Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 14, 1909, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Ost-s Olslsl070I010101s,Ojvjsjsysjststs-IIJLM sssssssssssssssssssssssssssss
Was die Nacht verbarg
Roman von E. P. Lumuljkim
å
E
(20. Fortsetzuna.)
Die Frau achtete nicht aus seine letz
ten Worte. Sie mußte von einer
wahrhaft entsetzlichen Vorstelluna er
—fiillt sein, denn sie lvar halb von Sin
nen, als- sie athemlos nnd bebend
stammeltek »Wenn Sie barmherzig
sind, Herr, so antworten Sie mir aus
dag, wag ich Sie fragt-! Wann ist er
erinordet worden?«
»Ja einer Nacht deg Juni. tig war
atn
Sie erhob abwehrend beide Hände.
»Ich weiß, ich weiß, wann es toar!«
stiesz sie hervor, nnd es war kein Tro:
pfen Blutes mehr in ihrem Gesicht.
,,Geschah es hier in Berlin?«
,»a! Otto Mariens Iourde hinter
riiasz erschlagen, als er in den ersten
Morgenstunden in seine Wohnung zus
riickkehren wollte. Aus dem Treppen
slur des Hause-, das er hier bewohn
te, wurde das Verbrechen an ihm ver
übt. Jch selbst bin es, der ihn gesunk
den hat, denn ich wohne in dem glei
chen Haus«
»Ich flehe Sie an, verschweigen Sie
mir nicht-! Erzählen Sie es mir mit
allen Einzelheitenf
»Werden Sie sich auch start genug
dazu stihlen?'« fragte Hollselder be
sorgt. , — ;
Sie forderte ihn nur Inn einer her-;
tigen Kopfbewegung auf, zu sprechen-;
»Um drei Uhr Morgens habe ich
Mariens gefunden, und nicht viel
früher kann die grausige That began
gen worden sein. Man hatte noch ge
gen Mitternacht bei mir antelepho
nirt, um niir die Bitte auszuspre
chen, Mariens eine Botschaft zu über
bringen« Jch fchrieb diefe Botschaft,
die in der Aufforderung bestand,
Mariens möge noch in der Nacht in
das Saooh-Hotel kommen, auf einen
Zettel und ----«
»Wer war es, der Sie darum gebe
ten hatte?«
»Ein Rechtsanwalt Berger. sten
nen Sie den Namen?«
»Nein: Aber fahren Sie fort!«
»Den Zettel fteckte ich in die Thür
fpalte an Mariens Wohnung, weil er
selbst nicht daheim war. Das war
gegen Mitternacht. Jch bin dann in
meiner Wohnung in den Kleidern ein
geschlafen, und gegen drei Uhr Mor
gens erwachte ich -—— wie ich jetzt glau
be, von dem Geräusch, das Mariens
Fall verursachte. Jch erinnerte mich
daran, wie dringend der Rechtsan
toalt Berger mir feine Bitte gemacht
hatte, und weil ich die Befürchtung
hegte, Mariens könne den Zettel über
fehen haben, begab ich mich zu feiner
Wohnung hinauf, um ihm die Be
ftellung mündlich noch einmal auszu
richten Da fand ich ihn.«
»Und von dem Thäter haben Sie
nichts wahrgenommenii«
»Nicht einmal den allerkleinsten
Anhalt, wo man ihn zu fuchen hätte.
Sie aber hegen einen bestimmten Arg
tvohn?«
Jhr ganzes Benehmen war ein Be
weis dafür. Jetzt, da er sie geradezu
fragte, fuhr fie zufammen und ftarrte
ihn einen Augenblick lang schweigend
an. Dann aber fagte sie fo hastig,
ais wolle sie ihr Zögern wieder gut
machen: »Wie follte ich dazu kommen?
---— Nein, nein — - ich weiß gar nichts.
