Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, November 19, 1908, Image 6

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    jfiirstin Zufa.
Roman von Erim Ebensteiu.
(';. IortsetzunaJ
t. R cl P l I c l. I
Bei seinem nächsten Besuch in Mai) I
renberg, zwei Tage später, fand Mai s
ner Solvia schon besser aussehen Das I
Haar lag nicht mehr so alatt um den«
Kopf, sondern machte einen schiichter k
nen Versuch, sich um Stirn undl
Schläfers zu bauschen Die Pomadh
fehlte, nnd man satt nun, das-, es weich
und glänzend war, von einen- warmen
Brann.
Auch das Kleid war, so am es ainq,
verbessert und liess eine schlanke, schön
gebar-te Figur wenigstrns ahnen.
Diesmal waren die beiden Herren
am Nachmittag geiornrnen und waren
dank Penedas ossener Hand - er hatte
Hasen und Fasanen mitgebracht
sogar zum Thee gebeten.
"I
Aber Verteier that nott- metir ists
nahm nicht nnr die virus-»unter
gänzlich ans sich, sondeer neritann ek;
auch durch kiaslje Vlndentnnaeih ihr
den Zweck von iiiainera ittesncten dent
lich zu machen,
Daraufhin Ionrve vie Baronin selir
liebenssoiirdig gegen ist-einer. Sie
hatte immer gefürchtet Stiloia dei sich
behalten zu miissen, tsiH sich irgendwo
einmal der Rettung-Zinsen eine-·
Stistadamendlanes siir dag- Mädchen
attsthnn würde Und nun isot sich
Plötzlich eine so nnernmrtet glänzende
Versorgnngsaussichtl
Sylvia merkte nnd ahnte niekth.
Sie toar wie in einem holden Traum
befangen. t·5r war wieder da nnd
sprach mit ihr. Darüber versank ihr
die ganze Welt und alles Bitten, das-.
see umgab.
Gerade als man sich zum Ihre setzen
wollte und Sylvia die Tassen vollgos-,,
tam Walter v. Sternberg tfr war
erhin don einem schnellen Tiiitt nnd
schien sowohl erregt als zerstreut.
Nachdem er die alte Baronin txegriiszts
und Peneda ein paar aleichgiiltiae
Worte gesagt hatte, trachtete er, in
Sykviaa Nähe zu kommen
Aber die-«- Ioar nicht so leicht. Sie
saß an einer der Vreitseiten der- vier
eckigen Tische-D rechts von sich Rainer,
links ein Tischchen, ans welchem sich
der Theekessel befand. Bei Walterg
Eintritt hatte sie ihm seenndtich, aber
gleichgültig zugenicth ohne auszuste
hen, so wie bei einem, den man ae
wohnt ist« nicht als Gast, sondern als
haussrennd »in betrachten.
»Dars ich dieses Tischchen etwas
zur Seite riieten liebe Sylvia, und
neben dir Platz nehmen t« fragte
Walten
Syldin antwortete, vielleicht, ja
wahrscheinlich seine Sehnsucht gar
nicht ahnend: »Ah-in solltest dn dich
denn so einengent Setze dich doch ne
hen Baron Pentdat«
Enkköuscht nahm Walter den ihm
Midiesenen Plah ein. Er war ge
Den und oorgestern von Dollenau
heriibergekomnren and beide Male
Irr ebens. Shlvia hatte sich nicht
U lassen.
Rein sah er sre da neben Rainer
life- mit einem ganz fremden Aus
druck im Gesicht .Wie hübsch see sich
gemacht hat um seinettoillen!« dachte
er beunrnhigk. »Wie leuchtend ihre
siegen sind!«
Und eine heiße Angst, die ihn
stumm und unbeholfen machte,
Nie ihn plöhlieh
cr kannte Solvia seit ihrem vier
Mien Jahre, sie dasten einander,
Und Chloia nannte seine Großmutter
.Ianke«, obwohl taarn mehr von ei
nem verwendete-hast« rad die Rede
sti- ionnte. Gegen ihn war sie im
mer nnbesangen gewesen« rote gegen
einen älteren Bruder, aber so lebhaft
hatte er sie niemals gesehen. «Mein
IRS dachtet er in einem sort beklom
Ien. «solite es woher seins Liebt sie
II schont«
It übe-hörte darüber and-m an
VI Salam- Jtatzxn und spielte etm
Wurm Figur neben Reine-, weicht-U
sc is lebhaft hat-« wie es ihm um;
IMM am.
