Die Bloomfield Germania. (Bloomfield, Nebraska) 1???-1914, April 16, 1908, Image 3

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    Oftermocgen.
»W
m Festhttngewatve regte sich's facht
te ganze hetttge site-nacht
Manch Heime-i lmchen trachte auf
Uns ie-te, michs ext-m ttch höher btn
au
Meint-et Knospe am Zweta ward vteA
, tt zu lang, «
Sie dehnte vte ptt , bts sie zersprang;
Die ttetnen Sänger träumte-I tm Nest
Vom ersten Coucett am Osterfest,
Verstohlen aber schiert-te durch « Gras
Den schweren Korb des Aste-hat«
Er macht« sich zu schaffe-h isotet tch
C -
In Strauch und But-zweit hier und
ch,
Könnt the mte nicht sagen, zu welchem
Zweck
Wae Nacht' er wohl unter tn solche-n
Verstec
Lauft lauft und sucht ttjk Kinde-lein
iteugteetg btn tch was mag ei sein«
Leate ee wictttch zur Oftettetec
Für artige Mitve- tchitne Etex
Adethetv Stier.
Va- Osterserkei.
hinnoreike von N ei i e L n t) o w « t i,
»Wenn du nicht weiht, was in die
Miete Spah aesahren ist, ja wert
soll's dann eigentlich wissen, Dianas-«
» ch saate dir schon, ich habe keine
hka e Ahnung, Unten Wahrhastig
nicht.«
»Es ist doch rein zum Bäche-schrei
ben, Georg. Vor einem Jahre waret
ihr die dicksten Freunde, betrugt euch
ans den Unze-eint wie die sianiesiH
schen Zwillinge, nnd nun kennt ihr?
ench 'ntit einein-nat nicht tnehr.« ;
»Klein hast du recht, Onkel. Siex
dankt kann-, wenn ich sie ariihn Neu
iich, oor dern Maikenbait, hat sie so
r Grete Poch gebeten: »Wenn die,
rannhagener zusagen, sei so gut undi
schreibe et wir, In diesem Fallej
werde ich Zahnschrnerzen oder etwas
Aehnlichet haben,«
Der alte Ritterantobesiher Stessesi
ans stannhanen saht toiid in die.
Höh-.
»Daß du den Mehltan ans die Eri
sen kriegst . . aus mich erstreckt sie ihr
iaunenhastee Gewese auch? Na
wartet«
Der Messe und kiinstiae Universal
erbe des nndetveibt gebliebenen Stei
sen senior nickte rneianchokisch,
»Von recht-wegen ntiiszte man ja
driiber lachen, Junge. Aber, weiß der
Deioei, ich bin dem Möbel gut gewe
sen. Grade, dass sie nicht so geschiir.
Seit und gebiiaeit wie die andern ruin
kies, keine Zhiindertaiile besass und
auch mai, wenn inan bei Vesorgungen
in der Stadt nnoerninthet vorsprach,
ein paar schwarze Flecken vom Wochen
oder etwas Aehnlichern ans den Pso
sten hatte, das gefiel inir an ihr. Wenn
rnan doch der Geschichte aus den
Grund kommen könnte Wann wart
ihr zuleht zusatnnien«k«
»Im vorigen Jahr zu Amt-roth
Paaf Geburt-ma- Wir assen noch
das Vieikiebchem wenn du dich erin
nern kannst-"
»Ganz recht. Vorher hatte str ir«
send sentand mit dem Spinne-neu
aus der Pension geneckt. West sie tm
nrer rtn paar Nestern ans vrn hän
drn und cchttrsen hatte, wie seht such
nun-essen, nennt man sie dazu-nat
»vor Haus«
«Sse wurde daraus bitterböse nnd
vers-at M solche Austritt-errungen rner
titsch. wess dte sangen Leut-matt ihres
Unsere par Instantntrten nnd schnrs
pse Ohren sptsten Wer en nrtr Un
Urtr ste nachher lachend: Aussen Ste.
thue nur so empört. Der Dächse
sollen sich nsrttte ranenetstnrts. Sonst
herbe seh sur nirtnr »Wer den Warnen.
