Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, June 02, 1910, Image 2

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    Ein Roman
aus dem Leben
Wandlungen
Von
Erika Riedberg
(7. FortsetzungJ
»Ist das so sichert Wenn ich nun
Anspruch machte aus dies Wink-W
Eugenie fuhr aus.
Entsth starrte sie ihren Mann nn·
Hatte sie recht gehört? Das llnfaszsz
bare wirtlich recht verstanden? Ein
irreg Lächeln verzerrte ihren blossen
Mund
,,Das kannst du ja gar nicht. Du
liebst es ja gar nicht, und ich ich
bin die Mutter."
»Wenn eine Frau ihren Mann
rhne triftigen Grund verläßt, so ge
lhört das Kind dein Vater, unantast
bar, von Gesetzes wegen.«
Kalt und klar, wie das Gesetz sel
ber, sprach er ihr diese Worte vor, und
Eugenie wich stöhnend zurück.
Vergebens-, alles vergeben-!
Kaum rectte sie die Hand, um das
Steuer ihres Lebensschissleins einmal
selbst mit junger ltrast zu lenken,
stauin sah sie die Freiheit lockend win
ten, da ragte die Klippe schon aus,
schross und unerbittlich, an der sie ret
tungslos zerschellen mußte.
Vergehen-, alles vergebens-l
Roddin sah forschend aus das zu
zsamrnengebrochene junge Weib.
Mit einem Schlage hatte er die
Zügel, die ihm zu seinem grenzenlo
sen, zornigen Staunen siir kurze Zeit
Entglitten waren, wieder in den Häu
en4
Mit diesem einen Worte nahm er
die Herrschaft wieder an sich, däniinte
fiir immer den sprudelnden Quell ih
res Freiheitgdranges. Aber an diese
Stunden wollte er dentens Nie im
Leben hätte er es fiir möglich gehal
ten, daß ihn etwas so erschüttern
Mante, ooie die Klagen und Vor
würfe dieser Frau.
War sie ihm theurer, begehrenss
werther noch seitdem? War er über
seugt von der Berechtigung ihrer An
cklagens
Jn seinem Kopf wogte es dumpf
und wild durcheinander. Mit har
ten, schmerzhaften Schlägen klopfte
ihm das Herz gegen die Brust. Zum
Teufel, iosar er denn ein altes Weib!
Von solchem Wortgefecht so schlepp
zu werden! Mit einem energischen
stack richtete er sich zusammen, und
es gelang ihm auch mit einigerma
ien beherrschter Stimme zu sprechen.
»Ich dächte, wir sind nun wohl
am Ende unserer Erörterungen.
Das Resultat dieser Aussprachen —
Inag sich erst später zeigen. Für heute
»sehr genug. Nur eins noch: Von ei
erem Vorwurf spricht mich dein Ver
halten selbst frei, oon dem, alles gei
«Hftige Leben in dir erstickt zu haben —
rnng es brach gelegen haben, mag es
ohne Pflege gewesen sein, wenigstens
ohne die meinige — todt ist es nicht.
Den überraschenodssten Beweis von sei
nem Dasein gabst du eben. Jch kann
dir meine Anerkennung nicht versa
gen.'«
Engenie ließ die hände von ihrem«
Gesicht sinten. Bleich, wie erstarrt in
Jammer schienen die seinen Züge.
Ohre Augen sahen so trostlott aus, tmsz
er diesen hoffnungslosen Blick wie ei
nen feinen Stich tief im Herzen
fithltr. So wenig. so gar tein Glück
vermochte er ihr zu geben? Solche
Qual war ihr die Ehe ntit ihtntt Nur
eem des Kindes willen harrte sie aus
In leiner Seite s- sonst —-«i
« Jinster glühten seine Augen nat
sie nieder. Er war innerlich so tief
Itetrofsen von all dont ilnertvarteten.
das in einer kurzen Spanne Zeit
sitt ihn eingeseiirmt war. ee wogte
tin solches Chaos von wunderlichen
Ieiilhlen durch seine Seele. dass er
sc nicht to sehneil darin zurechtzni
sterben vermochte. Sie trat iest nied
etn ihn heran nnd holt mit einer lieb—
reisenden Gebärde vie härtre bittend
ste ihrer unl.
