Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, July 16, 1908, Image 2

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    ÄNOIDOÅWWOW As »Es-Es H- DIE-WE- HGB-KOMOEDIE
Das Hundertfrankenstück.
Kosten sen A Orts
...-.»-.«--.»..»». .». . . »»«»»»......——.J
is- -,p Walz-K- M- »I- -K--,It--,- »I- OW- Ny- s- »M- Miso-sus- Was-Just
WMO
Mi. Fortsetzung
Dee Siaviteiiende was plötzlich
sahest-Lungen »Sie hol-en mich
mißt-erstanden, ins-i mit ver Bewi
ming war doch nniiitiich blos ein
Wis, Aber Setz-Thier sagten Siei
hemmt, wenn tm- mesn lieber --i
iet Freund Schaf-ie- wäte, nach Dem
ich schon ieii ’»ee iijvigteii iuchek
Wohnt et mn Ende g-« hiec inc
haust-« -
»Um jehi nicht meins Ais er
mir vie fech- Maei un vier Jkoichen
fiie rückständige Mieiipe schuldig weih
hab’ is ’n 'rauijeichmieiien, Jetzt
wo ni er in de Tieckiieaße bei die olie
s«hiecten, die iriihec bei Probniien
ais-M hier an de Ece hatte, Aber
ee Ihr ollee Frei-w iin soli, dei
ils-be ick noch lange nich, Es is ie
ivenigstens ziehn Jahre iiingec wie Sie
— schlecht ieeechneii«
»Was fiie einen Beruf hai denn
Ihr Schaf-let jehabe?"
»Ich da iollien Sie mir lieber ita
, was iot eenen er nicht iehavi
M, Kunsteeiiex un Vanchcevnek
un Straßenhändiee un Zauber-Unit
Iet - dei is er alle-is ieweien. Un
ieeni hat ec, wie is ji«-obe, u»’n
essen-M
Va- tönnie schon qui ihn passen
Rzchien Sie mir nicht is ’n bischen
seit-seitdem wie ee autgeichsn Wi«
Aber den- Maucee waren es der
neu iecigen Fragen ichpn zu viel,
»F wsii It bin doch teen Verhee
chetslbmni Jeden Se nach de Sie-,
sie un tiefen Se sich iqn an!
s er icsix Ist's Dog, oiiee
steil-M denn wird ei is well ver
Wise ibid-«
Die Insel-uni- tachte, und der
Ctabtreisenbe lachte mit. Nach einer
seite, ais sich die Gespräche sannst
wieder anderen Dingen zugewendet
tten, stanb er aus, zahlte been
chtpetgsamen, ewig tächelnben Vater
Goettlieb feine tteine Zeche und ver
liess, abne bas; irgend jemand teine
Entsernunq sandersich beachtet hätte,
die ernstliche Stätte.
»Den Schaßteri -- Jan-obt, der
is zu hause! Zehn Se man ierabes
aus iiber «n Kontan Die hin
terste Thür, bet is die richtige.« ;
Mit einem teichten Kapsnicken
Watte ber Ariminaitammitsiir Leut
halb« in bern Vater Gotttiebe Gäste
kaiserl den schiibigen Stabtreisenss
tote rertnnnt haben miteben,s
als der et noch bar einer Stunde in
ihrer Mitte gesessen, slir die erhaltene
Instanst und tastete sich ben dunklen
Manns-Hang hinunter.
Die bise Matrane aber, die sich
lauschend hinter ibre nur batbqeschios
sene itiichentbtir Juni-gezogen hatte,
tun-weite hinter rbm drein: »Na,
wenn det teen ,Jetrei-ner’ ie, benn mill
is nicht bie Wbbterten sind. - So
spat bat man davon, wenn man 'nen
Linstcei als Mietber nimmt."
Des Kommissar hatte an die ihm
bezeichnete Ibür qetlavst, aber er hatte
nicht erst vie Aussorberun zum Eins
tritt abgemattet, sondern satte sie sast
schon im nämlichen Augenblick get-si
Iet, und sa hatte es aescheben tbnnen
da das jugendliche Menschenpaar da
de nnen durch sein Erscheinen in ein-«
rtitchen Umarmung überrascht was
en inne.
