Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, June 10, 1909, Image 2

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    Was die Nacht verbarg.
Roman von E. P Oppenheim
l2. Fortfetzungf
»Nicht die geringften«, bestätigte
Hollfelder. »Ich mag ihm etwa ein
blitzend Mal auf der Treppe begegnet
fein, und wir griifzten ung, tvie en
unter Leuten Brauch ift, die im näm
lichen Haufe wohnen. Jn! übrigen
war mir der Mann nicht nur gleich
giiltia, fondern beinahe wider-nör
tig.«
»Sie empfingen alfo jene fand-erba
re Botschaft am Telephon, die Bot
fchaft, baß Mariens zur Erledigung
einer wichtigen Angelegenteit im
Savoh Hotel erwartet werde, nnd
Sie waren liebenswürdig genug, den;
unter den ohwaltsenden llmftiinden
niindeftens ungewöhnlichen Auftrag
zu iibernehmen.«
»Eine Liebenotviirdigteit, die in
der That wohl nicht ieder gehabt ha
ben ivttrde",« warf Dornbromsti in
feiner müden Wetfe ein, während fein
gelbes Geficht undurchdringlich blieb
wie zuvor, »Hu-nat da die Ausfüh
rung mit fo erheblichen Unbequein
lichleiten verknüpft war."
,,i.vewin", fuhr der Unermiemenani
fort. ,,i7ine llnbeqiieiiilichteit mufz es
immerhin genannt werden, wenn man
en nachtschlafender Zeit mit derarti
gen Dingen behelligt wird.«
»Sie vergessen, Herr Oherstliesites
nant, dafk Herr Hollfelder die Ver
pflichtsung fühlte, seine Lieben-zwin,
digteit so weit zu treiben. dafz er so
gar feine Nachtrnhe opferte, um die
Heimtehr des ihm so wenig sympathi
lchen Menschen abzuwarten, lediglich
aus Besoraiiis;, dasz Martene den für
ihn so wichtigen Zeittel in seinem ver
muthlich angeheitekten Zustande iiher
sehen könnte. Habe ich da nicht recht,
wenn ich sage, dafz nicht jeder solch-.
litefälligteit an den Tag gelegt haben
würdet«
Arnstorf schwieg ein paar Sekun
den lang und fah den Sprechenden
mit eigenthiimlich sorfchendem Blick
an, wie wenn er durch irgend etwas
in feinen Worten stutzig gemacht wor
den wäre. Da aber Doinbrowoti fort
fuhr, feine nervösen Finger zu be
trachten und im übrigen eher gelang
weilt als intereffiri aussah, sprach er,
ohne auf den Einwurf zu erwidern,
in seinem vorigen Tone weiter: »Sie
gingen also nach Verlauf einigerStuns
vden nochmals hinauf, lieber Hollfel«
der, um sich zu überzeugen, ob Mar
iens inzwischen nach Haufe gekommen
sei, und da fanden Sie denn den
Todten in seinem Blute. Unmittelbar
vcr der Thilr seiner Wohnung war er
das Opfer eines Mörder-z geworden«
»Eine- Menschecn der aller Wahr
fchelnlichteit nach iuoor in dieser
Wohnung gewesen »war«, fügte Dom
browsti hinzu. »Es bleibt taurn eine
andere Annahme übrig, denn der Zetsl
tel des Herrn hollfelder wurde iveits
oon der Thilr entfernt im Innern der.
Wohnung gefunden. Nur ein Eintre
tender oder Hinansgehender«tonnte ihn
auf solche Weile verschleppt haben, en«
wäre denn. daß irgendwelche überna
niktichm Mächte ihre Hand im Spiel-l
oelradt hötten.« s
Der Oberstlieutenant wollte int
warten, aber er wurde durch den lim
stand daran verhindert, das; densel
der. nachdem er einen Blick aus seine
C«!cisckieniitir geworfen. plötzlich aus
stand nnd in hastian Worten erlliirte,
durch eine Verabredung liuin Ausbrucli
gezwungen zu sein« Seine Blässe und
seine nervöse Unruhe hätten in diese-n
Moment auch einein oberflächlichen
Beobachter ausfallen iniissen, nnd es
war etwas ivie berle. iast väterli
cbe Besoranisi in dein Blick, den der
Okerstlieutenant aui seinem Gelicht
ruhen liest.
