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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (March 18, 1909)
Die miichsiebe. Eine Dorfschnurre aus dem Böh merwald. Von J o h. P e te r. Der alte Reif von Anschweroa saß behäbig in seinem Sorgenstuhle uno tauchte feine silberbeschlagene Pfeife. Soeben hatte er sich an seinem Leib gerichtgeatzt: Selchfleisch mitSaiIers traut und ReiherknödeM und nun machte er sichs bequem und gönnte dem Magen ruhige Arbeit. Einige Bauern aus Nohrenbera saßen an! großen Biertifch beim Ofen und tran ten aus blechernen Maßkannen den braunen Meth, so ihnen Hins, der brummige Hausiecht, einschentte. Kein Wort wurde gesprochen in der großen Schentstube, so daß man ganz deutiich das Schnurren des Kirer und Das Ticken der Wanduhr vernehmen konnte. Draußen fchneite es so dicht, daß in der Wirthsstube eine Dämme rung herrschte wie um die Abend-zeit; doch war die Luft ruhig und mild, Io daß dieser Wintertag zunim gen war. Der alte Reif, der sonst immer nach der Mahlzeit seine ,,goldeneStunde« hatte, wo er sich am wohligsten fühlte und zu all den töstlichen Schnureen und Possen aufgelegt war, deren ge diegene Ausführung ihn im ganzen Böhmerwalde so populär gemacht, wäre auch mit dem heutigen Tage und Wetter zufrieden gewesen, wenn ihn nicht etwas »gewurmt« hätte, wag sei nen inneren Frieden ans dem Gleich-— gewichte brachte. Er, der herzensgute Mann und hilfreiche Wohlthäier der Armen, der keinem Nothleidendencine Bitte abschlagen tonnte und aus sei-— nen Mitteln reichlich spendete, er mußte es zu seinem nicht geringen Aerger mit eigenen Augen sehen, wie der geizi eKriimer ein in Lumpen ge hüllted tteltind, hungernd und frie rend am ganzen Leibe, mit barfchen Worten ans dem Hause jagte Daö that dem guten Mann weh. Er nahm das Kind mit sich, lahte es und ab ihm bessere-kleiden die noch von einen Kindern übrig waren, und je t erst schmeckte ihm wieder das E en und die Ruhe nach demselben Doch ging ihm, wie er die blauen Rauchringlein so in die Lust blies. der harther i e Krämer nicht aus dem Sinn, ein ann, der teine Kinder-, dafitr aber ein hübsches Vermögen besaß, das er durch Geiz und Wucher Zusammengebrachh und unaufhörlich e chiiftigte den Reif der Gedante, die Lem Filz einen Possen zu spielen, an em er genug haben sollte bis an sein Ende. Da stampfte es draußen im Vor use, und alsbald öffnete sich die hüt. und ein fremder-, wildbärtiger Mann trat mit einigen Milchsieben ein und stammelte den waldiiblichen Gruß: »G’lobt sei Jesus Christus!« Der Reif nahm die Pfeife aus dem Munde, zo sein gestieltes Oaustiipp n vom opse und erwiderte feier lch: »Ja alle Ewigkeit. Amen!« »Mußt nit glauben, Oausirer, daß ich vor Dir das Kapp’l abnehm’ und die Pfeis’ wegkeg’,« sprach er den Mann in gutmüthigem Tone an; »so eine Ehr’ erweis’ ich nur dem Herrn s'eesus, den Du gelobt hast« verstehst Du michs« »O ja, recht gut versteh ich Euch!« »Nun sag’, was Du willst? Magst D eine Maß Vier trintetl’t« ,,.dab’ heut« noch lein Geschäft ge macht! Ein Seid’l thut’"s auch, und ein Silieterl Brod möcht' ich halt dazu.