Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 04, 1909, Image 2
Was die Nacht verbarg. Roman von E. P. Oppenheim (23. FortsetznnnJ 39. Kapitel. Wort siir Wort wiederholte die Gräsim was sie Von der unglückli ctxen Frau qehört hatte. bein; sagte tiefernst: »Ja —-— ich ich alautze nun Fu wissen, wo wir den Mörser zu suchen haben, Frau Grä sin! —— Den Mörder oder den Rä« el:er.« Die siomtesse niclte· »Jet) herab scheue die furchtbare That noch im mer«, sagte sie. »Aber ich habe tie fes Mitleid mit dem Thiiter, wenn dek, den wir beide meinen, wirklich der Thäter sein sollte. ———- Aber was ist dass« Erregte Stimmen wurden ans dem Flur laut, und Heinz unterschied deutlich die von einer settiqen, unan qenehmen Stimme qesprochenen Wor te: »Er muß Maus -- d.1 jiebt’s nischt. Jct habe teen Krankenhaus, und ick will mir —« Hollselder hatte schon die Zimmer tliir geöffnet Vor ihm stand ein dicker Mensch in unordentlichem An zug, in dem er wohl den Wirth die Ies« ersttlassigen Hotels zu sehen »Was iit geschet;ien?« fraqte Heinz. »Ist jemand ertranttt« Sein energischer Ton verfehlte fei ne Wirlung nicht. Der Wirth nahm unwilltitrlich eine bescheidenere Hal tung an. »Wenn Sie vielleicht ein Arzt sind, Herr ja, eg is jemand trank ieworden n’ Blutstnrz, Herr der ianze Teppich is ruinirt. Kost fnfzig Maria« Mit einer Gewißheit, wie wenn es ibm bereits mitgetheilt worden wäre, fante Heini: »Es ist Herr Dashs wood, der erkrankt ist?« Allerdings-· Da driiben ————— Num mer 19. Wenn Sie mal rinjehen wollen -——« »Jawohl ich werde hineingehen. Aber ich bin kein Arzt, und Sie wer-i den einen folchen sofort zur Stelle schaffen. Für alle Kosten komme ich auf« Heinz bettimmerte sich nicht mehr um die Leute. Rasch ging er in das bezeichnete Zimmer hinüber, ohne vor her anzutlopfen. Da lag Robert Dafhwood auf den Kissen des Lagers, nnd ein einziger Blick sagte Heinz, daß er es mit ei nem Sterbenden zu thun hatte. Der Engländer aber raffte bei fei-; nem Anblick noch einmal alle Krafts zusammen, die feinem hinfälligent Körper noch inne wohnte. Mit wil der Energie richtete er sich auf, und mit heiterer Stimme schrie er: »Was wollen Sie von mir? — Gehen Sie — gehen Sie auf der Stelle! —— Oder ich -«— ich schreie um Hilfe. Jch will Sie nicht sehen —- gehen Stei« Heinz aber schlon hinter sich die Thür. Voll milder Ruhe sagte er: »Ich bin nicht gekommen, um Jhnen Schaden zu thun. Als Menfch zum Menschen komme ich, und ich denke« Sie werden niemand hinaus-weisen, der es aufrichtig gut mit Jhnen meint.« Dashwood machte eine heftig ad wehrende Bewegung. »Ich glaube Jhnen nicht!« ieuchte er. »Sie find gekommen, um mich auszuspionieren. Aber ich weiß nichts s—- und ich werde Ihnen nichts sagen-« Er machte ganz den Eindruck eines Menschen, der seiner Sinne nicht mehr mächtig ist. Heinz trninpfie sich das Herz zusammen in wahnsinniger Angst. Nicht den kleinsten Zweifel hegte er mehr. Otto Mariens Mör der gegenüberzustehen Ader wenn es ihm nicht gelang, den Mann jetzt sum Reden zu dringen, war troydern alles verloren. Jede Sekunde war kostbar, nnerseyiickp Da saßte er einen raschen Ent schiusz. Robert Dasdivood,« sagte er. .ich weis-. das Jdr Vers edel und ui ist, und eden weil Jdre Gesinnung