«Jtire Verabredung wird Sie boi
ientlich nicht hindern, sich iriilkzeitia
schlafen iu leaen, lieber junaer
· reund«. saate er lindischen Ernst und
cherin »Ich alaiilie beinahe. dass
Sie sich in der leyten Zeit ein bißchen
zu viel zuaeiniittiet tialsen in der
Arbeit und vielleicht auch in der Zer«
strruuna. Ein paar Miitite ordent i
lichem aesnnden Schlaiee sind iioitiz
immer das beste Mittel aeivesen. dies
feitiirie Ordnniia wieder tierinstel E
eins i
lIr schüttelte ibin trastia die id.iiid."
und dainau snlate ieineni Beispiel.
« Donibronseii aber liatte iiiii erba
isesi nnd war in einein anderen Iiicti
artreien. naeb ehe Hollielder lich in
idin batte wenden tönnen
Vieries Kapitel
Sobald siit die Time tnnter dein
Nortaetieriden aeicdlisilen nam. tenrte
Domitian-sit an den litw iiiriiit nnd
nnd-in anye ein Wart in iisreitren iei
rien Weisen Was wieder eiii
Iiir die Dauer eiiiiaer Minuten
denkt-te iceted Sitz-deinen iiisrttien
den dieen fsann iisaiidie iiiti der
Oderstlieiiteiiaiit iisii iseiireiie ikintt
als ed tonti ieiiie «an Hi iii »in-in
Otto-Ni- ,J«.ts isiiii iiiitit Herbei-Tei
iäcisee Teller Mit J-» Jiiieii sind
Ves"irriiiii.ieii s kiiilihns »si
iiitiriei isten-mai ---.i sei-» rsesisxii
det fassen Jan iesi niitis Juki sei
Iiids verliwi irtii kanns-n cis-Ha N
Neidern Miiiiiiei » wes-Hi srii »
Jsithid Beim-Ura· Nimm-in
THIS c·kiliiiie.iitiiiiit «
»Mir-sie iriie via. ,- « » renne
daraus-ahnen cis-« se mai
Argwohn gegen unseren Freund Holl
el er."
,Ich erinnere mich nicht, derarti
ges geäußert zu haben. Aber es würde
mich allerdings kaum in Erstaunen
seyen, einein solchen Argwohn zu be
gegnen.'«
»Das läust im Grunde so ziemlich
»aus dasselbe hinaus, und ich gestehe,
daß es mich sehr peinlich berührt. iiin
Mann wie Hallselder sollte doch wahr
kirih geqen jeden Verdacht geschützt
e n.«
»Wenn er es in diesem Fall nicht
ist, so darf er niemand dasiir verant
wortlich machen als sich selbst.«
»Wie soll ich das verstehen s«
»Sie werden mir zugeben, das-i sein
Benehmen in jener tlllacht ein recht
sonderbare-z gewesen ist von den
Sonderb.1rteiien seines späteren Be
nehmen-, ganz zu schweigen. Es ist
eine merkwürdige Reihe boii Zufäl
ligleiten, die da ihr Spiel mit ihm
getrieben haben. itriininalisten aber
haben nun einmal die iible Gewohn
heit, solchen Zusälligteiteir nainent
lich wenn sie sich in rasctser Folge bän
sen, ein start ausgeprägtes Miß
trauen eiitgegengubringen.«
»Aber angenommen selbst, es wLire
etwas Verechtigtee in beni, was Sie
da sagen, ein Verdacht gegen Holl
selder könnte schon deshalb nicht aus
tominen, weil siir die Annahme sei
ner Betheiligung an dem Verbrechen
auch nicht lrser leiseste Schatten eine-:
Beweggrundes ins Feld gesiihrt wer
den könnte. Dieser Marteite war
ihm nicht mehr und nicht weniger als
ein gleichgültiger Fremde-. lfr kann
te ihn nur von flüchtigen Begegnuns
gen aus der Treppe her. Sie hörten
es sa soeben aus seinem eigenen
Munde.« «
»So sagte er -- ja. lfr sagte aber
auch, daß ihm der Mann höchst wi
derwärtig gewesen sei.«
Der Oberstlieutenant lächelte. »Und
weil er ihm ebenso widerwärtig war,
wie er es wahrscheinlich auch Ihnen
nnd mir gewesen sein wiiroe, darum
sinden Sie es nun ganz natürlich, has
er ihn umgebracht hat«-«