Mctespatssersrsryen hab' sey z. U rn
send neun« the sttrrsev rnsr vers
mater dte Ohren. vertor part Lisesttev
even nnd srtttste ttvr nIn ersten Oster
setertcm der-ed Onnne Imm. bte sie
Ihrer nesden dem-e wegen se nnt tet
den tann, rtn Murren-untersuchen non
nennst vser Mund wen-tritt TM nm
ver tefte ossentnnmgs Wurm- nnn xsu
netssnms tststsmrn uns- «
»bemessen M Nun m kennte H
met-en Das str tssr »Im-Jst«
Wemsp
»Komisch! Hanne Denaels hat«-s
doch nicht etwa allein verspeistt« .
»Aber, Intel, dazu tennen wir sie
doch zu gut Die ist in ihrer Urwiich «
siateit treu tvie Gold«
»Man muß doch aber schliesslich aus
solche Gedanken lonnnen. Jch will
dir mal was sagen. cnein Junge. So
geht der Narren nicht weiter. Du
wirst cnir elend dabei, und die Wirth
schost wird auch nicht seit. .«ch sank
Nachmittag riiber und sliljle ihr in
aller Freundschaft ein bischen ans den
Zahn, soll ich-«
»Wenn du das thun wolltest On
telchen«
»Natürlich toill ichs Friedrich soll
die albtutsche ransrlicken und sich
ein schen Draht in den Mitten die
gen, damit wir Staat machen« "
Gegen Abend ist Ontel Siessen wie
der zurlis Ein bischen dnrchaesro ;
ren, denn der Aprilioind beträgt sich
mehr wie sleaelllast nnd sehr ver
stimmt,
»Don du fie gesprochen?« fragte
Georg Steffen mit herillopsen
»Natürlich hab’ ich fie gesprochen«
»Wao sagt sie duan
»Nein gleich von hohen Dingen mit
mir los-« Das; Mozarten feine
Grösse zu spät erlannt nnd Heine ihr
Geschmack wäre, dafi fie sich rein
nichts mehr aus häuslicher Beschäfti
gnng mache nnd das Wochen entloilr
digend fände,"
»Und von mir garnicht-Z«
»Nein Sterben-work Alt ich mir
das ungefähr eine halbe Stunde lang
milaugehiirt und sie mir ordentlich
angesehen hatte, erplodirte mein ins
nerlicheo Pult-erfaß. »Sie haben sich
aber hältisch oeränderl," sagte ich spät
tifch und mafz ihre lange, diinne
Taille mi den Angen, ,,srtiher gefie
len Sie mir befser.« »Im gefalle
ich mir aber besser,« entgegnete sie
tut-, Da fiillte sich denn mein in
zwischen leergebranntee Pulverfafz
mit Ohnamit, nnd ich lnallte ganz
niedlich lot: »So, es gefällt Ihnen
auch wohl, meinen armen Neffen zu
piesaelem ja«i« Da fah sie mich sehr
abweifend an nnd sagte liihl: »Ihr
Messe eriftirt in meinen Gedanlen
nicht mehr. Ich habe ihn grlindlich
erlannt. Er ist mir zu grob organi
sitt-« s Dann tam der alte Masor in
die Stube, und ich muszte mit in den
Stall zu den neuen Pferden. Nach
her habe ich mich »polnifch« gedrückt.
