Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 21, 1909, Image 6

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    Was die Nacht verbarg.
Roman von E. P. Oppknheim.
l21. Fortsetzuntn
Its-. it a n i t e l.
Frau Friesicte steckte vorsichtig den!
ston durch die Thürfpalte in Holl
flderg Arbeitszininier. »Da ig schon
wieder jemand, der Ihnen sprechen
:n«o"chte,« sagte fie. »Und ict weeoi
nich s- soll ict die die Dame nul
"rinlassen oder
Von einer beglüttenden Hoffnung
erfüllt, war Heinz aufgesprnngen und«
fraate hastig: ,,(5ine Dame sagen
Sie? Wie sieht die Dante aus-«
Die Aufwärterin zuckte die Achseln
»Ja, ick weeß nich!« meinte sie und
fah Heinz merkwürdig an. »Seht
elejant, aber —--«
Ungeduldlg drängte der junge
Schriftsteller: ,,.5)at sie Ihnen denn
keinen Namen genau-ist«
»Je! foll Jhnen blos-, sagen, das
Fräulein vom DohratoTheater wäre
da."
Die tleine Chorstin also! Oeinz
fühlte fich tief enttäufcht. Für einen
Augenblick hatte er dem Gedanken
Raum gegeben, daß es Margot fein
tönne, die ihn da aufsuchte. Freilich
mußte er sich sagen, daß feine An-v
nahme sehr thüricht gewesen fei; erst
der Brief, der sie von feiner Unter
redung ntit Dombrowsii und der an
geblichen Frau Longtree unterrichtete,
hätte Margot möglicherweise Veran
lafsung dazu geben tännen, nach Ber
lin zurückzukehren, und dieser Brief
konnte ja erst heute in ihre Hände ge
langen. Jedenfalls bedeutete ihm der
Besuch Fräulein Mieze Hosmeisters
eine Ueberraschung.
»Führen Sie die Dame hereint«
gebot er turz. »Und sorgen Sie, daß
wir nicht gestört werden. Es sind
wichtige geschäftliche Dinge, die ich
init ihr zu verhandeln habe.«
Das liebenswürdige Lächeln der
Frau Fiesicle zeigte mehr als deut
lich, wie felfenfest ihr Glaube an
diese wichtigen geschäftlichen Dinge
war-. Sie murmelte irgend etwas
ttnverftändliches vor sich hin, während
iie hinausging, die wartende Chori
ftin hereinzusühren, und hinter der
,,Eslanden Mie»" wars sie die Thür
recht unfanft ins Schloß.
hier in feiner Wohnung legte
Heinz in feinem Benehmen gegen das
Mädchen noch mehr Zurückhaltung an
den Tag, als er es bei ihren früheren
Begegnungen gethan hatte.
Auch sie war während der ersten
Minuten etwas befangen, aber sie
machte sich rafch von ihrer Verlegen
heit frei nnd sagte nach den ersten
Worten der Begrüfzung: »Sie wer
den gewiß erstaunt fein, mich hier zu
sehen. Aber ich wollte doch gern wis
sen« ob Sie mit der Frau gesprochen
haben und ob ich recht hatte mit mei
ner Vermuthung.«
heim hielt es für gut, sie nicht in
alles einzuweihen. »Es scheint doch
nicht«, sagte er austveichend. »Die
erste Unterredun brachte uns leine
rechte Klarheit. Aber es ist immer
hin möglich, daß uns die Frau nicht
in allen Stücken die Wahrheit sagte.«
Fräulein Mieze, deren helle Augen
die reiche und aescbmackvolle Einrich
tnng des Zinnners einer eingehenden
Musterung unterzogen hatten, sagte
ziemlich gleichgültig: »Na, lassen Sie
sich man nicht von ihr täuschen. Jch
glaube sicher, daß es seine Frau ist. -—
Aber wunderhübfch wohnen Stet«
Der unvermittelte Uebergang ent
lockte Heinz unwillkürlich ein Lächeln.
