Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 31, 1908, Image 1

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    Die M oom die Germaniæ
Bloomsield, Nebraska, Donau-sag 31. Dezember mus. Nummer 25
Der Siegrszsm des Tabaks.
suchet im Ultetthmn und die Ein
führung des Krautk- in Europa-.
Its-Ost II stund-II Tit um OMMOI
III-On- snusius in staut-»O Is
sstmusissst in hell-us Ortes-ich In
Itsso · -s«uchrnbvu.
Schon im Alterthum gab es Völter,
die sich durch den Dampf verschiedener
Kräuter oder durch das Einsaugen des
Rauchei durch Rohre betäubende Ver
» siickungen verschassten; so ließen sich
die alten Gallier und Germanen durch
den Dampf von verbranntem Hans er
regen. Nach Herodot tannten die alten
Babylonier bereits den Tabak; tn »
China ist das Rauchen eine alte Ge-:
wohnheit. ;
In den Gesichtskreis der Kulturvol- s
ter trat das berauschende Kraut jeden
islls erst, als Columbus die neue Welt
trat und sein treuer Matrose Sancho
der erste christlicheTadatraucher wurde
Die Eingeborenen hüllten sich in ganze
Wolken des getrockneten Krautes, das,
tn ein Reicbiatt gewickelt, an einem
Ende angezündet und am anderen in
den Mund genommen wurde. Doch
haben die Eingeborenen von Kuba den
Rauch auch durch lange gabelsörmige
Möhren direkt in ihre Nasenlocher ge
leitet, unt sich an dem Geruch zu er
quicken. Jm Ansang des 17. Jahr
hunderts kam dann das Rauchen in
grantrri in Mode und griff unter
udtvig . lV. so um sich, daß ein wil
der Feder-krieg zwischen Tabatsreuni
den und Tabatgegnern entbrannt-.
" ließ Tulnk unler das
Kriege-voll vertheilen und jeden Sol
daten mit Rauchgetäthen versehen;
lauch die Damen, vornehme und ge
ringe, tosteten in reichen Mengen von
idem neuen Gift. Wetttämpfe wurden
veranstaltet, und Sieger war der, der
die schönste Pfeife besaß und täglich
am meisten daraus tauchte.
Den lfbchsten Taumel aber entfesselte
dieTabaileidensclmst, die ini 17. Jahr
hundert alle Länder überfluthete, in
Holland. Hier tauchten 1590 die
Studenten ans irdenen Pseisen trotz
der ernsthaften Warnung der medizi
nischen Fakultät, daß ihre Gehirne da
von schwarz werden würden. »Die
merkwürdigen Ziräste und großen Tu
genden« des Arauttabates wurden in
Wort und Schrift angewiesen Bald
wurden zahllose ,,Tabalhäuser« eröff
net, die das höchste Aergerniß der Gut
gessnnten erregten, und in denen doch
hoch und niedrig »als fauler Stinter
inmitten des stinkenden Qualm-Z« voll
Behagen seine Zeit verbrachte. Viele
Raucher ,,tranten« täglich 20 PseiseiU
schon Kinder von sechs und sieben Jah
ren saßen bei Tisch mit Pseisen im
Munde. »Taglöhner ließen Frauen
und Kinder verarmen, während sie
selbst sich mit Rauch sättigten.« So
klagt ein Sittenprediger jener Tage.
Rächst Holland wurde Deutschland
am stärksten von der Rauchbegier er
griffen. Ein guter Beobachter der Zu
stände rneldet davon: »Von dem Au
genblicke, wo sie den Tabat lennen
lernten, breitete sich die Gewohnheit
des Rauchens dermaßen aus, daß man
bald feine Bauernnzohnuna mehr traf,
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chikj r-.-.1:.-s.»e:i, theils essen, theils
srtnnmfen sie den Tabal auf, und man
muss sal) numeris» daß noch niemand
ans lsen wedanten gekommen ist, ihn
sich in die Ehren zu ftopfen.« Der
esste prcnszisrhe tlönig war ein leiden
stliaftlictser Raucher, und Friedrich der
Große, der so gern sehnnpfte, forderte
den Inhalt-san in Preußen mit allen
straften- («7r detrante 17tli3 den Kauf
inann Firanrrsig Lazare Rauband mit «
Der alleinigen Fabrikation und dem
alleinigen Verlauf des in Preußen ge
banten Inhalt-, wobei der Schnupf
und der Rauchtabat sowie der Kana
ster nicht til-er 24 Groschen und die
geringeren Sorten nicht über fünf bis
zehn Groschen das Pfund kosten durf
ten.
Schwere Verbote gegen den Genuß
des Tabats erfolgten in der Türkei
und in Russland Sultan Ainueath
ll'. bestimmte, daß jeder, der beim
Tabatrauchen getroffen werde, getödtet
werden solle. Jn Petersburg wurde
der Tabat feierlich verflucht, fiir un
rein erllört und das Rauchen als Tod
siinde hingestellt. Als das keinen Er
folg hatte, wurde.1634 jedem, der
tauchte, der Verlust der Nase ange
droht. Jrn Jahre 1641 wurde das
Verbot dahin umgeändert, daß der, der
zum ersten Male mit einer Pfeife im
Munde ertappt würde, geinutet werden
soll-; das zweite Mai wurde ihm die-i
Nase aufgeschlin und er dann nachi
Sibirien verbannt. Aber alle Ver
ftiimmelungen und Todesstreier nükx
ten nichts-, und so gab Peter der Gro
den Engländern für L15,000 die Er
laubniß, Tobak in Rußland einzufüh
ren.
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Samstag, 2. Jan. ’09.
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