Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 07, 1901, Image 2

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    1
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Solsboif cas 'l'cübriö, Gpanicn:
23c r hat nicht von den Tcappisicn.
jenen ernsten und frommen Menschen
flehört. die der rdc und den irdischen
Sorgen noch bei Lebzeiten Lebewohl
lagen, sich in der dunklen Zelle eines
losters begraben, das Gelübde ab
legen, stumm zu verweilen, die in är
Yen schlafen, am Aushöhlen ihres
Grabes arbeiten und die übrige Zeit
neben Beten und Sinnen mit der Aus
übung irgend eines Handwerkes oder
ernsten Studiums ausfüllen? Ihr
einziger Grufz. wenn sich die Mönche
im Zilosterhofe begegnen, ist ein stier
liches w.mento rnori!" (Gedenke des
Todes!)
An einem herrlichen, sonnigen Win
tertage unterohm ich mit mehreren
Bekannten einen Ausflug nach der
historischen (Jarhija von Miraflores."
Zögernd ließen wir den Klopfer auf
das schwere 2Hor fallen. Bald bören
wir den schweren Riegel knirschen, und
ein Laienbruder mit langem, gekräu
seltein Barte steht vor uns, betrachtet
uns mit leicht gerunzelter Stirne, und
erst als wir ihm einen Brief an den
Prior geben, wird er freundlicher und
gewährt uns. noch immer schweigend,
den Eingang.
Hinter uns fällt wieder das große,
schwere Thor in's Schloß. Drinnen
im hohen gothischen Vestibül ist alles
darauf eingerichtet. Nachdenken in der
Seele des Besuchers hervorzurufen.
Ein graues, gedämpftes Licht fällt
durch die mit dickem Staube bedeckten
Kristallgallcrien des Daches und bricht
sich an den öden, mit Kalk getünchten
Wänden. (5in tiefes Schweigen herrscht
überall, nur von Zeit zu 'Zeit durch
das schrille Rufen eines Armcnsünder
glöckchens unterbrochen, das dieMLnche
jede halbe Stunde in den Zellen an
das Gebet und an den Tod mahnt.
Die Umgebung ist feierlich und doch
beängstigend, der Fufz wagt nicht fest
aufzutreten aus Angst, die große Stille
zu unterbrechen, und der laute Ton der
Stimme erstickt auf der Zunge zu
einem leisen flüstern.
Der Laienbruder führt uns in eine
der leeren Zellen. Es war augenschein
lich eine der besten im ganzen Kloster,
denn sie enthielt einen herrlich ousge
meißelten Kamin, geschmückt mit einer
Königskrone, der seltsam von der Ar
muth der sonstigen Umgebung abstach.
Kaum daß wir die Zelle betreten hat
ten, verließ uns der Laienbruder,
wahrscheinlich, um uns beim Prior an
zumelden, und so fanden wir denn
Muße, uns ein wenig umzuschauen.
Der Naum war ziemlich groß und
enthielt außer dem künstlerischen Ka
mine noch einen roh gezimmerten Tisch,
der in die Wand eingemauert schien.
Ueber demselben war eine kleine Oeff
nung mit einem Drehlorb angebracht,
durch die der Mönch eine ' frugale
Speise zugetheilt erhält, außerdem er
blickten wir noch einen einzigen Stuhl
und eine Hobelbank. Im Hinter
gründe befindet sich eine kleine Thür,
die in ein etwa 90 Quadratfuß großes
Gärtchen führt, das ganz von hohen
Mauern eingefaßt ist. Dort pflanzt
jeder Mönch feine eigenen Kartoffeln
und Bohnen und trägt so selbst zur
Befriedigung der unumgänglichsten
körperlichen Bedürfnisse bei!
Aus der unteren Zelle führt eine
Art Leiter in's obere Stockwerk; dort
befindet sich eine kleine Kapelle ohne
jeglichen Schmuck, auch ohne Heiligen
bild, und etwas mehr im Hinter
gründe, auf einem erhöhten Katafalke
irnd durch Vorhänge verdeckt, steht ein
schwarzer Sarg. Er ist das Ruhebett
des Mönches? dort legt er sich, nach
dem er vor dem Kruzifix gebetet, zum
Schlafe nieder, und in demselben
Sarge wird man ihn eines Tages auf
dem Friedhofe begraben.
