Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, April 07, 1910, Image 2

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Erste-z Kapitel
Ein iriilcr Novenberiag neigte
« sich feinem Ende zu.
in dem eleganten Villenviertel der
Residenz erstral, lten bereits die elek
triichrn Bogenliinpen in blendender
Helle.
Zu wirlselndein Tanz riß der
Wind die weiten, verdorrten Blät
ter von Busch und Baum fuhr l:ens
send über die glänzenden Spiegel-;
scheiden rüttelte an jedem Thürnt (
chen an jeder Ertetlpitze nnd pfiff;
dann weiter, hinaus in die Nacht I
Jn einem der Prächtigften Häuser
dieier Region des Reichstlynms und
der Pracht waren die schweren
Sammtvorhiinge fest zugezogen; in
dein Kamin flackerte ein Feuer, nnd
aus dem farbigen Blüthenbiindel
eint Plafond fiel strahlendes Licht
auf die wundervoll vornehme Ein
richtung.
Kostbare, gefchnitzte Pannele be
deckten die Wände bis zu halber
Höhe, die andere Hälfte lketleidete
schwere, golddnrchlvsirlte Sei-Mitta
pete, welche an einen Plafond an
schloß, der in feiner Art ein wahres
Kunitrvert von holsschniyerei war.
Seitwärts führte eine mit töltlicher
Glasmalerei verzierte Thiit in den
Wintergarten, in welchem üppige
Palmen ihre graziöfen Wedel, über
riefelt von dem leichten Sprühregen
einer Fontäne, in blaßrvthem Lichte
badete-L —
Vor dem hohen Sandsleiniamin
sihen zwei Damen. Die ältere von
ihnen hält einen Brief in »der hanb
nnd spricht ruhig und gemessen aus
ihre Nachbarin ein.
Sie ist eine hochgewachsene, maje
stätischeErkcheinung mit vollem, sehr
weißem Geicht, dem die kühne Nase
iiber den schmalenLippen und ein Paar
hellbl-aue, kalte Augen einen harten,
fast männlichen Charakter verleihen.
Ihre Nachbarin ist ein junge-«
Miidchen von etwa zwanzig Jahren,
groß nnd schlank. Der schmale Kopf
mit den seinen, regelmäßigen Zügen
ist gesenkt, »die eine hand liegt ge
ballt in ihrem Schoosz. Wie sie so
dasiht mit dem schneeweißen Gesicht,
aus »dem die tiesblauen Augen mit
diisierem Ausdruck in die Gluth
starren, sieht sie aus wie die ver-»dr
perte Schwerneuth
»Sage mir seht die Gründe siir
deine Weigerung«, unterbrach die
Stimme »der älteren Dame die mo
mentane Stille. Hart und ties wie
eine Wunerstinnne llang sie, und
das junge Mädchen zuckte unmerk
lieh zusammen.
»Die Griinbecin fragte sie leise.
Ich habe nur einen anzuführen, dens
du schwerlich gelten lassen wirst den!
—- dass ich ihn nicht liebe. «
Ein Spottliicheln glitt bei den lei
sen Worten über das Anlih der an
deren, als sie sartastisch entgegnete:
»Da hast du recht. Den Grund
lasse ich allerdings nicht gelten, we
nigstens nicht bei einem Mädchen in
deiner Lage.« .
«Jch weiß es zur Genüge, TanteJ
daß ich zu arm bin, um mit den!
Luxus einer Liebesdeitath geftnttenj
Zu können; ich weiß. daß ich, schickst
du mich heute aus deinem Haufe,
ohdnchtios sein wende, und doch bitte
M dich. laß mich geben« seit Jahren
flehe ich. laß mich fort, dulde mich
met noch to lange. bis ich mir eine
stelle gesucht. die mich vor Donner
Nil t. aber zsviuge mich noch nicht
is ne Ehe hinein. noch nicht, Taute,
ich —-«I
«VI bleibst in meinem Hause. bei
seie. dee dein Onkel und Vormund
dich til-ergeben. hie du ee verläßt.