Gabst-O IM ihm doch ein, dass »
Uessml nicht blos gewiss-um wac.
cyMa »Ja todt-. ionvnu daß » auch
Mit heischt-il sei-m Wehmutte- an
M sammt Mal-readers »Im-much
UI dom. Die vltMm Graden um
Im Ums Mdm IMM- wie all
IOMQ qui du damit-Ue mut- Do
Ist-la in Damm-n angesponnen und
III- Mu M Mde Eamimq
sichs m zu Ohms ein Imm- Im
Its sum- uud dazu Mut » Ist
Its Io- Madmms ansahen
IOMOI Ums-month weits- Wu
im Grimm-s um«-m scht
sitt non-stin- womo schm
IUQ sd Nul- alst Olkssspm «
II I fl- Im Muth um möt n
its- Mm Uhu Im Gama- W
III II Glis Wams tu Os- un
IUQMU III se ihn usw«
I s stumm n m Mann
Mrcslsda am Ist-m lu
OI da Ums wus- du
Peneda jagte, Shlvia wolle Rainer1
den allen lspheubauin an der Rück
leite oes Hauses zeigen.
lsts dauerte eine gute Weile, ehe sie
wiederkamen Man hätte geradezu
blind sein müssen, um ans Shlvias
leuchtenden, jeder Verstellung antun
digen Augen nicht herauszulelem wie
es um ihr Herz stand.
Walter o· Sternbera fühlte ver
zweifelt, daß für ihn alles verloren
lei. Vielleicht wenn er gesprochen
hätte, ehe Rainer gekommen war,
daf; Solvia, die damals nichts von
Liebe wußte und ihm rnit unbefange
ner herzlichteit zugethan war, ihm ihr
Jnloort gegeben hätte. Aber da wa
ren immer viele unleligen Zweifel in
ihm gesvelenx Jlt es die wahre Liede?
Werde ich lie glücklich machen können?
Bin ich würdig, sie zu besitzen? Kann
fie mir ein wenig gut sein?
So hatte er gewartet und gezogen
llnd nun war es zu spöt, Soloia jetzt
Inn ihre Hand zu bitten, ware ebenso
aussichtslos als lächerlich gewesen
Wie sehr verwünschte er nun diese
unselige llnentschlossenheit, welche den
lisrundrug seines Wesens bildete und
ihm überall hindernd in den Weg trat,
wo er etwas Großes anstrebte.
Dann ersaszte ihn wieder Unruhe,
wenn er an Snlvias Zukunst dachte.
Sie war in so völliger All-geschieden
heit und Untenntnisz der Welt erro
gen worden — wie wiircse sie sich zu
rechtsinden in der neuen Stellung?
Und wenn jene Geriichte über Rai
ner und die Fürstin Larnbach nun
doch nicht ganz aus der Lust gegrissen
wären? selber selbst angenommen, es
wäre nichts daran sie waren nun
doch einmal da. Irgend ein Zufall
tonnte etwas davon zu Snlvtas Oh
ren tragen. Was dann? Wie würde
sie in ihrer unberühcten Reinheit, in
ihrem blinden Vertrauen davon er
schüttert werdens
Jrgendwie iniiszte sie doch ge
warnt, vorbereitet werden, dachte
Walter geauält und sühlte gleich-zeitig
doch ganz genau, das- es geradezu ge
ntein wäre, ihr etwas davon zu sagen.
