Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 27, 1909, Image 9

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    Psingstabend.
Um alle Höhen glüht im Leuchten
Des Tages letzter Flammenschein,
Der schwarzen Ihäler Nebelienchten
Wie Opferrauch steigt sacht hinein.
Und eine große, weite Stille
Weht zwischen Erd« und Himmel Esin,
Gebändigt beugt sich jeder Wille,
Beiänfiigt mildert sich der Einn.
Es ist« als ob in dieser Stunde
Natur am eigenen Altar
Vertiindete mit eh’rnem Munde
Des Eiv’gen Größe wunderbar.
A. Triniiig.
Haber-nann’5 Ehrgeiz.
Psingsthumoreote von-K a rl P a u k i
» »Mus; man sich da nicht den Kopf
Ither die Hände zusammenschlagem
tonnte man sich da nicht alle Rause
anshaaren't«
Mit diesen Worten sank der Oder
teorer Dottor Dorn schivitzend aus ei
nen»Stuhl, den ihm ein stellner dienst
eifrig hingeschohen.
· «Dorn. Kreuzdorm Leichdorm Ro
Iendorn, oder was Du sonst siir ein
porn bist!« ries der bereits am Tische
sttzende Freund des -Oberlehrers, der
Jrsgenteur Stein, und faßte den Aufs
gelösten mit besorgter Miene an den
Puls, »was hat oen Schein von
Himmelslicht in Deinem Gehirn so ge:
dämpft und auogehlasen, dass Du als
Logiter die Begrisse vertvechselst —s
Rause aushaareM tiops iiver den
Händen zusammenschlaaenZ Was solt
oog lsei.s7,en«.-«
»Ja, ja«, stöhnte der Geiraate,
»und doch ist es so, die Zeit ist aus
den Fugen, Schmach und Gram, daß
ich zur Welt, sie einzurichten tami
Kennst Du meinen Schwiegervater in
spe? Kennst Du das Konversationss
ierikom sa? Kannst Du die beiden
Dinge zusammenbringeM Du schüt
tekst Dein Haupt, Deine Nüster
schnaubt! — — ach nein, das ist ein Ge
dicht von Strachtisitz, ais-er tannst
Du Dir das denken? Du tannst es
nicht! -—- Unl- ich soll es, ich mus-, es,
und ich kann ei- ebensoivenig wie Dul«
»He, Kenner-, bringen Sie mal ei
nen ViachiaterP schrie Stein.
»Nicht nöthig, ich bin ganz ver
nünftig, übrigens mußt Du doch
wissen, das-, ich soviel Verstand habe,
das; ich ihn gar nicht aus einmal ver
lieren kann aber beinahe ioiire ich
aus dem Punkt-c angekommen Denke
Dir, greise aher erst nach dem nächsten
Stern, um einen Stützpuntt zu haben
—--- oder nimm den Rronkeushterhaten
in die Hand, zum mindesten hatte
Dich an Deinem Stils-le sest , mein
Schwiegervater nein, das ist er ja
nicht und wird es nun wahrscheinlich
auch nicht werden, also, der gewesene
Materialwaarenhändter Habermann
verlangt von mir, ich soll ihn ins
Lonversationskerilon bringen!«
»Was trag-« schrie der andere,
.,wo will er rein? In die Kiltwasssep
anstalt, ins Sanatorinm, ins Irren
haus, da gehört er hint«
»Ach, mach teinen Unsinn!« seufzte
Vorn, »der Mann ist aanz vernünf
tig, bis Leider auf den einen Punlt,
und wie folgerichtig er handelt, siehst
Du daran, daß er als Preis iiir
iein Verlangen die Hand tflseg gesetzt
hat, dadurch will er mich zwingen, sei
nen »Willen durchzitsetzen!«
U..«t·»e-..(;kl«n nass
»Jet, usct ruu III-susp- ----- ---
hat denn den Mann auf den Gedan
ten gebracht?«
»Das weiß Gott im Himmel, ta
chen könnte man, wenn man der
Schrulle nicht fein Glück opfern
müßte, ok; Elte, Du bist mir für
ewia Verlorent«
,,Papperlappav! so schlimm wird
eH in nicht werden« so was sagt ein
Vater, aber er thut es nicht, tm
Grunde ist doch jeder Alte froh, wenn
er die Tochter los wird!«
»Der nicht, oh, der nicht!« riet
Dorn, »und bei dem ist es to ernst, der
iit to einensinnta -—-—«
»Was tagt denn Deine -—— ach fo
ras ist sie ja nicht mehr — nas sagt
kenn Fräulein Eise dazu-'s« «
»Was to ein junges Ding sagt. sie
weint. Netenvet glaubt sie auch, daß
das Verlanaen ihres Vaters untchwer
tu erfüllen iet sie glaubt nicht. das
ee für mich. tote ttbeehauvt site jeden
Mentchen unmttqttch ttt. den Kaut
mann Hat-ernennen tne meinerseits-ne
texttose en dringen « sie Met. wo fo«
viet Namen Men. tanu ei doch nat
etnen nicht entom-nen. nnd statt des
the Trost ne ttnden. macht fee mir noch
Vorwürfe. das tm mir seine Mühe
aebet«
Recht tut tie. Du »tevtt Der auch
teil-et du tanth ee ttt unmöglich«
send rtektstt hattet stehet-. ich inne Nr.
