Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, May 21, 1908, Image 2

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    Das Hundertfrankenftiick.
Zeus-u von FI. Ersp.
»B- Fortsetzung)
Er versprach, Bruning sofort zu
benachrichtigen, sobald sich irgend et
was Vernertengloerthes ereignei hob-,
und der fionful konnte sich wieder
entfernen.
Eine Nachricht don dem Untersu
chung-richtet erhielt « während des
nächsten Tages zwar nicht, wohl aber
traf zu feiner Uel.-errs.1sitinna am
Morgen des folgenden Tages ein von
anscheinend sehr unbeholfener Hand
geschriebener Brief ein, der sich auf
die nämliche Angelegenheit bezog. Der
Schreiber ertlärte, dass er mit den
fehlgeu Besitzern der Goldmünzen
sammlung in Verbindung siehe und
von ihnen den Auftrag erhalten habe,
sie Briining zum titlicktauf anzubieten.
Der Konsul sollte seinen Besitz voll
ständig nnd unbefchitriigt zuriiaerhal
ten, wenn er eine angemessene Summe
bezahle und sich bereit erkläre, die tsio
itzei nicht gegen die Diebe in ttln
sprach zu nehmen. Wäre er nicht ge
onnen, auf dieses Anerbieten einzu
gehen, so totirden die Münzen einge
schmolzen werden. Die Antwort solle
er unter einer angegebenen lshisfre
postiagernd senden.
Nach kurzem Zaudern begab sich
Brllning mit diesem Briefe wieder zu
dem iintersuchungbrichter. Dieser
liess den Kriminaltommtssijr Leuthold
rufen nnd legte ihm das Schreiben
dor. Er war der Meinung, dasz man
den Absender beim itil-heben des Ant
toortschretbent verhaften solle.
Leuthold aber ertliirte ein solches
Vorgehen siir unzwechniiszig »Die
Leute werden sicherlich ganz ausser
ordentliche Vor ichtomafzregeln getros
sen haben,« meinte er. »Wenn ich
einen Rath geben darf, so ist es der,
dasz here Konsul Briinnig eine Erwi
derung absaszt und scheinbar auf das
Anerbieten der Verbrecher eingeht.
Wir lassen sie dann diesen Brief unbe
helligt abheben, mn sie ganz sicher zu
machen. Ich bin gewiss, dass sie ant
worten toerden,· wenn der here Kon
snl sie aufforderte, ihm ihre Bedins
gungen mitzuthetlen. Sie werden ihm
dann einen Ort vorschlagen, an dein
die Rtickgabe der Münzen erfolgen
soli, oder sie werden ihm von neuem
eine poftlagernde Adresse angeben
«Uttf solche Art in Sicherheit gewiegi,
werden sie sieh oermuthlich viel leich
ter fassen lassen, als es seht der Fall
sein würde-«
Lenzmann mußte zugeben, daf; der
Kriminalionunissiir recht habe, und im
Eindrrstiindnifz mit ihm schrieb der
Konful einen Brief, in dem er sich he
teit ertiiirte, zehntausend Mart siir
die Auslieferung feiner Sammlung
zu zahlen, indem er zugleich um Mit
tbläeilung der näheren Bedingungen
t.
Fchon imLaufe des nächsten Vor
mi ags erhielt er die Antwort, daß
die angebotene Summe. nicht ge
nüge. Unter zwanzigtausend Mart
würde die Sammlung. deren großer
Werth den Dieben wohl bekannt sei.
nicht herausgegeben werden. Wolle
er diese Summe bezahlen. so möge
er dem Schreiber umgehend eine Mit
theilung davon postlageend zulonnnen
lassen.
stunk-m machte dem Untersu
Iemgstkchtek nammch auch von die
sem Betefe Mittbeelnnq. und Lenz
ensnn besprach sich ungesäumt mit
dem Kkiminaltommissür.
