Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 29, 1909, Image 2

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Roman von E. P. Oppkltllkilw Z
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tltIFortsetzunaJ
Der Iliechisanwalt verzog seine diin
nen Lippen zu einem Läckelu »Her-.
Otto Mariens war nicht mein Man
dani, Herr Hollselder«, saate er qeias
sen. »Mir Bezeichnung trifft durch
aus nicht zu.«
Heini znckte unaeduldia nit den
Achseln.,,;zedenf«.1llsstanden Sie mit
ihm in ne sehiistlicher Llerdindun1«,
saate er.
Der itieckstsinwalt nidte. »Im der
That —- ich hatte ein Gesasiift mit
ihm das wir sicherlich zum Abs-Mus
aebracht hätten, wäre Herr Otto lliar
tens nur neniae Stunden länger am
Leben aeblieben.«
»Sie werden nach unserer letzten
Unterreduna unseren Besuch natürlich
sinden.«
Wieder zuckte ein sartastischee Lä
cheln um den Mund des Rechtsan
wath Aber mit einer höslichen
Handbeweauna deutete er aus zwei
Stuhle »Bitte, wenn die Herren ac
siilliast Platz nehmen wollen!" saate
er. ,,Dars ich wissen, womit iet; Ih
nen dienen kann?«
Nur Heim setzte sich. Paul Mar
iens, der voller Ungeduld daraus ge
wartet zu haben schien, bis er zum
Wort kommen würde, platzte aus die·
Frage des Rechtsanwalts sofort her
aus: »Ich wünsche zu wissen, here
Nechtsanwalh wo das Geld meines
Bruders geblieben ist. Er hatte ein
großes Einloininen. Aus seinen Aus
zeichnungen wissen wir es, nnd seine
Lebenssiihruna bestätigt es. Jedes
Vierteljahr bekam er sechstausend
Mart —- dae sind vierundzwanzig
taulstend im Jahr, Herr Rechtsan
wa .«
Berger iah ihn an, das linke Auge
halb zugetniffem Aus seinem lalten,
ausbricht-tosen Gesicht spiegelte sich
nichts von der Erregung die bei Paul
Mariens deutlich genug zu Tage trat.
,,)ll-ierundzwanzigtausendl« wiederhol
te er nachdenklich »Das iit in der
That sehr viel -— mehr jedenfalls, al
ich geglaubt habe. Wirklich, ich hatte
leine Ahnung, daß es so viel sein
lönnte.«
»Ich bin sein Erbe«, erlliirte Paul
Mariens. »Der einzige Hinterblie
bene herr Hollfelder rann Jhnen
das bestätigen. Ich habe mich aus
gewiesen«
Der Rechtsanwalt betrachtete ihn
noch immer nachdenklich. »Haben Sie
eine Ahnung, herr Martens«, fragte
er, ,,woher Ihr Bruder ein so großes
Eintommen batte2«
»Aber das wollen wir doch von
Ihnen wissen!« ries Mariens erregt.
»Deswegen sind wir doch hier —— Sie
müssen uns etwas darüber sagen tön
nen.«
Berge-s zog die Augenbrauen hoch.
,,Jch?« meinte er verwundert. »Wo
hek soll ich das wissen? Ich bin nicht
der Vertraute Jhres Bruders gewe
len. Wir hatten ein Geschäft mit
einander, das nicht zum Abschluß ge
bracht werden lonnte — dar-ist alles.
Ich weist lehr weniq von seinen An
gelegenheiten. Ich bedaure, Ihnen da
wirklich von sehr geringem Nutzen
lein zu tönnen.«·
»Sie mllssen etwas iiber die Ange
legenheiten meines Bruders wissen
Verr Nechisanwalt«, beharrte Mar
iens. »Sie müssen uns sagen, was
Sie wissen.«
»Ihr Bruder war ein bemerkens
werth sältiaer Kopf, herr Martens«,
entgegnete Beraer gelassen. »Ist anen
denn nicht der Gedante gekommen, daß
er das Geld siir irgendwelche Dienste
empfing« die er irgend jemand leistete
—-s kurz, dasz es eine ArtGehalt war?«
»Minensalls. Otto hat nach als
em. was ich hier iiber ihn erfahren
habe, nicht das geringste gethan
Nichts bat er gethan. als sich anrü
sirt und lein Geld verschwendet.«
»Nichts. nie sich amiisirt und iein
Seid ver—ichevendeti« wiederholte der
Viechteanwait langsam. »Kerl-en Sie
in der leiten Zeit oiei nui Ihrem
Bruder veriebri, Herr Mariens?
