Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, December 10, 1908, Image 7

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    Gkkknrr Schreibrbrikk von
Tizzik EunfgtkngrL
No. 34(). Ach, es is doch ehbes
schönes, wenn mer e Aectterlehdie is.’
Un der Mister Schiller hat Sache ge
schriwwe, das duht einiges biete. Es
is so totfching, daß ich in jedes Rie
hörsel greine muß, wie alles. Off
Kohrs duhn ich das Mehrichte nit un
nerstehn, awwer es is doch schön un
mer kann so viel Fiehling enei lege,
daß iner sich einbilde duht, der Schil
ler hätt das all nur für einem selbst
geschriwwr. Wenn ich so driwwer
nachdenke duhn, was ich in meine
junge Jahre alles gemißt heu, un was
aus mich e bedeutende Aecktreß hätt
wer’n könne, wenn ich e Tschehns ge
habt hätt un wenn zu mich getend
worde wär, wie es recht is, dann könnt
ich mich grad arien un blau ärgere.
Jch kann ja off Stohrs auch jetzt noch
recht Gedicgenes leiste, awwer mitaus
Daut is doch Inei ganzes Lewe ver
pfuscht. Wenn ich in meine junge
Jahre in e differente Attmosvier
komme wär, wenn mehr for meine
Ettjutehichen gedahn ioorde war,
dann hätt ich so tein Lamel, wie den
Philipp, wag mein Hosband ig, zu
heirathe brauche. Awwer well, der
Mensch wird ja juhft zu alles un ich
hen ja auch weiter kein Kict tomme.
Aiower for ividder auf unser Thiehter
Sasseiethee zurück zu komme, will ich(
Jhiie sage, daß doch mein Wisch wahr
komme ig. Mer duhn nämlich nit den
William Tell, sondern die Jungfrau
von Ruh Orlieng studiert un ich spiele
die Jungfrau! Unsern Thiereckter hat
gesagt, ich könnt ja off Rohrs for den
Pakt e paar Jahr jünger sein, aiviver
was alles annere betreffe deht, da wär
ich ahlreit. Ich hätt das Schehp, ich
hätt die Weug un mit einem Wort ich
wär for die Jungfrau wie geschaffe.
Jch kann oss Aal-is nit eckspedte,
daß Sie Mister Edithor mit den Mi
ster Skiller so arig gut gepohstet sin,
bitahs Sie kriege nit die Zeit sor so
Dummheite, awwer ich kann Jhne
sage, ich hen mich enei gekniet for
sehr, ich gehn drin aus, wie en Hefe
klös, ich schwelge drin, ich bin ganz
eweg wie meim alte Mann seine
Schnuffme wie se in de Rhein ge
falle war. Denke Se doch nur emal,
Mister Edithor, wenn ich an die
Stehtsch stehn duhn, mitaus Jemand
annerschter um mich erum un starte
zu deklamationire: ,,Lebt wohl ihr
Berge, Jhr gelidte Trifte, Jhr traurig
stille Dahler lebet wohl«, dann krieg
ich immer die Schills un ich muß mich
aria zusamme halte, sonst sang ich an
zn bahle wie e kleines Behbie. Der
Thiereckter hat immer, wenn ich den
Satz gesproche hen, gesagt: »Kollegin,i
sell ig e Pietschl Wenn die Piebels beis
die Stell nit krehsig wer’n, dann sin
se do dumm, daß gerichtliche Schrittes
eingeschlaae sollte wer’n. Ei tell juh,
das gibt in unsere Persormenz diel
Glan«;nttnimero«. Och, un wann ich
dann in meine Junisorm kraus komd
me, das is aute seit, das is großar-!
tigs Der Philipp nn der
die mache auch Init. Der Wedeswei—i
ler hätt en arosie Part nennne solle, .
answer er hat gesagt die sinnst war
Kunst. nn Bißneß war Geschäft ifr
miißt immer sreie Hand hen, dikaho
seit-. Saknhn derst er nit »edlen«
Weii unsern Jinrieiiiu imi ilm dann
beim «kioltsaemnrmel mitmache lasse.
