I .' s A .v f u 3 L - ? H-HWß VW w v Ot As,"0) fCSct rzH rf&fV& jl l oum fPJ rs m V&Kj itit. ii- . 'I s . . ' GLSf Wü . 3aYrgAg2l. Lincoln, cb., Donnerstag, 14. Februar 1001 No. 89. r riv b k fittil fr 7 H U 1 V" W t l V . l l-.I i i r 1 1 1 f ,tiM u ... ..Tul ? Li cvvvy I W s V V '( IV iV i'i' 6 . 's lönig Milan f O 3n lli?n an der CitnjCitcntjstn dunz verschieden. Günstigere Aussichten für An , nähme der ttanalvorlae. JW ..rulsch, Lagttzcilung" 6 di Kürjlichk Kailerreisk. Abreis de ASnig, Karlo von Portugal von ioiidoii. I . ; (Oesterreich Ungarn. Wien, 12. Febr. Cpflönig Milan von Serbien ist heute hier gestorben. Die Beerdigung findet in ronchol, einem Kloster in Syrmia, Slavonien, statt. Milan (Obrenowitsch IV.), Graf von Takowa, ehemaliger König von Serbien, geb. 22. August 185)4, Sohn des Michael Jephremowitsch (gestorben 1861), eines Neffen des Fürsten Mi losch und der Maria Catargi, der spä teren Geliebten Alexander Cusa von Rumänien, in Paris erzogen, wurde am 2. Juli 1868, nach der Ermordung des Fürsten Michael, als Milan Obre nowitsch IV. zum Fürsten protlamirt, am 22. August 1872 für großjährig erklärt und vermählte stch am 23. Ok tober 1875 mit Natalie Keschko, Toch ter eines russischen Obersten, die ihm am 14. August 1876 den Prinzen Ale Zander gebar. Von Rußland ange stachelt und unterstützt, begann er im Juli 1876 gleichzeitig mit Montenegro ohne allen Grund Krieg gegen die Tür kei, der jedoch die prahlerisch vorher verkündeten Erfolge, glänzende Siege und Eroberung von Bosnien, keines wegs halte. Milan, der die Führung des Heeres dem Russen Tschernajew überließ, mußte die ihm von den Trup pen angetragene Königskrone ablehnen und. nachdem Ende Oktober bei Alezi natz sein Heer vernichtet und er von Nußland im Stiche gelassen worden war, die Vermittelung Englands sür einen Frieden anrufen, der ihm An fang März 1877 auch, von der Türkei unter den Bedingungen wie tor dem Kriege bewilligt wurde. Gleichwohl be gann er Ende Dezember 1877 von Neuem den Krieg und erlangte auf dem Berliner Congreßnickt bloß eine beträchtliche Gebietsvergrößerung, son dern auch die Souveränität und den Titel Hoheit. Mit Zustimmung der Mächte nahm er am 6. März 1882 den Königstitel an. Klug und gewandt, ein vortreflicher Redner, aber unzu verlässig und wankelmüthig, erwarb Milan sich keine Anhänglichkeit bei dein Volke und kein rechtes Vertrauen bei den Mächten, auch bei Oesterreich nicht, zu dem er sonst hielt, so' daß seine Herrschaft einer festen Stütze entbehrte. Als er 1886 den unüberlegten und un glücklichen Krieg gegen Bulgarien un ternahm. rettete ihn nur Oesterreichs Einschreiten, und im Innern mußte er ' sich schließlich auf die Radikalen stützen, deren Erhebung er 1883 mit großer Strenge unterdrückt hatte. Regie rungsmüde, dankte er am 6. März 1889 ab, nachdem er eine neue Ver fassung mit der Skupschtina vereinbart hatte, und setzte für seinen unmündigen Sohn Alexander eine Regentschaft ein. Er begab sich nach Paris, wo er so ver schwenderisch lebte, daß er bald die Hülfe der Regentschaft in Anspruch nehmen mußte, obwohl er die Hälfte der Civilliste erhielt. Ja. um sich aus seinen finanziellen Nöthen zu befreien, verzichtete er am 30. September 1891 auf alle feine Staatsrechte und die ser bische Staatsbürgerschaft gegen die Zahlung hoher Geldsummen (3 Millio nen) und versprach auch, nicht nach Serbien zurückzukehren. Im Jahre N18S8 hatte er sich von seiner Gemahlin scheiden lassen, versöhnte sich aber im März 1893 wieder mit ihr. worauf