Miste herbe ich von ihm gelesen
und nichts gehört. Ich tube in viids
atrite erriet-i und via erit vor turzer
Seit nos- isurepa gekommen. Inst
Dimiterdsnk Dort hörte ich von dem
Verbrechen das an meinem Bruder
hegen n werden war. und hin ipiori
nach eiin gefahren. Und erst. ieit
dein ich hier bin«, iiinte er in heiter
Verzweiiiimn hinein Joeiie ietz. sei-.
väei mein Bruder eu versenden atte.
Sehen Sie. ver met-e sie drein ertel
Poren war mein Bruder eben-falle in
düddiriim Damals bei-sie er nieste·
rein Heer reichte « im muhie ihm drei
hundert Mart lett-en damit er nur
nich Europa euriiet konnte Von den
Weis hat er mir nser dandertkmvtiini
ein Wert meint-reisen «
Idee We mth rot-i von men·
nah set-get vdtiikd m Nr dsttc
Heere-z Ihnen niiee eueristsunetm
Vieseisit stimme er dih Zse ee nnd
ewiglq Mitte-Ifm Is«
.0r muste. wie itwee » sme wire
de , me nett Leteueumerdgit m ver
Meere-. Dis iii In edeee ieceee Schimp
tiiieit· iedeee Siem
Jet dritte dae sum Winde In
Irre-er mitne- uvee »sie- sit-Om
eens sue Geigen die kxt We sei
Mk hätte idsee eme verbinde sinds-»
-.- « " - - W Va
eingebracht. Herr Mariens --— ich
war befugt, ihm einen Eheck über
hunderttausend Mart auszuhändi
gen-«
Mariens wurde leichenblaß. »Dan
dertiaufend Mari!« ftaminelte er.
»Für weist-«
»Ihr Bruder«, faaie der Rechtsan
walt ruhia, »befand sich im Besih von
Papierem die meine-n Mandanten
vielleicht noch mehr werlh waren.«
»Und wo sind sie jetzt? Wo sind
diese «1lapiere’s«
»Ich weis-, es nicht. Ich weiß nur,
daß mein silieni Ihnen wahrscheinlich
das aleiche Angebot machen würde,
wenn Sie die Papiere besäßeU.«
»Papi» ———- Papiere!« schrie Mar
iens und wand sich förmlich vor Auf
regung. »Was sind das für geheim
nißvolle Papiere? Altien —- oder
was sonst?"
»Damit-er kann ich Ihnen zu mei
nem Bedauern leine Auskunft ge
ben s« aus dem einfachen Grunde,
weil ich selbst nicht dariiber unter
richtet bin«, erwiderte der Rechtsan
wali zurückhaltend »Ich hatte den
Auftrag, mir gewisse Schriftstiicle von
Ihrem Herrn Bruder vorlegen zu
lassen, meinen Alienten von ihrer Be
fchaffenheit in Kenntniß zu setzen und
sie dann für die angegebene Summe
zu erwerben. Jch weis; nur, das-, Ihr
Herr Bruder zögerte, sie mir fiir den
erwähnten Kaufvreis auseuhändigen
- -vorgeblich, weil sie ihm eine Rent
einbriichten, die weit größer wäre,
als die Zinsen des von mir angebo
tenen A«apitalg.«
»Aber wie soll ich diese Papiere
finden, wenn ich nicht einmal weiß,
welcher Natur sie waren?«
Berger guckte die Achseln. »Gewiß,
es hat seine Schwierigkeiten«, gab er
zu, »Aber ich vermag Jhnen leider
nicht zu helfen.«
»Sie können es«, schrie Mariens
erbost. »Ihr Mandant wird Jhnen
sicherlich mittheilen, um was für Pa
piere es sich handelt —« ·
Der Rechtsanwalt wiegte den Kopf.