vtetee m mögttxez deine-de attee -—
est-er Dirnisdmnlek name-ente
ntto denken wirk«
»Ich diente-e sont« echt-se Dom
»Im e- ven in Just tuan Jst-eit.
deute Du. est werde mich in met-sen
Atmen versenken« TU- Btetm ecki
glaube. eo ite etttee me. dem W satt
der Mann Um etnxnrumnden eettseh
rate er jede Werdende-Im esxttstzen nur
und edtte inst» wenn nd tout met-e H
Ittmnsteeh an tMee tsteesnrteut den
Wem des Brett-Im weinen m sm
time Wsne cem Esset inne uxu me
ztegt tin-»Hei Hemmt Wespe tm emi
etnteue taten-see UN- nsenn In m
Wnd Tun-Ue m »in Mist-Wes Jus
ttset«-T»utt.t’ Wer Zu han« IM
tmsw tun-ei tetensp » t« Hm
estnmeeeue est-set me M I ur
Wd see-et Hm »Ist den Tit-ers
gute-»t- tsvesttkdes tun seen-«
I. « ice me«
»Ja, hier steht’s«, fuhr er fort.
»wenn Sie rnir aber den Band des
Lexikons vrinqen, in dein mein
Name aufgeführt ist, findet Jhre
Verlobung mit Eli-e noch ain selben
Tage statt.« Hin, tim, so so!
Beide Freunde salien eine Weile
schweigend vor sich nie:ser«
»Ja, es ist doch aber unerhört, sagte
endlich Stein, ,,:nit welchem Recht .oill
denn der Mann ins Leriton?«
»Er weist auf seine Verdienste als
Kaufmann hin und behauptet, es sei
eine Kulturtdat, die Papiergarnrolle
eingeführt zu haben —— der Haupt
arund aber ist der, daß sein Bruder,
der Professor, darin ausgeführt ist.
Der nach seiner Meinung nicht mehr,
ja weniger geleistet hat, iuie er. Und
da ich damals die Notiz über seinen
Bruder verfaßt bate, glaubt er, ich
tann in das Leriton schreiben, was
ich Lust l:alJe, und es wäre böser Wille
non mir, wenn ich seinen Namen nicht
l)ineinbriici)te!«
»Als-) (fhrgeiz", faaie Stein
,,; a, aber falscher«, antwortete
Dorn.
,,Hin, wenn nur irgend ein tleiner
Grund vorläge! Sag mal, ist der
Kerl nicht mal auf einer Vier-ausstei
luna priimiirt worden?«
»Nicht einmal dort!«
,,Oder hat er eine geistige oder tör
berliekie Aluiormitiit an sicht«
»Geistig, das siehst du iak Wenn
das geniigt!«
,,Hat er nicht ein schweres Verbre
eken begangen-«
»Vielleicht, aber es ist nicht beraus
getoinnien!«
»Ja, da eiaaet er sich wirklich
schwer me Aufnahme in das Sam:
nielwert!« —
Wieder fassen beide eine Weile
schweigend da.
