Die Vloomfic d Germania. «
Jahrgang U. « Blum-Meld- Nelsraskm Tonart-sing H. Januar lkssssz « Nummer 26
Lin Dr: xt ifsüdstsrslnsrisut
Gewohnheiten und Charaktereigen
ichaftkn der Eingehnrknrm
san-wuchs Mem-us Imvsshmobetht
sinnen- mso Josua als .ssahlamsiII-at Uevlt
Idelmnsluuq des uns-tm Jtcvimm citat
Oliv-de Bett-I und Vom.
Ueber die Gewohnheiten und Cha
rakterziige der Eingeborenen Deutsch
Südwestnsrikng erzählt Mnrin Anton-«
in ihrem liirztih erschienenen Buche
»Wo sonst der guß des Krieger-H trai«
unter Anrerent olgendeg:
Die meisten der Dmnnra tragen
schon eutopäische Kleidung, besonders
die Christen, bei denen sie Vorschrift
ist. Allerdings besteht diese Gewan
dung öfters nur aus Lappen, die an
ihnen herunterhiingen und denen nu
ßerdem noch viel Schmutz eine abson
derliche Färbung verleiht. Jst ein Nisz
in der Kleidung, so steelt man ihn kur
zerhnno mit einem singerlnngen Dorn,
der üblichen StecknndeL zu. Als Schön
heit gelten bei ihnen rundliche Gestal
ien, auch beneiden sie den Europäer unt
das lleidsaine lange Haar und den
langen kräftigen Barirvuchs. Die
Frauen fallen sich mit Vorliebe ein
großes Kultuniuch um den Kopf. Die
Angewohnheii, beim Lachen die Hand
über den Mund zu halten, ist allen
Eingeborenen eigen. Die Bergdamara,
auch die alien Leute, lichem dazu höchst
albern. Beim Auf- und Abziihlen be
gin sii N . -« Hist Hei-en Firmen Jsi
«ver·""Zoc«)’iedfii-ei·s""iucFZeTjn Urecjehunem
so beis,en she sich zur Bcikåifiigung
einer nheknmiigen Wiederholung und
als Zeichen des nenheginnenden Zeh
ners zuerst in den Daumen und so sori
nach jeder neu ungebrochenen Zehneks
teihe. Reichen die Finger bei schwie
rigen Exetnpeln nicht out-, so geht das
Rechnen mit den Zehen weiter-. Beim
Gruß neigen die Farbigen nicht den
Kopf, sondern werfen ihn leicht zu
rück.
Jn Krankheits-fällen oder int Un
glück zeigen sie sich merkwürdig gleich
giltig. Jhre Kranken behandeln sie
einfach sci)eics;lich. Kaum geben sie
ihnen genug Nahrung, um das Les-sen
zu srisien. Liesern tnildthätige Weihe
Speisen, so essen die Gesunden sie aus.
Sie sagen: »Die Pflege unserer An
gehörigen strengt uns an, deshalb müs
,sen wir Gesunden nnd siiirken.« Die
christliche Neligionslehre sagt den Ein
geborenen Deutsch Siidtvestasritas
ganz wohl zu, nur behagt.ihnen nicht
immer, ihre Satzungen zu besolgen.
Nach ihren Anschauungen muß ein
Mensch so geschickt lügen können, das;
ihn niemand der Unwahrheit überfüh
ren kann. Nur dann wird er bewun
dert, angestaunt. Ein beliebtes He
rerosprichtoort lautet dementsprechend
,,Du muszt lügen, bis Dir das Blut
Jus der Zunge spritzt « Ebenso muß
ein richtiger Bergdamara im Stehlen
« »auggelernt« sein, so dasz ihm niemand
den Diebstahl beweisen imm, denn
Stehlen ist nach ihren Anschauungen
ieire Sünde. Wenn nicht große Noth
sie ::-i«--t WANT dis- i".-t«atnsmara
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nicht. Jei dessem Magen acer steigt
ihnen der Diinlcl ganz mächtig zu
IKops nnd artet ost in qrosie Frechheit
aus. Untlng ist es, Bambusen with
rend der Kornernte zu tadeln. Man
must sie vielmehr verhiitscheln, denn
ihnen ist zu dieser Zeit nichts daran
gelegen, im Dienste behalten zu wer7
den. Erst im Januar, nachdem die
Ernte verpraßt ist und der-Hunger
kommt, werden sie bescheidener tind
brauchbaren
Sehr lästig ist die ewige Bettelet.