Aber es war ihm nicht erwünscht, dast
ihr Gespräch sich mit anderem als mit
der Martens’fchen Angelegenheit be
fchäftigt, er entgegnete deshalb ziem
lich tun: »Ja, ich liebe es, mich in
einer aeschmaetvollen Umgebung zu
bewegen. «-- Etwas Neuer- haben Sie
doch in« der Zwischenzeit vermuthlich
mo- made
Fräulein Miete spielte mit dem
Griff ihm Sonnenfchikmes, nnd es
dauerte metfmäkdiq law-, the fie zö
gernd erwiderte- .Euvas Neue-f —
Rein —— das nicht gerade Ahn ich
viim Ihnen —
Sie poste. Dei-u war iihekkafchf.
mit-f- ffch aber wohi. das zu zeiget-.
.Sie bade- mik noch etwas zu fa
sse-f Wir-at wa- Sie von Otto
Mute-m vo- dem umflicht-I und
noch lese-den Ost-) Mariens www-«
Die Zum nat ein wenig find-.
user ec man-m daß ek das Rechte
ask-offen defi
Mii offnem Ckffammi fah isu
Its-fein Iiiut a-. Zwi- kömmt Sie
du Insme fmm fic...id1c«en Sie
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0 M MMP ;
»So lanae ich nicht auf Grund eisi
aener Nachforschunaen die Ueber-zeu
guiii aeoinnesi miiß, das-, das zu
neiner Kenntnis-. Gel anate den Mord
austiiiren tann nein J: diesem
Fall wäre eS natürlich meine staate
biiriierlirbe Pflicht, in sprechen; aber
selbst wenn irii gezwungen werden
sollte, der italiisi davon Essiittleilune
zu machen, das: ich die Frau deck- Er
mordeten entdeckt habe, werd- ich doch
Ihren liinien, mein Fräulein, nicht
nennen Desseii ldnnen Sie versichert
sein«
v«,’friinl ein Mieze stiidirte antrete
gentliti dic» ljiuster des Inmitte
»An diesem Falle brauchten Sie inei
nen Namen freilich nicht zu nennen« ,
saate sie lanisanu »Aber wenn ich
Ihnen unbedingt vertrauen soll, min
sen Sie mir das ausdrückliche-Verspre
chen arbeit, eg in teinein Falle zu
thun.«
Hollselrer sah ein, dasz er ein ges
waateö Spiel trieb, ihr die verlangte
Ertlärung u aebenx aber er erkann
te auch, da, sie ohne das nicht reden
würde. Er entschlos; sich deshalb rasch.
»Ich verspreche eg Jhnen«, sagte er
ruhig. »Sie diirsen mir unbedingth
vertrauen Fräulein Hosmeister.
weroe a wis-, nur iu Ihrem Besten
bandeln.«
Sie belohnte ihn mit einem dani
baten Blick und dann sagte sie mit
einem erleichternden Seufzer: »Ich
will Ihnen nur gestehen, daf-, ich ei
gentlich aelommen bin, Sie um Ih
ren Rath zu bitten. Ich weiß näm
lich nicht, wie ich mich in einer gewiss
ten Sache verhalten soll· —- Ein
paar Wochen vor seinem Tode bestich
te mich Mariens. Er war sehr un
ruhig damals, und er tam schließlich
mit einer Bitte heraus, die tnir sehr
seltsam vorkam-«
»Um was bat er Sie?«
»Ich sollte einige wichtige Papiere
in Ausbewahrung nehmen, die bei
ihm angeblich nicht sicher wären. Jch
dachte, es müsse sich mindestens um
kostbare Werthoaviere handeln, aber
was schließlich herauskom, war direkt
albern· Die Papiere bestanden näm
lich nur aus zwei Briesen.«
»Aus —- aus zwei Brieseii?« So
aut sich Hollselder in der Gewalt hats-·
te, in diesem Augenblick oersagte seine
Selbstbeherrschitna. Er aihmete unge
stüin, und unwillkürlich hatte er sich
gegen die Cshoristin voraeneigt. »Ha
ben Sie diese Briese gesehen?«
»Gewiß habe ich sie gesehen. Er
that sie ja in meiner Gegenwart in
einen Umschlag, den er siins Mal ver
siegelte. Ich habe ihn nie so feierlich
aeseben wie damals. Hundert Mal
beschwor er mich, den Umschlag wie
meinen Auaapfel zu hüten. Ich dach
te, es müsse irgend eine alte Liebes
aeschichte von ihm dahinter stecken,
und ich bin denn auch daraus einge
ganaen·«
»Warum haben Sie bei Jhrer Ver
nehmuna nichts von diesen Briesen
gesinnt-« «
»Weil ichsnicht mehr daran dachte.