So, und nun will ich dir mal was-«
sagen, mein Junge. Das brauchen
tvie nn- nicht länger gefallen zu
lasten. Mädel'o alebt«i ohne die ge
aug. Brau« mir nun mal gefälligst
einen Grgo zurecht. Aber ohne
Waffen damit spiil« ich ntir Morgens
friih lieber den Mund auo,«
Co rvar ja richtig, was der alte
Steffen sagte, Mädels gab ee in der
Gegend genug. Sogar mehr, als ge
»ung. Aber fie waren-alle nicht so na
itlirlich nnd verständig, toie die Alten«
iGeorg Stesfen verlor allmählich alle
iFreude am Leben. Was half eo ihm,
idafz die Saat gut auo dem Winter ge
ztommen war und daf; die Kartoffeln,
’troh der naffen Ernte, nicht iautten
...... es schien ihm alles fo schrecklich
nelssctfächlich und unwichtig. Der
Hanhaltende Sturm der legten Nächte
Hhatte ihn allerdings doch ein wenig
aus leiner tvirthfchaftlichen Gleichgil
»tigleit aufgeriittelt. Onkel Steffen
Hfreule sich unbändig damit-eh Der
»Wald wenigstens lag ihm noch am
iheez en. Die 85 Schonung war ve
reiti ariindiich durchhoizt iinharm
net-Dis alles icetgeichnittem was den
jungen Nachbar an gedeihlichent
Wachsthum behindern konnte. Da
hatte du Wind uiio iteien Spiri
eanm gehabt, sich qenii end Ottern-«
then tu knicken. Spur thatte Gen-g
alle Jahre ein tmat Tage vor dein
Vitetieit die geiiniten und die ichiiniten
tue die Miete avneimnnteth nnd itn
Unten det Malo-. bete-n dazu das
eeite Miedchen itiich actentet Mitten
riet. iiie die » eine Ueidenietntit be
ich. Miete machte ihm daiiie ein
icheimiichee Gedichtchen· Inn-in sie eine
Onndaeveit iiit iein Virdeituinnnet
meinen iittd nun time das oiied
nneti m ging langsam weiter nnd
spähte mit Marien Atmen mitbet.
met-ite- tsotst . tote Mt das dtee
ttttei Konnt twten die Wunden vet
nett-. dte der ists-one usweenmtdete
Ititititnfteichnee mithin-ten da tntnen
neue nnd weiten ittntn Weit-te nnd
ttnti m tetnes Zeit- tntmen die Bis
teniidieiet neinktt itemntet ist-et.
ais und m nku ttitkts ein tut-senden«
Hinten-widest »Hei N- xtttite Matt-i die
»Hu-»F Ums es« ist-et wettet ttttit
Wes-m Hi ; est is ;-ttt.iii.sium« n«
gel. von dem ano man einen Blick ins
Miezes Stadt hatte. « Er sah
hiniiver und empfand dabei einen ste
chenden Schmerz in den Augen. Da
wandte er sich und ging still wieder
zurück. Ali er dorthin tam, wo zwii
schen den Vielen ein paar ernsthaste
Fichte-i standen, welche der Wind aei
siiet haben mochte, stnhte er. Ein
Mädchen schnitt hier mit slinten Fin
gern Zweig um Zweig herunter. Der
schmale titiiaen . . . der goldiae Haar-—
slanm . , . . die stolze haltnng des
Kopie-, wenn dao nicht die Mieze
war, dann wollte er nicht mehr Georg
Stessen heissen. Mit ein paar Sagen
war er neben ihr
,,Guien Tag, Fräulein Mieze.« -
Sie sah ihn stolz an.
»Wie . . , toinmn Sie hierher, here
Stessen?« Die Konnt der Frage ver
scheuchte eine Setunde lang den Ernst
seiner Stimmung
,,Flihlen Sie sich zu dieser Frage
berechtigt, gnädiaes Fräulein-«
Sie blihte ihn trieaerisch an
«Warntn nichts Sobald man et
was Unrechtiiiiisiiaes sieht, nimmt
man sich eben dieses isten-M Wider
Willen nmszte er lachen.