»Nein. Jch betone, daß ich bis-« zu
diesem Augenblick siir meine Person
teinen Verdacht gegen Herrn Oollseli
der ausgesprochen habe. Aber weni:
ich Gründe siir einen solchen Verdacht
hätte, wiirde ed mich taum beirren,
daß, wie Sie sagen, auch nicht der
Schatten eines Motive vorhanden zu
sein scheint. Was wissen wir denn
schließlsch ooii nein Jnnenleben selbst
unserer besten Freunde? Wir wür
den osi genug bestürzt sein, wenn sich
uns ossesnbarte, in wie gewaltigen
Jrrthiimerii wir uns bei ihrer Be
urtheilung beiregten·«
Arnstors strich seinen grauen
Schnurrbart. »Für die Mehrzahl
der Menschen mag das vielleicht u
tressen", sagte er, »aber gerade siir
Hollselder möchte ich es nicht gelten
lassen. Er ist tein Geheimnisikröinen
Leute oon seinem Temperament pfle
gen ini Gegentlieil ihr Here nur zu
leicht ans ider Zunge zu teaaen.«
»Was doch wohl nicht ausschließt,
daß auch sie ilite Geiseimnisse haben
töniien. Gerade mit Leuten, bei de
nen wir am wenigsten daraus aesasit
waren, erleben ioir zuweilen die wun
derbarsten Dinge. Ein Leben ohne
Fehl und Malel, ohne Thorlpiten
oder gelegentliche Verstöße aran Ge
sey und Recht ist ein Luxus, den sich
am Ende doch nur sehr wenige Sterb
liche leisten können.«
Der Oberstlientenant firirte ihn
init einein sehr ernste-n Blick »Sie
halten also den Mann. von dein ioir
reden. iii der That eines Verbrechen
siir söhia’t«
»Meine Worte waren nicht ledig
lich aus Deren Oollselder aeiniinzt,
sondern ich sprach ganz allgemein.
Täuschen nsir uno doch nicht über uns
selbst, verelzrter Herr Ohersilieiiies
nantt Geivisi sind ivir alle durchaus
berechtigt, nno silr elireniveritie Män
ner in halten. nnd doch isi onch
iinr einer von niio aani sicher, dosi
er nicht unter dein Zwang irgendwel
cher ilnistiinde etwas linin tüniile.
ioao die ösientliche Meinung oder bei
Vnchstiibe des Gesenee nie ein Vei
lirecheii bei-Linien iniiideni Mir ein
Pharisäer tönnte diese Frone oeinei
nen. Wenn wir oder loiai unserer
selbst so wenig sitt-ei sind, wie toiin
ten ivir da irgendwelche Viiriiitiasi
sili einen anderen iideineiisnen non
dessen ftniienleden ioir iintiio oder to
.nit wie iiietiie missen t«
.«"c«ons.tsioii«s)ti iii etseii eiii iiiivei
:-esserliitiei Steisiiler·. iveiii Denn-«
ein. dein die Wen-ums dee Gespenst-H
ein wenig iseintich in iein sltnen ;
Dei Pole iidiiltelic den skspi »Diese ;
iien Sie iiiiiti Weder einen äseniid deis
i
Wahrheit Fett iseiise iinii ersinn- dies
dein-einen Listen Feind die sei .ie I
i’isseiitt;w silen nii-in.,ieiietssneii ise
teiintiiiiien iius ««-e-ii Weie iii Mien;
siiitieii XIi iictieis Ho »Hm-s- ie: -
iiui .i-:i unseren «i-’e-s-iii-iieiki.ise» H
nicht eininit einen Dienii Zum Hi «
isie no w itoiien Juni-Nu winkt-.
ils-i um« thiiesi i-» idien Reis-in
nnd Litziisiiitien tseiiiliiesieii Wir
,«.sltien ais-i eitel-seist Haus-in ’i
Hieb-let nan sei-enden in isciiieden
Eint-ein mi diese tsssii --..« —.ien isi
Jpemiq tieiiutien itsisi Bei sii v»
wahre Menschenfreund, der alles ver
tuscht und beschönigt, sondern der sich
freitstschassen bemiiht, alles zu begrei
e!1.«
Der Clubdiener näherte sich den
Herren. um zu melden, daß der
Oberstlieutenant am Fernsprecher ge
wünscht werde.
Arnstors stand sofort aus, um dem
Rufe Folge zu leisten.