Ich hatte sie tveageschlossen, und habe
sie später rein vergessen. Erst vor
ein vasar Tagen fielen sie smir wieder
in die Hände.«
»Was haben Sie damit aetiiacht?«
fragte Heime
»Nichts-. Ich habe sie wieder ein
geschlossen Jetzt frage ich Sie, was
ich damit anfanan soll?«
»Geben Sie mir die Briefe!« sagte
Dein-i rasch und bestimmt. »Sie könn
ten sonst ernste-1lnaeleaenheiten da
mit haben. Von mir aber wird tein
Mensch erfahren, wein ich ihren Be
sitz verdanke.«
»Ach, ich will j.i froh sein, wenn ich
dao Zeug los bin", erwiderte das
Mädchen »Ich maa mit der ganzen
Sache nichts mehr zu thun baten.
Aber ich will mich auch keiner Ge
sabr aussetzen nnd ich weit-. nicht, ob
ibch berechtigt bin, sie Ihnen zu geil
en.«
Ovllieidees Gedanken arbeiteten"
fieberhaih einen Grund ausfindig
zu machen. dee fie beweisen mit-zie,
ilnn vie Dottecnenie anseubiindiqeer.
»Sie sind dazu beeechiini«. iagie et.
um Zeit zne iiebeelennnq en gewin
nen. »Sie veeennilieien ja schon
ieldii. Nie ee lich dabei mn eine niie
Liebeeaeiiiiichie handelt Ich will
Ihnen nue Wiesen« das ich vorhin
nichi inne aufeichiin nenen Sie neide
ien bin.«· ise Wie iich iesi einen
aenmien Man eueechiaeieni. nach
dem ee dank-ein inniiie. Mit ia ie
einnen. das ich nne ein kein foei i
helleeiioee Jnieeeiie an dein Mii
Mariens Wie. An Wieiiichieii kom
nien »denn need einige andeee Geiins
de sinni. Jet- ienne eine Dame. vie
ieiivee einneni in Beeieiinnnen en
Meinen- neiinnden Ins ins bin qui.
iese nui »mitt- enii ide Meeunset Die
le Biene Mindei M- en Iein-see Uns
ins-. nie-l eint-te ideet Eine e. die fis
an Ismene »Dein-euren und die iiQ
scheint Web in deine-n sent Min»
den Mitten nack- ieine-sei Tode nicht
neiiaeinnden sonnen Die kenne iii
niisniiit sesi Ueeneiuipei « m
nikmeie iidmee »«ii-n diese Wiese
hundeii ee ihn im- nnswe sie-me Sie
knieen neii dein Mosis nat ahnte en
ist«-essen niee ee is sei-e des deieeiien
zus- Deine kenn iiiee oecse eine keep
se sen-seinem inse. ne meine m ee
»Mein-. Sie Wen .ili.s. Nie sie ein
autes Wert thun, wenn Sie sie mir
aushändigen.«
,» a, wenn es so isi!« meinte
Fräulein Msieze erleichtert. »Dann
lann ich sie Ihnen freilich geben.
Und setzt verstehe ich auch, warum
Sie sich aar so sehr für biete dumme
Mordgeschichte interessiren, die mir
schon genna schlaslofe Nächte gekostet
bat. —— Ich habe den Umschlaa mit
Fett Briesen mitaebracht. Hier sind
te.«
Alles Heini den Unrschlaa auJ ib
ren Händen natnn, ritterten seine
Finaen nnd in seinen Schläer häm
nterte das Blut.
Sie aber war offenbar froh, daß
sich die Sache so alatt für sie erledigt
hatte. »Sc«, meinte sie ziemlich
terram-U indem sie sich erhob. »Das
wäre ick nnn aliirtlich los. ----- Was
ich noch sraen wollte « sie trat vor
einen Spieael und rückte ihren Hut
zurecht - ,,übermoraen wird das
neue Stüel Zum ersten Male ausge
führt. Ich habe eine hübsche Rolle
darin, eine, wo man auch etwas spre
chen muß.«
Sie beobachtete im Spiegel sein
Gesicht, und er beeilt-e sich, ihr zu ver
sichern, daß ex teinensalls verfehlen
würde, sie in dieser neuen Rolle zu se
ben.
