Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, April 23, 1908, Image 4

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Sizilien kann fiih noch heute riih
men, tme in feinen Bergen nnd Thä
- lern die alte ilioniantit desk Briganteni
l thums nicht obtlig auegeftorben ift. Tie
beriiehtigtften Briganten der iiiegens
wart find Failia Mulane und Salo
mone.
Mulone ift ein fiiimmiger histe ans
Monte Tot-o« feine Geliebte brach ihm
die Treue; fie nnd ihr neuer Anbeter
bezahlten ihre Schuld rnit dem Leben,
nnd damit begann Malt-nee- Neigun
tenlelien. Das Landvoit fiirchtet nnd
versitzttert ihn. Von der unerbittliche-i
iiirnllfamieii feiner Mich-« Auflein
und feiner edlen iiirofnnnth ein«-erer
leitsi gehen Hunderte osm tilnetdatem
von Mund zu Mund. Mit der heim-«
iiehen iife des Volkes zieht er noch
heute. is an die Zahne bewaffnet,
durth Land, bereit, den itarabinieri
einen Kampf zu lieferst oder je nach
Lage der limfttinde in feine i,-’frlfenhilhle
zu fliehen. Vor zwei Jahren liber
rafehte ihn die Poli ei in einem ein
famen Haufe in der egend von Maule
Dort-; es gab einen harten Nacnpfx
zwei Beamte waren todt, mehrere Bez
wundete blieben am Platze, nnd Mu
lone enikam. ifin Journalifi ans
Monte Dorn lelegraphirte einen lan
gen Bericht liber den Kampf an ein
Blatt in Palermo. Aber Mulone ift
ein moderner Brig-int, und er lieft a ch
die Zeitungen; ihm nrifzfiel-d«e Art der
Vernhkerftaitnng, die feiner Tapferkeit
nicht genug Anerkennung zollie. We
nige Tage darauf empfing die Zeitung
in Palermo ein Schreiten, in dein er
mittheilte, dafz er den Reporter mit
dem Tode beftrafen würde; dein Brief
lagen zehn Lire li Lira s- liest
Centr) als Preis des Abdrnete bei
Der unglückliche Berichterfiatker verließ
tag- daraufzein Heim in Monte Doro
nnd fiedelte eh in tätalermo an
Salomone hat fe ne golrene Freiheit
verloren. Vor eitlem halbe-i ahre ge
lang frine Feftnahinr. Bei hnt war
es die leidige Politik und-nicht die
Viel-m die ihn um Abentiurer machte.
i.'-«r floh in die Berge infolge eines
Zwifleen ber während drr Gemeinde
roth-mahlen entbrannte, Ein Gut-the
fitzer, non dem er mit der Waffe in der
Hand itlaftfreundfchaft v.rlangte,
fliifzts ihn-, in’cz liffen v·.rmifchi, ein
Silflafcnittrl ein. Während drlt
Scinmnnierav lenaehriehtigle er die sta
rabinieri, Allein es gelang Salo
mone noch im letzten An unt-litt zi er
wachen, und er ergriff die Flucht. lfr
war nicht weit gekommen, als er filh
von acht Gendarmen nsnringt fah, die
ihn nach kurzem Handgemenge iiber
wiiltigten. Zwar bot er leltll Lire fiir
feine Freiiaffnng aber das Angebot
wurde abgewiesen, und man fchlevbte
ihn in den Kerker. Auch feine Ge
fchichte hat eine wunderliche Mifchung
von blutigem Verbrecherthum nn
grohziigigern Edelnnth Seitdem er
bei den Wahlen in Varro France den
Bürgermeister, feinen poliiifchen Geg
ner, niedergeftrectt hatte, lebte er vom
Raube, nnd nie hrt er ge,-.antseet, fe"nen
Dolch zu benuhem wertn Spioerage nnd :
Verrätherei fe ne Frrlhiit zu urngari
nen drohten. Mit ihm zufasnrnen find
Brei Geistliche und zwei herren aus
arro Fraan verhaftet worden; fie
waren es, die ihn seinerzeit zu feinem
erfken Morde ange tiftet hatten.
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