Als er außer Hörweite war, riiclte
der Bildhauer näher zu Dornbrowoti
heran und sagte, indem er feine Stirn
me bis zu leisem Flüstern dann-ste
,,»m Vertrauen, lieber Doktor: Sie
haben etwas ganz Bestimmtes gegen
Hollsekder? Ich meine, etwas Be
stimmte-o in Bezug aus diese geheim
ukßvolle Geschichte?«
Der Pole, der sich eben eine Ciriak
rette angezündet hatte, blickte eine
kleine Weile, wie in Gedanken verlo
ren, ihrem Rauche nach, bevor er in
seiner ruhigen, matten Weise erwider
te: «Welchen Werth könnte es siir Sie
haben, das zu erfahren? Seien Sie
versichert, das; ich non Herrn hollsels
der nicht schlecht-er denke, als Sie oder
als irgend einer seiner Freunde.«
Aber der wiszbegierige Künstler-, der»
unter Umständen von großer Beharr
lichteit sein konnte, war durch diese
Antwort nicht kesriedigt »Warum
wollen Sie mir ausweichen, Doktor?
Was Sie mir sagen, bleibt doch
selbstverständlich ganz unter unt-· Ob
usohl ich, nicht die Ehre habe, mich sei
nen Freund im eigentlichen Sinne
nennen zu dürsen, hege ich doch die
herzlichste Zuneiguna stir Hsollselder.
und Sie würden mir darum einen
wirklichen Dienst erweisen. soenn Sie
tdiese Unruhe von mir nehmen könn
cn.«
»Aber Sie beunruhiaen sich in der
That ohne jeden Grund. Meine ori
vate Meinung ist siir den genannten
Herrn und siir seine weiteren Schick
sale ohne Belang.«
,,llmsoweniger sollten Sie mit die
ser Jbrer privaten Meinung hinter
dem Berge halten, nachdem ich Sie
meiner unbedingten Verschwiegenheit
versichert habe.«
Tvnibrowsti runzelte leicht die
Stirn. Da er aber wohl einsehen
mochte, das; es unmöglich sein witt
de, den hartnäckigen Frager loszu
werden, sagte er: »Nun denn, da Sie
es durchaus wissen wollen: ich vermu
tbe, daß Herr Hollselder weder uns
noch den Behörden alles niitgetheilt
hat, was er über jene nächtliche Vor
gänge in seinem Hause iveisr.«
Der Bildhauer, der vor deniSchars
sinn dez Doktors ossenbar einen ge
waltigen Resvelt hatte, machte ein
höchst berdutztes Gesicht. »Sie glau
ben, er hätte etwas verschwiegen —
etwas, das geeignet wäre, zur Enk
drekung des Thittero zu siihren2 Aber
warum hätte er das thun sollen- Es
gäbe dasiir doch teine andere Erklä
rung als die, das-, er selbst in irgend
einer Weise betheiligt wäre.«
.,Schlieszlich ließe sich doch auch noch
eine andere Erklärung djsiir finden-«
»Eine anderes-« fragte der Bild
hauer verständnißlos. »Welche denn?«
»Die zum Beispiel, dasr er den
Wunsch hätte, jemand zu schonen.«
»Ah! Daran hatte ich freilich nicht
gedacht. Aber die Verantwortung, die
er damit aus sich genommen hätte,
bliebe siir ihn doch immer eine ver
wiinschk ernsthaste Sache-K
,,L7-ine tetir ernsthaite Sache —- das
ist allerdings auch meine Meinung,
Herr Hainniil«
Ihr Gespräch wurde durch die
Rückkehr des Oberstlieiitenantö un
terbrochen, der all seine gewöhnliche
Heiterkeit einaebiiszt zu haben schien
ifinkd seiir ernst, ia beliimmert ans
a .
»Sie niiissen niich sür die verabre
dete Billardpartie eiitschuldiaen, lieber
Hainau", sagte er hastig. »Ich werde
soeben abgerusen Der mich da am
Telephon in sprechen wünschte, ivar
tein anderer als unser Freund holl
ielder Er hat mich aebeten. ihn so
aleich zu besuchen. Ich tonnte ihm
das umsoweniger abschlagen, als ich
fürchte. dasi es iiiit seiner Gesundheit
in der That nicht Juni besten bestellt
ist. Vielleicht habe ich das Veraniis
nen, die bereen am Abend liier wie
deriuselien?«
Er verabschiedete sich eilia nnd
verlieh das Rauchiiminer. Gleichzei
tia trat eines der anderen Clubinits
alieder in Hainau iiin ilin ,iiir Theil-—
iialiine an einer Billardinirtie einen-l
laden. J
Doinliroirsti tilletd allein »iniilck.;
nnd iiideiii er wieder seine nniqereit.»
iierviilen Hände uui diie Knie iciltete.
blickte er iiiie in tiefen Mediiiileii un
irernkindt ans den leeren may dei
Oberlt«ieiiteii.inte.
