Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, October 15, 1908, Image 2

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    Nach dem Sturme.
Roman von B. Menz.
(12, Fortsetzuan
»Was hat’5 gegeben, Heinrich?
Du bist ja ganz außer Virt« rief er.
Der junge Mann versuchte iu ta
cheln, aber es gelang ihm nicht· tsnd
lich sagte ei:
»Mein Listet hat mir die Thiir ge
wiesen.«
·Du bittest ihn gebeten, lsei Dei
sen liinstigen Schwieiereltern um
Anna-» Hand siir Dich aniulwltenZ«
»Ja, Vater Sellet«
»Und da wies er Dir die Thiirsp
«Jci«, erwiderte Malta, »und ich
maa nicht wiederholen, mit welchen
slusdriiikent lsr war wiithendt«
»Gut, sehr aut!« entschied »der alte
herr und nickte mit dem stopfe, »das
ist besser, als wenn er ruhig geblieben
wäre. Er wird auslobent Aber wi-.
kam es, daß er Dir das Hang ver
tot?«'
Mattii erzählte fliichtig den Ver
taus der Ilnterredung und schlos; da
mit, et habe gegen die ttiehauptung
pwiestirt. daß seine Verlobung
Schande bringe iibee das alte Haus-.
«tktersteht sich. das ivar die beste
Antwort« pflichtete Here Seite bei
smd kiei sich zuwde vie Hände
Aber wohin wolltest Du fehlt Hast
hu schon aespeist·i«
»Nein! Ich mag auch nicht speisen;
ich werde wohl nach Hause gehen oder
Fu Wendhoests«, erwiderte Malta,
»ich weiss es selbst noch nicht«
»Hört-, Heinrich«, mahnte der alte
Xerr, »Besuche mach-it Du heute nichtt
olae mir, mein Junge; was setzt
eben geschehen ist und wag in der
nächsten Stunde geschehen wis«d, darsst
Du keinem Fremden er·iiil)keii, das
bleibt in der Familie, verstehst Du
mich's Jch rat-he Dir, nimm eine
Droschle und fahre nach London Ta
vern, lass Dir ein kleines gute-Z Di
ner serviren s -- Deine Mittel erlauben
es ia«. sehte er lächelnd hi:i,iu,
,und sieh Dir den Fluß an; wir ha
Sen bei dein Winde in zwei Stunden
das schönste Horknoasser, und der An
blick wird Dich zerstreuen. Horcht«
tiefer aanz aufgeregt, »das erste Eig
Iurkt« Jn der Dhat drdlinle eben ein
Kanors nschusi dumpf iiber die Stckdt
hin ern gleich daraus eiu zweiter
In rittee solgte.
« »Ich gehe jetzt in’s Geschäst'«, suhr
Dur Sekle sort, »Dein Onkel wird
mich aus jeden Fall rufen lassen, nnd
sum dann komme ich auch nach
nsdon Tabern, und wir trinken ein
las Wein aus das Geburtstag-z
kind. Willst Du?«
Matta versprach es, und die Herren
entfernten sich nach entgegengesetzten
Richtungen
Vierzehnteo Kapitel
Inzwischen schritt der tief erbitter:
te Here Schenken in feinem Comptoik
ruhelos auf und ab. Alle Hoffnun
eu. die er an diesen Tan, an die
- ndiastverduna seines Neffen ge
lsllpft hatte, Ioaren mit einem Schla
se in Nichts zerflossen - s gerade jetzt.
