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About Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914 | View Entire Issue (Sept. 3, 1908)
I Nach dem Sturme. W; ! MoaomnvnEL Menz. IW til. Fortsetzung llni die gewohnte tiasseseit erschien Malta mit seiner tfousrne und Tot tot Binden welkten vje lieioen s loie immer »gauz susiillig« am Jlunn setnstieg getroffen hatt-u, -’fra«uleiu .W-eilerrn«inn befand sich bereite seit dem Mittagessen bei Frau Wendlioeit und der Konsul ivar auch schon oon einein kurzen Besuche oeg lsouiptoirg guriictgekelsrL dir Gesellschaft alfo lief kommen, erwartungsvoll und in ricts iger Alleilynachstostiiruuitng. »Hier ist die amtliche siteminnlifte«, sagte Matta mit gutqespielter Gleich gültigkeit, indem er ein Zeitungg diatt aus den Tisch legte. »Und hier sind die sechs Loose«, egie Wendhoest hinzu, ,,bikte, sich zu herzeugem daß die Siegel unverletzt sind. Und nun, meine Herrschaften, wollen wir sehen, was jedem von uan bescheert worden ist.« Die isouvrrta wurden gemischt und das zu oberst liegen-de zuerst geöffnet; es trug den Namen des Doktor Bin der. Laut Gewinnliste war aus das »Ur-as ein Elfenbeinfächer gefallen, wars allgemeinen Jubel hervorrief. Nun folgte das mit Städtlein lilse Schen ien« deieichneie souveriz merkwürdi erweise brachte das darinnen befind iche Loos zufolge Gewinnliste einen leendeintarnm »Da-l ist doch kurios!« bemerkte die junge Künstlerim der übrigens kein Schatten ene- Verdachte-; gekommen war: erst das trarnpshast vervissene La n der Hausfrau ließ sie vermitt der aus das Ehepaar blicken. ,,iikeiner"»3ufall!« beruhigte der-lon« sul das junge Mädchen, aber ich gebe u: ein wunderlicher Izu all! Hier ha« n Sie übrigens ·ie Drialnalloose, hier die amtliche . iehungsliste, die ers Mren sind unter ufsicht des Notars . von zwei Waisenknaben mit ver dundenenAugen ezogen worden, ganz wie bei unserer Biadtlotterie Es tann also nur ein Zufall vorliegen Nun weiter.« »Ich virre, vksrrruiein Dann-ein mein Loos mit dem Ihrigen zn vereinen damit die Elfenbeinqornitnr « »Gut gesagt, Bin-ders« rief Matia belustigt, während Alle lachten, »feine Wendnnq das wenn's immer so leicht gemacht wird!« Auch der Konsul lachte. »Ach bitte um Ruhe, meine Herr fchaften, wir fahren ietzt fort. Dieses Looi Nummer 108 gehört meiner ver ehrten Gattin: was saat die Gewinn ltfte, lieber Matta5« — »N-ummer los, eine Puppe, die »Mama« agen tann«, schallte es lu elzend zur et. Neuer Jubel. Die junge Frau er. röthete ein wenig, als sie ihre geheim ften Wünsche so offenbart sah. Sie wußte nicht, ob sie lachen oder sich rqern sollte, und hatte entschieden nst, ihrem Herrn Gemahl ein wenig den Text zu leienx aber der allgemeine oInbel iiber den Gewinn ließ sie ver stummen nnd qute Miene zum bösen Spiel machen. »Mir sonderbar, das-, alle Loose ge winnen«; bemerkte sie nur rin wenig Lchmoilenn »qiebt es leine Nieten in teser Lotterie?« »Va! Da haft Di« berufen«, er klärte der oKniul sofort, indem er das Gouvekt mit feinem Namen öffnete und in der Liite die Nummer vergeb itch suchte. mhoffentlich itt nicht der anze Nest der Looie due-Metallen lein Weiter-now wenigstens mit te etwas qetvinnen.