Mii einem Ausruf zorninee ueveki
kais-uns doiie sich das Mädchen, ein
nses eoiidhqaeiges, iommeeipeoisiges
sc, das ziemlich nachiiiistq Mieidei
Mk, ans dem Aan ves qui angezog«
sen blonden Mannes losgemacht und
os Nie-, das iie an dem Eint-eina
cine vorbei sue Ihiit hinons wollte.
bee vee soncmiiiiic ichov ihr die
Inne- seeiie ieinee iiaiiiichen Geiiali
Cis ndeenih in den Weg- »Am-,
sesn n inge- Sie sieh Inmi- iniO
Mi Mieeibeni Ich inne Ihnen nichis
Kleide. obwohl ich von dee Polizei
es. Swiieiiiich bennchen Sie doch
sisi im jedem Beamten nnvonmian
n. wie voe den- Schnsmonn in der
sieiliudc wo Sie es io eiiin bnii
MI. des Sie ionne M ichone Weid
siis oemaisen.«
Miste-w ee in into-in sont Vent
id voll Bewunderung ieinet eigenen
Muhmenme denn ieme Rede
Ins nichts nis eine iiihne Umgebuqu
II In womit Noch in dem Mo
IM. ee ieinen Mit sit-ei me
UMCI fesse. We es sinn nicht eni
wo in den Sinn nein-neuem dass ee
e niud Im niminnnien Beste-un
Its Miit-dienen Onndeeiimnienimie
Qui e dont ionnnen ionnie k«
Isdiief des ioibdnnemen Iijismiiene
Idee niii dein niiipiiiun wn Zions-net
Ieosen ums-nun wen-m nnm nn«
nioei Ins Imaginatin sin» iists-tm
sis Gehönjinih insncigsssnien nnd «
Im TM ohm Weisung-n ists nii »
fis-im Kiiiiiiniiiis Iseisieni ide ieim
sfsuidiinmhnsu »n- mseiieilvs »
Maine Basis-hin W msukisi u
OUUIIIL
Oft WINN III-Its ’L«sssi-ke«!»un »We
lidecimi noch bei komm im» m
,tvartungen, denn das Mädchen schlug
statt aller ltrtniderung die Schürze vor
bat Gesicht und wars sich laut aus
meinenn itber das Bett.
Gleich, aber in durchaus sester und
ruhiger Haltung trat der junge Mann
zwischen tie und den Beamten. »Da
Friiulein ist meine Braut," sagte er in
oer '«zluedrurlsweile eines gebildeten
Manne-, »Sie hat Durchaus nichttl
Tieashates gethan, Ich brotestire ge
gen Ihr unbesugtei Eint-ringen in
ineine Wohnung«
»Das steht Ihnen srei, aber ich
vermuthe, das-, et Ihnen nicht viel
hellen wird. Um eine wahrheitsw
rniisze Auskunft iiher den lebendi en
Inhalt Ihrer samosen Zauberthte
werden Sie mit teinem Protest herum
tomnien, mein Lieben-«
Here Schaszler, von dessen vielseiti
gen Fähigkeiten sein ehemaliger Lo
giewirth eine so hohe Meinung hegt,
lehnte sich an den wackeligen Ii ch in
mitten der Kammer und verschräntte
die Arme iiber der Brust. txt war
eine ziemlich hetauifordernde hal
tung, aber die au nsiillige Besttirzuna
in seinen Zügen raste diese Haltung
Lügen, »Ich verstehe nicht, wovon
Sie reden, Ich weist nichts von einer
Kiste«
»Nichts Nun, man wird Ihnen
Fett genug lassen, sich daraus zu be
nnen, Ei wäre ohne Zweifel viel
sbessee stir Sie, wenn Ihr Gedächtnis
Sie nicht erst im Stiche ließe. Aber
der Untersuchung-richtet hat ant«
Ende auch Geduld einig, daraus zu
warten, bit die Ein amteit es wieder
aeschtirtt haben wird-«
»Was denni Sie haben doch nicht
etwa die Absicht, mich zu verhasteni"
,,Etwao derartiges konnte sich wohl
ereignen, besondern wenn Sie sich
durch ein zweetloiei Leugnen noch
schwerer belasken, als ei schon durch
die von uns ermittelten Thatsachen
geschieht-«
Da klang ei unter kläglichenr
Schluchgen vom Bette herüber:
»Sage ihm doch, Edrnundl Wenn
Violetta sterben muß, können te ihr
ja nichts mehr thun! -- Und i will
nicht ihretwegen ino Gefängnis-! Ich
will überhaupt nicht ins Gesängnisz,
Ehe ich mit dem grünen Wagen fahre,
eher springe ich aus dem Fenste«
»Sei stillt« herrschte der Zauber
künstler das Mädchen an, aber der
Kommiser war nun nicht mehr im
Zweifel, wo er den Hebel ansehen
müsse, um den Stein ins Rollen zu
bringen«
Er trat zu dem Mädchen und legte,
obtvohl sie ihn abzuwehren suchte,
seine band aus ihre Schulter. «Wenn
Sie vernünftig sind, Fräulein, und
von vornherein die volle Wahrheit sa
gen, wird Ihnen nicht viel geschehen.