Die Trappistcn pflegen ihre ein
samen und düsteren Zellen nur zum
gemeinsamen Gebete in der Kapelle und
zur Messe zu verlassen, und dann ein
einziges Mal in der Woche, um ot-
meinsam zu speisen, immer aber, ohne
ihr Schweiger: brechen zu dürfen. Nach
dieser Mahlen unternehmen sie einen
weiteren Spazicrgang in's Freie,
ziehen sich die Kapuze über den Kopf
und senken den Blick beständig zur
Erde.
Aus welchen Gesellschaftsklassen
stammen diese Mönche? Die Antwort
darauf ist nicht kickt zu geben, jedoch
wird im Allgemeinen angenommen,
daß sie sich eher aus den hohen und
höchsten, als aus den niederen Bolks
schichten zusammensetzen. Haben sie
einmal ihr Gelübde abgelegt, so sind
sie für die Welt todt und verloren.
Am selben Tage, an dem wir das
Kloster besuchten, war ein mehrfacher
Millionär aus Costa Rica in seinen
Mauern aufgenommen worden, und
einige Tage früher, hieß es, sei gleich
falls ein steinreicher Amerikaner, nach
dem er allen Schätzen entsagt, Mönch
geworden. Jedenfalls hat die Car
tuja von Miraflores" in allen Län
dern, in denen die spanische Zunge
gesprochen wird, ähnlich wie die
Grande Chartreuse" in Frankreich,
einen großen Ruf, und fast täglich
melden sich dem Prior aus allen Ge
genden der Erde Leute und bitten ihn,
sie als freiwillige PLnitenten aufzu
nehmen. Viele bleiben für immer,
andere wieder, nachdem sie ihren Frie
den mit Gott und ihrem Gewissen ge
funden, kehren in ihr Heim zurück.
Die Klosterregel zwingt die Mönche
und Pömtenten. sich um sechs Uhr
Abends zu? Ruhe in ihren Sarg zu
begeben, aber schon um Mitternacht
müssen sie sich erheben, in der Kirche
stehen und bis drei Uhr Morgens im
Chöre beten. Um fünf Uhr schon, mit
Morgengrauen, beginnt wieder der
Gottesdienst, und nach ihm beginnt die
Arbeit in den Zellen, die dann wieder
nur durch Gottesdienst und Messen
unterbrochen wird. So verlieren die
Mönche allmälig das Gefühl für die
Unterschiede von Tag und Nacht, von
Ruhe und Arbeit. Für die Trappistcn
wird das ganze Leben u einem eia-
,.-;r,, irr.:r....Ti a'S m e
nur die ZaiL'ii tu Todes erweck:
darf.
?ie Greife der Moncke besteht mei
stens a:is Brod und aekockicin Hemüse,
Sonntags acn'tstcn sie auch FisÄ. was
schon ein Leckerbinen ist. Niemals
kümmern sie sich um die Außenwelt
und um das Treiben der Menschen,
und so finden sie denn auch nirgends
Feinde.
Endlich erschien der Laienbruder
wieder in unserer Zelle und meldete,
daß uns der Prior im Hofe erwarte.
Wir eilten, ibn zu begrüßen. Mit
liebenswürdigem Lächeln trat uns ein
hoher Greis mit langem, wallendem
Barte entgegen und reichte uns freund
lich die Hand. Dem Prior ist es na
türlich gestattet, mit den Besuchern zu
reden.) An dem Manne in der schlich
ten Kutte erkannten wir den Geist
eines hervorragenden Menschen, sein
ganzes Wesen hatte etwas Ehrfurcht-
gebietendes.
Wieder ertönte das Armensünder
glöckchen, und einige Mönche schritten
aus ihren Zellen auf den Hof, als
sie aber den Prior erblickten, machten
sie eine Bewegung, als ob sie vor ihm
niederknicn wollten: er jedoch schlug sie
leicht mit der Hand in's Gesicht und
winkte ihnen, weiter zu gehen. Wir
folgten ihm in die künstlerisch der-
zierte Kapelle, die gleichfalls in Sarg-
form erbaut ist.