«Sle werden also nun doch den
Mel auf der Post feiknehmech frag
te ee. »Es wird in genauem einen
samtnaliednstnann nn Schatieeennne
see Inneren-«
Des glaube kaum. das wie unse
ren seen-ed auf solche Art in die
Gabe Mäuse-Ä eemädeete Levis-old
«st baden ec offenbar mit gemis
mssiceeh sehe neeievenen Madeecheens
see Ideen. dle wohl die meisten nnfeeek
statuten kennen. Wenn sie einen vona
ebnen im Stdnteeeeaum newabeen.«
wette-n ne sich weis-nich Wien. nach
dein Beten zu sinnen Ich hohe mie
das Iman und feine Unmevnnn ne« J
MN fest gen-m angesehen nnd mit
tin-en Minnen-Man zurechtgelegt W
scheint nne ziemlich new-In daß nd
den Hasses-n ein-neben meet-« «
Jst beste-am Ihm venedischen m
den-W Mk wem est-. wenn dee Uon
II Ud them Schenken gen nika be .
ein-me- Miete-»
Im SMIMI seen-es ins-We nd
Dem entsen. Co M ja new-C das
U II Dissens-ne des Mannes un
Heime-Geson- Okndeensqe en den
M Mut-·
»Na-O Me Eis nimme«
Du Wes-um en du Zweite-nenne
is Ie- fenszen Meine-Innre
II W Indem-I Ums kenne-Im
s W Um fetten Ihm-sum Im
Wut-II- Qeeseest Iees
Æn AMICI-n Ue me
M. as Im on ehe-m m
Um kommen set us
slen und nlichternen Rat-mer stand eine
Mose, ein zierliches kleine-z Persönchen
Iniit einem Häubcheu aus dein dunklen
Haar und einer bliithenweiszen Tiin
delschiirze. Nach der illoftkarte zu ur
theilen, die nun schon seit etlichen Mi
nuten nubeschriebeu vor ihr lag, schien
auch sie weniger gekommen zu sein,
unt ihre Korrespondenz zu erledigen,
als um des schuurrbarttaen jungen
Beamten willen, der an dein Schulter
siir nie poftlagernden s7endungen safz
und von Zeit zu Zeit ziirtliche Blicke
ukit ihr lauschte.
Die duiupsen lilloaenschliige einer
nahen Thuruiuhr berkiindeten die
neunte Stunde, als ein Mann iu der
einfachen Kleidung eines Arbeiters
den Schalterrauin betrat. An der
Thiir blieb er einen Augenblick wie
zögernd stehen und sah iuit einein
raschen, forscheudeu Blick zu der llei
neu Hofe hinüber. Ihre Augen be
gearteten den seinen, und wie in Be
antwortung einer stummen Frage
nickie sie thn fast unmerklich zu. Jetzt
erst ging der Mann weiter, Seine
sreite Brust hob und senkte sich iu
raschen itltheinzligerh und er riirtte den
breitrandigen hul nole ein wenig tie
fer in die Stirn, ala r- an den Sol-al
ter fiir Postlagernde Sendungen trat.
Der Beamte hatte eben rnit dein
Zusammenzöhlen einer langen Zah
lenreihe begonnen. Auch ihn mus
sterie der Mann mit einem scharfen
mifztrauischen Blick. Aber der gleich
mltthlge Ausdruck der runden Gesichte
mit deni semnrelblondrn Schnurrbart
snuszte ihn wohl beruhigen.
Ich bitte, nach einem Brief unter
Chissre Kunst-ertrag zu suchen«, sag
te er Init leiser Stint-ne.
Ohne von seinen Büchern auszu
sehen, gab der Beamte zurllctx ,,lf-lnen
Augenblick, niein herr! »ich bin so
gleich mit meiner Arbeit serlig.«
Mit einem aernurmelten »Bitte
sehr!« trat der Mann ein wenig von
dem Schulter zurück. Sein scharfges
schnittenes Gesicht rnit dem stark lieri
vortretenden Kinn trug ietit ebenfalls
einen ruhigen, gleichtulithiaen Aus
druck, seine Augen aber wanderten
unablässig umher. Bald blickte er
durch das Fenster aus die wenig be
lebte Straße hinan-, bald wieder nur
sterte er den Jnnenraum der Post und
den Beamten hinter dem Schiebesens
ster. Dabei zuckte er zuweilen nerviis
tun seinen energisch gesarmten Mund,
und nurn ig trounnelten seine Finger
aus dem chalterbrett. s
Das Regul, das zur Aufbewahruna
der postlagernden Briese diente, ent
zog den siir das Publikum nicht zu
gänglichen Raum, in dein die Post
beaniten arbeiteten, seinen Blicken.
