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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Feb. 21, 1901)
MKMV MM - , F. ,.' fä AchrgaugLt. coln, Meb., Donnerstag, 21. Februar 1901 tto. 4. "" r vVV t - 1 ! Die Chinasrage. Graf waldersee'5 eldzugsxlan und die alliirten Nächte. Eine Erklärung betreff der Ex pedition im britischen Uiitrrhause. $W 7nki,itk Ktat, tintm ?f zag schki,nd Iegt. Ji raq wirb in der heutigen Kabiiut ftgitn j zur Sprache kommen. cbin.i. Berlin,??. F.br.' Dk Kölnische Zeitung bringt eine Depesche auS Peking, welche besagt, daß ffeldmarschall Graf Walderfee'Z neue Expedition darauf berechnet sei, die Provinz Tschi-Li endgültig von chinesischen Soldaten zu säubern und den Chinesen einen heilsamenSchre'ten einzujagen. Das deutsche Rornmis sariat hat Befehl gegeben, daß binnen 18 Tagen tausend Transportfuhr werke in Bereitschaft fein müssen. L o n d o n , 19. Febr. Der Unterstaatssekretär des 2lu3 wältigen Amtes sagte in der heutigen Sitzung des Unterhauses in Erwide rung auf eine diesbezügliche Frage, daß, soviel die Regierung wisse, keine der Mächte eine Expedition in das Jn nere von China beabsichtige. Falls eine solche Expedition iin Gange sei, müh- ten den britischen Befehlshabern neue Instruktionen ertheilt werden. W a s h i n g t o n. D. C., 19. Febr. Die amerikanische Regierung sieht .sich in Folge der Ankündigung des Feldmarschalls von Waldersee, das; er ein weitere Offensivcampagne unter nehmen werde, einer ernstlichen Krisis gegenübergestellt. General Chaffee ist ersucht worden, an der Expedition theilzunehmen. Dieselbe soll alle seit dem ursprünglichen Marsch nach Pt king versuchten kriegerischen Unterneh münzen an Bedeutung übertreffen General Chaffee hat dem KriegSamte heute diese Mittheilung gemacht und das Staatsdepartement ist von der Sache in Kenntnih gesetzt worden. Dieser deutsche Plan hat hier grosse Unruhe erregt, da befürchtet wird, das; die amerikanische Regierung dadurch , gezwungen sein wird, sich sofort be treffs ihrer ganzen Politik in der chi nesischen Frage zu entscheiden. Dem General Chaffee wird gemeldet wer den, daß er an diesem Feldzuge nicht theilnehmen soll. Er hat die amerika- Nischen Truppen, seitdem Peking pa zifizirt war, einfach als Gesandt schaftswache dort behalten, und die deutsche Regierung weiß sehr wohl, daß die amerikanische Regierung ihr in China stationirtes Truppencontingent mit Fleiß seines offensiven militari schen Charakters entkleidet und es der Controlle des Grafen Waldersee ent- ?ogen hat, um die Friedensunterhand lungen zu beschleunigen und soviel sie vermochte. meFortsetzung militärischer Bewegungen gegen die Chinesen zu verhindern, da dieselben einerseits un nöthig und andererseits für die Frie densbewegung hinderlich waren. Da nun unsere Regierung ihrePolitik nicht geändert hat. so kann sie nichts ande re sthun. als den General Chaffee zu veranlassen, sich aller Theilnahme an feindlichen militärischen Bewegungen zu enthalten, so lange die gegenwär- rigi friedlichen Zustande fortdauern Aber ein anderer wichtiger Punkt, der zur Sprache kommt, ist nicht, oh (Schaf fee sich der deutschen Bewegung an schließen soll, sondern, ob es nicht die Pflicht unserer Regierung ist, ihren ganzen Einfluß aufzubieten, um der deutschen Regierung die Unterneh mung dieses Feldzuges zu wider rathen. Die chinesische Regierung zieht lei der die Fricdensunterhandlungen rnr gebührlich in die Länge, und komint in keiner Weise den Bemühungen der amerikanischen Regierung entgegen. Soeben ist vom Gesandten Conger eine Depesche eingetroffen, welche die Preßberichte bestätigt, daß China sich weigert, den Forderungen der Gesang ten, wonach die in die Borerbewegunz verwickelten Fuhrer zum Tode verur theilt werden sollen, nachzukommen. 