« »Hast etwa noch nichts gegessen heut"?« »Ein der Früh einen Teller Suvpe in Wolfsgrub drinnen. Seit der Zeit hausir’ ich und nicht ein Sieb dab’ ich noch Vertaustl« »Ist halt eine schlechte Zeit ieht.« sprach der Rief ausgeräumt nnd troms melte mit den Fingern aus der Tisch Platte. »Ist nit »in beneiden. der Mensch. der im Schnee betrunken-ten musi. um das biel Leben sor«sutsrin en. Seh« Dich nieder und ifl Dich an, sl D· wieder hiibsch lu Kräften kommst! Hier-, bring· dem Mann da ein paar Knödel nnd ein Trnnnn Fleisch und auch eine Mast Vier da sit-« Ruhm machte ein mteqeuu III und wollte abbdunh ’ Oh- snh mitth· fide-. was D« to mas- ds w Im usw can-( II ! .0 staut-' Wie's Not-« I IdlttT IM- es MM nidtsf d- dis gold· und Immkh und vom IN gibt Man ungetröstet Im. umk· Dir hast« Im Ums- Snch Mit-! JIII Mk Ums n tm Ost-P Vi- Icwit Ida-d auf dont Tisch-. nd m Siehst-Un käm-m ordnu IU III. Au sug- Qsödmh so smh Ist cäs Imm- MIMMM Muts u seh und pas Spec-ihn mm ihm In M Mund-ist« dem-. Basless Los ON Nimmt-und « und fmm NO M - Mqu M Naht-u »Don wem III D« den-» Aus Its-Wiss Jst-d das du Hemmt-« »Ist EIN-III Wiss ums uns-W Musik« . III-US In Im mai-.- Jus —- » M Ins-M Noth ims- NO sitt-m M Oe mi- Rande-» -UW Am m- onth so Hi u Ins III MEDIUM Dur Mo- dus di- msumu« N uI III- Dmndotw Ost-www I —. »I. FOR-Wiss Uns dass im , m Tom-«-v « II III IM diskutqu Bist oon zwölf Kindern! Doch das gebt mich ja eigentlich nichts an! Was siir ein Geschäft treibst D’ denn?« ,»— m Sommer mach’ ich Milchsiekse, im Winter bind’ ich Besen!« »Und trägt Dir die Sach’ auch et was ein?« »Daß ich halt so kümmerlich das Leben sortsriste!« »Sora,st wohl sleiszia siir Deine Hindert« ,,Sind ja mein Fleisch und mein Blut!« »Diese Red· hat einen Sinn und gefällt mir! Hast heut’ also noch aar kein Geschäft aeniacht?« »Nicht e i n Sieb noch verlans.t!« »Dir tann geholfen werden!« ries der Reis, plötzlich ausspringend. s»Vleib’ sitzen uno trint’ so viel Du willst und tannst! Es kostet nichts. Jn einer Stunde hast Du alle Deine Siebe vertause.« Der Händler starrte ihn mit großen Augen an Der Reis aber trat vor die Haus thiir hinaus-, ries so viele Weiber zu sammen, als er zu sehen bekam, und siihrte sie in die Schankstube. Bald saßen ihrer sechs beisammen into ließen sich den Lümmel wohl schmecten, den ihnen der launigeWirth giiit einem ,,G’segn’s Gott!« vorge ent. »Der hat fewiß wieder etwas im Sinn!« laltu irte die eine. Da ries er sie auch schon in die Iliiche hinaus und sprach zu ihr: ,,tlteol, ich hab’ ein gutes Wert vor, find Du mußt mir dabei behilflich eins« »O, recht von Herzen gern!" »Also: Geh’ hinunter zu dem filzi aen Krämer und verlang’ ein-—Milch sieht Höin Due» Das Weib that wie befohlen. Der Krämer rechnete gerade hinter »seiner Budel«, als die Rest eintrat. - »Hab« a Milchsieb?« »Nein, sühre solche Waare nit!« »Hä» so nothwendig eins ’braucht!" » . ,,Thut mir leib, ist aber nie eine sNachseag’ darnach!