Manring muß fich hier in Berlin
Feinde gemacht haben, die s-«
»Noch allein. was die Nachfor
fchungen ergeben haben, hatte Mar
ien-i hier in Berlin teine Feinde, de
nen eine fo entfetzliche That zuzu
trauen wäre. isr verkehrte nicht even
in der heften istefeltfchaft aber die
zweifelhaften Elemente. die ihn uni
gaben, ionen so erheliiitien Linden von
ihm, das; fie gensiii tein Interesse hat
ten, itin in beseitigen. Seine reichen
Geidiiiittel «
Jtieiitien istetdenittel-"' wiederholte
die Frau verwundert Jniauisen Crit-,
diifi er nis» isteltnnitiei isertniite-' Jeti
tnnn Zinnen isersiitienr tust feine Ver
daitnifie ietir tsef.t.innti :k-nten."
.Uenui. wenn ich its-u Rufs
Ins-Ists Sie daw- »
.Wthhdam Ue entspringend-!
sum uakw gequ- mid Ost
OM Ihn in ils-m Mr unzu
Wssis Ies- muk mit n file-s
Rilke- dla delqikmhm Mem m-«
l
O- bst u Its ni- Msumh W
u mä Nu- kwm Lamms-as
visi- itdes michs-. u- hut Im in
sun- hth Mo is M Im m Im
Uhu II Msim sann IN last-·
JMI f US M fein du«-weist
III. Its Ich sub-nd com-Im
Mit-Mit Ihn feist- Ums-Myosin
W , III-.
JIIF III m u « Sei m
III. III I- IIUI. Ins M im
.M III. « Im us Immu.
v III bräunt Jst W u
, loss- IM Ist-J Und
II Im- ns du sagt-Hm wo
u III III
Die Frau streifte ihn mit einem
scheuen Blick. Sie wurde mit einem
Male sehr zurückhaltend »Er hatte
Verpflichtungen gegen mich —-— das
sagte ich Ihnen ja fchon,« gab sie zur
Antwort. »Aber das hat am Ende
Inur fiir mich Bedeutung«
, »Nein!« luidersprach ihr Heini ru
jhig »Für die Aufklärung des ge ;
)hein·tnifi,vollen Mordes haben Jhre
Beziehungen zu Martens sehr große
Bedeutung Es ist Jhre Pflicht ge
Igen den Todten, offen zu reden.«
» »Pflicht gegen den Todten!« wie
sderholte sie bitter. »Von meinen Ver
jpflichtungen gegen ihn hat er mich
schon zu seinen Lebzeiten entbunden
Jch verfichere Ihnen, daß ich gar
nichts zur Aufklärung des Verbre
chens beitragen tann.«
I Da erhob sich Herbert, um schwei
gend der Logenthiir zuzugehem Heinz
tvollte eine Frage an ihn richten, aber
ein Blick des Freundes bedeutete ihm,
ihn ruhig gehen zu lassen.
Die Frau folgte Wehringen mit
den Blicken, bis fich die Thür hinter
ihm geschlossen hatte. Dann fragte
sie wie in mühsam nnterdriictter
Furcht: »Wer ist der Herr? --—— Doch
nicht ---«
»Nein - - er ist nicht von der Poli
zei,« ergänzte Heinz verständnifzboll
ihre Rede. »So wenig, wie ich es
bin· Aber ich bitte Sie in Jhrem ei
genen Jnteresset seien Sie aufrichtig
gegen mich! Jn mir haben Sie nur
einen Mann vor sich, der rein mensch
liches Interesse an dem Schicksal Ih
res -- an Otto Martens’ Schicksal
hat. Was Sie uiie sagen, wird ohne
zwingende Nothwendigleit kein dritter
erfahren. Verweigern Sie mir aber
die Auskunft, so werden Sie mög
licherweise sehr bald einein Polizeibe
amten Rede stehen miissen.«
Ihre Hände, die sich trampfhaft
um die gestrickten Handschuhe geschlos
sen hatten, zitterten. »Sie sollten mir
nicht drohen!« sagte sie. »Ich werde
auch einem Beamten nichts sagen tön
nen, weil ich nichts weiß.«
Dabei irrte-r ihre Blicke in den
Raum umher-, als suche sie nach einem
Ausweg, durch den sie entnchliipfen
könne. Die Vorstellung hate schon
begonnen, und das Theater war bis
auf den letzten Platz gefüllt. Heinz
mußte fürchten, daß sie eine Szene
hervorrusen würde, wenn er versuchte,
sie wider ihren Willen festzuhalten
oder sie zu verfolgen.