'Shanghai, 19. Febr. Das hiesige Blatt Mercury' be auptet. daß die Alliirtcn eine Bette gung planen, welche China in Erstau- nen setzen und rasch zum Nachgeben bringen wird. Nach einer Angabe der Nortb China Daily News" planen die Deut schen eine Expedition nach dem Jang Tse Klang. Peking. 19. Febr. Die fremden Gesandten haben eine Conferenz abgehalten betreffs der Er widerung Chinas bezüglich der Be strafunz der von den Mächten nam haft gemachten Personen. Die Erwi derung wurde für nicht zufriedenste! lend gehalten und die Gesandten haben beschlossen, zu verlange dgß Chinq, irtn ursprünglichen Forderungen lachkommt. ' veutsctiland. ' Berlin. 19. Febr. Die Berliner Post fährt fort, gün siig lautende Bulletins über das Be- finden der Kaiserin Friedrich zu ver öffentlichen, doch wird in gut unter richteten Privatkreisen die Befürchtung gehegt, daß jeden Augenblick eine J!n sis in der Krankheit zu erwarten ist. Cuxhaven. 19. Febr. Auf dem hamburgamerikanischen Dampfer .Graf Waldersee' ist e.n Feuer auSgebrochen. Der Dampfer war am Samstag, den 2. Februar, mit 100 Kajütenpassagieren nach Ply mouth, Cherbourg und Hamburg ab gefahren. Am Samstag, den 16. Februar, war das Schiff in Cuxhaven eingetroffen. E. Kopff ist der Kapi tän des Dampfers. Cronberg. 19. Febr. Der Kaiser und seine Gemahlin sind heute hier angekommen und haben heue Nachmittag der Kaiserin Fries rich einen einstündigen Besuch gemacht. Das Befinden der Patientin ist un verändert. Das Kaiserpaar kehrte später nach Homburg zurück. Berlin, 19. Febr. Hier ist das Gerücht verbreitet. Fi nanzminister Miquel habe sich in Frankfurt a. M. eine Wohnung gemie thet. die er am 1. Mai beziehen wolle. Natürlich werden daran wieder allerlei Vermuthungen über Amtsmüdigkeit u. s. w. geknüpft. Frau CosimaWagner hat in den letz ten Wochen in dem Musiksaal einer Berliner Klavierfabrik Proben für die Bayreuther Feftspicle abgehalten, be sonders für Parsival". Die Sänger Burgstaller, Kraus, Knupfer und Rebe und die Sängerinnen Huhn, Destiom und Gulbranson nahmen an den Proben Theil. In "der freien Reichsstadt Hamburg haben die soeben abgehaltenen Bürger schaftswahlen eine Ueberraschung ge bracht. Die Antisemiten hatten vor her geprahlt, sie würden achtzehn Sitze erobern. Dieser Erfolg ist nicht nur nicht eingetreten, sondern die Antise miten haben ihr einziges Mandat mit verminderter Stimmenmajorität be halten, und das ist ihr einziger Erfolg. EineNiederlage hat auch dieCentrums Partei zu verzeichnen. Das einzige Centrumsmandat ging in die Hände deS socialdemokratischen Redakteurs Stalten über. ' In Konitz haben die Antisemiten einen billigen Triumph gehabt. Sie ju beln über die jetzt erfolgte Berurthei lung des Fleischermeisters Moritz Lewy wegen Meineids zu vier Jahren Zucht. Haus. Im November vorigen Jahres wurde in Konitz im Anschluß an die Ermordung des Gymnasiasten Winter ein gewisser Maßloff wegen Meineids verurtheilt. Er hatte trotz des Eides verschwiegen, wie er später angab, daß er aus der Thür des HauseZ d?s Schlächtermeisters Lewy in der auf den Mord folgenden Nacht zwei Männer mit schweren Bündeln kommen sah, de nen Moritz Lewy folgte. Schon da mals verlautete offiziell, daß der AuS gang des Prozesses Maßloff keines Wegs eine Rechtfertigung für die Fa milie Lewy enthalte. Im Dresdener Hoftheater errang das neue Drama Halbe's .Hans JRo senhofen" einen großen Erfolg. Der Verfasser ward nicht weniger als zehn Mal hervorgerufen. Berlin. 