Nach einem kurzen Gottesdienste
führte lins der Abt auf den Jriedhof,
damit wir, wie er lächelnd meinte,
einen freundlichen Eindruck vom Klo
ster heimbrächten. Und wirklich war
das der einzige Ort, wo die Sonne
hell hernicderscliicn, wo sich frisches
Grün an den Mauern emporrankte,
hohe Bäume leise im Winde rauschten
und die Bögel lustig sangen. Dort
in, der Mitte steht auf einem freien
Platze ein großes Kreuz aus Granit,
und rings herum sind viele kleinere
Holzkreuze ohne Namen noch Inschrift.
Unter ihn?n ruhen die gestorbenen
Mönche.
Teutscher Pserdetransport nach
(hina.
Von einer bcmerlenswerthcn Reise
um die Well ist kürzlich die Bosnia."
ein Postdampfer der Hamburg-Ame-rika-Linie,
nach Hamburg zurückge
kehrt. Das Schiff ging am 4. Juli 1900
aus Hamburg mit Stückgutladung
für Philadelphia und Baltimore ab.
In Philadelphia fand es am 14. Juli
eine Weisung seiner Rhederei vor, mit
8000 Tonnen Kohlen nach San Iran
cisco zu dampfen, um, wie seiner Zeit
bereits berichtet, von dort Pferde und
Maulthiere für die deutsche Kavallerie
nach Taku, China, zu bringen.
Unter Leitung der amerikanischen
Viehtransport-Jnspektion wurde so
fort damit begonnen, in sämmtlichen
verfügbaren Decks Pferdeställe zu
bauen. Diese Arbeiten wurden wäff
rend der ganzen Reise nach San Fran
risco (20. Juli bis 13. September)
fortgesetzt. Am 21. August passirte das
Schiff Kap Horn und hatte darauf
einen starken Sturm zu bestehen.
Trotzdem stellte es sich in San Fran
cisco heraus, daß die Bosnia" mit
ihrer 47tägigcn Reise beinahe einen
Rekord geschaffen hatte. Nur ein eng
lischer Passagierdampfcr und ein ame
rikanisches Kriegsschiff, die Oregon,"
hatten je einmal diese Fahrt um Kap
Horn ein wenig schneller gemacht. Die
Bosnia" war durchschnittlich 11.8
Knoten gefahren, und ihre Maschinen
waren während der ganzen 47 Tage
nur einmal für zwei Stunden gestoppt
gewesen. Die Reise der Bosnia"
machte großes Aufsehen, um so mehr,
als sie mit ihren 7436 Registertonnen
und ihrer Tragfähigkeit von 11,000
Tonnen Schwcrgut das größte Schiff
war, das jemals im San Franciscoer
Hafen gelegen hatte. Es war demnach
auch schwer, für sie einen geeigneten
Platz am Kai zu finden.
Die Stallungen für die Pferde wa
ren während der Fahrt fo weit fertig
gestellt, wie das mit den an Bord be
findlichcn Hilfsmitteln möglich war.
Jedoch genügten sie den Anforderun
gen, welche sich die Linie für die best
möglich? Ausführung des Pferdetrans
Portes stellte, noch nicht, und so muß-
ten im Hafen ausgedehnte Aenderun
gen vorgenommen werden. Etwa 150
bis 200 Zimmerleute waren täglich da
bei, die Ställe umzubauen. Durch
sämnitlicke Decke wurden Rohre von
1 Fuß 0 Zoll bis 2 Fuß Durchmesser
gehegt, die in Abständen von 6 Fuß
8 Zoll m't quadratischen Ocffnungen
versehen waren. Eine neue an Bord
aufgestellte elektrische Maschine setzte
acht kleinere Windmaschinen in Bcwe
gung, welche frische Luft durch diese
Rohre in die Stallungen trieben. Jeder
Stall hatte eine Länge von 7 Fuß bei
2 Fuß 6 Zoll Breite. Die Dimensio
nen der einzelnen Ställe waren absicht
lich so klein gewählt, um den Pferden
das Hinlegen unmöglich zu machen.