« i Die Rest gwa s isvieich oarauf sprach vie zemyl bor. - »Ein Milchsieb brauchet il« i Der Krämer horchte aus. ; »Kann leider ni t dienen!« l. »Was soll ich an angen?« » Verlegen zuckte der Krämer die Ach seln und rechnete weiter. Da erschien schon die Mirl, eine Magd. »Die Frau schickt mich um ein Milchsiebt« . . .. ,,Milchsieb, Milchslebl Nichts als Milchsieb!« schrie ietzt der Krämer swüthend aus. »Ist denn heut’ der Ieusel los, daß Alles Milchfiebe ha ben will? Früher Tat Niemand dar nach gefragt —- un jetzt auf einmal soll ich sie aus der Erde hervorstam pfeift Thut mir leid —- aber gedul del Euch zwei oder drei Tage, ich werde sofort Siebe bestellen!« Doch da erschienen auch schon die Fünfte und Sechste: »Ein Milchsieb!....« Der Krämer war nahe daran, den Verstand zu verlieren. Schon sechs Siebe hätte er jetzt verkaufen und bei jedem zwanzig Kreuzer verdienen tön nen——das ist ein Verlust von einem Gulden und zwanzig Kreuzern!.... Und wahr ist’s ja: in einen ordentli chen Laden gehören auch Milchsiebe, zumal in einer Gegend, wo es so viele Mühe in den Ställen gibt... »Seid nicht böse, Weiberleut’!« be ischtoichtigte er. ,,Seiht die Milch Ieinftweilen durch einen Fetzen durch, sofort inach’ ich die Bestellung, und in längstens drei Tagen ist Euch ge holsenl »Ein Milchsieb für die Frau Reis!« rief in diesem Augenblicke der eintre tende Hiaek «Milchsteb! Milchsieb!« brüllte ietzt der Krämer und fuhr sich wie ein Be sessenee mit den Taten in die Haare. Vor Leid über den Schaden, den el- sich durch seine Saurnfeligleit zu gefügt haßte er sich selbst. — i sitt- Weiber und Muslnecht ihre lSckiuldigteit gethan. ehte ihnen der svergniigt ichniunzelnde Reis noch eine ssikasche Korndranntwein vor und be ’ ab sich wieder zuriick in die Schaut tube, wo er zum Dändler sprach: «’!llieviel Siebe hast Du deitt’ bei Tier« »Dein-gen im Hofe stebt mein iiber und über deladenee Schlitten Zwei dundeet Stück weiden ed sein« »Der Verset« »Das Stück ein Viertelgulden!" »Oui« due waren funfzig Miitdenl' » » Den txattsen Wald mqu ich addau Eimer, bevor nd so viel iusaniinen ? brinit'!· .Ruu« is sein« VI Ist-I sei deute os- BMI III Jus-J M m in Quid-»Da edit . Bas- am In- m« Is- Ist und M Mc few-. W du com-II- Um s- teh-i IMM du Rudm lass m Isi- ci au. du aus Me- uld um« m dass-d Its Im Im sind ins m- UIII u. »p- t sus- Vtcscs Idmsmt usd Mo III-m m W- Dem-M im do- stssmmsu III-CI Du In m Ischa. m V In III« Im Im! 1 u M U Jas Iu t- hu- III M. us NI du n . o III-I ps Ist us u i s- IUI M Is-! Ins-sur Jst Duk· Osies Nu Ins-km Im IM . . I di Iris-a Ists m Hm Schreibpult am Fenster und schrieb einen Bestellungsbries. Milchsiebe verlangte er mit umgehender Post. Da störte ihn ein Lärm aus der Straße, und ärgerlich blickte er zum Fenster hinaus. , Ellenlang verzog sich sein Gesicht, als er zu seiner freudigen Ueber raschung einen Mann sah, der vor ei nem Schlitten voll Milchsiebe stand und sich daran Verschiedenes zu schaf sen machte. Rasch wars er die Feder weg und stürmte hinaus, um den Glücksboten, wie er den Händler im Stillen nann te. hopp zu nehmen. »Sind Euch die Siebe seil?