Er versuchte es also noch einmal
mit giitlicher Ueberredung. »Sagen
Sie mir wenigstens-, wer Sie sind,
und wie Sie zu Mariens standen!«
bat er. »Ich gebe Jhnen die Ver
sicherung, daß man Sie dann in Ruhe
lassen wird."
Aber die Frau schüttelte den Kopf.
»Bitte —- lassen Sie mich in Frieden
meiner Wege gehen!«
Da sagte Heinz fest und energisch:
,,Glauben Sie denn wirklich, daß Sie
sich selbst mit Ihrer Verschlossenheit
einen Dienst erweisen? Glauben
»Sie wirklich, daß ich nicht ohnediesf
erkannt habe, wer Sie sind-P l
- Die Frau erhob sich rasch undi
streifte zitternd die Handschuhe iiberi
die mageren Finger. »Es geht leinen!
Menschen etwas an, wer ich hin,« sag- I
jte sie. »Ich danke Jhnen für Jhrel
sMittheilungen Aber wenn Sie
imenschlich fühlen, so beliinunern Sie
sich nicht weiter um mich und glau
ben Sie mir« dasr ich iiber jene Sache
nichts weiß.«
Sie war hinaus-geschlüpft ehe
Qeinz sie hätte zurückhalten tönnen
Gleich daraus lusu Herbert zurück
So ruhig nnd gelassen. wie er gegan
gen war, nahm er seinen Plan wieder
ein und sragte nur, seine Stimme zu
einem Flüstern dampfend: »Nim?
Haben Sie etwae aimgerichtetst«
»’Jii«tito!« eutziennete Heini nieder
gesitllnueu nnd wiederholte ihm, was
er in der Lttnselenheit deo Freundes
« noch mit der Frau gesprochen h.itte.
heil-m Mit- M nicht tm minde
sm nimmt Mit einem Kopf-sicut
anim- a: Ach Wie es nicht »Im
etwa-ist« deu- tet denn-m ie. des
Ist Hm- Imsd im ums-e Mau
losiims sen-. Mit-Maus u- Mu.
Even Ins-II music nd Ost som
michs-IX
Ade- Mscltk ybdudslti
dmu du«-nistet JMO MI D
In onst-pur
»Um must-s m Inn man M
ImI Umständen »Ich-n Mit-. qui zu
einsam Im h ewkuukd ts. III m
um s- tum- tösmm III mit sc
umsom. des It im Ists-sit Its-u
im Pum- Mwmms nim. m
H In Im Nimmt swam- Ins
Mit M Mit-I Im tm Hufen »n
mowsh m In its-I dumm
Wams-Hi kommsde M III-h
sit-Id- ysussms sum- u Mit-s
Stva Im. im M sit-i Ums
ua Un Inm- n sit Mi- MI
sM m M. In As Ruhms
I
Teines Gesckickg und feiner Schlauheit
einen uertrauenetweckenden Eindruck
machte. Jhm gab ich den Auftrag,
der Frau unauffällig zu folgen, falls
sie etwa das Theater verlassen sollte,
ihre Adresse und womöglich ihren Na
men in Erfahrung zu bringen« Ver
lassen Sie sich darauf, in einer
Stunde haben wir den gewünschten
Bescheid.«
Heinz erkannte an, daß der Freund
sich diesmal klüger und voraus-sehen
j der erwiesen hatte alg er selbst Frei
klich hatten sie sich über eine Stunde
iu gedulden und die Zeit des War
teng war unbehaglich genug.