die Scheidung 1894 aufgehoben wurde. Als auch sein Sohn Alexander I.. der seit 13. April 1893 majorenn ist, mit den Radikalen nicht fertig werden konnte, kehrte Milan 1894 nach Ser bien zurück, wo er in alle Rechte als Mitglied des Königshauses wieder ein gesetzt wurde, ober beim Volke kein Vertrauen genoß und sich durch seine , Ränke bald wieder unmöglich machte. Er kehrte 1895 nach Paris zurück. Gestern (Sonntag) Abend empfing er den Adjutanten Popovias, der von König Alexander geschickt worden war. Der Patient erkannte den Adjutanten und unterhielt sich mit ihm. Balo darauf wurde der Kranke zusehends schwächer und eine weitere Unterhal jung war unmöglich. Heute Mittag empfing Milan den Adjutanten nochmals. Er war bei vollem Bewußtsein und schien nicht zu ahnen, daß sein Leben in Gefahr fei. Noch eine Viertelstunde vor seinem Ende war der Kranke bei Beuzußtseir:. Er starb schmerzlos im Beisein sciiieZ Oheims, Oberst Eonstinliowics, und seines Freundes Graf Zichy. Wien. 11. Febr. Kaiser Franz Joseph hat heute den 1 neuen ljt&nten und iicf-Präsidn tcn des Abgeordnetenhauses des Reichrathes in Audienz empfangen. Wien. 12. F.br. Kaiser Franz Josef empfing heute den neuen Präsidenten und die SZize Präsidenten des ' Abgeordnetenhauses des österreichischen Rcichsrathes rn Au dienz. Er sprach die Hoffnunz aus, daß die Besserung in den Verhältnis sen. wie sie sich in der zweckmägen Wahl der Beamten des Hauses gereizt habe, anhalten werde. Schreiten Sie zu Ihrer Arbeit", sagte der Kaiser zum Schluß. ,da; iß die wichtigste und dringendste Pflicht für Alle." Wien. 12. Febr. Die deutsche Aolkspartei hatte Hrn. Prade für das Präsidium des v'tec reichischen Reichsrathes aufgestellt. Doch wurde wegen des Widerstandes der Polen und Klerikalen diese Eandi datur fallen gelassen. Schon wurde ein Aufschub der Wahl geplant, als es dem Ministerpräsidenten v. Koerbcr gelang, eine Einigung zu bewirten. Es wurde dann mit 344 Stimmen Graf Vetter von der Lilie als Präsident gc wählt, zu Vice-Präsidenten der Jung tscheche Zaczek mit 209 Stimmen und der Deutsch-Fortschrittler Prade mit 236 Stimmen. Vetter hat sich während der Obstruktion als deutschfeindlich gezeigt. Der Abgeordnete Klofac, welcher der neuen tschechischen Arbeiterpartei anae hört und bei der Eröffnungssinung deZ Reichsraths eine Skandalscene hervor rief, ist auch in seinen Privatverhält nissen nicht frei von Schuld". Er schuldet einer Prager Druckerei 2000 Kronen, und diese hat. um zu ihrem Gelde zu kommen, seine Diäten, die er als Abgeordneter bezieht .pfänden las sen. Der Fortschrittler Pergelt ist auf Verlangen jeiner stark antisemitischen Wähler aus der Fortschrittspartei aus getreten, weil diese auch Juden die Aufnahme in die Partei gestattet. Wahrscheinlich wird er zur Partei Schönerer's übertreten. W i e n . 12. Febr. Der neugewählte österreichisch' Reichsrath hat, wie schon kurz gemel det, seinen Präsidenten gewählt. Die Kandidatur Prade (Deutsche Volk' Partei) würd aiMeg.e.bknweU diö , Po len und Klerikalen dagegen opponirten. Schon ward ein Aufschub der Wahl geplant, als es demMinisterpräsidcnten v. Kocrber gelang, eine Einigung zu bewirken. Es wurde dann mit 344 Stimmen Graf Vetter von der Lilie als Präsident gewählt, zu Vize-Vräsi-denten der Jungtschcche Zaczek mit 209 Stimmen und der Teutsch-Fori-schrittler Prade mit 236 Stimmen. Vetter hat sich während der Obstruktion als deutsch-feindlich gezeigt. Wegen Verleitung zu falscher Zeu genaussagk'wurde in Wien der Oberst Baron Gehring verhaftet. ' Deutschland. B e r l i n . 