wo die Erfüllung seine-s heifkeften
Wunsches so nahe schien. lind nun
Ivch darn die Heirath mit der Tochter
jenes Menschen« den er so bodeulocs
has-te, dac- abgefchmackte, freche Ver
langen, bei eben diesem Menschen den
Branttoerlser zu spielen! (
·Wa'hrl)astia«, sprach er oor sich
bin, »das-.- liteolenblnt spukt auch im
Sohne nach, aber schlimm ist’g siir
mich, das-, eo so kommen mnftte! Jch
will sofort mit Seite iiber die Sache
reden. Tit Zahlunaen an diesen Mai
la müssen mir leisten, je eher je tie
den« Er blieb vor dem Stsieael fte
den nnd ers-mal iiber seiu Aussehen,
dann ordnete er das Haar, wusch sich,
tun dem Gesichte mctir Furt-e m ae s
sen und schritt nach dem Minnen-ng
Ärmsten aber aus der dunkleni
Treppe stand ein Mädchen mit anqst ·
et illlten Blicken; sie hatte Matta so
ärmlich sorteiten leben. hatte verae l
ns ilnn maerufen. nnd nnn staates
sich: »Was trat No m bedeuten ist ««
k strich qeschetseut links usenn dieo.·
— Iowa kom- aum Du davon ae
Ich-. wie Ichmh wie unendlich
MU« Sollte M Un Mutter stehen«
ihn aus den Neffen mutet-, ums
II II stammt-W Sollte sie ei wiH
M dem Vater eitumtmn, des
auf's Mit-s emai fein mußtef
hist die Naht IW No Gesicht
III und dies-o auf No nmfsiv ej s
z- OOMudek »Mit-L es We ioT
M Ip tunc-visqu Mit m Dunstk-,
Vium Zum M Muan form
Mc inner Leise des Ninus
U fedimm muss unt-! ausspeiend
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II Ohms-u Mem hu- n Wes-nd
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Ists Nun aus-« :-» k« : k
Das Hochivasser tann erst nach eini
aen Stunden in unsere Straße tre
ten.«
»Den Friedrich hat Mam- in die
Stadt aeichidt, und ich anging-re mich
aar nicht«, erwiderte sie, beruhigt von
dem tsnrvfuna und entschlossen, die
eiaenthiimlich inilde Stimmnna des
Vaters möglichst zu benutzen »War
Mattn hier?«
lsr seufzte
»Juk« saate er dann, »und das
Nenefte ist« er will von Dir nichts
mehr wissen, mein Fitnd!«
»Was heißt dag« Papa? Was
meinst Du damit? Matta und ich,
wir sind doch die besten Freundes«
»Ur hat«, klang es qrollend zurück,
,,statt unsere Hoffnungen zn erfüllen
und Dich zum Weibe zu begehren,
mir seine Verlobung mit dem Mäd
chen -- sie ist ja wohl Zeichenlehrerin
s anne,7,eiat, und sogar die Frechheit
aehabt s- «
»Das ist ia prächtig, Paba!« rief
das iunae Mädchen mit qnt »espielter
Ueberraschung. »Mutter Weiter-name
ist meine beste Freundin und ich
gönne ihr das Gliiet von ganzem Her
·ierr, denn nun tznn ich auch der Ma
ina allen Ernste-z sauern Ich wiirde
Matta nie anommen haben - mein
Wort darauf!« Dabei trat sie fest mit
dein kleinen Fusz auf das Piarauet
nnd eilte dann zur Thiir hinaus
Man hörte noch das Lachen von der
Treppe her.
»linbeareislich!« saate Herr Schen»
ten und blickte nicht ohne Besorgnisi
aus den mächtigen Wassersnieqel des
breiten tianaliz der von Minute zu
Minute wuchs. ,,1inniiialich kann fie
ihn lieben! Sollte sie schon eine an
dere Neigung mein Gott, wen denn
nur-, und vor allen Dingen, wo? Aber
ich mufi Seite hören, wir iniisfen ge
rneinfch.1ftiich iiberleuen, in welcher
Frist ich dem verriirtten Menschen sein
tfrbtheil anshiindiaen kann. Allmiich
tiaer, wie hätte das andere ausfallen
tönnenl«
»Ich iviinsche Herrn Selle »in spre
chen«, fuate er ils dem Lehrliua, der
eben die Posttasche brachte; llleich da
rauf trat der Gernfene ein.
Das Gesicht sdeg alten Herrn bot
heute einen Zug von zorniger tfrregts
heit, den inan sonst an ihm nicht kann
te. Ganz wider teine Gewohnheit re
dete er heute auch nicht den Chef zu
erst an, bot ihm keinen »Gut-In Tagl«
lsr wartete, indem er ihn scharf
fixirte.