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s Eine wahnsinniiqe Vlant erfaßte sie·
:Gott, Gott, wenn er ftiirbe! Wenn
er schon todt wäret Und sie wäre
schuld daran mit ihrer Heftigleit, mit
ihren Klagen, mit ihrer Forderung!
»Hilfe, um Gottes willen, schnell
den Arzt!« rief sie der Dienerschaft
zu, die erschreckt ouf ihr Klingeln zu
sammenqelausen war.
«Fanny, Sie telephoniren, und Sie,
Karl, helfen mir den Herrn aus das
Ruhebett trage-U
»Sofcrt, gnä' Frau. Aber das tön
nen wir nicht allein. Jch hole Den
Kutschen«
Er rannte fort und law in un
glanbiich kurzer Zeit mit dein Kut
scher zurück. Geschickt und kräftig
faßten die beiden Männer den Ohn
lnächtigen an; Eugenie stiiyte ihns
mit ihren Händen den Kopf, und
nach wenigen Augenblicken lng er
uus dem Ruhebett.
»Eis, Karl. Lassen Sie sich schnell
von ver Köchin Eis geben« Wir
müssen sofort die Stirn liiljlen Und
Sie, Baum, sehen Sie, ob der Su
nitiitsrath noch nicht kommt«
»Hier ist er schon, meine gniidigste
Frau«, llang die Stimme deg alten
Arztes vom Korridor herein.
»Mein Wagen stand angespannt,
ich konnte sofort kommen auf Jhren
Alarmruf. Na, nun, roas ist denn
hier passirti« Verwundert sah er aus
die regungslose Gestalt und auf Enge
niens angstentstelltes Gesicht
c--4 . -!.. s fl.-..- Esc- c-«
VII still-» III IIII IUHUIIHUIOULC
Schluchzen aus nnd stammelte einen
tonfusen Bericht, aus welchem der er
fahrene Arzt wenigstens soviel ent
nahm, daß eine heftige Geiniithsbes
wegung diesem Anfall voraufgeganqen
fei. Er unterbrach sie nach wenigen
Worten und führte sie turzerhand zur
Thür
,,So, nun weiss ich genug, liebe,
tleine Frau. Nun setzen Sie sich mal
in eine ungestörte Ecke und beruhigen
Sie Jhre Nerven. Hier tann ich Sie
nämlich fehl nicht gebrauchen. Die bei
den Männer genügen niir als Hilfe.
Karl ift anstellig unsd kräftig. Wir
werden Ihren Gatten entkleiden, ins
Bett schaffen, und nach der Unter
fuchung erftatte ich Ihnen Bericht.
Keine Einwendungen, meine Beste, ev
muß so fein.«
Er führte lkiiqenie hinaus nnd
schlofz hinter ihr die Thür. -—— - i
»So, meine beste Frau Baurath,
nun hören Sie mich ruhig an. Also
Jshr Herr Gemahl ist wieder bei Be
sinnung. Er liegt jetzt in einem leich
ten Schlummer, aus dem er gestärkt
nnd verhältnismäßig wohl erwachen
wird. Sie brauchen sich nicht öUs
ängstigen, aber müssen unbedingt für;
vollkommene Ruhe sorgen. Keine Auf-’
regungen, durchaus keine, oder ich
stehe siik nichts-, denn ich lann es Ih
nen nicht verhehlen, diese tiefe Ohn
macht war ein Schlaganfall.«
Eugenie durchsiihr ein eisiger
Schreck. Muthlos fanten ihr die
Arme herab.
Auch dav noch! Und durch ihre
Schuld!
lind Ruhe, tiefste Ruhe. llm Got
les-willen keine Geniiithoerschiitteriirig,
forderte der Arzt.
Also Schweigen, Sorgen nnd Ano
harren.
Gott, Gott, ivie hart bift du mit
manchen deiner armen Menschen
iinder!