Endlich aber tauchte in der Loge
doch ein Mann aus, der Herbert mit
triumphirendem Lächeln begrüßte
und mit einem sragenden Seitenblick
aus Heinz sagte: »Wenn ich dem
Herrn unter vier Augen —«
»Reden Sie nur ruhig!« forderte
ihn Herbert ungeduldig auf. »Der
Herr dars es hören«
»Ich habe einen ziemlich weiten
Weg machen müssen,« berichtete der
Bote. »Die Frau, der Sie mir zu
folgen besahlen, wohnt in einem klei
nen Hotel im Norden. Sie hat sich
ein paar Mal umgesehen, als ob sie
befürchtete, daß ihr jemand folge,
aber Sie können gewis- fein, daß sie
mich nicht bemerkt hat. Jch habe Ih
nen den Namen des Hotels hier auf
geschrieben -——" er übergab Herbert eis
nen tleinen Zettel —- »aber ich ließ
es damit natürlich nicht genug sein.
Jch konnte mich unauffällig an den
Portier heranmachen, und von ihm
erfuhr ich, daß die Frau Longtree
heißt und mit einem Kinde fett eini
gen Tagen in dem Hotel wohnt.«
Herbert belohnte ihn reichlich, denn
der Dienst, den ihm der Mann da
erwiesen hatte, war siir sie von un
schäßbarem Werth. Und dann bea
chen sie aus, sroh, das Theater verlas
sen zu können.
34. Kapitel.
Hollfelder hatte fich eben am Früh
ftiictstifch niedergelassen, als er feine
Aufwärteriu draußen mit jemandem
unterhandelu hörte, dessen tiefe,
klangvolle Stimme ihm merkwürdig
bekannt vorkommen wollte. Er hatte
der Frau vorhin den Auftrag gege
ben, keinen anderen Befucher einzu
lassen, als den Herrn, der sich unter
dem Namen Herbert varftellen würde,
und er zweifelte darum nicht, daß sie
im Begriff fei, jemanden abzuweisen
Aber der Befucher draußen fchien
außerordentlich hartnäctig zu fein,
und da dem jungen Schriftfteller hitz
fichtlich feiner Perfon plötzlich «ei e
ganz bestimmte Bermuthung aufstieg,
fah er sich veranlaßt, die Thiir deg
Arbeitszimmerö zu öffnen und auf
den Gang hinauszufpähen
Mit dem erften Blick erkannte er,
daß feine Bermuthung ihn nicht be
trogen hatte und daß es in der That
die hohe Geftalt des Obekftlieutenants
Arnftorf war die da im Wohnungs
eingang ftand.
»Guten Morgen, Herr Oberftlieu
tenant!« rief er erfreut. —- »Jch bitte
um Verzeihung, daß Sie nicht fofort
eingeführt wrden find. —- Darf ich
bitten?«
»Es ist an mir, mich wegen des
Ueberfalls zu fo unpaffender Stunde
zu entfchuldigen,« erwiderte Arnftorf.
Aber feine Stimme hatte heute nicht
den freien und heiteren Klang, an den
Heinz fonft bei dem jovialen Klub
präsidenten gewöhnt war. ,,Leute in
meinen Jahren follten eigentlich bef
fer gelernt haben, sich in Geduld zu
fassen.«
Er fah beim Betreten des Zimmer-s
den gedeckten Frühftiiekstifch und
wollte darauf beftehen, daß Heinz sich
durch feine Anlvefenheit nicht in der
Befriedigung feiner leiblichen Bedürf
nisse hindern lasse; aber angesichts
der unverteunbakeu Rervositiit im
Weer feines Befuchers nahm Holl—
felder feine Zuflucht zu der Notliliigh
daß er bereitet fertig fei, und bot dem
Oberftlieutenaut das Zigakrenläftchen,
aus dem er fich gleichzeitig felbft de
diente.