19. Febr. Die Verhandlungen betreffs der Er Nennung des Monsignore Zorn von Vulach zum Bischof von Metz sind dem Vernehmen nach abgebrochen. Die deutsche Regierung hat erklärt, daß sie wünsche. Monsignore, Bulach und kein anderer solle die Stelle haben, doch soll dies durch französischen Einfluß ver eitelt worden sein. Südafrika. L o n d o n . 19. Febr. Das Auswärtige Amt erklärt die Angabe, Präsident Krüger habe Eng land ersucht, die Bedingungen anzuge ben, auf Grund deren der Friede in Sudafrika erklärt werden solle, für durchaus unwahr. Schissknachrichtell. ntktinm)it: New York: .Furnessia' , dvi, Glasgow; .Servia" von Liverpool. London: .Numidian" von Port land. Glasgow: .Anchoria" von ?ieiu Vork. Nizza: .Auguste Victoria" von New Fork. auf einer Orient-Kreuz-fahrt. San Francisco: .Maripo sa bin Honolulu. Ata,fak,r: N e w F o r k: Menominee" nach London. Honolulu: Californ'cm" nach New sorl, via Hilo. San Francisco: .City os Para poch Panama . Sie Ausstellung. Annakme der St kouiser vor läge im Adgeordnetenbause. Zusammenstellung der Bewilli gungen des 56. CongresieS. rirln,g er ?kilk.gvr lag im Skt. Zlltnolser Senatoren irrt für tu Vohr xostdienft ein. 56. csnzreß. Ww W a s h i n g t o n. 19. Fekr. lian. Im Hause wurde heute die Bill, wel che verfügt, daß im Jahre 1903 in St. Louis zum hundertjährigen Jubi läum des Ankaufs von Louisiana eine internationale Ausstellung abgehalten werden und die Regierung dafür 53,000,000 bewilligen soll, unter Auf Hebung der Geschäftsordnung mit 191 gegen 41 Stimmen angenommen. Der Kampf über die Vorlage war ein kur zcr. da die Gegner sich in einer hofl nungslosen Minderheit befanden. Die Frage der Schließung der Ausstellung an Sonntagen wurde während der De batte gar nicht aufgerufen. Die Bill für Definirung deS Wor tcs .Verschwörung" (Conspiracy) im Skerman'schen Anti-Trustgesetz, um die Möglichkeit abzuschneiden, daß es auf Arbeiter-Organisationen anwend b?r ist, wurde mit beinahe Zweidrittel Stimmenmehrheit verworfen wegen zweier Amendements, welche das Ju srizcomite der Bill angehängthatte und welche nicht die Billigung der Arbeiter Organisationen fanden. Die Omnibus-Bill lag später dem Hause vor, und Cannon, Vorsitzer des Comites für Verwilligungen, benutzte die Gelegenheit, einen detaillirten Ae richt über die Bewilligungen deS jetzi gen CongresseS abzustatten, um dem hier und da auftauchenden Vorwurf zu begegnen, daß der 56. Congreh außer gewöhnlich verschwenderisch sei. (It rechnete aus, daß sich die Bewillig gen auf zusammen 5694,118.595 be laufen würden, mit Ausnahme eines Betrages von 553.000.000 für den Tilgungsfonds? im vergangenen Jahre beliesen sich die Bewilligungen aus 5657.150.862. Die einzelnen Betvilligungen sind folgende: Ackerbau . $ 4.483.900 Armee 117,847,749 Diplomatischer und Consulardienst .... 1.808.808 District of Columbia . 8.864,049 Befestigungen 7,227,461 Indianer-Departement 9,966,777 Legislative etc 24,506,107 Militär-Akademie . . . 772,658 Flotte 78,738,973 Pensionen 145,245,230 Post-Departement . . . 123,782,688 Fluß- und Hafen-Ver besserungen 22,802,711 Verschiedenes 59,703,264 Die Ausstellungs-Bill wurde sofort nach Eröffnung der Sitzung durch Tawney, den Vorsitzer des Spezial Comites, aufgerufen. Die Gallerie war von Vertretern der Stadt des Hei ligen Ludwig dicht besetzt, zugleich machte sich eine Delegation der W. C. T. U. bemerkbar, welche auf eine De batte über die Sonntagsfragt und Prohibitionsfrage lauerte, jedoch in ihrer Erwartung tnttäuscht wurde. AIS Tawney die Bill vorlegte, schil derte er in längerer Rede die Bedeu tung einer solchen Ausstellung. Mad dor (Ga.) sprach gegen die Vorlage, ebenso Moody (Mass.). Die Schluß abstimmung über die Vorlage ergab 191 Stimmen dafür und 41 dagegen; die letzteren waren die der folgenden Abgeordneten: Allen (Ky.). Atwater, Burke (Texas). Burkett. Burleson. Burton. Driscoll. Fitzgerald (N. F.). Garnes (Tenn.), Gilett (Mass.). Grout. Hill. Johnston, King, Kitchen. Kle berg. Lanham, Lawrence, Linney, Loud. McDowell. Maddox, Moody (Mass.). Moon, Needham. Parker. Pierce (Tenn.). Quarkes. Rhea (Ky.). Richardson (Tenn.), Riordan, Robin son (Ind.). Sheppard, Sims, Smith (Kv.). Snodgraß, StephenS, Talbert, Täte. Williams (Miss.). Zenor. Stnat. Fast die ganze heutige Sitzung wur de mit der Berathung über die Post ktatvorlage hingebracht. So weit die lern Comite empfohlenen Amende ments in Betracht kommen, wurde die Bill so gut wie erledigt, doch bleibt noch das Amendement für Bewilligung von 5500.000 für eine Erweiterung des Rohrpostdicnstes übrig, das bis n orgen zurückgelegt wurde. Pettus von Alabama hielt eine An spräche gegen die Schiffs-Subsidien-Vorlage. Sein origineller Witz und die Art und Weise, wie er über die die Bill befürwortenden Demokraten her zog, sicherten ihm aufmerksame Zuhö rer. Kurz vor der Vertagung wurde dem Cenat der Conferenzbericht übe? die Vcwilligungsvorlage für die Militär Kkodemit vorgelegt. Daniel von Vir ßinia griff in heftiger Rede die Vor schrift an, welche einem Kadetten. In iti Fuchsprellens überführt wird, jede Möglichkeit abschneidet, einen Ossi ziers-Posten in der Armee. Flotte, oder im Marinecorp zu erhalten. Der Ve richt liegt noch dem Senat vor. Die Postetat-Vorlage umfaßt, wie se von dem Senatsausschuß einberich tct wurde, Bewilligungen im Ge sammtbetiage von 5124.308,088. Ge c.en die Bewilligung von 5500.000 kür den Rohrpostdienst wurde geltend gemacht, daß eine allgemeine Einfüh rung des letzteren noch nicht zeitgemäß und zweckmäßig sei. Chandler, Ma son und Cullom traten energisch für doö Amendement ein, während Allifon und Pettigrew es bekämpften. Unter cllgemeiner Zustimmung wurde die Cache schließlich bis morgen zurückge l'gt. Die vom Hause angenommene Bill betreffs der St. Louiser Ausstellung zur Erinnerung an den Ankauf von Louisiana wurde dem Senat vorgelegt und an ein Comite verwiesen. So dann kam die Westpoint-Bill zur De batte, nach deren Beendigung der Se nc:t noch eine kurze Ezecutibsitzung ab hielt und sich dann vertagte. Großbritannien. ' L o n d o n, 19. FeV. Die russische Bark Hoppet. Capitän Lindblom, die am 14. Februar von Hull nach Sapelo abfuhr, ist. nachdem sie am Abend des 15. Februar bei einem Zusammenstoße mit dem Dam pfer Homer von Libau schwer beschä digt worden war, in den Hafen von Grimsby geschleppt worden. Der .Homer" verschwand nach dem Zu sammensioß und man glaubt, daß er mit sammt seiner 16 Köpfe starken Be mannung gesunken ist. Der Homer" wurde 1880 in Northshields gebaut. Er war 250 Fuß lang und 34 Fuß breit und hatte einen Tiefgang von 17 Fuß. Er war Eigenthum der Elliot Steam Tug Company von London. L o n d o n, 19. Feb. Die Lage in Südafrika wurde durch verschiedene, in der heutigen Sitzung de Unterhauses darüber gestellte Fra gen nur wenig aufgeklärt. Der Kriegsfekretär Brodrick machte eine Angabe über die immer .Hvbr zuneh wende Zahl von Typhusfällen bei den Truppen, wodurch zum Theil die gro ßen Verluste erklärt werden. Im Oktober waren 568 Fälle und 98 To desfälle. im November 1213 Fälle und 207 Todesfälle und im Dezember 1665 Fälle und 286 Todesfälle vor gekommen. Die Gesammtzahl der Typhusfälle seit Beginn deS Krieges bis zum Dezember war 19,101 und der Todesfälle 4233. Lord Stanley, der Finanzfekretär des Kriegsamtes, machte die