KtnJerleiJ. ' on SPoii i'lt'ii. SuUnürtt Hrbeilt'fcnuig au'j btm ,t,ran;ö'ifd;it 54 war im Erlist, i'ancfam Drr wandelte sich dS Blau d,s Himmele :n in mildes O'rai:, unb bis turlfrn Blatter lösten sich von den Zweikn. fielen zur Erbt uns wurden von dem Winbc wcilergksührt, bis sie bic Füße ber hasteiibkn Menschen zertraten. Wöhreub bie Natur sich glrtchfiim zur viuhe rllfiftf, brennen bit Men schcn einen Abschnitt ihrer leisten, bcr boch immer dasselbe Hasten, dasselbe Plüneschmitbcn unb bas 7n?en an bei, Morgen" mit sich bringt. In den i'äbeii waren bie Winter Neuheiten" ausgelegt ub Seide, am met unb Pelze zogen manchen verlan genben strauendlick aus sich. Vor einem eleganten Geschäft ftanb ganz in Bewunberung unb Verlangen versunken, ber Gegenwart entrückt. Magba gerrier. bie ffrau beZ jungen unb schon derUhmtcn Bildhauers. Sie wußte, wie gut sie all bie reichen Stosse kleibeten, wie sie ihrer eigenthümlichen Schönheit noch zur Folie bienten, und es würbe ihr schwer in Anbetracht der bkscheibenen Verhältnisse, in benen sie lebte, auf bie eleganten Toilettenftitcke Verzicht leisten zu müssen. DaZ ewige Verzichtleistenmüssen" verbitterte Magda Jcrrier. machte sie ungeduldig unb schroff in ihrer Art sich zu geben, sodass man oft an ihrer HerzcnZgüte zweifeln konnte. So kam sie bcnn auch heute von ih ren Ausgingen sehr verstimmt unb mit einer tiefen Falte zwischen ben Augen brauen heim. Als ber Gatte baS bemerkte, spiegelte sich auch auf seinem Gesicht bcr Aus druck einer tiefen Verstimmung ; bie kleine Alice, baS vierjährige reizcnbe Töchterchen, hörte mit ihrem Gcplauber erschreckt auf. als sie bie finsteren Ge- flchter ber Eltern sah. unb bas Frühstück begann m ber stille, bie einem Sturm vorüuszugehen pflcgt. Magda sprach nicht unb auch Wilhelm schwieg: jcbcr schien zu empfinden, baß seine Worte ben andern verletzen wur den. Enblich jedoch kam die inhaltsschwere Frage, welche bie junge Frau schon so lange bereit hielt: .Wilhelm?" sagte sie in heraus fordernbem Tone. Er zog die Augenbrauen zusammen Den Ton kannte er! ber bedeutete nichts Gutes. Was?" fragte er kurz. .Wann kaufst Du mir den Pelzkra gen, ben Du mir schon so lange verspro chen hast?" .Sobald es mir möglich sein wird!" .Und wann wirb baS fetn? Er zuckt, bie Achseln: Weiß ich nicht! Oh! bist Du bald fertig mit Deiner ewigen Quälerei?" Magba brauste auf: .Wie! ich quäle Dich, weil ich ein nothwenbigeS Klei dungsstuck von Dir verlange?.. . .Da ist stark! Ich habe nichts nmzubtn den!... .Ob ich biesen Wmter friere. ist Dir freilich gleichgültig!" Jetzt wurde auch Wilhelm heftig .Nun. ba bist Du ja bei Deinem bt liebten Thema!.. ..Ich thue, was ich irgend kann! Wieviel kostet benn bieser verwünschte Pelzkragen?" .Vier-bis fttnfhunbert Francs.. Die Frau beS BilbhauerS Ferrier kann nicht wie ihr Dienstmädchen gehen!" .Sehr schön!" spottete der Mann, ..hättest eS mir gleich sagen müssen!. Um Dich warm zu halten, würde auch Kaninchenfell genügen! Um Deine fünfhundert Francs zu haben, mufzt Du warten, bis ich einen neuen Auftrag bekomme! und nun habe ich für heute genug davon!" Wilhelm war heftig; wenn er indem Ton etwas befahl, dann wußte feine Frau, daß eS rathsam