Dies Alles bemerkte Herr Schenken
nichts er stand wieder am Fenster und
beobachtete die steigende Flutlx
»Sie liinst merkwürdig rasch aus«,
sagte er dann
»Dort-m beabsichtige ich auch, bald
sorkzugehen«, erwiderte Selte, »ehe ich
mir nasse Füße hole«
»So? Dann können wir ia unsere
Sache gleich vornehmen. Haben Sie
heute Nachmittag Malta gesprochen?«
»Vorhin eben, Herr Schenken«
,.Hat er Ihnen etwas mitaekheili?«
Herr Schenken blickte noch immer
konsequent durchs Fenster
»Er hat mir aesagt«. berichtete der
ProkurisL jedes Wort beionend, »daß
Sie ihm die Thiir gewiesen haben.«
»Und mit kliecht!« Der gestrenge
Chef war jäh l«·ernmaesahren, und
mit der Hand nach der Thiir zeiaend,
fuhr er fort: »Da hinaus balæ ich ihn
aewiesen. weil er den wahnioitzigen
Entschluß gefaßt, sich mit einer Dirne
verkoben zu wollen« und es ist un
alaublich ich sollte sein Vraniwer
ber sein!"
»Wie heißt die ,,·Dirne«, Herr
Schenkenk"· klana es wunderbar ru
hig: »ich möchte es wissen, sallo es
kein Geheimnisi ist."
»l-Iteheinrnisi"i Morgen eriiidlen
sichs die Sonnen am dein Daniel
Westermann heisit sie, und ist dieToch
tee Sie wissen eo jai Ich bade
Matka aebeten. die Schande nicht iiber
das alte Hat-o in brinakn. aber der
wahnsinniae Mensch lkakte soaar die
FiechdeiL mir Matiien ins Gesicht Ha
ichlenderirl«
»so-sähst den-Mo ich. den scheu-r
tm das Fräulein Weiten-man Leim
what-. und day M edit-am da
tes mein Freund MS hatt der alte
Mann mit scharfem Tone. so das Mo
Chef M verwunden amde Our
um Sie Fräulein Nehmen-M
.Wie sollte M dam kommt-P um
die stim- Dimon
»Nun umd- ich Ihm- mät wem
qa Umo- msth im Miit-M
Wehnmkmn M
Jim MI. muss-im Sk wiss N
wit. u Mth mirs dumm«
sichs-. vom-»O m TM Mot
Vwissiimh Junos-n sude «
Den Sau-sek. bis-um dato
nIQ Jus-m Ausstand see-des In
Jagd-oh Mm u Muqu »so-« M
m Nasid-Iniqu dun- viw« vie
äu so sum m mumdm kumästh
Ost-with most Sie Its-aufs »Hi
skntlasa m Wassek Mut :ng »O
ans sehnt W Im n- ajm III-pack
Jsd mUs smk FAUng Du ERNST-!
an Mem ists-»Mit Imkdksm NO (
III-O im m deing Mu
- gif! Ins Axt-Inst »Ist Its-« Kdudvnh
Fu Dem- IITHJW ·.s.i Hka NCM
Mädchen bestellt rrsar Der Witttver,
ein Leber-rann var aalant, liebens
witdia und gewandt Ihnen itefiel das
junge Mädchen, nnd obwohl sie dies
hemerlte, tonnte sie sich doch nicht ent
schließen. ans dem Hause zn scheiden,
denn sie hatte der sterbenden Mutter
versprochen, die beiden Kinder nicht
zu verlassen. Sie blieb also —- lei
der! »
»Der Witttoer, heiläctsia gesagt
ein noch immer hiihscher Minn, der
folgte das Mädchen mit Anträgen;
miindlich nnd schriftlich, mit regelrech
ten Liebesbriesen, die er ihr häufig
hinausschickte nach dem Garten an der
Elbe, wo sie während der Sommer
monate mit den Kindern wohnte.
Diese Briefe, Herr Schenken, sind recht
interessant und sehr hübsch aeschrie
ben: es ist darin stets die Rede von
Heirath, von heimlicher Trannna, nnd
als Motiv der letzteren ist die Noth
tvendiateit betont, vor der eigenen
Mutter diesen Schritt verheimlichen
tin niiissen. Die alte Tatne ich
habe sie gekannt, Herr Schritten,
lebte damals in Altona, nicht itnz
Hause ihres Sohnes, dessen Treibens
ihr knißfalten hassen soll: sie sah aberi
ihre Enteltinder bei sich und besuchte
sie auch häusia. Sie toar eine strenae
alte Fran, die allerdinqs diese thei
rath nimmer zugegeben haben würde
und doch verlanat unser Gesetz die
Eintvillianna der Eltern.