Mitthei lung. daß die Regierung für die Trup pen in Südafrika 113.957 Pferde in England und 71.874 in anderen Län dern gekauft habe. Die englischen und irischen Pferde haben sich als die be sten erwiesen, und die amerikanischen als die zweitbesten. Von letzteren wurden 21,000 und von kanadischen 3750 gekauft. , John Redmond, Vorsitzer der Ver einigten irischen Parlamentspartei. er hob Einwand gegen den von König Edward im House of Lords abgelegten Eid. Er sagte, daß. da in dem besag ten Eide die katholische Religion für Abgötterei und Aberglauben erklärt werde, er gegen die Auszahlung des Gehaltes an den König protestiren werde. A. I. Balfour. der Führer der Re gierungspartei, gab zu. daß er kein allzu großer Bewunderer von Wort formeln sei. daß er aber hoffe, daß die praktische Frage ihrer Wiederholung auf viele Jahre abgethan sein würde. L o n d o n , 19. Febr. Lord Armstrong,' der am 27. De zember v. I. verstorbene Erfinder der nach ihm benannten anone, hat ein Vermögen von 1,399.946 Pfund Sterling hinterlassen. L o n d o n , 19. Febr. König Edward und Königin Aler andra sind heute von Windsor nach London zurückgekehrt. Frankreich. Paris. 19. Febr. Hier und in der Umgegend ist es beute nicht so kalt, obwohl mehrere Todesfälle in Folge von Erfrieren während der letzten Nacht vorgekom men sind. Im übrigen Frankreich herrscht andauernd eine so grimmige Kälte, daß die Flüsse im äußersten Süden zugefroren sind. Im Dcparte ment der Bogcsen und in derDauphinö sind mehrere Fuß Schnee gefallen. In Grenoble. der Hauptstadt des Departc ment Jsre stand das Thermometer auf 15 Grad unter Null. Auch die Schweiz bat unter großer Kälte zu leiden und Oberitalien ist ganz mit Schnee bedeckt. Lernt eirer Depesche aus Rom hat es daselbst heute ganz auLergtU'öljNlich ial b'ichr.i.l. Der Congreß. Ablehnung des Berichts betreffs l)azing durch den Senat Senator Teboe's Rede über den Nicaragua-Kanal. Aortsetznng der Pevatte iltt die Hm iinS'Aiss im Kse. Die An5suhr von fferden nach Südafrika. Verieselung der VedlZndereien. 56. Kongreß. Washington. D. C., 20. Feb. Senat. Mit 42 gegen 18 Stimmen hat heute Nachmittag der Senat den Conferen,; bericht über die Militärakademie-V:-willigungsbill verworfen. Die Ab stimmung erfolgte nach einer heftigen Debatte über die Bestimmungen gegen das Fuchsprellen. welche vem Confe renzcomite der zwei Häuser des Con gresscs in dn Bericht eingefügt waren. Die Dedatik über die Bestimmungen, die am Schluß der gestrigen Siung von Senator Daniel von Virginien angeregt wurde, nahm den größten Theil der heutigen Sitzung in "ln spruch und der Bericht des Conferenz comites wurde abgelehnt, weil er dcn einer großen Mehrheit des Senats für zu drastisch gehalten wurde, und wäh rend den Conferenzmitgliedern vom Senat keine Instruktionen gegeben werden konnten, so glaubte man. daß. um eine günstige Entscheidung seitens des Senats zu erzielen, eine modi"! zirte Bestimmung betreffs der Be. strafrng für Fuchsprellen unterbreitet werden müsse, auf die sich die Confe renzmitglieder zu einigen haben wür den. Zu Anfang der Sitzung hielt Deboe von Kentucky seine angekündigte Rede über den Nicaraguakanal. Er gab eine ausführliche Uebersicht über die Verhandlunge, welche zu der gegen wärtigen Lage führten, und sprach sich entschieden zu Gunsten der Erbauung deS Wasserweges durch die Ver. Staa ten aus. Die Bemühung, die Bill, wonach der Rang eines Vizeadmirals der Flotte zu Gunsten der Rear-Admirale Sampson und Schley wieder einge führt werden solle, zur Erwägung zu bringen, erwies sich als vergebens. Einer früheren Ankündigung ge mäß hielt Deboe. Ky.. eine Rede zu Gunsten