»Ich glaube tau1n«, erwiderte er
»Ich bin sogar so gut wie sicher, daß
mein Miene vie tlustunft verwei
gern würde. Diese Papier-e sind sehr
diskreter Natur« Ihr Herr Bruder
wußte augenscheinlich sehr geschzckt
Gebrauch von i.-nen zu machen —
freilich, es tostete ihm das Leben, sei
ne Gefahren hat eben jedes Geschäft. «
Mariens tuimelte zuriich als hätte
er einen Schlag bekommen. Heinz
aber, der sich bis dahin schweigend
verhalten und lediglich aus die Rolle
des Zuhiireres beschränkt hatte, sprang
ießt heftig auf.
»Sie glauben also, daß Mariens
dieser Papiere wegen ermordet wor
den ist?« fragte er athemlos.
Der Rechtsanwalt schien skch gleich-«
sam noch mehr in sich zurückzuziehen
»Ich glaube nichts«, sagte er abweh
rend. »Ich ziehe nur meine Schlüs
se, wie ieder andere seine Schliisse zie
ben würde. Jch tann offen mit Ih
nen reden. Sie sehen, Otto Mar
iens hatte ein Jahreseinkommen von
virundzwanzigtansend Mark. Jch
vermuthe nicht nur, daß er es dem
Besitz der Papisere verdantte, sondern
ich weiß es sogar; denn als ich ihm
mein Angebot machte, erklärte er mir,
daß er augenblicklich weit mehr Kapi
tal ,aus den Papieren’ schluge. Nun
sehen Sie, das Geld wurde ihm also
von jemand gezahlt, für den die Pa
piere ebenfalls großen Werth hatten,
und der meinem Mandaten entgegen
war. Einen wie großen Werth die
Papiere siir diesen anderen hatten,
ersehen Sie ia schon aus den enor
men Summen, die er ihrem Besitzer
zahlte, nur damit Mariens sie nicht
an uns verkaufte Nun wollte Mar
iens das aber doch vielleicht thun
die Gegenpartei hat möglicherweise
Kenntniß davon bekommen und --— in
der Nacht- m du er endgültihmtr
mir sit-schließen will. wird no ar
mss ermordet.« ·
»Der Sinn Ihm Worte ist das
nach Ren Mesuuuq diese rupft-risse
Gegend-um die Schuld an dem Ver
brechen tragen MU«
Der Recht-damals W die Schul
tern M- JEO scheint nicht unmög
ls0«. gab n In.
Und das diese Wende-til bei
Me- wkmoen vie sum-se »M
sea han«
»Auch tm Jchcim nicht unm« lich.
Aber die Was-den M. n Je fel
dm das IS « sichs ten . : mei
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Mchm »s— In UMUOMO sind die
Mitt- is W Rade it end tian
andmn siadmu Kopfes bit-Mus
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schwoll-a das ass. dich- tm n ou
; dcka Rubin-soll Ums. »Ja will
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We u. «le Mom- M m »Es-I
Wom- voa Rost-Mo m hinten M
sie-s Sie MI. das diese Wem Ida-n
usw Mdli am Ende di- Mks do
·"« nimmt und du unmitqu m muss
EIN-used Mu- hm. In Los-uns
»Hu m vom- m das wi- ikn Ists-m
IMM- Jidksmudm Ins-h nnd NO
km Womit IM- -sm »den- Um
Mit act-um tmm so« mit-n W
k- koste W »Ohne stimmt weltmmk M
Zusammenhang der räthselhaften Ge
schichte mit den Papieren aufzudecten,
und ich fürchte sehr, daß Sie dann in
eine sehr unangenehme Lage gerathen
tönnten.«
»Jawohl«, fuhr Mariens rasch da
lzwischen, »Sie müssen sprechen, jetzt
schon! Man wird Sie zwingen, zu
sagen, was das für Papiere gewesen
sinds-«
Der Rechtsanwalt fah gelassen von
einein zum anderen, wandte sich aber
mit seiner Erwderuiig wieder an
Heini. »Ich sagte Ihnen damals
schon, das-, ich auf der Polizei gewesen
biii«, sagte er kalt. ,,Meinen Sie
wirklich, daß ich mich ohne Noth einer
Gefahr aussetzen werde? Ich habe
Vor Gericht mitgetheilt, was ich von
den Papieren weis-, ——— das ist uni
nichts mehr und iini nichts weniger,
als was ich Jhnen gesagt habe. Ich
tenne den Namen der Gegenpartei
nicht iind nicht den Charakter der
Papiere; ich weiß nur, daß ich im
Aiistrage eines Mandanten, den ich
meiner Verschwiegenheitspslicht als
Rechtsanioalt wegen nicht nennen
dari, von Herrn Otto Martens ge
wisse Dotuniente taufen sollte, die
mir vorher vorzulegen waren. Ein
einfaches Gesckäft, das nichts Straf
wiirdiges enthält —- wie Sie wohl
selbst einsehen werden. Alles übrige
waren lediglich Vermiithungen von
mir, die sür die Angelegenheit nicht
mehr Bedeutung haben, als die Ver
muthungen jedes anderen Menschen«
Mariens fuchelte ihm erregt mit
den Händen vor dem Gesicht herum.
