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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Nov. 11, 1909)
In ins-r Ilfcll net lasen Roman von Jst-dot- v Scheust-. 1. Kapitel Der Taa war heiß getoeiem aber der Abend mit seiner wonnig mil den Luft hatte die ganze vornehme Welt von Gens auf die ctm Ufer der Rhone sich hinziehenden Pro menaden gelockt. Im blendenden Glanze der Hunderte von Gaglichs trrn wogte die Menge den Grand Quai nnd den Quai du tlllontblanc hinauf nnd hinab: auf der kleinen RonsseaueJnsel spielten abwechselnd zwei Musikkapellem und ihre lusti aen Weisen iibertönten dass Ran friten des Flusses, der von zahlrei chen isivndeln mit bunten Laternen belebt wurde. Eine dieser Barken fiel durch die Scr-»1uektosigteit und die diisteren Farben ihres Aeußeren inmitten der strahlenden Umgebung doppelt auf. Sie strich soeben, wie ein schwarzer Schwan die Wellen Jer iheilsend, dicht an der Ronsseaans sel vorüber und gab den oben an der Gitter s Urnzäunung stehenden Liliüßigaängern Stoff zu lebhafter Unterhaltung bis sie an dem klei nen Landungsplatz neben dem Pont de la Coulouvreniere anlegte. Die Boktsleute sprangen aus die Stein-: vl.tten am Ufer und halfen sodann der Jnsasfin beim Auf-steigen Die ishr elegant, aber mit ängst licher Vermeidung jeder lichteren Farbennuanee gekleidete und ties oerschleierte Dame ergriff die auss gestreckte Hand des einen Ruderers nnd schwang sich mit sugendkicher Leichtigkeit aus der Gondel. Dann rres sie den beiden Leuten ein befeh lendeö Wort zu und folgte einem Diener in Livree, der sie am Lan dunqsplane bereits erwartet zu ha ben schien, zu einem auf dem Quai damme haltenden Wagen. Der Wagen rollte schnell den sQuai hinab, bog durch eine der recht-Hab sührenden Seiten - Straßen in das winklige, von schmalen Gas sen dnrchkreuzte Stadtinnere ein und hielt an der Ecke der Rue des Cordonniers und der kleinen Place de Mornex. Madame Bulikofs stieg ans. Ein Herr in hellem Paletot und grauem Chlinderhute, der bisher un geduldig an dieser Stelle auf und ab geschritten war, trat ihr mit kurzem Gruße entgegen, reichte ihr den Arm nnd führte sie quer iiber den Plan, eine m schiesem Winkel sich abwei gende Gasse hinauf. ,,Vaben Sie lange auf mich war ten müssen, Basil?« begann die Ver fchleierte in halt-lautem Tone. Der Angeredete guckte mit den Schultern. »Ich bin Ihre Unpiintt lichteit gewöhnt, Clelia«, entgegnete er ziemlich schroff. »Daß es mir nicht angenehm ist, hundert treue Parteifreunde auf mein Erscheinen warten zu lassen, können Sie sich denken. Wollten Sie doch endlich einmal einsehen lernen, daß es sich nicht um eine Zeit verlilrzende Spie lderletiil sondern um bitter-en Ernst han e .« »Jmmer wieder die gleichen Vor-— würfe --— sie find wirklich nicht ange brachti Aus Spielerei oder aus Lau ne pflegt man wahrhaftig nicht die Hälfte seines Vermögens der Aus-— fithrunsg von Ideen zu opfern, die sich bis heute thatsächlich seien wir uns doch klar darüber -—— als llnmögliches erwiesen haben!« Bassil guckte mit den Achseln. »So bnld wir im Besitze der Millionen Liestrnanns sindf«, erwiderte er, »die ser Millionen, me uns rechtmäßig und geseslich zukommen, werden die An forderungen, die wir bisher an Sie stellen mußten, Von selbst fortfallen. So lange wir aber noch nicht im Be lise jenes Erbe-; sind« sind wir ges znmngem unsere Ansprüche an Sie nicht aufzugeben . . .