der Erbauung eines isthmi schen Kanals. Redner meinte, die ma teriellen Interessen der Ver. Staaten verlangten gebieterisch die Erbauung eines solchen Kanals, und zwar solle derselbe auf Kosten der Ver. Staaten gebaut werden. Der erst kürzlich vom Senat ratifizirte Vertrag gäbe den Ver. Staaten das Recht, den Kanal, wenn er fertiggestellt sei. zu control liren. Sewell rief dann den Conferenzbe richt auf betreffs des Kriegsakademie Etats, gegen den am Schluß der ge fingen Sitzung Daniel. Va., opponirt hatte. Sewell vertheidigte das Ver fahren der Conferenzmitglicder, indem er sagte, daß dieselben die Instruktiv nen des Senats und des Hauses be folgt hätten. Er erklärte, daß nach Ansicht vieler Leute der Kadett Booz durch das brutale Verfahren beim Fuchsprellen getödtet worden sei und daß das Land ein Gesetz verlange, wel ches ein Verbrechen, wie das Fuchs prellen, verhindere. Nach längerer De batte, an welcher sich die Senatoren Pet7us, Butler, Hawley, Chandler und Lodge,- Depew, Allen, Spooner. Tillman. Teller. Wolcott. Hale. Mo ney und Nelson betheiligien, wurde der Conferenzbricht mit 42 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Dafür hatten gestimmt: Allen, Cartcr, Cocrrell, Hanna, Hansbrough. Harris. Kyle. McLau rin, Money. Nelson. Pettigrew, Se well, Shouv, Simon, Sullivan, Tel ler, Tillman. Waaren 18. Dagegen: Allison, Bacon. Bäte, Berry, Butler. Caffery, Chandler, Clapp, Clay, Culberson, Cullom, Da niel. Deboe, Depew, Dolliver, Fair banks, Foster. Frye, Gallinger. Haw ley. Jones (Ark.). Kearns, Lindsay, Lodge. McComas, McCumber. Mc Erney. McMillan, Martin. Morgan. Perkins. Platt (Conn.). Pritckard. Quarles.Rawlins, Spooner, Stewart, Thurston, Turley. Best, Wetmore, Wolcott42. Die Herren Sewell. Warren und Harris wurden als Mitglieder eines neuen Conferenz-Comites von Seiten des Senats ernannt. Nach kurzer Executivsitzung vertagte sich der Senat um 5 Uhr 55 Minuten. kiaiis. Das Haus befaßte sich in seiner heu tigen Sitzung mit der Omnibusbill und kam bis zur 90. Seite derselben. Die Bill ist i:-.5 Seiten stark. Das Haupicrcigniß des Tages war die De batte über die Frage der Bcriesclunz der Oedländereien im Westen durch die Buiidesregicrung. Keine wesentlichen Amendements wurden heute be treffs der Bill eingereicht. Caano:? berichtete die letzte der allgemeinen BewilligungsbillS ein. nämlich die Nachtragsdemilligungsbill. Hitt. Vor sitzer des Comites für ÄuswärngeS. berichtete die von Napen. Mass.. ein gereichte Erkundigungsresolution zu rück, welche angenommen wurde. Die Resolution verlangt, daß der Schals amtssekretär ersucht werde, dem Hause mitzutheilen, ob unsere Häfen oder Gewässer für die Ausfuhr von Pser den. Maulthieren u. s. w. für den Ge brauch in Südafrika benutzt wurden und, wenn dies der Fall gewesen iit. mitzutheilen, in welchem Umfinge dies geschehen ist und was für Schritte ge than worden sind, um besagten Export zu verhindern. Es soll ferner die Zahl der Pferde und Maulthiere ii gegeben werden, die feit dem Beginn des Krieges in Südafrika bis jetzt aus geführt wurden. Eine ähnliche Refo lution, die an den Staatssekretär adressirt war, wurde ebenfalls cnge nommen. Das Haus nahm darauf die Debatte über die Omnibusbill wie der auf. Nach einer längeren Debatte über die Frage der Berieselung der Oed ländereien -uf Kosten des Bundes ver tagte sich das Haus um 5 Uhr 40 Mi nuten. 