Was die Nacht verbarg. Roman von E. P. Oppeitheitit. sti. Fortsetzung) Elstesskapitei. Den kurzen Weg bis zu seiner Wob nung hatte Hollselder in dem halb schlafwandlerischen Zustande eine-H Menschen zurückgelegt, dessen Nerven in der natürlichen Reaktion gegen ein Uebermaß von Erregungen ihren Dienst zu versagen beginnen. In der That hatte dieser Abend mit seinen neuen Dssenbarungen und mit dem durch sie bedingten jähen Wechsel der Stimmungen an seine Widerstande krast Anforderungen gestellt, denen wohl auch ein Stärkerer kaum ge wachsen gewesen wäre, und er hatte im Augenblick keinen anderen Ge danken, tein anderes Verlangen, als die Sehnsucht nach Ruhe. Uiinso peinllcher war seine Ueberra schung, als er sich in demselben Mos nsent, Ia er den Schlüssel in das Haustburschlosz steckte, von ,einer wohlbekannten matten Stimme mit seinem Namen angeredet hörte. »Sie hatten mir zwar ein Wieder seben im Clnb in Aussicht gestellt, here Hollielder«, sagte Dombrowski. der mlt leichtem Lüsten des Hutes anl seine Seite getreten war, ,,da Sie es ater, wie ich sehe, voriiel7-en, daheim -iu bleiben, darf ich vielleicht iim die Erlaubniß bitten, in Jehrer Wohnung noch ein Viertelstündchen mit Jhiien zu bewundern-« Das klang im Grunde mehr nach einein Befehl als nach einer höflichen Bitte, iind unter dem Eindruck der lebhaften Abneigung. mit der ihn der heutige Abend gegen den Polen er silllt hatte verleugnete auch Hollfel der siir einen Augenblick die Gepflo genheiten des wohlerzogenen Man nett. »Ich zog es vor, meine Woh nuna auszulachen, weil ich mich sehr milde und etwas angegriffen fühle. Wenn Ihnen also nicht gerade außer ordentlich viel an der vorgeschlagenen tUnterhaltung gelegen ist, Herr Dot or —-« »Für-litten Sie nicht, daß ich kakk Geduld iiber Gebiihr in Anspruch neh men wezde«, erwiderte der andere mit unbeirrter GelassenheiL »Aber man sollte die Erörterung von Din gen, wie ich sie init Ihnen besprechen möchte, niemals ohne die zwingendste gloth auf den folgenden Tag verschie en.« Hollfelder sah ein daß es taum möglich sein wiirde sich des Zudring lichen auf gute Art zu entledigen, und überdies reiste es ihn nun doch, zu erfahren, was dieser satale Mensch, dessen veröndertes Benehmen natür lich auch ihm nicht entgangen war, eigentlich von ihm wollte. ,,Bitte!« sagte er. »Da Sie Werth daraus le gen, stehe ich natürlich zu Ihrer Ver fügiing. Aber wie es scheint, haben Sie hier aus mich gewartet. Wenn ich nun wirklich in den Club gegangen wäre, hätten Sie unter Umständen eine recht harte Geduldprobe bestehen können« »Ich wußte. daß Sie bald kommen würden. Im iibrigen oersiiae ich da wo es mir nothwendig scheint, auch liber das erforderliche Maß von Ge duld.« Sie stiegen in das erste Stockwerk hin-aus« nnd Hollfelder hat feinen spä ten Besucher init eiiiladender sandbe wegiinii in sein Arbeitsiiiniiier. »Wollrn Sie sich gesälliast bedik nen?