»Was habe ich zu thun. lieber Den
Doktka Geben Sie mit Jdte Anf
ttäw sie sollen gewissem-oft erfüllt
werde-h Mein Mann wird voraus
fichmch längere Zeit bettlägerig feins«
Reich das nicht. Es M nirgends
die Aussicht Lähmung zu emdesm
Er M vollkomme- M Mann-w
mit fest matt
..Somu Sie smaa dafür-. das
diese- SOM nicht gestört wird. und
silk später »s« hüte- Sie ihn loss
lömq vor ievu Yasunas Jch ums
tm von Ihnen nun-usw« answ
FIOUL
G M schwer M dem Mamm
Jdm Gent-. am ich da von Jovis
ftp-du« am eine Pakt-. sur-Mk
Inn-nieste drum m so um«-: Schm
n fmiw
So las nun most-m am sm- Id
Ioi Mit-um« Mes. am Ists-tm ZU
tiefste MEDIUM-i tu u m den
Use-.
m MM ms und MI«
So ists It Bin-de um stund-.
Ismäwd fast M komm-mag
Ists-um« n Wut soc usw-.
cis-sum sum Im mit-MO
R.Wustg. du m dem »Im
IMIMI m- m kais han«-.
auhdstst
cis-im soin sie um«-un m s
eht-mission m- Smsmvissm »
HM tu mi- tsamt-, das-Im
MMMMDIM wun
UII II sum tu mu- mtm
EM
N- N NO M an Its-its
)
ivie diese sentte sich tiefste Muthlosia
teit auf die gänzlich erschöpfte Frau.
Aber nur jetzt nicht weich werden,
nur jetzt nicht die kleinste Pflicht ver
säumen -- jetzt, tvo eg galt, ein Un
recht zu siihnen.
Sie hätte aus ihre Knie stürzen
mögen unsd Gott danten, dasz er ihr
Zeit ließ, zu sühnen, mochte das
Unrecht auch noch so tlein und die
Pflicht auch noch so schwer sein.
Und angesichts dieses bleichen, todt
miiden Antlitze-L dieser nieder-gebroche
nen, sonst so strass und herrisch ausge
richteten Gestalt diintte es sie nicht un
möglich, hoffte, betete sie in ihrem
Herzen, daß das Mitleid mit sonsten
und doch starlen Schwingen sie hin
wegtraqen möge iiber diesen Æbgrund
von Seelenschmerz, der sich heute tie
ter, uniiberbriiclbarer denn je vor ihr
ausgethan hatte
Wie es werden mochte, wenn dieses
Mitleid einmal nicht mehr nöthig sein
wiirde, daran wollte sie heute nicht
denlen. Es blieb ihr ja noch immer
die heilige, die unahtvendbare Pflicht,
ihn zu schonen, ihn zu hüten, soviel in
ihrer Macht stand - -- auch das mochte
helfen. —
Der Santtlitgratli steckte seinen
grauen Kopf vorsichtig lauschend
durch die angelegte Thiir. Lautlos
schlich er näher.
Er beugte sich ties iiber den Kran
ten, horchte aus den Athem, priiste
mit leichter Hand Herzschlag und
Puls und nickte bestiedigt
,,Moraen noch möglichste Scho
nung, und alles ist wieder gut.
Sie wollen hier wachen, gnädige
Frau? Gut, dann posiiere ich den
Karl im Rebenzimtner, damit Sie
Hilfe haben können, wenn es nöthiq
sein sollte, was ich nicht glaube. Die
Sache verläuft so gut, wie man nur
wünschen kann. Gute Nacht und
guten Muth! Morgen in aller
Frühe sehe ich nach «
Nach diesen leise gestiisterten Wor
ten war er gegangen, und Eugenie
blieb wieder allein, allein mit ihrem
Kranken und ihren todttraurigen Ge
danken.
Dunkler nnd dunkler wurde es
um sie! —
Zwölfteg Kapitel.