Po edeendast war. baden Sie etwas iden. was die Menschen dier auf rden verurideiieu « datt aber vor einein höheren Richterstuhl andere ge mridei werden wird. Diese Tdat oder deri furchtbare Folgen yedadh Feigen· von denen Sie selvii nichts ebnen ist-nein Drei vier Men schmieden sind iin Venriis daran zu Grunde ins geden. Weiten Sie das aus Jdr Gransen nednien in die ser Stunde i· Die Armen dee Sterdenden Mine ien Nr weit. in seinem Blick iaq sprsidnrei Untiesern Jst rii nicht meer iiauinreiie er. DE schwere Jdnen mit ee Wdi ist« Da imi der iinainäinde smi dti Kissen kuriert Mantel-ri- und rteiienr III-H »in when-« nnd die Ader in den etnminnienen rinnen irr-Miete risi Hieii iöbiiieder Jussii euer-it Dritt Hm seine giridend heiße Rechte NR km- nuren die leis-n Linien hies- dn Spanier-were ins-di siehe-meet UND ais er fest die Renten wieder u» sm« ers-re drin- eriinwt sit-er Tit ssqepesi Feine-e tiefre Jst werde Ieise-J innre er. nn seine Worte waren gegen seine vorhe rige wahnsinnige Erregung wunder sam ruhig. »Ich weiß, daß ich sterben werde. Aber ich will reden vorher —— alles will ich sagen. Jch habe higher geschwiegen, weil ich glaubte, daß meine That niemand Schaden ge bracht habe. Hätte ich gewußt, daß eg anders sei — — bei Gott, nicht eine Selunde länger hätte ich geschwiegen. — Aber sagen Sie mir, wer Sie sind.« »Hollselder —- Heinz Hollfelder heiße ich! Sie haben meinen Namen vielleicht schon gehört oder gelesen — ich bin es, der Matten-Z gefunden hat.« Dashwood nickte zum Zeichen, daß er sich erinnerte. »Und daraus hat man wohl Verdacht gegen Sie ge schöpft?« meinte er. Freilich — das hätte ich mir schon früher sagen tön nen. Aber ich war ja halb wahnsin nig die ganze Zeit hindurch. s— Kom mcn Sie näher heran, Herr s— dass laute Sprechen wird mir schwer-. Joh. smle Ihnen gestehen — alles, alles will ich Jhnen gestehen.« Heinz brachte seinen Kon den Lip pen des Sterbenden so nahe, daß er seinen heißen Athein spürte. Wild pochte sein Herz; aber er zwang sich gewaltsam zur Ruhe. Dafhwood fühlte, daß ihm nicht mehr viel Zeit gegeben war, und er ifaßte sich kurz· ,,Jch bin Engländer, Herr, aus London. Seit meiner Kindheit war ich immer trank. Mein Vater war wohlhabend, er liebte mich sehr, und er wollte nicht, daß ich ir gend etwas lernte -— ich war zu fchwächlich dazu. Es wurde mein Un glück. Hätte ich einen Beruf gehabt, etwas, das mich ausfüllte, es wäre anders geworden. Aber ich lebte nur, um eben zu leben. Als dann die Liebe über mich tam, die leidenschaftliche Liebe zu Daify, da gab es nichts, das mich hätte ablenlen können, nichts, das mir darüber forthalf, denn ich durfte ja nicht daran denken, sie zu heirathen, ich war ja todttranl. Und dann kam der andere, der Schuft, der sie zu bethören wußte. Jch fah, daß er ein Schuft war. Jch durchschaute ith vom ersten Augenblick an. Jch fah, wie er fie ausbeutete ---— und end lich konnte ich mich doch nicht mehr bezwingen, ich ging hin, sie zu war nen. Sie aber hörte nicht auf mich. Als Antwort empfing ich die Mit theilung von ihrer Vermählung — und da ich mich nun ganz von ihr zu rückzog, hörte ich monatelang nichts mehr von ihr. Bis ich dann durch einen Zufall erfuhr, daß der Menfeh fie verlassen hatte, daß er geflohen war. Da fuchte ich sie wieder auf, denn ich brachte es nicht übers Herz, sie in ihrem Elend allein zu lassen, und die Monate, die nun folgten, wa »ren vielleicht die einzigen meines Le Ibens, in denen ich beinahe glücklich »war.