« att« Loos hatte eine Reiieta1 Oe gebracht Nun wurde auch et usw« iseqniigte sich aber damit. den obs ieiie in schütteln. denn fest tatn Ue Mute der ganten Geichichte ttdiwefl itbetuichtt kais TM seit der jungen Lehrerin. damit sie et selbst öffne »Ich bade tein Gitici mehr dontit.« bemettte et. «ee gab im Im unt tteine unbedeutende Gewin ste. versuchen Sie ee ieivit.«· Adam-net ?t«. m Mäniein We tumm. thn tietee Auiicktei. unt de reitendee Geiiidt nea- dtsntetwtt weiden »Hm now-ne Um · stmmlte sie »in-et nein - « »Ob« site doch die Miit litt Ins-XI tm set-tu Wendnoett want Um Wurm-m 7i eine wide-te IN Ists- mst Kette und spuken St IIIUUitst· das MERMIS Wt voiiitimdis OIIOQIN. die Takte hin Idt mit ei Ists Mai dokvts oetdtttttn w- Lottt Ihm-e wie-set Ntnnm ttettent tii Its des We H nthst ktgotttkd dem CI It Gesteins-th- ttind ttat Im Itmiss" thninet It »Nein TU Iesg e sut Kette «- d Datu- ’ »j« same nnd-A Hm m »Hei -.«s stets-m Nr ««-«-s Its-i yet-»spi etwe H Use « Leut an Im asssqst dis- U w abWest-« ist-It J-- - is Ue sein«- «-s,ti Ess« ;-.t. es . s wus« H «- «I«I’ « II Isd A- « t.-s- O.«.t- H! « IUIMO t-! »- .I s—.::«t i »- x w- I Un NR if NO ’-i ·1’ ins »Ist i « s we ke« the est ) s HOIICYITWQ Its-! H F« i H s sit in disk Ist : e . se cmdeee sur-Its i A-» « s -;-.. s Miit-is e Wes-in i "- » « sei Miit »Ist-i ist ;i»s fW sti«rie. Wer-I meinen Sie dazu, Fräu Jlein Westermach " »Friiulein Westen-rann hat sich noch ; nicht von ihrem Schreck erholt«, erwi der-te sin die Gefragte die Dame des Hauses lächelnd. »Aber sie wird uns den Spaß nicht ver-derben und ausser zdem ihren trieminnft einheimsen wol L len. "ticht war, Anna? Nachher drin gen wie, das heißt mein Mann und ink, Sie fieher nach. Haufe, Sie scrinknt Ihrer goldenen Uhr.« Dieses Versprechen, vielleicht ein cerstohlener bittender Blick ans dein Auge des vig a viel gab den Ang ichlag, und bald darauf befand sich die ganze Gesellschaft auf dem Wege nach dem Vlusstellungsiotal Matta konnte einem inneren Drange nicht widerstehen, er bot Fräulein Wefter ncann den Arm, nnd diese nahm ihn im liebreich-onna ihres Glückes auch an. Herr Wendhoeft führte seine »au, Doktor Binber und Eise schenken gingen hinter ihnen, ohnes tsaszer fie führte. « « f » s »Wie unvorsichtig!« sinkterte der KonsnL als man gerade an den ta geshell erleuchteten Läden des alten Jungfernstiege-Z varbeischritt, hier und da vor den eleganten Aue-lagen stehen bleibend. tsr stieß bei diesen Worten seine Frau an nnd deutete ans das Paar vor Ihnen. »Sollen wir nicht Matt-r ausmertsam machen oder willst Du Fräulein Westermann ru sen und ihren Arm nehmen«-« »Das können wir doch nicht«, er widerte Frau Wendhoest leise, »und wer weiß, wozu es gnt ist, wenn sie gesehen werden«-« Da!« Jn diesem Augenblick trat ans ei nem Juwelierladen ein Herr, blieb bei dem Anblicke des jungen Paares wie angedonnert stehen unik schaute ihm kopfschüttelnd nach. Die folgen den beiden Waare, unter denen sich die eigene Tochter befand, bemerkte Herr Schenken ossenbar nicht. »Da hört denn doch Alles aus!« murmekte er. »l«5r geht mit dieser Person am Arm über den Jungfern stieg? Dem muß eint-Ende gemacht wer-denk« Frau Wendhoest preßte den Arm ihres Gatten fest an sich ,Da haben wir ’;s ich glaube, Deine Reisetasche wird nicht unbenutzt liegen bleiben!