« dsm der sprechend hinter denI i um Schiffe-, du das Gesicht tm stammt-I vers-Ums schauen Min. er wisse erschrocken vor dem Zum Zug tiefster Verachtung. der 0 um den rosiqen Mund du jun ges Dame auscmä ie. Sie muhte M abe- suf los-Schau Nimmst ver-stehen« dem ihn Stimme klana kudia und( MARGARpo alt sie Mel-Mo et-! seiden-: Ach bin tiae skeptisch See te. som: auch Id- Mau das Vers mäss- Lieitmmmi in Jst- Nade zu Mam. sit-M mit unauoieidktm m MI. Ich dem-etc das Sie semb- ein is vor-teiltin Mitalied nacktes suchet wie Mich n ih. m eines du akti- Imdianldonn Ruhde dumme sts wolle-. M wird uns feste-IF Us» Dei-. Ihm- Me.i.i«, Hub Ists Um sum-· »mo« m kam weht-i D Ist-O cum mit-net Massen VIII-R ei is um satt evtzwnwh des ci- II sum-sama Baums Ists Its Muhme Lukaswüidismu »Wie-Ins sind Zu Linde MI- II sitt die IMI m nah « is III III wti UIM onst Nunmme Oh Inst IIIIOI Und ums-U Ist VIII III ess— mm dem sit MWQII , I. Ist dem SI- Us M Leim sie-I tu Muse ums-« Ob ims- sum i son- M mi- tsamt-. Im H dem daf- IOIWI III mit-is m onth-I Its-domain fis-lim l Thorboaen führte in einen geräumigen Flur, auf dessen rechter Seite sich eine schwarzbraune Eichenthiir mit einem Messinaschild und dem einaravirten Namen »Basile de Laczarowski« da s ran befand. Der Bealseiter Clelias drückte aus den Knopf der elektrischen Glocke; die Thiir wurde sofort durch einen alten Diener geöffnet, der die beiden An tömmlinae durch einen mit weltmän nischem Geschmack eingerichteten Sa lon in ein kleiner-es Kabinett führte, dag seiner Ausstattung nach als Rauch- und Bibliothetzimmer benutzt zu werden schien. Auf einen stum Imen Wink Basils raffte der alte Die ner gewandt den großen, den Fußbo den bedeckenden Teppich zur Seite, « .teß sich auf die Knie nieder und se te einen geheimen Mechanik-mus- in e wegunq, mittels dessen sich die Fitt lnna des Partetts zu einer weiten Oeffnung auseinanderschob und eine » beauenie eiserne Treppe freigab. Basit und Ulelia stiegen die Treppe hinab und schritten, während die Oeff nuna über ihnen sich wieder zuschob, einen durch Oellampen mässig erhell ten Gana entlang, den eine eiserne Thitr abschlofz. Basil öffnete die Thür und trat mit Clekia in ein kleines Vorgemach, das zwei Ausaangspforten zeigte. Hinter der einen ertönte neben kei sem Stimmengemurmel das klang volle Organ eines Redners, die zwei te führte in ein größer-es Zimmer, des sen ganze Einrichtung nur aus einem langen, mit grünem Tuche überzoges nen Tische und einem Dutzend Stüh len bestand. . Basil hatte Clelia zuerst in diesesT Zimmer gelassen. Bei ihrem Eintritt erhob sich der einzige Jnsasse und ver beugte sich tief. Es war ein Mann von etwa drei f-;ig Jahren. Die dunklen Haare wa ren sorgfältig gescheitelt und iiber die Intelligenz verrathende Stirn zu rückgestrichen. Einen eigenartigen Ge aensatz zu diesem fast lchwarzbraunen Haar bildete das hellblaue Augen paar, von dem ein starker Glanz aus-· ging. Ein welliger Vollbatt umrahms te Kinn und Wangen des Herrn. des sen Hände und Füße ariftokratische Formen zeigten und der mit dem Ge schmack eines vornehmen Mannes ge kleidet war. Mit kurzer Begriißunsg trat auch Basil näher, legte Hut und Stock zur Seite und nahm Clelia den Mantel ab. Dann ließen sich die Drei wie der nieder, ohne ein überfliissiges Wort gewechselt zu haben, und Basil zog eine umfangreiche Brieftasche