,,"Jkachdenten, iiachdenten!« riefStein
zuweilen ermunternd aus, »du glaubst
garnicht. aus was für Jdeen man beim
Nachdenten tonimt!« -·-- s
,,H.1!« schrie er plötzlich auf, nach
dem er wieder eine Weile qeschwiegen
hatte, »ich bat-e eine Idee! Sag mal,
ten-ist du die Leute auf der Reduktion
des Lerilons?«
»Aber natürlich, des halb oentt ja
eben der Alte, daß es von mir nur
Bosheit ist, iljni seine Bitte zu ver
weigern!«
»Kennft du auch die Leute in der
Driteterei?«'
»Auch von denen kenne ich welche!«
»Willst du dich die Sache etwas
tosten lassen?«
»Natürlich ganz egul, wieviel!«
»Na, dann ist es vielleicht möglich:
aber hebe den Brief gut auf, du wirst
ikln brauchen! So und nun neige
dein Antlitz txr an meine Brust, will
ins Ohr Dir flüstern, was du wissen
mußt -- das war frei nach Chainisso
also liöre, es ist nämlich ein teuf
iiselser Plan, und es braucht nicht je
der zu hören, was ich airsgeheatt.'«
Dorn that, wie ihm sein Freund
befohlen, und lange und eindringlich
sprach der Jngenieur auf den Philo
senken ein, und je länger er sprach,
desto txeller wurde Dorns Gesicht. und
immer freundlicher seine Züge »s
Beide saßen noch spät bis in die
Nacht hinein zusammen und arbeite
ten icn Geiste den aesafiten Plan aus.
II It- si
Pfingsten war herangekommen Die
Thüren des hohen Hauses, welches der
Rentier Hermann Haber-traun in der
Gartenitraße 32 bewohnte, standen
weit offen nnd gaben den Blick in das
dlumenaeschmiiclte Vesiibül frei. Das
Haus hatte etwas Feierliches an sich,
man sah auf der Stelle, hier wird
heute ein Fest begangen.
In der That, so war es auch oder
vielmehr so war es nicht. denn es
wurden gleich liioei Feste auf einmal
aeseiert, dieweil der Geburtstag des
einzian Töchterdfens des beaiiterten
Kaufmanns diesmal mit dem
Jifinastsonntaa iusanrnxsensiei. Aber.
das Doppelsest war doch lein fröhli
ches; das Geburtstaasliud aan nur
leise mit wehmiittiigeni Lächeln im
Hause umher, gleichailtia betrachteten
die einst so glänzenden Anaen die reiis
chen Geschenk Was nützte ihr das
alles? Der Mann. der sie liebte, war
rer verloren gegangen, durch Schuld
dessen. der sie lieule lo reich beschenkt.
iiir immer verloren. Sie hatte ae
ltern schon den Band »H« der neue
lten Auflaae dee tlonversationsleri
tone ditrrtdgeleten i..sr Vater stand
nirdt drin. Das kvar das Iodeeur
ilteil ihrer Liede in Dorn: nie. sie
kannte iltren Vater· use wiirde dieser
nun in die Verlobte-m Init dem vie
liedten williaeu Mit solchen Gedan
ien stand sie ieIl. usuaelseu von einein
dlrane von Freundinnen nnd Ver
wandten« nnd hörte rnit dies-der
Wonne und runde-n Lameln tsse Wint
uxiiuiche der Gran-lauten an.
Dir rslonticy las-as eine Uhren-ell- in
ide tslenteee Wende iie bitte niedern
wie list-, die breite Flnaellznsr aus«
net ian due-d dies-irr Toren nehmt
»Im feine-n fee-aufs- ;:e«i3-. ·:;:t:..t
sstlelde Herren Juki-ten um ieiseu
Zierilleu unt due Nei-.lelil-r.se«md
«- nnd tut-ahnen in sei-s- Versen
trsievsnenden Waisen dmn tut Dorn
spnl brennte-un in nnd Lilie
»Im dass Meint-e einen use-ers
irr-ten Juki H I«-ei«eei. bete »wer
Heim kssssen Ese, d le Oe H- til-p
el« di Hist-ehe leis Ue « «
XV« leite tfst u Dis-n -·s.H
I Nun » Netz M den« WH
x’«.liIQH-61 OF sksk « il
»Ji Aufs Les Fern »Is«
nur Inn- d »Zum Ml e- ielleen
make-« eisu- ki u« ssr » m
;-.-ri Ohne-erm- iimn Ihn-d «- Its-«
»Der Noli-»- «« e««-’.«e
Das ist ja Band »W!'· erwiderte
Latium-»wir mein Name singt mit
»H.« an!«
»Was schadet das!« rief Dorn «
»l)ier, lesen Sie nur, Seite 4II2, secktstk
Zeile von oten steht aani den tlich Chr
Name Herinann Fkaberinann und a(
ter, was zu Ihnen ge.,ört " Lir schlug
die Seite auf und hielt Hakennann
das offene Buch bin.
»Das ist Ia ein Abschnitt iider
Wechsel und Wechse!recht!« rief Ha
bei-mann.