Eugenie stand am Fenster des Spei
sezimmers und wartete auf ihren
»Mann. Ungewöhnlich spät kam er
heute zum Diner. Er, der sonst die
Piinttlichkeit in Person.
Es war ein schöner Tag!
So golsdig tlar die Lust! So tief
blau nnd wolkenlos der Himmel!
Sie sah mit traurigen Augen
hinaus.
Alles tnospete und trieb dem
Frühling entgegen. Alles voll süßer
Ahnung, voll Hoffnung aus ein Glück,
das doch einmal kommen mußte, ein
. mal auch zn den ärmsten Menschen.
I War sre ärmer denn arm?
» Ach wie lange schon ging ihre Sehn
Isucht nicht mehr dem leuchtenden
Stern, dem Glücke nach; sanftes, mil
des Mondlicht, das wie tiihler Thau
ihre wunde Seele lckbie -- die Ruhe
nnr nach Ruhe sehnte sie sich.
So ganz still und verborgen, weit
»du draußen, in vergessener. todteins
smner Heide. da möchte sie sich ver
»iriechen. Dort möchte sie dein herbsi
istnrm lauschen, wie er über die weite
Ebene sent ungehindert, srei
jauchzend stei!
Wie er die alten tnorrineu Führen
zanst· die schlanke Bitte biegt wie
Schilf. Sehen möchte sie. Ioie an dem
weiten. endlosen Horizont die Wollen
jagen. dunteL schwer nnd eilig, als
hätten sie eine nur traurige Mär den
Wolkenschwestern zn sagen.
Dort möchte sie wandern« allein.
smnz attein. immer weiter in diese
t-r.iniie, itnoenende Sterne Nimm
tsto ite made rssrd so mude dasr end
Tntp minnt mit Neu stilq sie-gessen
ntser sie tacn
Einsamkeit. tiefste arm-käm Ins-.
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As dichm wachsenden Fressen-« do
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IMMUIM III-ist
.un.ssnmhmI-W
IIwa OIMW
an sein Bett, jede Handreichung, jeden
tleinen Dienst erwies sie ihm selbst.
Gedantt hatte er ihr nicht. Kaum,
daß ein Blick sie trai, meist lag er mit
geschlossenen Augen. Ob er immer
schlies, sie wußte es nicht. »
Alc- dann nach einigen Tagen alles;
wieder gut war. als er anscheinendl
kräftig nnd blühend wie vorher seine
Geschäfte wieder ausnahm, ging äußer
lich alles seinen alten Gang.
Er sprach mit ihr kurz, bestimmt
wie immer. Er war ganz wie vor
her der Herr im Hause, dessen Willen
sich jeder widerstandslog beugte, nur
eines w-:.r ganz anders - er vermied
sorgfältig, mit wahrhaft bewunde
rungsswiirdigem Geschick, jede Berüh
rung ihrer Person.
Zuerst hatte sie an einen Zufall ge
glaubt, bald aber eingesehen, wie sehr
beabsichtigt es von ihm war. Streiste
sie ihn zufällig oder nahm in den
Krankheits-tagen leise und tröstend
seine Hand, so entzog er sie ihr nicht,
aber kalt, fast leblos lag sie in der
ihren.
Peiniaeud, wie vordem seine Zärt
lichkeit, war ihr jetzt feine starre, un
erbittliche Kälte.
Sie wußte, was- deni leidenschaft
lichen Manne diese geradezu studirte
Zurückhaltung kostete, nnd mit Be
stürzung und Reue erkannte sie daran,l
wie ties ihn ihre Borwiirse getroffen.
Hätte er getobt wie sriisher, sie wiirde
ihm trotzigeg Schweigen entgegenge
setzt haben, jetzt schwieg er und quälte
sie damit schlimmer als mit seinen
bittersten Worten.