»Aber begreifen Sie denn nicht, daß
Sie reden niüssen!« schrie er. »Was
geht mich die i oliiiei an — die soll
sehen, wie sie ich hilft! Jch will nur
die Padiere und will das Geld. Jch
bin ein armer Teufel, sehen Sie —- ich
will leben, wie nieiii Bruder gelebt
hat« und da ich sein Erbe bin, gehö
ren die Papiere mir. Jch will sie Ih
nen vertausen, sagen Sie mir also, wo
ich sie suchen tann.« '
»Ich habe Ihnen gesagt, was ich zu
sagen hatte: daß mein Mansdant noch
immer Käuser für die Papiere ist, und
daßdieselben vermuthlich noch immer
zu finden sind. Außerdem vermag ich
Ihnen niir noch den Rath zu geben«
Herrn Hollfelder um seinen Beistand
zu bitten —- ich ziveisle nicht, daß Th
nend derselbe zuni Erfolg verheien
wir .«
»Warum denn gerade mein Bei
stand?« fragte Heinz scharf und fah
den Nechtganwalt drohend an.
Der aber zuckte nicht mit der Wim
per. »Ich halte Sie für einen tlugen
FiopL Herr Hollfelder « und zudem
find Sie tiefer in die Angele enheit
eingeweiht als irgend ein an erer«,
sagte er. »Ich würde Herrn Mar
tens glücklich preisen, sollte es ihm ge
lingen, Sie zu feinem Beistand zu ge
winnen.«
Heinz wandte sich mit einem Achsel
zuclen ab. »Es ist nicht meine Ange
legenheit«, sagte er talt, »und ich habe
teine Lust, mich in derartige, anschei
nend recht schmutzige Gefchichten ein
zulaflen."
»Sie sollten es nicht so nennen«,
widersprach der NechtsanwalL »Man
Herr Martens erfolgreich, würde er
sicherlich auch der Gerechtigkeit eine
Genugthuung bereiten.«
»Wie meinen Sie das?«
»Ich meine, daß Herr Mariens-. ver
muthlich auch von der Entdeckung des
Mörder-Z nicht mehr weit sein wird,
wenn er den Besitzer der Papiere er
mittelt hat, wenn er die Paspiere und
die -— Gegenpartei tennt.«
Da faßte Heim Martens am Arm.
»Ich habe keine Lust, mich hier noch
länger aufzuhalten«, sagte er rauh.
»Ich wüßte auch nicht, inwiefern es
Ihnen von Nutzen sein lönnte.«
Matten-Z lief; sich denn auch von
ihm fortziehew Aber ehe er das Zim
mer verließ, wandte er sich noch ein
mal nach dem Rechtsanwalt um und
zischte, indem er die Fäuste ballte:
»Ich werde Sie schon zum Reden brin
gen« wenn ich diese Papiere nicht fin
de -- verlassen sSie sich daraqu«
Der Rechtsanwalt zuckte nur die
Achseln, während er die dürftige Ge
stalt des Herrn Paul Martens mit
einem spöttischen Blicke maß.
Fünfzehntes Kapitel.