»Ja, aber Sie werden teine Kar
ten mgbr beto:nmen«, sagte lie. »Aber
wenn Ihnen sebr viel daran liegt —
ich habe mir fiir theures Geld zwei
Karten aelauft, die allerdings- eigent
lich für einen anderen bestimmt wa
ren, aber ——«
»Wenn ich Sie nicht geradezu be
raube, würde es mich herzlich freuen,
wenn Sie mir die Karten überlassen
wollten«
Natürlich machte ihm die lleinel
Choristin die Freude, und ebenso na
türlich mußte er den gleichen Preis
dafür Minhlen den die ominösen Hünd
ler verlangt hätten —— das Dreifache
ihres Wertheg nämlich· Aber er be
schloß in der Stille seines Herzens,
noch ein Uebriaes zu thun und Fräu
lein Mir-re aus Ertenntlichteit für
den unschätzbaren Dienst, den sie ihm
erwiesen hatte, am Abend ihr-er ersten
wirklichen Rolle aus der Bühne einen
Blumenstrauß überreichen zu lassen,
so arosz wie ein Wagenrad
IM. Kapitel.
Bis zum späten Nachmittag muß
te Heinz auf Herbert warten. Dann
endlich lam er, müde und abgesponnt.
»Ich bin den aanzen Tag herum
aelaufen«, sagte er, sich Heinz gegen
über aus einen Stuhl fallen lassend
»Natürlich lauter vergebliche Wege.
Aber in unserer Lage waat man ja
auch das Aussichtsloseste.«
»Umsomehr ist mir zugefallen, ahne
daß ich mich hätte darum bemühen
rnüssen«, erwiderte Heini. »Ich habe
das, was wir und ander-e so lange
vergeblich gesucht haben »s- die Briefe
der Prinzefsin!«
Jn größter Ueberraschung fuhr
Herbert auf. »Wie ist das möglich?«
fragte er erregt. »Sind Sie Ihrer
Sache ganz sicher?«
»Ganz sichert ——- Ich habe mir na
türlich nicht erlauben dürfen, die
Briefe zu lesen — sie befinden sich
in versieaeltem Umschlag Aber wenn
Sie alles erfahren haben, werden auch
Sie nicht mehr weis-ein«
Er berichtete, was ihm die tleine
Choristin anvertraut hatte·
Als Hollselder schwieg, sagte Her
bert ruhig: »Wenn Sie mir das Pa
rtet einhiindiaen wollen —- ich glau
be doch, daß ich befugt bin, es zu öff
nen.'
Heini übersab ihm den Umschlag,
Herbert löste die Siegel, prüfte die
Briefe sorgfältig, und dann sagte er
mit einem tiefen Llusathmem » a —
es sind Marias Briefe. Wir müssen
die Prinzessm sofort telegraphisch
von ihrer Wiedererlangung benach
richtiaen. Aber wir dürfen uns nicht
verhehlen, daß wir nur um einen tier
nen Schritt weiter gekommen sind. Es
ist ja sehr schön, daß uns diese Pa
piere leinen Schaden mehr thun tön
nen, aber die Gefahr, in der Margot
schwebt, wird dadurch nicht aus der
Welt geschafft.«
»Natürlich nicht. Aber das Be
wußtsein, dass diese Briese nicht eines-J
schönen Time-s bei einem dritten auf
tauchen können, ist doch immerhin eine
arosie Gewinnung - Halse-i Sie die
Absicht, sie zu vernichten"t«
Ver-here muntre »Ich werde
verhindern wesen. date sie noch ein
mal in Ue Hände eines Unbefuqten
fallen —- verlassen Sie M data-est
—- er aber müssen wir vor allem
daran denken. unsere Verwirrt-meer
besten form-seyen. Oe M doch in der
Kwiicherueie met-re Neues darüber zu
Ihrer Kenntnis aek.1nai«e«
»Unsere seein«· erwiderte
deine zögernd und in Meiner Verte
wedelt »Wer seh empftnq heute
Boemiuog allerdings used einen an
deren sehe-d- Dee OderMeeeeencae
Immer fah eure erstern Use-ed Ia
des Theater aeden und machte mer
darauqeu deute vee Weswegen M
nee Ae nebe«
derben eecheese M Wen anf. und
sein euer-eiles- aesoemeenee Geka
nnd-m einen usw-essende- see-denkt
»ne. Jud beide NO M weht seiest
io eu minder-. roh mehre - erse
dem deren dessem-aiment hqu
- neben dabe. see aufeseswnk
time ee Me.