»Da-stet« taate Aruftorf «Es
heißt, dae nartolifche Kraut habe eine
deruhiaende Wirkung und daraufhin
tann tara ja aeaen meine isteumhnlpeit
heute einmal schon to feiih am Tage
verfuchen Sie lassen sich lsu Illub
Ia gar nicht mehr lauter-, junger
Freunds Wo haben Sie denn in
der lehren Hielt ,fefleal;'«
»Ja- wae aut einige laae vereeitt.«
lsenauele Heini der Wahrheit ji«-las
lu ermaee Same. daß des Oberfllien
lenaut tut) naae dem Ziel bietet Reife
musde Wam.
Ihn Indus not zu Im up
m. m- Onwlm zu Iei- nsd W
Im n Un Mk- MJIIMM m
psm Stimm- tsmg Miete-d um«
me- dam Naniw- n Ast Inmi
hdmk Ase sub schon Mr cis-n
III-« mcm soc-M Ess- D
III-Nu IN IN tobt IMM. ol- U
II in bist-stunk sit-« Indus
dem »M- Iumn s- hu Mist-h
M Away-Unm- iiumm In
M stimmt
·Ikus soc « M dem-Im sama
Ists mode Man-. w MIN- III
Ins-M Klufan zu nan
am u Nmt M Mund is U- sin
QII IIW samt Im u
hatte Herbett v· Wehringen nicht da
rüber befragt, ob er feine Anwesen
heit in Berlin vor dem Stiefvater
geheim zu halten wünsche, und er war
trotz dieser Ungewißheit nicht im
Stande, den trefflichen Mann, dem et
eine fast unbegrenzte Verehrung ent
gegen brachte, zu belügen.
»Nein, Sie täuschten sich nicht,
Herr Oberstlieutenant.« erwiderte er
mit dem Versuch, einen scherzhasten
Ton anzuschlagen. »Ich muß zu mei
ner Beschämung gestehen, das-, ich den
gestrigen Abend nicht besser hinzu
bringen wußte, als mit einem Besuch
dieser zweifelhaften Kunststätte.
Arnstors blies ein paar dicke Rauch
wollen von sich, ehe er scheinbar gelas
sen sagte: »Von Jhnen, der Sie das
menschliche Leben schon von Berufs
wegen in allen seinen Erscheinungen
studiren miissen, wundert mich das
viel weniger als von Ihrem Beglei
ter, der sonst nicht die Gewohnheit;
hatte, derartige Zerstreuungen zu su-.
chen.«
Er hatte Herbert also wirklich er
kannt. Befangen blickte Heinz vor
sich nieder, außer Stande, irgend eine
Antwort zu finden.
»Sie brauchen sich weiter nicht zu
keunruhigen, weil ein boshaster Zu
fall mich gerade in jenem Augenblick
dort vorüber geführt hat,« fuhr der
Oberstlieutenant fort. »Die Begegs
nung hat sür mich teine nennenswer
the Bedeutung. Es ist Jhnen ja ver«
muthlich bekannt, welche Beziehungen
zwischen mir und Jhrem Begleiter
vom gestrigen Abend bestehen?«
»Ja, Herr Oberstlieutenant.«
»Nun, dann werden Sie auch je
densalls wissen, daß diese Beziehun
gen schon längst nur noch dem Namen
nach existiren, und daß mir der Herr
in Wirklichkeit nicht mehr ist als jeder
beliebiae andere Frenrde.«
Heinz glaubte aus dein Klang sei
ner Worte herauszuhören, daß es dein
alten Herrn nicht ganz leicht siel, in
diesen Ausdrücken von seinem Stief
sohn zu reden, und darum meinte e
die Gelegenheit zu einem Vermitt
lungsversuch nicht ungenüszt lassen zu
dürfen, obwohl er ja nicht einmal
wußte, ob ein solcher Versuch den
Wünschen Herberts entsprach.