»Aber Sie sind doch allein dieje
nige, welche Unrechtmäsziaes thntPJ
»Ich bitte Sie, meine Zeit nicht
länger in Anspruch zu nehmen, hrrr
Steffen Jch habe vom Amterath
iltaatz die Erlaubniß mir hier in iet
nem Wald fo viel Ofterruthen zu
fchneiden, wie eo mir gefällt-'
F »Ich wufiie noch gar nicht, dafz Herr
Wann iiber das Braunhagener Eigen-:
zthusii zu verfügen beliebt . . . 1000
Sei-bit nach lian ftehen allerdings die
Oliaaizfchen Bitten. Aber das hier ift
unfrr Grund und Boden«
»Ach, du lieber Gott, da habe ich
mich alfo, trotz der genauen BefchreL
hung, im Revier geirrti Das ift mir
furchtbar peinlich, Jch mischte die
Zweige gleich bezahlen, Wieviel macht
ei, bitte«t«
Er fah ihr feft in die Augen.
»Im vorigen Jahr um dieselbe
Zeit habe ich gehofft, dafz diefer Wald
»auch einft Jhr Eigenthum fein lviirde
. . . und Ihnen jubelnden hergen
fchon damals die Verfügung iiber das
bißchen lbriinzeug zugestanden Alfo
laffen Sie das tleine Portemonnaiei
ruhig fteeten . . . Wollen Sie sich aber!
durchaus erkenntlich zeigen, danns
tiben Sie Barmherzigkeit und fagen
mir, warum Sie mich fo auiileri?«
»Das fragen Sie noch? So wenig»
Feingefiihl befihen Sies- Nachdem Sie
mich vor allen Leutnanto . . . über
haupt in der ganzen Stadt, lächerlich
gemacht haben mit Ihrem entfehlichen
suicinevche»«.-« i
,,·,’5riiulein Ultieze!« !
»Und grade von Jhnen that mir«
das fo furchtbar weh-«
i »Wie» . . . ein Ferlelchen . , . Gro
ßer Gott, Sie haben doch gefagt, daß
Sie das fo jchrealich gern äfzen.«
Sie fchiittelt fich vor Grauen.
«Pfui, Herr Steffen, der Scherz
war häßlich, ja, er war roh. Sie
wußten ganz gut von meinem Pen
fionsfbihnamem und daf; fo was an
hängt bis ins fpätefte Alter, wenn es
aufgetvärmt wird. lind nun lam das
..... Papa gab grade an dem Tage
Ieinen Bedo fitr die Jugend. 22 junge
Leutnants waren da und l« Mäd
chen. Da lam Papa, der einen Augen
bliu nach der Bowle gefedert haiie,
fchreiend vor Lachen wieder zu uns
.und hinterdrein und verlegen
hanne Degela . . . nun sie mußte aao
Vieh vor mich hiniehein nnd dann
auierfchie ei nnd . . Sie
weinte bitterlich.
»Das . . . iliiauiuunfettel « . . Sie
haben Fieber, Miezc um Gotte-s wil
I«
Ilen.
SII IIoIIaIII WIIg vIe IIIIIII IIIka
IIIII.
»Du . IIIIII vom IIIIII. .IIIII
MEIIIIIIIII Es IIIIII doch IIII IIaIIIIIIr.
Gan-I dies IIIIII IIIIId IIIIII nicht IIIIII
» ..··fIIIIbII
. Da IIImäIIIIIIIII M ISIIIIIII steif-II
IIIIII IIIlIIIII NIIdI und IIILII III
hast III MI Mau.
uWIIIII IIII IIIIII IIka IIIIIII Wen
Inde. Ich IIiIlIII davon thun-.