Die anderen sprachen von den
Gradens Sylvia sreute sich tindisch
aus den Samstag, von dem sie nur
noch vier Tage trennten. Sie nahm
als selbstverständlich an, das; Lstainer
auch hinlonrnren würde.
tfr schwieg dazu« tfinerseits war
es ihm lieb, das- Gradens gerade seht
gekommen waren, denn er ahnte
ganz richtig, das; die Gräsin in dein
Feldznge gegen ihn nnd Las-r als
Führerin sungirte. Nun sollte sie just
Zeugin seiner Werbung um Shlvia
werden! Anderseits war ihm um der
Gräsin Graden willen das Zerwürs
nis; mit Taute Sevhine peinlich.
Was sollte man denken, wenn man
ihn, der bei Dolls wie ein Kind vom
Hause galt, nun dort nicht sah? Was
immer sür eine Ausrede die Baronin
ihren Gästen austischen würde, Zdenla
Graden würd sie doch nicht glauben
und glücklich sein« diesen neuesten
Klatsch in alle Welt tragen zu können.
Sehr wahrscheinlich war es sogar,
daß sie rnit dem ihr eigenen Scharf
sinn den wahren Grund errieth, und
dann war seinen Absichten rnit Syl
via von vornherein die Spitze abge
brochen.
Etwas derstinunt brach er endlich
aus. Shlvich die beuneuhigt die
Schatten aus seiner Stirn las, ohne
den Grund zu ahnen. fragte schüch
tern: Evatrnst du bald wieder, Rai
nert« s
«Ja —- bald,« antwortete et set-i
streut. »dieses-i schon morgen-«
Der eeite Theil des Weges, welcher
nIit Weiter v. Staat-ers dee sein
Pferd am Zügel führte. neitckgelest
wurde. veeliei ziemlich chtveigianh
Jniiinltiv iitlilte losvchl Rainer als
Weite-, dass das alte hecsliche Vet
htiltniii zwilchen ihnen voeiibee Inne.
und im außerdem tedee mit feinen ei
genen Inselegenipetten vollan beichiss
tiCt tose. wechlelten sie tanni ein Wort
und nennten sich lchlieisliap mit litt-let
Dis-now i
Kaum war Eliinitee miser Dis-weltk,
ais illeneda lachend iaijter »Mit
tat-eint, dem sum-n Walte- biit im
tatst in die Queke qelmnmm So
ils-w tm » comment-amech die ein
anderes tam und ian leine stinkeisetete
»vor der Male ivegnaditi.«
; Rainer ist-ev beteotten sitt-m »Du
s meinst t«
Ilion Weiter Sowie iielstk
litt-nickt dtii du denn diiniti Seine
vestidmn stut- micdioncen met te
. then-listi
l gis-main alt-» tummelte statem
f und es meinte nun Kante Sie-hinein
Mienen-neu eeii in mischen
.iiei-swne.« tust liteneda losl
.Ult du content-eng Ost-i Die
. Meine tit due-but sen dis. und in
tseee Munde-uns bist m nth
its-l aut. ilstn dein-e minnt tun
ins time uns steil-dies In tin
need-en- Qenn iq sie the niOt ts
bas größte Malbeur des- Mannes
hielte, würde icb dir sogar Glück
wünschen, aber fo na, mich gehs
ichließlich nichts an, uno des Men
schen Wille ist fein Himmelreichs«
Rainer antwortete nicht. Zchtoei
aend uno beklommen starrte er zu oetn
iterniiberliiten Himmel binaui, der
sich kalt und klar iiber ihnen molk-te
Ja, er fühlte, das-, er leichtes Spiel
haben werde. Aber bann? So oft er
an die Zukunft dachte, schnürte irgend
eine unbekannte Angst ihm oie Kehle
zusammen. Und nun noch vie Ents
oeckunq von Walterz Liebes Walter
toar ein braver Mensch ohne die ge
ringste Vergangenheit er würde
Soloia zweifellos glücklich gemacht ba
ben, wenn Rainer nicht dazwischen ge
treten wäre.