« sagte cr, indem er ihm das Cigarrettenlästchen nisdiod »Darf ich Ihnen ein Glas Wein oder stociiak anbieteni« »Bitte -- deiniiben Sie sich nichtii Jch danke fiir alles«, erllärte Dom I browski. Aber iugleich eiitledigte er sich unaufgefordert seine-s llelierroiieö, wie ie:iiand, der sich aiif längeres Vers-I weilen einrichtet. « seu- ek aq- m einen ou Denn me detgetassen hatte nahm auch Dollfels du vor feinem Schreibtssch Pius und fah ihn erwartungsvoll an. Der Pole aber schien inzwischen vergessen Zu bedeu. daß er diese nächt IIOI Ums-nimm gewünichi hatt-. Im tolsmqe und unausschievhan Din qt et hist-mäss, denn nachdem feine wil u alciågllltiim Amm- Vollm dn eku paar Summa Ioaq fis-ists hattet-. fasse et tm Frost-glichen Nov-l While-Wem »Z- tetm la does Idol umkan out Wadtfwiinsl lis sind Sie üben-heiter Man IItW h so vie( von Ihrem unt-müd QM Meis. Sie Muts M wirklich Unmut »Musik«- mdcluaq sit-am käm kömmt Suche odu mvot m aMchm Wenn ist an Ihm Dust Mike and so ersetzt-um und its-MA ticks Weit Norm-ca döm wie Su· wItdt M m d Imm- Usmuhw de hnt-. tim- Miie um du Wm m umdu- und us wurde M mdn inw- onmtm sli in »Im West-K OR- Nu yam- Hud eben out-Os dm Jst m Imm- Iiniou MU skiOI N- mmdmi Uns-nun- »O time Mit« Ini- Im u Away M wogt satt um dieses Maus-sah MOI Roms with-. Nr Eise - « sPSO kid Ida-I w o Ins-wodu MIII Stunde Uhu Not swmn »Ist Ists-! Rai-, Athen-Don MQO Vi. s sum-U wem its Ism- »v« Ins m ' . M fest III-i sahns zwinqu « .-i III-in ko- mm Its-d- Hk I, M » no Imm- dsdi us sur m Kopf, aber es würde sich leicht feststel len lassen, denn eH war an demselben Abend, oder vielmehr in derselben Nacht, als hier in Ihrem Hause diese unangenehmen Dinge passirten — die Nacht von einem Dienstag Zu einem Mittwoch —- nicht wahr? Hollselder nicktr. »Ich hatte den Abend bei einem mir beseeundeten Maler verplaudert, und als ich endlich ausbrach, war in der ganzen Gegend teine Droschte aus zutreiben. So trat ich denn meinen Heimweg zu Fuß an, und da ich dibei sunmöglich eine andere Richtung hcitte einschlagen können, als die durch die Ranke- Straße so brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu oersichern, daß ich ohne iede besondere Absicht hier an Ih rein Hause voruberging.« Die gemächliche Weitliiufigleit sei ner Erzählung bereitete Hollielder eine fast unerträgliche Pein, denn er hatte von vornherein die sichere lsms pfindung, daf; es dem anderen ledig lich darum zu tliun sei, ihn möglichst lange aus die Folterbant nervöser lsrs xvartung zu spannen. Als Dombroivss ti ietzt eine Pause machte, stieß er darum hastig hervor: »Ich iviirde in der That niemals auf solche Vermu ihiing geloiusnien sein. Aber ich weiß Auch nicht, weshalb Sie uiir das alles erzählen« »Sie wissen es nicht? Ah »s— und ich glaubte, Sie müßten es bereits er rathen haben. Es muß just um die selbe Zeit gewesen sein, da ich an die sein Hause voriibertam, als Sie, wie ich in den Zeitungen gelesen habe, die Entdeckung des verübten Mordes machten. Nun, eine Entdeckung, oder sagen wir richtiger eine zufälligeWahr-, nehtnung ivar auch niir in jenem Au genblick beschieden." »Und die bestand?« »Ich hatte das Vergnügen, Sie zu sehen.« ,,Mich?« »Ja. Aber ich durfte nicht daran denten, Sie zu begrüßen, denn Sie waren nicht allein.« »Ah!