hervor-, die er auf dem Tische aus breitete. »Als Sie, mein lieber Erich«, be gann er in leichtem Gesprächstone, »sich zur Aufnahme in unsere Set tion meldeten, sprachen Sie den Wunsch aus, möglichst bald zu einer anregenden Thätisgleit herangezogen zu werden· Ich bin nun heute schon in der glücklichen Lage, Sie mit einer Million zu betrauen, deren Ausfüh rung im ersten Augenblick schwierig erscheinen mag, die dies in Wirklich ieit aber durchaus nicht ist, wenn man sie mit Geschick anzuareifen ver sicht. Gestatten Sie mir, Ihnen als Einleitung einen Zeitungsausschnitt vorzulesen, der Sie mit der Sachlage vertraut machen wirr.« Er entnahm seiner Brieftasche ein Stück bedruckten Papiers und bes gann zu lesen: »Das Testament eines Sonderlings. In den bedeutendsten Tagesbliittetn des Jn- und Auslande-z wird man ieit kurzer Zeit eine mehrfach wieder holte Annonee finden. laut welcher die Mist-irren Erben des arn W. März dieses Jahres in Satt Rento verstorbenen Rentiers August Lieiti monn aufgefordert werden. sich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt persönlich oder durch rechtstriiitige Vertretung bei-n Stadtoeriebt tu Frankfurt am Mein beniiaiich ihrer Ansprqu an die Dinterlasfenscheft des Verdiichenen zu melden. Das Jnierat on steh bietet nichts tinnewöbntichet, roodt aber die Gründe« die m demselben eteiitdrt iu ben. Der Nentier Aunuft Lieftnunn war der einiine Sonn eines armen Frantiurter mit-nett tsr war ein fedr Meister nnd rnitioe strittiger Mensch. der Mr Nid das Vertrauen ieinee Herrn. einer reichen Getreide matten. en erwean cvuftte. nnd dem ee in rentltniinngtftiq tuner Frist minnen ited teiditstnndiu tu eint-irren Bei alten lernen nuenedednten Ivetu intionen deritittitiete ion du Gurt in nuttieiiender Wette: er wurde ein retder Mann. fette-n Idee neune-ins iistt utte die einer-den Einertennnnnen »in Gehalt oon Ort-en und Jitetn ab. f die ihm tue seine mutig-tue eitesktdite T Nonen-i ans-redeten wurden- visit-unten dritte re- Junsend unt »Nimm-irren s Ideen eine venerieerte tssnpinnnlwtett sentnenemreismtt in tmteren fuhren titrdtxe seine yet-MO- eiteännnng M M redeteier und sei nett-niederse Iceiekrestetten siedend er tretmätsin s ne. hat« » »He innern-er Kriterien-sen ten Grund-is der Wust-Den m ; Inmitten t tse se- emem sie-ne - der M eures rexdt dem-tende- Her nie-end nimm m ntio in teurer Person die von seinen politischen Freunden so heftig betämpste Macht des Kapitals darstellen konnte, mußte das natürlich sehr ausfallend erschei nen. Liestmann war aber eben ein Ssonderlina durch und durch, dessen Seltsamleiten bekannt waren —- man belümmerte sich daher nicht weiter um seine politischen Ansichten, so lange er nicht mit der That für sie eintrat. Indessen auch dieser Augen blick sollt-e tommeu; die Polizei hatte in Erfahrung gebracht, das-, Liestmann wiederholt große Summen siir seine Gesinnungsgenossen zu opfern und gerade die gefährlichsten derselben in einer Weise zu unterstützen pflegte, so daß er schließlich Argwohn und Miß trauen erregen mußte. Der schon al ternde Mann hielt sich nun vorüber gehend in Wien und Paris auf, lebte dann zwei Jahre in Genf, wo er mit verschiedenen Häuptern der rothen Jn ternationale in enge Verbindung trat, und zog sich endlich, tränllicher wer dend, nach der Riviera zurück; dort ist er, wie schon gemeldet im Alter von einunosiebzig Jahren