uns deinem Gatten zu tot-Im Nis
tsetde i dulden, daß meine Nichte
in dee le deenmvawdundm als
Mudeeieeiuteiu oder vergleichen«
»So Ichicie deine Geiettfchaiteein
stets Uns mich ikne Stelle einneb
esse-. III mich anstatt eines un—
niesen bestem-e eine Hitie und
Seine in deinem Baue-Hatt feink«
spie semmeesienegitdin Gen-n
M Ists Ich wein-eint now iotch
ein-en seien-unten where-i Die-sit
html jedes einem und-then Brot
eIee Jesuiten-· ttnenvttetz Mindests
Ustsg die holte stimme Ja ihm
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die bin-diese Das-de met-under Wes
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diene does-e one und rat mit Wenn
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.IÄI! Eise »Hm-d kommt-sed
Iqeeie isten Ists die eines see-M die
ji« Und sue eine Med- t«mu m
G Wild sticht des-see m se
tust- stetem-Is- de du isten d
--x,,s.-—-«-«-,----.-« ---.-.-,«-«.-«.
lobenkwerthe Einsicht hast, eine Lie
begheirath siir einen dir uner
schwinglichen Luxus zu erklären
übrigens hab ich noch teine Gelegen
heit dazu wahrgenommen, es miißte
diese sonst sehr einseitiger Natur ge
wesen sein ----— so liegt kein Grund
vor, diese erqnistte Versorgung zu
verscherzen und einen Mann in sol
cher Stellung zu verletzen-«
Wie Peitschenhiebe trasen diese un
barmherzigen Worte das Mädchen.
Leichenblaß starrte sie die Kommer
zienröthin an, in deren weißem, tat
tem Gesicht keine Muskel zuckte.
«Tante, du hast tein Recht, mich
so zu behandeln! Jst es im Sinne
des verstorbenen Onkels, wenn du
die Waise seines einzigen Bruders
so wehrlos deinem despotischen Willen
unterwirsst?
»Ich bin in alle Rechte deines
verstorbenen Onkels iiber dich ein-«
getreten. Höre also mein letztes
Wort: Du verläßt dieses Haus nur
an der Hand deines Gatten, und
daß dieses der Baurath Noddin sein
wird, dasiir werde ich sorgen.«
»Du stellst mich also vor die Alter
natioe, entweder eine erzmungene
Ehe oder die Hölle hier im Hause,
denn zu einer solchen würde es durch
meine Weigerung siir mich tverden.«
»Ganz recht! Du überraschst mich
heute Abend geradezu durch deinen
Scharssinn. «
»Und im anderen Falle würdest du«
dich dazu verstehen deine Gesellschas
terin zu entlassen?«
»Nicht vor deiner Hochzeit.«
»Du würdest mich also daer verur
theilen, mit diesem Mädchen, das
mich haßt, das mich mit ihrer Feind
schaft verfolgt, wie und wo sie kann,
seit sie weiß, daß ich dir ihr Geheim
niß entdeckt habe, daß sie meinen küns
tigen Schtvager seiner Frau entsrem
den möchte, unter einem Dache zu blei
ben? Wenn du auch siir mich tein Herz
hast, wie tann aber dein Stolz aus die
Achtbarkeit und Reinheit deines Haus«
ses dieses Unmögliche zugeben?«
»Bist du stetig? Jst dein Sermon
zu Ende? Du entwickelst ja eine ver
blüssende Redesertigkeit. Erlaube, daß
auch ich einmal zu Worte komme. So
laß dir also mit zwei Worten sagen,
was und weshalb ich es will. Du
sagst, diese Person haßt dich, und
trissst das Rechte damit; sie haßt dich
so, daß sie alles daran setzen wird,
diese heitath zu hintertreiben, und da
ihr das au erhalb meines Hauses ohne
Zweifel le chter und besser gelingen
würde, so bleibt ste. An deinem hoch
zeitstage ist sie entlassen. Um die Re
putation meines Hauses sei unbesorgt,
stse wird nicht leiden in dieser turzen
Frist.«
»Jn dieser kurzen Frisi«. wieder
holte das Mädchen tonlos, dann
stürzte sie pliiylich aus die Kommer
zienräthin zu, nnd deren Hand er
greifend, ries sie mit erschütterndec
Klage:
»Ach Tante, Taute, warum hat es
rnir nie gelingen können, dein Herz
zu gewinnen? Gott weiß, wie red
lich ich mich darum bemüht!«
»Du mein setzt« Hochausgeriiinet
stand sie vor der Erschrockenen Wie
Wetterschein znckten Spott nnd Haß
über dieses sonst unbewegte Gesicht,
und wie geblendet vor diesem nnver
hüllt seindseligen Ausdruck, wich das
junge Mädchen vor ihr zurück.