sei, wenigstens für den Augenblick, zu schweigen. Sie schwieg, aber sie empfand Groll, fast Haß gegen den Gatten. Alice saß regungslos in ihrem hohen Stuhl; das Kind hatte aufgehört zu essen und sah mit feuchtschimmernden Augen ängstlich von Einem zum An dern. Gleich daraus warf Wilhelm seine Serviette auf ben Tisch, stand auf und ging zur Thür. Du gehst aus." fragte Magba kurz. .Ja," kam es schroff zurück, .wa :nrn?" .Warum?" schrie sie laut unb er regt...,. nun wunbert eS mich nicht mehr, baß ich baS Nothwendigste tnU dehren muß und daß wir bei den Liefe ranten Schulden haben! wenn man ausgeht statt zu arbeiten, wenn man im ,afe und nicht im Atelier ist. dann natürlich.. .." Wilhelm unterbrach sie wüthend. .echt so. beklage Du Dich!,, ., Tu ganz allein bist daran schuld! Wenn ich 'i Hause ein freundliches Gesicht nd Verständnis; für meine Arbeit fände, zqnn würde ich wahrscheinlich öfter da Wm sein!.... 34 ehe Dir au bem Wege. Dir und Deinen ewigen Ansprü chen, Deinen ewig'N ftlaaii." TM in'S Innerste erregt, antwortete rie, mal der Zorn ihr eingab. Schlag aus Schlag gingen R'se und Megm rede, nnd jkdeZ Wort traf nur zu oit htl dem Gkgner einen wunden Punkt. Und eine Scere folgte, n;le sie sich ,'tzt oft zwischen dem h'paak gbipi'lte. lih sie sich Alle vmgewyrs'N hatten. n ihnen nur irgendwie rlnM, sank Mgd weinend auf einen Ttuhl. und J c Jahrgang 21. Wilhelm wais brbhnenb bie Thür hin ter sich zu. Vergessen auf ihrem hohen Stuhle befand sich die kleine Alice, bereu ganzer Körper dcdte. AIS Magda's Erregung und die IhrSnen nachließen, versank sie in Grübeleien über bie Vergangenheit und die so traurige Gegenwart. Wie schön hatte sie sich das Leben an der Seite eines Künstlers gedacht, , . ,Und nun statt des geträumten Glücks, statt der Auszeichnungen, die ihr als der Frau eineS berühmten Künstlers dargebracht wurden? Nichts als mühevolles Ringen, um nach außen den Schein zu wahren und ein ängstliches Warten auf .Bestellungen". Und dann, Wilhelm war auch nicht in der Ehe das gewesen, waS sie sich gedacht. Mii sei iier bestimmten, ein wenig brüsken Art, die ihr an dem Verlobten gefallen, schien er ihr nun zu zeigen, daß er der Herr sei. und von Tag zu Tag lehnte sie sich mehr dagegen auf. Der Gatte seinerseits sah mit bitterer Enttäuschung, wie wenig von dem jungen, für die Kunst enthusiasinirten Mdchen bei dem Weibe an seiner Seite übrig geblieben war. die so gar nicht auf seine Künstler natur einzugehen verstand. So war denn die Kluft zwischen bei' den immer größer geworden, und Magda dachte das inhaltsschwere Wort .Tren nung" als einzige ettung aus solcher Ezistenz. als verzweifeltes Schluchzen ne zusammenfahren ließ. Ungeduldig sprang die junge Frau in die Höhe und war im Begriff, das Kind zu schelten und ihr Ruhe zu gebie ten. Doch in den Kinderaugen drückte sich solche unerklärliche Verzweiflung aus. daß die Mutterliebe stärker war als Ungeduld. Sie nahm die Kleine auf den Arm und sagte zärtlich: .Weine nicht, mein Liebling!, . was hast Du denn ?" Das kleine Mädchen gab aber keine Antwort. Die zurückgehaltenen Thränen ließen nun den ganzen zarten Körper in Schluchzen erbeben, und während die niedlichen Händchen sich ineinander