« Sein Athem ging pfeifend, und es war ein entsetzliche-Z Rasseln in der schwer arbeitenden Brust. Die Kräfte drohten ihn zu verlassen. Kaum tvar es noch hörbar, als er fortfuhr: ,,Daisys Flucht nach Deutschland rüttelte mich aus. Jch stann es nur eine Flucht nennen, so ängstlich war ste, wahrscheinlich aus Geheiß Mayrings, bemüht gewesen, ihre Spuren zu verwischen. Jch abers war voll tödtlicher Angst, daß der Schurke sie in irgend eine Falle gelockt hatte, um sich ihrer aus irgend eine Art endgültig zu entledigen. Jch forschte nach ihr —— und endlich hatte ich sie gesunden. Sie lebte in den tilnttnerlichsten, dürstigsien Verhält nissen. Und als ich vor sie trat, da schüttete sie mir rückbaltelos ihr Derz aus« erzählte mir. tvie sie der Schust« der sich ihr Watte nannte, habe in Armuth und Diirsligleit beklommen lassen, und slehte mich an, zu erspr schen, was er eigentlich in Berlin treibe. — - Der nächste Tag war ein Sonntag. Jch batte mir ooraenonts rnen. Maneing nicht zu begegnen· aber eine seltiaine itneast trieb mich doch. gerade an diesem Tage das Baue «aus.ttlsuehen. in dein Daiitt lebte. Itlus der Treppe. vor der noch grössneten Wohnungetdiin teesse ich Init Matt einst zusammen. tir grith voll ingeint mitten Dodnee und rusl tnie zu: Atte »den Sie nur hinein Fräulein Bonn leer erwartet Sie seitens Damit war ee auch schon die Beet-ne hinunter Ilion dannen Rhnunnen etitltlt. ging Hin hinein und sann katsn densuiit loe aus dein Boden liegen. Ja dod iie aui und trut- ste ause Sol-a tInd litiil ichiukt ite vie Kutten aus. Alter starrte sie inttd an und dann schlug sie n-«mnernn die Hans-e vor due we Inst »Ur ital mild geststayen ne hellt-neue Rot-ent« stosnte sie. lind tunn « n w tanle enttestisde Bein te Bd i.nn » Ihnen ntitt wieder Uslen tjsere Idee Mdtend sie idem-, setze in yet-M »Sei-Te set knien-n nnd us Zum tut seit einen eitel-ten ss Web-unten N must un leid-en — tödten — tödten! —- Jch fuhr nach Berlin — und wie ein Spürhund » war ich hinter ihm her. Nach weni aen Tagen schon wußte ich alles von ihm. Jsch wußte, daß er in Wahr heit Mariens hieß, daß er in glänzen den Verhältnissen lebte, während er oie Frau, die seinem Kinde in Schmer ien das Leben gegeben hatte, beinahe hungern ließ. Auf offener Straße traf ich ihn. Er wurde leichenhlaß, als er mich plötzlich vor sich sah, und er hielt es fiir nothwendig, zu allein noch seinen Hohn hinzufügen. Daß ich ihn nicht aus der Stelle nieder schlug -—- es ist mir ein Räthsel. Aber ich lies; ihn noch einmal laufen. Frei lich wich ich ihm nicht mehr von den Fersen; wie sein Schatten folgte ichs ihm den ganzen Taa —— und als ich sihn in später Abendstunde schließlich ! roch aus den Augen verlor, suchte ich, J da ich ja nun seine Adresse wußte, das » Haus ani, in dem er wohnte, um ihn hier vor der Thiir zu erwarten. Aber er kam nicht, Es wurde Mitternacht, es wurde zwei Uhr —— und er kam noch immer nicht. Da iielt ich es nicht länger aus. Ich nahm an, daß