«Dn, Eugenie Ort-intuiti, mein
Herz? Qahaha!«
Da wurde die Portiete gehoben.
Init tautiosen Schritten trat ein Die
ner herein nnd reichte der zip-unter
zienriityin eine Visitentarte Sosort
hatte diese ihre Ruhe wieder. Sie
ztwrs einen Miit uns die Karte nnd
jiazte etwas ietstyaster. nie sonst ihre
Hirt w.ir. das stereotyp-: Jus titie
;ts:tten.'· Kinn in ihrer Nichte· die
noch immer fassnngsdios dastand in
time-n Betetkietisnx »Mit-um dich »in
samtnen. ei- ist der Maer Roddiii.«
Ob lhs M in Wen Esset Cis-Mo
und tadin weih-m m sie Im Mu—
mqu sammt-. »Meis- Uivu M
ist« Ob tout-sen im W zu einem
Blumsusdoew Stdn Mc sitt zu
III-« sit- ins Ohms- s«0 behagle
Was m u Amt-. wo Sie. wi.
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must-NO Ists Jus-. MO- worum
des-d II tm Lin-m
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du«-U I- M sum ihm Aus-O X
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III-s Im Mit stss us m
Ast-music edu
»Z- Iism In M . usw-m
!
die Kommerzienräthin, einen Blick ausl
die mächtige, fast an die Decke reichen- s
de Wanduhr werfend. Ob sie mit die-s
sein Besuch Eugeniens einverstanden
war oder«nicht, lief; sie nicht merten.
»Und bestelle den Kutscher aus sieben
Uhr zum Abholen Um acht llhr sah
ren wir in die Oper, du hast dann
noch eben Zeit zur Toilette.«
Eugenie beugte sich vor, . um ihrer
Tante zum Abschied die Hand zu
küssen; so sahen beide nicht, das; an
der Portiere zum Nebenzimmer ein
blasses Antlitz erschien, auc- dem ein
Paar sunlelnde Augen blihschnell ei
nen Blict des Einverständnissee mit
dem Masor tauschten.
Als Eugenie sich wieder aufrichtet
und nach einer sliichtigen Verbeugung
gegen den Maior zur Thiir schritt.
hingen die Falten des Vorhange wie J
der regungslos herab-, und Roddin
; oersanl mit dem behaglichsten Lächeln;
entgegen, hastig ries sie ihr zu:
in dem Sessel neben seiner Gönnerin.!
Wie gejagt slog Eugenie die Treppes
hinaus zu ihrem Zimmer. Aus dem»
oberen Korridor lam ihr die Jungfers
,,Schieten Sie mir präzise sieben!
Uhr den Wagen zu Frau Direttvr
Waltrogg, Bertha. Meine Tante
wünscht, daß ich auch setzt fahre, aber
ich muß etwas in die frische Lust.
Sorgen Sie nur, dass ich mich zur
Oper nachher nicht verspäte.«
Sie trat in ihr Zimmer und nahm
Hut und Jackett aus dem Schrank.
Die Jungser war ihr gefolgt.
»Gnädiges Fräulein tiinnen sich aui
mich verlassen, ich schicke den Franz
rechtzeitig sort· Welche Toilette soll
ich bereit halten zur Oper?"
»Ach, nehmen Sie das gelbe Spi
henlleid oder wag Sie sonst in Ord
nung haben, es ist mir gleich-« Sie
eilte hinaus, und Bertha ging an den
Garderobenschranl, um alles bereitw
legen.
»Armes Wurm«, murmelte sie da
bei vor sich hin, »in der iherer Haut
möchte ich auch nicht stecken um all
die schönen Sachen da und noch so viel
Geld. Waise sein und solche Frau
Zaun-haben, brr! Und die falsche
Katze, die Fräulein Görn, macht ihr
das bißchen Leben noch saurer. Na,
wenn ich es wäre, ich brennte durch,
so viel ist sicher. Aber Tour-age, da
sitzt der Haken, die hat sie nickt-«
Sie ging hin und her in dem trau
lichen Zimmer-, breitete das dustige
Spitzentleid über einen Stuhl, rückte
verschiedene Kamme-, nahm schliesslich
aus einer Kassette einen Schmuck von
Türlisen und Perlen unv legte ihn so
wie Fächer und Handschuhe zusteht
,,So, ich denke, den wird sie neh
men. Er steht ihr siisz zu dem Kleid«
Sie schraubte das Licht aus nnd ver
ließ das Zimmer
szivei Treppen hinan und zog oben vie
- rivor entlang, nnd lsngenie erkannte
Tdn tonnnslt Ich dachte lssei deinem
ane. Die i.i:lanle, traftwlie isteitalt
Zweites Kapitel.
hinter Eugenie war indessen vie
schwere gothische Hniiethiir zugefallen.