gestorben. Liestmann war nie verheirathei und hinterläßt leine näheren Verwand ten; sein auf dem Gerichte zu Frank-« surt deponirtes Testament ernennt —--— man höre und staune -—— die in der Schweiz ansässigen, ihrer politi schen Ueberzeiigung wegen aus der Heimath geslohenen Anarchisten aller Nationen zu Erben Das seltsame Testament ist schon deshalb anfecht bar, weil Liestmann in der letzten Zeit seines Lebens entschiedene An zeichen geistiger Gestörtheit an den Tag gelegt hat, abgesehen aber da von sind die in der Schweiz lebenden Tlnarchisten gesetzlich teine erbherech tigte Person —»-- das fragliche Testa ment dürfte also, wenn, was voraus zusehen ist, der oben erwähnte ge richtliche Ausruf ohne Erfolg bleibt, vernichtet werden und die Hinterlas senschast Liestmanns rund vier Mil lionen Mart, dem Fistus zufallen Wie viel Tbriinen könnten durch die-; se vier Millionen getrocknet werdenl« Basil faltete den Zeitungsausschnitt wieder sorgfältig zusammen und legte ihn in seine Brieftasche zurück. Dann stüdte er den Kopf leicht auf die rechte Hand und ließ das Auge priifend itber das, den Ausdruck höchster Spannung zeigende Gesicht seines Gegenübers gleiten. »Die romantifche Geschichte, die das Berliner Blatt erzählt«, fuhr Basil fort, »ist bis auf Kleinigkeiten Wahr heit· Jch habe den alten Liestmann rersönlich sehr genau gekannt und tenne auch die tiefer liegenden Ursa chen, die ihn unserer Partei zugetrie ben haben. Leider Gottes ist die That sache, daß er in den letzten Jahren sei nes Lebens nicht mehr völlig Herr fei ner geistigen Kräfte war, richtig; sie war wohl auch der Grund, daß er schließlich ein so harrsträubendes Te stament verfaßte, auf dessen Ungiiltig teit ihn jeder Gesetzeskundige von vornherein hätte aufmerksam machen können. Nur nach einer Richtung hin trifft der Artikel, den ich Jhnen vorge lesen habe, nicht mit den Thatssachen zusammen; es existiren noch Verwand te Liestmanns, die vollbeschtiaten An spruch auf die Hinterlassenschaft des Verstorbenen haben! J— Der Vater Liestmanns besaß eine Schwester, die mit einem Goldarbeiter, Namens Lupo, verheirathet war. Lupo war ein aeborener Welschtiroler, der auf feiner Wanderschiaft nach Frankfurt gekommen war. dort eine Stellung an aenommen und sich einen eigenen Herd gegründet hatte. Trotz seiner Geschick lichkeit wendet ihm das Gliick den Rücken: in der Hoffnung, in seiner Heimath besseren und lohnenderen Er werb zu finden, kehrte er deshalb nach Italien zurück und siedelte sich zuerst in Florenz, später in Neapel an· Nach meinen Ertundiaunaen scheint es ihm aber aucb im Lande der Orangen nicht sonderlich ergangen zu sein, da er sich in ei m Anfalle von Schwermuth selbst as Leben nahm. Von seinen diret Kindern —- notiren Sie sich diese Angaben, wenn ich bitten dars, mein lieber Etsch — starben zwei in in aendltchem Alter: der zurückgebliebene Sohn wanderte nach Centralamerila aus nnd ließ sich nach mancherlei Irr sahtten in Kinnstom der Hauptstadt von Jamaila. nieder. wo er vor zwei Jahren als setmn besalorter Mann. dem aelben Fieber erleaen ist« Seine dinterbliebenem ein etwa dreißixriähi riast Sohn thlinm nnd eine zwan ilaiäbriae Tochter Model. sind dte leyten und eimiaen Verwandten des Rentiere Anaust Liestnmnn.