Zunstedlieivitel
its usnrde Llrusturt schmer. seine
heitere itutseianiieiitieit m betont-ein
eile er lich niii Heini Dotiielder allein
tat-. Dier. iiso siiti Heini teeneii
sionnn iiuierlesien tsraintne trat die
eiiitireiteiide Behinderung eiti deut
listi in Tiere die ten der Mordnittn
in ieineiii Wesen und iii leineui Miit
les-sen eiii.ieteeieii wir Die tiiile
’ Wie teiner IMinnen und die bunt
lett Eskslteii iitt«ee des Nin-u UN
itini div- ’.It:ietekseii ein« Hinweian
ten nisd eii iuitie nnd .ii««eitele de
iiiiidki Ji sesiseiri Weint-i
Ostia erste nai- Øet T’«-rti(ileste
nsiit tdeit irrt-den er Des-ne liiieie
und Nerli-b dte Niiid iteiihttleli Tut
se n te »St- ir in ii iFenster .iiii.i nnd
ist-Je Ntiieiik xest ist«-en -ii«"
tiiie ei »Juki-Jud ausrei- Te
mutet-ei »in-Um I-:e nd Euer l su
nun rasten Dei »Ist-en Esr ils-Jene
Osue essieii tI eltost verktiiæstt dri
Sie aufthauen müssen? Wer hat denn
hier bei diefer Temperatur fo fiirehs
terlich eingeheiet?«
,,Jch!« erwiderte Heini und ftarr
te auf die Flamme, die im Rat-tin
prasselte. »Mieh fror.« Und ehe
Arnftorf etwas hatte ercvidern tön
nen, trat Heini dicht an ihn her-n
und rannte ihm zu· »Haben Sie den
Mann gesehen — draußen auf der
Treppe?«
,,Nee. Was für ’!·.en Mann denn?«
Hollfelder zuette die Achseln und
starrte wieder in das Feuer. »Wenn
Sie ihn nicht gefehen haben, verbirgt
er sich. Jch werde überwacht.«
»Höre« Sie mal —-«
»Ich werde iiberwacht!« beharrte
Heini nnd preßte trampfhjft die
Handflächen aneinander. »Der Mann
ift mir ein paar Straßen weit nach
gegangen bis in das Haus Hier.«
Der Oberftlieutenant iachtr. »Ja,
lieber Freund, und wenn zum Bei
:fpiel ich hier wohnte, wäre er mir
»nachgegangen«, meinte er. »Er wird
sehen hier zu thun h.1ben.·'
Dein-, gab keine Antwort. Schwei
end ging er zum Ofen und ftieh den
Zeuerhaten heftig in die Flamme
Der alte Offizier trat zu ihm und
legte ihm feine Hand auf den Arm.
»Nun tamcnen Sie, lieber Freund,
und reden Sie vernünftig iiber die
Sache. Das sind doch nur Einbil
dungen, Hollfelderi Kommen Sie,
wir wollen « — ia, Himmel, das
habe ich ja ganz vergessen.« Er ging
sum Tisch und nahm ein Pastet, das
er bei seinem Kommen dort nieder
gelegt hatte. Hastig löste er den
Bindfaden. »Sehen Sie, Sie sahen
so verhungert aus, als Sie in den
lslub kamen«, meinte er. »Da habe
rch Ihnen was juni Essen mitge
bracht. Auch 'nen guten Tropfeni
zum tstachgieszen So, aeben Sie mass
ein paar Gläser her -- ich habe auch»
Dnrs .«
Er brachte Kuchen zum Vorschein«
an dem eine ganze Familie sich hätte
satt essen tönnen, und zwei langhal
sige Flaschen
Heian muszte wider Willen lachen
und brachte gehorsam zwei Gläser-;
Der Oberstlientenant schentte ein und»
zwang Hollfelder ohne Erbarmen, eins
Stiict stachen nach dem anderen zu
nehmen. Er selbst afj mit dem fsesten
Appetit, und er fah mit heimlichein
Vergnügen dafj es auch being, der in
der That an diesem Tage noch seinen
Bissen hatte geniesjen können, schliefe
lich doch recht gut schmeckte. Der vor
treffliche Burgunder ver-fehlte seine
Wirkung auch nicht; wie neue Lebens
lraft fühlte Heini es durch seine
Adern rinnen, und es gelang ihm, den
lähmenden Druck abzuschiitteln der
ans ihm gelegen hatte.