Einen Augenblick stand sie auf der
Treppe still und preßte die Hand auf
ihr Herz, dann lief sie die Stufen hin
unter der Einfahrt zu. Ein heulendei
Windstoß fuhr nin die hausecke ihr
entgegen. er ris; und zerrte on ihren
Kleidern, daß die leichte Gestalt-Mühe
hatte, anf den Füßen zu bleiben. Sie
lsand den Schleier los, und tief anf
ailnnend bot sie ihr Gesicht frei dem
eisigen Winde. Das that wohl, das
kühlte
Sir eilte weiter, die Königstraße
hinunter, lrenzte die Lnisenstraße
und stand endlich vor einein hoher
haufe, augenscheinlich einer der mo
dernen, herrschaftlich einaerichteten
Miethstasernen. still. Ihr Blick Eil-er
ilog die Fensterreilsen. Gott sei Dant,
sie ist zn Hause. Schnell war sie die
Klingei.
lsin leichter Schritt tain den Kor
dnrch das farbige Glas der Flurtltiir.
daß ihre Freundin selber zu öffnen
lam.
»Sieh da, Eriaeniei Wie lieb, pas
Illinnelin es wäre Robert.'«
Nutzia nnd voll tlann biete Stirn
stand da. als ainae tilntie nn? stille
heil-eilen von i.r a«."-.
tsnaenie fasse ten-sinkst Nie han«
inrer Freund-in »Bist dsa allein· W
na! Konten iits muß Ni- use-emi»
»sitmess, eiz ice-it nie sanr eins »Wan
sie-l
Auges Deu. du zums im Roms-.
sum wem Roma schreibt tm W
sms stumm Mk find ihm ums-Men
Dmuua nat-m sie M Wisse-Mi
das und Ism- ad. Mk fis N in ti
us JOM Wem Wes ein Wom
Qa cum-I da »so im Mm cis-e
Use demu- MIWI du«-mit IN
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sum-l sitzen Zws und FULL-Musik«
mä- dsu speist Zum usw Mut most
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Idstt m du- dsntmh sum des-i
law tm sum ask-M disk-O m
.· III-n- .M· Ist-Mut M » Um
I stät-M III IM IN m II
M Im am MI- th m mo- s
draußen bleiben. Und wie du hinein
paßt in diese Umgebung, oder ist es
umgekehrt? Stimmt diese Umgebung
so gut zu deiner beiteren Ruhe, zu dei
ner stolzen Zufriedenheit?"
»Nun ja, Liebchen, beides ist wohl
richtig. Wie mir, so unsere llmgesi
hung; zeige mir, wie du wohnst,!
und ich will dir sagen, wie du bists
Hingegen eben-so untriiglich bilden!
wir uns nich unserer Umgebung gt
das Milieu —-—— weißt du, modern
ausgedrückt«
»Wie miißte ich dann wohl sein«-«
Wie miißte sie dann mich gemodeit
haben, meine Umgebung non diisterer
Pracht und Kälte!« meinte Euaenie
sinnend, darauf aber zusammensahi
rend, als der leise, singende Schlag ei
ner Uhr durch das Zimmer klang —
«sechs Uhr, mein Gott, um sieben mus;
ich wieder sort, und ich wollte dich
vorbereiten aus die große Neuigkeit
Ja, ja, sieh mich nur erstaunt an«,
subr sie in gesteigerter Erregung sort,
»so wie ich hier vor dir fis-, bin ich
niemand anderes als die Braut des
Bauratlso Roddin —-— die dielbeneide
te! Hab-cha!«
Ema war leicht zusammengeznctt
bei den Worten ihrer Freundin, und
ein Seufzer, der wie ein leiiest »Ar
iner Robert!« klang, war ihren Lippen
entschlüpft
Eugenie beachtete beides nicht« Sie
suchtelte aufgeregt mit den Händen
umher und brach plötzlich in sassungss
loses Schluchzen ans
,,-"Eci still, sei gefaßt, mein armes
Herz! Warum meinst du so? Nun
lann ja noch altes gut werden« Erna
lniete neben der Weinenden nieder und
strich beruhigend über ibr dunkles
Haar· »Ein- neue, eine bessere Zeit
wird kommen siir dich. Alles wird
gut werden«
»Mir mich gut werden? Fiir mich?