5taat5aeser,gevuna. S p r i n g f i e l d. Jll.. 20. Febr. In der heutigen Sitzung des Hauses brachte Donoghue eine Resolution ein. wonach ein Comite von fünf Mitglie dern des Hauses ernannt werden solle, um die von John Alexander Dowie ge führte Zion City Bank von Chicago zu untersuchen. Die Resolution wurde nach längerer Debatte einstimmig an genommen. Jones von Cook Counin brachte eine Resolution ein, wonach die Jllinoiser Senatoren und Nationalabgeordncten im Congreß aufgefordert werden die geeigneten Bundesbeamten dringend, zu ersuchen, so rasch wie möglich für die Vollendung der Arbeiten am Bun desgebäude in Chicago zu sorgen. Die Resolution wurde an das Comite für Bundesangelegenheiten verwiesen. Smith von Cook County brachte eine Resolution ein, wodurch der Spre cher ermächtigt werden sollte, ein Fün-fer-Comite zu ernennen, um die Pri-vat-Anstellungsagenturen in Chicago zu untersuchen. An das Justizcomite verwiesen. Trautman brachte eine Resolution ein, wonach eine aus sieben Mitglie dern bestehende Commission ernannt werden solle, um die Schulgesetze zu revidiren. An das Comite für Schul angelegenheiten verwiesen. Folgende Bills wurden eingereicht: Von Christian: Die Südpark-Com Mission zu ermächtigen, Union Avenue, zwischen 42. Straße und Garfield Boulevard, in Chicago zum Zwecke der Unterhaltung eines Boulevards und eines Fahrweges zu controlliren. Fer ner eine Bill zur Autorisirung der Ausgabe von Bonds zum Betrage von 51,000.000 für die Requisition und die Verbesserung weiterer kleiner Parks in Chicago. Von Mueller: Eine Bill, die Bezah lung von Mitgliedern der Gesetzgebung auf 52000 für jede reguläre Session zu fixiren; zu 55 per Tag für eine Spezial- oder anberaumte Sitzung; 10 Cents Meilengeld und 550 per Session für jedes Mitglied für Schreibmate rialicn und sonstige Ausgaben zu be willigen. Von Witt: Daß die Fabrikanten von Wurst und Wurstfleisch eine Li cenz vom Staatssekretär erwirken sol len. und daß ihnen verboten wird, irgend ein Ingredienz oder Färbemit tel anzuwenden, wodurch die natürliche Farbe des Fleisches oder der Wurst verändert wird. Im Senat wurde Evans' Bill an genommen, welche bestimmt, daß Stra fen, welche auf Verlassen von Frauen stehen, auf Männer Anwendung haben sollen, die sich weigern, ihre Frauen und minderjährigen Kinder za unter halten. Senator Humphrey's Bill, wonach Gerichtsstenographen in Cook County nur mit Genehmigung des Raths der County-Commissäre ernannt werden sollen, wurde zur dritten Lesung vor gerückt. Senator Busse's Bill, das Gehalt der Richte in Cook County zu er Höhen, wurde zur Spezialordre für den 27. Februar angesetzt. Aus der Bundeshauptstadt. Washington. D.C.. 20. Feb. CabietsSitzng. Während der heutigen CabinctS sitzung kam eine Depesche vom Gesa'id ten Conger zur Verlesung, welch,' ans die geplante militärische Expedition in China unter dem Oberbefehl des G:a fen Waldersee Bezug hat. Es cäv daraus hervor, daß unser Gesandter -der Gesandten - Versammlung g,g?- feindliche Bewegungen dieser Art ro testirt hat, jedoch wurde sein Wioc? sp'uch unberücksichtigt gelassci, da Gesandten erklärten, daß il'u?n v,v Autorität zustehe, die mi üäri'wcn Operationen in dieser oder jcn:: Weise zu bccinslusscn. Valdrrscc'slatt. Die rpcdition soll aus t."(X) Alaun (Lnippoit bestellen. Tie Ber. Staaten mit der öxpe dition nicht einverstanden. Zullruttion u ns.re gesandte onger iu ?rkig. General Mac 'lit!?ui' Empfang in Mal canan. Oie rauen'riedenbliga. ibiiij. Shanghai. 20. Febr. Wie eine Spezialdcpesche aus Peking meldet, wird die Expedition des Feld marschallö Grafen Waldersee nach Sian Fu aus 15,000 Mann besteh:. Engländern, Deutschen. Franzosenund Italienern. Man glaubt, daß die Ex pedition zugl.'ich die Aufgabe habe wird, dem Kaiser bei seiner Rückkehr nach Peking als Ehrengarde zu dienen. Zugleich gehen Gerüchte, daß die Ver bündeten in dem ?)ang tse KiangThale verschiedene Operationen beginnen wol len. Berlin. 