er bereits in seine Wohnung hinaufge gangen sei, ehe ich aekommen war, nnd versuchte, oh ich nicht ins Haus gelangen könnte. Zu meiner Ueber raschung sand ich die Hausthür un verschlossen, und leise schlich ich mich dise Treppen hinaus. Das maajaegen drei Uhr Morgens gewesen sein. · An seiner Wohnunasthiir lauschte ich —- drinnen war alles iodtensttll. Schon streckte ich die Hand nach der Klingel aus — da gina untensdie Hausthür, und leise pseifend kam Ie msand die Treppe herauf. Jch haskt einen Stock mit einem schweren Griff -—-- einen sogenannten Todtschlager. Marter-s bemerkte mich nicht« den« ich hatte mich in eine dunkle-»Geh ge drückt. Er nahm seinen Schlussel her aus und bückte sich, um in der Dun kelheit das Schlüsselloch zu suchen. Da riß der Dämon in mir meinen Arm hoch — ich schan zu; Ich fah ihn vorübers.illen, ohne einen Haut von sich zu gehen —- und dann sturzte ich davon —" Ermattet schwieg er, und auch Heinz tonnte vor Erschiitterung nicht sprechen. Noch einmal —- zum letz tenf Male Jber raffte sich der Sterbende au , »Ah-sen Sie einen Zeugen«, flü sterte er, ,,einen der den letzten Theil meines Bekenntnisses aufschreibt. Jch will minen Namen darunter setzen. Polen Sie jemand — ehe es zu spät it.« Das Schicksal selbst sorgte für die Erfüllung seines letzten Wunsches-. Denn noch ehe Hollfelder sich hatte erheben können, kam der Arzt, der auf das Geheiß des jungen Schriftstellers berbeigeholt worden war, und der nun sdie Bekenntnisse des Sterbenden entgegennahm. ————————— -Y- — »Er hat ausgelitten.« Der Arzt neigte sich herab, mit sanfter Hand die Lider iiber den ge brochenen Augen zu schließen. Heinz faltete die Hände der Leiche und strich die zerwühlte Bettdecke glatt; dann zog er den Arzt bei Seite und sagte leise: »Dringende Pflichten rufen mich ab, Herr Doktor-. Jch muß Sie deshalb bitten, dem Todten die letzten Dienste zu erweisen. Die Mittel dazu erlaub ich mir Jhnen gleich ein zuhändigen — und ich bitte Sie, zu veranlassen, daß kein Lärm über den Sterbefall hier im Hause entsteht. Es wohnt eine erkrankte Frau hier, die vor erst nichts davon erfahren dars, soll ihr Leben nicht ernstlich bedroht werden« Der Arzt versprach, sein möglichstes zu thun. und Heinz verließ das Zim mer. Er fand die Kointesse lvartend in dein Zimmer, darin er sie zurückge lanen yaur. - Die elfte Stunde war bereits über schritten. Heinz war der Verzweifluna nahe. Sollte es trotz allem zu spät sein? — Mit daftigen Worte forderte er die Gräfin auf, ihn zu begleiten, und dem Kutscher der ersten Drofchle, die sie antrafen. gab er Dombrowtllis Adresse an. Unterwegs erst unter richtete er die Gräfin von dem, was vomeiallen war. Er kam zu spät. Niemand öffnete inni. als er an die Ibür pochte. die Dombrowetii Visi tentarte trug. Auf fein anhaltendes Klopfen aber aina eine andere Tinte daneben auf. und ein altes Weile« oerlnutdlich die kltmrnervernrietherim theilte ihm mit, daß der tllole lesen vor einer Stunde von zwei Herren abgeholt worden lei. ilu..leapllel. Oerdeel v. Welninaen war lotoet tn letn Dotel weitergeher nachdem er Dotttelder autsletmtit hatte. Dort trat er lwei Herren tetnee weinend .ln. nnd der eine von ihnen lernen non-dem fte lich ture tsegellst Utlenz Ase in alles word-see Den v. Wedel-um Die gegnerischen Se tunanen nnreen non vornherein satt allen Bedingungen anvertraut-en su tannnenluntl um elt llde denn Weit nen Alter« an der droel - sel cösxomle tltum Manns-Ein die me Kiwptnntllliiqtetl Zehe satt —·s « du Wohnungen am äle Wunden H Minut.