»Ich habe allerdings von dein be
klagenswerthen Zeriviirfniß zwischen
Jhnen und Herrn v. Wehringen ge-:
hört,« sagte er, »aber ich habe mich
noch nicht entschließen können zu
glauben, daß Sie ganz unversöhnlich
sein sollten.«
Aritstorf sah ihn mit großen Augen
an. ,,.Haben Sie nach dieser Richtung
hin vielleicht irgend einen Austrag,
Herr Hollselder?«
»Nein, Herr Oberstlieutenant!«
»Nun, es würde mich auch sehr ge
wundert haben, wenn mein Stiefsohn
sich von solchem Annäherugsversuch
einen Erfolg versprochen hätte. So
weit, denke ich, kennt er mich doch.«
»Ich habe, wie gesagt, kein Man
dat, siir Herrn v. Wehringen zu spre
chen. Aber da man niir das Ver
trauen geschentt hat, mich über die
Ursache des Zerwiirsnisses zu unter
richten, und da ich gleichzeitig die
Ehre hatte, Jhreni Stiessohn persön
lich näher zu treten -——«
»Eine sehr zweiselhasie Ehre!« siel
Arnstors bitter ein«
»Nein, Herr Oberstlieutenant —
eine Ehre, aus die ich im Gegentheil
aufrichtig stolz bin. Wissen Sie
denn, ivo Jhr Stiessohn während sei
ner Abwesenheit von Berlin gewesen
ist?"
»Ich habe davon gehört, daß er siir
die Sache der Buren gekämpft hat.
Kriege von dieser Art üben immer
eine große Anziehung ans schiss
briichige Existenzen aus.«
Es hatte ohne Zweifel eine weg
wersende Bemerkung sein sollen, aber
die Stimme des Oberstlientenants
hatte dabei gezittert, nnd seine Finger
zerdrückten neroös die halb gerauchte
sigarrr. 1
Hollselder neigte sich Arnstors zu1
und sagte mit eindriiiglichster Wär
me: »Sie thun sich selbst das bitterste
Unrecht an« wenn Sie so non Jhrein
Stiessohn sprechen tsin Mann, der
Ihrer Erziehung nnd Ihrem Vorbilde
seine Lebensgriindsasze verdantt. hat
wahrscheinlich nicht verdient, mit
Abeiiteneern nnd isttiieksriiiern in ei
nein thhein aenannt in werden. Oerr
v. Wehiinaen hatte sur seine Person
nichts zu gewinnen. als er sich eitler
lich der Sache eines- in seines Freiheit
und in seiner tsiitieni bedrohten Ble
les annahm« nnd ais er sein Blut tut
diese Lanze vergesse
s I les-Mo ss Im Same-Its
UIIMIQ Iwan- Inssmf Im de
finit- pisgns auf bit UNIIAM zu
III-sank .Msdols ums-s SI
Im du« Missi- ök Ins-u a
In Ists-mit M 00 M- dm Ohm
fidk nd Im Muls- mim Sud-b
fis-« Ism. Ihn-W Wind mein so
stunk
As Mk als-Magst das Ost satt
Mit-n Inm- m Sile-www III
Inst-im h muc- Ism ca Min
cIIINU oh ins sei-m- pessimisti
Luitt »Mit- mmth dm cdus
fis-Wink
.OM n Its-m ou Inst-Ums
Un Inst-w- iss Iris III Ost-I
MI m. Ist um ms käm II«
sc tm sum- Oämsöod Hemka
worden ist? — Nein, mein Bester, da
gehen unsere Anschauungen, wie mir
scheint, doch recht weit auseinander.
— Aber lassen Sie uns, bitte, nicht
länger bei diesem für mich mehr als
unersreulichen Gegenstande verwei
len. Jch·habe Sie nicht irr aller
Herrgottsfrühe überfallen, um mich
über die Begegnung vom gestrigen
Abend mit Jhnen zu unterhalten.