»Diese Briefe an das sunae Mäd
chen tvurden immer dringender; ich
bade sie gelesen, Herr Schenken, und
must bekennen, die Handschrift ift mir
nicht start-r fremd- Und fo aefchab
denn das itnalaubliche, der Witttver
verreiste eines Taaes mit seinem älte
ften Kinde, damals ein Mädchen von
fiinf Jahren, und dessen itfleaeritn
und teltrte nach tneniaen Taan zu
riiet. Sie hatten fich in Oelaoland
von einem enalifchen tktteistlichen
trauen lassen, nachdem zuvor das
Fräulein an lsidesstatt das Verfvre
rtren aeleistet, nie und unter reinen
Umständen in verrathen, dass sie das
Weib des Mannes aetoordenz erst
wenn seine Mutter aeftorben, sollte die
Weit die- Tltatfache erfahren
»Die Aermftet Sie bat das ttier
fvrechen nur tu treu nebaltent«
»Was foll dass« rief der Prinzi
pal mit schlecht verbebtter Aufregung.
,,Lassen Sie uns zur Sache tomnten;
tvir haben wahrlich keine Zeit iibria
liir Klatscimefchieltten!«
,,Langtveilt es Sie, Herr Scheu
ten? Nur ein wenig Geduld, die
Sache tvird aleich interessanter. Das
artne Weib verliefe eines Tages das
Haus ihres Gatten und flüchtete zu
ihrem Bruder, einein tüchtigen Künst
ler bierselbft. Der reiche Mann ltatte
daran bestanden, sie miiffe fich ent
fernen, anaeblich tveil feine gestrenge
Mutter wieder bei ilnn wohnen wolle
Es tvar eine Liiae, die alte Frau dach
te nicht daran, er batte vielmehr aant
andere GUthe diese Trennung zu
wünschen, theils tveil er eine lsnt
deckuna fiirchtete, die laum noch zu
vermeiden tv·ar, theils weil feine lite
ichäftslaae doch das gehört nicht
hierher.
»Hätte- das arme Mädchen ibrem
Bruder nur das Verbältnise unutn
trinnden gestanden! Aber fie blieb ih
rem Schwur treu. Gleich einem Ra
fenden stiirmte nun der Bruder dem
reichen Manne in’s Haus, und dieser
—— bot einige Rollen Goldes als vor
läufiaes Beruhigunasmittelt Da war
es um den Neft der Besonttendeit ar
fchehen, der Künstler fchmetterte die
fchtveren Rollen aeaen dett Kopf des
lslenden, dafr die tttoldftiiäe den Bo
den bedeckten und der fchuldiae Mann
iufatnmenbrach ichsoer verletzt durch
eine Wunde an der Ztirn Man ioil
noch tsesrte die Nirbe fetten können »
»Der Maler der stiinstter wart
nämlich ein Maler, Herr Schenken
verlieh fchon am nächsten Taae Hain
bura mit seiner Schwester und brachte
die Viertnfte tu erneut Geistlichen nach
advlftein auf das Land. tvo sie nicht
lanae nachher einem Mädchen das Le
ben aab und tveniae Taae darauf
starb. Sie hatte ihren nnrviirdiaen
Gatten nicht verrathen Aber Gott ist
aerechtl Unter dem aerinaen Nachlaß
fand der Bruder die Brirfe dec- rei
chen Mannes und aus diesen Arieien
aina untuseiseltmst tiervot dtfz sie die
Gattin des Illiannes aecoesen der fie
Mitteln Jener Prediaer ja delfen
Haufe die itnaliirttiche itard, machte
sich aus und suchte den enalifchen
Okissiitwll d» Rost ihtr verbunden
datte. und er fand mir akute Verr
INMIT und w kam Ist ganze gin
am Xa Tot-. - Tot Muts bei-a
those väte- db Schwebet des MM
Moos Grimm-en und adkwtim das
Nod M ist ein schönes Mädchen
geworden. An Schenken-. texu Kam
dot. das Im Wem He lich Sou nd
Ihnen onst den Namen du Bann
nimms. du com eigen Meij uns
BM mit-merk·
Da ists du Mun. Mist m in
Ue Lippe-; et dank M Moos W die
nd www nnd Ieise Minqu W
Unsinn-da km km Ist-M