»Es met Wen-We »und wequ weh
Idee Zwiscknsmnseine wie Dei-m das
des here ckeeisilmeeeum w sm
Nm·. eswuneee Mem awikmesmd (
JOHN »Weer Jkee Meere Idee eieme an
Me- ankommt-M
Mem-ten gis-We eme est-Muse
leichter Ungeduld. »Ist es nothwen
dig, daß Sie mir —«
,,Geftatten Sie mir, davon zu spre
chen, denn ich mnß Sie um Jhren
Rath bitten, wie ich mich zu verhal
ten habe. —- Jhr Stiefvater stellte
niir allerlei Fragen, deren Zusam
menhang mir nicht recht verständlich
war, und die ich zu meinem großen
Bedauern nicht aanz offen beantwor
ten tvnnte. Vor allem erkundigte er
sich, ob ich irgend etwas über Dom
browsti wüßte, das seine Satisfak
tiongfähigteit in Frage stellte.«
Herbert blieb vor ihm stehen und
fragte erstaunt: »Wie kam er dazu?
Handelte er da im Auftrag eines
dritten-«
»Den Eindruck empfing ich nicht.
—iss muß sich bei ihm selbst ein Ber
dacht geaen Dombrowgti gebildet ha
ben, über den übrigens im Elub von
jelxer allerlei geredet wurde. Jcb er
klärte ihm, daß ich für meine Person
mich nicht mit Dornbroivsti schlagen
würde, aber er gab sich nicht damit
zufrieden, sondern verlangte von
mir zu wissen, ob ich positive Anga
ben machen könnte, die Donibrowstis
Ebrenhaftigteit in Zweifel setzten.
Das aber konnte ich nicht.«
»Natürlich nicht!----Sie hätten ihm
ja sagen müssen, daß der angebliche
Privat-gelehrte in Wahrheit ein ruf
sischer Spitzel ist « und er wäre dann
in seiner Eigenschaft als Clubpräsi
dent gezwungen gewesen, von Ihrer
Mittheilung gegen den Polen Ge
brauch zu machen. An Ihnen oder
vielmehr an Margot aber hätte Dom
browsti sich sicherlich dafür gerächt.«
»So dachte auch ich, und ich schwieg
deshalb dem Herrn Oberstlieutenant
gegenüber Aber die Situation ist mir
recht unangenehm«
»Wenn ich nur begreifen könnte,
wie mein — wie der Oberstlieute
nant überhaupt dazu tam, Ihnen der
artige Fragen zu stellen!«
»Vielleicht wird es durch eine ande
re seiner Fragen erklärt, die scheinbar
in keinem Zusammenhang damit
stand. Er befragte mich noch ein
mal auss Gewissen, ob ich mit Be
stimmtheit erklären tönne, daß Mar
got weder in direktem noch indirektem
Zusammenhang mit dem an Mariens
verübten Verbrechen stehe. Als-! i?
diese Frage bejahte, meinte er, da
also jeder Margot auss schwerste und
aus das ungerechteste beleidige, der
einen Verdacht gegen sie äußere.«
Ungstiim trat Herbert aus ihn zu.
»Wie soll ich das verstehen?« stieß er
hervor. »Sie glauben doch nicht et
wa, daß mein Stiesvater selbst sich
mit —-«
Er verstummte, denn eben war
draußen die Wohnungsglocte ange
schlagen.
Heinz ging hinaus um zu öffnen.
Es war ein Rohrpostbries siir ihn ab
aegeben warden. Aus den ersten
Blick erkannte er aus der Adresse die
charakteristische Handschrift Dorn
browetis.