Wenn ich ganz ehrlich sein soll -—— ich
hatte eigentlich erwartet, daß Sie mir
bei der Rückkehr von Jhrer Reise eine
E Neuigkeit mitzutheilen haben würden.«
»Eine Neuigkeit, Herr Oberstlieute
nant?«
»Sollten Sie wirklich das Gespräch
schon vergessen haben, das wir vor
einer kurzen Reihe von Tagen mitein
ander siihrtenZ Sie hatten da
mals ein Anliegen an mich, aus das
ich Ihnen nach Lage der Verhältnisse
nur in bedingter Weise antworten
konnte.«
»Ich glaube Sie zu Verstehen, und
es macht mich glücklich, Ihnen mit
theilen zu dürfen, daß ich meinem heiß
ersehnten Ziele inzwischen allerdings
Um einen Schritt näher gekommen zu
sein hosse.«
,,Nur um einen Schritt?«
»Ich wage nicht, schon heute in ei
nem noch zuversichtlicheren Tone zu
sprechen, Herr Oberstlieutenantl
Wenn ich auch die beglückende Gewiß
i,eit habe, daß mir Margots Liebe ge
-.;ort, so steht der Erfüllung unserer
Wünsche doch noch ein Hinderniß ent
gegen, dessen Ueberwindung jetzt meine
ganze Kraft gewidmet sein muß.«
,,Etwas Näheres über die Natur
dieses Hindernisses dars ich nicht er
fahren?«
Hollselder zauderte. »Wenn es
sich dabei einzig um mich handelte,
Herr Oberstlieutenant -—«
»Bitte -—— ich sehe,-daß Sie es nicht
können, und ich bin weit entsernt von
dem Wunsche, mich in fremde Angele
genheiten einzumischen. Eine einzige
Frage nur bitte ich mir zu beantwor
·en, eine Frage, zu der ich mich be
rechtigt glaube, nicht nur aus Grund
der vertraulichen Mittheilungen, die
Sie mir vor einiger Zeit aus freien;
Starken gemacht, sondern vor altem
uni des nahen verwandtschastlichen
Verhältnisses willen, in dem ich zus
Margot v. Wehringen stehe Glan
den Sie, daß auf meiner Stieftorhter
auch nur der Schatten eines Verdach«
teg ruhen könnte, mittelbar oder un-«
mittelbar an der Ermordung dieses
Otto Mariens betheiligt zu sein?«
»Ich setze meine Ehre und mein
Leben dafür zum Mande, daß sie
daran nicht mehr Antheil hat, alg Sie
oder ich «
»Ein Mensch, der sie zu verdächti
gen wagt, würde sie also nach Ihrer
Ueberzeugung aus das schwerste belei-;
digen?«
»Gewiß! -—— Aber darf ich nicht er-:
fahren —
,,Halt, Verehrtestert — Jch habe;
meine Geheimnisse, wie Sie die Jh
rigen haben. Sie wollen mir dass
nicht übel nehmen, und Sie lassen!
sich dadurch hoffentlich auch nicht ab
halten, mir noch eine weitere Frage
zu beantwortenf
»Ich bin selbstverständlich ganz zu
Jhrer Verfügung«
»Was halten Sie von diesem Dol
tor Dombrowstis -— Jst Jhnen im
Verkehr mit dem Manne niemals der
Verdacht ausgestiegen, daß er nicht
das ist, wosiir er sich ausgiebi, daß
er unter der Magie des harmlosem
Gelehrten gewisse besondere, vielleichtj
unlautere Zwecke verfolgt?«
»Ich glaube allerdings daß wir
jenem Herrn eine unverdiente Ehre
erwiesen haben, als wir ihn in unse
ten Klub aufnahmen Wenn es sich
Fdarum handeln sollte, ihn auf gute
LArt wieder zu entfernen ——"
»Nein, es handelt sich nicht darum.