Sollte er nicht doch lieber schwei
gen? War es nicht wirklich ein jam
mervoller Handel, in ben er vieles
arme Kind hinein-sieben wollte? lfin
ganz gemeiner Betrng
Wenn iie jemals ahnte, was ihn
antrieb, um iie zu werbent Das her-I
klopfte Rainer plötzlich zum Zerlorins
gen.
Aber dann fiel ihm Laja ein. li
hatte ihr sein Wort gegeben. Sollte
er es brechen und li- eleno machen,
um Soloia zu schonen? Unlinnl Wenn
er auch wollte, jetzt war es zu spät
Soloia liebte ihn, und er würde durch
Lin Zurüatreten nur beide elend ma
en.
Er mußte weiter gehen, mochte nun
daraus entstehen, was da wollte·
Und wer sagte denn, daf- Snlvia
unglücklich sein würdest Niemals
würde sie ahnen, weshalb er sie zur
Frau begehrte, und niemals würde er
es an allen äußeren Rücksichten fehlen
lassen, die eine Frau von ihrem Gat
ten beanspruchen konnte.
Als sie Hubertuibiibe erreichten,
war Rainer sest entschlossen, Morgen
in Mahrenberg seine Werbung zum
Abschlqu zu bringen
Der nachste Tag brachte ihm ein
Billett von Sevhine Toll Sie
schriebs
»Lieb» Rainer, daf; litardeno bei
uns sind, weißt Tu. Nach reiflicher
Ueberlegung tam ich zur Ueberzeus
gung, dafz sie, um teinerlei Gerüch
ten weitere Nahrung zu geben, nichts
von unserer Entsremdung nierten sol
len. Ich bitte Dich allo, uns wie
friiber zu besuchen und Dein Bettel
men so einzurichten, daß niemand An
las; zu Bemerlungen findet. Solltest
Du Solvia itttatirenberg zufällig bei
uns treffen, so bitte ich Dich nur um
eine-: betrachte mein Haus als neu
tralen Boden und führe in meinen
vier Wänden wenigstens leinerlei Ent
scheidung herbe-· Was Du fonft thun
willft, gebt mich nichts an. Jch bin
zu der Einsicht netommem daß ei th
richt ist, sich dem Schicksal in den Weg
zu stellen, da Gott allein es ist, welcher
uns führt. Samstag Abend haben
wir eine tleine Gesellschaft, eo würde
sich freuen, Dich dabei zu sehen, Deine
-Grosztante, Seobine Doll."
Rainer antwortete umgebend-.
»Liebe Tante Sei-tunc ich dante
Dir von ganzem herzen, dass Du —
ich fühle es wohl —— auch ein wenig
um meinetwillen Dir den Entschluß
abrangest, mir Dollenau wieder zu
öffnen Was Deinen Wunlch bezug
lich Salvias betrifft, so ist es selbst
verständlich, daß die lfntscheivdng nicht
dort fallen darf. Sie wird entweder!
früher in Mabrenberg oder nie
mali stattfinden lfin zurück iit nicht
mehr möglich selbst wenn es in mei- «
ner Absicht läge, schon um Snloias
willen, welche vielleicht heute durch ei
nen Rückzug meinerseits unglücklich
werden würde· Sei so freundlich,
mir noch mitzutheilen ob falls an
via vor Samstag noch meine Braut
würde Dir unser Kommen nicht vochl
unerwiinscht wäre? Ich möchte so(
weit es in meinen Kräften steln mir
Deine Liebe nicht ganz verscherw l
hosse aber dao Bette siir uns alle von
der Zukunft Dein isncnee aleicki er
sei-net Rainer Riedberg «
».-.-..-..-— «.
Noch am selben nllsend erlnelt er vie
Antwort
.Lieber Rainer« ich hatte aac suchte
ron der Zutunft und lmve nan- »sie
dor die Ansicht, dass Du eine graste
Schuld aus Dich tadelt dntitt den
Schritt, welchen Du im Vettrtit stetisl
su thun. llnd ieve Lamm w tm
kltii Wissen beut-hell. litlilt still Unser«
Ader meine alten Odium inu- m
til-wach tdich nusmtmlten Il-« -.,-Itu
was du willst litt wert-e »in mini
iweiter in den Weg Wen und tm m
anderen willen zu allem tktisi coun,
wenn M es such nicht lslllinen tmu
Still-in wird mir so oder la umne
willlominen lein. lllns stillen-klein«
Deine alle Grosnann
so stumm Ism- mn w W
Mit-hau- Ias M- MIMMII m
Stute Des susuliO domain-u um
Im in tin MQMQU Glitt sum. W
Um nat-i im Cum m cum Ihm
Ists-aus sum Umw. m « M am
Ists-I wem-.