« Fräulein Else aber wußte mit der Geistesgegenwart, die dem weiblichen Geschlecht in kritischen Fällen ia im mer zu Gebote steht, ihren Mantel kkagen so künstlich zu sdrapiren, das; sie und ihr Begleiter leewürta gedeckt wurden, bis sie außer Sieht waren. ,,Papa!« stöhnte sie dann. »Wenn er mich erkannt hat, wird es morgen ein angenehmes Frühstück geben!« Das Paar an der Spitze hatte von alledem nichts bemerkt; glücklich und die Außenwelt vergessend schritt es dahin. ,,Matta«, sagte Frau Wendlwest, als sie dir Treppe nach dem Ansstel lnngssaale hinausstiegrn, »sehen Sie heute Abend nach Ihrem Baronieter, ich glaube, es gibt stürsmisches Wet irr-« I Aus seine Frage-, was sie damit meine« gab sie aber eine arreweichende Antwort. Die Freude des Abends Lollte unter dem Ereignisse nicht kei en· ---v Achtes Kapitel. Herr Schenten besprach den Fall sofort mit seiner Frau, unsd das Re tnttat der Berathun gtpfette in der Ansicht, daß ein » ödchen. welches froh qenng war, mit Ihrem Liebhaber Abends auf dein Jungfernstieg zu prvnrentren. einem Mutter unmöglich aetäbeltcti werden tönnr. Nichte desto wentger tottte er Hamburg we etnrae Zeit verlassen. und tin äußersten Falle merkte die vormundtchqttttche Gewalt etn streiten. Das die etxeene Tochter dtete Prvmenade unter m Muse des Aruns-peitschen Ehepaa ree nrtt entgeht hatte. und das Dot tor Btn er rntt von der artte nenn ten war. ahnte den S nten ntett er retcdtoh daher. der Tochter über dne tstetchrtene tetnertet Rai-entrannen m nuchen sie oder tro dem vor dem Inneren Bette-de des » endtweft’tcksen dar-fee euer-nich tu Werten »Du warte ntto nettern det Ward wettet· benann. nte Moment Nr Ihr-ruhe am Kutteetttktx ritt-murren trat. Frau Schritten dtettnterhrtttrng; Jvte tsettndet Tritt dte Bauers-« .Gnt, Manu« usn die Antwort Jte tdftt Usn Nr Leidens Entstehn-Pl M Stttten ntser ths Denkst-tu rttte Jene usw-m us« » and Ite Betst-hatten spsesttenir at Nin sie-n- fu Ade-Mo Ort «.«-:-ttJ oder Ost-Nest he e!tetet!t.tmtt’«" teurel We« TOJkIm ssssketr » sub It It den«-s stxterttskrte unm YI i. p- HkNZ HcsiftsssPU «"!Z’l 1 Murg y-- -.-«« o n Hm- !« Wiss-c N h s-« sss R JT sptsk IV YHH H k. Hur-r s- »O Dr s« EstxH Ihrs-idem «.tr’tMr--...r-d teds Hi pp» tm Mr « «..If.s« Irr-Fa - wes-ers si-« Ets Iltstx wirst »Q- UIHW —,.H Mk THIS Pers-JUN- ssps GENIUS-; Uns-Mr tm Texts H» si? « ihrs .- v us crsr H- xpsesix TU- Ak-« :- essen M. Des-si- Wspre ri- rik ers-as hoest so einzurichten, daß Du Fräu lein Westermann künftig nicht mehr antrisss .« »Was hast Du denn gegen Anna Westermann, Papa?« sragte Else entrüstet. »Ich iviederisoie Dir, sie ist kein passender llinqang siik eine anständige junge Dame, nnd ich besehie Dir Jus diesem Grunde, das-, Du das Zusam mentressen mit der --— mit dem Mäd chen vermeidestt« »Ich sollte denten, Papa«, brauste Eise, »die eine ganz niedliche Portion Widerspruchsgeist besan, ietzt aus, »das-» wenn Frau Fiomnl Wendhoest Anna ihre-J Umganges würdigt, ich mich desselben auch nicht zu schämen halte. Oder verdammst Du Frau Wendisnest ebenfalls? Dann sagst Du mir wohi auch — — warum?