Nur mit hartnäekigen und versteckten
Leuten pslegt die Polizei wenig Ums
ystiinde zu machen. Seien Sie aus
srichtig gegen mich und ich verspreche
«Jhnen, dass Sie nicht in den grünen
FWagen tommen werden«
»Quälen Sie das Mädchen ni t!«
bat, noch ehe sie hatte antworten iins
nen, der junge Mann in veränder
tem, bescheidenem Ton. »Sie hat ei
nen etwas beschränkten Verstand, und
wenn man sie autregt, versällt sie leicht
»in Krämbse.«
-I
(
I Die Desiigieii, mii der die Neid-«
Ihaaei uniee besiiindigem Schweinen
um ch schlang, war dem erschienen
Ebeamien eine hesiiiiiqung siie die
Dichtigkeit viesee Versicherung. ON
anndie sich nchseizmiend zu ihrem an
geblichen seiiniiqam
«sie haben ei in ver Dens, ihr
alle unnöiisige Auskequnq en erspa
ren. Erzählen Sie mit wobei-eite
«aeiniisi, wie die Sache mii vee Kiste
i«usnnisneniiiinai, und wie das Wid
ioen sue dein nesiodienen dunseeisenni
iensiiiet nein-innen ist« Dann werde ich
alles thun, weis in meinen Miisien
«sieiii. mn ihr eine schone-we Lebend
inne sie »Meine-«
»Was soll ich Ihnen im eesiidieni
Dass es die liieieiia iiieieneei neives
ien isi, die ich in dee Kisie bade soci
"sinieien nennen scheinen Sie in schon
en ivisien.«·
Ueninoid mäee ein veeznpeiseii
zichieediee seieninnibeneniee gewesen«
wenn » ein-ne von dee ieininvieieeni
ven Oenuniipnnnn nenniden ieiiiin die
elin in diesem Riegenisliei eisiiiiie. Ue
ensmäie vieinieiii sein niieegieietnuiidins
ziiei iiiesieni nnd nieiie deiiiiiinendr
EJnnwdi im wes sei-. ilnd ist weiss
Lunis ner nnd-. die Ninii iet sede.
Inne ieii mit Ihnen Nenn isin. ioiien
»Sie mit ine nein-e iiiesiniedie eeindien,
»ein wenn nn non- nne niedie davon
umsie.a
, Oe innen iehi innen-seen nieii ei ihn
Unsinn-w seines Diese nnneiitenni den
III-ins seidean um sieh in nun-ein«
inne ei den Namen LIwieiin Meinen
ikzseieon iiuim nein-ei beide Jenas-mein
Hand iinininninn innsiie es in sites-sin
--dnnn nni dieiei kiinininniixen Binn
ienenheii esgemieden sein Wende nie
Ier die hoffnung aufgeben wollte, daß
Iihm fein Gedächtnifz helfend beisprin
,gen würde, schoß ei ihm wie eine Of
;fenbarung durch den Sinn, dasz diese
Violetta Garneri ein Verhältnis mit
Hermann Oliendorf gehabt und bei
ihrer tommissarischen Vernehmung im
Krantenhause so ungünstig gegen ihn
ausgelagt hatte,
»Sie schickten also Fräulein Vio
letta Gar-irrt in der Kiste fort,« tacn
er dem trotz des freundlichen Zuspru
ches noch immer Zaudernden zu hilfr.