krampften. legte sich um den ganz bla sen. süßen Kinbermunb ein Zug Herden Schmerzes. Erschreckt liebkoste Magba baS Kinb. fragte unb streichelte immerzu. Bev gcbenS! Das Kind beruhigte sich nicht. Die Thränen versiegten allmählich. aber auch die Kräfte schwanden. Bald ging der Athem nur noch ganz schwach, das Schluchzen setzte aus und wurde zu einem herzzerreißenden Jammern ein Jammern und Wimmern, da das Herz der geängftlgten Mutter erdeben ließ.... Und Wilhelm kam nicht! Er machte es oft so; wenn eine gar zu stürmische Scene zwischen den Gatten stattgesun den hatte, dann vermied er eS, Magda noch an demselben Tage wiederzusehen, und in schweigendem EinverstSndnitz wurde darauf zwischen beiden daS Leben wieder aufgenommen, als wenn nichts geschehen wäre. Mitternacht war an dem Abend vor- über, als Wilhelm Ferrier leise den Schlüssel im Schloß mit der Absicht umdrehte, in seinem Atelier aus dem Feldbett die Nacht zuzubringen. Doch da schimmerte ein Lichtftreifen durch Magbas angelehnte Schlafftubenthür und klägliches Wimmern schlug an Milkelm ni. Er erschrak und sagte sich: Das dingt ja. als wenn Alice weint. Leise öffnete er die Thur und sah seine Frau an dem Bett der Kleinen knieen. Mit einem Sprunge war er an ihrer eite und neigte sich über das Bett. DaS Gesicht des Kindes war farblos, um den Mund lag eS wie grenzenloser Schmerz und in den sieberheißen Augen stand angstvolles Flehen." .Mein Gott." stöhnte der Vater auf. Magda richtete sich auf, traurig und vorwurfsvoll sah sie ihn an. Kein Er- innern an den voraufgegangenen Streit war mehr in ihrer Seele, vor dem .Ilei- nen Wesen, das da so plötzlich in schwere Krankheit verfallen war, bestand weder der gegenseitige Groll, noch die Unzu friedenheit! Angftvoll'sragteMiIhelm: Was sehtt ihr?" Magda zuckte verzweifelnd die Ach- feln. .Mein Gott! Ich wei es nicht!. . , . Bald nachdem Du fort warst, hat sie angefangen zu weinen! und dann hat dies entsetzliche Wimmern eingesetzt . . .was muß das süße Geschöpschcn leiden! vielleicht ist sie rettungslos Verloren." Die Finger der Mutter krampften sich um die Bettpfoften, in ihren Augen war ein irreS Leuchten, . .die Verzweif lua der Mütter, die an dem Bett eines sterbenden KindeS wschen. stand in MagdaS Augen. ,Und der Arzt?" fragte Wilhelm und Beilage zum Nebraska Staatö-Anzeiger. klammerte sich wie ein Ertrinkender an diesen bedanken. Ich habe nach ihm gescdickl. Er hat etwas verordnet , . , .da auf dem lisch fteyt die Arznei. .WaS ist eS denn, was sagt er.' Er weiß eS auch nicht! morgen wird er wiederkommen , . , , morgen .... wenn unser süßes Kind dann noch lebt " Wilhelm war an dem Bett in die Knie gesunken, und man hörte in dem Zimmer nichts weiter als bas derzwei feite Jammern beS KinbeS. Die Mor gendämmerung beschien dieses Bilb tröst loser Verzweislung. Wilhelm und Magda sahen fafl noch bleicher auS als das Kind, dessen mach gelbes Gesichtchen sich kaum von den Kissen abhob; angstvoll beugten sie sich zusammen über dem Bettchen. Wie! das war in wenigen Stundcn aus ihrem rosigen Liebling geworden! .... verfallen und alt sah das Kinder gesicht aus. . . .die niedlichen Hündchen mit den dicken Grübchen, waren schmal und mager und