Its Mc Muts-Un and-nat so
In n tust Im sub- smwt Wes
m m Odium-Im «- Mantua
Ists-il Ism- ss ib- Wn Rot-I
Ili-i airräterisch vor, Was er thun
wollte, war ja nicht so schlimm Laja
hatte ganz recht. Iauiende thaten
Schlimmen-, ohne der-; sie onrutn ge
t.:delt wurden
szu zuletzt inne eg- soanr wie frohe
Zuversicht uuer inn. Svlmas Liebe
roiirde Die Sache oereinsachen, anstatt
sie zu erschweren Jlrr blindes Ver
trauen ichijgte iie oor jedem Verdacht
Sie, die nie eine Freundin besessen
hatte, course Lukas Freundsittsgst mit
offenen Arn-en aufnehmen, und alle
würde gut werden«
In dieser Stimmung schrieb et ei
nen langen Brief an die Fürstin, der
rnit den Worten schloss:
»Mor,ren, längstens übermorgen
nosse ich Zuluiai Jan-on zu erhal
ren, dann, tbeuerste Freundin,«
dar Wort gewährte ihm förmlich Be
ruhigung - ist der Würfel gefallen!
Ader have teine Sorge Dein Rath
,roar ein vortrefflichen und tan der
fileinen anoia noch fehlt zur Gräfin
I
Rredberg, da- wird sie unter Deiner
Uestursz bald nachholen Ich bin
sicher, ei wird Dich entzücken, ihre
Freundschaft zu gewinnen «
l Und anr nächsten Morgen fuhr er
, -- zum ersten Male ohne Pentha ·
nach Madrenoerg Er war der erste
!,talte nebelschtvere Herbsttag in die
ssenr Jahre Reif lag auf den fahlen
Wiesen, vie Luft sog-r tooi und srostig,
Schaaren oon Miit-en flogen trei
schend über den Walp.
Aber Rainer lachte ihnen spöttisch
nach. Er toar ein aufnetlärter
Mensch und solch crltväterische Un
Igliickizeichen schreckte-r ihn nicht
» »,.»W ,.
i fl, it a p i t e l,
i Es wirren nicht viele Menschen aus
jDollenau an jene-n Samstag. Nur
ein paar Nachbar-teure aus der Um
gebung, der Bezirkshauptniann Ba
ron Miete-, der ein Verwandter des
alten Freiherrn war, und Baron Pe
neoa4 Man wunderte sich ein wenig,
daß Rainer nicht mit Peneda lam, da
er doch bei diesem wohnte,
»Aber der Baron zuelie lächelnd die
Achseln. »Der gute Itiedberg sijt sehr
’rvenia zu hause in Hubertuoruhe,«
rneinte er, »und ich bin ein viel zu au
ter Freund, um seine Freiheit irgend
wie beeinträchtigen zu toollen. Jch
lasse mich durch its-eine Gäste nicht stiis
) ren, siiire aber auch iie niemals-«
F Zephir-e Toll erblaßte und wars
keinen raschen besorgte-n Blick nach ih
. rein Enlel hin, der zwischen den bei
iEven Komtessen Graden, Lori und
tMartY stand, die les-hast aus ihn ein
s sprachet-.