« Hollselder hatte nichts anderes her vorzubringen vermocht alg diesen Ausruf denn ihm war, als säße eine iviirgende Hand an seiner Kehle, und für die Dauer einiger Seliinden ver schwammen alle Gegenstände im Zim mer vor seinen Augen wie in einem dicken Nebel. Nur das blutlofe Ge sicht seines Peinigers blieb in diesem Nebel so deutlich, als wäre es ihm noch unt ein Stück näher gerückt. Er fühlte ein Verlangen, auszusprinaen und dem Menschen da san die Kehle zu fahren, aber er hätte nicht einmal die physische Kraft gehabt, dieser Ver suchung nachzugehen, denn eine läh mende Schwere fesselte seine Glieder »Nein ——-- Sie waren nicht allein«, fuhr Dombrowsli nach einem authe rechneten Schweigen fort. »Ich brau che Ihnen wohl auch nicht erst zu fa gen, in wessen Gesellschaft Sie sich be sanden." Da endlich hatte sich der Gemarter te zu dem Bewußtsein aufgerafft, das; er sich dieser Mißhandlung nicht län ger preisgeben dürfe. daß es seine Pflicht der Selbsterhaltung fei, sich dagegen zu wehren. Er richtete sich uiit einein Ruct aus sein-er zusammen gefuntenen Haltung empor iind wandte sein Gesicht voll dein Spre cheiiden zu. »Sie tönneii nichts an deres gesehen haben, als dafi ich eine Daiue bis auf die Straße hinausge leitete. lliid wenn Ihnen damals Jlir Tattaesiihl verbot, niich zu grii sieii, so hätte es Ihnen wie ich meine, ietzt auch verbieten sollen, JlirerWahr iiehiiiiing niir gegenüber lfrivähniina iu thuu." »Untee gewöhnlichen Umständen — getvihl Aber Sie werden mir vielleicht zugeben deee Dollielder. daß wie es biet mit recht außeeqewödnlichen Uni liiinden zu thun bei-ein« Mist inweit die erwähnte Dame in Betencht kommt. here Dame-P »Nun, lassen wie sie einstweilen alte dein Spiel und bleiben spie bei Ihnen. Sie weeden mle elenden. das iet mit zunächii leineelei besondere Bedienten masite Wenn litt- in Ie nein Insenvlic iideebenpt etwas in mie mite. me ei dschiieni ein Ge« iiiltl dee Neides — new-is veeeeidlied neuem bei dem Andliee von le viel Liedeeii und Schineeiw .Die Sie des böchftene hätten nee knutlten iennenck »Ist eeeiline iivee ein nah-mich nelee Je einiisien Hion auf die Mit-use uiieenune hin nnd dei noq eiet idietieeee Leimmasse leises-e its ein West. NO sei-ist inieeeifiet. die in die ileiniien Meisetdeiien eeietes seies asie beneideten mich ask-o nnii nume- iitei iin iiveizen ie: ne Mo deeen Gedanken Poe wie ohne si sei kiei im nett-eile wie Sie ten-e toten ’tete. mei- nt denenie seiten nein-dein eilte Ieise wies-ein eBist Reime we ; lage-tuned nun nistet-seiest ein in leis diieee Jenes-use ins-enden Bose-dessem indem Sie esqu ien ee nisti die ne Kindes-He inne Wem-i Heim nie »O isten-nisten Nie-te Wie-i keins-wen sie denke N- M indem m m use Zteiie ne ian denen time-He sonst- ee W ieitnngeeeesme iii et He evident-us des Verbrechen-Z und über — über Ihre Aussagen gelesen?« »Nun?« »Nun, er würde ohne Zweifel zur Polizei gegangen sein, um zu erklä ren, das; Jhr Bericht über die Erleb nisse jener Nacht in einem wesentli cjjen Punkte nicht —- nun, sagen wir nicht ganz vollständig gewesen sei. Den Sie haben meines Wissens der Kriminalbehökde gegenüber nichts davon erwähnt, baß Sie die Haus bexoohner erst alarinirten, nachdem Sie eine gewisse junge Dame aus die Straße geleitet hatten.« »Wenn ich es nicht gethan habe, werde ich vermuthlich keinen Anlaß dazu gehabt haben. Als ich die Dame hinausgeleitete, hatte ich selbstverständ lich noch keine Ahnung von dem an Martens oeriibten Verbrechen. Und meine —— meine privaten Angelegen heiten haben doch, wie ich denke, mit diesem Kriminalfall nicht das mindeste zu schossen.