Aus der ganzen Welt gibt e-:« nichts,
das fiir mich gut werden tönnte,
Erna.«
Eugenie hob den Kopf und sah die
vor ihr Rniende mit so trostlosen, ver
weinten Augen :n, daß die sonst so
Beherrschte sich im Innersten erschüt
tert fühlte. I
»Aber Eugenie, du geliebte, leines
Schtoarzseheein, warum solltest du
denn nicht gliirtlich werden tönnen?
Begreife doch, daß dieser Mann aus-«
schließlich aus Liebe deine Hand be
gelitt. Hörst du« er liebt dich doch?«
»Es muß roohl so sein, denn er
weiß genau wie alle anderen, daß mit
einer prunloollen Hochzeit, dem Glanz
des Hauses angemessen, mit einer
pompösen Aussiattung an Toiletten
die Wohithaten und Verpflichtungen
der Tante erschöpft sind es muß
wohl so sein, daß cr mich liebt. Aber
denkst du, daß diese Liebe mich je be
glücken wird? Mir graut vor ihr —
ieh lann dir nicht sagen, ivie sehr.
Und dann, vergißt du den Bruder und
meine Feindin, meine nimmer rastend-:
Feindin? Denkst du« diese beiden wür
den mich je zu Ruhe und Fried-en ge
langen lassen?«
»Dasiir lasse deinen Gatten tor
gent CI müßte doch sonderbar zu
gehen, wenn ein Mann- nicht im
Stande wäre, sein Weib vor Verleumi
dringen zu schiiyen und sein Haus rein
zu halten vor giftigen Heizereien.«
isugenie lächelte schwach und sagte;
»Recht« dazu den allbekannten Zäh
zorn, das unaustilgbare Mißtrsruen
Roddins, und mit etwas Phantasie
wird es dir nicht schwer werden« mein
Schicksal vor.rii-.««zirsehen!«
»Rechte aber auch dazu seine Liebe,
Eugenie. und frage dich, welche Macht
die größere sein wird«, widersprach
its-r Ema mit einer schönen Aussbals
limit.
»Die Liebe nicht« denn icb bin nicht
die Persönlichkeit, sie in pskeaen und
zu erhalten. ich erwidere sie nicht nnd
werde das auch nieman lernen. Jch
bin zu müde, zu zermartert von all
den tieinlichen, langen Quiilereien.
nm auch nur den ernsten Willen dazu
in haben. Ich bin miide nnd feige,
tfrna s— das ist die eins.ut:e, niichterne
Ahthrlieit."
«1«n bist ni.i:t feine, tsiuenie du
bist nur ritne Leise-identify o·-ne Halt
unmi. rnd « di« tiuien armen
Atmen rittiteten sitt met eine-n BUT
in dem singst :I-:t Dosten Nits· uns
die Freundin »Ja tret-n est-n itsde
rent«
Womit Mit-km Inn-m
»Nein. auch tm uktt Wem- M
amon- MMU mein Entom kun.
h seist-II n sichs mit geht«-ums
pas-oh Mi- spldn Nimm-un
stim- ums mum- wetdem Im
Imtt Ums Im mnde Jst-mit
lI n. He mi« in das-o We sum
Mias- MI mmp sum dass-m
IIM nka Ins-m Meist dis. nmms
dimu 80 Im dem kamt cui esp
ow düst- zu iudi- gest du« warum
mq Its mut- Oyhmusikd zu sein«
M- kt dis. tm must Ost-ist«
Gift-Opf- Wmm M May tm
Um IM- quiy »O Its-s- mdst is
m m »Hm ds- Omsvm MI.