lsr nat mir nie an die Sie-knickt aes
lsrnnitit un hat tsloö tiiheind die Winai
nsnrnsetk nn ariirirbele mittle. wenn
ilsn der Thierectter e Sein imr new-ve
Trr Wicht-in der inikt stern mitae
issme answer ree Thiereitter hat ae
i.s..-.k seine krumme Bein· die liebte
«ss--..- ihn act-n Wenn mer einnk e
new-s nedke nninse deine ner e ionnie
sie-»Hm »aus-a nar» rxrnn dein » inn
hi- t! crt nenan answer mit il
trsiitefr Istefi tnitt er doch nit die
’t.·.:0 itm in Bette »in die Liebsten
ssms si: tkiie »ich denke H u sur-it
H k-. ne its. Wenn kr- mkks sk«
t- sisrxk sein« Nr e antr anisretxnen
i. Hur He Ein der Antlitz-is t- n Tun-n
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er könnt nit sehn, wie ich so viel Stoff
bei Herz auswennig lerne könnt un
ich müßt en ganz schreckliche dicke Kopp
hen. Well, das sitt so Eidies von
Kidsk Ich hen se geprammißt, daß se,
wann se recht brav wäre, auch mit
spiele derfte un in die erschte Lein
müßte se zu ihr Heimivert tende, bi
lahs Ivann der Tietfcher aussinne
deht, daß se ihre Schul nectleette
dehte, dann toiir es aus un vorbei mit
den Thiehterspiele· Der Philipp
nimmt großes Interesse an unser
Pratscheett. Of Kohrs is das nit
allein Interesse for die Kunst, es is
auch Interesse for das Bier, Er hat
nämlich den Weg di- beste Tfchehns
von die Welt, bei den Wedesioeiler zu
hocke un ich will auch nicts dagege sagt,
bitahs ich gleiche nit en Mißton in
die Sach zu bringe. Mister i,7dithor,
hen Se nit genohtißt, daß ich viel
besseres Deitsch juhsef Schuhr hen Sej
un das is nur den Mister Schiller un»
seine herrliche Jungfrau zu verdante.
Ich kann gar nit abwarte, bis alles ins
en Schehp is, sor unsere erschte Ver-«
formenz. Seh, könne Se uns nits
emal e Gesetzche in das Pehper duhnZI
Ich sehn auch, daß Sie e paar Kont
pliments kriege.
Mit beste Riegards,
Your"s,
Lizzie HansstengeL
Strafe enqu lein
Fraut »Denke Dir nur, Mann, der
neue Buchhaltet sagt mit soeben, alsl
ich im Buteau war, ich gehöre in die
Küche; diesen Menschen mußt Du so
fort entlassen!«
Mann: »Das geht nicht, liebe
Emilie, ich kann ihn nicht entbehren,2
es ist ein seht tüchtiger Mensch!« ;
Frau: »So, dann muß et wenig-.
steng eine von unseren Töchtern hei-"
rathen!«
Weim- Vlies.
Mann: »Ich gehe jetzt zum Früh-«
schvppen!«
Gattin: »Schön, das Nachtessen
stelle ich auf den Tisch!«
Wie die Alten langen
Die kleine sechsjährige Elle lzu ih
rer Mania): »Ach bitte,M(1nm, falle
doch ein bißchen in Ohnmacht, ich-,
möchte vom Papa gern eine neue
EpPuppe haben!«
Abgeblitst
Cz
qw
W -’
Alte Jsungfer lzu einem Herrn, von
dem sie sich geliebt glaubt): »Deinen!
Sie sich, heute Nacht träumte mir
daß ich Hochzeit hatte!«
Herr: »Nun, da war ich gewiß als
Zeuge dabei!«
Mißverstandem
Zofe lzur Frau Räthin): »Frau-«
lein von Faltenhagen läßt sich ent-!
schuldigen, sie kann wegen Schnu«
pfens heut Abend nicht lonunen!«
Der Herr Rath: »Was-, die schnupft,
das habe ich auch noch nicht gewußt!««
Ein Schwerenötlter,
dem das Glück beim schonen Geschlecht
fast stets hold war, verschwendete eine
ganze Stunde vergebens all’ seine Be
redfamkeit, um das Herz einer hüb
schen jungen Dame zu gewinnen. End
lich gab er es auf und verabschiedete
sich mit den Worten:
»Was-don, Gnädigste, ich that nuv
so.«
»Ich auch!« erwiderte sie.
