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Egyptischr Angenkrantrhkitm
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Jn den Räumen der deutschen
Schule in Kniro hielt der deutsche Au-’
genarzt Dr. Meyerhos einen interessan
ten Vortrag über die ansteckenden Au
genleiden Egyptens.
Die egyptischen Augenkrunkheiten,
die besonders unter den Engebsrenen
großen Schaden anrichten, sind ein
Nationalitbel, an dessen Beseitigung
man leider mit allzuwenig Energie
herangeht. Die egyptische Regierung
zeigt starke Gleichgiltigleit gegenüber
den tveiiverbreiteten Augenkruntl)ei1cn.
Außerdem spielen Aberglauben und
Kurpfuscherei eine verderbliche Rolle.
Statt den Augenurzt zu besuchen, gehen
die Eingeborenen zu dein wunderlriis
tigen Mandurnbnum aus der Jnsel
Roda und verbinden sich mit dessen
Blättern die Augen. Erziehung zur
Reinlichteit und genügende ärztiiche
Bedienung sind die Hauptsaktorem die
sur ein krinoaminen der Augenertran
tungen in Frage kommen· Bei der
Uebertragung der Krankheiten spielen
die Fliegen und der Schmutz eine große
Rolle. Daher sind auch die Europäer
verhältnißmäßig selten von Augen
eikrankungen heimgesucht, während die
Eingeborenen, die aus Aberglauben die
auf ihren Augen herumschwirrenden
Fliegen nicht abwehren, selten von
ihnen verschont bleiben. Aus histori
schen Feinden ist zu schließen, daß Au
gentrankheiten ein uraltes Uebel des
Nilthals sind. Es sind Instrumente
»in-s der Steinzeit gefunden worden, die
fiir die Behandlung von Augenerkran
kungen benutzt wurden. Man hat
Schininktöpfe gesunden, deren Inhalt
tSchweselantimoO zum Einreiben
kranker Augen benutzt worden ist.
Die erste wissenschaftliche Behand
lung der Augenkrankheiten geht auf
Hippokraies zurück. Jhm schlossen sich
arabische Aerzte an. Das französische
Heer unter Napoleon wurde sehr von
Augenlciden befallen· Von hier aus
wurden sie nach Europa verpflanzt.
Die französischen Aerzte hielten die Er
krankungen nicht für ansteckend und
führten sie auf klimatische Verhältnisse
zurück. Die französische Armee hat die
Augenleiden in das preußische Heer ge
bracht. Von den Krankheiten werden
insbesondere Horn- und Bindehaut er
griffen. Eis gibt drei Hauptformen,
nämlich den Augentatarrh, der in einer
Röthung der Bindehaut besteht und
leicht vorübergeht, ferner Eiterfluß, der
zur Erblindung führen kann, und die
gefährlichste Form, Trachom, die zur
Erblindung führen kann. MeyerhosH
wies nach, daß die Zahl der Ertran-’
tungen im April zu steigen beginnt und
im Oktober ihren Höhepunkt erreicht.
Die Ertrankungen treten unter den
Kindern bedeutend stärker auf als un
ter Erwachsenen. Die Entwicklung der
Krankheit wird durch die Hitze start ge
fördert, während Feuchtigteit ohne
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