»Herr Oberstliseutenant«, sagte er
und ergriff über den Tisch weg die
Hand des Freundes, »Sie sind der be
ste Mensch, der mir je begegnet ist. Ich
glaube wirtlich, das-, ich nahe daran
war, den Verstand ju verlieren.«
Arnstors umfing seine Hand mit
sestem Druck, lachte aber dabei, ,,Ng,
na!« meinte er, »So schnell geht das
nicht, lieber Freund. Ich halte Sie
soweit siir geistig ganz normal. Sein
bißchen Nervosität hat jg heute schliesj
tich jeder von uns Großstädtern
Na also, und nun reden Sie. Sie
haben mich doch jedenfalls hergeru
sen, um mir eine Generalbeichte oder
so was ähnliches abzulegen. So, jejjt
giesjen wir uns noch ein Gläschen ein,
und dann schießen Sie los.«
Dein-i lehnte sich in seinen Stuhl
gutüct Sein Gesicht trug jetzt wie
der einen diisteren Ausdruck
»Es ist es handelt sich um Mar
ten", sagte er abgebrochen »Ich km
be etwas verschwiegen Meine Aus
sage war nicht ganz wahrheitsgemiiß·
Das heißt, sie enthielt nicht die volle
Wahrheit Die Folge davon ist, das-,
ich selbst in den Verdacht kommen
sann, etwas mit dem Morde in schaf
fen zu haben."
Derdberstlieutenant war sehr ernsH
Fest sah er Heini in die Augen« »Was»
haben Sie oerschioiegen?« fragte er!
sur-j. !
Heini gab nicht soglelch Antwort.
Unruhig stand er aus. ging ein oaarl
Mal im Zimmer aus und nieder nnd
blieb schließlich am Schreibtisch ste
hen. »Es war jemand hier im Hause
-— in jener «sir1cht«· sagte er, nnd man
merkte es ihm an, wie er sich jedes
Wort erbringen mirs-te. Jemand der
ein Interesse an Martens hatte. Je
mand. der oben in seiner Wohnung
war oben war, während das Ver
brechen oeriidt tonrde.«
Music-f bedeckte das umso- mu
» der matt Vom Ofen tmn eine im
» »New-e bis-. »Warum davon Sie
; das stimmten-P fragte ek.
I .Mil - weil es etm iuum Dame
» wsn und weil M tin Mut dia.« ,
Do Mo der Ddekimemmant tu
um sind mit dem das Wü- und
ais-um tief auf· III-a - eim usw
Das-Ists hats ek. und Mai Im
dgmn must Miso-n Musen man-h
.J0 sod- veinw most Mmkm »
womit Umäms Nt mit is-«
u kam Rats-IT nun-du« ins
do um. Jana im um mM UII
nat dank Mqu um du Wodsuua
satt meinem OQWM ais-d fand
in meinem »Nimm-. .m ums-m
MMVMQ Am Samt M meins
Hxiptm dumm« cum
»Was besonnt-P
JOW Wust Komp- jsd him
M m ins-In Jst-m Jan Uem
umso-w wiss m seht-. IN- smU P
Ilu I sm W Wiss-. NO ums-I
III ists-L das Kc »gut«-I Mut m
Mem-O Wovon-u usij
»Und am mu- Sm«
RGO-sub ki- IUQ um M spin
tltnaelte das Telephon und ich em
pfing jene Botschaft, die Sie ja ten
nen — von dem unbekannten Freunde
des Mariens. Während ich am Tele
vhon stand, schlich sie sich hinaus, und
ich sand sie nicht mehr -— weder in
meiner Wohnnna noch draußen aus
der Treppe.«
»Ist das alles?« fragte ttlrnstors
»Nein!« stieß Heinz hervor und
schauerte zusammen. »Ich wünschte,
daß es alles märe’«
Arnltors suhr fort: »Er-Zählen Sie
weiter«, sagte er ruhia. »Also die
Unbekannte verließ Ihre Wohnung
was dann weiter?«
»Ich schrieb den Zettel liir Mar
tens uni- aina damit an seine Woh
nunasthiir.· lkin paar Mai lautete
ich, aber es machte mir natiirlich nie
mand auf, und es war drinnen tod
tenstill. Mir war die Geschichte merk
würdig unheimlich. its war mir ein
sach unmöalich, zu Bett ru aehen. Ich
iiberleate, was ich thun sollte, und be
schloß, aus Matten-) zu warten Ich