« »Es bleibt bei meinem Befehle, Jungfer Naseweis«, ertlärte Herr Schenken kategorisch, ohne den gesor derien Nachweis zu liefern. Frau Schenken, die instinktiv ber augsiihlte, daß ihre Tqchter im Be gtisse stand, den Wortstrett aus ein gesäbelt-ne- Terrain zu verlegen, setzte lkilip ,,Uebrigeng, Eise, Wendifoeft’s.t sind ja ganz nette Leute, aber doch sehr sehr oberslächiichi« »Oberslächlich, Mamat Das ist mir neu! stapa hat treulich erst ge sagt, daß Herr Wendhoeft ein sehr tüchtiger Geschäftsmann ist und nur deshalb nicht in den Senat gewählt werden lau-i, weil er ein Konsulat angenommen hat. linid was seineFrau angeht, so erinnere Dich doch daran, was Du neulich sagtest, als Du den Wunsch arti-sprachst, ich möchte recht oft ihr gastfreies Haus besuchen. In Gegenwart der Frau Präses H. sag test Du: »Die Wendhoeft ist eine so hoch-gebildete Dame, wie eg weni e gibt, nur besitzt sie einen oft tu be ßenden Witz-c lind Frau Präses setzte hinzu: »Ja, fa, nur gut, daß nicht Alle den Witz verstehen«, was mir eigentlich wie eine tleine Maiiee erschien. Jch kann nur noch die Ver sicherung hinzufügen, daszrau Wend hoeft meine Freundin Anna Wester inann sehr lieb hat: ich denke, das att lein bürgt fiir sie.« »Du hast das Kind verzogen, Chri stiarie«, bemerkte Herr Schenken, in dem er aufftand, »et- scheint wirklich, daf; sie in dein Hause sich vervoll lommnet, wenn auch nur in Imper tinenzen.« Damit ging er hinab in’s Comp toir, wie er immer zu thun pflegte, wenn es galt, einer häuölrchen Seene auszuweichen ,,Wober hast Du den Elfenbeim larnin in Deinem Haar-« fragte die Mutter, die nach der eben erlebten Niederlage »das Bedürfnifz fühlte, ir gend ein anderes Thema vorzuneh einn. »Von Frau Wendhoeft!« war die turze Antwort, und Fräulein Eise verschwand ebenfalls, fest entschlos sen, sich nicht einschiichtern zu lassen. Inzwischen hatte herr Schenten den Prokuristen Herrn Selle und den ersten Buchhalter Herrn Wittig in sein Privateomptoir gerufen, ein ganz ungewöhnlicher Voriornrnniß, das nicht verfehlte, unter dem übrigen Personal eine tleine Bewegung her dorzurnfen »Meine Herren«, sagte der Prin zipal, »ich bin nun definitiv entschlos sen, den jungen Matta nach South anipton zu schicken, vorausgesetzt, daß er einwiliigt, den Auftrag zu über nehmen. Ich halte es siir aut, ihn siir einige Zeit aus Hamburg zu ent fernen, denn ich habe ihn im Ver dacht, oder vielmehr ich weise, daß er sich auf schlechten Wegen befindet, und ein Ortswechsel ist deshalb erwünscht Sie, Herr Seite, haben Inir wieder holt dasselbe vorgeschlagen, vielleicht aus denselben Gründen, und nun möchte ich Zie beide fragen, hat mein Reife bei Jtnen Gelder auf enom rnen, von denen ich nicht-J wei L« »Ich zahle Gelder nur auf Anwei sung meines Prinzipal-, Herr Schen ten«. erwiderte der alte Selle gereizt. »Ich dächte, Sie miisiten mich lange einig innen, uns zu wissen, daß ich ellsst in meiner lsiaenschast als erster Proturist nie so pflichtmidrig -« »Wer spricht davon· Herr Seliet« fiel der lsites ärgerlich ein; »ich meine nur. ob einer von Ihnen er ist ia wohl mit Jdnen beider tedr vertraut ihm Neid, wie toll ich lagen. e vorat nat oder hat vor-ten heiseni Kett usiinsche sinnst-le Schulden meines Westen vor seiner Abreise ingleichen tu kann-n " Das dem Dm swamp-. Eis w used-u un m nimm segieduus s m Jst-II WII achtsam- out esses ten-m Ia tunc-P M sum du womit Ko sub-It O es ausnahms- FO Um mäd zu Put ti m Muts-Ausw- nict dumm-seh II am im Zum-II du Immo Momnt Um ds- idb cis dumm« MI mt Ist Mitm- vslmsz mit-admi FIIM Jem- Wuics »Mit-. indem us Ri« mfimm das Odems Maus next tm Und Moses dau. wie TO Mk andm überhaupt Muts M » ist«-III- ådslsibw Ru« Odem Inst O »O NO dumm- NL ums VA (;d!