An dieses Reaal trat ietzt der Be
anrie. den er urn die Aushiindigung
des Briefes ebeten, und rief in den
Raum hine n: »Ist die Post nach
Silbdeutschland schon abgescrtigt«t«
Ein Stuhl wurde geriickt, und ein
junger Mann in der llniform eines
Postsekreiärs kaut unt das Regal lie
ruru. »Neini« erwiderte er. »Han
Sie noch etwas suitzuaebenst«
Dabei streifte sein Blick scheinbar
sliichtig über den Mann acn Schalter
senfter hinweg, der dein Vorgang
gleichinilthig gefolgt war. Zwischen
den beiden Beamten wurden noch ein
paar unverständliche Worte gewech
leii, und dann ikai der in der Seite
iiieenniioein in die Televbvnzelle,
während der andere nach dein ver-s
langien Briefe in lachen besann
Es dauerte ler lange, hie ee ihn
gefunden hatte. Immer uneiiliiger
innie es in deni Gesicht vee Mannes
am Schelm nnd imniet iebniiichlieek
lslidie ee nach dei- Thiir Nie ihm »
Beamte endlich den Brief zeigte. ei
re ihn ilim beinahe aus dei- Van
nnd schob ilin naiiia in die Teiche.
um Most das Poiioini zu verlassen.
Deniilien auf der Sienlie iilieli ei
einen Augenblick iiei aufnehmend
lieben. und ce ichien ins ilneieioi en
daiiilier. in welsche Midian ek ch
tosenden Miie Fiiilchend illiek W lein
Vlies vie Simse- nnch beiden Seiien
din. und jeden Paispnlem delien ei
aiiliciiiiii weiden ionnie. iinieuini ee
eines mkiiimuilieien Miilieinini Lilien
in die siioii iikiiiie ei wies einmal
siiiliiieeiiani ninein: iiiiee ed nun Mel
niiee wie weben nicnieiiliineinewi.inn
iiiiiee iikie in deiiieeien ilmä die
iieine Ziele Nile licd eiiileeni. ohne
ils-ei iiicfiheie in leiieeiven
Do endlisei wandle des Mann M
dem Sindiiiinein iu. ist dsedie iesi
den blos-l mit-i wiede. undee enieinn
idni dase- oiiid· das lich diesle
einen dei illoii iiesieniideiii einen
Yeliaimiiie elinele. nnd ist-T ein
Mann wie miiiniiiiiteni Wunden
.;ni die Diens- diiuueiui theilen-te
deine ei feinen Ging Me- ein komm
»Weil-visit wenn ei want-»Musian
Wie. wie Online-ihm ihn Nilei
spie-n sonnen-. nnd wie » tmm
Mit den dgviNinni iideeidiiii um
NO leimt Indus in Heiden
Oe Male ihm in ineiee Wein-may
und im Mc in einen dumm-in
aie see heil-im Wan liede- We
non den Ums one M lallte en ziehen
and den isneicdles adenieisem
Schnell hatte er das Schreiben
überflogen Etwas wie ein trium
phirendes Lächeln hufchte um seinen
Mund, und er reckte seine beeitschulte
rige Gestalt höher, während er den
Brief wieder in dieTasche steckte und
in beschleunigtem Tempo weiter-ging.
Der Mann im Hausslur verliess sein
ftstersteck und, immer im gleichen Ab
stand bleibend, schritten sie die Straße
hinunter. « -
Ya, wo diese von einer der-Daniel
vertehrgadern durchschnitten wurde,
stand ein Schuhmann Der Versotger
beschleunigte seinen Gang, so das-, er
dein anderen, der ahnungeloe und
ruhig bar ihm herging, bis auf wenige
Meter nahekom. Dann erhob er den
Arm, um dem Schutzmann ein Frei-.
chen zu geben, und wenine Ietun n
später legte er seine Hand auf die
Schulter dea Verfolgien
»Im Namen des Gesetzes- -ich er
tiäre Sie sitt berhasteik«
Als hätte ihn unvermnthet ein
isteitschenhieb getroffen, fuhr der
Ueberrumpelte hernur Mit einer ra«
schen Beil-e tnq s.nhteer sich von dein
harten ttlri zu befreien, und mit der
Rechten holte er aus-, wie wenn er dem
anderen mit der Faust ins Gesicht
schlagen wollte. selber ehe er seine ilib
sicht hatte ausführen thnen, siihlte r
sich hinterrücks von zwei starlen ? -
nien umschlungen.