Und zu alledem lam noch das
Mitleid, Mitleid mit ihm und sich
selbst, diesen beiden nngiiickseligen
Menschen, die das Geschick zusammen
gesiihri zu ihrer beider Qual·
Seit seiner Krankheit war in ihr
etwas zurückgeblieben, das sie weicher
machte gegen ihn. War es dass Schuld:
gesiiht, der Schrecken, der noch nach
zitterte in ihr -—--- sie vermochte nicht
mehr, ihn nur anzutlagen, sie beklagte
ihn auch, nnd die eisige Kälte ihr ge
genüber nöthigte ihr Achtung vor ihm
. ab. J
H
Sie hatte eine Aussprache herbei
führen wollen, es tlar stellen zwi
schen ihm und sich, um jeden Preis.
Was hatte sie erreicht? Tiefer, noch
viel tiefer war die Kluft aeworden,
hundertfach verwirrter all die schon
verworrenen Fäden ihres Geschickes.
Sie preßte den Kon gegen die
Scheiben, nnd langsam rollten große,
schwere Thränen aus ihren Angen
. Da fuhr sie auf.
Dort uni die Straßenecle bog eben
der Wagen. Schnell tupfte sie vie
Thriinenspuren fort und driickte auf
die KlingeL Jhr Gatte liebte des
Mittags, wenn keine Einladung vor
lag, sofort nach seiner Rückkehr zu
Tisch zu gehen.
Karl, der Vielaewandte, eilte in das
Souterrain, um das Anrichten zu be
stellen, und Euaenie prüft-,- vor dem
Spiegel ihren Anzug.
Auch das war anders aeworden.
Er ließ iie jetzt traaen, was sie wollte,
und da sie seit feiner Erkrankung
ohnehin stiller als sonst lebten, so
fiel auch diese friiher so wichtige Frage
zwischen ihnen fort.
Sie war eben hinter ihren Stuhl
getreten und wünschte aus hedriicttem
Herzen, dieses peinliche Mahl zu
zweien möchte erst zu Ende sein« da
trat er ein.
Iadellos gekleidet. höflich sie mit
einer leichten Verbenanna beariisiend,
naan er stumm feinen Platz ihr at
aeniitier ein.
Sie legte ihm vor, sorasaltia way
leno. wie sie es: in seiner Krantlieit ae
than hatte. Stillschweigend war das
Gewohnheit geworden. der er sich tiia
te ohne Wiärstancx aber amt! ohne
i Dant.
Ausnut- deodmäim ne ihm m
fah sub lau-m Mk Uckch mu. Am
n hasd ihm gut. Sein seist-siedet
III-is Gesicht »Ich-n h now We
»so-seh
Do möchte sit Neids-tout heim
nat TUO zu keimt Ist-m m laws-.
Sie is Its-al. des-umso few-. Ich
ists-so tm In den«
s- IPIEO usw« III-i se JUNGE
cum-m am how Mond-m
-VII III-III du's TO Its-I fegen
das U disco- seM im use-Ia m
M III-III
JINHQ un M Itcss ku um
MS
«JO vzsmsst NO Q- msst um
Um ist-W Ist-OR
»Ist nnd et Ist nnd Um m
Its-M III-K
Jst ums vom-no IM. wo is
Im M. Is- W ems- um
II tm nein MIC·
O- II IIIM Its-I m Um
W M O Its Its. Its
M musi- W W W
os- m Im — Ist Its-« II
Ist-. III www-H III- II M
und ein eigentksiimlicheg Lächeln spiel
te dabei um seine Lippen, ,,siihle ich
mich ihr doch noch zu einigem Dank
verpflichtet» Jch irre nicht, wenn ich
annehme, daß sie es war, die das da
mals so aliihend begehrte Mädchen in
meine Arme trieb. Also aus Dank
barteit fiir mein Glück.«
Er hob sein Glas und liesz einen
Auaenblick den Wein in der Sonn
suntelu. Mit demselben Lächeln
halb Spott, halb Zorn und Schmerz,
starrte er hinein. Langsam traut er
es aus, immer den leiseu Hohn um
den Mund.
Euaenie trampste sich das Herz
zusammen. Sie verstand, was dieser
Augdruct bedeutete — sie wußte nur
zu gut, auch er toar unglücklich ge
worden.