IIIIIIMI daIIII IIII IIIIIIMIIIII Mem
IIIIII lIIISII IIIIIIIIII IIIIs IIIIIIIIIIIIIIIII
dem-II DIIIIII IIvIIIIIIIIII We IMIIII
SII dann III-I IIIII kommt-h dumm«
III-I DIIIIIII XII-Im IUIIIbIIIIIdI IIMI
Ilsvih MIIII M um« IIIIIIIIIIM
PRIIII IItI Wir-I IIIII.«« iIIIIII iII
IIIIIIIIIIIIU
III II io IIIIIIIII IILI fII IMI lIIII
III III INIIIIIIII III MIIIIIIIII IIIII
Of« IIINM «
III 4IW IIIIIII Im IRIIITII III Mk
--· « W« VIII IOM »Hm-Id- III-I:!II.I
tia, daß er erit wieder zurück iein
nivae..·. Laune Deaeis weint, wie
die Bierlmosse an feuchten Frühlings
tagen, ais sie var Mieze steh-t. - I
»Ich hab' niicht davor artonnt...
ich nich...« ichreit sie ihr entaeaeH
noch ehe GeoraSiefien mit einem re
aeireckien Verhör beginnen ianu.
Da te"«,rt der tiinitiae ittebieter von«
Braunnaaen ichari die Herrennatur
heraus-. i
.Du sprichst fortan nichts weiter,!
ais um ich dich frage, verstanden-i- :
hatt du dem aniidiaen Fräuiein das
«Uacket, das ich dir zu dein Zweck iiber
aav, heil und ganz abaeaeben, ja oder
neint«
»der-, ich wiii die reine Ærhriieik
iestehen... bioa iaaenSie inia uaak
her nich vom Dienit. Treu aiua Init
dem Partei noch ums nach hanc» nieii
anfidein Boden in der Lade mein
Staat iv... Das Mieter ieat' ich auf
unseren Tisch. Und ais ich ruuter
iatnni, stehen unieBäia Minder) da
bei nnd iyrben aiiene auseinanderge
riiien Das Feriei hat teineu Statt
Schwarm un seinen Bauch mehr, un
isei dem Riirten war es auch aii. Da
lief ich in Todesangst in uniernStaii
und akiss Muttern ihr aiierbeites Fee
tei raua nn Nacht' ed Spin. Lieber,
auter Herrm ich iann nilcht dafiir
. . un rein abaewaieiien hab irW
aus-. Bios in dein Sack unterwegs
to ihm rvat paffirt Dafiir ieeo dochI
en FerleL «
Miezee große, tirirte Aug-n stehen
voll dunkler Thriinen
»Du haft ganz recht, banne, dafitr
iftee ein Fertel lind da- itt lo fein
gutes Recht- Hier hatt du zwei Thaler
dafiir tan dir nach nesn Fest ein
anderes « -
— Am l. Ofterfefttaa tit bei
Maiors Verlobung Der alte Herr
hält eine ganz junge Rede auf da
Vra«utpaar, die mit den Worten
ichliefih
»Für die vernünftigen Leute giebt
es Ofterhafen, thereiek und Ofter s
fiollenl Mir die Unvernitnftigen in i
dei, zu denen iets leider anetk meinen
lieben Eidam, Geora Stellen, und
meine Einzige giihlen man weil alle
Vertiehteu ausnahmslos »nnverniinf
tig« find-» noch-» Ofterfertel.tlltit
und ohne Duft, ganz nach Bedarf.
Ader die erstgenannten machen ihre
Sache am besten. Ihnen allo ein
donnerndeo Ofterhoeh meine verehr s
ten herrlchaftenl«
1
i
-«-W ---—- l
l
Hans Flemming S Osterhafe. «
Novellette von Kaethe Helmar
Die Schulglocke liiutete, und lnftia
ftrörnten die Knaben, große und(
lleine, die Treppen hinunter. (
Einer der letzten, der die tilaffe ver
lieh, tvar Hans Flentming ein zarter,
hiidfeher Junge mit blonden Locken
und nachdenklichem großen schwarzen
Angen. Er war zu ftill und zurück-—
haltend, nur bei feinen Kameraden et
was zu gelten; doch die Lehrer hatten
ihn lieh.