20. Febr. Wie man hört, hat der amerikani sche Botschafter White heute dem auS wältigen Amte Vorstellungen betreffs der Expedition des Grafen Waldersee in's Innere von China gemacht und vom auswärtigen Amte eine beruh!--gende Auskunft erhalten. Das ausivärtige Amt soll Herrn White davon verständigt haben, daß selche Expeditionen hauptsächlich dazu bestimmt seien, die chinesische Regie rung davon zu überzeugen, daß die Mächte nicht mit sich spielen lassen. Diese Ansicht über die Frage findet allgemeinen Ausdruck in der deutschen Presse. Washington..D. C.. 20. Febr. Der Gesandte Conger ist tclegra phisch instruirt worden, den fremden Gesandten in Peking zu unterbreiten, daß nach Ansicht der RePerirng der Ver. Staaten weitere feindliche Expe ditionen zur Zeit nicht stattfinden soll ten. Das Staatsdepartement hat sich zu dieser Mittheilung entschlossen, nach dem in der Cabinetssitzung die Hai tung der Administration festgestellt worden war. Man hält dieses Vor gehen deßhalb für das zweckmäßigste, als dasselbe noch Raum zu einem di rekten Appell an die Mächte, vermit seist der jeweiligen auswärtigen Mini sterien, läßt, falls die Beniühungen deS Herrn Conger fruchtlos sein sollten. Die Beamten des Staats-Departe-ments lehnen es ab, den Text der Note bekannt zu geben. Wie man jedoch' hört, steht dieselbe in vollkommenen!.' Einklang mit der bisherigen Politik und gibt der festen Ueberzeugung der, Ver. Staaten Ausdruck, daß die ge? planten feindlichen Expeditionen cine Verletzung der Rechte der bei den Friedens-Verhandlungen Betheiligten i darstellen, da gerade diese Friedens-!' Verhandlungen dadurch zum Schei-z tern gebracht werden müssen. Unsere' Regierung wünscht nickt, die chinesi schen Bevollmächtigten durch militä-l rische Maßnahinen zu raschem Han-, dein anzutreiben, da bis jetzt noch nicht : erwiesen ist, daß die chinesische Regie- -rung nicht alles thut, was in ihren Kräften steht. Hinsichtlich der That-' fache, daß die fremden Gesandten dar-: auf bestehen, daß die Todesstrafe über ? alle auf der Proscriptions-Liste stehen-' den chinesischen Beamten verhängt werde, wird daran erinnert, daß die ' chinesische Regierung sich bereit erklärt , hat, die schwerste mögliche Bc"rafung. eintreten zu lassen, daß se jedoch nicht bis zu der von den Gesandten gezoge-' nen Grenze gehen könne. Herrn Con ger fällt die Aufgabe zu, die Gcsand ten an die Verpflichtungen ihrer je- weiligen Regierungen zu erinnern dk sie gegenüber den Ver. Staaten wie auch gegen China übernommen, und er wird auch zugleich betonen, daß un sere Haltung in völliger Uebereinstiin- mung mit den Noten steht, die unserer seits dem Beginne der Verhandlungen ' vorausgingen. Die amerikanische Re-1 gierung wird auch ferner mit den an deren Mächten durch ihre diplomati- schen Vertreter verkehren, ohne die , Auffassung zu theilen, daß den Ge sandten in Peking kein Einfluß aus ' die dort sialionirken Truppentheile zusteht; auf Grund dieser Annahme - wird auch General Chats in völliger ; Harmonie mit Hrn. Conger und den -von diesem empfohlenen Plänen han-, dein. . " Berlin. 20. Febr. 1 Die National,',citung und andere gut . unterrichtete Blätter versichern, dak ' Feldmarschall Graf Waldersee nickt , die Absicht habe, mit einer großen Cx pedition den Zug in's Innere von China zu untirnedmen: dcch würden die Chinesen t:u bai''.dvAAic streit kraft zum Ha -de'.n bereit finver, fall? ie in ihrer V' ; üt I e r t a p :-rt l i i . ! no.I) länger bebauen. Ui'ie mitgetheilt . wird, soll Waldcrs's Altionsü'txue ; uis die Provinz Chin Ti begrenzt wer . :tn.