« Die andere Den will-me nd und leeres ilcy nur M Huld lltm äu tue, · »ich-»rein Dur cetnee Kutten» to dankten wucan Un nun untre-wer neu ctlmee In ltml nn. Jn. lu Ne III-Ins Its-en nett-reden hu Falte sit est-le ilmimnt Eueres lieh suche l.::-«s..s.: .:::«.·. here-te Ele rerzeihen Aber Sie wissen, daß bei zwei Forderungen die erste eigentlich auch zuerst ausgetragen werden muß.« »Nun«, entgegnete Herbert ruhig, ,,es ist nicht unsere Sache, uns da rum zu bekümmern. Die Sekundan ten des Herrn Doktor Dvmbrowski hätten ja darauf hinweisen nnd ver langen können, daß das Duell bis zum Austrag des anderen Ehrenhanss dels Dornbrowskis verschoben wird. Fiir uns hat jener andere Zweikampf keine weitere Bedeutung-« »Ja, ja —- natiirlich. Jntorrekt verfährt nur Herr Doktor Dombrows ki. Es ist seine Sache, sich deswegen seinem anderen Gegner gegenüber zn rechtfertigen.« Web-ringen dentete auf zwei Stüh le. »Wollen die Herren mir das Ver gnügen machen, ein Glas Wein mit mir zu trinken?« sagte er. »Es ist erst acht Uhr, und vor zehn werden wir nicht abfahren müssen. Mit den zwei Stunden ist ja doch nichts mehr anzufangen« Jn ernsthaften Gesprächen brach ten sie die Zeit hin, bis sie gemeinsam den vorher bestellten Wagen besti«egen. Pünktlich um die elfte Stunde trafen sie auf dem Kampfplatz ein. »Ich suchte ihn gestern Abend auf«, erzählte Herbert leise dem Freunde, »und verlangte von ihm, daß er sich mit mir zuerst schlagen solle. Er ver weigerte es unter Hinweis auf den Gebrauch. Als ich ihm aber erklärte, daß ich ihn für einen gemeinen Feig ling ansehen würde, wenn er nicht aus meine Forderung einginge, war er zu allem bereit.« Der Arzt konnte nicht mehr ant worten, denn eben jetzt kamen drei Herren aus sie zugeschritten Man grüßte fich gegenseitig steis und förm lich. Dombrowski war Vielleicht noch ein wenig bleicher als sonst, aber von vollkommener Ruhe und Selbstbe herrschnng. Während der Arzt sich an seinem Verbandzeug zu schaffen machte, prüf ten die Sekundanten die Waffen. Die Ahn Schritte Distanz wurden abge messen, den beiden Gegnern ihre Pi stolen eingehändigt — alles vollzog sich rasch und leise. Gesprochen wur de kaum ein Wort —- wohl keiner der Herren hatte zuvor einem Zweikampf unter so furchtbaren Bedingungen beigewohnt, und die Sekundanten wa ren beinahe nervöser und ausgeregter, als die Gegner selbst. Dvmbrvwski warf erst im letzten Augenblick die Cigarette sort, die er bis dahin zwi schen den Lippen gehalten hatte, sprach noch ein paar Worte mit einem seiner Sekundanten und nahm dann ruhig seinen Platz ein. Der vorgeschriebene Versöhnunass versuch, dessen sich der Unparteiische rasch und verlegen entledigte, war na türlich zwecklos, Arzt und Sekundan ten zogen sich zurück, und es wurde todtenstill unter den leise im Morgen winde rauschenden Wipseln Der Unparteiische fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn, ehe er mit merkwürdig heiserer und gepreßter Stimme sagte :,,Wenn ich ,Eins’ zäh le, hoben die Herren das Recht, zwei Schritte vorzutreten Bei ,3wei" dür sen die Waffen erhoben werden, bei ,Drei’ darf geschossen werden. Die Herren sind bereit?