12. Febr. Die Aussichten für die Annahme der , Kanalvorlage werden günstiger. All gemein herrscht die Meinung, daß auch . die Conservativen Vernunft annehmen werden, wenn sie sehen, daß das Cen trum bereit ist, die Kanalvorlage zu unterstützen. Der confervative Reichs böte" kündigt an. daß eine Verständi gung wahrscheinlich fei. Das europäische Kabel, das von Amerika nach Vigo in Spanien läuft, hatte kürzlich einen Jsolationsfehler. Um diesen zu beseitigen, wurde ein Kabelschiff ausgesandt. Aus Verschen nahm das Schiff aber das Azoren kabel auf und durchschnitt es. Durch sofortige Reparatur wurde jedoch eine längere Störung in der Kabelverbin dung abgewendet. Die Königin von Sachsen ist an Bronchialkatarrh erkrankt und bett lägerig. Bei der Ersatzwahl für den Reichs tag wurde im Wahlkreis Aachen der Centrumsmann Sittart gewählt. Die Stimmen der Sozialisten haben in dem Wahlkreis gegen 1898 um 0 abgenommen. In Dresden starb der bekannte Ma thematiker Oskar Schloemilch im Al ter von 78 Jahren. In Wiesbaden verschied der Theo loge Dr. Bernhard Schwarz, der als Reiseschriftsteller bekannt geworden ist. Berlin, 11. Febr. Die Deutsche Tageszeitung" er theilt heute Abend ihren Lesern den Rath, über Kaiser Wilhelms Hand lungen während seines Verweilens in England keine Bemerkungen zu ma chen. Das Benehmen Sr. Majestät daselbst war eine rein persönliche An gelegenheit." sagt das agrarische Or gan. es sei denn, daß sich zeige, daß Deutschlands auswärtige Beziehungen dadurch offizirt würben. Wenn dies sich heraiisstclle. fei es immer noch Zeit genug, zu sprechen." Berlin. 12. Fcb. Baron von Wangenheiin, einer der Hauptführer der Agrarier, hielt hier heute bei dem Zusammentreten des Deutschen Bauerndundes". bei mh chem 8000 Tcleaatcn anwesend waren, die Erösfnuiigsausprache. Der Red ner gab seiner Ucberzeng'mg Antdnicl, i.l die Landwirthschaftinteressenten !', frr'n Bestrebungen zum Erfolge ge l.inn würden und verglich ihren .pf um die Existenz mit dem der Huren in Südafrika. Beide föchten srr ihre innersten Interessen gegen die öcldgeioalicn. eine Behauptung, welche mit andauerndem Beifall begrüßt ti'urdc. Die Ex. Reichskanzler von Haprivi und Fürst vonHohenloh: wur ten von Hrn. von Wangenheim in ab fälliger Weise gestreift". Dr. Rösicke erklärte, der Bauern bund werde einen' heißen Kampf mit scinen Gegnern zu bestehen haben. .Bekommen wir", sagte erkeine land Irirthschaftlichen Schutzzölle, dann ist der deutschen Landwirthschafi der Untergang sicher." Der offizielle Geschäftsbericht zeigte, baß der Bund 232.000 Mitglieder, oder 26.000 mehr als im Vorjahre, zähle. 110.000 von der Gesammtzahl seien östlich und 122.000 westlich von der Elbe ansässig. Namentlich in Süd Deutschland habe der Bund während des verflossenen Jahres sehr stark an äNtgliedern zugenommen. Nicht we niger als 202,000 Mitglieder seien so genannte kleine Bauern". Zur Annahme gelangte eine Resolu tion, der zu Folge von der Regierung ein solcher Schutz für die Laudivirthe verlangt w. d, der dieselben in Stand setzt, unabhängig von der Börse ihr: Preise fest zu setzen, resp solche Profite für sich eifuhcimsen, wie dies wäh rend der Jahre zwischen 18' 0 und 1890 möglich war Unter allen Um ständen" heißt es in den betreffenden Beschlüssen, darf Deutschland den Ländern gegenüber, von denen es sel ber in ihren Handelstarifen schäbig be handelt wird, wie dies von Seiten der Ver. Staaten geschieht, nicht länger in der alten Weise auftreten. Im Laufe der Woche finden Lbri gens die Jahresversammlungen einer Reihe von einflußreichen landwirt schaftlichen Vereinen statt, denen die Sozialisten indessen in 26 Massen-Entrüstungs-Versammlungen, groß tentheils in Berlin und Umgegend, ein Paroli zu bieten versuchen werden. In Frankfurt a. M. hat bereits eine Protestversammlung gegen die Bestre bungen der Landwirthe stattgefunden. Frankreich. ' Paris. 