Eine aut- Wetle qin en oll eldee
und Mariens schweigen ne ene nan
dee bee. Martens starrte wie in nn
geiteen teen Nachdenken vor ch hin,
sie Sten in unmutheqe In ten ge
zp en. vie dünnen Ltv utanecnens
ae ntf en. dem tteet te t n nett et
neen ettenbltetz nnd et empfand die
Mhltchteth in der Gesellfstht die es
Menfchen gesehen zu werden. tote e ne
Deletdtaunsn
Jst bade Ihnen den Getnllen ge
than und bade Sie tu dein Rechtsan
let untettet«. denkt- ee das Stdn-ed
aen.« tn dee Anstat. ihn nat aute set
tout-weiden .Od ee Ihnen otet kee
ttttst bat ---«·
Westens wandte tbtn sein otettqt
en nnd tante heftig: M hat sue
ntettte aenttsh deee doätetdee Nes
tee Otedteanwntt ttt wie nue andeeen
stät totntne mie tme wie veeutnen
und peetantt coe. fetten Ste. J.
tonnne den Leuten often und vee
E tmeenevsott entgenen und m ner
südeentt nat staut-Mutes nat ne
Idetmntnootlee öde-demen. aus Feind
« tets.ttett. Idee ennn tott Mo we
snte tn sum nennten stets esm me
Meint-tu Renten set-en Zie ndee
poenn nun nne te tnmmt tmn tks
du« Matt-tut werden knnt tatst
tut-steten Lotsen »Sie Mt Fest-I me
nund Bis-den tdan edet nd Ws te
ten I« Mit Unec- tetnen tue-Wes
machen, Herr Hollselder, aber Sie ha
ben damit angesangen.«
,,Womit, Herr Martens?« sagte
Hollfelder kühl.
»Mit dem Geheimnißvollen, sehen
Sie. Jch bin zu Ihnen gekommen,
habe Ihnen meine Lage offen darge
legt und »Sie um Jhren Beistand ge
beten. Sie haben mir Ihren Bei
stand zugesagt. Aber Sie waren der
erste, der mir von Papieren gespro
chen hat, die mein Bruder möglicher
weise besessenhaben sollte, und die
ihm sein Einkommen verschafsten. Ich
habe das nicht so recht begriffen da
mals. Wie konnten Sie das ivissen?«
»Ich begreise nicht, wie Sie dazu
kommen, mir derartige Vorhaltun
gen zu machen«, sagte Heini schroff.
»Ich bedaure lebhaft, mich überhaupt
aus ein gemeinsames Handeln mit
Jhnen eingelassen zu haben.«
Der Kleine wurde bleich vor Wuth
»Ja, sehen Sie, auch Sie schlagen so
fort einen seindsseligen Ton gegen
mich an, wenn ich etwas aus Ihnen
herausbringen will!« sagte er. »Sie
müssen doch begreifen, daß ich stu ig
werde. Sie wußten etwas von diesen
Papierem aber Sie sagen znir nicht,
’ wie es damit zusammenhängt, woher
Sie die Kenntniß davon haben. Und
dann kommt dieser Doktor Dom
browsti zu mir, macht mir ebenfalls
»geheimniszvolle Andeutungen, verwei
gert jede Antwort aus meine Fragen,
wie er dazu kommt, und schickt mich
nur zu dieser Gräsin Walbendorss.
Nun, ich gehe zu ihr, und sie behan
delt mich ebenfalls feindselig und be
nimmt sich — ja, ich muß sagen, ich
habe an ihr manches auffällig ge
sunden. Sehen Sie, von allen Sei
ten bin ich aus Widerstand und Zu
rückhaltung gestoßen. Jch habe bis
jetzt nichts gesagt, aber ich habe mir
meine Gebanten gemacht —— und ich
Lage Ihnen, ich tann gefährlich wer
ntUs .