Bei etnenr Wie-the wundes-mirs
»Ist mein Mann drin, Löwen
tvirch«
Wirtin »Ja-voll, Madnnntienx
möchten Sie ’reintonnnen oder soll ich
ilm 'r.mssch:neif:en?«
Immer Kaufmann
’el.: »Mein Petr. wie tönnen Eis
mich so ans den Fqu treten."'
R: »Ja. warum denkt-en Sie int- in
mein «.tt d i n I getsiet t«
Busche Muts
VI
FUL: Mo su. wo- M im
K v Im Im Inn wiss-.
· ( sbdm w ims »du Im mis
sen-ww·
Ist-ishr GI. su Ist-G an -
Most III w h OW- m Hymne-«
Ynla ndisrtjegk
=:J:TT·"-- —"· - :—»—
— Der Ausschus; für die Ehren
preise, die bei demZ ÄSängerfeste des
Nordöstlichen Sängerbundes verge
ben werden sollen, hat beschlossen, die
: in den Vereinigten Staaten lebenden
Bildhauer zu einer Konkurrenz einzu
laden. Der erste Preis besteht aus
einer Büste Karl Maria v. Weber-D
Künstler, welche an der Bewerbung
theilnehmen wollen, müssen bis zum
ZU. Dezember 1905 ein vasmodell
dieser Büste iin Hauptquartier der
Vereinigten Sänger einreichen. Alle
Modelle sollten mindestens einen
Fuß hoch sein. Der Künstler, dessen
Modell von der Priisungs Jurn als
das beste bezeichnet wird, erhält den
Austrag für die Ausführung der
Büste. Für die zweitbeste Arbeit wird
ein Ehrenpreis von 875 bezahlt. Der
- zweite Preis besteht aus einer Pla
quette mit dem Portrait des Kompo
nisten Conradin sireutzein Auch die
Modelle für diese Arbeit müssen bis
zum 2(t. Dezember d. J. eingefandt
werden und sollen eine Größe von
nicht weniger als l bis Z Fuß haben.
Der Schöpfer des besten Modells wird
mit der Anfertigung der Plaqueite
betraut werden, und der Einsender der
zweitbesten Arbeit erhält eine Ent
schädigung im Betrage von 85(). Alle
Modelle müssen von genauen Kosten
anschlägen für ihre Ausführungen be
gleitet sein. Das Konnte hofft, Mo
T delle von namhaften deutsch-amerika
fnischen Künstlern zu erhalten.
l —- Das erste Eis in diesem Jahre
I hat in Eweleth, Minn» schon zwei
, Opfer gefordert. Gegen die Mittags-«
i zeit brach der 10 Jahre alte William
f Rosila aus dein zugesrorenen Teiche
s der FahaLMine ein und ertrank. Das
— nämliche Schicksal erlitt der Arbeiter
John Benson, der den Jungen vom
Tode des Ertrintens retten wollte.
Durch die niedrige Temperatur der
letzten Wochen hatte sich eine ziemlich
I dicke Eisschicht auf dem Teiche gebil
; det, welche den jungen Rosila zum
) Schlittschuhlausen verlockte. Plötzlich
aber gab das Eis nach und der Junge
sank unter. Andere Knaben hatten
das Unglück mit angesehen und schrien
laut um Hilfe. Sofort entschlos; sich
der 16 Jahre alte Joe Muhick, den
Knaben vom Tode des Ertrinlens zu
retten. Er watete mit einem Thau
in’s Wasser, so weit er konnte, aber
er vermochte nicht, den Rosila zu er
reichen, der sich verzweifelt am Rande
des Eises antlammerte und sich über
Wasser zu halten suchte. Da Muhick
so nichts ausrichten konnte, lief er
schnell zurück nach Hause und schleppte
: mit Hilfe des Arbeiters Benfon ein
Boot herbei. Jn 20 Minuten hatten
sie das Ufer wieder erreicht und im
mer noch hing Rosila am Rand des
Eises. Unglücklicher Weise aber war
das Boot nicht in gutem Zustande und
füllte sich allmählich mit Wasser-. Man
hatte schon den Nosila erreicht und
Benson wollte ihn in’s Boot ziehen,
als plötzlich alle drei mit dem Fahr
zeug untersanten. Muhick vermochte
sich am Eis festzuhalten und wurde
bald gerettet. Die beiden anderen
aber fanden den Tod im Wasser.