« »So ungefähr dachte auch ich, als ich daraus verzichten, Ihre unvoll ständige Aussage aus Grund meiner persönlichen Wahrnehmungen zu be richtigen. Jch nahm an, daß Sie ir gend eine Ursache hätten, den abend lichen Besuch nicht bekannt werden zu lassen, und ich beruhigte mich bei die ser Annahme umso leichter, als man doch nicht ohne den triftigsten Anlaß daraus verfällt, seine schöne und ele gante junge Dame mit einem im höch sten Grade brutalen und abscheuli chen Verbrechen in Verbindung zu bringen« » »und nun-" »Nun glaube ich allerdings einen solchen triftigen Anlaß zu haben.« »Herr Doktor!« ,,Wollen Sie mir etwas fagen?« »Ich nehme an, daß Sie sich der Be deutung und der Tragweite Jhrer Worte nicht bewußt sind. Denn im anderen Fall wäre unsere Untern ! sung mit diesem Augenblick zu Ende.« »Das würde ich lebhaft bedauern, allerdings mehr Jhretwegen als um meinetwillen. Denn es geschah keines wegs in meinem eigenen Jntresse, daß ich diese Unterredung suchte.« »Hatten Sie die freundliche Absicht, mich zu warnen?« i »Wenn ich eine solche Absicht gehabt hätte, würde ich dafür doch wohl kaum etwas anderes verdienen als Jhren Dant.« »Aber das alles ist doch heller Wahnsinn. Was konnte Sie denn nur mit einem so ungeheuerlichen Ver dacht gegen die junge Dame erfül len?" »Mein Verdacht entstand in dem Augenblick, als ich die junge Dame wiedersah.« Hollfelder fühlte mit Schrecken, wie die kalte, erbarmungslose Be harrlichleit dieses unheimlichen Men schen seine Widerstandstraft stückweise zerbrach, noch aber gab er es nicht tauf, die begonnene Komödie weiter Izusuielen »Sie hätten sie wieder sgeselien?'·« fragte er mit erheucheltem Unglauben. »Und wann, wenn ich fragen dars, wäre denn das gesche ben?« »Sie selbst waren ja zugegen, als ich ihr heute Abend vorgeftellt wurde.« »Wenn ich Ihnen nun versicherte, daß Sie sich im Jrrthum befinden, ; daß Fräulein v. Wehringien nicht die Dame ist, mit der Sie mich in jener Nicht gesehen haben?« »Dann würde ich die Unaufrichtig teii bedauern, mit der Sie meine gute Absicht lohnen. Denn ich irre mich niemals bei dem Wiedererkennen eis I nes Gesichts, und ich bin meiner Sache niemals sicherer gewese, als gerade in diesem Fall-« Angenommen oatz Sie rean par ten, was wäre damit für Ihre sonder bare Annahme bewiesen?« «Betviesen — nichts! Meine bis herige Auffassung würde überhaupt iaum eine Veränderung erfahren ha ben, wenn es nicht gerade die Komtes se Waldendorii gewesen wäre, als de ren vertraute Freundin und Hausge nossin mir Ihre Besucherin dargestellt wurde.« »Sie werden immer riithseihaiter. Oerr Doktor! Danach wäre es also im Grunde nicht Fräulein v. Wes-rin gen, sondern die Korntesse, gegen die sich Ihr Argwohn richtete« «Geiiatten Sie mir eine Gegensta ae. Seit wann iennen Sie die Kom teiiet« Seit dem heutiqen Abend.« Das dachte ich mir. Und ei ist nnr Ende soenia evabricheiniich das sie Sie isten in der ersten Stunde der Betanntsetsott iiver ihre Verdiiitnisse unterrichtet baden iollte.' »Dann iaq anetr teine IVeranlassung vor. Ader wenn Idee Andre-trennen dahin ru verstehen sind. das Sie die Dame iur eine itdentenerin oder der rietchen hatten ——'· Dorndronrete maQte eine ieiett ad« wirkende Gebärde Jiiette hegt nur ferner iie dar. M tann Ihnen ins Gegenter verrathen. site die Knentese einer der aitetten und anpre— irdenditen itipdeutirden itdeieiatnitten entnanrmt und das iie einer eilen kimeitri Ihren Ledeneunteruit aui durch-me imie Wette aue den essee nen Mittetn deitrertet ’tn dieiein Ist-ne iir see-ten me erdeendtttuteit intener nntr Ue Irrt-ehe eine-wen der-I »Und ne weidet-r andere-r zur-re « Weiten Sie · sie vean enticsutdnisen gWem m gute user Dirne rede denn-mirs de ers nd te ne Nile wem Meer rai- rri ter» We un Zinnen nee- tnnn tit. Hi im steinerne im irr-same seit Cur ers-esse dir-streitend- stierieseen es sen Gespenst-end Wen-deren Miste-it ens bildet, und daß man es siir noth wendig hält, sie aus das schärfste zu überwachen.