TO seit sue. ist-s ji «- Muts
s- MM Indus-H h m H et«
Im todt san-M «- III-M
mi- smmm am IX w kmdsns
Mangelhaftt Ausbildun
Frau Duleich: »Nun hat meine Tochter, die Eila, vier ganze Jahre das
stoniervatorium besucht, aber glauben Sie-, daß sie mir behilflich fein kann beim
Einmcmseu der stonsekvrn?«
sehlte mir stets der Muth —— ich war
feige, seige!«
,,(.Lugenie sasse dich, wiithe nicht so
gegen dich selbstt Du tannst ——«
»Nichts tann ich! Sieh nrich doch
an! Hier tot-e ich gegen mein Ge
schick, bäume mich verzweislungsvoll
gegen die Macht dieser Frau aus,
und morgen, wenn Roddin vor mir
steht, sage ich doch ja, und sage auch
ja, irenn ich vor dem Altar stehe.
Du fragst, ob ich einen anderen liebe?
Du dentst an Robert, nein, weder ei
nen anderen noch ihn, Jn mir ist al
leis zerhackt, zertrümmert, zersplittert.
Wer so getnechtet ist seit langen Jah
ren, vie schönsten Jahre hindurch, wo
wir weich sind, wo eine kluge, liebe
Hand uns formen kann noch ihrem
Willen. dessen Herz tann teine Bliithe
mehr treiben; ob se etwas darin ge
bläht, ich weiß es nicht mehr. Jch
«weis-, nur, daß ich, umd er Hölle in je-?
neni Hause zu entfliehen, um oeksorgtE
zu sein, und ireil ich nichts gelernH
habe als zu gehorchen, in diese Heis
ratl-, toilligen werde, und das ist so ge
wöhnlich, so schmacht-all gewöhnlich!
Ich schäme mich, ich schäme mich so—«
Sie ballte ihr Taschkntuch zusam
men und driictte es an ihre zuckenden
Lippen. Die qanze Gestalt ward ge
schiittelt vor Aufregung. Wortlos
nat-m Erna sie in ihre Arme und strich
zart die schmalen Wangen. So stan
den sie eine Weile.
»Ich habe rnich schon ost gefragt
womit ich meiner Tante Haß ver
dient habe. Denn sie haßt mich. Es
ist nicht persönliche Abneigung allein,
es ist auch nicht Aerger und Ungeduld
über die Ausgabe, die der verstorbene
Onkel ihr hinterlassen, es ist Haß, den
sie gegen jeden unter ihrer Kälte nnd
starren Ruhe verbirgt. Womit habe
ich ihn verdient? Womit ihn hervor
gerufen?«
,,Vielleicht tann ich Sie über diesen
Punkt ansilären, mein Kind«, tlansJ
da eine milde Stimme von der Thiir
des Nehenzirnniers her. Eugenie schral
empor und sah verstört aus die alte
Dame, die dort aus der Schwelle
stand.
»Wenn Sie es beruhigt-i lann, zu
wissen, daß Sie unschuldiq daran
sind, trenn Ihre Tante Sie, wie Sie
sagen, haßt, so will ich Ihnen den
Grund, ivie er psychologisch ertlärhar
ist, hierfür nennen. Er liegt weit zu
rück, kaum jemand außer mir wird
ihn ienicen; und ich hosfe nnd iviins
sche, daß diese alte, vergessene Sache
bei euch Mädchen ebenfalls verschwie
gen sein wird·', fuhr die Direttorin
Waltropp sort, indem sie sich den
Freudinnen gegenüber aus das Sosa
setzte.
»Aus ich vor Jahren als junae Fraul
hierher tani. hatte gerade der Kom
merziene.:tt) Grumbach sein junges,
allgemein tsewmtdertes Weils heimge
jtihet Wie waren alte Bekannte. ja
Freundinnen vom Pensionat her undl
aufrichtig freute ich mich auf den Ver
teize mit itzt-. nun. wo ioie beide junge
Frauen waren. Jch hatte sie in ist
innern-m at- ein nicht geeade heiteres
und lein itti anfchiiehendee Möd I
wem sie We ftoli und teidenfchaitttsxk
totmte til-er m unserin itötiiichent
streiie amti eine gesunde. beitiittse Hei «
tetteit setze-L
.Wek Mitten-I mkus Erstaunt-H
als mit bei ans-um Pein-d eine Frau
MWIIUM few-h verbindlich
does- elcig. wi- nkte-en am mich-um
must-to Mit aus«-fasset ovflsmtiti
We He die musikde Umstand-«
ich-ist m idmu ums-Ums Anse. Im
dumm hinaus von soweit
pp- ein-m Mit-sum an Mem sti
im Takte mu- öpur. Es Ums
Ke. und still-III IMM· H dumm«
Ims M Weis-U Utic- unstet-suchen
Betäubung-I Ihm »Hm Wesen-«
Do MU- uslk Mäus- M Neids-U
Wiss-w kommt Ich We am Mita.