« rief er ihn an. Der Händler schaute freudig aus. tss war ihm, als hätte sein Ohr eine fStimme aus Himmelshöhen getros en. »Die ganze Ladung könnt Jhr ha ben, wenn’s beliebt!« »Es beliebt, beliebt! Wieviel Stück sind es?«—— «Zweihundert!« »Ein bisl viel! Doch — jetzt ist Nachfrag’!« murmelte der Krämer ,,und ein Vorrath kann nit schaden!« »Ich nehm' sie alle, wenn - hr mir einen annehmbaren Preis be timmt!« sprach er dann laut zum Hausirer. Wieder deuchte es diesem, als hörte er die Engel im Himmel singen. Der alte Reis kam ihm in diesem Augen blick vor wie ein Prophet des alten Testaments. »Ein Viertelgulden das Stück! Wird wohl nicht zu theuer sein?«, »Hm hml Ein bisl zu viel! Da verdient unsereiner nichts dabei. Fünf Kreuzer Nachlaß! Gilt’s?« »Nein, kann ich nichkl Bin ein ar mer Mann, hab’ ein trankes Weib und zwöls Rinden« »Hundlmg!« brummte der Krämer und sinnirte eine Zeit lang. »Ein Viertelgulden —- — recht! Jch gewinne doch noch das Gleiche dabei! Ueber-all zahlt man im Laden dafür einen halben Gulden, und so gewinn’ ich immer noch einen halben Hunder ter!« Laut sprach er dann: »Der Handel gilt! Ladet ab!« Der Händler seuf fte tief auf wie einer, der einer grogen Gefahr ent ronnen, blickte freudselig zum Himmel empor und machte sich an der Arbeit, wobei ihn der Krämer wacker unter stilßte Dann empfing er sein Geld; und lam mit sreudestrahlendem Ge-» sichte zum Reif zurück, der schon un geduldig auf ihn wartete. »Nun, wiel stehtsi Die Ladung abgesetzt?« » »Bis aufs letzte Stück! Der Herr- ’ gott lohn’ es Ihnen, daß Sie mir ei- f nen so guten Rath gegeben! Bis zus Ostern hätt’ ich mit meinem Borrathz hausiren gehen lönnen.« " Vergnügt rieb sich Reif die Hände und brummte: »Der Vogel sitzt fest auf dem Leim!« Er war lein schadenfroher Mann, aber diesem schmußigen Wucherträmer gönnte er jede Enttäuschung. »Jetzt seß’ Dich nieder und sei mein Gast bis morgen!« sprach er zum Oändler. »Und wenn Du wieder ein mal einen guten Rath brauchst, so lomm’ nur zum Reif! Der hat im mer einen guten Einfall und auch ein gutes Herz! Gelt?« It- Itt sc Während sich im Reifhause ein ge miithliches Nachtleben entwickelte und alle Gäste den so schön angeführten Krämer belachten, raste dieser in sei ner Bude daheim wie ein ioilderStier. Gleich nach dem Kaufe sandte er zu den Weibern, die um Milchsiebe bei ihm vorgesprochen, und ließ ihnen sa gen, daß er schon jetzt mit Sieben die nen tönne. Von allen aber erhielt er die nie derschmetternde Antwort, daß sie in zwischen bereits von dem Dausirer ge tauft, der gegen Abend durchk, Dorf gezogen Am nächsten Tage las man in sei nem Schausenster aus einem grossen ssettel die Worte: »Hier gefl. Nachricht, daß ich einen reichen Vorrath an Mitchsreben aus Lager habe und bitte um zahlreichen Zuspruch.« Doch eo verging Woche um Woche und teine ,.