ließ also tämmtliche Thüren ossen,
damit ich ihn hören konnte, wenn er
nach Haus inni, und setzte mich hier
in mein Arbeitstimmer, Dabei bin
;ch dann einaeschlasen Als ich aus
wachte, war es drei Uhr. Lachen Sie
» mich nicht aus - - aber in den Minu
ten nach dem Erwachen habe ich mich
szum ersten Male in meinem Leben
- aeliirchteL noch dazu ohne jeden ver
nünftigen Grund. Ich wußte bei
stimmt, das-. mich iraend etwas aesoeckt
haben miisse, konnte mich aber nicht
erinnern, was es aewesen war, Kurz,
ich besand mich in einer Stimmung,
wie sie nicht trostloser hätte sein tön
nen« Und dann denlen Sie sich ·
plötzlich höre ich einen leisen Ausschrei,
aehe aus die Treppe hinaus und sin
de sie. Sie lommi von oben her
unter, ossenbar aus Mariens Woh
nuna, lsalb ohnmächtia nnd unfähig
zu sprechen Ich siihre sie in mein
Zimmer, aebe ihr ein Glas Wein und
versuche, sie zum Reden zu bringen«
Sie saat aber nichts mehr, als das-, ich
hinaus-sehen sollte sosort hinaus,
Sie selbst tiinne sehr ant allein aehen
Natürlich ionnte ich sie in dem Titus
stand nicht allein aehen lassen .ch
begleite sie also hinunter bis vor ie
Hausthiir - weiter lässt sie mich nicht
mitgeben Drinaend fordert sie mich
noch einmal ans, sosort zu Mariens«
Wohnuna hinauszueilem Ich that’s
und dann snnd ich ihn. -
»Das ist alles?«
»Ja
-- --. - k« —
»Es-If Wissen lllllsl, llllc Mc Ulklllltci
lieisit was sie bei Mariens wollt-H
Sie haben sie inzwischen auch nicht;
inehr geseheii?« i
Heini schüttelte den Kons. Zieh
weist nichts weiter, als-« was ich Ili
nen erzählt habe-«
» Arnstors war heftig erreqt· «»Wenn
ich niir beareisen könnte, warum Sie
die Existenz dieser Unbeiannten nicht
bei Ihrer Vernelnnnna eriväbnten!«
Heini lachte neroöö: »Ja, wenn ich
das nur selbst begreifen tönntet« sagte«
er. »Ich kann nur wiederholen, ioasl
ich schon aesaat habe: sie war einei
Dame s- und ich bin ein N.irr.«
»Auf gut Deutsch also: Sie ver
schwiegen das, wag Sie inir da er-l
zählt haben, iini die Unbekannte zii
schützen?«
»Ja-«
»Sie war vermiithlich juna·i«ind ' i
schön?« l
»Ja. Sie war iiina Und schön-« i
Der Oberstlieiitenant sah vor sichi
nieder. Hollselder itand an den
Schreibtiich aeleiint und starrte dü
ster diirch das ossene Fenster auf die
Straße hinunter. Er dachte daran»
wie sie ein der aleichen Stelle gestan-.
den hatte -- under dachte, das-· es’
roch besser aewesen wäre, hätte er den’
Telephoiiriis nicht beachtet nnd sie
nicht aelien lassen — da hinauf! ;
Plöglich hob Arnstors den stopf
iind sah Heini an. »Sie besindeni
sich in einer schwierigen Lage«, sagtei
er ruhig, »aber Sie haben eine ver-:
zweifelte Wahl aetrossen Als ich
tyierherkani, erwartete ich, ernste Dinge
iu hören; aber das -— alaiiben Sie,
daß sie den Mord begannen haben
tönntet'· I
»Neint« erwiderte Heini rasch iindi
bestimmt. ..Winn ich die iiie mög
lich rieb-eilten hätte, hätte ich nicht ge
schivieaeii."
..Gliiiit)en Sie, dasi sie irgend etwas
init dein Ihiiter zu tin-n hat, dasi sie
- vielleicht indirett doch bethei
bat iliisp
« »sich weise nicht« qlaiitse es aber
nicht«
»Im iedein Fall icheiiien Sie dort-«
der einzige gewesen zu sein, der die
geheimnißvolle Unbekannte gesehen
bat. Ob Sie tlug gehandelt baden
oder nicht, wollen wir nicht erörtern.