—- Für die astronomische Wissen
schaft scheinen die Töchter Amerika’s
ganz besonders begabt zu sein. Wir
haben Versasferinnen mehrerer her
vorragender sach - wissenschaftlicher
Werte und wir haben weibliche Pro
fessoren der Astronomie, die ihre Na
men bereits durch die Entdeckung ei
ner größeren Anzahl von Sternen
berühmt gemacht haben. Welche
Energie und welcher Unternehmungs
geist diese Jüngerinnen der Astrono
iuie beseelt, erkennt man so recht an
Marie Proctor, die jetzt eine fünfjäh
rige Reise plant, um in fast allen
. Erdtheilem besonders aber in Aeghp
ten und Indien Vorträge zu halten
und eingehende Studien zu machen.
Sie hofft im Jahre ltdll in Austra
lien zu sein, um dort die vollständige
Sonnensinsternisz zu beobachten.
— Die Gründung von Gewerbe
nnd Fortbildung-idealen mit Abend
kiassen wurde auf dem Kongeeß der
National Edncational Association in
Atlas-tm Ga» von den Rednerei em
pfohlen, da das industrielle Interesse
tu Amerika schnell alle anderen Ideen
verdränge.
Jn Mein-this löst das Gesund
heit-samt time Vorträge ttvec Be
handlung von Schwindiiichtigen und
Votsictptenmhkegein gegen Ettenntunq
durch den ttihonogtapden an Straßen
eeten verbreiten
-- Je seien stiften peeiegeteöntee
Reviet ani dee im Dezembe- in Vort·
tanv itatttindenden ceenonek Arte
dannneiteltnnn intten an stotte- Wit
Fim nnd König Odem-d gesandt met
» .
Quem. site das vie beeieetee der
Mitteneiee Gent-en eine Zolieedödung
ent Os. gegen iest 75 itentt hebe-eh
sie eine Verbindung dee in keinem stn
ttnnde nickt vorkommenden Mel-tun
Weinen die Mt ijbemit nein-even
met-. ndee sent an nsent et Orten en
.— des stetem mee- tn der esse. die eine
tenimeutette Meine-Insekt tot-end ee
Meinen Mien· Ine- denetetsen met
. den neetwtedene in M stndntteie nn
i
in des deittunne Iiet neheateette ttde
minnen bemessenL veeeeettenteeh NO
dient-seid im gne Verstellung nein
zwntieeieetem W Neuem-eng wn
L;:rusvapier, Satintapeten, zum Ap-«
pretiren von Baumwolle und Lein
wand, als Füllstoss und in der Photo
graphie Verwendung findet. Es hat
sich im Lause der letzten zehn Jahre zu
einem bedeutenden Handelgartilel ent
wickelt und von dem Bedarse des Lan
des decken die Missourier Gruben (zu
meist in Washington County belegen)
iiber die Hälfte. Der Rest wird vor
wiegend ausNeuschottland undDeutsch
land bezogen, gegen die der geforderte
Prohibitivzoll sich richten tvilrde.
--—-—Die städtische Schuld von Groß
New York ist größer als die der Ver
Staaten und lastet schwerer aus derVe
völkeruna, weil die Zinsen nicht s-) nie
drig sind als die Bundesregierung sie
festzusetzen sich erlauben tann. Aus je:
de Familie in der Metrouole am Dud
son entfällt eine monatliche Eteuervers
pslichtung von stins Donau-. Das
wäre nicht so schlimm, wenn die unter
sten Schichten imstande wären, der
Verpflichtung nachzukommen, und die
obersten sich ihr nicht so viel als inög
lich entzogen. Und so bleibt die Last
aus dem Mittelstande in entsprechender
Proportion hängen
——Die altenPuritanersamilien in den
Neuenglandstaaten geben rasch dem
Aussterben entgegen. Das ergibt sich
aus einem Bericht, den Rev. G. L.