«Jiart)sragM itellte sich ein. Der Krämer war außer sich vor Muth über den Bart. roetchen er in blindem Eifer geschossen, und ver nsunicdte sosnodl den Daulirer als auch sich selbst und die aante Welt lind als man ihm gar zu Ohren trachte-, daß hinter dein ganeen Seh ternait der alte Reis steckte« da uußte er. wieviel die lidr geisttagen und daß er die Ende in alle streuten nicht leetsringen werte Or can-nie sie arti den Hemdean hinauf wo fie nach start mumug Jahren freilich schon Hans drimcsrixdt tue-i Dein Reis wer der tdm su dein guten »Weildait· iertwtien umti er we irre etn Stro nsee dem Maxime-nett katue riet asanzte du genuttdltrdett UND-untere stunden um Ia wire in den Bis-Hm Du durfte-re Ketten ssisalt Ums-eh ii.e sue Mr tat-Hirn Ellen vanl Kritik-merkst in tdr ’ti.rcht.tedet ein i used-edit- tin-sites ...-—-- - W Das- MI im es III-It I iiss m Ruhm Im: Oh W W w m m Ists m um Bis-. es II am IM Ists tw· Intu- .tm Its-m Ost ist-I IN Dus- II sium t- um l Helenchen’5 Referendar. Humoreste von M a x D ü r r. Bei Amtsgerichtsraths ging es heute am Mittaastische sehr lebhaft Hin Das Oberhaupt der Familie ztpsste und wetterte. Helene, das lieb ;liche Töchterchen, weinte leise und Ischluchzte ab und zu herzbrechend I »Aber lieber Mann, so sei doch ver Iniinstig!« mahnte Frau Amtsge ,richtsrath Honold, als es ihr endlich gelang, ihre Stimme zur Geltung zu Ebringen, ,,es ist doch ein unschuldiges Vergnügen, diese Automobilsahrt!« ; »Nichts davon! Es wird nichts da iraug, entweder bleibt Helene da oder »der Reserendar. Die Geschichte muß .einmal ein Ende nehmen, dieser Re s serendar ist nichts siir unsere Helene!« Der bringt es zu nichts! Aus der sstanzlei ist er der letzte, der kommt, »und der erste, der wegläust, wenn er .nicht überhaupt ivegbleibt. Den gan szen Tag macht er nur Dummheiten. UHeute Vormittag z. B. stellt er sich smitten aus dem Marttplatz aus mit Iseinem phOographischen Apparat und nimmt vor dem Amtsgericht den Marttplatz aus, unbekümmert um den Hausen von Leuten, die um ihn her umstehen. Jch schämte mich sür das ganze Amtsgerichtt Wäre er doch lie ber Photograph geworden, als Jurist, ich glaube, er würde es weiter brin gen.« —- Er mußte Athem schöpfen, so sehr hatte er sich ereisert. Helenchen schluchzte auss neue und stärker. »Aber lieber Mann«, suchte üsiziz »sechs Phskstsüshstk Autodi ihn seine Gemahlin zu beruhigen, »das ist doch ein hartnloses Vergnü-; gen sür den jungen Mann.« »Ich kenne ihn durch und durch, eins Windbeutel ist er, und nun —- will» ich nichts mehr hören!« setzte er dro-« hend zu seiner Tochter gewendet hinzu. Jm Jnnersten beleidigt, getränkt in den erhabensten Gefühlen, erhob sichi Helenchen und verließ, das Taschen tuch vor den Augen, das Zimmer. Unter peinlicher Stille wurde das Mittagessen abgetragen. Der erzürnte« Vater ergriff eine Zeitung und suchte seinen Groll mit den neuesten Nach richten zu übertäuben. Frau Honoid hatte eine Hätelarbeit zur Hand ge nommen, ab und zu fiel das Hätchen tlirrend zu Boden. Nach einiger Zeit ging die Thüre auf und Helene trat herein, sehr gefaßt, aber mit geschwol lenen Augen und gerötheter Nase. Sie setzte sich mit erhabener Würde an ihren Fensterpiatz und nahm ein Buch ur Hand, in dem sie eifrig zu lesen