«... Der Svrektende schwtea eine Mi nute lang und strich mit der Rechten gedankenvoll über seine Stirn. Er legte auch die Hand flüchtig über die Augen, als blende ihn plötzlich das keineswegs helle Licht der Lampe, aber diese Bewegung war keine unwill tiirlichet sie sollte vielmehr den schars musternden Blick verdecken, der das Antlitz des Gegenübersstzenden streifte. Jn ruhig abgemessener Weise be gann Basil sodann von neuem: »Ich habe Ihnen alle diese Thatsachen aus siihrlicher mitgetheilt, damit Sie die Situation ohne weiteres iibersehen. Der verstorbene Rentier hatte von sei ner überseeischen Verwandtschast je denfalls keine Ahnung. Als die Schwester seines Vaters mit ihrem Gatten in die Fremde zog, kann er tuum erwachsen gewesen sein; der Vater hat diese Schwester mit der er ihrer thörichten Heirath halber zerfal len war, nie erwähnt und sich auch nie um die Ausgewanderte bekümmert. Ebensowenig glaube ich, daß ihre En kel, die erwähnten Geschwister Lupo, um ihre Verwandtschaft mit dem vers » storbenen Millionär wissen, denn sonst hätten sie ganz gewiß nicht ver säumt, sich dem reichen Manne gele gentlich in das Gedächtniß zurückzu rusen. Möglich ist indessen immerhin, daß gerade ietzt, tvo die Ausrufe nach etwaigen Erben Liestmanns durch die Zeitungen gehen, ein tückischer Zu sall den Geschwister-! in Jamaila ihre Ansprüche aus die Erbschaft enthüllen kann, und eben diesem Zusalle müssen wir vorbeugen. Sie werden zu die sem Zwecke sich aus dem am Zwanzig sten von Liverpool abgehenden Dam pser ,Washington’ nach Jamaita ein schissen, sich in Kinsgston durch List oder Gewalt in den Besitz vollwichti ger und gültiger Legitimiationspaviere jenes Williani Lupo setzen und als William Lupo, das heißt als legter und einzigster männlicher Berwan ter des verstorbenen Liestmann, die Erb schaft antreten. Das ist im kurzen die Idee meines Plans, dessen nähere Ausarbeitung ich Jhrer Intelligenz und Geschicklichkeit überlasse. Sie ha ben noch drei Tage Zeit bis zu Ihrer Abreise von Gens, und ich denke, diese drei Tage werden genügen, Jhre Vorbereitungen zu tressen Und mir Jhre Maßnahmen in Bezug aus die Ausführung des Projekts entwickeln Basil steckte seine Briefiafche wie der ein« erhob sich und trat hinter seinen Stuhl, aus dessen Lehne er die berschränlten Arme stützt-e. »Haben Sie noch irgend eine Frage an mich?« Erichs Antlitz war bei den letzten Erörterungen Basils blasser gewor den, aber um den scharf gezeichneten Mund legte sich ein Zug fast trotziger Energie und seine Stimme klang hart und fest, als er entgegnete: »Ich nehme die Aufgabe, die Sie mir übertragen haben, an und werde meine ganze Kraft daran sehen, sie zu gutem Ende zu führen. Die Noth iwendigleih in der Verfolgung mei ines Planes die letzten Verbindungen Izu lösen, die mich noch an die Ge sellschaft und ihre Gesetze fesseln, iwird mich nicht hindern, an das IWerk zu gehen. Jch habe die Ge sellschaft nicht ausgegeben —- sie hat mich verstoßen, und nie wieder wird sie mich in ihren Reihen sehen. Ich gehöre den Versehmten an, und in der Ausführung meiner Mission werde ich zeigen, wie wir Berfehm ten uns an der Welt zu rächen ver stehen! . . . .« Mit tiefer, grollender Stimme hat te Erich diese Worte gesprochen. Basil streckte ihm über den Tisch herüber die Rechte entgegen, Clelia aber wandte sich ab, um den beiden den schmerzbe wegten Zug nicht zu zeigen, der bei der letzten Drohung Erichs ihre Lippen unispielte. 