Während der ganzen Fahrt nach Taku
sollten sie stehen, denn es ist bei solchen
Transporten wiederholt konstatirt
wätden, daß, wenn die Pferde beim
Transporte sich erst einmal legen, sie
entweder überhaupt nicht oder nur mit
größter Schwierigkeit und Gefahr wie
der hochzurichten find. Für den Fall,
daß sich bei einem oder dem anderen
Thiere Müdigkeit einstellte, waren in
jedem Stall Borrichtungen getroffen,
um die Beine vbn dem Gewichte des
Körpers entlasten zu können. Den
Pferden wurde eine breite Segeltuch
schlinge unier den Leib gelegt, deren
vier Enden wurden in unter Deck ange
brachten Augbolzen befestigt, so daß
das Pferd, wenn es sich hinlegte, in
schwebender Lage gehalten wurde.
Die meisten der von San Francisco
zu verschiffenden Pferde hatten vorher
überhaupt noch keinen Stall kennen ge
lernt. Sie waren auf Rauches ang?- j
kauft worden, wo die Pferde bekannt
lich das ganze Jahr bindurch frei um
herlaufen. Die Hamburg Amerika
Linie, welche diese ?ln'äufe vermittelte,
hatte in 2:n Francisco ein Terrain '
zc pachtet und dieses ym Vorresten und i
'rainireil ker 'Pferde kinacriä'Zel.
Aus allen westlichen Staaten der
Uni,"N kaü:en die dtfübrtcfien Eow
bor,s nack dort, um die angekauf:en
Pferde, von denen viele auch noch nie
einen Sattel auf dem Rücken gehabt
bauen, einzureiten. Eine deutsche Re
montekommisston. aus zwei Kavol
lerieoffizieren und zwei Ober Roßärz
ten bestehend, prüfte später die Pferde
und Maulthiere auf ihre Brauchbar
kcit. Zu gleicher Zeit mit der Vos
nia" hatte die Hamburg Amerika
Linie noch drei andere große Dampfer
in San Francisco, welche für den
Transport der Pferde und Maulthicre
bestimmt und eingerichtet waren. Der
erste, welcher San Francisco verließ,
war die Samoa" mit 52 Pferden
und Maulthicren, dann folgte die
Nürnberg ein Sckiff des Norddeut
schen Lloud, mit 4) Pferden, hierauf
die Alcsta" im 57,6 Maulthieren und
zuletzt die Bchnia" mit 1102 Pferden
und Maulihieren. Stallungen waren
auf letzterer für 1198 Thiere vorhan
den. Demnach blieben 'AG Ställe in
7 separaten Räumen leer, die als
Hospital- und als Reserveställe wäh
rend des Rcinigcns dienten.
Mit dem Verladen wurde auf der
Bosnia" am 9. Oktober Morgens be
gönnen. Acht berittene Cowboys wa
ren beständig unterwegs, um die
Pferde, zu je fünf zusammengekoppelt.
aus der Einfriedigung zu holen. An
Bord wurden sie über eine vom Land
nach dem Schiffe gelegte Laufbrücke
getrieben, um von hier wieder in die
verschiedenen Räume geleitet zu wer
den. Zu einem Raum, wo das An
bringen einer solchen Brücke nicht mög
lich war. wurden die Pferde in einem
ihrer Größe entsprechenden Kasten auf
gehievt. Am 12. Oktober Morgens war die
Uebernahme beendet. Sämmtliche Un
terräume waren mit Heu, Hafer und
Kleie gefüllt. Am gleichen Tage be
gann die Reise. Dem Transporte war
der Ober-Roßarzt des Ostasiatischen
Reiterregiments beigegeben, dem ein
erfahrener amerikanischer Thierarzt
und zwei Assistenten zur Seite standen.
Außerdem waren ein erster Verwalter,
6 Berwalter und 116 Pferdewärter
angemustert. Die Verwalter hatten
dafür Sorge zu tragen, daß die Pferde
genügend mit Futter versehen waren,
auch hatten sie das täglich stattfindende
Reinigen und Desinfizircn der Ställe
zu überwachen. Täglich zwei Mal
machte der Kapitän in Begleitung der
beiden Roßärzte und dcö "ersten Ber
Walters die Runde durch sämmtliche
Stallräumc, um die Kontrolle über die
oute Behandlung der Pferde zu üben.