»Sie sehen, dafz jeder Widerstand
nuhlae ist,« sagte der Kritninalschuhs
mann ruhig. »An Ihrem eigenen Jn
leresse rathe ich Ihnen, mir ohne un
nöthiges Aussehen zu salgen.«
Seine Mahnung hatte nicht so-—
gleich den gewünschten Erfolg. Wie
ein Verzweifelter kämpfte der Mann,
um sich aus den Armen des Schuh
mann· zu befreien, und ersi, als nach
ein dritter Polizist den beiden Beam
ten zn Hilfe geloinnien war, gelang
es, seinen Widerstand zu hefteaen und
ihm Haut-schelten anzulegen. Leichen
sahlen Antlitze-l und mit rollenden
Augen stand der Verhaslete da, am
ganzen Körper vor Erregung bebend.
- »Das ist -——— das ist unerhört!«
stieß er hervor. »Ich hasse, daß ei noch
!eine Gerechtigkeit giebt, und dafefried
liche Leute nicht so mir nichts dir
nichts überfallen werden dürsen.«
Er erhielt keine Antwort, Da sich
»Men- ein beträchtlicher Menschen
auslaus ebildet hatte, winkte der
Itriiitinalsekkirhmanii eine Droschle
heran und rief dem Kutscher ru
,,Nach dem Polizeipriisidiurn!«
l li.
Der Verliastete setzte anfangs allen
» an ihn gerichteten Fragen ein trotzlgee
zSchweigeu entgegen. Auch über seinen
Namen hatte er jede Auotnnft ver
»iveigert, und erst mit hilse einiger
bei ihm vorgefundenen illapiere war
ei gelungen, seine Personaiien festzu
stellen. Es ergab sich, daf; er Ernil
Uherlerich hieh, seines Zeichens Kunst-,
schlosser und al- Monteur in der
Maschinenfabrit von Senbaldt«cko
Fritsch beschäftigt war. Der Krimi
naltonunissiir erinnerte sich sofort,
dasz dies die nämliche Firma sei, die
die Miiuzenschriinte und die Geheim
tresorel siir den Konsul Brüniug an
gefertigt hatte, und eil bedurfte unter
solchen Umständen leinee besonderen
Scharfsinns mehr, um den Zusam
menhang zu verstehen.
Ein Beamter wurde unverzüglich
in die Fabrik entsandt, um Erlaubt
gungen über die Person des Verhafte
ten einguziiehem Herr Sevboldt, der
eine der beiden Firnieninhaber. stellte
der Geschicklichkeit des Herierich das
allergiinstigste Zeugnis; aus« Nach sei
ner Erllärnng ivar der Mann seit
zwei Jahren in der Fabrik beschäf
tigt, nnd man hatte ibin um feiner
Tüchtigkeit nnd Zuverlässigkeit willen
sast alle wichtigen und schtvieri en
Arbeiten übertragen. Er hatte siir
einen verschlossenen und ungugäuglis
chen Menschen gegolten, den seine
Kameraden deshalb nan Möglichkeit
iniedeu. eines Verbrecheus aber hätte
man ibn nicht fiir fähig gehalten.
Lentboid ersiattete dem Untersuch
ungerichter von dem Ergebnis-, seiner
Iliuchsorschungen eingehenden Bericht,
und Lenzmanu ließ sich daran den
literbafteten vorsiibren. um iim durch
giitlichee Zureden zu einein Geständ
nis zu bewegen.
Aber auch iluu aegeuiiber vertraute
der Monteur lange bei sein-sen Leug
nen. Den Brief wollte er im Auf
trag eines Fremden del-oben baden.
dessen Namen er nicht wisse und den
er zufällig in einer Wirtdsrhast ten
nen gelernt naive. Aber schon. ale er
das ltlueietien dieses Mannes de
ichreiven lotlte. ueruiiltelte er siiti in
Widersprüche Durch die esndring
lichtet Vorhaltungen Leuen- rund
ichien iein Zion endlias meur und
mehr ins Wanken in nerailien under
mochte am isude want unlti tlna genug
sein. eiiiiuletien dass er die Fabel von
dem »wegen lliivetaiiilteii" nicht arti
reibt erhalten tiinne So deswernte
er lich denn eudliw iu dein iLsilind
nis. Nil er den Wut-einer in dir’t’illa
der Koniule uerutu nat-e.