lMeine Angelegenheit mit ihm ist rein
lpersönlicher Natur und hat mit mei
iner Eigenschaft als Klubborsitzender
nichts zu schaffen. Aber wenn ich
ishre Bemerkung richtig verstanden
ihabe, so giebt es für Sie einen An
slasY an der Ehrenhaftigkeit des Man
nes zu zweifeln. Sie würden ihn
Ialso nicht fiir satisfattionssiihig hal
ijedenfalls nicht mit ihm schlagen,
Herr -Qberstlieutenant!«
; »Warum nicht«-«
i
; »Ich sür meine Person würde mich
i
d
i »Weil ich ihn eben fiir eine etwas
jzweiselhaste Persönlichkeit halte," sag-«
te Heinz ausweichend.
Arnstors hatte sich erhoben. ,,Ets
was Bestimmteres also wissen auch
Sie mir nicht über ihn tnitzutheilenY
—s- Nun wohl, so mufz man den Mann
eben sür das nehmen, was er zu sein
borgiebt. Aus bloße Vermuthungen
und allgemeine Eindrücke hin kann
man niemand die Satisfaktionssähig
teit absprechen.«
»Aber kommt denn etwas derarti
ges in Bezug aus Dombrowsti über
haupt in Frage?«
»Wenn es der Fall wäre, hätte ich
keine Befugniß, darüber zu sprechen.
---— Und nun bitte ich wegen meines
sriihzeitigen Uebersalls nochmals um
Entschuldigung lieber junger Freund!
—--— Uebrigens hätte ich fast vergessen,
Ihnen« den Gruß von meiner kleinen
Edith auszurichten, den ich schon seit
geraumer Zeit für Sie in der Tasche
habe. Die Kleine will damit, wie sie
mir selbst gesagt hat, feurige Kohlen
aus Jhr Haupt sammeln, denn im
Grunde ist sie ein bißchen beleidigt,
weil sie sich nicht wieder in Schlach
tensee haben blicken lassen.«
»Ich fühle mich in der That be
schämt, und würde Jhnen dankbar
sein, Herr Oberstlieutenant, wenn
Sie mir erlaubten, Fräulein Edith
wegen meiner scheinbaren Ungezogen
heit personlich um Verzeihung zu bit
ten-«
Arnstorf reichte ihm die Hand.
»Sie sind selbstverständlich immer von
Herzen willkommen. « Aber heute
und morgen und übermorgen dürfen
Sie allerdings nicht kommen, denn ich
werde während dieser Zeit durch eine
unaufschiebbare Angelegenheit in An
spruch genommen sein. Dann jedoch
müssen Sie sich unbedingt Jhres gu
ten Borsatzes erinnern, auch für den
Fall, daß ich selbst nicht mehr ——« Er
brach plötzlich ab, wie jemand, der
sich bewußt wird, eine unbedachte
Aeußerung auf der Zunge zu haben.
,,Also nicht Lebewohl, sondern auf
fröhliches Wiedersehen! —- Halten Sie
den Kopf hoch, und gehen Sie allen
Widerwärtigkeiten mannhaft zu Leis
be! Für einen rechten Kerl ist das
doch am Ende immer noch die beste
nnd sicherste Art, rasch mit ihnen set-E
tig zu werden«
(Fortsetzung folgt.)
Richtigc Antwort
Betruntener (der von einem Herrn
auf der Straße gestreift tvurde):
«Können Sie denn nicht ausweichen?
Sie sehen mich wohl nicht sür voll
an?«
Herr lsich umwendend, höflich):
»O gewiß! Für sehr voll!'«
It- dlt If
Jn der sächsischen Schweiz. »Wie
heißt denn der Hügel dort drüteii?« —---—
»Ei sehn Se, den heeßt man ’n säch
schen Garirisantnr, un der tleene Tüm
rel is Sie das sogenannte sächsche
Weltmeer.«
UngefäufclL
IM .Sist III M Ins JW Ist m- Ia Wu
JU- Wiss-km .o«« Muts-u «