2. Ka pite l. Die Fenster des großen Gemacht-J in Clelias Billa waren weit geöffnet, und vou und wonnig strömte.durch sie vie vom Dusthauch blühender Narzis sen durchwellte Rachtlust. Jsm Zim mer brannte iein Licht, aber so hell und strahlend leuchtete der Mondschein bis in die Ecken hinein. daß man ie den Gegenstand deutlich erkennen konnte. Aus der. dicht an das offene Fens ster herangeschobenen Ottomane lag Clelia Die traumhafte Beleuchtung ließ die duntelbaarige Frau noch schö ner erscheinen als sonst. Der Mann. der ibr gegenüber den Rücken dein ossenen Fenster zuwen dend, s.tst, schien freilich geseit tu sein gegen ihre Reite. tkr fah ernst und Ihmmdc Mk IUIOUWIUMWIIWMIIW M finster vor sich hin, nur zuweilen glitt ein fast ironisches Lächeln, das er je doch durch eine rasche Handbewegung geschickt vor der Beobachterin zu ver bergen wußte, über sein Gesicht. » Jsm Gespräch-e war eine Pause ein getreten. Clelia wickelte spielend die seidenen Franzen ihres Tuchs um die schlanken Finger und lugte dabei un ter den halbgesenlten Lidern aufmerk sam zu ibrem Gegenüber hin. Eine leichte Röthe des Unwillens hatte ihre sonst blossen Wangen gefärbt, und mit besiiger Bewegung schleuderte sie den Schaal iuriicb l , »Bei Gott, Erich, Sie sind der selt samste Mensch, den ich kennen ge lernt habet« sagte sie in zornigem Ton-e, »Sie machen mir einen Ab schiedsbesuch versprechen auf meine Bitte hin, mir die Langeweile dieses iSommevaenns türzen zn helfen, l noch ein Stündchen mit mir zu ver ; plaudern, hüllen sich aber in ein so undurchdrinaliches Schweigen, daß ich annehmen muß, Sie haben Jhr Versprechen vergessen. Sie sind lang weilia, mein Herr, sehr langweilia!« Mit lüchelnder Miene verneigte sich Erich. ,,Zunächst aebe ich zu«, sagte er, »daß ich im allgemeinen ein langwei liaer Mensch bin; sicher bin ich es soaar am heutigen Abend noch mehr als sonst. Das aber hat seinen ei genen Grund. Es giebt Stimmun aen, über die man sich nicht so leicht hinwegzusetzen vermag, und in eine derartige Stimmung hat mich die Mission, die mit von Laczarowsti übertragen worden ist, gebracht. Jch habe von vornherein aewnßt, daß mir von jenem Augenblicke an, da ich mit der aanzen Vergangenheit ge brochen, innere Unruhen und Käm pfe nicht geschenkt werden würden, aber ich habe nicht geglaubt, daß es so schwer — so schwer hielte sich mit seinem Gewissen abzufinden. Das tlinat melancholisch — nein, das tlinsgt schwach und weichlichi Trotz alledem, Sie werden mich richtig be urtheilen, Clelia, denn Sie sind von Grund aus eine edlere, vornehmere, großherziaere Natur als alle jene an deren, mit denen aemeinsame Ketten uns unlöslich verbinden. Ich hasse die Gesellschaft und habe mit einem wilden Jauchzen die letzten Brücken vernichtet, die mir eine Verbindung mit ihr ermöglichten. Ich war mir auch ilar darüber, daß mein Zerfall mit jener sogenannten Gesellschaft l nothgedrungen eine vollständige Revo lution meines sittlichen Bewußtseins nach sich ziehen müßte, denn ,sittlich’ heißt im modernen Staate ja nur der, sder sich willenlos den Gesetzen der Möchtigeren fügt. Aber wie jeder see lische Umschwung Kämpfe hervorruft, so sind auch mir trübe Stunden nicht erspart geblieben, als ich kenn-en ler nen mußte, daß die Leute, bei denen ich Anschluß suchte, in der That — Ausgestoßene sind...« (Fortsejzung folgt.) Was die Nacht verbarg. Roman von O. P. Ort-entsank (24. Fortsetzung und Schluß.) 