..’Iiatiiriiiti baden site sie Idats
licht allein magetuxsrt Wie niele1
Personen waren darin bestreilratt«
»Wir its-lieu unterer drei Wit.
.;.einee Freunde und ird« -
»Und der eine dreier dient-de iiiar
ern geiuiiter Orten-wir » its-neuen
uiann artnannt
Ader selten-is ist«-time deutlaps
Jst tenne den Miit-i gar nicht sind
is bade lernen stimmt rain eilten
Male erwidern nie irrt in der Flur-irrer
III teurer Verdauung l» Iie Lise
pa einen Ratte-en ern-steht tliit der
Uiritiies del den« Weint-il Binniriasat
» Ist-ON tu siNIseii ’
»Wenn es sich so verhält, wie konn
ten Sie dann schweigend zusehen, daß
ein Unschuldiaer in einen io schweren»
Verdacht gerieth? hat das denn Ihr
Gewissen qar nicht beschwert?«
»Man kann doch nicht von einem
Menschen verlangen, daß er sich selber
ans Messer Liesertt Am Ende hätten
Sie den Mann in auch wieder Los
lnssen müssen, wenn Sie ihm nichts
beweisen konnten. Das- ich keine Lusts
hatte, vielleicht gar noch für einen.
Mörder gehalten zu werden, wird mir
wohl keiner iibel nehmen«
»Sie wollen also keinen Antheil
haben an diesem Morde?«
»Ganz newisz nicht! MeineFrennde
und ich, wir sind daran so nnschnidig
wie Sie, Herr linkersuchnnxisrichteri
Wenn da wirklich jemand ermordet.
worden ist, so kann ei nur das
Frauenzimmer aethan haben, das wir
im Hause haben heritnischleicheni
feder- ;
Lenzniann hob in lelilsaster lieber ;
caschunq den Honi. »Ein Frauenzisnssl
mer? Wollen Sie inir etwa ein neues
Iliiirchen autbindent Wie siir eins
Frauenzimmer soll oenn das qeioesenl
sein-«
»Ich weise nicht, wer sie war, und
ich habe ihr Gesicht nicht selten können
Jch weiß blos-, dasz sie was Seidenes
angehabt haben muss, weil es so ra
schelte und tnisterte, wie sie iiber den
Gang dabertain.«
»Er-zählen Sie mir im Zusammen
hana, wie Sie den tsinbruch veriibt
haben, und welche Bewandtnis; es mit
der erwähnten Fraueiioperson haben
soll.«
Mit der Miene eine-:- Mannes, der
sich entschlossen nat, alles rückhaltlos
zu bekennen, lain qurterich der Aus«
sorderuna des tlntersuchunzerichtero
nach,
«.«ch habe den Geheiintresor deo
Kon ul Brüning nach den kntr iilser
aebenen Zeichnunuen gearbeitet. Spä
ter wurde ich noch einmal in die Villa
bestellt, um etwas an dein Schloß des
Tresors zu repariren. Dabei httbeich
aesehen, wie viel Gold da zu holen
war, und damals schon faßte ich den
Entschluß, bei dem Konsul aeleaent
lich einzubrechen. Ich hatte die Schlös
see stir die Behälter gemacht und habe
niir schon bei "ener Gelegenheit heim
lich Nachschlti el angefertigt Später
des-schaffte ich mir auch noch das nö
tbife Handwerk-zeug, um eine Idiir
au zulzxechein Ich tannte die Vert
lichleit ganz genau, und ich tout-te,
daß man der hunde wegen von der
Platanenstrasze aus nicht in den Gar
ten gelangen konnte. Aber ich hatte
herausgebracht, daß die Nachbarvilla
unbewobnt ist. Wir kletterten nun
zunächst iiber ven Zaun in den Garten
dieser Van und von da in den Brit
ntng’lchen Garten hinüber. Diehunde
bellten wie verrückt, und wir hatten
schon Anast, daß dadurch jemand
wach werden würd-. Aber im Hause
blieb alles still. Wie wir nun an die
bintere Haustbiir aetocninen sind und
sie ausbrechen wollten, haben wir ar
seben, daß sie offen stand. Wir waren
sehr erstaunt und srenten uns. weilJ
es ja nun ganz ozne Geräusch gbging
und tveil ioir aii nicht so viel Zeit
verloren. Mit unteren Filisrtiuhen
tonnten wir iiber die Treppe ganz ge
räuschlos in den ersten Stock hinaus
kommen. Zu der eisernen Thür des
Ntiiniienzininiers hatte ich einen Rach
schiiisseL Während einer von uns aus
Posten an der Ihiit stand, machten
ivir anderen zwei uns daran, bieBe
hiilter zu össnen uno ihren Inhalt in
die mitgebrachten Säcke zu entleeren.