« »Ich verstehe nicht. Jst sie viel leicht eine politische Agentin?« Dombrowsti zog die Schultern in die Höhe. »Sie fragen mehr, als ich zu beantworten vermag. Aber wag sie auch ist, sicher ist jedenfalls, daß sie sich nicht lediglich zu ihrem Vergnü gen hier in Berlin aushält, und daß sie nicht ohne den allertristigsten Grund ein Leben führt« wie es weder ihrer gesellschaftlichen Stellung, noch ihren Vermögensverhältnissen ent spricht.« »Sie kennen, wie es scheint, die Le bensführung der Dame ziemlich ge nau. Also müssen Sie doch wohl Ur sache haben, sich besonders siir sie zu interessiren.« »Es sind rein zufällige Umstände, die mich darüber unterrichtet haben, denn bis zu dem heutigen Abend hatte ich eine solche Ursache nicht« »Und seit dein heutigen Abend?« »Hm sich die Sachlage geändert. Der Fall Martens hat mit dem heuti gen Abend aufgehört, fiir mich nur das oberslächliche Interesse einer ge wöhnlichen Mordgeschichte zu haben.« »Jhre Jdeenverbindungen, Herr Doktor, sind mir so unverständlich daß ich Sie um allen Ernstes bit ten möchte, mir endlich zu sagen, was spie eigentlich mit dem allen beabsich tgen.« ! »Aber das liegt doch klar zu Ta ge. Ich beabsichtige, den Mörder des Otto Martens zu ermitteln und ihn, wenn es mir zweckmäßig erscheint, sei-s nen Richtern zu überliefern.« Jn einem Ton, der seine Empfin dungen fiir den Besucher laum noch verbarg, sagte Hollfelder: »Im Club hielt man Sie bisher für ein-en Pri oatgelehrten, nicht fiir einen Privat detekt·iv, Herr Doktor!« Der Pol-e zeigte sich nicht im min desten getränkt. »Und warum sollte ein Deteltiv, der seinen Beruf nur aus Liebhaherei betreibt, nicht ebensowohl den Namen eines Gelehrten verdie nen, wie jeder andere Forscher? Giebt es eine wichtiger und tiefgründigere Wissenschaft, als die Wissenschaft die sich mit dem Studium der Menschen seele beschäftigt? Und ihr kann man, wie ich denke, auch auf andere Weise diene-n, als damit, daß man in Bi bliotheken herumstöbert, um aus neunundneunzig schon geschriebenen Büchern ein hundertstes zusammenzu flicken.« ,,Ueber die Auffassung Jhres Le bensberufs und über Jhre besonderen Liebhaberin möchte ich jetzt nicht mit Ihnen distutiren. Was mich inte ressirt, sind lediglich die Gründe, die Sie bestimmen, gerade diesem Fall Ihre Aufmsertsamkeit zu widmen. Er scheint mir nämlich durchaus nicht da nach angethan, dem Psychologen eine nennenswerthe Ausbeute zu liefern.« »Sie verzeihen, wenn ich darüber anderer Ansicht bin· Jch kann sogar versicheru, daß mich nie eine Aufgabe stärker gereizt hat als die, deren Lö sung ich mir hier vorgesetzt habe.« »Trotz der moralischen Qualitäten des Ermordeten? Nach allem, was bis ietzt über ihn bekannt geworden ist, will es mir fiir meine Person bei nahe scheinen, als ob der, der ihn be seitigte, der menschlichen Gesellschaft einen größeren Dienst erwiesen hat, als der, den es eine würdige Aufgabe dünkt, als freiwilliger Handlunger der Polizei nach seinem Mörder zu fahnden.'