12. Febr. Anläßlich der Debatte über das Budget für das Auswärtige Amt. wel che gestern im Senat stattfand, machte Monsieur D'Auney auf die Schwierig leiten aufmerksam, welche aus der chi nesischen Frage entstehen müßten. Er bezeichnete dieselben als prägnante. Herr Delcass,, der Minister de?, Aeußeren, antwortete mit der Erklär rung, daß seine Bestrebungen stets da hin gegangen feien, die Wiedereinfüh rung der alten normalen Machtstellung der civilisirtcn Mächte zu beschleunigen. Frankreichs Interessen seien mit denen der übrigen Länder identisch und eben so unumgänglich, soweit die schließliche Abrechnung in Betracht komme. Man sei fast überall etwas ungeduldig über die Langsamkeit der Verhandlungen mit den chinesischen Bevollmächtigten, aber die Entwickelung derselben be zeuge unwiderleglich, daß das Con zert der Mächte" die Noten" auszu geben habe. Die Regierung wünsche die französischen Truppen so schnell als möglich zurückberufen zu sehen, aber vorerst müsse unter allen Umständen der Wille der Mächte unnachsichtlich durchgedrückt werden." Herr Delcass, fuhr fort: So lange wir bereit sind, unerschütterlich auf unserem Recht zu bestehen, müssen wir Anderen dasselbe Privilegium zuge stehen. Der Gang der Ereignisse in China hat den Beweis geliefert, daß die Interessen Frankreichs und die der Ver. Staaten gemeinsame find, ebenso wie das gemeinsame Vorgehen Frank ichs und Rußlands nicht nur in Chi na, fondern auch sonstwo, und die rnfsisch-französische Allianz zeige eben jetzt wieder auch in China ihre kraft volle Bedeutung. Frankreichs Jnteres' sen verdienen es, daß die Interessen seiner politischen Parteien sich dem Wohl des Landes unterordnen." Lebhafte', augenscheinlich von Her zcn kommender Beifall folgte den Aus führungen des Redners. Auf die Frage des Senators Peyiral, ob die deutsch englische Entente das Einvernehmen der Mächte stören dürfte, erwiderte Delcass. daß er sich dieser Entente sehr wohl bewußt sei, aber nichts in derselben sehe, was Frankreichs In tercssen schädigen könne. Vluaarien. Sofia, 12. Februar. Die Wahlen zur bulgarischen IZaiio nalversammlung (Sobranje) sind im Ganzen ruhig verlaufen. Doch gab eZ in Philippopolis einen Krawall, bei welchem zioei Personen geiödtet, und mehrere andere verwundet wurden. Sr sin, 12. Fcb. Die Wahlen für die Sobranje find ruhig verlaufen, aiivqenommcn inPhi lippopel, vo Ruhcst?ni:!aen statten, den, bei denen zwei Personen gctödtet und mehrere andere 'c:tk'ii wurden. lrcikermllzllg. Kundgebung 5cr LZsstehenden chneidcrgeseUen in j?clri. Civiltrauung der Prinzessin von Asturien und ihres Verlobten. Entscheidung ba spanischen S5k gerichls im ?asse Zlkiao. .nt Brtschaft in der Itätje von Cadiz von inem Erdbebkn heimgesucht. rankreick. PariS .,13. Febr. Die streikenden Schneider und Klei dermacher hielten heute Nachmittag eine weitere Versammlung ab. Unge fähr 600 Personen waren zugegen. Es wurde angekündigt, daß viele der gro ßen Geschäfte sich weigern, den Mäd chen zur Frühstücksstunde freizugebei:. um sie an der Theilnahme an der Ver sammlung zu verhindern. Die Strei ker