Cadn aus Dorchester, Massachusetts-,
in der Aonserenz der Kongregational
tirche Bostons und der Umgebung er
stattet hat. Rev. tkadn zählte sechs
tindzwanzig Kirchenaemetnden aus, die
im leszten Jahre nur ie eine Geburt zu
verzeichnen hatten und dreiundsechzig
Gemeinden, die einen Zuwachs von je
zwei Neugeborenen hatten. Dreiund
zwanzig Gemeinden mit 7491 Mitglie
dern hatten im letzten Jahre insge
samrnt nur sechs Geburten zu ver-.
zeichnem
—--DieDarniederlage nnsererTeppich
industrie spiegelt sieh darin wieder-, daß
in den ersten neun Monaten ds. Js
nnr Bit,279,409 Pfund Teppichloolle
im Werthe von s:t,966,122 znrlsinsnhr
gelangt sind, gegen WEIBER-il Pfund
im letzten Jahre, die bei starker Nach
srage einenWerth von 81(),897,e’,»5 ke
präsentierien.
- --Jn Minnesota hat der oberste Ge
richtshof des Staates die Verordnung
desStadtrathes von St. Paul, die den
,,«"’5reilunch« verbot, als Filassengeseygr.
bnng und daher als verfassungswidrig
erklärt. Maryland hat seit letzten
Winter auch ein Anti-FteilunchsGesetz,
aber Niemand liinnnert sieh darum,
berichtet der Balt. »Deutsche Corre
spondent«. Ohne daß die Gerichte be
müht werden, wird sortgelunscht, und
wenn das ttlntiiLunchslstesetz non den
Gerichten aus seine Rechtsgiltigleit ge
prüft werden sollte, so würde die Ent
scheidnnq wohl ebenso ausfallen, wie
in Minnesota.
——-Zu dein gräßlichenlsnde des verun
glüetten Sohnes von Hean Watterson
schreibt init tollegialein Beileid und
empfindungsvoll der Louigville Anzei
ger«:Es liegt etwasDämonifches in der
Unverhofftheit deshereinbrecheiis eines
solch’ entsetzlichen Verhängnisses auf
die Angehörigen des Verstorbenen und
doppelt schwer haben sie an der Last
des Herzeleides und Schinerzes zu tra
gen. Aus der Schaubiihne des jugend
lich pulsirenden, von goldenen Hoff
nungen und hochfliegenden Plänen be
wegten und erfüllten Lebens erscheint
plötzlich der Tod in seiner grausigsten
Gestalt und wie ein Reif in der Früh
lingsnacht zerstört er die Blüthen aller
Wünsche, aller Träume, die dieses
menschliche Dasein in der Brust ihm
liebevoll hingegebener Eltern zur Ent
faltung gebracht. Herr Henry Watteri
son hing mit unendlicher Liebe an sei
nem Sohne, dessen geistige Veranla
gung an die glänzenden geistigen Ei
genschasten des Vaters erinnerte und
dessen Laufbahn die Hoffnungen ver-—
wirklichen zu wollen schien, welche die
ser daran knüpfte. Wie leer nnd
ausdructslos miissen in solchen
Augenblicken der Prüfung den
Angehörigen, insbesondere den tslterm
die Worte des Troste-Z und des aufrich
tigen Mitgefiihlii tliiigenl Haben sich
jedoch die ersten Schauer des Schiner
zeg verzogen iind tritt das natiirliche
Verlangen nach Vleusierungen theilneh
iiienden Olefithlee in seine Rechte, dann
werden auch Herr Wattersoii und seine
Gemahlin, die heute biet in die Seele
erschüttert em der Reime Pisa Guidan
stehen, Linderung schärfen sonnen aiiti
dein Quell wahren n-enschlicheii Mitge
siitilei. in den alle Leideiitctiasteii, die
due Getriebe drii Tages tin Ziisiiiii
uieiiliniige mit dein Berufe des-i Joiir
iiuiitteii zeiiiiih iserseutt tin -. ,,lfi) itt
bestimmt in Nottee Matti, dasi iiiuu
isisiii liebste-i· irsiiii man dat. iiiusi schei
deii."