Es bettelt aller-, selbst« die Häuptlinge
der einzelnen Stämme machen davon
keine Ausnahme Und ebenso lästig
wie das Vetteln ist der ständige Vesi
surt), etwas aus Kredit zu erhalten«
Jst es ihnen nelungem einem Weißen
etwas abzuschioatzen, sei es Geld oder
Waare, so geben sie mit Vorliebe einen
falschen Namen an nnd leugnen nach
her altes ab oder verschwinden spurios.
Geriebene Schitldeninacher führen oft
vier, stins Namen und thun sehr tin-s
schuldig, wenn sie einmal gemahnt
werden. Andere unremnanuer haben
onn Verjährung der Schuld gehört und
versuchen istn l:ehneelich, den Gläubi
Ier hi: zu.ulten. Mill alles Diännen
en ei em sFiel siihren, so versuchen sie
s nuf nndeie '?irt«, indem sie mit einemi
großen Eimzieksioct ankommen, der
ninei.)lich dem Häuptling gehören und
alg Hkkeiifyen dienen soll, dasz dieser ski
die geplanten Schulden aufkomm-»
will. Sehr verbreitet ist das Verlmsxs
sen der Sachen untereinander. Be
iommi der Bambnse Vormittags einen
neuen Anzug, so kann man erleben, daß
er Nachmittags bereits von der ganzen
elterlicken Sippe getragen wird. Eine
neue Sonningsjaeic war sogar einmal
zehn Meilen weit verborgi worden!
Und Crit einem Schuh herumzuiausem
wenn der andere zufällig verborgt ist«
genirt einen Bambusen auch nicht tm
geringsten. s
Von der Bevölkerung
der Union ist der Prozentsatz der im
Auslande geborenen Einwohner seit
40 Jahren fast stationiir geblieben. Er
betrug im Jahre 1860 13.2 Prozef'
der Gesamnitbevökterung, JJOO 13
Prozent. Während bis zum Schl
des Bürgertrieges die hiesigen Gesetze
die Förderung der Einwanderung im
Auge hatten, waren sie seitdem daraus
gerichtet, nicht wünschenswerthe Ein-»
wonrerer auszuscheidem
Schuldcntreie deutiche Staates-. ;
Seit langen Jahren sind Reusz a. L.
Und Siick)secr-«zllteiiburg die einzigen
deutschen Bundesstaatem die ieine
Schulden ausznweisen haben. Auch im
Jahre 1907 ist in Reuß ä. L. gut ge
wirthschastet worden, denn es hat sich
nach einer kürzlich erschienenen Ueber
sicht iiber die Rechnung der fürstlichen
Landeslnsse bei einer Einnahme von
2,17i3,106 Mart und bei einer Aus-—
gabe von 1,84J;,738 Mart ein Rech
nunquesiand von :3:32,367.45 Mark
ergeben. Die Mehreinnahmen betru
gen 117,2:««k2.)1 Mari, die Mehraus
ai1be1112,77511 Mart, so daß inr
Jahre 1907 ein Ueberschusz von 104,
457.i.’i Mart zu verzeichnen war.
Renß ä. L. hat nicht nur ieine Schul
den, sondern soaar ein Vermögen von
ALTER-ZU Mart, das sich zusain
mensrth ais-J Ast-NR ·- !i«ii1rtnriGritrid
besitz :·’,«—’(’·»s',2«()·i4 Mark nn baaren
Mithin-ins nnd ans drin Reihnunag
bestka- Wn s;·2:?,sli57.45 Wiatt, wovon
Ists-. ".«..·» Hast hinterleate Gelder in
lelssrrk in Hirn-en sind. Durch den
lsedxi is-« s W sn ri- ev neuen gr .—1s,en
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« n i « mumi- du«-u un
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