Mut km- MNIMO Ist »Nimm
tm now W aus Im Land its-«
Hmw m ein MMMIIO WIL Is
km Nimm-ihm- IOP III Städt
sm- ts«- MINI. IMIP kam-du«
Hi M und MI- Mitwithsu Mo
was ins M Cum-thut mie- »mi
Isudm we its Maus-H Mem Ast-z
Umsi
! »Dort war Jhr Vater Prediger;
noch kurzer Zeit schon hatte sich ein
lebhafter Verkehr zwischen uns ent
wickelt. Es waren herrliche, anregende
Tage. Was siir zwei glückiiche Men
schen, dieser Pfarrer und seine schöne
Frau! So jung, so rein, so frühlings
frisch, das Herz hilfsbereit und ossen
siit jedermann, und der Geist stets be
reit, den Flug in jene lichten Höhen
der Kunst und der Unendlichkeit zu
nehmen.
So fragte ich denn eine-J Tages,
als wir in dem poetischen Pfarrhaus
lseim Ksaffee zusammensaszen -— nur
Jahre Mutter verstand das alles so
reizend, traulich zu arrangiren —
nach dem unerllärlichen Umschwung
im Charakter ihrer Schrosägerin. Da
flog es wie ein Schatten über das son
niae Gesicht Jhres Vater-, und nach
dem er einen Blick mit seiner Frau ge
tauscht, ging er hinaus.
Ich bat Jhre Mutter inständig um
Entschuldigung fiir mein Ungefchick,
allerdings unbewußt, an eine schmerz
haste Stelle gerührt zu haben; ich
wollte mich erheben und fortgehen; sie
aber bestand darauf, mir die Sache zu
erklären. So erfuhr ich folgende-:
Jhre Tante hatte sich gleich nach ihrer
Rückkehr aus der Pension mit ihrem
späteren Gatten verlobt und schien
heiter und glücklich, bis sie bei Gele
genheit eines Familienfestes den Bru
der ihres Verlobten, einen damals
blutjungen Vikar, kennen und mit der
ganzen Leidenschaft ihres Charakters
lieben lernte. Ahnung-stos, daß ihr
Erwählter bereits gebunden war durch
eine heimliche Verlobung mit einer
armen Erzieherim warf sie sich ihm
eines Tages in unbeherrschter Leiden
schaft zu Füßen, gestand ihm ihre
Liebe und flehte ihn an, um ihrer bei
der Glück willen ihr zur Lösung ih
res Verhältnisses- mit feinem Bruder
zu verhelfen
Jhrent Vater, liebe Eugenie, blieb
in dieser Lage tein anderer Ausweg,
als sie von seiner Verlobung in
Kenntniß zu setzen und sie zugleich an
ihre Pflicht gegen den Bruder zu
mahnen. Wie dieses Bekenntnifz auf
den maßlosen Stolz, aus die unge
zügelte Leidenschaft Jhrer Tinte
wirtte, sehen Sie heute noch. Von
Stand an ward sie, wie sie jetzt noch
ist -— kalt und verschlossen, ja hart bis
A;ur Grausaniteit«, schloß die atte
Dame ihre Erzählung.
(?5ortsetzung folgt.)
Einbildung.
Btkolchr »Es-I Rom-te omdku M
mem- dkn immn Manus«
www-»s
Nantmsisdol M Manch in Im
Rocl ein Vom aus«-Mond Isi«
ver eins-I ein Its-it das mk den
wild-n MM »Iqu sama lu
m- will. Imch dem Dis-u ich-u mus.
Die Doma. Ue NO von idem lau
MI data-Wiss Ums mn nicht mai
am und O- a» IMM- Wn »was-I
Aug-Mo http-Wust welke-. Mus
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rot-Wams moo im san-W m
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M- dofismq IIan usu- ofc squ
Mem-Ist In m Im Ins-tm Jos
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summ- Isfsch Ists M io ums-w
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