«,s« denn MWQ »si- zog-Noth km m Micha. mass Jud Ins-Mk Ums-a Ist-mit Ins-wiss du »Es-. km « Endo-. w Wu- Mem-V J den ist« Um is »Im Mosi kctms mid Des-m Man Bringt-at M ; sitatf mit-« NO PNM Um »was riet was-u ans-ad l III-O W Jus-w Lin-»h- Meisska cis-Ists mit oder III Qu- Unm m ausmme Nimm M ask tut-s ’ dum. IsQ Mf estanse-M Hm Ist-If aen stimme ich mit Herrn Selle über ein. Der Ches trommelte einige Augen blicke mit den Fingern aus der Platte seines Schreibtisches, wobei er seit wärts durch das Fenster blickte, dann sagte er: »Desto besser, meine Herrn; ich bin jährigean anderer Ansicht als Sie und werde in Zukunft nnr nach eigenem Ermessen hanldeln Schicten Sie mir Herrn Matta herein.« Herr Schenken theilte seinem Nef fen den ihm zugedachten Anftrnq mit, ohne den gestrigen Vorfall mit einem Worte zu erwähnen nnd war sehr er freut, als derselbe ohne Zögern da raus einqing. Inzwischen waren die beiden alten Herren in den Verschlaq des Prokuristen qetreten und führten sitcrt eine leise, aber sehr lebhaste Un terhaltung. Herr Wittig hatte das Wort, und sein Kollege, der ihn nur selten mit einer Frage unterbrach, hörte mit aanz verwunderten-. Gesichte — aufmerksam zu, dann niette er, und endlich trennten sich die beiden mit einein Händedruck, woraus Herr Wit. tig zu seiner Arbeit zuruatebrtr. Herr Selle war bei all« seiner Freundlichkeit und Milde doch ein strenger Vorgesetzter im Bereiche des Comptoirsx er verggb sich nie das Ge-« ringste gegen seine Untergebenen, ein freundliches Wort von ihm, ein Hän dedruck gehörte zu den grössten und beneidtesteu Seltenheitem deren nur «Bevorzugte sich zu erfreuen hatten. »Als jetzt Matta aus dein tsoniptoir j seines Onlels zuriieltehrte, öffnete der alte Mann die Thur des Berschlages und reichte ihm die Hand mit bered tern Blicke, ohne eine Silbe hin-zuzu fügen; als aber das jüngere Personal über dieses neue Wunder erstaunt» wie verabredet, zu ihnen l)inlibersah, trat er vollends heraus aus dem Ver schlage und sagte laut und deutlich « »Meine Herren, um die nothwen digen Arbeiten nicht länger durch ; Jhre Neugier unterbrochen zu sehen theile ich Ihnen mit, daß Herr Matta nach Southainpton gehen wird, und zwar im Februar nächsten Jahres.« « Damit rvar ein deutlicher Wink ge« geben« und die Federn glitten wieder hastig über das Papier. Auch Matta begann zu schreiben, als plötzlich im Bereiche seines Gesichtsseldes ein klei ner Zettel erschien; derselbe lag aus dem Ende eines Lineals, und das Lineal befand sich in «der Hand des am gegenüberstehenden Pulte arbei tenden Herrn Wittia, der ihm freund-« lich und verständniszvoll zunicktr. Der Zettel aber lautete: ,,Meinen Glücklounschl Wäre fast selbst gern gegangen, bin aber zu alt. Wollen Sie nun sehr längst gegebenes Versprechen halten und mich heute Abend auf eine T: sse Thee besuchen? Habe Ihnen aller lei rnitzntheilen und erwarte Sie um sieben Uhr. Wittig.« L Matta lachelte untd ntate dem alten Herrn besahend zu, und dieser nieste wieder und sliisterte: »Sie wissen doch das alte Erter haus mit der prächtiaen Linbe?