F Zpenla o, Graden aber risz ihre
tnichtosngenden Vergißnieinnichtaugen
ineugierig aus. Sie war lichtblond,
mit einein lnochigen sarblosen Gesicht
»dai sur gewöhnlich ausdruaslos war
jim gegenwärtigen Moment aber voll
ISpannung aus Peneda blickte, »Ei,
Tliebxr Baron, darf man fragen, wo
leis-uma- Gkar Medic-g rein- Zeit
Hverbringti Wenn ich nicht irre, so ist
ier doch lein Liebhaber des edlen
sWeidrverlk Oder hätten Sie ihn da
isiir zu begeistert: verstanden?«
. »Keineorvegs, Gräsin Ich glaube,
JRainero weiomännische Unbildung
geht so weit, das; er nicht einmal ein
lRebhuhn von einer Krähe unterschei
den lann.'«
»Aber was treibt er denn dann?
hier aus Tollen-an sieht man ihn ja
auch nicht!«
Idenla v. Garden witterte seit ihrer
Ankunft aus Dollenaxr ein Geheimnis;
und hatte sich bereits alle Milbe gege
ben, es herzu-zubringen hie- ieyt
doch vergeben-.
Die Einzelheiten, welche sie iiber
den Klatsch RaitierLarnbach mitge
bracht, waren von Sephine schweigend
ausgenommen worden· Von dem al
ten Freiherrn, der ir- ieiner Harm
losialeit nicht«- ahnte und weder be
griss. was man Rainer nachsagte, noch
weshalb dieser nicht aus tollenau ae
blieben cour. hatte spenla erfahren,
dass sich Rainer seit etwa einer Woche
als Gast Venedas in Hubertuoruhe
aushielt. Ueber den Zweck dieses
Llusenthaltee konnte sie aber leider
nichts erfahren, obwohl ihr die Neu
gierde in nllen Fingerspipen lrivbelte.
Kein Wunder also, dass sie nun Ve
nedn bei dem Theil-a mit isten-alt seit
hielt.
Du Varus-, vee vm wahres
Grund ihm Musik-de nicht ahnte.
antwortete auf Um Ich- Ftaae mit
einem pietsageuden Lächelns »Garni
M Mut nd Nimm vielleicht niäzss
damit-m av» Mai-sum- msum IM«
Im My- osin-mo- Msx Geheimnis
sich alw» » wandelt ims Insekt-!
Mühe-U
» Ett- wmim unm- Mmum mitti
Jciidbems zu- ichmm wohi. liede
Usean
.Dm0aut mit-» Bist Sie Im
dem-« fp Mit in Optimum-« Wm
m sage Mon, da m- MIII km abs
Me m EIN-sub tm- wie We soc-»Im
II ei so «
Mosca komm » MI- Nsum most
in sa. »Ist dun- M Muts Wust-sich
VIII-um gebe-mis« Nase iu- ssidzmä
nim
små sw- « Wut-r du zwei-alsd
cm ji. Kasus-( WMNQHW
Muth GI- aut die-»- Musik«- Ich
tust- WIMI aiads «
»Aber mein Bester » Sie wiiien
vorh? Alle Welt weiß es ja!« Die
Gräfin iah ihr Gegenüber vieliagend
In unt- iclklua dann die Tit-gen vor
sieslichee lfntriiltttn nieder,
Veneda fühlte, wie ihm das Blut
zu Lapi itiea ,,Wollen Sie sich nicht
deutlicher erllären Z« sagte er hit un
höflich
Tazu war vie Gent-en nur zu gerne
bereit. Peneoa war ja noch einer, der
nichts wußte Sie rückte dicht an ihn
heran unp begann iin Flüstern-n ihm
vie ganze Gelchichte zu erzählen
Alle6, jedes Gerücht, jede tleinite Be
merluna, jeden verdachtigen Blick der
beiden Opfer herichtele sie mit großer
Ausführliehleit und noch größeren
Behagen.