»Natürlich thaten Sie es auf ihr aut
oritckiicheo Verlan en, und Sie wuß
ten feibstverftandlich auch, welche Abs
sichten sie verfolgte, als sie sich einer
tr- unbequemen Beförderung unter
zog-«
»Nein, das wußte ich nicht. Sie
sagte nur, daf-, sie unbemerkt in das
Haue des Konsuls Brüning hinein-H
gelangen wollte, um die neue Geliebte
dieses Olienbocf auf die fie fo furchtsj
bar eifecsiichtig war, des Nachts als
Gespenst zu erschrecken. Wenn ich ges i
wufzt hätte, das; es auf Mord und
Iodtlchlag abgesehen war, hätte ich
mich gewiß nicht dazu hergegeben l
das ditrfen Sie mir schon glauben-«
Das Gesicht des Kommissäri blieb
noch immer ganz unbewegt, »Da
eefuhren Sie also erft aus den späte
ren Mittheilungen der Gar-irrit«
»Das habe ich mir aue den Zei
tung-berichten zusammengeeeimt, denn
alt ich ihr Vorwurie machen wollte,
hat fie mich einfach ausgelacht. Ich
habe sie dann in Ruhe gelassen, denn
ich wollte nichts wiffen, hätte sie mir
ein Geständnis gemacht, so wäre ich
ia noch obendrein strafbar geworden
wenn ich sie nicht anzeigttz und das
tonnte ich doch fchon ihrer Schwester
wegen nicht thun,«
Er hatte die letzten Worte mit ei
nem Blick nach dem Bette hin beglei
tet, aus dessen Kissen noch immer da
verzweifelte Schluchzen des Mädchens
laut wurde.
»Sie werden Gelegenheit haben, sich
darüber vor dem Untersuchungsrichter
noch aussiihrlicher zu äußern. Für
jeht möchte ich, um nicht das Mädchen
dort betragen zu müssen, nur nach von
Ihnen wissen, wie Ihre Braut in den
Besih des hunderisranlenstiias ge
langt ist, das sie oor kurzem in der
Wechselstube zu verauegaben ver
suchte."
»Das ist sehr einfach. Violetta
hatte ei im Garten der Van Brüning
gefunden, als sie sich in jener Nacht
wieder entfernie, und Wanda hat es
dann, nachdem ihre Schwester ins
Lranlenhaue gebracht worden war,
eines Tages aus dem Versteck im
Niihtörbchen genommen, weil sie nichts
mehr zu essen hatte und ich ihr auch
nichts mehr geben tonnte.«
»Ein« von Ihnen beiden sagte vor
hin, daß die Oarneri sterben mlissr.
Jst e· wirllich so schlecht um sie be
stellt7«
»Sie ist wegen der Blutvergistung
schon zweimal pperirt worden« aber
heute sriih haben die Aerzte im
Kranienhanse Wanda nicht mehr zu
ihr gelassen und haben ihr gesagt, daß
ihre Schwöster die nächsten vierund
zwanzig Stunden laum liberleden
würde.«
»Dann diirsen wir allerdings teine
Zeit mehr verlieren. Machen Sie sich
fertig, Schaf-leg um mich zu beglei
ten-«
Miso doch eine Berhastung!«
»Betrachten Sie Ihre Begleitung
vorderhand immerhin als eine irri
willige. Wenn Sie sich wie ein ver
ständiger Menich benehmen und mir
bei der Erliillung meiner Pslichten
behiisiich sind, siaii mir Schwierig
ieiien zu bereiten, so beauchi niemand
aus die Vetniui nng zu kommen, das
Sie mein Aue uni seien, und Sie
weeden keine Ursache haben, sich iidee
schiechie Behandlung zu beilegen« I
»Und Wandai Mus- sie auch inii
geheni«
Der Kommissiie zaudeeie einen Au
genbiiit dann machte er eine vernei
nende Denseun »Sie mag einsi
siveiien bleiben, wo sie isi. Wenn wie
liheee bediiesen, iveeden wie sie schon
izu sinden wissen.«
J Tini Mädchen das « weinen aus
gediiei Wie, in iehi ganz siiii und
nimidisch da. on dein, was suiesi
zwischen den beiden Männern gespen
iden weiden inni, schien sie iiveedinini
niidie inede nehiiei eu heimi.