schien. ,,Lieber Mann«, sagte Frau Honold schließlich in sreundlichemTon, indem sie zu iibremGemahl trat und schmei chelnd seine Hand ergriff, »du hast heute sicherlich Aerger im Amte ge habt. Es ist schrecklich, was ein Rich ter alles mitzumachen und anzuhören hat; es ist nicht anders möglich, da muß ein Mann von eiserner Gesund heit am Ende nervös werden« Diesmal hatte sie die schwachste Seite des Gestrengen angegriffen. Wie das Eis an der Sonne, so schmolz die harte Rinde um das an sich gutmüthi e Herz ihres Gemahis, zumal er einfah daß er vorhin doch etwas zu weit gegangen sei. »Du hast recht, Minchen«, sagte er, »ich habe mich heute Morgen erbärmlich geär gert mit dem Lumpen, dem Kessel ntann!« »Ist der wieder hier?« rief erschro cken Frau Honold. »Ja freilich, er hat wieder einmal aus dem Jahrmartt seine schönste Thäiigieit entfaltet, der Galgenvogel Dem reichen Gebhard, dem Gutsbe sitzer, hat er eine Briestasche mit 1(i, 000 Mart Baninotrn aus der Tasche gesiohien.« »Und er isi entwischti« »Man hat ihn schon. und das Geld auch«, antwortete der Amtegerichtss rath verdrießiieh »Ja, dann begreise ich aber nicht, weshalb du dich so aräcnst!« »Weil er uns doch wieder hinaus icntnit !« »Ja, wie tann er denn leugnen wenn man doch dao Neid bei ibin ge funden hatt« »Tai- iit’ö elend-. wir waren in icknelik tfe behauptet einfach er bade die Veiesiaiitde ans dem Liliartte ae fanden und iei soeden iin Begriff ge i treten, das Neid aui der iiisiisei ad s iixiietern ali- itm m Miit-arm ieit ; send-knien dade.'· »Aber dao giauist then disiti trin; Vscnschi«« « Das mMM VII IIIOI FIIIIII snIlIIs Maan u Ihm III-mass am IIIcII IsIIII et IIIII IIIIdI wwwqu Un IIUII doi n Io in III-o III W III. veII IIIIIIII II Max-erlesen III-Ima. VII-I JIIIM Inn MI us III IIII IIM Im- IIIi IIIIIIIIs III-s III-II. IIIII mII IIIIII IIIIIIUIQ IN III- IIIII III aussucht-II. Hm di ums Inst IIIQIIIIIIIIIIIIII . II I III-II- Ii IIIItI II- Am IIIII fass Iqu III IIIOI III-m M Kam sahns-II duckt III-! FII dick-I laws-III IIMI M III IIIQWO Ists- W auf ERka DE IIIIQ III-u Los III Ins-II. III Ihm IIIIII Mc Ins-III IIMIII III IIII On. GIIIII III-Im III· dIIIIIIIIIIi st Insts n tIIsmIIIIIQ di IM« XI Mut cito-Ohms z Om- III IIIMIIM m - Ists mi- Mut IIIII IIII MWI IQ III-. III-II um III-I Um m III-I »Dente dir nur, Helle«, ries der junge Mann fröhlich nach der ersten Begriißung, »was ich heute siir eine gelungene Ausnahme gemacht habe.« »O Fritz, sei still davon«, sagte sHelene kläglich, und die Thränen be gannen auss neue zu fließen, »mit der jzlutossahrt ist nichts! Mit uns ist es saus, ganz aus! Vater war heute ;schrecklich, er tann dich gar nicht lei sden und hat verboten, von dir zu re Iden; besonders dein Photographiren fhat er dir sehr übel genommen-« Der Reserendar legte die Stirn in ernste Falten. »Ich habe es auch schon lange bemerkt«, sagte er kurz. »Ich weiß nicht, was dein Vater ge lgen mich hat.« »Er sagt, du seiest gar nicht fleißig und vernachlässigst deinen Berus.