Heinz blieb mitten aus der Straße
stehen und sagte kalt: »Hören Sie,
. herr Marien-, ich finde leine Bezeich
’nung·siir Jhr Benehmen. Als Sie
zu mir lamen,«habe ich gesehen, wie
schwierig Ihre Lage war, und habe
Ihrem Bestreben, das an Ihrem Bru
der begangene Verbrechen aufzuklä
ren, aufrichtige Theilnahme entgegen
gebracht. Ja, ich habe Ihnen meine
Zeit geopfert und habe Sie zu diesem
Rechtsanwalt begleitet, obwohl es mir
sauer genug geworden ist. Anstatt
mir dafür Dank zu wissen, kommen
»Sie mir nun mit Drohungen. Wen
glauben Sie denn eigentlich vor sich zu
haben?«
i Sein energischer Ton liefz Mar
tens nun doch wesentlich bescheidener
werden. Kleinlaut erwiderte er: »Ich
habe Ihnen nicht gedroht, Herr Holl
felder. Aber Sie müssen einsehen, wie
schlecht ich daran bin. Was denlen
»Sie denn von diesem Doktor Dom
browski. von dieser Gräfin?«
Heinz zuckte die Achseln. »Mir
fehlt sowohl die Lust wie die Geduld,
mich mit derartigen Dingen abzuge
ben. Sie werden sich in Zukunft an
» einen anderen um Rath wenden müs
. sen, Herr Mariens.«
s Mariens machte eine heftige Bewe
gung. »Ja, ich werde gut thun, mich
in Zukunft auf mich selbst zu verlas
sen«, stieß er hervor. »Ich habe Ver
trauen zu Ihnen gehabt, und selbst
dieser Rechtsanwalt hat mir den Rath
gegeben, mich an Ihren Beistand zu
halten. Aber was soll mir Jhr Bei
stand nühen, wenn Sie ihn mir nicht
voll und ganz gewähren — ganz, ver
stehen Sie? — Wenn ich Sie zum
Beispiel um einige Ausliinfte bitten
würde über die Gräfin Waldendorsf,
die Sie ja kennen. Jst sie reich?«
»Meine-s Wissens, ja«, gab Heinz
widerwillig zur Antwort. »Aber ich
bitte Sie, mich mit weiteren Fragen
zu verschonen. Wenden Sie sich an
eine Auslunftei, wenn Sie etwas zu
erfahren wünschen.«
Der Kleine zog den Kopf zwischen
die Schultern. Sein Aussehen be
lam etwas Heimtiickisches. »Sie stel
len sich zu meinen Gegnern«, sagte
er kerbissen
. ..,O,«.t.s-,«.t. , ,...L
Muts qu Wu onna-usw un usu
lächelte spöttisch. »Weder zu Ihnen,
noch zu Ihren Gegnern. die zu len
nen ich nicht die Ehre hob-T sagte et
·Jch habe sitt Sie gethan. was ich
konnte. aber ich habe nicht Luft, mir
Jhtetweaen Unannthmlichteiten zu
zu jeden und mich obendrein unver
k mt von Ihnen bebaut-ten zu M«
leu. Aus-idem — to lang- ich qlaus
den konnte dass et Ihnen vor allem
um die Catvectund des Verbrechen
zu thun fet. dem Ihr Bruder sum
Opfer gefallen ist« konnte ich mich
weht dazu vergeben. Ihnen Betst-mit
Du lettteu. aber ich denke nicht darum
Mem Getdtntekettm zu dienen.
Guts-I Moment«
Er lüften ein wenia den dut und
wandte M sum Geheu.
Du tu te diam ian eine ruhig-,
atetstmut tat Stimme- .kttuteu Mot
.1en. Den buntem-F
kennt-www stand vor ihm. av«
Entom-w ihn und Mutmo Nin-Id.
Nr uixtt wußte. nsm et nun sum-.
»Gut-n Moment- modmu dem
tim den Gtuls du Butsu »Ich Im
du Lilith m den Mup m set-m und
m ttudhuctm But-um Its umd,
Hm Bett-»F
Domksnmsm Wurm-e kkm Nr
Atti-Im du Bedo-mu- dm Lust »M)
du« mu dmtmide WHNOMMT
its-m » »Mit kts tust »Im sum
autkwmy sm- sttstgsn Don
Muth-u satte-Or ums-m zu wu
tm Nimm-»Im .n«u H- Lssnm we
»O W »Es-usw«
VII-« Ha M- uxit M Untettwt
I Ländlicher Kunfteiser
Touriften welche in einem Dorfwitthshaus ein Klavier vorfinden):
«Schrecklich verstimmt, vielleicht ließen sich doch noch einige Töne retten,
wenn wir eine Stimmgabel hätten.«
Sohn des Wirthes (Iommt mit einer Mistgabel freudeftrahlend ange
rannt): »Vielleicht gehi’s mit der Mistgabel auch?«
thne Mariens zu beachten, verab
! lchtedete ersieh kurz und kühl von dem
jPolen und rief eine vorbeifahrende
! Droschke an, unt sich nach dem Club
s fahren zu lassen.
