Augen blicke erschien ihr der rauhe, brutale Bartels, der mit dem Strafgesetze schon öfter in Berührung gekommen war, als der edlere Mann, der wenig stens ebenso aufrichtig in seiner Freundschaft, wsie in feiner Feind schaft war. IBartels war der Richtung ihrer Blicke gefolgt. Auch er bemerkte den jungen MnntzeL Ein finstereg Lä cheln hufchte über seine dunklen Züge. »Warte nur, mein Junge«, mur melte er in den Bart, »Dir besorgen wir Deinen Freundschaftsdienst noch ellig -—« Dann schlug er auf den mageren Gaul ein und der Wagen holperte da von. »An det Umziehen müssen Sie sich gewöhnen, Anna«, meinte Bartels gutinüthig zu dem traurig dahinschwi tenden Mädchen. »Det is ja gerade det scheenste Vergniegen für die Welt ftadt. Paßt et eenen nicht mehr in den eenen Welttheil, oder steht man sich mit der Polizei nicht auf Jrüß fuß, na, denn zieht man in 'nen an deren Welttheil ——« Fortsetzung folgU .-.--— Jn New Jersey hat ein neunzigjähs riger alter Herr ausgerechnet, daß er im Laufe seines Lebens 819,000 da durch erspart hat, daß er niemals von einem Barbier rasieren ließ. Aber es ist nicht gerade ein Verdienst, andere Leute nichts verdienen zu lassen. Und wo sind die 819,000? sit sit II Der Gesundheitsznstand eines ver urteilten Zuckertrustbeamten soll sich im Gefängnis bedeutend gebessert ha ben. Dennoch ist daran zu zweifeln, daß andere Trustmaanaten zu einer solchen Kur Lust verspüren III Ic- If Die Kohlenwrderung übersteigt ietzt den Verbrauch; in ungefähr sechs Mo nnien werden wir eine ähnliche Wach richt iider das Eis hören, aber die Preise iiir die beiden thitet bleiben doch hoch. Ortes-. W —- -- « — ’ O . I . , IIQMOÆJO m Ist-. »Im-. m svi .d—tiw-·..«M»· » W » — . ! M U - MI- m -- - mu- RUNYIIW MUY d« Ums N Ist-I s