»Wenn es dein ausdrücklicher
Wunsch ist, so swill ich zu ihr fahren,
allerdings mit schwerem Herzen. Jch
fürchte, mir wird leiu angenehmer
Empfang zutheil«, sagte sie leise·
»Gleichviel! Du fährst am besten
sofort Jch wer-de eine Stunde ru
hen, habe dann bis Abend aus dem
Bureau zu thun.«
Er stand aus, nahm die Zeitung
Von einem Nebentischchen und war
mit einem kurzen: »Geseanete Mahl
zeit!« zur Thiir hinaus.
Eugeuie seufzte schwer.
Mit diesem bedrückteu Gemiith
einen solchen Besuch machen! All
das noch so unveraessene Leid würde
neu ausleben —-- doch was half es.
Sie mußte gehorchen, und im Grunde
hatte er recht; es war zu unnatürlich,
ianorirte sie die Kranke gänzlich.
Sie tlingelte, bestellte den Wagen,
und nach kurzer Zeit fuhr sie der
Grumbachschen Van zu. —
Dreizehntes Kapitel.
»Gnädige Frau befinden sich au
genblicklich ziemlich wohl. Gnädige
Frau lasfen bitten.«
Eugenie war überrascht, sobald und
ohne Schwierigkeiten vorgelaffen zu
werden. Leise durchschritt sie die
wohlbekannten Näume und trat an
dsag Bett der Kranken.
Fast hätte fie aufgeschrieen vor
Schreck.
War das ihre Taute, die einst fo
stolze, imponirende Frau? Dies einge
fallene, gelbbleiche Wachsgesicht mit
der vorfpringensdcn Nase und dem
eingefuntenen Munde?
Völlig ergraut lag das diinn ge
wordene Haar an den eingefallenen
Schläsen, und die Augen brannten
fieberhaft,
Die junge Frau beugte sich über
die Kranke.
»Wie fühlst du dich, Tante? Du
bist schon längere Zeit leidend?«
»Du freuft dich wohl über mein
Aussehen? Ja, ja, so ein Fieber ist
ein vorzügliches Schönheitgmittei.
Jch kann eg dir empfehlen-«
»Wie lange bist du schon so
trant?«
»Schon lange. Du Iouskteft das
nicht?"
ts--, ,-«» ,k», n- .» ,.»,—.
Ulc Icfucsslullzcllucll Ocuqcll alt-MU
gen für ein paar Minuten den kalten,
höhnischen Blick von einst zurück, und
Eugenie fühlte das Mitleid, das sie
beim Anblick der so schrecklich Verän
derten ergriffen hatte, wieder weichen.
Sie sehte sich neben dern pruntvollen
Lager in einen Sessel und sagte küh
ler:
»Ich hörte durch Betannte von dei
ner Rückkehr, auch. daß sdu nicht wohl
seist. Dass du iriinler aeiooirdeik sagte
mir ersi heute mein Mann«
»Und da tanrst du gleichs Wie
srenndlicls von ein«
..Mein Mann wünschte diesen Be
such. Uebrigens. wie hist du perpslegtr
Hase du eine zuverlässige Person am
dick-W
»Wer-Mo zuverlässig. wie eine de
eadtte Person sein kann-«
.Tn möchtest ei nieset mit esner
kinioniisin vers-eitelnla
uMin. denke-«
tsugente innre nach.
.I«u dosr niemand in deiner Fa
milie. der M keIt deiner liitege nnd
ver Musik« hier einnehmen könnte-»
tie Kemneersieneätdin verseerte die
Lsppen en einem Wehen-.
.’!iein. in meiner Martin nitte sind
nuet in der meines Gatten »Es-«
.tn Musen eine treue and qesvet
Jene-site Mienen-e when Wiese du
met Je denn Ost-e und Fries-e in
Bisse begatten «
NO kommst Nun kcenn dem
sontietbtekee here MI- so Neu des-Hi
U seieee END M«
M met mir tm. sente. iiM MS
in Im ist-It laws-O Nein Mein-e est
»so-e am wiederseuesettu die Im
rennt-Te me. tim. m Use sie wisse
leis Ue AMICI-·
»Ist fees die die ttede Bontur
renk Amte w die treue desto m.
des Mn Ies- esie freien und pure
III se netieeits Ieise sm
,,«-3og vor zu freien!« wiederholte
Eugenie bitter.