Die Temperaturen in den Ställen, die
alle sechs Stunden gemessen wurden,
difserirtcn zwischen 62 und 80 Grad
Fahrcnhcit, eine der Aussage der Roß
ärzte nach günstige Wärme für Pferde
stalle. Da das Schiff während der gan
zen Reise ziemlich ruhig lag, so wur
den abwechselnd täglich etwa 150
Pferde ein Deck auf- und abgeführt,
um ihnen die nothwendige Bewegung
zu verschaffen. Trotzdem gingen wäh
rend der Fahrt 58 Pferde und 3 Maul
thiere ein.
In 19 Tagen 12 Stunden führte
die Bosnia" die Ueberfahrt nach
Kobe. Japan, aus. nach weiteren 3
Tagen 12 Stunden gelangte sie nach
Taku. wo sie auf der Rhede etwa 24
deutsche Dampfer, außer den 10 klei
nen Schiff?:,, die den Verkehr auf dem
Peihofluß vermittelten, antraf. Vom
7. bis 11. November wurden die Pferde
und Maulthiere von der Bosnia" auf
Küstendampfcr verladen, die sie nach
dem Pferdedepot in Tonglu brachten.
Die Annahme erfolgte durch dmtsche
Artilleristen. Sodann gab die Bos
nia" ihren Nestbestand an Juttcmit
teln an die Aliüa" rb, die zur Ver
fügung des Oberkommandos blieb,
und trat am 19. November die Rück
reise um Anen an. In Saigon nahm
sie eine Ladung Äcis für Sinqavore,
Antwerpen rnd Haniburg. Wohlbe
halten kam das Schiff von seiner Reise
um die Welt, die zugleich eine glän
zend bestandene Probe auf seine Lei
stungsfähigkeit war. wie gesagt, wieder
an der Elbe an.
FiirdieSt. LouiserWelt
a u s st e l l u n a wurde von einem
Spev.al-Kon-ite des Nevräfentcnten- ,
hai'seZ ein Fonds von ,0,000 be-
willigt.
Tie Elektrotechnik im zwanzigsten
Jahrhundert.
Aus den Aushängebogen der ersten
Nummer einer in diesen Tagen erschei
nenden neuen populärtechnischen Zeit
schrift theilen wir das folgende Jnter
View mit, das der Herausgeber mit
dem Geheimrath Professor Tr. Slaby
über die voraussichtliche Entwickelung
der Elektrotechnik in unserem Jahr
hundert geführt hat.
Das 19. Jahrhundert, so führt der
namhafte Gelehrte aus, nannte man
das Zeitalter des Dampfes, das 20.
Jahrhundert wird das Zeitalter der
Elektrizität heißen. Die Zukunft un-
serer Industrie liegt also auf dem Ge
biete der Elektrotechnik! Mit einem
wichtigen Fortschritt auf diesem Gebiet
hat das neue Jahrhundert eingesetzt
der drahtlosen Mehrfachtelegraphie.
Dieses von Professor Slaby neuer
dinqs erfundene System, welches für
die praktische Anwendung der Funken
telegraphie einen außerordentlich wich
tiqen Fortschritt bedeutet, ermöglicht,
daß beliebig viele Stationen gleich zei-
tig telegraphiren können, ohne sich ge
genseitig zu stören, was bisher nicht
möglich war. Es hat nach der An
ficht Professor Slabys eine große Zu
kunft für den Küsten- und Schiff
fahrtsdienst. Die größte Umwälzung auf dem Ge-
biete der Telegraphie sei aber zu erwar
ten. wenn es gelänge, das System der
Slaby'schen Funkentelegraphie auf die
bestehende Trahttelegraphie anzuwen
den. Damit würde die Möglichkeit ac-
geben ein, nicht wie bisher sechs .bis
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Das größte Wintcr-Kleiderivaaren-Lagcr im Staat.
Damen-, Mä'dchcw und Kittder-Jackchen. Blaukcts. Klannelle,
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für Familicngcbmuch
eine Spezialität.
peden machrtchten, fonoern yunoert, ja
selbst tausend Telegramme gleichzeitig
durch einen und denselben Draht zu
senden, was nicht nur eine viel schnel
lere Erledigung der Depeschen ermög
lichen, sondern vor allem eine außeror
dentliche Verbilligung der Depeschen
gebühren zur Folge haben würde. Na
mentlich für die heute noch sehr kost
spieligen überseeischen Telegraphenver
bindungen würde diese Verbilligung
von weitgehendster Bedeutung sein.