Sephine Zoll, welche bemüht war,
ihre anderen Gäste zu unterhalten,
hatte den Vorgang wohl bemerlt unv«
ahnte, ivoeiihei da getuichelt wurde,
und iie litt aualvoll darunter. Ali-I
gesehen davon, daß iie Alalich über-i
haupt has-le uni- itets bestrebt gewe
ien war, ihr hau- dapon rein zu hal
ten, lpnnte iie die Liebe zu Rainer
und auch ein wenig zu der io arg ver
liiiterten Aglaja bei-n beiten Willen
nicht ganz aus ihrem Hean reißen
Ei ichmerzle iie daher tief, das-, Leute
wie Zventa Graan nun zu Gerichtl
iitren durften. i
Endlich hielt iie ee nich-r länger aui,
stand «an und trat zu den junge-It
Leuten, Lorie helles Lachen tönte ilyrl
schon von weitern entgegen. Dauean
stand Walter mit verblüffter Miene
und retbem Kopi,
»Nun, Kinder, wag giebt es denn
da so heiteres zu vermindean fragte
vie ale Baronin freundlich
Lpri wandte iich noch immer lachend
zu ibr. »D- Tante Poll« iait alle,
bie auf Dollenau verlebrten, und das·
waren nur alte langjährige- Bekannte,
nannten Sepbine Innre »Besten
Stett-been iit io icmiichs Er erzäbiies
uns eben, daf- er absolut nicht wish
wozu er eigentlich tange! Jit das nicht!
Issclich?« ·i«
Die Vnrvnin lächelte. »Nim, foz
ernsthaft wird e- wohl nicht gemeintl
fein- Walter iit eben ein Geübler.
Aber wo ei galt, seinen Mann znj
stellen, hat er ihn noch immer get
stellt-« «
»Nein, Groiznmma, ich meinte es!
wirklich ernst· Ich habe auch nicht!
immer meinen Mann gestellt, wie du
meinst-«
»Ja, denlen Sie nur, Innre Toll,
er weiß nicht einmal, ob er mebr für?
Rein-ferne oder Milchiiibe ichwiirmik"
ticherie Marn v. Graden, vie ganz daz«
Ebenbild der Mutter spar, aber ins
perfchönerter Weise- Sie hatte den-i
selben ilnwiichen Typus und dasselbe
lichtblan haar, dabei aber herrliche
Farben mit- eine volle Gestalt, is daß
iie iiir eine Schönheit galt.
Apri, vie dem Vater nachichlua,
weniger blendend und impoiani, va«
fiir aber wär-net nn- sympathisch-r
name-them reare ibre ichlanle Möb
cheugeiian uap blitzte Watte- mii ih
ren ichelmiichen Braunauaen heraus-?
fordern-I an. »Ich iiir meine Peripnkx
weiß immer ganz genau, IIaH ich
willk« sagte fie· »Und Marn anch.«
»Nun, und wa- wplli ibr denn, ibi
Kinver Z« scherzte die Baronitn »Wohl!
recht viel Tänzer auf den nächsten
Viillen in Wien?«
»O viel mehr! Marn will eine-«
englischen Kavalier, ver ein alte-«
Schloß und recht viel lfvbeu beruan
besitzt und sie heirathet «
»(5.ngland ift so ichsetk« warf Mem
ein -
»Und ich wiil eine Landedelfrau
werden«
»Wie bescheiden! Da iannit du es
ja mit deinem Vetter Jaromir auf
Dobrinla veriuchenx ich börte ichon
ein Vöglein fingen, daß er seer litr
eine gewisse Lori schwör-nur«
»Ach nein, Dobrinta gefall- mir
nicht,« rief Lori p. Graden. »Er- liegt
ganz im Böbmiichen, und der Wald
iir eine Stunde weit entfernt Auch
sann ich zu wenig Bist-misch· um michs
tnit den Tienitleuten zu verständigen
Ich will qui einem deutschen Gute
herein lein und von früh bis Abend
herumtvirtitlchalten Ich schwör-me
flir- Wirtttichaiten.«
Tal-ei satt die tleine zielbewußte
Dame Wetter v« Sternberg rnit einein
xBlict an, der ihn eigentltiirnlich warnt
knurrt-rieselte nnd seiner Großmutter
zu denken nutz