« »Sie mißt-erstehen meine Beweg gründe durchaus. Außerdem gehen unsere Ansichten weit auseinander Jch bin im. Gegensatz zu Jhnen der Ueberzeugung, daß jeder, der sich im Interesse der Wahrheit bemüht, da mit zugleich der menschlichen Gesell schaft dient. Aber ich bin gleich Ih nen der Meinung, daß wir das Motiv meiner Handlunasweise aus sich be ruhen lassen tönnen. Genug, daß Sie ietzt über meine Absichten unter richtet sind. Sie betrachten mich des wegen, wie ich hasse. nicht ais Ihren Feind.« »Wie täme ich dazu? Auch ich heae den lebhaften Wunsch. das Dunkel ge lichtet zu sehen, das über diesem Mor de liegt.« »Es sreut mich aufrichtig, Sie so sprechen eu hören. denn wenn ee Its nen mit Ihrem Wunsche Erntt ist tiinnen Sie mir unmöglich Ihre tin terstiiiunn versenen.« »Macht-i Sie sich nach dieser Rich tunq bin teine definttngem Derr Dritte-! Wenn ich irnend etwas zur Nusiiiiruna ueiteagen tönnte. wiirde ich es edensaile vor.eieden. den beru senen rinnen der itsientlichen Ordi nie-m meine Kenntniss tu otienlmren. und ich hätte ee. wie Sie sitt deuten können. längst nett-ein« , Jutietuldinen Sie. wenn ich Zte darauf ausmeetsnm mache. das doch ein weienttikttee itneeetchied Mieter ewtttden dieien berufenen Des-Innere dee viteutttchen Ordnuna und ·ntr. Billet jene Sie der Pollen oder dem Unteriurtuaaertsteter mindesten, sie damit meinst der tieeitetten Seite-it tiedteit veeieaektepen ist-e die Oe Wpe etc-et ee weder eine jittntt neQ eilt Rest der Meilen-m Zeiss wenn ee eine Meine-I erwe «sn kostet ese »Sie en jener stinkt seine idem seid-id- deesete. eettede m ds pinltste Retxvensezttett mit-it ertNet wert-n Musen- pot dem iteeterimt UMUWM Neskekeikdtii ideale-ten its-te den sitt-ten der sie nieder-reinste hat« tote jeder Me, swi tie its-e teth Isd Weit-et giesettentst Wer nd tede di te um Unterschied DIE-ers Die »He denn nicht eben erklärt, daß Sie aus freien Stücken gewissermaßen die Rolle eines zweiten Untersuchungsrichters Liber nommen haben?« ,,Rur mit der Maßgabe, daß es ganz in mein Belieben gestellt bleibt, welchen Gebrauch ich oon dem Ergeb niß meiner Nachforschungen mache. Die erwähnte junge Dame zum Bei spiel würde ein für allemal aus mei nen Berechnungen ausgeschaltet sein, sobald ich die Ueberzeugung gewon-· nen Hätte, daß sie mit dem an Otto Mariens beaanaenen Verbrechen nichts zu schaffen hat.« »Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß es nicht der Fall ist.« »Ihr Wort in Ehren, Herr Holl selber, aber als gebildeter Mann wis sen Sie so gut wie ich, daß es eine sehr schlechte wissenschaftliche Metho de wäre, die sich an Stelle überzeu gender Beweise mit den Versicherun aen alaubwiirdiger Personen beanii aen würde. Auch der Glaubwürdig ste ist dem Jrrtbum unterworfen.« ,,Soll das etwa heißen, daß Sie von mir oerlanaen, ich solle —« Donibrowsti ließ ihn nicht ausre den. ,,«JJtis3verste-hen Sie mich nicht! Ihr Ehrenwort ist mir Bürgschast ge nug, wenn es zur Bekräftigung von Thntsnelien eingesetzt wird. hinsichtlich deren jede Möglichkeit einer Selbst täuschung aus Ihrer Seite ausge schlossen ist. Nur in Bezug aus bloße Vermuthungen kann es mir die Stelle des Beweises nicht ersetzen. Sagen Sie mir, was Fräulein v. Wehringen in diesem Hause tu thun hatte, wo sie sich von dem Augenblick ihres Ein tritts bis zu ihrem Fortgehen ausge halten hat, und der Gegenstand ist da mit zwischen uns endgültig erledigt.