Mit den Geheiintresorö hatten wir
angesun en, und ioic ioareii binahe
mit un erer Arbeit fertig, als ivir
vlöhtich unter uns eine Thitr gehen
hörten. Natürlich waren wir selir er
ichrocten nnd glaubten schon, ivit mä
ren entdeckt. Leise schlichen ioir uns
an den Thürspait, nachdem wir die
Blendlaterue verdeckt hatten. Dahin
ten ivir deutlich das Knacken aerzrep
penstiisen und das Rascheln von
Frauentleidern Wir bei-hielten uns
selbitverstiindtieh gani still, und ich
hatte eine Mord-angst, das-i niaii uns
sindeu ioiirde. Aber die Person« die
dann aus dein Flur austauchte, war
eisenbar nietkt getoininen, um nach
uns zu suchen. Sie gitig tatiinritracks
auf eine Thitr aiii entgegengesetzten
Ende des Korridors zu und blieb da
stehen. als ob sie iiiis etwas horchte.
Mindestens- iibei Minuten »der noch
länger hat sie so geieanneuz dann ilt
tie umgekehrt und die Treppe wieder
hinuntergegsangen Wie ibee hat
ten nun doch Furcht betouiuieii, nnd
ivetl wir auch beinahe atleo hatten,
deanii ieti hinaus. haft spie giiiiien
Wir twiititeu ern noch eine ’tiieile.ato
aber unten attee still blieb. schlichen
iisit wieder die Iteppe bin-mitei- Die
Oauetbiit itand uoai iiiiniee oiieii.
Uubetielttat gelangten iutr in deuistae
ten hinaus unb iibee die siiiiitibai
gtiindiiiiit aiii die Stintiek
uWie sah die ipeibiiitse stieeiou auc·
pou der sie init da eeiatiteiita
Ughi Gesiwt bat-e un uiibt eiteuueu
ist-nein denn ee iisat ia nein-. diiutei
Wut ais sie durch einen Diteiien
Mondiiitt uina. bei dursti die Filu
ienftee tat-i. ioiiiite inau sie etiiiao
deutlichee erkennen Sie weis im
sein gelteidet Muen Qui dritte iie
unt-i ani, und iesistei sitt sehe-i tun-ite,
hatte iie dunstee cisetitsieii Nat «
»Gut ite giest odet items
ine toiiiete tib tiet Neu uninttieen1
ist-N tiirst etieumn Rief ird denkt
sie iotitt Nu nimm tut-M- arti-isten
tem.w
sitt-set sonnen sie sie niste« N
. knien-en t«
»Nein «
J, »Aber Sie würden sie wiedererteni
;nen, wenn sie Ihnen gegeniibergesieiit
. würde?«
»Mit Bestimmtheit tönnte ich es
im voraus nicht versprechen."
: Lenzmann blickte mit sehr nach
dentlichem Gesicht vor sich nieder
Dann fragte er plötzlich: Waben Sie
;oder einer der anderen sieh bei dem
.Einbruch die band verieht?-«
- Herterich oerneinte mit Entschä
tienhein
»Und Sie bleib-en dabei, die Namen
Ihrer Freunde nicht nennen zu wol
len? ——---Sehen Sie denn nicht ein, daß
Ihr Schweigen nnsinnia und nutzlo
iftZ Wenn wir Sie qefaßt haben, nier
den wir auch Ihre Mitschuidigen
herausbrinaeii.«
»Wenn Sie sie ohne mein Znihnn
herausfindem kann ich es nicht iin-s
der-but- Den Verräther aber mache ich
ni ,«'
»Wir haben Sie Ihre Bei-te ver
steckt?« »
»Wir haben die Münzen aufeineni
Baupian vergraben. Wenn man mir
verspricht, mich anständig zu behan-»
dein und mich nicht wieder wie einenL
Mörder durch die Straßen zu trans »
pqrtirem will ich Ihnen die Stelle
ieiaen.«
Der ilntersuehungorichter tvolltei
eben nach dent Gerichtodiener schellen,
als dieser den stops zur Thiir herein-.
steckte.