Viniii die VotschiisL diisi öim
iiende in ein heivndeiee siinniei ne
henidi meiden niiisien. imie mein
Liioieiin ihneneii schon nin Minnen
nue dein Raum. den sie niii medieien
nndeien Manieii neideiii belie. in ein
iieinee ifineeinenim iideesiiiiii nnd
eine m Nisieqeioiveiiein nun in ist«
ioniiiinn m nnndioendimien Ausw
snnn niiiii mein von idiein Wem ne
sonnen
siidee die miniiiovde iinien sich
innnei diniineiniiinein nie die Ieeiie
ee iieininidei dsiiien Wohl imiie die
Manie. wenn sie iiiii und ieknnixieice
Nin-« niii iiiieni Miniienen iiiesiith
iieieii einkieinnienen Aussen nnd idiei
Weinen sinie isten nnne ime Rasse
den eines weils-sinnen ndei Nnn i.i
snien imniee niiedei Minuien und iiiee
Tieiiiiinden einee isieieeiiiiiesn mee
«xiiinee«iiii.iiiisee nnidienp veiien NO
ciiiieleende Ninniiniden new einniiii
nnusiwii niiiiiniieiie1 nnd dsie inne-e
Leben sich bei vollem Bewußtsein ver
zweifelt gegen das unbarmherzige
Schicksal ausbäumte.
Während eines solchen Kampfes
war es, all sich die Tbür des Zim
mero össnete, und als zur Verwun
derung der leise betenden Schwester
mit dem Oberarzt zugleich zwei dun
telgetleidete, ernst blickende herren, die
sie nie zuvor im Krankenhause gesehen,
Idie Schwelle überschritten «
E Die beiden blieben ein wenig zu
rück, der Arzt aber neigte sich über die
Sterbende, um ein paar halblaute
Fragen an sie zu richten Flüsternd
auc, doch tlar und verständlich hatte
sie ihm Antwort gegeben
Da wandte er sich gegen seine Be
gleiter zuriieli »Sie mögen . he Heils
versuchen, meine herren! - ie Pas]
tientin ist bei vollem Bewußtsein!« l
Lit.
,,Unten im tinipsangeziininer ist
jemand, der Sie zu sprechen wünscht,
Frau Sehinour. iir hat seinen Na
men nicht genannt, aber er läszt drin
gend bitten, das; Sie ihm ein paar
Minuten schenten iiidchten.«
Margarethe hatte schreibend am
Tische des schmalen, einsenstrigen
;-zimniercherii, des bescheidensten im
ganzen Pensionat, gesessen, als die
iliermiethertn ihr diese Meldung er
stattete. Erschrocken hatte sie sich ans
gerichtet, und ein brennendes Noth
lohte in ihren zart und durchsichtig
gewordenen Wangen aus, ate sie un
sicher sagte: »Aber ich hatte doch so
inständig ersucht, jeden, der nach niir
sragen würde, von vornherein abzu
weisen. Möchteii Sie dein Herrn
nicht begreistich machen, Frau Dit
ringisetd, dasz ich ausser Stande bin,
ihn zu empsangen«t«
» as habe ich schon rechtschassen
versucht, liebe Frau Sehmour, aber
der herr war so aufgeregt und so nie
dergeschlagen und et ist ein so sei
ner, lieben-würdiger Mann! Jch tann
mir nicht denten, dasi Sie von ihm
irgendwelche Unannehrnlichteiten zu
besorgen haben sollten.«
,,Ei ist mir ganz unmöglich, mit
jemand u soeechen.«
»Wil« Du mir dai auch ins Ge
sicht hinein wiederholen, Margarethe-«
tlanä ei da hinter deni Rücken der
Pen onatoinhaberin aus der Tiefe des
halb untten Gange-, und eine so un
ermeßliche Fülle liebevoller Sehnsucht
und tiesinniger Zärtlichteit war in
dem Tonsall der Männerstimme, die
jene Worte gesprochen, daß Marga
rethe teine andere Antwort hatte, als
ein oerzweiseltee Ausschluchzen, und
daß sie ihr Gesicht in den Händen ber
barg, um nicht um den letzten Nest
ihrer Widerstand-tust gebracht zus
werden. »
Die wackere Frau Düringrseld, die
jede- miviichm Juni-seie- hziik cui-(
behren müssen, wenn ihr nicht das
Uebrsliissige ihrer weiteren Anwesen
hett sosort überzeugend zum Bewußt
sein getommen wäre, zog sich still zu
rttch Gerhard Brüning aber über-;
schritt die Schwelle des Gemachee undi
drückte die Thiir hinter sich ins
Schloß.