« Jn dem überreizten Zustande sei ner Nerven, der von völliger Er schöpfung nicht mehr weit entfernt war, konnte Hollfelder siir einen Au genblick die Frage in Erwägung zie hen, ob es nicht am besten sein würde, diesem unerbittlichen Menschen alles zu offenbaren. Wenigstens würde er dann Ruhe haben vor seinen mar ternden Fragen — und am Ende war Donibrowski doch bis zu dieser Stun de in seinen Augen ein anständiger Mensch gewesen. Aber als er jetzt den unschliifsia zu Boden gesenkten Blick wieder zu dem sahlen Gesicht des Po len erhob, als er diese gleichmiithi-» gen Züge sah, die wie eine undurch-’ sichtige Maske alles verbargen, was» isich im Innern vollzog, als er dem matten Blick der verschleierten Au ! gen begegnete. war die schwachtniithi ;ge Anwandlung auch schon wieder voriiber. Rein, diesem Menschen durfte er Margot nicht auf Gnade oder Ungnade überliefernt Es konnte H vielmehr einzig seine Ausgabe sein, sie gegen ihn zu vertheidigen. »Ich bestreite Ihnen jedes Recht zu derartigen Fragen«, erwiderte er kalt, »und ich werde selbstverständlich nicht daraus antworten.« »Auch nicht, wenn ich sie einschrän ke und mich statt der erbetenen Aus tunst mit einer einzigen Erklärung begnüge?« »Und das wäre?« i »Es wäre die Entartung daßFram lein v. Wehringen hier mit niemand zu schaffen hatte als mit Jhnen.« Wieder war Hollselder im Zweifel über die Erwiderung die er geben sollte. Vielleicht erwies er Margot einen unschätzbaren Dienst, wenn er die Frage besahte, und diese Gewiß heit hätte ihn möglicherweise be stimmt, sein Wort siir eine bewußte Unwahrheit zu verpfänden Dann aber dachte er daran disk er sie ja auch durch eine solche Bes: iung bloß stellen würde, und diese Ertenntniß machte seiner Ungewißheit ein Ende-« »Ich verweigere Ihnen diese Er-J llärung wie jede andere, die Sie in Bezug aus Fräulein v. Wehringen von mir verlangen, und ich ersuche Sie nunmehr auf das bestimmteste, dies ebenso unsinnige als fiir mich in hohem Maße beleidigende Vethr zu beenden.« »Ganz wie Sie wollen. Ich glaube mit meinem heutigen Besuch allen Rücksichten Rechnung getragen iu ha ben, die ich sehnen in Anbetracht unse rer bisherigen Beriebungen schuldig war. Es wäre mir lieb gewesen Sies aus meiner Seite iu haben. aber ichs mußte natürlich von rornherein mit; der Möglichkeit rechnen. daß es an dere sein könnte Wenn dem Fräu- ( iein o Webringen in der Folge eu meinem Bedauern irgendwelche tin-· « aelegenbeiten erwachsen sollten so bit »F te ich Sie. sich unserer heuting Unsz terreduna iu erinnerte und die Ver-s antwortlichteit dsrt m suchen wo sie wirklich tsnegt " ! Er war iusiesranden und hatte Ie gonnen, seinen Uebeerck anzuziebem Auch Hollfelder hatte sich aus sei nem Sessel erhoben· aber er unterließ es, dem Befucher seine Hilfe anzubie ten. Die unveräiillte Drohung in Dombrowslis letzten Worten beschäf iiate alle seine Gedanken. Er zwei felte nicht, daß es diesem Mann-e Ernst sei mit dem, was er sagte, und wenn er auch fein Verhalten ihm aegenüber nicht bereiten konnte, zermarterte er ldoch sein Gehirn, um vielleicht noch Iikn letzten Augenblick ein Austunfts mittel zu finden, das jenen anderen Sinnes machen konnte. Plötzlich kam ihm eine Eingebung, der er ohne viel Ueberleguna folate. »Noch ein Wort, Herr Doktor! Wis sen Sie etwas Näheres über die Per son des Fräuleins v. Wehringen?