»Der Llniiauitiitenhiindler Hainen
den der herr Untersuchungorichter be
stellt hat, ist zur Stelle-«
Lenzmann gab ihm die Weiftsna
den händler herein-zuführen und
stellte ihm den Schlosser aeaetsiiher.
»Ist das der Mann, der die beiden
Münzen bei Ihnen zu orrtaufen
suchte?« fragte er.
Holzler schüttelte den ital-i, »Der
Mann, der mir die Golditiiclettrachte,
war bedeutend tieiner,« ertlärte er·
»Auch trug er einen blonden Spitz
bart.«
Da es dein Untersuchungorichter
nur unt diese Auskunft zu thun gewe
sen war, tonnte sieh der Händler so
gleich wieder entfernen, Herierich, der
miide und niedergeicltlaaen aussah,
mochte toohl gehoift hatten, dasz das
Verhör nun beendet sei, aber Lenz
mann machte noch nicht Miene, ihn
absiihren zu lassen. Er rief vielmehr
den Gericht-hieher und aab ihm eine
Weisung, die der ltieiangene nicht ver
stehen konnte
Lenztnann wies den Schlosser an,
so neben decn Fenster Auiltellutta tu
nehmen, dass dass Licht voll aus sein
Gesicht fiel, und dass ihn jeder, der in
dao Zins-net trat, sofort erblicken
mu te. Einige Minuten verstrichen
in schweigen; dann wurde von neuem
an die Thitr gepacht, und der Ge
richtodiener führte Hermann Ollen
dors über die Schwelle
Der junge Mann sah lranihast
blaß aus, und unter seinen Augen
lagen dunkle Schatten. Aoer die istiiae
seines tisieiichto trugen den Ausdruck
lalter Ruhe, und-so ausmetlsatn ihn
Lenzmann auch beobachtete, vermochte
er doch nicht-H von Erfchreaen darin
tu lesen, als Oltendorfo Blick auf den
Mann am Fenster iiel.
Nichtsdestoweniger fragte er in
scharfem Tone: »Sie sehen, dass wir
einen Ihrer Mitfchuldiaen verhaftet
haben. Wollen Sie angesichts dieser
Thaisache Ihr bisherige-z Schweigen
hartnäckigen Leugnens noch weiter
befolgen?«
Noch einmal ftreiften Hermann
Ollendorso Auaen gleichaiiltia iiher
den Mann am Fenster hin. »Ich lenne
den Mann nicht," sagte er ruhig. »Es
iii einfach unmöglich, daß er Not-ite
aentheil behauptet haben sollte-«
»Sie haben doch zugegeben, das; die
Zeichnungen zu den von der Firma
Sehboldt ä- Fritsch gefertiaten Tre
soranlagen von Ihnen herrühren.«
»Ich deute, dies Thema lviirenach
gerade zur Geniige erörtert.«
,,haven Sie nicht uuch die Aussiih
runa der Arbeiten übertvacht«t’«
»So kann man eo nicht nennen· Ich
habe mich nach der Fertigstellung
überzeuat, daß alleo richtig nach ntet
nenZeichnunaen gemacht worden war,
aber ich habe mich jeder Einmischung
enthalten. da der Nui der Firma hin
länglich siir eine tadellote Arbeit
bürgte.«
»Sie lind doch wohl bei der Gete
genheit utit dein Manne dort loetaunt
«.1etvorden?«
Ollendori schüttelte den·Kopi. Ich
iann mich dessen nicht erinnern. So
viel ich weiß, war reiner von den Ar
beitern anwesend, als ich die Befiehlt
gung vornahm. Aber es sind nahezu
zwei Jahre seitdem vergangen. Wer
sollte sich nach so langer Zerl» noch
jeder bedeutungslosen Einzelhett ent
sinnen iiinnen.«
»Nim, er wird sich ja feststellen
lassen, inwieweit wir Ihnen daliilau
ten ichenten dürfen-· Gerichtsdtener
iiihren Sie den Unteriuchungsgeians
genen Herierich ob! —--— Mit Ihnen,«
wandte er sich egen Ollendori,
wünsche ich noch ein ges zu sprechen«
hertnann Ollendors preßte die Lip
penznsainrnen und wartete in dersel
ben leiten Haltung, die er schon lseit
dem ersten Tage seiner Hast betoa ri,
der angetiindigien Fragen.