« Herr Wittia entstammte einer sehr alten Hamburger Sippe, die einst zui den beaiitertsten Familieen der Stabti gehörend, im Lause der Jahre ihr! Vermögen eingebüßt hatte, so dem letzten Repräsentanten des Naß-’ » mens nur eine sehr mäßige Summe und ein altes schönes Haus verblieben war, in welchem er mit seiner einzi gen Schwester ein Leben süUhrte wie vor ihnen die Eltern und Großeltern geführt haben mochten, altväterlich still und aetniitltltch. Herr Wittia war anvermählt aeblsiebenx toie einige behaupteten, aus Rücksicht fiir die lriinlliche, aänzlich vertvachseneSchtoe ster, wie andere glaubten, ans Urta chen, die einer dunklen Veraan entreit angebörten Und mit Herzensafsairen identisch waren. Die letztere Annal me aetvann noch dadurch an Wahr scheinlichleit, daß Herr Wittia sich nicht lelbst etablirt hatte obwohl dem tüchtigen Geschäftsmann höchst achtbare Ofterten von Sompaanik schasten tm Lause der Jahre gemacht tvorden waren; er hatte es voraeeo aen ertter Buchdalter der Firma J O. Schenten en bleiben. Das alte Heim der G schtviitet Wittia war vor vielleicht anderthalb Jahrhunderten ein sitt die damalige seit mit allem Lunte nnd aller liditiit erbauteo Landttane aeweseti nsie solche die reichen namtsnraer Fa tttiiien vor den Thom- der Stadt be satte-r und Ernte now besitzen Dr mais freilich brauchten iie nicht to weit teinatte est ttiimten nsie in irrtle ten Taten. um eine Zonnnerlrkickte m aeniesteer Damal- nuren die Qiortladte innen in den «.Itt»·as««ten we Neide-L its hin es. dast dtetee Haue bereite snmittrn der Vorstadt It Geoen i« argen dsten interne-He tue sties.ts.r:tten der adtoaterkktte Bin nett dein trisen tstteNAtcde den t«et rsen Verhalten-n den .ee!!ttl«tett eitel-ten Rittern am padtntsterre »n den wes einer eins-i Ante tnen Ast-set ais-ebenen kraus-en ital ·«.’—s0.tsplr .1.«W s. is ’".s-t«- i-..t! z. Putz « r spe IeM er :t’.-te its-es »Mi- scssx «te« s» U« «ti..-c« sti. sk- se ;"T«. ctfs tis’ ,s » X« st e Fli- W !"- e« D e: IN t« « He— - es O s 47 - . ".l .- K ne It e w e ; ksiY « · r - - » p- - O « eine große Parterrestube siishrte, »ich wohne links, meine arme alte Schwe ster rechts, und den Garten haben wir gemeinschaftlich. Schade, daß Sie ihn nicht in seiner Frühlings pracht sehen « nun, das lornrnst noch. Aber jetzt wollen wir binauisaehen in die Räume, die mein Urgroßvater und mein Großvater selig bewohnten. Nur besonders hochachtbaren Besuch siihre ich dorthin, denn«, setzte er mit Stolz hinzu, ,,eg sino tlassische Räume, in denen einst hervorragende Menschen oertehrtris. Kommen Sie.« Er natnn einen Dreiarmigen silber nen Leuchter vom Tische und siihrte seinen Gast die breite Treppe hinaus in ein großes Gemach, dessen alter thiiinlicker Schmuck den Beschauer anuiuthete und sesselte. In dem ho hen stamin prasselte ein helles Feuer, unter der Decke hing ein mächtiger Aronleuchter, dessen brennen-de Wachs terzen sich in unzähligen Glas-pries men wiederspiegelten, und mitten da runter stand ein Tisch, gedeckt mit schneeweißem Damast und besetzt mit stalten Speisen, Flaschen, Gläsern und reichem Silberzeug Die Wände des Zimmers waren mit Stosstapeten bekleidet, deren Muster grosze Ro senbouqueto auf aschisarbenem Grun de von Weinranten umschlungen — einer längst vergessenen Geschmacks einrichtung angehörten. Steislehnige Sophas und ebensolche Stiihle aus geschnitztem (ficl)enholz, deren Polster wert ein der Tapete