? Er sand den »Tisch des Oberstlieu
tenants« unbesetzt, und der zu seiner
Bedienunq herbeigeeilte Diener sa»te,
’ seinen suchenden Blick richtig deutend:
I»Der Herr Oberstlieutenant ist im
Billardzinuner«
? Heinz dankte kurz und ging in das
Billardzimmer hinüber-, aus dem ihm
der Klang von Stimmen und das Ge
» räusch der aneinanderschlagenden Völ
» le entqegentönte Arnstors saß an ei
;nem der Marmsortischehem den Gang
s des Spiels mit seinem gewohnten
wohlwollenden Lächeln verfolgend, je
den quten Stoß durch· Beifall beloh
nend, oder auch einen erfolglosen
Spieler ausmunternd Er begrüßte
Dein-, der sich neben seinen Stuhl
stellte, durch einen herzlichen Hände
druck, ohne seine Aufmerksamkeit von
; dem Spiel zu wenden
» »Sie bleiben wieder Sieger, Hain
berq«, sagte er gut aelaunt. »Ich
»wiirde tein Spiel mit Ihnen wagen,
wenn Sie mir nicht eine große Vor
aasbe aeben.«
Hollselder wartete, bis eine kurze
Pause in dem Spiel eintrat. Dann
neigte er sich zu dem Oberstlieute
nant herab und sliisterte ihm zu: »Ich
hätte gern eine turze Unterredung
unter vier Augen mit Ihnen, Herr
Oberstlieutenant. Würden Sie wohl
die Güte haben, irgendwo eine Fla
sche Wein mit mir zu trinteu?«
Der Oberstlieutenant wiegte zwei
selnd den Kopi. »Wir-d kaum gehen,
lieber Freund«, sagte er bedauernd.
« »Ich habe mich mit Herbert Klein zu
einer Partie Schach verabredet —- er
wird jeden Augenblick lommen.«
»Es wäre mir aber außerordentlich
angenehtn«, beharrte Heinr. »Lie
es sich wirklich nicht irgendwie ma
chen, Herr Oberstlieutenant?«
Arnstors sah aus seine Uhr. »Ich
lmuß jedenfalls hier aus Klein war
ten«, sagte er. »Aber ich werde se
hen, daß ich in einer halben Stunde
srei lbin· Genügt Ihnen das?«
»Ich bin Ihnen sehr dankbar«, er
widerte Heinz. ,,Dars ich Sie bei Fre
derich erwarten, Herr Oberstlieute
nant?«
,,Jn einer halben Stunde —-— ja,
lieber Freund. —- Brasvo, Hainberg,
das ist eine Stellung! Daraus machen
Sie wenigstens zwanzig Bälle.«
Heini suchte das altberiihmte Re
staurant in der Potsdamerstrasze aus
und setzte sich oben in der ersten Eta
ge, wo sich um diese Zeit niemand be
sand, bei einer Flasche Rüsdesheimer
visit-r
Die verabredete halbe Stunde war
kaum Unr, als der Oberstiieutenant
erschien.
»Sie werden unichtver ertathen,
urn was es sich handelt«, nahm Heinz
ernst das Wort, nachdem der Kellner
eine zweite Flasche Wein und ein leinei
tes Glas vor ihnen niedergefeki und
sich zurückgezoaen hatte. »Ich bedarf
dringend Jdree Raiden Herr Oberst
iieutenant. Was ich Ihnen heute mit
zutheilen habe, wird Sie sehr über
raichen Vor altem -— Dornbrorvsti
bat sich in die Anaeieaenbeit einge
rnifedt.«
Arnitorf feste das Glas. das er
eben hatte rnin Munde führen wollen«
mit einer heftigen Beweauna aut den
Tisch zurück. «Donrbroweti!· tagte er
Mart. »Was aebt ee ihn ant«
Deine neiate sich ein wenig über
den Tita- oor nnd ttiiitertn »Er fah
mich in jener Nacht mit Jdrer Toqter
and dem Dante neben, Derr Oberst-·
tsentenantk
ansiori ertptethev mer er de
ivadrte feine Datum . Jind san de
rechtiat ihn« diese einem-ne in ei
nen .-iutamnienk-ina mit der Mars
tenerItåire in drinnen tiat daraufhin
eingehender nen vie revidirten-reitest en
Mit-neuern ate ee iiir ihn notdwen
via waret«
»Mit-et Derr Oderftiteutenant .i;e
teine Neuen Vermutdunaen itr