lfiueii iiioiiitifitieii Sieg iu ries
Ittlortee wltitei Bedeutuiii diit der Ae
.iriiiidee der «’iiiiieiid.ieiiit«ite. kttntiier
Viiidileii iii Deutsch iitser die istekiiier
in und niiszeitmld der sie-Eint erriiii
gen. sie hatten teiiir Htiiiiiiiiiatioii iii
biiiiertreilvii .ieii«utii. und Mit-tu
Liiiditiii tut iiitiilie detseii iitii iiiiid
Nimm-e Krisis-mai .i2it irr eitiieti
iisetii Jtiiiiiiirii site- ieiiie teitirii use-i
isei iiiiaiigiiieii.ieiiwiiiieii« E eine
Freunde iiiid Anhänger ksse Junge-«
Aquin » rein-Heil tiitte tii.titi ke Miiii
iier H Heide-i die »Mutter links M
L Jiiietteiii tot tre. eeitetiiiii iii stiiiiel
tin me »Nan i—iitrt-itii.ii1i pii usw-m
siiiks aHiiierliii liii itiii :iii;« Use ckt3;ell
Links eiii »Er-sitts» it t-- lliiss ki
i»ii- · til-it H siii »Ein-i ist-sein si »e
cieii teltie Hi uiieiidtiiti viel Watte si
than hatte, der ehrlich ohne Markt
Schreierei und Fanatigmus im Jnters
esse der Jugend gewirkt hatte, dem die i
Sache aller-, und der eigene Vortheils
nichts galt, turz der eine wirklich mo- -
ralische Jdee vertrat. eine Jdee die der z
cJugend und natiirlich auch der Stadt ?
Denver zum Vortheil gereichte.
Immer zahlreicher werden die Be
weise dafür, daff titeiftegtrante mit ver
drecherischen Tendenzen nicht freige
lassen werden dürfen. Der Geistes
trat-te, der den Postmeister Morgan ins
New York niederschoß, gehört dahin.i
Der Mann hatte schon zweimal mit
einem Schiefieifen Unheil anzurichten
versucht nnd war dafür dem Irren s
hans iiberwiesen worden« Kann es eine
größere Thorheit geben, alg einen sol f
chen Menschen wieder frei zu sehen, be
souders auch, da nach Ansicht der be s
sten Autoritäten auf dein Gebiet ver
drecherisch veranlagte Geiitegtranle nie
male ganz geheilt werden tönnen, fon
dern immer eine Gefahr fiir die
Menschheit bleiben, wenn iuan sie sichs
selbst iiberliifzt Daß sich unter den
Umständen immer mehr das Gefühl
in der öffentlichen Meinung Bahn
bricht, daß, wenn ein der Tödtung ei
nes UJtitmenschen tllngetlagter Geistes
trantheit als Vertheidigung geltend
macht, er nie wieder frei gelassen wer
den darf, sondern an eine-n Orte Uns
tertnnft finden soll, wo er weder sich
selbst noch anderen Schaden thun kann, f
ist nicht zu verwundern. Der jüngste
Fall lenkt daher auch die Aufmertsami s
tett wieder aus Varrn Thau-, desfenf
Freilassung nitt allen Mitteln, die ju-l
ristischer Scharffinn und Geld ersin-«
nen tönnen, versucht wird. Das At
tentat auf den Poftmeister Morgan
sollte doch für alle Aerzte eine ernste
Warnung enthalten, die sich bereit fin
den lasfen, Personen für geiftig gesund
zu ertliiren, die nach ihrer eigenen Er
klärung im Wahnsinn ein Menschenle
sbeu nahmen. (W.)
Einer der bedeutendsten sranzosi
schen Architelten, Augustin Men, der»
aus Kosten seiner Regierung eine Stu- I
dienreise uach den Ver. Staaten unter
uonnuen hat, äuszert sich in drastischer
Weise über das architettonische Bild
der Stadt New York. Er schreibt:
Die Stadt New York sieht vom archi:
lettonischen Standpunkte genommen
so lächerlich uud unsinnig aus, daß
man glauben müßte, sie wäre nach den
Plänen eines Jersiunigen gebaut. Die
Wolkeulratzer, aus die der New Yorker
so stolz ist, sind überaus gefährlich. Jn
20 Jahren wird das Publikum vers-»
langen, daß sie mindestens zur Hälfte
abgetragen werden, da die Verkehrs
sreiheit der Bevölkerung ungemein bes
hindert wird. Da in 20 Jahren die
Baukosten durch die vielen Miether
amortisirt sein werden, wird das Pu
kslilum energisch aus seiner Forderung
bestehen bleiben, so daß die unsinnigen
Bauwerke auch wirklich geändert wer
den lniissen. Die ungeheure Personen
zahl, die diese gigantischen Bauwerke
beherbergen, musz nothgedrungen Ver
kelsrgstörungen im Gefolge haben.