Er lehrte in das Arbeitozimmer
zurück, ehe er das Schreiben erbrach.
»Eine Nachricht von Dombrows
li! —- Es sollte mich nicht ionderlich
wundern, wenn sie in Zusammen
hang stände mit den Andeutungen
Jhres Stiesvaters.«
Er schnitt den Umschlag aus und
entnahm ihm das mit flüchtigen, os
senbar in großer Eile hinaeworsenen
Zeilen bedeette Blatt·
»Geehrter Herr Hollselder!« las
er halblaut vor, »Ja meinem gro
ßen Bedauern sehe ich mich außer
Stande, meine Ihnen gegebene Zusa
ge einzulösen Es haben sich in der
Zwischenzeit allerlei Dinge ereignet,
die es mir We Unmöglichkeit ma
chen, mit der bewußten Angelegen
heit drei Tage zu warten. Ich ver-—
mag Jhnen keine näheren Ansschlüsse
zu geben, bemerke jedoch, daß alle
Verhandlungen mit mir sür Sie voll
tommen zwertlos waren Der außer
ste Termin, bis zu welchem die Er
tläruna Ihrer Durchlaucht der Prin
zessin iu meinen Händen fein müß
te, ist die zehnte Stunde des morgigen
Abends. Sollte ich bis daltin nicht
im Besitz der erbetenen Ausschliisse
sein, würde ich mich leider aeniithigt
sehen. ron meiner Entdeckung den
Ihnen angedeuteten Gebrauch tu ma«
cheu. Ich bin jedoch der tietserzetr
gung, daß es Ihnen aus die eine oder
die andere Art miiatiett sein wird. sich
bis »in dem angegebenen Zeitpunkt
mit Ihrer Durchlaucht zu verständi
gen und mich rectttsrertra von dem
Entschluß Jurer Durctnuucht in
Kenntniß tu letzen.
Sie tönneu versichert sein· dat: uue
der unerbittliche Druck von Verhiilt
russen, die m ändern ich nicht die
Macht hat-e mir diese ILtenkseruna un
serer Avrede eruresn. Ju der Zur-er
sicht, sedoetr dass es- Jhnen uiokiliiti
fein wir-R auch den rsertinderten Ter .
min eirmetnrtten« verbleibe tat
;W Im »Im-m -
, Dom-must
: dem-Um IM- dts sites Ins-u
: and las den-m ichmismd as.
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Mys- adn In uma: VIII sonde
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III-I Maus-wegna- Nc wpn »U—
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ist-um Ist mit tm Mit-IF fu«
u mein-um« sum-mai »Im m
Ist cum Most-m W Mdmusi
Maus H its-däm- gsmet »Es-OW
Aus dem minnt der Dicken.
»Woz» sind denn dies zwei Gerippe eigentlich in Mariende«
»Protzen, die dickthun wollen!«
teiten eintreten, die seine Pläne und
Berechnungen über den Haufen wer
fen.««
Heini sah auf feine Uhr. »Es ist
ziemlich spät geworden, aber wir
werden doch noch heute Abend Frau
Lonatree aufsuchen miissen.«
Wehringen strich sich mit einer
langsamen Bewegung das Haar aus
der Stirn.
»Ja, Sie werden sie am besten noch
heute Abend aufsuchen«, bestätigte er
ruhig. »Aber ich bin zu meinem Be
dauern außer Stande, Sie zu beglei
ten, denn ich habe eine andere, äu
ßerst dringende Abl)altung.«
Nun war Heinz ernstlich befrem
det. Herbert ging ossenbar mit ei
ner Absicht um, die er ihm zu ver
bergen trachtete, und Hollfelder war
zu tattvoll, eine Frage zu stellen. Aber
er meinte allerdings-, daß die Bemü»
hangen zur Aufklärung des Verbre
chens ietzt allem anderen vorangehen
müßten.