»Gewiß!« gab Dorn zurück, »du
flehen Sie drin, erlauben Sie. daß ich
es Jhnen vorlese. Ich iiherspringe
die Einleitung und eine längere Aus
einanderfetzuna über die Li» twicklnna
des Wechsels. Aber nun touinit«!«
tir machte eine kleine Banie nnd las
dann: «Dreißig Tage nach Sicht zah
len Sie aegrn diesenWechiel an -—-«
hier erhob er die Stimme zu voller
straft »Herr-i Her-natur Hal«eriiii1nn,
Leipzim Gartenstraße 32, die Sinn
nie — -
Liin juckzender Auffchrei unter
brach ihn, und »zugleich fiihlte er sich
von zwei weichen Armen innichlnn
gen. -— Lis war Eise, die den Gelieb
ten unt-Halfte, den sie für neugeivon
nen wähnte.
- . . - .- «
UDck mil kausxc IDSUID fis-, slc W
lsermann zuriict
»Das ist Betruat« schrie er, »das
gilt nicht!« «
»Bitte!" rief Dorn nnd liob ein
Schriftstiict empor, ,,l-,«ier hören
Sie, hier schreiben Sie selbst: »Wenn
Sie mir aber den Band des Lerilons
dringen, in dem mein Nnne steht,
findet sofort die Verlobung mit tflse
; ftdtl.«
-
tfr hatte das ganz leise gelesen,
schaf- reiner ausser Hader-natur et
was hörte
Dieser fühlte sich geschlagen nnd
publizirtc bald darauf die Verlobung
Dorne und Eises-, eine Nachricht, die
mit Juliel begrüßt wurde.
»Das hast du llug geniacht«, flü
fterte lsflse ihrem Bräutigam zu, »wir
l;ast du es denn fertig gebracht, den
Namen da hineirt,nibrinaen«s«
»Ganz einfach!« erwiderte Dorn
,,irb habe rein Setzer eine Mart gege
» den, wenn er statt des voraefchriede
i nen Namens den deines Vaters hin
setzt; was für einer dasteht, ist ja
ganz egal. Da siehst du, wie ein
fach manche Sache ist.«
»Dann tostet dicli also dein Glück
’ eine Mart?'
»Du siehst daran, wie dac- Gliick ist,
viele taufen es nicht fiir Millionen,
und mir ist eö für eine Mart in den
Zchoosz gefallen.«
»Aber nun festhalten!« sagte lslsr.
Da umfina er sie und drückte sie so
fest und so lange, als wollte er sie nie
wieder loslassen.
lind draußen lächelte dazu die
Sonne, und der Pfingstgeift gab leise
das Zeichen mit dem Taltftock: da sie
len alle Sänger der Lüfte jubilirend
eind und fangen ein fiiszeg Hochzeits
lie .
ROH
Siths Heimkehc
.Eine Psingstgeschichte von P a ul
Rüthning.
Hanne Still saß strickend vor ihrer
Thür. -
Es war erst Ende März. Seit acht
Tagen aber war beinahe somrnerliches
Wetter.
Hanne Siill strickte eifrig. Lustig
tiapperten die Nat-ein, und lustig
blickten ihre alten Augen« Sie sah
von ihrem frei und hoch gelegenen
Häuschen über die Felder, auf denen
selfou gepfliigt und geackert wurde,
und in viele Gärten, in denen Leute
init Graben beschäftigt waren.
Dankbar blickte sie in den strah
lenden Sonnenschein und hörte froher
als sonst die Lerchenfelder, die aus
dein blauer-, klaren Himmel herab
schallten. sehr ganzes Gesicht lachte.
»Ja. Jshr habt wohl Ursache, so
lustia zu sein, Mutter Süll«. tagte
der Briestcäger. der eilig voriiber
gehen niollie.
Hanni- Siill hielt ihn an.
»Um-n Kräaen, hört mal. Euch
verdanke ich ia doch mein Glück.
Ihr bringt so vielen frohe Botschaft
Denkt lsuan Fräulein Hausen hat
seine Stube all heraerichtet. Eltn taun
Ner Jung lonunen!«
Kräaen war einen Auaenlilia stehen
geblieben. »Man must sie autiiiren«,
suchte er. Joviel tttluet muss sich
ansahen-« Dann seste er leineu
Wea eiliaer fort, nsn dass Versöusnte
einst-holen
Mittxernseile nur ed vier Uhr ge
morden
Oanni still wollte geride in’e
Das-· reden. um den Nachmittae
l.i«ee sur lia- und ihre Minder-n
Fräulein weisen« »in machen. da tasn
Nie tin-send aus dain dau- in.