« Die Duellanten nickten. »Ich zähle: Eins.« Keiner der beiden Gegner machte von der Erlaubniß, die Distanz um zwei Schritte zu vermindern, Ge brauch. Die recht-e Seite einander zu gekehrt, stanoen sie sich gegenüber. die Blicke fest auseinander gerichtet. »ZWec!·« · Lagisam hoben sich die beiden Arm-e. »Drei!« So völlig qleichzeitia fielen die beiden Schüsse, daß nur ein einziger scharfer Knall hörbar wurde. Dom brotvski stand aufrecht und fest wie zuvor, Herbert v. Wehringen aber war zuriickgetaumeli und wankte. Eilig sprang der Arzt hinzu. Her bert aber. ans dessen Antlitz der letzte Blutstrppfen gewichen schien. wehrte txfiig ab. »Es ist nichts«, brachte er mit An strengung hervor. »Ein Streiifchuß — nichts weiter.« Er itand schon wieder aufrecht. »Ich bitte den Herrn Unparteiischen. die Fortsetzung des Kampfes zu vestimmen.« Der Unparteiische. ein Herr v. Loes ben. der mit Opllielder betreundet war, iam heran. «Wollen Sie dem derrn Doktor nicht gestatten. vie Ver iehnnq zu untersucheni« » .Nein!« entgegnete Derbert beii stimmt. »Sie ieben doch. das ee keine Bedeutung dat. Wenn ich aiio bitten; darf —« ) Die Seiunmnten beachten anderes Waffen- Wtedee kam das Kommen-» do »Musi« — und diesmai mochten beide Geanek die erlaubten lWei. schritte vorwärts. .Ziveii« Rat ein Arm dod M --- Vom« tmveti stand ohne iich m time-n Sein twoeiee Miit eins-te wie iiO Verdert immer meist beeiiieiste nnd ei ind nnd-. wie von ieinee lin ien Jede-im NO plus danieden-um Mc pas Kominnndo »Oui« im. its-s diktiert v. Wenigqu -—- und ee bitte deser qeiieit nie des seiie Mai. itsnen«’ttv.ienvttkt void ttmd ree iiote nimmst Nun meeteien sich feine Geiidtukue nnd dumpf nuiitcddvend its-Tun ec schwer »m- km J Boden nieder sie-er are-n Heiden Mit M mps » »unter michs-i Yixidiam ikiemste .et iich nort vie eurn misditen sum » dar-( peenidsn ei nka sue d» s Bitt t«.««teni-.dnsx Hm doti. « »Has« a »He drein Ut« Neid-n Kindetmund. Of »Großpapa, werde ich auch ein mal Großpapa wie du?« »Gewiß, mein Junqel« . »Aber muß ich dann auch die Großmama heirathen?« ihm die Sinne, und bewußtlos brach er zusammen· i Zum zweiten Male stand Heini an diesem Vormittag-an dem Lager eines Sterbenden. Der Mann, der da, oon der Hand des- Todes gezeichnet, vor ihm lag, war sein erbitterter Feind gewesen, und der einzige Mensch viel-» leicht, den er wirklich gehaßt hatteu Jetzt aber wsar jede feindsclige Re-; gung in ihm ausgelöscht, und er besj grüßte den Verwundeten so herzlich« als sei der Pole niemals etwas ande res als sein bester Freund gewesen« ( Diombrowsli aber sagte: »Ich habe Sie rusen lassen, Herr Hollselder,l weil ich verhindern wollte, das; der· Brief dort in andere als in Jhre Hän-· de gelangte. — Da drüben, bitte auf dem Tischt« Mechanisch nahm Heini das Schrei-( ben auf. Aber er las doch unwillkür lich die Adresse — sie lautete. »An die Polizeidirettiom Berlin.