beschlossen daher, in Procesfion durch die Rue de la Paix zu marschi ren und die Arbeiter trotz ihrer Brod Herren zum Verlassen der Arbeitsstät ten aufzufordern. Die Streiter wur den, die Marseillaise absingend, auf der Straße von der Polizei nach hefti gen Streitigkeiten zerstreut, wobei eine Anzahl Arleitsmädchen sehr nh be handelt wurden. Verschiedene Schnei, der, welche interveniren wollten, wur den verhaftet. Spanien. Madrid, 13. Febr. ' Die Unterzeichnung des Civil Eon irakts anläßlich der Vermählung, wel che heute Abend im Palast erfo'gte. war eine einfache Ceremonie, bei welcher nur die Mitglieder der königlichen Fa milie, die Hofbeamten, Minister, der Graf Caserta nebst Familie sowie die gewählten gesetzlichen Zeugen sungir ten, Madrid. 13. Febr. Gäste waren zur Civiltrauung nicht geladen. Um neun Uhr versammelte sich die Gesellschaft im Empfanasraume der Königin-Negentin, in dem sich ein Tisch mit Schreibmaterialien befand. Die Regentin trat, von Hofbeamten gefolgt, ein; nach ihr kamen die Jnfantinnen Jsabella. Eulalia und Maria Tercsa. die Prinzessin von Asturien. Prinz Carl von Bourbon, Graf und Gräfin Caserta mit ihren drei Töchtern, Her zog und Herzogin von Calabrien, Prinz Gennaro. der jüngere Bruder des 'Grafen von Caserta, das Gefolge des Grafen von Caserta. darunter Prinz Bella Rocca und Marquis Im periale, sämmtliche Kabinetsmitglieder und die Generäle Weyler, Echague, Bernar und Azuar. die als Zeugen für den Bräutigam fungirten. Als alle versammelt waren, verla? der Justizminister Marquis del Va dillo. der als öffentlicher Notar für die Regierung amtirtc, das Dokument und kündigte an, daß die einzige Formal' tat diejenige der Unterzeichnung sei. Die Prinzessin von Asturien unierzeich nete zuerst, wobei sie alle ihre Tilel niederschrieb, dann folgte Prinz Carl von Bourbon, hierauf die Königin Regentin, die Kabinetsmitglieder und die Generäle als Zeugen für den Prin zen. Zum Schluß setzte der Justizmi nister sein Siegel unter das Doku ment und die Ceremonie war zu Ende. In dem Regierungs-Blatt wird das Dokument morgen veröffentlicht wer den. Madrid. 13. Febr. Das Obergericht hat das Urtheil det beiden unterinstanzlichen Gerichtshöfe umgestoßen und die Restitution der Tochter von Senora Ubao verfügt. Malaga. 13. Febr. In Grazalama. 40 Meilen von Ca diz, fand heuteeinErdbeben statt. Das selbe war von heftigem Donner beglci iet. Die Bewohner geriethen in Panik artigen Schrecken und viele Gebäude wurden zerstört. ' Valencia, 13. Febr. Drei Männer, welche die Thüren des J'suiten-Collegs zu erbrechen suchten, sind verhaftet worden. Madrid. 13. Febr. Don Ramon de Campoamor, der bekannte Dichter, Philosoph und Staatsmann, ist heute gestorben. Saragossa, 13. Febr. Ein Mann, der bei der gestrigen Demonstration verletzt wurde, ist heute Morgen gestorben. Die Theater und Caf'! sind ge schlössen und über dreißig Verhaftun gen vorgenommen worden. ?eitschlad. Berlin. 13. Feb. Die Aufregung über die Verleihung deS Schioarzen Adler-'Iide!?s an Lord Roberts scheint in der Presse gar nic!jt zur Ruhe lommen zu wollen. In zahl reichen Blättern wird och immer eU--erbiciig, aber ungeschminkt Kritik ai? dieser Ordensverleihung geübt, die Niemanden in ganz tuij; jla.iü er freut habe. Tu wohlwollendsten B!al t.