»Ist nnnt usetir nöthig. Mutter
Zull’·. male sie Jed nichts den
Kiste-« -
hemm- ,Euli wunderte ind« hast«
quiesn muten stil» i- send ane
Her Leut-: tun .
»M, Die war isten um Drei »Im-,S
Mutter Eint Die leite Susan
zwei-e nu- hente reiste-til Ich »s
Oi v.t«--i spat-seien spie velen ·« !
las-nd iH die site lle n- e Him- ;
ask-is « la last-n lse »ein Bald-ne »
Is. Hitze imune Hart-l esse m suei
»J- a It neee Linn-rinnt net-» i
s« »"« e ersah le wer neunte H
isss Unze-s ils-b Its-klein psme
Usle H
J- ans n- « ei i.l Steuer-ums- z
Ist-sie :— Num· Du tout-es »T- i
site il ·««·l·?etl He »O Its-ist »He Hm
a Atti Nes- iteis »He » ils Fuge «
die lchliinnien Krankheiten hatte, eine
immer schwerer als die andere Plötz
lich aber war er qesund und schon in
die Höhe Und dann wurde er wild.
ilber schlecht und böse Wr er nie. Ich
habe dann viel aemeini, als er auf
See wollte. Aber denn dachte ich,
unser Herrgott is überall.
Fräulein Hanien nah-m Hymne
Siills Hand und streichelte sie
»Ja. Fräulein Hanfen nnd dann
schrieb er osi nnsnatelang lein Eier
denen-ort, nnd ich dachte, er wär er
trunken. Wenn er dann da mar,
lachte er nnd sagte: ,,Ricl) immer so
lunn sein, Miitiing.« Jnnner num
ter war er. Bloß wenn er wieder
wenqiiig, nnrr er ein bißchen niederzie(
schlagen Ich nierlte es, wenn er’s
auch nicht wissen wollte. Aber Sie
lmben’9 in selbst NO letzte Mal ge
felien.«
Fraulein Hanien war roth aewor
den. Ob sie's dass letzte Mal akse
ten t).1tle. War ihr doch fein Abschied
beinahe näher aeaangen, als H.1nne
Still· So alanhte sie wenigstens·
Sie lpiirte noch den kräftian Druck
feiner festen Hand und den inniatll
Blict feiner treuen Angen. —
Am Ofteraliend sollte Heinrich Still
kommen. Als Fräulein Haufen Vor
mittags aeaen 11 Uhr mit dent frohen
Bewußtsein, Ferten tu haben, nnd
dem noch froheren von dem bevorste
lienden tyiiuelichen Besuch in Mutter
Siills Zimmer trat, saß die Alte zu
famtnengefunlen nnd theilnahntslos
im Lehnstuhl.
Das war ein schlimmes Osterfest
in dem kleinen Hauiel
Des Rheders Brief, der den Ver
lust feines Schiffes mit aller Mann
fchaft anmeldete, wurde wieder nnd
wieder gelesen Die Nachbarn lamen
und besprachen den Fall. Sie such
ten Hanne Still Hoffnung zu machen
und erzählten lanae Geschichte-i von
wunderbaren Nettunaen.
Allmiihlich aber blieben sie aus.
Hanne Still tvar allein. Doch war
sie nicht einsam in ihrem Leid. Fräu
lein Haufen tröstete fie, schrieb für sie
an den Rheder und die Konfuln der
Orte, in deren Nähe das Schiff uns
teraeganaen war, unt Nachricht zn er
langen.
Fräulein Hansen wurde Hanne
Stille auler Geist.
Und das tvar ein Gliicl: wie es
schien, Hanne Stille letztes Glück
Denn nachdem vier Wochen hingegan
aen waren, ohne ein-e andere Nach
richt, alr- die, der Steuermann Hein
rich Still halte einen ehrlichen See
mannstod gefunden, wurde Hanne
Still eine andere.
Ihr Haar ergraute plötzlich, ihre
Gestalt lriitnmte fich· Sie sprach we
nia, arbeitete nur dag Nöthigfte und
saß die meifte Zeit in stillem Brüten
vor ihrer Thür·
Gina Kragen, der Vrieftriiaer, vor
über, belebte sich wohl ihr Blick. Aber
er hatte leine fröhliche Nachricht fiir
sie. Er vertröstete sie, wenn sie rnit
zitternder Stimme fragte, auf den an
deren Tag.