Professor Slaby glaubt nicht, daß
das elektrische Licht das Gasglllhlicht
vollständig verdrängen wird. Auch be
zweifelt er, daß in absehbarer Zeit eine
so kolossale Verbilligung des elektri
schen Stromes eintreten kann, wie man
es von verschiedenen Zeiten erhofft.
Die Prophezeiungen Teslas nach dieser
Richtung bezeichnet Professor Slaby
als Phantastereien." Die neue Os
mium - Lampe Aucrs hält der Gelehr
tc dagegen für eine hochbedeutsame
Neuerung.
Tie Frage der direkten Gewinnung
von Elektrizität aus Kohle, eines der
Hauptprobleme der modernen Elektro
technik, ist nach Ansicht des Gelehrten
durchaus keine Utopie. Was jedoch die
elektrische Kraft hauptsächlich theuer
macht, sind die Leitungsanlagen. Bis
her ist es nicht gelungen, von einzelnen
Versuchsanlagen abgesehen, den elektri
schen Strom über fünfzig Kilometer
weit zu leiten, und sind für die nächste
Zeit nach dieser Richtung hin auch kei
ne wesentlichen Fortschritte zu erwar
ten. Die neueren Versuche, au Stelle
von Kupfer Aluminium als Leitungs
draht zu benllhen, find lediglich aus
wirthschaftlichen Gründen veranlaßt
worden. Als Beispiel dafür, daß die
Kraft schon heute von den elektrischen
Stationen außerordentlich billig gelie
fert wird, führt der Gelehrte einige
Stationen in der Schweiz und in
Oberitalien an, die schon heute eine
Pferdekraft für einen Pfennig pro
Stunde abgeben. Allerdings bei rei
chen natürlichen Mitteln, namentlich
durch die Wasserfälle. Aus diesem
Grunde erblickt Professor Slaby in
Italien ein Land der Zukunft.
Professor Staby glaubt aber, daß
Deutschland im 20. Jahrhundert an
die Spitze der ganzen technischen Pro
duktoren treten wird, wenn es gelingt,
die Kanalvorlage durchzubringen,
woran heute kaum noch zu zweifeln ist.
Dasjenige Land, das zuerst fein Ge
biet nach allen Richtungen hin mit
Wasserstraßen durchzieht, wird den
Weltmarkt beherrschen. Die billigste
Zugkraft auf diesen Wasserstraßen ist
zweifellos die Elektrizität. Längs
sämmtlicher Kanäle werden s'ck inhU
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Liiracoln, Kfefor.
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spanische Weine,
aus Lager geh Aicn.
reiche eiekirlsche Ecntralstationen bil
den, welche naturgemäß auch im wei
ten Umkreis elektrische Kraft für In
dustrie und agrarische Zwecke liefern
werden. In wenigen Jahrzehnten
werden wir eine vollständige elektrische
Kanalisirung des ganzen Landes ent
stehen sehen. Mit ihrer Durchführung
wird eine ganz wesentliche Verbillig
ung der elektrischen Kraft verbunden
sein.
Die Elektrizität wird im 20. Jahr
hundert zur Kraft- und Lichtquelle des
kleinen Mannes. Dies wird eine ganz
neue Entwickelung der Völker und ih
rer Hilfsquellen zur Folge haben.
Nedraoka Hebammen und
Vutvldnngs.Anstlt
Die einzige i'cijt anstalt im Noidwesten,
ist gesetzlich incriporirk ui?d aus las Beste
eingericbiet. 'ü'ev die Hebimmerküus!
gü,idlch erlernen Will, sollte diese Zchu
k tesiictyn. Tnen. die iiuer lrtM:
duna entqegenschen, finden bä mäßiger
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Stadt, welche zwei gründlich gebildete
Bpolbeker ouftuwrisen bat. Wer Re
zete haben will, die andere nickt srineh
men können, der wolle sich an Herrn H,
Bartb wenden.
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