41. K a p i te l. Die Zeitungen voni nächsten Tage brachten die sensatioiielle Mittheilung, daß der geheimnißvolle Mord in der Stanke-Straße nun endlich durch das rückhaltlose Geständniß des bereits are den Folgen eines Blutsturzes verschie denen Mörders seine Aufklärung ge funden habe. Ohne Zusammenhang damit stand an einer anderen Stelle des Bl: ttes aber eine ebenso kurze wie inhalts schtoere Notiz. »Wie uns unser Petersburger Kor respondent berichtet, ist der dem rus fischen Hofe verwandte Prinz Nap rain bei einem von mehreren Anak chisten die sich leider der Verhaftiing zu entziehen wußten, auf ihn verüb ten Attentat ums Leben gekommen. Der Prinz wurde in den letzten Ta gen mit Drohbriefen förmlich über schwemmt. denen er aber teine Be deutung beilrgteK Herbert v. Wehringeii las diese Nachricht nicht ohne tiefe Erschiitte rang Dann lag er lange regungs los in den Kissen trijunierifch vor sich hinkt-end bis ihn ein Wochen an der Thiir autichrerttr. In der Meinung· daß eö die Schwe ster sei. die da Einlaß segelten ries er: «.f)erein!« Aber nicht die Psle aerin iiiit der Schwesterndaiibe ivar eit. die über die Schwelle trat ton derii die hohe Gestalt der Odertttieus tenants rnttorf. Was die beiden iiierit miteinan der gesprochen imd wie die Versöh Iiiing m Stande t.i:n, dient-sei tin fierte sitt fisiitee teiner von Herden ist«-w Lstistiiii einer Viertelstunde .s.k«ei List Renneer fiieksiuz neben dein W .ier seiner sein«-owns und iii's·i.i lockten der beide-i »der Wes into Tit- rrnisiend ihrer Linien Jeeniiuiu iitqetksuen mitte. CAN-Mino kamen Dei-n mirs Wir-ist in mir und ern-Wen mir von dem INer ZU- Dii sinkst NTIT hegte der Oderiitieuteiisint »Wer-id dutte die ist-Furt Dir-d m Wen-ei und Isrst tdr iiiLisisriien Eis-eilte tin Its ist« mir-en Mr ed wide mir km Zeite MUI die Die-knurrt Heu tt Die er.-neuen !.st«-.,itee.inn.ieii this-m EIN wie isteitisivtpeit einein-sen ind s..1.««ienr tie net-d M iiiir we sisiidt ,.« »Ja kjezkkkk CHOR-Ies- UND-Miene detitten Rsiei iteiit sie den-sen dei ,.,» »in sum-e time- isditw dte iii Her M per Witzes Hi bitt tte die Schwester endlich wieder hat, pflegt sie wahrhaft rührend. Du brauchst Dich nicht zu beunruhigen, der Arzt versichert bestimmt, daß Margot in wenigen Tagen schon vollständig wie der hergestellt sein wird, aber es thut mir leid, daß ich durch diesen unvor hergesehenen Zwischensall erst heute dazu kam, Dich aufzusuchen, mein tie ber Junge.« Herbert, der sich schon bedeutend ge kräftigt fühlte, erzählte ihm ausführ lich, wie es ihm in Afrita ergangen war nnd was er nun auf heimischer Erde erlebt hatte. Die Ursache sei nes Duells mit Dombrowski streifte er nur kurz — und der Oberstlieu tenant stellte keine Frage darüber. Hatte ihm doch Hollfelder die volle Wahrheit gesagt, die Wahrheit, dasz sich Herbert nur mit dem Polen ge schlagen hatte, um Arnstors zu schützen. »Heute nun las ich die Nachricht, daß Napraxin einem Attentat zum Opser gefallen ist«, schloß Herbert seinen Bericht, und seine Stimme bebte. . Arnstorf, der bereits oon Margot unterrichtet worden war, sagte zuver sichtlich: »Nun wird das Glück kom men —- für Dich und für uns alle! —- Daraus wollen wir hoffen und bauen, mein Sohn — und wollen das Vergangene als eine schwere Prit fung betrachten, die gute Früchte zei tigen sollt« Unter den zahlreichen Zuschauerm die sich zu der Trauung