Ist-s: muss-im seid-am n ons
mt Mit Insoweit-W m kommt
IN III mmsäm Kam auf sm
Its-diesseits hu Ne- du am Ihm
FOqu as um mildem Den-unt
Ums a samt .m Hm Ums uns
O ins-Its its-I us M D ad »eines-n
Mk wes- jo M- Mdn Hm INqu
m m mqu may-i m Imm
III ki- NOT-ists « Nin-H gixsn Ists Mk
wo Ins-»so sind Muts IT- HI Sis- ad
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www-. hast Sie Ist Fest ·-—:-.«:--«ss-H
Kind-Osten um«-san Hd »- i» Es
Ist-West tm JEAN-disk kss n Nu Z
i ten Zelle erwäbntz er kannte Sie sehr
I anfan, genauer als jeder Andere Und
’nan, Herr Johann Hinrich Schenken
»in-spie ich Sie im Namen Jehres Va
ters-, wollen Zie sühnen, was Sie
einst verschiildetent«
Tiefe stille iolate diesen Worten:
wie ein leises Stöhnen tlana es vom
Schreihtische her, ::.: dann foliten
die Worte:
»Weil; Matka Daruni?«
»Nein«, erwiderte der alte treue
Mensch »aber er wird es erfahren, er
innfi es erfahren. denn seine-z Vaters
letztwillia ausaeiprorliener Wunsch er
snöqe eine Ihrer Töchter heimführen,
tsedriirkt ihn sanver.«
»Und das Mädcheni«
»Mein nichts, Herr Scheut-m iiher
lxaicpt aiebt es hier nnr vier Men
schen, die dac- (2iiehei.i«.nifz kennen; es
lieat also in Ihrer Hund« ob es ans
oiese wenian beschränkt bleiben soll.
Machen Zie sich frei von dieser Last
Ihrer Mewissem Herr Schenken nnd
roenn ich Ihnen lehilslirli sein kann
Der Mann mit dem starren, nn
tsenafamen Willen hatte beire Hände
vor dass Gesicht aeleat und den ilopf
tief lierabaebenat auf die Platte den
Tiiches, nnd neben ihm stand der alte
Seite, mir der rechten Hand seine
Schulter leicht beriihrends »Ich bin
seit vielen Jahren erster Proirrrist
Jhreg hause-TO sagte er freundlich,
»lassen Sie mich es setzt anrh einmal
siir Ihre Person fein, Herr Schen
ten, folaen Sie meinem Rathe, nnd
es wird alles aut werden. Gehen Sie
mir die Hand, Herr Schenkeer
Er reichte ihm die band nnd driirkie
sie fest nnd lanae. »Ich tvnfzte es
nicht, bei Gott, ich wußte es nicht,
dafz das Feind lebt! Ich kannte nicht
einmal den Ort, wohin Weitermann
sie aefliirhtet hatte; nnd alr- ich ihn
endlich entdeckte, da war sie aestorben
und das Kind aneh so saaie man
mir.«
,,Verdienten Sie denn in wissen,
das; Ihr tiind lehr-«- stonnte, durste
man es Jhnen anvertrauen? Konnte
man hoff-en, onst »Sie barmherziaer
sein tniirden aeaen dac- äiind als ae
aen die Mutter-? Hatte Westen-sann
nicht volttouunen recht, so in handeln,
wie er aehandelt, Herr Schenken?«
»Ich wnszte ec- ja nicht!« wieder
holte der tiesaeoeitate Mann noch ein.
mal. Ei- tlana iilier,seriaeitd wahr.
Und er snhr fort: »Wollen Zie snich
morgen Herr Selle heute nicht
inoraen nach der Börse »in Herrn We
sternrann healeiten’5«'
Der Alte niette stumm.
»Und Mattack irr wird mir schwer
ziirnen!«
«Matta besitzt den edlen lisharatter
seiner Mutter-, ich biirae siir ihn, Herr
S ienten. Ich will ihn sofort aus
suchen und dann auch Westermann
vorbereiten«
Mit ,iitternden Händen schloß der
aebroehene Mann den Schreibtisrh aus
und nalnn einen tleinen Briesboaen
und ein isonoert heraus; dann schrieb
er einiae Zeilen nnd reichte seinem
Prokuristen das « latt. »ein-nur«
das?«
,,E.rwarte mich moraen nach der
Börse in Deiner Wohnuna«, las die
ser. »Volltom-m-en, Herr Schenken«,
saate er mit einem tiesen Seufzer.