äimliches schweres Z«idengewebe überzog schwere eichene Tische mit nisassiven Fiiseen und ein paar große oenetianische Spiegel zwi lchen den Fenstern siillten den Raum; das Eicheniiolz war vom Alter ge schmärit und stach seiJenthiimlich ab gegen ein kleine-Z Spinett aus Citros nenholz, welches seine helle Farbe be wahrt hatte. Von den Wänden blickten zahlreiche Portraitg auf den Besucher herab, sämmtlich Pastellmalereien, die sich unter Glas und Rahmen wunderbar frisch erhalten hatten. Die beiden größten derselben, Brustbilder alter Herren aus dein 18. Jahrhundert, in Allongeperrüeken und buntfarbigen Sammteöeten, hingen über dem dünn beinigen Sopha und zwischen und un ter ihnen war ein reich geschnitztes und mit silbernen Beschläaen ver ziertee Schriintchen aus Ebenholz be festiat. Die Flügelthüren nach einem Ne-I benzimmer standen weit aeöffnet, und auch dort brannte der Kronleuchter; dasselbe enthielt aber nur Schränke aus Eichenholz und in der Mitte des Raumes einen großen Tisch und hoch lehnigr Stühle. Es war die Biblio thet des Hauses Herr Wittia führte feinen Gast zum Sovha, und auf dietbeiden Por tr.tits darüber deutend sagte er: »Hier sehen Sie des Hauses Stolz, Herr Mattms senes Bild stellt meinen Urgroßvater väterlicherseite vor, Hrn· Jatob Ephraim Wittig, und dieses hier seinen berühmten Freund, Herrn. Barthold Heinrich Brodes, den Dich ter des »erischen Vergniigens in Gott!« Und nun wollen wir uns ein wenia setzen, Herr Matta. hier un rter den Bildern dieser Männer, wo ich gern von der Vergangenheit träume.« , »Hier in dieser Stube«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, ,,an je nem Tische dort haben die Beiden, im Verein mit aeistesverwandten Freun den, manchen Römer alten Rhein- » weins geleert und über die hobe· Kunst der Poesie assprochen Sie müssen nämlich wissen, Herr Matta. wie in Ihrer oder vielmehr Jhrer Frau Mutter Familie der Sinn für Malerei gleichsam erblich ist, so in meiner Familie die Arg Poetiea, der zumal mein Urgroßvater huldigte. In jener Stube, seiner Vibliothei, liegt ein Manuskript von Brodes-, welches er meinem Urgroßvater einst » übergab mit ver Bitte um fein kunst- . verstiindiaes llrtlxeil, und dabei liegt eine Abschrift der voetischen Erwide runa desselben« wovon ich Ihnen eine . Probe aeben möchte —- toenn Sie ge- . ftatten.« Der alte Herr ritt sein Stufen xbserd nicht schlecht. Ort sind Zeit,’» isoioie ein Anhören der sich wirklich H siir die Sache interessirte, waren ihm jaiinstig uub so erhob er sich und ’ skiina is:’e Nebeniimmer und tebrte l mit einein Rorivolut Papier- iuriiit ! »Di» ist die lltianustrivt von Brocked ..Betrachtunaeu einer sonder sbar Eli-Lilien Titinterl.rndschast«« tse l »ja-in er. »und mein Großvater e!-ui sderte dir-ruf nicht minder bot-nich ’ s Hören Sie nur: l l — Du schriebst mir jüngstens voll Ent zücken, Was Du empfandest beim Erblicken Der Winterpracht in Feld unsd Wald. Die Kälte hatte vielgestalt Mit klarem Eise rings umschlossen Die Aeste bis zum kleinsten Sprossen Und jedes Zweiglein, jeden Baum citeschmiiekt mit glitzernden Juwelen Die Gottes Allmacht uns erzählen. Es war so schön, man glaubt es kaum. Du schreibst, es ist des Schöpfers Wille, liö muß so sein! Drum in der Stille Wie in dem Sturm denl an den Herrn. Nie sei uno seine Gnade sernl etc. »Das kommt ung heute recht höl zern uusr pedantisch vor, und dennoch gab es Zeiten, wo man siir diese Poe sie schwiirmte.