« ,,Bis jetzt — nein!« »So lassen Sie mich Ihnen sagen, wer sie ist. Sie ist die Stieftochter des Oberstlieutenants Arnftorf, ein ggnd feiner Frau aus deren erster e.« Die Erössnung schien ihre Wir kung aus Dombrowski nicht zu ver srgen. Er war sichtlich betroffen, und jmit einem Anslug von Unglauben wiederholte er: ,,Unseres Oberstlieu tenantsi Sind Sie dessen wirklich sicher?« ,,Verlassen Sie sich daraqu Jch kann Ihnen noch mehr sagen. Fräu lein Margot v. Wehringen ist in dem selben Pensionat erzogen worden, in dem sich die Komtesse Waldendorff längere Zeit zur Vervollständigung ihrer Sprachtenntnisse aushielt. Dort hat sich das Freundschastsverhältniß zwischen den beiden Damen ange knüpft, ein Verhältnis;, dessen beson derer Charakter schon dadurch be stimmt wird, daß die Gräsin eine Rei he von Jahren älter iit als Fräulein Margot. Jch weiß diese Dinge aus dein eigenen Munde der Gräsin, und ich kann danach wohl annehmen, daß Sie sich über die Beziehungen der bei den Darnen zueinander, in denen ganz und gar nichts Ungewöhnliches und Geheimnißvolles ist, nicht weiter den Kon zerbrechen.« Eigentlich wußte er kaum, weshalb er dem Polen das erzählte, denn Dombrowski hatte ja mit keiner Silbe angedeutet, daß ihm die Beziehungen der Komtesse zu ihrer Freundin oder Gesellschafterin geheimniszvoll erschie nen. Um die schmalen Lippen des Dok tors zuckte es denn auch flüchtig wie ein sarkastisches Lächeln. »Ich danke Ihnen siir die Austlärung Es ist ja möglich, daß meine weiteren Nach Lorschungen dadurch erleichtert wer .en.« ,,Jhre weiteren Nachsorschungen? Sie haben also die Absicht, Fräulein v. Wehringen zu behelligen, auch ietzt noch nicht ausgegeben —- jetzt, nach dem ich Jhnen gesagt habe, wer sie ist?« lFortsetzung folgt.) W Der Zuckertrust hat jedenfalls eine eigentümliche Auffassung von seiner Bestimmung, die doch nur darin be stehen kann, den Leuten das Leben zu versüßen. Il- II I England hat seinen ties gesunkenen Mut durch eine gewaltige Flottew parade wieder ausgesrischt. Nun aber »sei ruhig, bleibe ruhig mein Kindl« s- ie se Das Leid stellt sich beim Kommen vor, das Glück beim Gehen. Il- III si· Zwei Dinge sind’s, die alle Kunst Des Menschseins in sich schließen: Entsagen können starken Sinns Und rechten Spian genießen. is si· John D. Rockeseller sammelt alle Zeitungsausschnitte, die sich aus seine Person beziehen. Er wird sie vielleicht zu einem Riesen - Beschwer debuch binden lassen. It sit II Den bei dem Löschen eines Bran des in New Yort ekschöpsten Feuer wehrlenten wurde aus dem benachbar ten Rockesellerschen Hause warmer Kassee verabreicht. Das war sehe schön und menschenfreundlich bietet aber hoffentlich leinen Anlaß zur Er höhung deo Petroleumpeeises. I I If Dem Beispiele andeeee Großstädle solaend. beschloß der Maaiitknt Mun chen. ein Stadtschuldbuch einsusiidrem Wie nian hört. muss ein solches Buch eigene angesertint werden, da Ge schäftsbücher in der nötigen Dicke nir gendi vor-ging sind J- Gib-. —-s---s- W--v OIII IX OM Ins-' seh It mi- n- m traut-W muw sit Im Its s Id- IWIMI I- Imhm m- hss sit s- Mo tu fis-b —- Mu MW dm sm- ma im »O M