»Und nun werde ich Matta aufsuchen
und ihm sein Gliiet oertiinden.«
»Seht Glücks-« wiederholte Herr
Scheu-ten leise, als Selle ihn verlassen
hatte. »Seht Glück! Ironie des
Schicksals oder sollte dass Walten
einer höheren Macht hier sichtbar wer
den? Henrietterno Sohn nnd
meine Tochter wunderbare Fiiaunai
Wieder eine Stimme aug dem Grabe,
aber nicht mehr so siirchterlich wie
die friilteren es wird mir leichter
werden, im tonnte esJ auch nicht mehr
traaen, die Last wurde mit jedem
Jahre schwerer! isr hat recht, der alte
Mensrh«. iuhr er fort, insdem er sich
die Stirne troitnete, »ja, mir wird
leichter werden« eö must ein Lilnsaleich
stattfinden Wenn nur der nächste
Schritt überstanden tviire.'«
»«1taoa. Du sollst in Tische tom
men!«
Fräulein Eise steckte das hiirsche
Köpfchen durch die Ihiirstnlte; sie
iootite erst einmal sondiren, wie die
ich-sinkst standen, der alte Zelle bitte
aar so lanae drinnen aereder Sie
verstand iiat auf ihren Vater, und so
irae sie odiiendo herein. aina tu iinn
und niniaskte ihn rgirtiittn dann schritt
sie mit ihm die Treppe hin-kni. toie eo
;::«.-h! »rein regnet-: .reiktre’sen tei«
; machte
.Ich sinds « fehl Wams von
Mona, NI » ais-I einmal Fu mir at
kommen W«
Mit Not-a Womit emvfkns Frau
Nimm-s idem Gatten im »so-nein
Madam-I Wodmimmer.
»Id- hedt Web san-von Mem
Mk whom-m due-» u com das
EIN-en sm- SI« via-u hie-im Jst
Leid-esse IMM
·doch- U Mißmut-. stimmte u el
kwt Mit-und Je ums soc-A to NO
kam- kkevtsqtus. so have naht sama
tun-Mk M syst-Um Midas-un
sind II known Freude erfasste-. das
sit OLIMQ Ist WUUOMMO its-Hei
III-CI ksx Bd tun Mgm »Ihr
das-. Ok- L wo ist HSM w Wäss. h
etwa-I « IMO NO ist«-M WILL-M
»Ja Mkzrxstmäw käm xxmsaggus H
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JO . is zvie w- Na WUM »
«.;2;--:s.« Dank-nd N Music-, « !
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;«.---«- Js- s.·-:q sitz-P sit-»h- Ms
IN IF z -x· n IFij cs «-: End Mkålss WH
sssi t- Qiixa sism LIMI. Jst-u
Wiss-ei »Na J »Juki« Hätt-IN Oft-I »
N« m« seh- us NO ftp-FOR- IM tä
nnd usnarmte ihren Vater aufs
Neue.
»Ihr bedenkt wohl aar nicht, was
Euch Beiden mit vielem Matta ent
geht?« zürnte die Dame. »Du ver
lierst den so lang erleimten Llssccies
und Elfe einen reichen Manns Es
ist .;um Todtäraern«, letzte sie biniu,
»n d- anßerdexn hat-en wir vielleicht
noch das Vergnüan, dieses Welttvnn-«
der in unserer Mitte in ielienl"
»Das läßt sich nicht ::n.iebeti«« be
inerlte ihr Gemahl trocken, »wir met
den dem jungen Paare eine Gesell
fette-ist geben und natiirlirli auch die
Eltern der Braut einluden müssen«
»Die Eltern nuchk Den all-etlichen
Brautvater — nach Deiner Ansicht
das Urbild
»Der Mann ist ein tiichiiaer Stiinsts
ter«, erklärte Herr Schenken etwas.
unaeduldia, da das Gespräch eine ges
sährliche Wenouisq in nehmen dro!tte,’
»und die sinnst hat in diesem Hause;
stete eine Heimath aesiiiiden. lscs ae s
schieht, wie ich saate, und daniiti
basta! Sich habe Rücksichten »in neh
men nnd irerde erz thnn.«
Seine Stimme war immer heitiaer
aeworden, nnd die Gattin wnskte anr
tfrsahriiiia, dass jetzt ein Gewitter im
Anznae sei. Aber heute konnte sie doch
nicht schweigen, es hätte ihr das Herz
abaestoßen.