Mit einein langen Blict unisaßte.
er die theure Gestalt, die da an allen!
Gliedern zitternd vor ihm stand.;i
Dann tam er aus sie zu und zog rniti
sanstem Griss die lViinde der leise Wi- s
derstrebenden von ihrem Gesicht heraH
»Margarethe ——- meine liebe, ge
liebte Margarethe!« sagte er innig.
»Wie schwer wie grausam schwer
hast Du es mir gemacht, Dich zu sin
den!« ,
Noch ein-nat machte tte den Ver-»
such, ihre schmalen Finger aus den
ieinen zu befreien. »Warum hatt Du
mich nein-by Gabede War es denn
noch nicht genug der Qual, die ich ek
duideti Muß ich nun auch noch dies
keifte, Däkteite iibee mi« ergehen tas
en «
»Welches härteste, Matgaeethei
»Das ist gekommen bin. Dich heim-iu
;doten in Dein Daue, icheint Die bat
iin Wahrheit io unerträglich hurti«
- »Wie manit Du io sprechen!
Iduit Du denn meinen Bkiei nicht ge
teien'i«
»Gewiß dude ich ttm geteien Nicht
einmal eebnmat have ich ihn vom
eeiten die zum te ten pet geteiem
nnd is gut tenne ch iei ieinen Jn
itetit. das tote titnitin nie mehe ttui
dieie vermengt-ten Dinne sueiineutem
Inen besuchen. date ich nicht inede de—
stetig din. teilend ettoae weiteeee zu
erfahren, das ee itit unt von nun an
nat now eine Jutunit niem« eine
with Gott neimnete und giiikttittte
sutnttit.«
»Gut-indi« iweie iie nut. Jteisr.
das tit niedt Dein tienit doe tann
Dein Mein nieitt ietni M iit M
Mittetd nttt meinem öwmeex due
Bist Mittw. io en mit tu its-einen
Wie tsstitn wenn its newittenwe genug
witte. Deine Gute ausbeuten-m wie
date tniihteit Du es deteueni«
»Wenn et dummes netdtoenptq ttt
Ins m now ein-unt m ntte Ideen
ntn dtq made ntn die Witwe sen
mous. tue an die steile dee Mantua
Dust-ein netteten tit Whi. ie dttte
its ite isten-et am me Dant- tust
dein nd metnetien tun-m tstn tntsd
tstet Liede veeiitdeet tu tesittens
Sie tait en tttnt .tni. nnd eine Weit
tunntnttee Gietttteiketitt »amte« tin
the in dein Wes-m, e« s« ji«-»Hu
seines Gesicht verklärte. Wieder stieg
»ei- wie ein Schluchzen in ihrer Kehle
iesnpor und ein Schleier von Ihränen
derduntelie ihren Blick. Aber es wa
"ten jene brennenden Thrönen nicht
mehr, denen das bittere Herzeleid ihr
in diesen letzten Tagen so unzählige
erpresii hatte, es waren Thränen einer
töstiichen, schier iiherirdischen Freude
wie sie in diesem Leben nimmermehr
zu ersahren gehosst hatte.
Ihre armen Lippen lonnten das
Wort nicht finden, das ihm die ganze
Tiefe ihrer Dantdarieit und die ganze
Demuth ihrer schranleniosen hingahe
offenbart hätte; aber wie ihr duntler
Kopf seht an seine Schulter sank, und
wie ihre weiche Gestalt sich bebend an
die seine schmiegte, da sagte ihm jeder
Schlag des bergen-, das er so stür
misch an seiner Brust tiopsen fühlte,
wie reich seine verzeihende Großmuth
ihn in dieser Stunde gemacht hatte
wie unermeszlich reich! ’
Brüning hatte seiner Braut nicht-i
verschwiegen, nichts von dem siirch
terlichen Verdacht, der sich gegen siei
erhoben, und nichts von dem schwereni
Belastung-material, datt menschliche
Nurssichtigteit gegen sie zusammenge
tragen. Aber in der Gewißheit eines
Glücke-, das ihnen durch nichts mehr
geraubt werden tonnte, hatten sie
von diesen Dingen so ruhig gespro
chen, wie wenn ei die Schicksale sremst
der, gleichgültiger Menschen wärenJ
liber die sie da miteinander zu Rathe.
gingen.