« s »Auszeichnen soll ich mich«, sagte iSteiner geärgert, »das ist nicht so sleicht in meinem Stand als Referen dar.« ,,Könntest du nicht einen Mörder sangen oder so etwas?« sragte das Mädchen schüchtern Jetzt lachte er gerade hinaus. ,,Sieh«, sagte Helene zutraulich, als sie den Groll des Geliebten schwin den sah, »Was-a ist nicht böse, er war nur surchtbar ärgerlich heute Mittag wegen des elenden Menschen, des Res selmann!« Sie erzählte die ganze Ge schichte, die sie vom Vater vernommen hatte. Der Reserendar schien aus ein nsal sehr vergnügt. ,,.t«;elle«, sagte er Zuber-sichtlich, ,,sei wieder lieb und lu stig, die Sache wird schon recht wer den« Jch verspreche dir, ich werde mich auszeichnen.« — AlsrAmtsgerichtsrath Honold am Abend desselben Tages in d:n Kreis seiner Familie trat, schien er sehr gu ter Laune, er psiss leise vor sich hin, blickte den weiblichen Theil seiner An gehörigen wohlwollend an und lobte schließlich das Essen. Frau Honold hatte nicht sobald den merkwürdigen Stimmungswechsel ihres Mannes be mertt, als sie ihn auszunutzen ge dachte. Sie bohrte wieder an, ganz vorsichtig. »Ich glaube«, sagte dieser, »ich habe dem Referendar unrecht gethan, der Mensch hat Gaben; wenn er sich an t,rengt kann er Bedeutendeg leisten. «l Frau Honold ließ vor Uebberra-l schiing die Hätelarbeit fallen. »Dente dir nur«, fuhr er fort, »heute Mittag bat mich Steiner, ich möchte ihm den Kesselmann vorfüh ren lassen, er wolle ihn verhören. Jch traute meinen Ohren nicht Zuerst erschien es mir fast als Anniaszung Schließlich dachte ich, nun, immerhin ein Zeichen zum Bessern, er will viel leicht ernsthaft zu arbeiten beginnen Jch gab die Weisung Nach kaum einer halben Stunde erschien er und hielt in der Hand das Prototoll mit eienm vollständigen ausführlichen Ge ständniß dieses Halunten, vorgelesen genehmigt und unterschrieben! Das ist das Tollste was mir bis jetzt in meiner Praxis vorgekommen ist!« Seit diesem Abend machte Referen dar Steiner ganz ungeheure Fort schritte in der Gunst deo Amtoge r: chtsraths Hatte er ihm früher nie etwas recht machen können, so war ietzt alles, was er unternahm, begabt angegriffen. Als er nach einem halben Jahr um die Hand Helenchens an hielt, wurde er von dem gestrengen Amtsvorstand in Gnaden angenom men. Bei der Verlobung ging es ver gnügt zu. Der Herr Amtsgerichtg rath war in rosigster Laune. »Mein Lieber«, sagte er väterlich zu seinem Schwiegersohn, nachdem er das glück liche Paar lange betrachtet hatte, ,,dentst du noch daran, daß du dein Glück eigentlich dem Kesselmann ver dantitt «Ob ich daran d:nte, verehrter Schwiegerpapai Zum Andenken trage« ich stets dies Bildchen bei mir.« Er holte bedächtig eine Photographie aus seiner Brusttasche. Erstaunt nahm der Angekedete das Bildchen und be: trachtete es. Es war die wohlgeluw gene Aufnahme des aus dem Marti dlatz deo Städtchens abgehalten-n Jahr-marm- ,.Als ich bar Bild ge naner ansah«. fuhr der Reserendar fert, »entdeate ich iufallig daraus.i hier aani in der Gete, ror der Schau bnde der Riese-warne« den mir ir«ohls’ bekannten Gutsbesitzer Gebhard, dem gerade ein Mensch in die Tasche griss. Ter Kerl blickte dabei scheu um sich und wandte so meinem Apparate ge rade das Gesicht zu. Daß es das wohlgelungene Porträt Kesseirnanns ist, wirst «du mir zugeben. Als · ich das Biidchen dem Verbrecher vorhielt, gestand er sofort.