Lori war ein Mädchen, vae rnan
schon urn leiner Gutmiithigteit willen
lieb haben mußte, und wenn sie auch
einmal nicht viel mitbetnrn, der Erbe
von Dollenau brauchte darauf nicht zu
sehen, »Wenn ei ihr gelingt, sein
her-z zu gewinnen und ihn zu einein
lo wichtigen Entschluß zu bringen «
warum nicht«-« dachte die Bnrvnin
»Ich hätte nichts dagegen, nachdem
mir mein Liebling-murrsch- Sylvia
als Töchtern-en zu bekommen, ins
Wasser fiel-«
Baron Glicka suchte die hausten-n
uin ihr einige Mille aus seiner jüng
sten Amtstitötigteit zu erzählen und
ihr Urtheil darüber zu hören. Er
nannte die alte Dame lcherzltalt leine
»Wenn-« uni- war lteti lehr befrie
digt, wenn lie feine Meinung iiber
eine Sache theilte, Er galt iiir tein
groß-e Kirchenlicht Bisher hatte er
qui höllichteit lich von Onkel Fe
lician va- Welen der Potienee ertläs
ren Mien
Der Hatt-here sprach mit niemand
tibee etwas andere-. Seine Leiden
schaft fiir Patienten war fo gras, daß
er den ganzen Tag damit verbrachte
und mit zunehmende-n Alter den
Sinn fiir aller andere darüber berlo
ren hatte. Man hörte ihm geduldig
zu, war nachfichtig gegen ihn wie ge
gen ein Kind das er ja auch war
nnd achtete ihn, weil er erfteni
ver haurherr und Sephinei Gatte
nnd zweiten-, weit er früher einmal
wirtlieh ein amiifanter Kavalier ge
wefen war,
Nun war Glieta zu feiner Erleichte
rung von ven- Freiherrn Qarftem eis
nent Nachbarn der Dotte- abgeliift
and iah sich nach feiner «Egeria« tun
Ieennvtich hörte tie feinen Art-einan
deriennngen zu nnb horchte dabei mit
einem Ohre etwas beunruhigt nach
ver anderen Saionecke hin, wo Pes
neda und Gräfin Graden noch immer
miteinander sprachen. Sephine lonnte
reichte verstehen, aber die Stimmen
ver beiden ttangen nun laut nnd er
regt, la baß auch andere Giifte ber
wundert aufbliaten.
Zornta war enrtich mit ihrer
nlatichgeichichte fertig geworden nnd
tagte nun triumphirend: »Nicht
wahr, lieber Baron, ietzt begreifen
Sie, warum ich an viele angebliche
Freierlchaft Mehl-erste nieht glaubet
Da- lotl wohl der Welt nur Sand
in vie Augen streuen, sie ablenten,
In Wahrheit denkt Hiievberg nicht
daran, eine andere zu heirathen,
Wie ioilte könnte er denn auch?«
In Perser-a tret-te ei, Er hatte viele
Graden nie aufstehen mögen, jeit
haßte er fie beinahe. Seine ehrliche
Natur streitet-te steh gegen vieie anlan
teren Verbäehtignngen ve- Freunde-,
dem er aufrichtig zugethan war, und
er, der bisher im Stillen ein wüthen
ver Gegner vieler heirath gewesen
war, wünichte nun plöplieh daß fie
zu Stande totnmen möge, nat um
viefeni «iehreeilichea Weibe« den
Mund zu stopfen. Von vern, was sie
ihtn erzählt hatte, glaubte er tein
Wort, Und va- woltte er der Graden
sogleich llnrrnachen »Warum iollte
Rievhera nicht tönnen, Gräfin?«
fragte er. »Sie werben doch von vie
ietn etenven Matt-it tein Wort glatt
Den J«
Mortiepnng folgt-,
.».- .. -.-—— —
Der Rom-tttabichnitt in Wo. Zit« des
Unterhaltung-»Natu- der Saale sei
ung erzählt von der heldim ». , , sie
war vollstänhia ubertafcht, ihre rosige
Farbe erhöhte sich und ihre Augen
fttielten nervde mit einer Stickerei.«
Wenn ittr nur nicht die Itittnadel da
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