tasteten unausgesetzt auf der Bettdecke, als wenn sie sich an dem Leben festklammern wollten. Mit lautem Schluchzen lehnte Magda den Kopf an die Schulter des Gatten und deckte die Hand über die Augen, um den Jammer nicht mehr zu sehen, und er fand, um sie zu trösten, sanfte, gütige Worte, fast Worte; wie er sie in der ersten glücklichen Zeit ihrer Ebe für sie gehabt hatte. In aller Frühe kam der Arzt. Er untersuchte baS Kind, verschrieb eine andere Arznei und empfahl die größte Wachsamkeit. Wilhelm brachte ihn dann bis in den Flur. Herr Doktor, was fehlt unserem Kind?" Der Arzt zuckte die Schultern: Bei Kindern ist es schwer, eine genaue Diagnose zu stellen, wir wollen abwar ten, wie die jetzt gegebene Arznei wirkt .. ..vielleicht tritt keine Komplikation ein., .es kommt mir vor. als wenn eine geringe Besserung stattgefunden Hütte." Und der Arzt ging und ließ die El tern mit diesem schwachen Hoffnung? schimmer allein zurück. Welch langer, endloser Tag war das! Die Eltern wichen nicht von dem Bettchen. Ab und zu sagte Magda: Du haft eS gehört, Wilhelm, der Arzt meint. es ginge ein wenig besser!" und er verstand, daß sie Zuspruch brauchte, und sagte liebevoll: Ja. unser Herz blatt ist entschieden besser quäle Dich nicht so, mein Lieb! eS geht vorüber." Aber er glaubte nicht an seine eigenen Worte. Dennoch hatte Alices Wim mern nachgelassen; zwischen dem Jam mern traten kleine Pausen ein, es wurde leiser, schwächer, und die Eltern ängstigten sich nun, daß eS nicht mehr so laut vernehmbar, daß der Laut, der ihnen das Herz zerrissen, in seiner Kraft nachließ. Wenn er das Ende wäre? Vollständig erschöpft war Magda ei nen Augenblick in leichten Schlummer verfallen. Als sie die Augen aufschlug, horchte sie. Nichts! Nicht daS kleinste Geräusch unter den Gardinen des Himmelbett chens! Jähes Entsetzen packte sie, sie röchelte mehr als sie sprach: Wilhelm! und mit der ausgeftrecktenHand wies sie auf das Bett. Der Gatte hatte auch für Sekunden die Augen geschlossen gehabt. Er verstand und theilte Magda'S Entsetzen. Als er sich aber über das Kind ge neigt, richtete er sich gleich darauf mit einem zaghaften Lächeln auf: Still!.... still!.... sie schläft!" Wirklich?" Sieh' selbst!" Nun neigte sich auch Magda über daZ Kind. Leicht und gleichmäßig kam und ging der Athem zwischen den blei- chen Kinderlippen. Aber die Mutter hatte noch Furcht. Der Athemzug war so wenig. Mein Gott!" sagte sie leise. ..wenn sie nur wieder aufwacht !" Es wurde Abend, die Nacht kam. und Alice schlief noch immer. Dicht neben einander saßen die El- tern und bewachten ihr Kind. Sie wollten es nicht einen Augenblick allein lassen und doch war ihre Kraft zu Ende. Und so wie sie da faßen. Hand in Hand in Sorge und Leid vereint, schliefen sie ern. Stunden waren veraanaen. in dem dämmernden Tagesgrauen wurde das Flämmchen der Nachtlampe immer schwächer, da fuhren Magda und Wil Helm in die Höhe; ihr erster Gedanke, der sie nicht einen Augenblick verlassen. während der Körper fein Recht bean- Ipruchte. war bte quälenbe Sorge um ihr Kinb. Und fassungslos standen sie da. I ff II C Zwischen den Falten der Gardi::e sah Alice sie an! Dann wich die Bestürzung der Freude. .Alice, sie