»Wir wollen nicht streiten, Tante.
Du bist trank, und ich kam nicht, um
nicht mehr ungeschehen zu Machendes
zu beklagen, oder, swie es nicht anders
sein könnte, dir Vorwürfe zu machen.«
»Hast auch verzweifelt wenig Ur
sache dazu. Es ist doch ein gar be
haglichesis Nest, in das dn dich setzen
konntest. Der reiche, ältliche Gemahl,
der jugendliche, getreue Anbeter, ge
stehe, ich habe dir ein rotnantifches
Loos bereitet!«
Engenie preßte die Lippen zusam
men.
Scharfe Worte schwebten ihr auf
der Zunge, aber ein Blick in dies
bobnvoll verzerrte, leichenhaste Ge
ficht liefz sie wieder oerstunnnen. Mög
lichst ruhig sagte sie:
»Daß ich dich nicht pflegen tann,
ist deine eigene Schuld. Jch habe
nun den Mann, den dn mir bestimm
test. Er ist trank, da aehiirt meine
Hilfe ihm; dir tann ich jetzt nicht-J
sein·«
»Ich berzichte auch darauf. Sorge
nur recht schön fiir deinen Gatten.
Er liebt dich stoirtlich immer noch?
Der Narr!«
Tief befriedigt, das-, sie noch aui
dem Krankenbette die Macht besaß,
die Verbaßte zu tränken, funtelte sie
die junge Frau mit ihren brennenden
Augen an. Eugenie erhob sich. Ihre
Hand zitterte, mit der sie den Knauf
am Fuszende des Bettes umspannte.
»Ich sehe. daß mein Anblick dich
nur aufregt, wie mich der deine. Bes
ser also für uns beide, ich gebe wie
der! Du hast keinen Wunsch, keinen
Auftrag fiir Inich?«
»Schon wieder fort? Deine barm
herzige Anwandlung ist ja rasch ver
flogen. Einen Wunsch? Nein. Danke
dir sehr. Ueberlasse mich nur meinem
faulen, nachlässigen Personal. Es geht
mir vorzüglich dabei, ioie du siehs
Eugene iisberhörte den Hohn ge
flisfentlich.
»Da fällt mir ein, die von dir so
geschätzte Dora Görn ist ja noch hier
am Ort. Sie bringt sich zuweilen
in Erinnerung bei uns. Vielleicht
widmet sie sich deiner Pftege. Sym
pathisch war sie dir ja immer.«
Sie konnte sich diese kleine Bosheit
nicht versagen·
»Seht sympathisch! Viel mehr als
alle andere blut- und birnlose Ge
schöpfe-«
Fortsetzng folgt.)
O, diete Kinder-.
L
v v
Taute: »Nicht einen einzigen Kuß
willst du niir, deiner kann-, neben? Und
dein Schwesterchen hat inich dreimal
getiiiiil«
»Die Grete? Ach. der uman eben vor
gar ais-ist«
Ein Apoibetewetein in New York
empfiehlt fiik den Gebrauch liebender
Poake eine Schu einrichtung ge n
die Gefahr des Miniinns sie
betreffenden Petlvnen sniissen einen
befanden- znbeieileien seidenen Lap
pen zwilchen den Lippen halten.
wenn sie sich einen Beweis ihrer sim
liwieit geben wollen. Wenn vie Apo
ibeiee auf einen liniien Absatz dieser
Zcknsvoiiickiiung ieitznen dann iiien
fis oeiinuilnv.
lledee inii ode( Lin-i. prophezeit ein
Gelehrten nseiden vie Menan keine
»Ist-ne meist baden lieber inii Idee
Linn-i weiden die Menfitxen any ist-tu
fkneii in neigen bat-en
i
i
i
Nisus-sit