Schließlich hat jeder von uns schon
eine Dummheit um eines schönen
Mädchens willen gemacht. Wo ist da
der Mann, der sich zu Ihrem Richter
aufwerfen dürfte? Ich tann Sie gut
genug verstehen. Aber was- ich nicht
verstehe, ist, wie Sie sich deswegen
in so thörichte Einbildungen verren
nen tounteu. Ich finde, Sie haben
gehe wenig Aussicht, gehängt tu wer—
en.«
Hollfelder lächelte gezwungen. »Sie
sagten selbst, dafz wir Großstadtmen
schen mehr oder weniger Sklaven un
serer Nerven find«, meinte er. »An
meinen Nerven hat die Geschichte ge
hörig griffen. Geben Sie wir, bitte,
noch ein Glas Wein, Herr Oberstlieu
tenant!«
Arnstorf füllte die Gläser mit dem
Nest der zweiten Flasche. Dann trat
er aus Heini zu und sagte herilich:
»Und nun lassen Sie die Einbildun
gen und Befürchtungen begraben sein,
lieber Freund! Was Sie mir anver
traut haben, bleibt selbstverständlich
unter uns ich werde teine Silbe
davon ver-lauten lassen. Erinnern Sie
sich daran, dasi schließlich nicht Sie be
rufen sind, diese Mordgeschichte aufzus
tlären, nnd überlassen Sie alles wei
tere arteost unserer löblichen Polizei
Also Profit, lieber Freundl«
Die Gläser tlangen zusammen.
Noch ehe Heini jedoch das seine hatte
»ein die Lippen fiihren tönnen, wäre
ses beinahe seiner Hand entfallen.
s Mit schrillem Klang ertönte die Wolf
; uungsglorte.
»Seht-i Sie, wie weit ich mit mei
nen Nerven bin!« sagte Heim, der
leichenblafz geworden war. »Wenn
der Briefträger tlingelt, glaube ich ie
desmaL der Himmel stütze ein.
Entschuldigen Sie mich einen Augen
blick, Herr Oberftlieutenantt«
tfr ging hinaus, um zu öffnen. Vor
ihn· auf dem Treppenslur stand ein
kleiner, ältlicher Mann mit dertnif
ienen, nichtssagenden Gesichtsziigen
die auch ausdruetslos und unverän
dert blieben, wenn er sprach
,,Verzeihuna,«, sagte er mit einer
ciinnen, klinglosen Stimme, die
Heini merkwürdig bekannt vorkam,
obwohl er bestimmt wußte, daß er den
Fremden nie zuvor aesehen hatte
».f)akse ich die Ehre, Herrn hollfet
der -- «
»Jawoht«, erwiderte Heini kurz,
die Kleiduna des Fremden, die nicht
besonders elegant, aber auch nicht ge
rade schäbia war, sliichtia musternd
,,Das ift mein Name. Womit tsnn
ich Ihnen dienen--m
Der Fremde drehte wie in leichter
Verteaenheit seinen steifen schwarzen
Filzhut in den Händen. like war ihm
offenbar peinlich, fo zwischen Tbiir
sind Anael abgefertiat zu werden.
»Mein Name ist Beraer —- Rechts
anwalt Berger«, sagte er und hilstelte
leicht. »Ich hatte aern ein paar Worte
mit '.’(l1nen arfnrochen, Sie kennen mich
nichk?«
»Ich habe allerdinaø nicht die Ehre.
Aber bitte, treten Sie ein, Herr Ber
aer. Ich habe zwar Besuch, aber wenn
es sich um etwas Wichtiaes handelt-— «
Der Rechtsantvalt hiistelte wieder.
»An der That -—— die Anaeleaenheit,
die mich hersiihrt, ist von Wichtigkeit
Sie werden sich vielleicht erinnern - -
ich telebhonirte Ahnen in jener Nicht,
als Herr Otto Matten-z --—«
»Ah. ---— Hier l:erein, wenn ich bit
ten darfs«
tFortsetznnq solat.)
Mancher ist leicht zu täuschen nicht
weil er diimmer, sondern weil er besser
ist als der Tiittfchende
«- Ikl Akt
Das Gefühl überwältigender
Schläfrigkeit, wenn man nicht im
Bette ist, auch nicht zu Beti gehen
tann, ist das unangenehmste, was sich
denken läßt, -- philosophiert der At
chinson Globe. Zugeftandem ausge
nommen vielleicht nur das Gefühl der
Wachsamteit, das sich einstellt, wenn
man im Bette liegt nnd gerne schlafen
möchte.
s- e· ·
»Wiiliant,« saate die junge Dame
gedankenvoll. »meint ed so gut mit
mir, Jamee meint es vielleicht noch
besser, nnd Georae — « ,.Meint ee hof
fentlich ernstl« schloß Manto die Ge
darilesirrihe ihres Zochterrtiene ab.
«
» Die Fertigkeit, Lasten aus oem
Vanpte zu tragen ist non unserer
Mottenwelt anr schnell erfaßt wor
bett.
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