Unten iIn Hausflur standen drei
Mitfehiiler von ihm nnd Ivintten eif f
klg l
»Komm doch fir, Flenrniing dies
tsllipafehe nmrtet.«
»Mutterföhnchen wird abgeholt-«
»Deine Man-a ist da und hat schon;
gefragt, oh dn uaehfinen mufrt.« j
hanc Itenrming sprang die lenten
Stufen mit eine-n Sah hinunter nndi
rannte vor das Thor. Ader er fahf
weder einen Wagen norh feine MuttiJ
tsr ging bis zur niichften StrafreneckH
nnd spähte dort. Vielleicht toaren dies
Pferde unruhig geworden, nnd Wil»
helm tonnte fie nteht halten· Ader ese
mar nicht« in fehen Iranria drehte
er wieder nur nnd Ionrde von einem
Hallen empfangen Ernil Schnitt-L
start Jenlen Und Fritz von Wiutter
warfen dir Mühen in die Luft vor
Vernnitnen nnd briilllenc
,,’.ttnrit· April, April,
Da hat man gnni Narren wen man
will.«"
han- mmnsmq ging mich auf vie;
imm- Selte du Stroh-. M hörte
mich. svie die Jungens .Mutmföhns
chin« mitn. und um froh. des sie
ihm nim nachts-um Mc Its-sum
Wen Ihm säh-W Gesicht mädmsd u
nach hauf- Ijmh Wie » den Imqu
tm muwiotmäh wischte n M sum-»
mich W Was-i ed und Madam IM.
denn Ums-a Wie vom-We ist-Mut
ums ums.
Um Wurm-. Mut als-. onmMU
w Umw. sie um« m Ihm Man-.
M- idas die stammt-m Hauch ou
JWO ins denn No Nasid-up
Roms Aus-W Mahl vom Its-m um
Wo Komm sitets km Mantel tm «
So ne schwere Max-de ums-, meins
Trautsterchen tragen!«
Sie streichelte ilsn mit ihren grobeut
hausen. Haan verkroch sich itr ihre
Schürze und schlnchzte von neuem.
»Die Jungen sagen immer »Mut«
teriiilmchen«, und Mutii iit doch iort,«
jammerte er, »und Karl Jenseit sagt,
sein Bursche bat erzählt, Mutti lomtut
nicht wieder, weil sie sich mit Papa ge
zanlt trat Und in den April haben
sie mich geschickt und gesagt Mutti
holt mich ab von der Schule « (
»Dann-re Abbren,« schirupste Au s
guste, »du musz mein Goldchen nicht
draus hören Mutti bleibt sa nichts
lange. Und in acht Tagen suchen wir s
Ostereier. Da wird mein Oanochent
lustig sein und lachen« !
»Du, Auguste, lann man sich vom
Ostertsusen was wünschen-' Wie vom
l(tsristlind«t«
»Ja, sa. Alles. lkier aus Marzi
ban und bktsololade Alleo alles «
Sie trug die Stiefel nnd den Mantel
hinaus und Hans setzte sich an sein
kleines Pult nnd schriebt «
»Lieb» «Dsterlsase, bring mir doch
Mutti und lieber teiue Eier, blose
Mutti ans Flenuuing Wirst-oben
Wilhelm tr it,«
irkr fkhtvantte, went er den Brief zur»
Beforgnug geben fotlte, entithied lich
aber fiir feinen Papa, der doch uttt
Briefen beffer Befcheid nurftte als
ttluguftc und legte ihn auf feine Ser-"
biette. J
Als haan dann zu Tifch tatst, fafz
Papa fchon an feinem Platz, terzensT
gerade wie immer, und drehte feineu
dicken grauen Schnnrrbart. M kaut»
dein Meinen bor, dafi er freundlicher.
aucfiihe ale fonft. f
In der Nacht vor Ottern tonnte
hau- bor Aufregung nicht einfchlafen.
lsr dachte immerfort darau, ob Mutti
wohl morgen touuuen würde, nnd die
ittacht vor ihrer Abreife fiel thut tote
der ein.