« I Leise sagte er: »Sie thun gut da-i ran, daß Sie die Absendung dieses! Briefes verhindern, Herr Dotior.t Ich glaube ja zu wissen, was er ent-« hätt; Sie hätten damit Menschen, dies wahrlich ohnedieg schon genug gelit-i ten haben, das bitterste Unrecht zu-I gefügt. denn es ist mir heute friih ge-; lungen, Otto Martens’ Mörder aus findig zu machen.« ! Dombrowsii hob abwehrend eini wenig die Rechte. »Bitte —- oerschoss nen Sie mich!« sagte er. »Ich wünscht te, daß ich niemals etwas mit dieser! Angelegenheit zu thun gehabt hätte Lassen Sie mich nur das wissen —, Herr Hollfeldm ist Ihre Braut ent lastet?« »Jawohl.« »Ich danke Ihnen. Und nun ver lassen Sie mich —- ich bitte Sie darum.! Meine Minuten sind gezählt — und ich will noch einmal Eintehr halten bei mir selbst, ehe ich in jenes dunkle Land hinübergleite.« i Als Hollselder nun zu Herbert o.f Wehringen fuhr, versicherte ihm derl Arzt, daß der nur am Oberarm Ver wundete in längstens zwei Wochen so gut wie hergestellt sein würde· » Die Kunde, die Hollselder von Dombrowsii und von Robert Basis wood brachte. erschütterte Herbertj tief, aber die Gewißheit, daß siir seine Lieben nun alle Gefahr Voriiber war, richtete seinen Lebensmuth doch auf. Voll neuer Hoffnung sah er in die. Zukunft, und beruhigt konnte ihn Heinz verlassen. I Noch saber waren die Ueberraschun gen dieses Tages nicht erschöpft — und nach den tragischen Ereignissen, die nun hinter Heinz lagen, waren es sehr erfreuliche Dinge, die sich weiter hin zutrugen Er kehrte von dem Krankenhaus aus nicht in feine Wohnung zurück denn es drängte ihn, die Gräfin Wal dendorff sogleich von dem Ausgang der Ereignisse in Kenntniß zu setzen. Wie immer öffnete ihm die hiibsche lleine Zofe die Thür, aber sie war dann nahe daran, den eintretenden Veiuchu fiir aeiftesgeitört zu halten. Er hatte sich noch leidlich ruhig danach ertundigt, ob die Griifin anwesend tei. im nächsten Augenblick aber war er auf eine Thür zuneltilezt. hinter der eben eine Stimme laut geworden war die nicht der Komteiie Waldendorss angehörte hatte diete Thiir aufgerii sen und war wie ein Wilder über die Schwelle nettiirmt Marqoti« Dr hielt er sie auch schon in feinen Armen und bedeckte ihr Gesicht kult. leinen Küssen. « Schluß Mut-) W Nun-on Its Wh Du sau I ists IM. - Unm den Ausruf-Sprechen du Wut-an Im vie deutsche Spros as Imm- dttW Un »Hu Suc stm die aussucht Gott«-. Ue von kamst-m IN MI. Roms-o M te i fonds wiss-. III M die mdu nun sunutispndw drum komm m itaatoßsw »Im-W Wien Ruhm Im sich n Anspruch nehm-L sum fuhr He im drum SWO »Sie sum am mä von « Mulden-m Pöme gisprwm wade um -i.· Maus-— ma »Es-Hexen Jud gut Rufs-Un Eph Oo Manna-. und du Ums-Muts muss ommn . »Hm mngtmmwäevm Cum-Chiassis Ernst-. Wälnnd sind-I mdm p» » einheimischen Sprache so ziemlich über all die sranzösische gelehrt und gelernt wurde, tritt sie schon seit Jahren hin ter der deutschen Sprache immer mehr zurück. Sogar die Engländer haben sich bequemen miissen, den Unterricht in der deutschen Sprache in die Lehr pläne ihrer Schulen aufzunehmen. Gern haben sie es nicht gethan. Die Verhältnisse haben sie dazu gezwun gen. Die britischeHandelstvelt vor allen bat mit dem zunehmenden Gebrauch der deutschen Sprache im internationa len Handelsoerlehr rechnen müssen. Die englischen Techniter müssen die deutsche Sprache lernen, um imstande zu sein, sich