Je ltitnmerlicher dieses alte Men
schenleben wurde, desto fröhlicher wur
de es draußen um das stille Häuschen
her
Hanne Still saß jetzt schon unter
blühendem Flieder. Jn den Gärten
und Feldern nm sie her war alles
grün nnd voll Blüthen. Aus allen
Büschen und Bäumen schallte Vogel
gesang, und die Lerchen ruhten jetzt
nur in den immer spärlicher werden
den Nachtstunden von ihren Liedern
aus. «
Hanne Süll hatte das alles- um sich
herum. Aber sie sah und hörte nichts.
Sie interessirte sich siir nicht-H mehr.
Fräulein Hsansen mußte jetzt des
Morgens seiih ausstehen, um den
Kaiser zu lockte-n Sie bereitete auch
die Tagesmahlzeitcn Und auch sie
wurde schmal und bleich.
So war Pfingsten herangetommen.
Schon am sriihen Morgen lag der
Sonnenschein strahlend iiber Stadt
nnd Land. Die Vögel sangen schö«
ner als sonst, die Blumen duiteten
stärker. W war ein tllsingltsesn ioie
es die Dichter schildern nnd die Uta
ler malen.
Alle Häuser des tleirfen Ortes ten
aen Psmaltsehmneh Virtenreiser die
an Thiir und Pfosten aenagelt Ionr
den. Nur Banne Stille Haue lag
lctnnnttlvo in der Moraensonne·
Aber da tam Fräulein Hanlen und
naaelte ein paar Restchen an die
Innre-kosten
Danne Sillt. die vor der Tinte laß.
ioh ed nnd wurde antinertjnn lle
rerdaupt We iie ieii einigen Iiaen
in lelrsnnrer Unruhe Sie list-art
nuch heute nicht« nver ittlon wen irrt
den Morgen-rennen an wurde-n li
nidetoe im Hause nenne-.
Fräulein danken itellte ssstl nach
dem Iriiditnit ein nienu in die
Idiih nn- m den Festatant in dir
ma. e«e sie an die Zittsereitnnn dee
tliittaaesseno mna
Des-» rxrlt tr.t-;::.« -;: end-:
Zettasttntse dein-n
WOIIHZ wurde staates-n niesen
Idnukiettfi und tnelt »e- Fee-»e
n Thau-innen ten
In ins Use Einschluss-in mai-se
Hist leiten-N nnd weisend Au ei am
Hdnmrtssem Oe sie-IV s--Iszt »
sei-teil
Juni-In ist-um »H- iin .::
s—e! Weilt txt sen-« Inn re V. «
Esnrsineises t ihm-en .’--- »s
ROHR s s -'- lssksstd « «««-H" f.
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Vsmtiefxs »He-U s·-« " »s· Hi VI li
rnlt Use-»Mit ist-— its-We Je ZU «
Und wunderbar, Fränlein Haner
erholte sich in feinen Armen gleich
wieder.
Jn, als der Steuermann Heinrich
Siill noch ein weniges weiter redete,
iente sie plötzlich, roth wie die Biw
nien in den vielen Gärten ringsum,
ihr-: Arme nni seinen Hals nnd
kiifite ihn mitten auf den Mund.
) Dann qinq sie vor :hm if« s Hat-»
; nin Dante Ziill nennten-nein
i
Ho H.-—
Ullerlei psingstbränche.
Wieder sind die Pfingsten in’s Land
gekommen! Die jungfräuliche Erde
hat ein hochzeitlich Gewand angelegt,
Bliithenznseige im Haar und grü
nende Psingstmaien in der Hand.
lieberall, soweit die deutsche Zunge
klingt, wird das Pfingstsest als eine
Vereinigung der altgermanischen
Frühlingsfeier nnt dein Erinnerungs
fest an jenen Tag begangen, wo im
fernen Elllorgenlande der heilige Geist
eine geringe Schaar zagender Christen
erfüllte. Allerdings ist es gerade dem
Pfingstfeft eigen, daß neben der reli
E giösen Seite die rein menschliche stark
in Erscheinung tritt. Die Freude an
der Natur bricht immer von neuem
wie ein elementarer Bestandtheil an
« der Feier des Pfingssestes hervor, und
wenn der Wettergott ein freundlich
Gesicht zeigt, dann preisen unzählige
Zungen den unbeschreibliche-i Zauber
dieses ,,lieblichen Festes« draußen un
ter freiem Himmel.