»Wenn es Ihnen unmöglich ist, mit
mir zu kommen, werde ich mich frei
lich allein auf den Weg machen müs
sen«, erwiderte er, und seine Stimme
hatte unwillkürlich einen iiihleren
Klang angenommen »aber ich darf
wohl hoffen, daß ich Sie wenigstens
morgen sriih —-«
»Ich tann Ihnen leider teine be
stimmte Zusage machen, wann ich mich
Ihnen wieder zur Verfügung stellen
tann«, unterbrach ihn Herbert ha
stig und in leichter Verlegenheit. »Ich
weiß nämlich nicht, wie weit eine An
aeleaenheit, die leider ganz unaus
schiebbar ist, meine Zeit beansprucht
Elber ich glaube auch, daß ich kaen
nur wenig von Nutzen sein könnte.
Ich tenne ja alles, was mit dem
Mord zusammenbängt, nur vom Hä
rensagen, während Sie bis in die
kleinsten Einzelheiten genau unter
richtet sind. Ich tännte aus Unkennt
niß irgend eines bedeutsamen tim
standes vielleicht eher etwas verder
ben, anstatt uns zu niitzen.«
Er hatte schon während der letzten
Worte nach seinem Hut gegriffen und
war verschwunden, ehe heinz etwas
hatte erwidern können.
Hollselder, der ebenfalls tue-, da
rJus das Haus verließ, fühlte sich von
dem Benehizen des Freundes ernstlich
verstimmt, nd er tonnte es ihm um
so schwerer verzeihen, als er diese
plötzliche Gleichgültigleit gegen die
Gefahr, die seiner Schwester drohte,
nicht zu begreifen vermochte.
Er rief die nächste Droschte an
und gab dem Kutscher die Adresse,
die ihm der Bote aus dem Elbe-ratio
Theater ausgeschrieben hatte. Es
war eine weite Reise bis hinaus zu
der angegebenen Straße im Norden
der Stadt, und es war eine häßliche
Gegend, in die Heini tam. Enge
Straßen mit arauen, nüchternen
Miethslasernen waren es, die sie
durchsuhren, Straßen, die von einem
ewig sluthenden Strom schlecht ge
lleideter Menschen aus-gestillt wur
den« denen das Elend ihres Lebens
deutlich genug aus den bleichen Ge
sichtern aeschrieben stand.
Das HoteL vor dem der Kutscher
schließlich hielt, unterschied sich än
ßerlich in nichts von den Häuserun
getbiinien seiner llmgebuna. Aus den
geässneten Fenstern der Kneipe im
Erdgeschofi ttan.-. wiister Lärm auf
die Straße hinaus, und Heini muß
te eine Anwandlnna von Esel iilsek
winden, ehe er sich dazu entschließen
kennte-. den duntlen Flur zu lsetre
ten, ans dein ilisn eine Inussige, mit
dein ttteruch schlechter Speisen und
ranngen Iettes aeschwänaerte Lust
eiitgeneiischlun. L
Ein Kellner. du mit feine-n ichmies "
rissen Israel und feiner aufgab-ten
Wäsche vortrefflich in diese Umgebung
onst-. kam ian entneaenneflüm. Eins
Gass. der aussah wie Deus-Ida und
noch dau- in einer Brot«-le kam. moch
te biet draus-n immerhin m den
Geltenden-n gehören. denn du Mann
but-m u tm aller on den Taæ fe
lmcn Ums-Mit nnd Unmw cis
Mc nW sams. feine unmäoun tm
iounmmm Inn- zu verbot in.
.Mlnfchen der dm III MU Zim 1
mus« fnsu er unter ums-mus
Mn Ren-m aMit ten nnd
fäkkhmsnnm im upon Amt Nu
n «
»Mit-. min·. »Im des-u nd.
vom du Hohe wohn-It w diese-n
dank skodnen ja »Um oianum
iska den Mitten Han- M Mund-n
sei-m Wei- ms Hinten-w Heda-am
nun und Ins » m M Danks du IMI
um »Es-»Im des v-« freudiqu Ums s
uwunz Musik« Este »Im-»Ist In Miit .
Ums OIM W Not-d mmmumdm. sen F
dem »in .!:·d.,usm—icmn Inn Nod-a
smks mu- sw em »in du Was-me m «
i» out-so knmsnmn ca muss-n fidim
r—
»Ja Ihrem Hause wo t eine
Frau Lonatree2« fragte henz, dem
die Versteinernna des beglückten Gany
medg etwas zu lange währte« unge:
duldia.