ist gerettet!. . Das süße kleine Mädchen lächelte und sagte inik ihrem klaren Stimmchen dem lieben Stimmchen. das die Eltern nie mehr zu hören geglaubt hatten : .Sag' doch, Papa. Mama, bin ich denn krank gewesen?" Mas.da brach in Thränen aus; Wil Helm nahm das Kind auf den Arm, hüllte es vorsichtig in sein Bettchen, und während er das blonde Köpfchen lieb koste, sagte er zärtlich: .Ja, Herzchen. Du bist krank gewe sen, oder nun bist Du wieder gesund ....nicht wahr?" Die Kleine nickte als Antwort. Und Alles sprach auch dafür, denn die Augen hatten den klaren Glanz wiedergewonnen nnb bie Wangen waren so frisch gcröthet, wie es bei ge funden Kindern nach dem Schlafe der Fall ist. Magda küßte das Kind stürmisch, während Wilhelm eS immer noch zärt lich in den Armen hielt und kosend sagte : Ja, mein Herzblatt, mein Liebling, Du bist wieder gesund!. .. .und Du wirft nie. nie wieder krank werden, sag' mein goldenes Kindchen ?" Nein." versprach Alice ernsthaft, .jetzt will ich nie mehr krank werden, jetzt wo Du und Mama gut mitcinan- der seid, Euch nicht mehr scheltet! Wenn Ihr böse miteinander seid, thut es mir so weh " Wilhelm und Magda schraken zusam' men und sahen sich an. Sie erfuhren, was sie nie gedacht: welch' Leid die Un einigkeit der Eltern dem zarten Kinder gemüth zufügen kann. Bittere Reue ergriff sie Sir sprachen nicht, denn in den Mo- lnenten höchster Erregung findet man keine Worte, aber ihre Lippen trafen sich in gemeinsamem Kuß auf der Stirn ihres Kindes Draußen war es inzwischen Tag ge worden, und die Morgenröthe schien ins Zimmer wie d' Vorbote einer glück lichen Zukunft Bon Soir, Messieurs! Ueber die Begegnung Friedrichs des Großen am Abend der Schlacht von Leuthen (5. Dezember 1757) mit öfter reichischen Generälen im Schlosse zu Lissa giebt General von BoguZlawöki im Januarheft der .Deutschen Rund schau" eine neue, ihm von dem Fürsten Puttbus aus den Ueberlieferungen des Schlosses Lissa mitgetheilte Darstellung In Einzelheiten weicht sie von der in eine große Zahl geschichtlicher Werke übergegangenen Schilderung der be kannten, in Bild und Wort oft vcrhcrr- lichten Szene ab. Als der König nach gewonnener Schlacht sich entschloß, in eigener Per son den Feind zu verfolgen, wurde ihm und seiner Begleitung, unter der sich auch Zielen befand, ein Zug Husaren vorausqesandt. Er folgten weiter zu rück die Grenadierdataillone Manteuf fel, Wedel, Ramin, die auf die Frage des Königs, wer ihm folgen wolle, so- fort freiwillig das Gewehr aufgenom men und sich in Marsch gesetzt hatten, außerdem die Seidlitz-Kürassiere. Den Umstand, daß der Kretschmer von Saara, Besitzer cines an der Chaussee nach Breslau gelegenen Kret schäm (schlefischeS Wirthshaus), ihm dabei mit einer Laterne geleuchtet ha ben soll, irgendwie festzustellen, er- scheint für unseren Zweck unwesentlich. In dem Kretscham fand ich, abgesehen von einem Bilde, keine Spur dieses Vorganges, was sehr natürlich ist, da schlefische Gaftwirthe keine Akten flitzn legen pflegen. Nabe vor Lissa erhielt die Husarenspitze Feuer. Man war etwa fünfhundert Schritte von dem Ortsende entfernt. Der König blieb nun halten, bis die Grenadierbataillone herankamen. Dann wurde ohne Wi verstand