« »Sie sind auch Dichter, Herr Wit tiglt« unterbrach der junge Mann das Schweigen »Ich meine es neulich von Ihnen verstanden zu haben-« »Ich ward es, Herr Matta, ich ward es bei einer -- traurigen Wen dung meines Lebens-, aber ich ver stand nicht in jener Versart aus u drücken, was in mir gährte. Meine Vorbilder waren Wilhelm Müller und später Heinrich Heine, den ich persönlich kenne. Hier in diesem Schrankchen über dem Sonha ist das Kostbarste verwahrt, dar- ich besitze; vielleicht erzähle ich Ihnen nachher, welche Bürde mir das Schicksal auser leat hat« Aber- genug davon s— ich bin einmal wieder aus dem Wege, tragisch zu werden. Lassen Sie uns ein Glas dieses alten Nheinweins trinken, es sind viele Jahre dahinge gangen, seit die Trauben reiiten, aus denen er quoll. Jn dem Jahre, da ich geboren ward, ließ mein Vater ein Siüctsaß aus Riidegheim kommen, und er psleate dewköstlichen Inhalt und zog th selbst aus Flasche-n Der Wein ist edler geworden rmLause der Zeiten, er hat gewonnen an Feuer und Dust. Wie nahe liegt da ein Vergleich!« setzte er leise hinzu. Dann saßte er den Arm des jun gen Mannes, führte ihn zu dem Eh renplatze, dem Sopha gegenüber, ent schuldigte sich wegen der dürftigen Bewirthung und legte ihm zugleich Portionen vor, die kein gesunder Mensch hätte vertilgen können. Das alles geschah in einer längst verklun genen ceremoniellen Weise, die vor siinszig Jahren in der alleieit gast sreien Hansestadt Sitte gewesen sein mochte. Bald verscheuchte der treff liche Wein die etwas sentimental ge wordene Stimmung des alten Herrn, er scherzte und lachte und erzählte mit Vorliebe Ereignisse aus seinem Hau se und aus der Familie Matta’ö, bis dieser wie zufällig fragte, ob Herr Wittig seine Mutter gekannt habe? Der alte Herr war eben im Begriff, eine vrächtige Calville zu schälen:; er legte die Frucht und das silberne Mes ser still aus den Teller, füllte auf's neue die Gläser und sagte: »Ja, Herr Matta, ich habe sie ge kannt: doch bevor ich Ihnen erzähle, lassen Sie uns ein stilles Glas trin ken aus das Andenken der Verstorbe nen, der Edelsten ihres Geschlechtes.'« Die Herren tranken, und dann be gann Herr Wittigr iFortsetzung folgt.) WH Auch siir den unverbesserlichen Mii Iztagänger hat die Arbeit bisweilen et vas Anziehendesx dann nämlich, wenn ein anderer sie verrichtet. s s E Die Türken sollten dem geschenkten Lierfnssungöaaul nicht allzu tief ins Maul sehen, sonst entdecken sie acn En de, dass er keine Zähne hat. A I II Die Jungtiirken sind augenblicklich die Vertreter des Fortschritts iin os csanischen Reich. Wie aber. wenn sie ilter werden's Is I O Jrn Anzeiaenteil eines westlichen Blattes stand vor einigen Tagen ein itesuch um Regen. tsin Farmer hatte sI etnrtiekrn lassen. Er hat angen "cheinlich nicht gewußt. dass die Zeitun ien wohl bisweilen das Wetter machen. wer nicht den Regen. I 0 i Sieb nicht Rohheit da· Iro verzwei :knder Schmerz die istlenvogen ge raucht. Der chinesisme isteinndte Atti nennt W Wissen die krefiindeste nller Be isennnnm Wer iknn nicht glaubt, «nnn die Liemterjaqrr innen Muls- Ism - - - - s »So-» III-Eh net- IIIOMM »Is. do- HMIMIM Um Um sama Um km tm um Qui- Lan-up