« Der Amtsgerichtsrath betrachtete das Bild noch immer aufmerksam und gab es dann dem Eigenthümer zurück. » Du bist doch der größte Halunte!« sagte er. —.— »En-istiseh. Bauer (vor Hitze und Dunst in der Ftiiche hustend): »Und wenn wir er sticken, das Fenster machst nit aus, Vllte... stir die Nachbarschaft braten wir unser Spanierkel nit!« Hereingesaltem Alatschbase: »Dein Mann ist, wie ich hörte, gestern Abend im Theatet in Begleitung einer sehr hübschen Dame gesehen worden!« Junge Frau: »Ganz richtig; wir waren ja zusammen dort!« i i i Darum. i Onkel-»Mein wie artig die Kinder Isindt Den gangen Nachmittag sitzen ;sie still aus ihren Plätzen.« Frischem »Wir dürsen ja nicht auf stehen; du sollst nicht sehen, daß alle iliohrstiihle kaput sind-« Unter stelle-innen »Hast Du gehört, der Doktor, der Dir kürzlich den Hof machte, hat sich tntt unserer Heroine verlobt?« »Das wundert mich gar nicht: als ich ihm einen Korb gab, sagte er schon, er würde sich ein Leids anthun!« Unserbesserlich. »Ach, Heinrich, wie chneidig du in dem neuen Frack austehst, jetzt sehlt dir zü deinem Anzug wirklich weiter nichts als —« »Na, al·57« »Ein neues Balltleid siir michi« Ums-warten Gattin: »Du hattest mir doch ver sprochen, Männchen, sobald ich selbst ständig tochen kann, mir eine beson dere Ueberraschung zu bereiten!« Gattet »Gewiß Schatz! Jch habe heute Der Köchin getündigt.« Falsch verstanden. Bewerber iznr einzigen Tochter einer steinreichen Wittwe): »Liebe Grete, wollen Sie die Meine werden?« Grete- »O, ich— ich-weiß nicht. Sprechen Sie doch - erst lieber mit Marna!« Bett-erben »Die hat mir leider schon einen Korb gegeben!« Man siehst Herr: »Aber warum glauben Sie denn, daß der alte Herr nicht nicht lange leben werde? Er ist doch noch sehr rüstig!« Arzt: »Ja, aber er hat sich kürzlich "ein Autoniobil angeschafft.« Bot-berste Antwort. »Was machst Du denn heute wieder siir ein Gesicht?« sragte eine unschöne Frau ihren brumnienben Gatten. »Wenn ich Gesichter machen könnte, hättest Du schon längst ein anderes!« rief er mürrisch. Verwahrung Zeuge lnach Ableistung des Eides) »Aber merken·s, Herr Richter, weiss dög Eidle falsch sein sollt’, nachhe war’s net meine Schuld.« Richter: »So, baben Sie etwa falls geschworen?« Zeuge: »Na, i bab’ doch mit U rechten Hand schwören müssen, wss aber schon«lintshändig bin!« Sein Standpunkt tkroiessork »Welche Heilversahrs trnnen Sies« Student- »Die Ulllopathie, die Do inropathie unt . . Professor taus ein Glas init Waf ser ieiaendk »Nun. nrw...«« Student: »Die Antipathie:’ Umriss-äs- Mitte-uns. « o m s du « u « it " U osfwss III smmm O um I Ist-« ins-»n- « e u ’ III-IM. dm IIS - I Im BUT-um Wm loben-P Heu-In . set-! E das M- -; smqu m- s »O III-g — tu I« soffs fis-at u NId. Ost Wien kee- p« Imago-s m IN