Nun endlich raffte der Mann sich
dazu auf, das Goldstück in die Tasche
zu schieben. »Gewiß, gewiß«, dienerte
er. »Zweiter Stock, Nummer 37.
Frau Longtree mit Kind.«
»Ganz recht. Die Dame ist an
lvesend?«
Da sagte hinter ihm eine heisere
Stimme: ,,Jsawohl, Frau L ree
iit anwesend. Aber dars ich wi en,
wag Sie von der Dame wünschen?«
Hollfelder wandte sich überrascht
um. Vor ibnn stand ein hagerer,
schmalbriistiaer Mensch, der den Blick
der duntel umschatteten Auan starr
auf Hollselders Gesicht qetichtet hielt
Vielleicht war es nur die kahle, nn
iichere Beleuchtung, die heinz die
Wangen des Mannes so keankhast
bleich erscheinen ließ, aber noch ehe
er hatte sprechen können, bekam der
Unbetannte einen Hustenansach der
seinen ganzen Körper wie im Krampf
zusammen-Zog und sich wahrhaft er
schreckend anhörte.
Der junae Schriftsteller wartete,
bis der Mann sich wieder ein wenig
erholt hatte. Dann sagte er höflich:
»Ich wiinschte eine Untertedunq mit
Der Dame zu haben. Darf ich wis
sen, mit wein ich —«
Der Fremde machte eine abwehren
de Handbewegung. »Mein Name thut
nichts zur Sache«, sagte er, und es
fiel Heinz auf, daß seine Aussprache
des Deutschen ebenso fremdartig Mang,
wie die der angeblichen Frau Long
tree. »Aber Ihre Absicht, mit Frau
Lsngtree zu sprechen, werden Sie
wohl aufgeben müssen. Hat Jhnen der
siellner nicht gesagt, daß die Dame
schwer erkrankt isi?«
Der Rellner machte Heinz wie-der
eine seiner ruckartigen Verbeugungen
und sagte bedauernd: Allerdings —
die Dame ist erkrankt. Aber der Arzt
versichert, daß es durchaus nichts An
steeiendes ist.«
,,Nein,« fiel ihm der Fremde ins
Wort. »Es ist nach der Meinung
deo Arztes ein nervöses Fieber. Das
Stubenmädcben fand Frau Longtree
heute morgen bewußtlos und phantas
sirend, und wenn sich ihr Zustand
auch schon wieder bedeutend gebessert
hat« so ist doch nicht daran zu denken,
daß irgend jemand zu ihr gelassen
werden kann· Der Arzt hat jede Auf
regung streng untersagt.«
Es war etwas merkwürdig Be
ftiminies und Befehlendes im Wesen
dieses Menschen, in dessen schwer athi
mender Brust der Todeskeim schon
Wurzel geschlagen zu haben schien,
und obwohl sich in Heinz etwas gegen
die Art des Unbekannten auflehnte,
blieb er doch unwillkürlich sehr höf
lich.
»Ich glaube nicht, daß mein Kom
men Frau Longtree aufgeregt hät
te«. saate er. »Ich hatte ganz im
Gegentheil lediglich die Absicht, ihr
eine selsr beruliigende Mittheiluna zu
iiberbringen.«
»Frau Lonatree wäre wohl setzt für
keinerlei Msittheilungeu emnsänsqlich
welcher Art sie auch immer fein möch
ten, denn sie hat das Verständnis; fiir
die Ausienwelt noch nicht ganz zu
riiitziewonnen Seit dem Morgen
l,at fie aus keine an sie aerichtete Fra
ae Antkoort gegeben Außerdem
der Arit hat untersagt, das; irgend
ieruaud iu ihr ael.isseu wiri."
tffortseizuun solgt.)
JM hat ein Profe ot sogar den
Silbpot des Mars ent ckt nnd es soll
erst mal eines huübetkommeu nnd et
ihm adstreitem
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Es schreibt das Kansas City Jour
nal: »Wenn es nicht die Lapi-Mc ist.
ifl u die Mantua-IN wenn m nicht
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nicht Mino- lo M ei Eoot Aber u
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dötm denn die Lumania und Maus-.
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Sinne nach Unmut-?
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