Ueber der Thiir des Hauses bringt
man den schönsten Schmuck, das lieb
liche Grün, heute noch gerade so au,
wie in grauer Vor-sein wo man
glaubte, damit unholden Geistern den
Eintritt zu verwehren. Wenn sie das
Maienlaub erblickten, zogen sie hurtig
von dannen, ohne den Schaden ange
richtet zu haben, den sie wider die
Menschen im Schilde führten. Wer
um die Psingstzeit in den Wald geht
lehrt sicherlich nicht ohne einen Strauß
von Bittenzweigen heim, mit dem er
nachher seine Wohnung schmückt. »Der
Mai wird in’s Haus gebracht«, wie
es in einem niederrheinischen Liede
heißt. Jm Osten und nördlichen
Deutschland dagegen müssen die Flüsse
und Teiche den duftenden Kalmus
hergeben, der hier die Stelle der Viele
vertritt
Zweifellos eine Erinnerung an die
altheidnische Frühlingsfeier bilden
die fröhlichen Maienseste, die an vie
len Orten die Freude des Pfingst
festes erhöhen. Wie bei jeder echten
Vollsbelustigung fehlt es auch hierbei
nicht an Schau: und Würfelbuden,
dem Tanzplatz, Musik und-schäu
mendecn Gerstensast. Die Hauptsache
aber ist der in der Mitte des Ge
nieindcangers eingerammte »Man-t
bauni«. Gleich einem Maste ragt er
in die laue Frühlings-lust, in seiner
Krone den Lohn für kühne Kletterer
bergend, und wer nach unzähligen
Mühen das lockende Ziel erreicht hat,
der darf das Schönste wählen, das
in den grünen Zweigen versteckt ist«
Aber mögen die Wogen der Festes
sreude noch so hoch gehen, sie ver
stummcn mit einem Schlage, sobald
die Ausführung des Volksstückes ih
ren Anfang nimmt. Geschrieben von
einein Dorspoeten, wird es auch von
büuerischen Künstlern zur Darstellung
gebracht. Große Anforderungen wer
den von den leicl7« befriedigten Zus
schauern natiirlich nicht gestellt; wenn
es nur lustig zugeht, fehlt es niemals
an donnerndem Beifall.
Um solches Ich rote uuv rurn gr
schilderte, wurde nach der Aufzeich
nung eines alten Chroniften im Jahre
1515 zu Danzig in folgender Weile
gefeiert: Nachdem zu Dunste von et
licher Zeit ein Brauch gehalten, daß
man auf den Pfingltmontag tn’s Feld
pflegt zu reiten und im Felde die
Bürger unter sich Einen. dein sie die
Ehre gönnen. zum Obersten machen.
ihm einen Kranz von »Man« um den
Leib hängen und einen Maineafen
nennen. welches alles nur darum ge
ichieht, auf dah die Darnitch, Spiefte
nnd Wehren reist und bei der stand
gehalten werden: to ilt ein ehrbarer
Rath londerlich dies Jahr dazu ver
urlneht worden. zu deiehten. daß sich
ein jeder Bürger mit in den Mai rit
lten tolttr. ein Jeder noch seiner lite
» legenheit zu Falte oder tu Rosse. Und
ate lie in's Feld tanten. wählten lte
’turn Mainraten den Dan- Gedacht
mann. Darnach tu Mittag gingen tie
zur Mudtteit nnd hielten die titetetl
Matt ant St. Zorne-te Daue. Mi«
der Mahlzeit matten iie unt einen
Manns sum lttonul intt thndritltew
Tdenn ede dte suchten antlnnten
pflegte man lich Intt Nrmhrttttett tu
uten nnd tue-i den Feind tu wehte-.
Miit »amte« tun- ttontne nennsan
Jarkte nun Welen Ruf den Abend
ist-er gingen W Vereine tn Konnt Ae
tust-at tmt Intuitunen nnd Its-meet
unt- ittrltett denn instit-unt weitsten
tu ein Zum nannten«
Jst etiejeit Ists-Akt IN Dei-im
lind-» wes mit Phimtltette die
sucht-ten Austritter skgt biete-n
Juckt- «-·»nmetn ttrtd He denan
tubster Bittre-en nistet Wes-un sind
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und ruft mit lauter Stimme: »Die:
steh ich aus der Höhe und rufe aus
das Lehn, das Lehn, daß es die Her
ren recht Ioohl verstehn! Wem soll
das sein?« Die Gesragten nennen
hierauf den Namen eines Burschen
und eines Mädchens und fügen hinzu:
»Jn diesem Jahre noch zur Ehe«. Mit
Gesang und Peitschentnall schließt das
Fest, wie es begonnen. Die Mädchen
aber, die bei dieser Gelegenheit als
»Mailehen« vergeben wurden, finden
dann am folgenden Sonntag aus ih
rem Platz in der Kirche eitlen Strauß;
sagt ihnen ihr »Lehusherr« zu, so zei
gen sie ks ihm dadurch, dass sie an sei
nem Hut einen grünen Busch befesti
gen. Gleichzeitig beluuden sie damit
ihr Eiiiverstäiidiiisz, während des gan
zen Jahres mit keinem andern als
dem Ertoählten tanzen zu wollen.