Damals war Papa fo bitte gewefen,
und Haue hatte in feinem Bett jedes
Wort gehört, was drin, tut Ziurnter
der Eltern, gesprochen wurde. Er
hörte Papa hin und hergehen, nnd
Mutti weinte ftvfzweilc
Arn liebften toiire Hans hineinge
gangen und hätte fie geliebtoft, wie er
esfb oft geth.nt, wenn er fie traurig
fah. itlber er fiirchtete fich voripapa,
drffen graue Augen to böte blicken
lonnten.
»Mutter und ewig, deine Geteil
fchaften.« hörte das stinb den Vater
fcheltm »Im April tft die Saifon
werthen Ich bitt froh, daft fie vor
iiber tft. Ich hab's fatt!«
»Aber ich bin iung und lebeuo
lufltg· Ich will Menfchen leis-en und
lachen hören.«
»Dann hättcft du teilten Invaliden
heirathen fallen, feinen Offizier a.
»Du hist eiferfiiehtig. Weiter ist«-«
nichts-. lind ich hat« nicht »sehr aus,
diefe ewigeuczzeuem ich fahre ntor
gen früh »in meinen tkltekn nach
Franlfttrt·«
Dank- feizte fich anf, unt beffer zu
hören. Aber drin wurde es ftill.
Atti nächsten iist-regen hatte Martia
ihn Sinn-ex nnd immer wieder aetiifrt,
als-v er in die Schule ging, und mit
ihren Händen iluu die Laden ans der
Stirn gestrichen Sie hatte fo tleine
weiche Hände, nicht biei ariifter ais
feine, nnd ftniine blittende tttinge da
tau. Aber sie hatte fie nicht utitge
IroiltlltclL
Ali-) :uuftte tie doch toiedkrtonnueu
Tne war ganz findet
Mit lrnitendein Mitndchen fchlief
Haue endlich ein«
Llnt rtxiiliiten Zagt-, am Ofterfonn
t.1.1. ichieu die Tonne heil und umrin,
at- Fianc fröhlich nnd erwartung
dolt in den titgrlen rannte.
»Don-Backen hiirft NNH d: r.it«hett'c
sitz-ein« da itt der Oftertntfe,« riet Au
an ts
Hon- aina zu demuwiupih hmm
dem et das Geräusch sendet-In hab-a
»Musik«
»Mein Jung-V
DI- lchiim Frau stand Eine-abve
Wiewelnuisnude ou des-· May-.
baut mass ach an idem hats und
dumm das litt-erwirbt mit Mißm
«Wcu dir Ums io visiw«xs«
, »Ist Mut-W tiefes mmätft »Mit
mum- Ms Wer fass-It Ohms dich
wir's h sum-i anveme
»Am den Papst must du M m
km TM Noli amä dabei Nu mit-.
mein Wut-W fast Ihm. « sle um
ums www-m nmä des dfMWe w
ist-W has «
was ww- mst Osm- inn tsis
»Am kehssflON Mc Ihn tun »Hu
Ins-unser Inn-I Rast-is H
zlns·1« Cis-is H «I«t. Js—
Papa, der Oiiekhase nnd Mutii —---"
er verscipimite sich vor Aufregung
»mein Briei nnd der Dsieriyase ««—
ilngeduidig sagten ihn an die Band
und Png iie sich den Uebekmuib
gesaiien nnd soigte ihm. Hans rannte
seiner Mutii entgegen; und wie et
dann gioischen den ins-spenden
Sträuchern nach Eiern suchte, ahnte ee
nicht, dass er da- Band war, das den
strengen, alten Mann mit der schönen
ielseneinitigen Frau zusammenhieii
und sie nun süc immer vereinte.