Was lonnte denn diese Untersuch-.
ung unt Ende anderes bedeuten, alo’
eine Prüfung, die sie leichten hergeno
bestehen mochten, weil sie der unendss
lichen und unermeßlichen Seit teit so
sicher waren, die sie an ihrem chlusse’
erwartete!
Der Honsul hatte seine Verwunde
rung darüber ausgesprochen, dasz die
Thatsache ihrer heimlichen Abreise, die
der Polizei und dem Untersuchungs
richter doch unmöglich verborgen ge
blieben sein lonnte, nicht ihre sosorL
ttge Versolgung nach sich gezogen;
hatte, und sie selbst hatte nach allem,"
was er ihr über den Inhalt seiner letz- ;
ten Unterredung mit Lenzmann ge-.
sagt, dies Besremden getheilt. Var-«
über, das; sie nunmehr sosort sich den
Behörden zur Versiigung stellen müsse,
waren sie nicht einen Augenblick in
ungewiisen gewesen end so groß war
Margarete-ei Sorge, den nächsten Zug
zu versäumen, dasz sie die Vorberei
tungen siir ihre Flucht aus des Kon
sult Hause nicht ««-it so großer Hast
und Eilserkigleit geteosfen hatte, als
seht die Zurüstungen siir eine Heim
kehr, die doch vie-leicht nichts anderes
ais ein Weg ins Gesängnise war.
Gemeinsam halten sie in einer
Droschie den Weg zutn Bahnhos zu
rückgelegt, mit Beizen voll einer;
Fröhlichkeit, die jedem anderen unter!
solchen Umständen als eitel Thorheiti
erschienen wäre, und eben war der(
Konsul im Begriff, Margarethe beim
Besteigen eines Wagenadtheils zu hel
sen, alo er sich bei seinem Namen an
gerufen hdrte Er drehte sich um und’
erlannte zu seiner grenzenlose-r Ueber
raschung den Kriminallommissär
Leuthold, der ihn und feine Begleite
rin mit ehrsurchtovoller höflichleit be
grüßte.
,,Wie2« sragte der Konsul »Sie
hier in Berlin? War eo eine dienstliche
Angelegenheit, die Sie hierhergesiihrt
hatt«
»Ja, here Kontin, eine Angelegen
heit, die uns alle lange genug in
Athem gehalten hat. Jst Ihnen von
Seiten des Staatsanwalt« oder ges
Untersuchung-richtete im Laufe es
heutigen Tages teine Benachrichtigung
darüber zugekommen?«
»Eine Benachrichtigung war nicht
wohl möglich, da den beeren meine
hiesige Adresse taurn hetannt sein
tonnte,« erwiderte Koniut Briining
dem Kritninaitommissör Leuthold.
»Aber ganz recht, jeht erinnere ich
imich einer Mittheilisng, das Sie nach
iBerlin geschickt worden seien. um den
Adiender der geheimnihvollen Mite
nutzuiorichen Jit ee Ihnen in die
iee kurzen Zeit bereite gelurigen?«
»Mit unter ais nur dies tft mir ge
tungen.« erwiderte der Beamte ernst.
»Und wenn die herritt-trittst gestatten.
daß ich mich en Ihnen iehe. to bin ich
mit Vergnügen bereit. Ihnen einen
nueiiidrtichen Bericht zu eritntten."
Verwundert hattest titertmrd Brit
ning und Margarettie einander einse
iehen, denn M Benedmen dee e
nmteu gegen die ehemalige Ereiederin
war von id ausneiuchter höiiichteit
und Ehrerbietung dirs er entweder
wu dem neuen iie verliehean iurcht
innen Verdacht teine Manns tenden.
oder dait iiiti inwiiiden ettune tune«
tragen beiden mutste due dteien stier
dacht von itn genommen hatte
tttder wenige Minuten icher nach
dem der sinkt Mr in Beweguan gesteht
deute- nsnr ihrer iingewisdeit ein ttnde
gemacht denn der Ironie-inne time
ieinen Bericht mit den Worten regen
un- Jid Bitte gestern die Mord-kein
rser denn Idee-e ttianmeu ern-nett
und bade nur ihrem erneuen sinnend-e
dne nueiudrtntte tsteiuudutii otmr
Seid-its entgegenintensiver iie wr
der stritt-te mir-in nnd pries-n es
tiettte Vetteusnnnn »seiner pure-)- tu
heiseren Beisittentnuthcttsin Benz- we
nie-Nie tsni un mit Hi met-en Eis
.-.-..... - —. — —.-«.--——
mühungen so weitab von der Wahr
heit geblieben, wie in diesem einzig
dastehenden Kriminalsall.«
iSchluß folgt.)