Schon heute entstehen sie viel zu häufig
aus den Straßen New York-B. Bei ei
ner ausbrechenden Pauik steht einem
das Herz still vor Grauen in dem Ge
danken, was sich nicht alles ereignen
könnte Es ist vollständig unmöglich,
daß sämmtlicheBewohner aus einem so
riesigen Gebäude, oksne sich gegenseitig
zu hindern, ins Freie gelangen. Auch
an der enorruen Hitze, die im Sommer
in den Straßen New Yorts herrscht,
tragen die Wollenkratzer die Haupt
schuld, ganz abgesehen davon, daß die
niedriger gelegenen Stockwerke voll
ständig der Lust und des Lichts ent
hehren.
-—-—·L)(ltö Uvekvunoevgeruyr neu enc
sehieben, daß die Saaten derUnion das
Recht haben, Gesetze zu erlassen, durch
welche die gemeinsame Erziehung wei
ßer und sarbiger Kinder verboten
wird. Der Appell an die höchste Jn
stanz erging von Kentucky, wo ein
solches Gesetz seit vier Jahren besteht.
—Eines der besten Anzeichen siir vie
Wiederkehr besserer Zeiten ist« toie die
Beamten der Münze erklären, die er
höhte Rachtraae nach Melnaelv. JIn
vorigen Jahre vor Aus-brach ver Pa
nit war mehr kleines Silbergeld im
Vertehr, als se zuvor, nnd die Münze
tonnte die lttachsrage tanm befriedigen.
Mit ver Panit begannen aber anelz vie
Salt-. und ViertetDollarstLtgr sieh in
den Schaszöcnteen anzusammeln. bis
der Vorrath daran von beinahe nichts
vie ans Lä- Millionen im lehten August
angewachsen war. Jrn Geiste-ruhet ve
ssnnn der itlbslush der in immer stei
gendeni Masse anhielt, so hast in den
letzten titus Wochen vao Lanrhnsnt
nsehr als ssz Iltltltionen Dotian in
kleine-n Silbergeld anegesandt hat«
oder beinahe ist Prozent mehr als in
ver rntitseelnenoen Zeit bee- lett-stimme
Tsee Mein usitd inr ttobstiaiitnng nnd
In den tteinerrn »iesr:t«ittlictyen Tenno
nttionem vor itten Tinnen nn Laden
»Man nennst« uni- niitxto m ein
tviiereo Linie-then Nsnk Msz »Hm
mein wieder nndnessetvn Wed. nnd das-.
He Matt-r den titsiitmttrek wieder mh m
drehen unt-innern Itss M Mantuas
ruitzi Kiettlgeist tspv Meint im sich em
mmtnv neun-starrte tretrneinnns m
trin. ite ttl mer nach der Untirm sing
nimumni M uns lohnen hinten per
traut links nnd Nr He zieht-sit der steif
tu isten usitetien tun der arnstten
Jttekwtnnst Kissen-i tste luden neue-s
am tust-sie in Linn- indes-« is n m ski
ttetne metv In den Schuhu-sum enm
Enth- itiit.stt-utl-txt, nett tiete immer
aufzuheben sind: jetzt wird es wes
wieder gebraucht, und eo erscheint, um«
dem Bediirfniß nbzuhelsem s
—-—-Unter derSpiszmarle ,,Deutsche vors
anderen Nationen iikersliigelt«, schreibt
der »Jndianapolis Telegraph: »Zum
heißt es immer, an allen nur dentlm
ten Unternehmen nähme der Deuts
hervorragendenAntheil, und hauptsiich
lieh an öffentlichen Angelegenheiten
doch scheints mit dieser Sache zu ha
petit, denn auf einer Stelle steht er hi
jetzt noch immer hintenau, und all
nur detilbnren anderen Nationalitäte
sind ihm ioeit voraus-, im Polizeige·
richte nämlich. Unter Den 704 Mön
neru, welche im Laufe drei versiossene
Monats die Bänte des Polizeigericht
kierteu, bestritten sieh nur l« Deutsche
Its gehörten einhetonnbertcu Nationali
tiiten an, und 641 waren stolz daraus
ksie amerikanische Nation vertreten z
tsiirseu. Alle nur kentbareu Anklage-i
Imren erhoben, unter diesen entsiel tin
eine aus die Deutschen. Von den 1
Vetruntenen waren drei Deutsche, hie,
underen sechs waren unter tleinerens
Aullnaeu iestnenommen.