Ist-s- .-»- —
Die cseebieeser.
iievet die ais »Osietdinmen« be
kannten Ratgissen schreibt ein deutsch
itindisciies Nachmin
liebe-au« wohin wir sehen, begeznei
unser Auge den Natiissen nnd i er
Almen den Tagetiem diesen Friih
iingsviumen ersten Range-. Nament
lich die geibe tiiakzisse gehört in diese
Jahceckieik denn der Lioiismund gab
ihr den Namen »Ostergivcke«, »Osier
bin-nen«, nnd damit den bevotjugies
sten Platz im siteklich gesehm ickien
Woinuinnner. Diese geibe Natgisse
dustet etwas svenigeciniensiv, ais die
meiste, deren schiiisseisiitmig ausge
isreiiete ijiedeniwne mit einem sch at
lnchwiiyen iiiand versehen isi. Miit
viumen sind alle Akten der Mitgi iyy
me rue see-name m oie nannne oer
etloiebeigewiirtile (,,Amarnllidaeeen«s
verweilt Die Narglsle ist ur
tnriingliai nicht in Deutschland bei
milch« sondern stammt ioabrs einlich
nuo Italien. Sie soll ihren ainen
aue dein Griechischen entlebnen, der
soviel wie ,,Betänbung« bedeutet; die
iiiriechen behaupteten, ihr Duft mache
»ich-vere- Gebirn« nnd könne sogar
sich zur Bewußtlosigkeit steigerndesi
baib sind, nach Sopbotles »die Er
innernngen mit Naretssen bekränzt,
nnd die alten Tramudeater der Vor
4eii meinten, dass im Traume ge
lchante tltarztssenlriiiue, belenderesitr
die Seesanrer, llnglita bedenteten.
Dieser alte Glaube folgte den Mit
nren nach Deutschland n chi, Im Ge
aentbeil, die tltxslauga deren weise
siernsiirrniae Vlitthe frühzeitig ans
her Erde sich ringend, den Blumen
sior einleitet, galt alo alltckoerbethend
nnd alo Sinnbild aliietiirlzen Braut
standes.
Merkmitrdtg ist, dass der Glaube
ineo Volkes in der Mark Branden
bucg, der vom sonstigen deutschen
Volloalanben osi abweicht, auch von
itier War-risse andere denlt. Die weiße
Umrisse liört man in der Mart oft
»meine Frau«, »meine Nonne« oder
,,Todtenblunre" nenne-. Sie ilt viel
laO ale «tllainpnr«, als »Na ehrer«,
der seine, scharlachrotlze Gtre en der
Junenbliitlie wird dster alt »Vat- ab«
bezeichnet, nnd daß dieser schauer
liche Maine tein Gliiek bringt« liet
nsolil ans der Hand. Uebrigens the t
die ioeisie Alarzisse den Verdacht des
»Nael)zel;reno« mit der weißen Was
serrose. Freundlicher ist nrau in der
Mart Brandenburg der gelben Nar
«risse, der «Osterblnrne« oder denr
»Juimostal«-« gesinnt, denn die gelbe
»Form, in anderen Provinzen und
Ländern die Farbe deo Neide-, der
IScheeisncht, gilt dem Marter file die
stiloldsarve der Treue. Daran halsich
iinr urörlischen Dortbause der Gold
l.nk so ausgesprochenen besonderer
Vorliebe zu erfreuen, deshalb strich
ina« als Farbe der »Sicherlseit« Thit
ren, Tische, Stubllelnien und Belis
lsfosien gern gelb an.
Deobalb dursten echte, gelbe Rats
,-,isseu in sriilierer Zeit zum Schnrua
der Nur-staunten eitles iiiäkkklchm
,Landbraut nicht iel)leu. sie gaben
»Sieuerlieit siir murmelndem bleiben
Ades litliiet«. Noch heute nehmen sung
verheirathete Frauen gern llnollen
aelber iltarrilsen and dem rlterlichen
Marien mit in den ibrigeu, nur sie
Juki meinst-neu Mit Spannung
Inneren sie dann. ab sie gntanldlttlien
leirn tie han« fu ist ilir tsheqlilrt nnd
Furuofrieden aesiiisert Bei so guter
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