in Lissa eingedrungen, wobei der König sich wieder bei der Spitze befand. Die Wciftritz fließt östlich an Lissa vorbei, und über sie führte, damals wie jetzt, eine feste Brücke. Diese war noch von österreichischer Infanterie, höchstens einer Kompagnie besetzt, die nunmehr auf die in der Dorfstraße an rückenden Preußen feuerte. Zugleich wurde auch noch auS den Häusern des östlichen Theils von Lissa geschossen. Der Widerstand war jedoch kurz, die Grenadiere drangen in die Häuser ein und machten die Oesterreicher unfchäd- lich. Angeblich gaben zwei Bataillons geschütze Feuer gegen die Brücke, welche sodann von den Preußen besetzt wurde. Jedenfalls nun hat sich der König wüh- rend, wahrscheinlich aber nach dieser kurzen Kampfesepisode nach dem Schloß begeben. Dieses liegt sechzig schritt No. ;!!. genu nördlich eine freien, in d-r Mitte des Fleckens gelegenen Platzes ::nd be sitzt von früheren Jahren her einen Graben, über den damals eine Z'.ig brücke führte. Nördlich unb östlich von, Schlosse erstreckte sich damals ein Wald von etwa achthundert Schritt Länge und füiifdiindkrt Schritt Breite, dessen östliche? Rand von der Wciftritz bespült ward. An dessen Stelle ist jetzt ein Schloßpark getreten. Sobald die südliche Seite bes Schlosses abgesperrt war. konnte eine bort befindliche feind liche Abtheilung nur über das Dorf Stabelwitz, etwa 1000 Schritt flußab würts an der Wciftritz. wo sich jeden falls auch damals ein Uebergang br fand, entweichen, was freilich in ::be kannten, und mehrfach durchschniite- nem Gelände tchwieng, aber nicht nn möglich war. Als der König sich mit seiner Bcalei- tung dem Schlosse näbcrte. erschien vor ihm der damalige Bentzcr Baron von Mudrach. Er hatte den Ruf eines gut preußisch gesinnten Mannes. Hier nun setzt die Ueberlieferung, wie ich sie im Schlosse fand, ein. Der König gab sich zu erkennen und frug: Nun, ist dte Lust rein?' Der durch die plötz liche Erscheinung des Königs aus'S äußerst verwirrte Besitzer antwortete: Jawohl, Ma cftät!" Man kZnnte nun wohl bemerken, daß dies unwahr scheinlich sei. Bedenkt man aber, wie verwirrend solche Verhältnisse auf manche Menschen wirken, und daß ein nicht mit hoher Geistesgegenwart be- gabter Mann sein Schloß noch am Zage vorher mit österreichischen O n zieren be quartiert, am Abend des nächsten von Flüchtlingen angefüllt gesehen hatte. und nun plötzlich den König vor sich erblickte, so ist seine Verblüffung nicht uneriiarltch. Er war eben im Moment nicht imstande, die beiben Situationen auselnanderzuhalten. Er führte o bann den König und seine Begleiter, unter denen sich Zieten auch jetzt befand. die Treppe hinauf bis in den zweiten Stock und öffnete die Thür eines gro- szen saales. Der König warf einen Blick hinein und sah den Saal mit einer Anzahl österreichischer Osfiziere angefüllt, die mit einem Abendbrot be schäftigt waren. Der König blieb über rascht stehen. Die Offiziere sprangen beim Anblick der preußischen Uniformen auf. Der Moment war kritisch. Da nun soll Zieten dem Könige zugeflüstert haben: ..ourage. Mazestät!" Hierauf trat der König in den Saal. nahm den Hut ab und sprach die allbe kannten Worte: "l$on soir, rnos siours!" (Guten Abend, meine Her