»Natürlich! Mit einem Male ist der
Herr ein aroszer Ritnstler aeworden
neulich noch war er ein blinder
Lump, ein Schwindler, außer ande
ren tshrentitetm die Du ihm gabst!«
»Er sieht wieder leidlich ant«, er
wicerte Herr Schenken noch immer
äußerlich rnhia, ,,weniaskene- aat ae
nua» um in erkennen, wo wahre Bil
duna heimisch ist. Ich hiosse, er wird
sie rei uns nicht vermissen «
»Sie ht nsieders Wunder iiherttkan
del-«
»Dok«or Vinder hat ihn hehandelt«,
ertliirte Fräulein tslse, »ein Wunder
ist aar nicht dahei, oenn Vinder soll
sehr aesehiikt sein.«
,,.Koinmt, wir wollen endlich in
Tische nein-tit« schnitt mer Echenlen
das-v unerauictliaxe Thema ah,
»Ich lveareise es nieht!« den-irrte di-:
Dame, ihrem Manne solaend
»Da-Z ist nichts Seltenessp mnr
melte er, nnd ein hitteresz Viicheln
sloa iiher sein Gesicht
lss war kein anaeueh res« Wehen auf
den Straßen, dass beme kte Herr Selle
sofort, nachdem er seinen Printinals
verlassen hatte. ltelrerall in den nie
deren Stadttheilen wurden die Fiel
lerwohnnnaen der sogenannten tlei
nen Leute aeriinmt, die Möbel und
Vorräthe aus die Diesen der höheren
tstaaen hinansaeschasst, unsd einzelne
Straßen bedeckte hereitg das schmutzi
ae, lehmiae Wasser hirs sum Trottnir,
wo dieser- hiiher aeleaen war als der
Fahrdasnnn Dazu heulte ein Nord
wester mit voller Wuthx Zieael preis
selten aus das Steinpstasler, nnd der
arane Himmel sandte wahre Flutheni
heratk Der Reaenschirm war dem
alten Herrn heim ersten Versuch schon
zerbrochen; glücklicherweise aber sie-l
lana eis- ihm, in der Nähe der Bank
eine Droschle zu erwiichen, und so(
ssihr er aus dein liirzesten Weae nach.
der Vorstadt St. -slauli, wo London;
Tabern gelean ist. s
Seine Toitctte san etwas nnoroenrs
lich ans-, als er das elegante Restau »
rant betrat. in welebein nnr ein ein-!
ziqer Gast. .Herr«1.llt·itt.t, anwesend
war. Mit vorn Ream nnd Sturm ne
riitlyeten Gesicht, die Vaterinörder
verboaen nnd den Hut tief in den
Nacken geschoben, begriisne er seinen
Schiitzli11a. innerlich sehr ansaeriinxnt
nnd »in allerlei Scherzen geneigt.
»Das ist sa ein Heideinvetter«, Lin
te cr an’s"7« Fenster tretend, von wo die
Aussicht ani den niäsdhtiq niogenden
Strom eine impostinte war. »Aber
hast Dn denn sction neipeist."«
«Nein!« erwiderte Maria ver
stimmt. »Ich war bei E. Deine nnd
habe dort einen Anftraa gegeben; ich
lsin erst vor einer Viertelstunde hier
lier aeloninien.«
»Bei Salonion Deine? Was iooll
test Du denn hente schon dort."'
»Ich bade Anstraq tieaeksen«. wie
dertiotte der inntie Mann. »die tsei der
Seehandlnrn in Berlin d.-vonirten.
Borsiere tu oert.ntieii. ich im
bleibe nicht inebr tanqe in K«iiiitsiir,i.«
»Das tviire!« Herr Zelle veri-«
iit«) ein Lächeln »Dein m Onkel ::-Lir
de es fein leid thun, glaube ich; denke
an Dein biibiclreg Comptoir itn alten
Haufe, an die angenehme Stellung
als lsompaqnon --—«
»Mein Gott, Vater S-elle«, sagte
Malta fast ungeduldig, »Sie wissen
doch. er lnt mir fein Haus verboten!«
»Ich preisz! Heute kannst Du auch
nicht lsirein die ganze Deichktraße
steltt Voll Wasser-, und erst der-Sturm!«
»Im Hause meines Onkel-z —-— da
has-sen Sie recht·«
W klang sehr bitter.