---·--.--—
Zum kamt bischen Various-nd
Aus Winnipeg wird geschrieben
Eine itriiis eigener Art macht mo
mentan das Parlament von Kanada
durch. Da die Wahlen zum Parla
incnt bald bevorstehen, lie t der Regie
rung daran, in den einze nen Provin
zen ehrliche Wählerlisten zu haben. Die
tanadische liberale Regierun in Otto
ma weigert sich aber ents ieden, die
Wählerlisten der Provinz Maniiobu
anzuerkennen; sie verlangt eine gründ
liche Revision derselben und dies mit
gutem Recht. Seit neun Jahren ist
nämlich in unserer Provinz Maniioba
die tonseroative Partei am Ruder und
während dieser Zeit hat sie et sich an
nelegen sein lassen, die Wählerlisten so
zu ,,oerdessern«, daß sie an Parteiiichs
teit und Unehrlichleit ihre-gleichen su
chen dürsten. Da werden, wo es ie
gend angängig ist, Liberale von den
Listen gestrichen, dagegen Konservati
ve, auch wenn sie schon todt oder längst
orrzogen sind, aus denselben weiterge
subrt. Am Wahliage meidet ttch dann
solch ein ,,Todter« oder «Abwesender«,
benutzt den zu Unrecht weitergeführten
Namen in gesentvidriger Weise und
stimmt also konservativ. Die Beam
ten an der Wuhlurne sind sämmtllch
Konservative, unb der Wahltag bleibt
ungeahndet. Gegen die Benu ung die
ser unsauberen Manitobaer tisten bei
den Dominion -- Wahlen protestirte
nun die Regierung in Ottawa und
legte den« Parlament ein Gese? vor,
das eine Revision der Wählerli ten in
den Provinzen Manitoda und Brttisch
Columbia vorsieht. Dieses Gese ,
nach dem Justizminister Avleswort -
GesePe genannt, hat nun unter den
Zion eroativen, die sich in der Aus
übun ihrer bisher geiibten Wahltniffe
behin ert und in ihrer Macht bedroht
sahen, eine un ewähnliche Aufregung
hervorgerufen. eit Wochen hat daher
die conservative Opposition im Parla
ment Obstruttivnovolitit getrieben,
durch welche die parlamentarische-r Ge
schäfte gänzlich zum Stillstand gekom
men sind. Selbst die Gelder zum
Auozahlen der Beamten ehälter sind
nicht bewilligt worden. er Premier,
Sir Wilsrid Laurier, hat nun den
Vermittlungsvorschlag gemacht, die
Manitobaer Wählerliste als Basis zu
benusem sie aber vor den Wahlen zum
Parlamente einer Revision durch Rich
ter zu unterziehen. Dieser Vorschlag
sollte sitr jeden ehrlichen Abgeordneten
annehmbar sein« da bei seiner Annah
me die Rechte aller gewahrt blieben.
Aber die Konservativen lehnten den
Vorschlag ab, sie bestehen aus der un
veränderten Anerkennung der von des
Mantis-hart tltravinzial : Regierung
aufgestellten Lnstem Das aber kann
die Regierung der Dominion nicht zu
gestehen, da sie damit die ganze bis
herige Miszwirthschaft dauernd guthei
sien würde. Die Krisis ist also da. Die
Regierung ist nun, um der endlosen
Dbstruition ein Ende zu machen, der
Frage, ob die »Closure«, wie sie z. B
im britischen Neichöparlamente besteht,
auch im tanadischen Parlamente ein -
siihrt werden soll, näher getreten. B I
her war Sir Laurier stets gegen eine
solche Ausnahme Maßregel, aber Re
gierung und Parlament befinden sich
in einer ernstlichen Rothlage. Kanada
hat in seinem barlamentarischen Leben
noch niemals eine solche Krisis, noch
dazu wegen einer solchen Angelegen
heit, durchzumachen gehabt.
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