Aber auch noch andere Pfingst
bräuche haben sieh in Deutschland
und den angrenzenden Ländern bis
zum heutigen Tage erhalten. Jn
vielen Gegenden wird an den Festta
gen ein in grüne Zweige ein ebunde
ner Georg, auch Pfingstbusz, fin thl,
Pfingsiiönig genannt, oder staitg
sen nur eine menschlich gestaltete, aus
frischen Reisern geflochtene Puppe in
einen Bach oder Fluß geworfen, ja,
zuweilen sogar im Dorsbrunnen ge
badet. Weil er ------altem Brauch ges
mäs; in's Wasser getaucht werden
muß, besteht der Pfingstbutz nicht fsel
ten aus einem vom Schreiner ange er
tigten, rohen Gestell in Menschenge
stalt, das iiber und über mit Sumpf
und Wasservogelblumen umwunden
ist. Das Gan-se ist ein Regenzauberz
der dem die lsrde durchstriimenden
Drang zum Wachse-i die nöthigt
Feuchtigleit und fröhliches Gedeihen
erlvirien soll.
»;Iill Ulclsc lskcsklloilil M Tocymcll
laßt man lein silfingstfeft vorüberge
heu, ohne nicht in der Mitte des Dor
fes neun junge Fichten aufzurichten.
die um eine bedeutend höhere grup
pirt sind, deren Krone mit Band
ichleifen und Blumensträuszen geziert
ift. Im Engerlande trägt man an
diesem Feste gabensammelnd eine jun
ge Fichte umher, an deren Spitze ein
Querbolz mit fiinf darangebundenen
Krähen befestigt ift, während sich die
ineinander geflochtenen Zweige wie
ein breites Band um das Stämmchen
herumranlen. Neu-Willen friert sein
Pfingstfest dadurch, dafz man in den
Dörfern drei bis zu den Winseln ab
gesehälte und an der Spitze mit Schlei
fen geschmiielte Fichten einpflanztx und
in ihrer Nähe eine Laubhiitte und eine
Stange aufrichtet, in der letzteren wer
den dann noch mehrere lebendige Frö
sche aufgehängt. —
Weitverbreitet sind auch diePfingst
ucngänge mit dem Landmann oder ei
nein Vrautpaar an der Spitze Am
Elfask wird bei dieser Gelegenheit r
Festgesellfchnft ein großer Maibaum
voraufgrtragenx diesem folgt der in ein
weisse-z, faltigeg Gewand gelleidete
PfingstnicleL den Schluß bilden die
übrigen Theilnehtnen jeder einzelne
mit einem kleinen Maibaum ausges
rüstet. Ebenfalls oorauegetragen wird
der griine Maibaum während des
Clifingstinnzuges in der Brefse, in sei
ner Gefolgschaft befinden sich die blu
mengeschmiickte Maibraut, geführt von
einem galanten Burschen, und das lie
dersingende Gefolge.
So mannigfaltig die Sitten und
Brauche, die dem Pfingitfeste den
Stempel aufdriicken, nun auch fein
mögen. sie tragen alle mehr einen
iveltlich fröhlichen Charakter. Pfing
sten ist uns-s eine Feier lzur Verliert
lichung dcr Natur, die gerade ietzt zu
ihrer echter-« vollen Lenzes-entwicke
lung gelangt ist. Kein Wunder-, daß
diese schönste aller Jahreszeiten denn
auch iiterreich von den Poeten befun
gen wird. lan was Otto Roguette.
der Sänger von »Waldtneiskers
Brautfahrt«, einst iiber den Lenz
sagte das gilt eigentlich auch von
den Pfingsten. als dem Feste, durch
das die jedesmalige Entfaltung der
Natur auf aerinanischein Boden ge
wissermaßen ihren Abschluß findet:
»Wer-er Frühling ist gelounnen,
Neue-, Laub und Sonnenschein
Jeder- L«hr hat ihn vernonnnen.
Jedeo ’.Itu.ie fauat ihn ein.
lind dac- iit ein Miit-m und Espriesmn
Tiialdeciduiteik «T.iiellenftirfken,
llisd aie Binlt wird wieder weit.
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