»Dort) nicht!« beruhigte der alte
Herr fre.tndlich; ,,im Haufe Deines
Onkel-:- ist eitel Sonnenschein; aber
nun laß ims- diniten ich habe Hunger
lselomtnem und Mama Heidtmanns
Boedeaur ist auch nicht zu verachten.
Apropos3, hier ist ein kleines Geburts
tangkiesclxent fiir Dich.«
(Schl1tß folgt.)
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Die Wittwe-statuie.
Während in Europa die Sitte es
iibernommen hat, mit dem üblichen
Traiierjalir die Zeit dies äußeren
Samteries zu bemessen, mit dem die
Wittwe den verstorlenen Mann be
trauert, machen die Stämme des fran
zösischen Rouaoaebiets nicht die Zeit,
sondern des-. Wind zum Richter ihres
Leibes-. Wenn der Gatte stirbt, hißt
die Frau vor ihrem Hause eine Fahne
an einer langen Staune. Solange der
Stoss der Flaaae intakt bleibt« darf
sie sich nicht verheirathen Jn dem
Augenblick aber, da der Wind oder
der Sturm und Witterunaseinfliisse
dar Tuch ein wenia zersaserin gewinnt
iie dac- Hllecht, einein anderen Manne
ki- Hand zum neuen Bunde zu rei
it:eii. Fiir die tfinaborenen gibt sich
i» dem Schicksal der Flagae der Wille
kvsr Glitt-r kund, nnd nie hat man es
erlebt, das-, eine allzu Verliebte es ge
nau hätte, der natürlichen Zerstö
ruuq der Filme nachzuhelfem Furcht
tsare Strafen wären ihr Loos. Nicht
lettssn fiiat es das Schicksal, daß ein
frischer Sturmwind bereits in der
ersten Traueruaeht die neue Fahne
s.eri·et:t, dann ist"«5 der Götter Wille,
daf; die Wittwe. ohne dem Todten
naaiiutrauern iirer ihre Zukunft ent
fesselt-r Andere dageaen, weniger
tdlliirtlixtie finden im Wind und im
Sturme teine Bundesgenossen und
miisfen oft jahrelang ,,trauern", ehe
die Fahne den ersten Riß zeigt.
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tsin kleines Mißverständnis-.
»in Herr, der mehrere tilijter be
saß und auch iiber ein volles Saalein
tstelo veriiiaen konnte, aber leider
nicht besonderer Geistesschärfe sich
rühmen konnte, hatte das Unglück,
sieh tei einem Gang durch seincWirth
sdiait ein Bein zu brechen. Er depe
lctiirte sofort an einen Spezialistem
um einer auten ,s)eilliiia sicher zu
sein. Dieser empfängt auch die Nach
richt: da sie jedoch nur lautet: »Bit
te. kommen Sie sofort, ich habe mir
das Bein aebroshen«, so telearaphirt
er euriirtr »Bitte. genaue Beschrei«
onna, tvo ist das Bein gebrochen?«
tsiniae Stunden später erhielt der
Vlrit die erirsetene Antwort: »Hinter
dem leuhstall, kommen Sie, es ist
lehr schnierzlich!«
--— — —- —.
Tag Geenzblatt berichtet aus Ho
heuftcin von der König : Albert-Eiche:
»Es hat sich fast jedes Jahr die Not
wendigkeit ergeben, daß die, wenn auch
niedrige Unmäuuung von Kindern
ruiniert wurde.« Jst das wirklich so
notwendig? Läßt sich dies gar nicht
vermeiden ?
t! sk III
Da traut ein junger Manu, ob er
mit einein Jibreseintonmien von fünf
tmndert Dollarcs heiraten könne. Ge«
.ois; tanu ek! Vorougaesetzt, daß er
fein letztiähkiqes Zeiliir zurückgelegt
hat und fein Arbeitgeber bereit ist, das
näetsitiährige im voran-J zu .;ah(eu.
III If II
Vllte Liebe rostet nicht — aber et
was Patina setzt fieti doch an.
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Jn die Flegeljnltre tomutt jeder «
nemuii kommen nicht alle.
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Oeutintaae trank die Rechtinmsseni
Mit den Stempel eines aufzernetvishns
tiztten Verdienstes auf der Stirne.
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