ren!) Gewiß werden Sie mich hier wohl nicht vermuthen kann man denn auch noch unterkommen? Daß die Oefterreicher starr von llebev raschung und Erstaunen über da? nun- mehr erkannten. Königs plötzliche Er scheinung waren und keiner von ihnen zu einer Feindseligkeit sich aufzuraffen vermochte, kann man ganz begreiflich finden. Nicht nur wirkt das Unerwar tete an und für sich lähmend, wie hun- dert Beispiele beweisen, auch da? Ge- skihl des Respektes vor zedem Monar chen und noch dazu vor diesem endlich wohl auch der ganz vernünftige Gedanke, baß unmöglich ber König sich mit so geringer Begleitung berart vor gewagt haben würde, daß vielmehr das Schloß bereits zernirt sei, trat zum Glück Preußens einer entschlossenen That in den Weg. Ter König ging mir avgenommenem Hut zwischen den Platz machenden ,und sich verbeugenden Offizieren hindurch, legte feinen Hut auf einen kleinen Spieltisch man be- zeichnet die Stelle dort ganz genau . durchschritt schnell den Saal und ging mit der vertlichkelt bekannt durch eine entgegengesetzte Thüre, die zu einer Hintertreppe führte, hinaus, gefolgt von inner Begleitung. Von hier aus sandte er sogleich nach seinen Truppen im Orte: sehr schnell drang eine Ab theilung Husaren ins Schloß und nahm die meisten der österreichischen Offiziere gefangen, die der König sich sodann vorstellen ließ. Bald darauf traf eine ganze Anzahl preußischer Gen.räle im Schlosse ein. welche ihren Truppen vor angeeilt waren, denn der größte Theil der Armee hatte sich ebenfall in Marsch gesetzt und war dem Könige bis Lissa gefolgt." Ter Störenfried. Oskar Ditilleut hat sich in Madame chinquart verliebt, die eine sehr büd- sche Villa in der Umgegend von Paris bewohnt. Ditilleut begiebt sich zum asten Male zu ihr. Er klingelt am Gitter, und da er merkt, daß dieses nicht geschlossen ist. ,o mir er e,n und folgt der zur Villa führenden Allee. In diesem Augenblick fprinat ein dicker Hund mit unzweideutigen Zeichen der Freude an ihm empor. . CIar kehtrÜ fc?n Hi.i d oe n:? 'aal zu ibi: ..?u'ch Int)!' . tiijA ?!j! .... I.i" 2 bi:t hat mich ii: r.wr. hübfÄni ; ;5.;n.n'0 i .etzt!" In da ti.it i'jrn bcr .'?.Ma, als er (i-iiic gviun Pso'ru auf die Bruft. jorn :Hiu1tn m:d die Anne :ci allzu glücklichen Ditilleut legte, ieuieg ganzen ' Ai!Z!!,z swußig gemacht. Ruf DiI" ruft CiUz wieber. wadrend er sicd addürftet und der Bill z'.!wai!deit. FrSdli.ii i:tl er : den S Ion, stets den dem großen Hiind dealcttct. drr mit einem ?j aus das Kanapee springt und üch dort bän?'.:ch nieder läßt. !''.,!d eschen: die junge Wittwe und der Bcrli,'bkk den't nicht niebr an den t!üßl!chkn Köter. Tixv dieser ist jedensalls nicht damit cinvekstandeki, denn er springt bald von dein Ka:?apce herunter und nendet sich z den Beiden; eine Pfote legt er ans das Kleid der Madame chinquart :,d bie andere auf Titillcuts Ho'e. Die Wittwe scheint biese Vertraulich kejt nicht Übel zu nehmen; sie streichelt den Hunb und murmelt mit jener Sprache, die bie Leute annehmen zu müssen glauben, wenn sie zu Thier, sprechen : Oh, das schöne Hündchen!. . ..Das nicbliche Huiibchcn!" .Ein niedliches Hündchen! Zu nied lich." wiedcrholte Oslar, während er zu sich selbst sagt: Wird uns das