die neuestenErrungenschaf ten aus dem Gebiete der Technik anzu eignen. Jhnen haben die englischen Aerzte und die Vertreter anderer mis senschaftlicher Berufe folgen müssen, denn nicht blon zahllose Erzeugnisse der Industrie, sondern auch die epoche machenden Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung tragen heute den Stempel: »Made in Germany«. Und wie in England, so ist es über all. An der kürzlich errichteten neuen medizinischen Hochschule in Konstanti nopel ist die deutsche Sprache als Uni versitätssSprache eingeführt worden. In Argentinien, jener südamerilani schen Republik, die nach allgemeinem Dafürhalten eine große Zukunft hat, ist die deutsche Sprache die einzige le bende Fremdsprache, die an den höhe ren Schulen des Landes gelehrt wird. Jn weiten Gebieten Chiles ist die deut sche Sprache zweite Landessprache, so daß sogar chilenische Dienstboten deutsch lernen. Dem Vorsitzenden des deutschen Turnpereins in Valdivia, der soviel Nationalstolz hatte, daß er den chilenischen Präsidenten in der Turnhalle deutsch begrüßte, antwortete der Präsident aus deutsch. Dem deut schen Sprachoerein an der Mastda Universität in Totio gehören fiinfzig Professoren und vierhundert Studen ten an. Das sind nur ein paar willtiirlich herausgegrifsene Beispiele für die wer bende Kraft der deutschen Sprache. Es gibt heute keinen Himmelsstrich mehr, unter welchem die deutsche Sprache nicht gesprochen und verstanden wird. Von den 87 Millionen Menschen, die sich zur deutschen Sprache bekennen, le ben 59 Millionen im deutschen Reiche, llz Millionen in Oesterreich-:Unaarn, Li) Millionen in der Schweiz, 14 Mil lionen in den Ver. Staaten, 2 Millio nen in Russland-, 400,000 in Brasi lien, 100,0()0 in Australien und 100, 000 in Groszbritnniein Auch in Ja pan, Siani, Pera und anderen süd amerikanischen Republiten gibt es Tausende von Deutschen. die ihrer hei mathlichen Sprache treue Wächter sind nnd sich ihre Verbreitung unter den eingeborenen Bevölkerttngs-Eleinenten angelegten sein lassen. Der Deutsche hat also einiaetirsache, aus seine Sprache stolz zu sein. Es ist neben dem Englischen die einzige Sprache, die in der ganzen Welt ge achtet wird. Es ist die Sprache des internationalen wissenschaftlichen Ge dankenauetattsches, und sie wird immkk mehr auch tnternattonale Verkehr-· sprache. Von Jahr tu Jahr aenstnnt sie mebeAnhönaer und es ist nicht aus aeschtosseth daß sie schon in einigen Jahrzehnten ein beträchtlichee Stilck non dein Vorsprunge. tessen die matt sche Sprache sta« deute noch kuhmm tann. eingeholt luden wird. Jedes-· tatltt ist die deutsche Sprache wenn nicht die Titeltspeache. eine der Welt spruchen der Zukunft Eine Spruche. unt die ttoli en sein« jede deutsch- ink. winkt-ask set-e Deutsche Damme senkt Deuttche iteiache dot. und an deren tsrduttnnq nnd Iord runa nuttuxesm ten et nie seine tssenetttntude Bittin betrachten sollte. III-— - — Ltttio tinnie Witten erst: Sie Ist-re nntit mehr bete-rieth neu igp » « Jud tm Dass ils keimt-II . s I Tut Wut-s ertid keszt s set »s« .H tsei nett-sinkt- tscxsss » k;««.. » Ist-Lilie WJN tUtl H« h Als-Fu z» »:ett ei«"tn tritszlsx »»»« se · netth singe-ist« » » , » sen «««’I U « T-· "«.· ke« .",: sgd IRU Just-W- r«