nat sei-»O itaispelmtt Und mit einst-re
wund-en erttaei Ists er niitt frei von
esnem Eterdkdt ieaen dre ldther
yM ieOen mied ist . meet-Hin est
Peter tssedsstst erst itirt en were ae
Nenn .1(e er feste Fenster in der
useseiiktsett der Gestirn ’N«s'dendot«
NR
»Bitte ««-«e tran Entsinnst »Ur
He «
»Ich begriff es ebenfalls nicht, aber
unser lieber Clubaenosse machte mir
allerlei Andeutungen, oie mich in äu
szerstes Erstaunen versetzten. Er kann:
te die Gräfin Waldendorff bereits —
von einem gelegentlichen Zusammen
treffen in Ostende her, und er gab
vor, zu wissen, daf; die Dame augen
blicklich Gegenstand des lebhaftesten
Interesses und, wenn ich ihn recht ver
standen habe, des lebhaftesten Miß
trauens einiger hochsteizender Persön
lichkeiten ist. Woher er das weiß,
geruhte er mir nicht mit-mitteilen
Genug, daß auch er offenbar von
Mißtkanen argen die Gräsin ersöllt
ist und dieses Mißtriuen ohne wei
tebxtetz aus ihre Bealeiterin übertragen
,,Erlauben Sie ,lieber Freund —
aber diese Logik ist mir nicht ganz
tlar. Wenn hochstehende Persönlich
teiten Mißtrauen argen die Gräfin
Waldendorif hegen, so tann es meines
Erachtens doch nur aus politischen
Gründen sein. Der Gedanke aber,
den Mord an Otto Mariens mit Po
litit zu oerauicken, will mir geradezu
absurd ericheinen.«
ja- LI. nicht-s- Nx L-s
»sich zaus- Urc ausser-« »Ju- »au
niemals mehr als oberflächliches Jn
teresse für politische Dinge gehabt, und
ich habe deshalb darüber kein Urtheil«,
er:«iderte er. »Aber auch mir will es
allerdings scheinen, als habe man die
Motive siir diesen Mord auf einem
ganz anderen als auf Politischem Ge
biete zu suchen. Wie es auch immer
sei —- jedenfalls ist Dombrowsti fest
entschlossen, seine Kraft an die Auf
ilärung des Verbrechen-s zu setzen, und
es ist unter diesen Umständen recht fa
tal, daß der Zufall ihn in sener Nacht
durch meine Straße führen mußte
Nicht für mich, Herr Oberstlieutenant
— ich habe nachgerade eingesehen, daß
ich für-mich nichts zu fürchten habe —
aber Sie wissen wohl, für wen.«
Der Oberstlieutenant gab zunächst
keine Antwort. Nach einem kurzen,
drückenden Schweigen sagte er dann
»Jch habe in einer Zeitungsnotiz da
von gelesen, daß ein Bruder des Er
mordeten aufgetaucht sein soll. Wis
sen Sie etwas Näheres sdariiber?«
Heinz nickte. »Ich wollte Jhnen
auch noch davon sprechen«, sagte er.
»Ja, es ist ein Bruder des Ermorde
ten getomrnen, ein unsympathischer,
habgieriger Gesell. Er hat mich aus
gesucht und mich um meinen Beistand
ersucht, und ich war thöricht genug,
mit ihm zu diesem Rechtsanwalt Ber
ger zu gehen, dessen Rolle in der trau
tigen Angelegenheit Sie ja kennen.
Er sprach Mariens von den must-kriti
sen Papieren, «die er mir damals ab
laufen wollte, und der Bursche, dem
es lediglich darum zu thun ist, Geld
und wieder Geld zu gewinnen, aeht
nun daraus aus, die Papiere zu fin
den, die übrigens inder That dem er
mordeten Otto Martens ein riithsels
hastes Einkommen verschafft haben
niiissen.«
Der Oberstlieutenant schüttelte den
Kopf. »Die Geschichte ist so verwor
ren, daß kein Mensch sich ein tlares
Bild davon machen tann«. sagte er.
»Dies« Otto Mariens scheint ein
aanz verdächtiger Bursche gewesen zu
sein. Seine Geschäfte waren wie seine
Leben-führtan offenbar von der
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