DiePennshlvania Bahn will nichtl
nur elektrischen Betrieb aus der Street
von Oarison einer Vrrstadt vo
Reimen nach Long Island City son
der-i auch zwischen Manhattan un
Olihiladelphia selbst einführen Ma
erwartet, dadurch die Fahnen zwischen
New Yort und Philadetphia aisf ein
Stunde herabbrinaen zu können· Ge
genmäktig brauchen die schnellsten Zii
isvifchen diesen beiden Punkten zwe
Stunden Diese Zeit ist vom Manhat
tan life-r berechnet und schließt 12 Mi
nuten ein, welche die North Rive
Fahre braucht. Die lsntsernuna istt
Meilen. ttni die Fahr-seit aus ein
Stunde herunter«siil1riiigeii, wird ma
eine Fiihraeschwindigteit von 114 Meiis
ten erlangen niiissen. Tie Westingse
honse isowv ist schon an den neuen
Lotamotioen an der Arbeit, die ein
Geschwindigkeit von 120 Meilen in der
Sturde zu entwickeln ini Stande sei
werden. Man wird mit der Umwand
tung der Bahn an beiden Enden begin-l
nen, und diese Arbeit wird nicht viel
Zeit beanspruchen. Dann soll die)
Streite zwischen Philadelphia nndt
Pittgbura an die Reihe tommen. «
-sDerGenerala rzt derBiiiideoarinee»
Briaadeaenerat tit. M. O’Reitlh, tote-J
statirt in seinem Jahresbericht, da
die Sterblichkeit-state unter den sardi-k
gen Trudpen im letzten Jahre zwei-s
mal größer war als unter den wet
sren Truvpen Von der Armee i
Gan-ten sagt er, daß die Zahl der To
der-stille und der Fälle von Dienstun
tanglichteit größer war als die in it
aend einer anderen Armee der Welt
Die Zahl der Fälle von Jrrsinn untees
Soldaten hat etwas zugenommen
Vielleicht tann man das mit der A
setsassnng der Kantine in Verbindun
bringen.
Yormisctjtecn
Ist-— · « : -««-77-:-«"7-:—«r-.—«:-::q
Bei den Landtagotvahlen in Hefsesj
haben die Sozialdemokraten ztveiMand
date verloren. Zum erstenmal na
24jähriger Herrschaft haben sie ti
Mainz eine Niederlage erlitten. El
traten 25 Abgeordnete neu zu withtenL
Gewähtt wurden 11 Nationalliberale-s
l') Vanernbilndler, 2 Sozialdemokra-l
ten, It Freisinnige, B Centrum nnd ZU
Frattionsloser.
·
Einen eigenen Geschöftstniff wen-»
den die Japaner an, um ihre Baum-s
wolle in China einzuführen Si
stecken in jeden Ballen ein Lotterie
loos und rechnen damit ersolgreich auI
die Spielwuth der Chinesen.
l
Nichts erfolgreicher als der Erfol
Castro von Venezttela fühlt sich gan
sicher. Nachdem er aus die andere-i
Mächte mit souveräner Unnahbartel
gut abblttzen lassen, dentt er auch ml
olland fertig ztt werden, gegen desse
Krieg-schiffe er die Vertheldlgttn
Häfen feines Landes eifrig tnta
seyen läßt. Und muß er dte aufgeben
bleibt tlktn die Gewißheit, daß lei
Fetnd tn dac- Jnnere erlelgrelch elnzttq
dringen vermag.
Der argenttntfche Conareft bat «
Millionen Dollare zunt Bart von Et
tenlmltnen nnd der Entwicklung det,
aWand Wasserttraiten bewilligt. Es
Tollen danttt fruchtbare Strecken Its
Innern dett Landes erltttlossen werden·
Dr. llllilired I. lltrenlelh ein an U
kennten Lttltrttdttr lttttte tttolildelttnnlts
Flut nnd Xlllttllonltr ttt der Ansicht
t-.tis. dna ttn der Nordttllle Entnaka
rast ltapttetn Jtttnee lllntlter entdeck
tstrals nnm die Wer-seine des vertritt-lit
tten lttnrsedtletken Rtseltttertt Und-Oh
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