Der Untersuchungsrichter übersZoa
noch einmal seine »listigen und sah
dein vor ilni Stehenden dann ein
paar Seinndsen lang fest ins Gesicht.
»Wie ich Ihnen bereite sagte, iit in
dem Manne, den Sie soeben gesehen
haben, eine der an dem Eindruch in
die Van Briining beiheiligten Wer
sonen ergriffen worden« Soweit er
irlder in Frage kommt, ist dieser Her
terich rückhaltloo geitändig,«
»Und doch zögert tnan noch, mich in
Freiheit zu ietzeni Jst das Rechten-,
Herr U:ttersuchnngerickiier?«
»Sei-n Sie versichert, dass Ihnen
nicht- gelrnelirn wird, was nicht Rech
ten-«- wiirr. Wir haben einen der-Diebe,
aber wir wissen noch nicht, wer seine
Theilnelnner gewesen sind, auch sehlt
uns noch die Bestätigung, dass die
Angaben, die er iiber das Versteck der
gestohlenen Münzen gemacht hat, der
Wahrheit entsprechen«
»Sie ersparten diese Bestätigung
doch hoffentlich nicht von tnir?«
»Ich habe-mich allerdings mit dein
Gedanten vertraut gemacht, da tvir
welentliche itluitliirungen von «shnen
nicht zu erwarten haben- Aber ich
habe heute noch einige andere Aus
liinite von Ihnen zu vertan en, in
Bezug aus die Sie sich schtoerlch hin
tee die Auerede zurückziehen können,
das; Sie nichts davon wissen. —- Sie
waren einaestandenermastzen mit den
Verhältnissen in dem hause Ihre
Oheinis genau vertraut und Sie
rannten auch die in diesem hause
lebenden Personen?«
»Wie aui die angeblich ermordete
Frau Baunlert, die ich nie gesehen
liabe.«
»Wollen Sie mir alfo diese Perso
neu aufzijhlen?«
Die finstere Miene des-; jun en
Mannes bewies, dafz er den Zweck er
Zumuthuna nicht einsah, aber er
sträubte sich nicht und nannte die Na
rnen des tfhevaarei Hader der Frau
Lorenz und des Hauseniidchens Lind.
Nach einiaem . audern erft fiigte er
hinzu »Schliezlich ift da auch noch
die sriilsere tkriieherin der tiirelich
verstorbenen kleinen Tochter des Non
ful5, Fräulein Margaretha Hunold
Aber das ist Ihnen ja nichts Neues,
denn die Frau Baumert solt, wie ich
gehört l-,-abe, die Tanie des Fräulein
Hunolv gewesen fein-«
iFortfetzung folgt-)
Web-—
,,Papa,« sagte der tleine Tomy, eine
Jdee fassend, »ich tann etwas tun, was
du nicht kannst-« — »Und das tviire?"
forfchte neugierig der Vater. —
,,Wachsen,« lautete des Spröleittgo
Bescheid. . — «
Steckenpserde haben meist recht gu
ten Appetit.
I I
Fehle den Geliebten, aber lege ihn
nicht in Fesseln.
»Ein guteeRhinozeros toftet84000,«
meldet die Oouston Post. Das schadet
nicht-; die meisten Menschen haben
ja doch teine Verwendung fiir diese
Tiere.
II II A
Die kleinen Geister verrät das
Scheltetn der rechte Meister läßt an
dere gelten
DI II s
Wer ein beriilsmter Mann gewor
den, darf sitt Sei-steilen Auslandreise
fordern.
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Die Arbeit ist der Krantheii grim
snigster Feind.
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