Beeft nocd nicht bald in Ruhe lassen? Wenn ich hier Herr wäre, würde ich dich mit Stockschläge vor die Thür weisen! . . Aber heut würde mir die schöne Wittwe daö nicht verzeihen!" Die Liebenden unterhalten sich wei ter; doch als der Hund bemerkt, daß man sich nicht mehr um ihn bekümmert, beginnt er zu knurren und st. cckic feinen dicken Kopf vor. .Oh. das gute Hiindchen, murmelte Madame Schinquart, ihn st: ichelnd. .Das ist wirklich unerträglich," sagte sich Oskar wüthend, und meine Zukünftige hat für die Hunde eine Zu ueigung, die die Grenzen wahrhaftig überschreitet!" Bald darauf öffnet das Dienftmüd chen die Thür des Salons. Gnädige Frau, cs ist aufgetragen!" Nun. Herr Oskar," sagt die hüb sche Wittwe, gehen wir .in's Eßzim mer; Sie müssen Appetit haben." Und sie gehen in's Eßziinwer. wieder von bem Hunbe begleitet. Dieser läuft ihnen bald voran, der Geruch eines prächtigen Brathuhns steigt ihm in die Nase. Mit einem Satz springt er auf de Tisch, packt das Huhn und verzehrt & im Garten. Die Wittwe zuckt nicht mit der Wimper. Ah bah!" sagt sie zu dem gan, verdutzten Dienstmädchen! das Un glück ist nicht so schlimm!" .Saprifti. Madame." sagt Oskar. Sie lieben die Hunde wohl sehr?" Die Hunde?.. . .ich? .... ich kann sie nicht ausstehen!" .Aber diesen da?" Bei diesem ist es etwas anderes.... da er Ihnen gehört?" Mir Ader ich kann ja einen Hund nicht einmal gemalt sehen Ich glaubte, er gehöre Ihnen!" So haben wir den ganzen Bormit tag damit zugebracht, diesen gräßliche fremden Köter zu ftceicheln, weil wir glaubten, uns gegenseitig damit einen Gefallen zu thun " räuchert Jrau. Unsere Frauen Parfümiren sich, doch die Parfümen - Künste der modernen civilifirten Salondamen sind gar nichts im Vergleich mit den Wohlgerüchen der Frauen im ägyptischen Sudan. Die dortigen Frauen räuchern sich ein. und gemäß ihren kräftigen Nerven und gesunden Sinnen wählen sie hierzu so ausgiebige Mittel, daß die Anwesenheit einer Gruppe frisch geölter, gesalbter und geräucherter Weiber auf hundert Schritt sich unserem Geruchssinn der räth. Das Räuchern ist Gegenstand besonderer Sorgfalt. In dem Hofe ieder nütte. unter beinaue icdem wUt kann man im Boden eine kleine Grube finden. 1 tvufo tief. ftufe im Durck- messer haltend, die entweder mit hartem Thon sorgfältig ausgefüttert oder in die ein Topf einacsekt ist. Darin wird ein langsam brennendes Holzkohlen- teuer unterbauen, und mit fe-veiereten. wie Nelken. Ingwer. Zimmet, Weih rauch. Sandelbolz. Mvrtbe. wo,u Stücke der Talha - Akazie zugefügt werden. venrcut. lieber die es euer sekt kcd die möglichst leicht gekleidete Frau und bedeckt sich mit dem mantclartia ausae- breiteten Tob (Hcmdentuch) so forgfäl tig. daß nichts von dem kostbaren Rauch unbenutzt in die Luft entweicht. Sie geräth allmählich in ausgiebigen Schweiß und nimmt ein förmliches amvtdad. Am vnde der lkuna. nach 15 bis 2 Minuten, ist die Frau derart einaerüuchert. daß. wie schon ae- sagt, der Geruch allein sie auf weite kireaen verrath. Annc :iio. Professorin (zur Kandidatin): .Und was wissen Sie von dem männlichen Geschlecht zu sagen?" Kandidat schweigt.) Professorin: Sehr recht, schweigen wir davon ganz, es ist nicht mehr der Rede werth!"