des bekann ten Schriftstellers Hollfelder mit Margot d. Wehringen gedrängt hat ten, befand sich auch eine einfach ge kleidete Frau, die ein kleines Mäd chen von etwa zwei Jahren auf dem Arm trug. Sie stand dicht neben dem KirchenportaL und als das junge Paar nach vollzogener Trauring das Gotteshaus verließ, wurde Marqot, die in Glück und Schönheit strahlte, ihrer ansichtig. « Sie veranlaßte winz, stehen bleiben, nnd streckte der Frau die Rechte entgegen, an der heute zum er sten Male der Goldreis glänzte. »Guten Tag, Frau Longtree!« sag te sie voll bezaubern-der Lieben-Zwin digleit.· »Wie srseue ich mich, daß auch Sie gekommen sind,’ unsex Glück zu sehen!« Ehe sie es verhindern konnte, hat te die Engländerin sich herabgeneigt, ihre Hand zu liissen. »Der Himmel beschere Ihnen alles Glückl« sagte sie mit vor Schluchzen ersiicktet Stimme. »O, was haben Sie an mir gethan, gnädige Frau! — Ohne Sie wäre ich sicherlich längst zu Grund-e gegangen.« Margot wehrte erröthend ab und aan weiter, um mit dem Gatten den harrenden Wagen zu besteigen, der ihr zu klein schien, die Fülle ihres Glü ckes zu tragen. Nach ihr stiegen zwei Hochzeitsgäste Seite an Seite die teppichbelegten Stufen vom Kirchenportal herab — und ein bewunderndes Raunen ging durch die dichtgedrängten Reihen von Nseugierigen. ,,Welch stattliches Paar! Wie im ponirend er aussieht — und wie schön sie ist! Warum sie wohl Trauer träat2« Die oetden aber, denen oag Gesta sier galt, achteten der Leute nicht. Sie bedienten sich auch nicht wie die ande ren des Wagens, um in das Hotel zu gelangen, wo das Vermählungsessen stattfinden sollte. Seite an Seite gin gen sie langsam die Straße hinunter, in tiefem Schweigen, jeder mit feinen Gedanken beschäftigt. Herbei-i v. Wehringen ergriff end lich das Wort. ,,Msaria«, sagte er leise, »ich hatte mir vorgenommen, an diesem Tage nicht von unseren An gelegenheiten zu sprechen. Aber ich fede, daß es doch über meine Kraft geht. Sechs lange Monate habe ich nichts von Jhnen gehört —- nnd nun, da ich Sie an meiner Seite habe, kann ich Sie nicht von neuem von mir ge lten lassen, ohne die Gewißheit zu er langen, daß es nur fiie eine kurze Zeit sein wird. Maria, ich flehe Dich an —- sage mir ein gutes Wort!« Da hob sie den Blick der herrlichen Augen. nnd eine Welt voll Liebe lag darin. »Willst Du nicht noch Geduld haben, Herbert? —- Du weißt sa, daß ich Dich liebe, daß der Tag kommen wird, an dem ich Dich zu mir rufe. Aber aieb mit Reit, zu überwinden, giev mit Zeit, den Frieden meiner Seele wiedek.tufinden!« Da saate er voll hoffnunaeieeudiaer Zuversicht: »Ich will warten, bis Du mich tufst. Maria!« Ende Das Vettweiseln fängt oft dani an, tot-tm das Zweifeln aufhört i s I Jtt tsetttetvitle« Jotoa. tit eine Las dies Jntptoventettt Intonation qe tttiindet worden. Es handelt nett aber durch-and nicht. tote nun tsettttntett könnte, unt Vettsekietutu dee Binnen, sondern unt Lietschaneeuntt der Stadt O f I Jn tsutttnnd ttettt tttan gest damit tim. dutch Dereinst-sung det Kosten den Renten die ttdsetcheitsungepeotesfe to tiequettt tu machen wie den Reichen Schon totedet ein Attentat ans die Vorrechte dee holten Oeetttttsttten s . O titettentvattttt wetten Akten-einein tetsen tn Wall Stint atmen-attei« Ase ot« nttdt dort ohnedtn attee verwitte Wiede« O . . cts ettt Gedanke tttt tetnwtt ktette damit tun-cum vom Witte ts« Oesete tId