-r finden die Verlegung vom mensch üchen Stand'u't aus erklärlich. Eine Skkllunanahire l;s Reick-lanzlcr; sei, fi dimerken verschiedene Zeitung?, nicht gerec!itjcr:ig': denn die Ehren rechte und Or. Verleihungen übe der Kaiser souverän tus, ohne Mitwirkung der Minister. Der Kaiser ist natürlich über alle diese ihm als Willwinmensgruh bei der Heimkehr dargebrachten Kritiken wc nig erfreut. Mit großem Staunen aber soll er den Artikel der .Kreuzzei tung", dessen wesentlicher Inhalt be reits nach Amerika telegraphirt wurde, gelesen haben, worin das hochconserva twe Blatt von einer Erschütterung dec Grundlagen der Monarchie spricht. Berlin. 13. Feb. Die Stadtverwaltung von Mün chen nahm heute an den Leickenfeier lichkeiten für Professor Max v. Pet tenkofer. dem hervorragenden deut sehen Chemiker, theil, welcher sich am Sonntag in einemZustande hochgradi ger nervöser Uebcrreizung rrschoß. Auch hat die Stadtverwaltung die Er richtung eines Mausoleums und eines Denkmals beschlossen. Die Leicher schau, von Professor Ballinger vorge nommen, kgab, daß die Geisteskrank heit de im 83. Lebensjahre stehenden Professors Pettento r schon zu einem sehr hohen Grade vorgeschritten war. Berln.'13. Febr. Hier sind heute Gerüchte verbreitet, daß sich der Zustand der Kaiserin Friedrich verschlechtert hat und daß ivr Herz seine nriiialen Funktionen nicM mehr ausübt. Jedoch war der Cor rcspondent der Associirten Presse nichi in der Lage, eine Bestätigung dieser Gerüchte zu erlangen. Berlin. 13. Febr. König Edward und 5tönig!n Alexandra werden, einer Nachricht der Truth" zufolge, England im Laufe des März verlassen, um die Kaiserin Wittwe Friedrich zu besuchen. Wie bereits berichtet wurde, werden dieses ben zugleich dcn Großherzog von Hes sen besuchen und die Oster-Feiertage in Kopenhagen verbringen. Die Truth" versichert, daß ein Mitglied des Kabinets, wahrscheinlich Lord Ja mes of Beresford, den König begleiten wird. Bestcrreich-Unaarn. Wien, 13. Febr. Als heute im Abgeordnetenhause des Reichsraths eine Erklärung des Erz Herzogs Ferdinand, seine Heirath mit der Gräfin Chotek und den damit zu sammenhängenden Verzicht auf das Recht der Thronfolge betreffend, ver lesen wurde, verließen die Jungtschc chen in corpore den Sitzungssaal, nach dem ihr Redner den Erzherzog und seine Gattin beglückwünscht und oi? Erklärung abgegeben hatte, daß die Tschechen die Competenz des Reichs raths nicht anerkennen, in den Län dern der böhmischen Krone sich mit Erbfolge-Fragen zu befassen. Der Premier Dr. Koerber forderte darauf das Haus auf, mit der Erledi gung der parlamentarischen Geschäfte fortzufahren und sich mit dem Budget und den übrigen dringenden Arbeiten zu beschäftigen. Wien. 13. Febr. Es ist jetzt endgiltig festgestellt, daß die Beerdigung des früheren König? Milan von Serbien am Freitag statt findet. Die Leiche, von den vornehm sten Hofbeamten geleitet, wird nach dem Kloster Henfchedol überführt wer den. Wien. 13. Febr. Das österreichische Budget für ,1901, welches heute dem Reichsrath unter breitet wurde, veranschlagt im Ausga-ben-Etat e'nen Gesammtbetrag von 1.641.163.344 Kronen, während die Einnahmen 1.641.997.385 Kronen be tragen. Na-h Aussage des Finanzini' nisters Dr. Bohm v. Bawerk sind die Einnahmen um 15,000,000 Kronen gestiegen. Niederlande. Im Haag, 13. Feb. Es geht das Gerücht, daß die Kö-nigin-Mutter sich binnen Kurzem nach Bonn begeben wird, um sich einer ge fährlichen Operation zu unterziehen. Aus diesem Grunde ist auch die Hoch zeit der Königin Wilhelmine nicht ver schoben worden, wie es sonst anläßlich des Todes der Königin Victoria ge schehen wäre. Schweden und Norwegen. S t o ck h o l m, 13! Febr. Königin Sophie, die an einem Erippeanfall darniederliegt, ist im mer noch an's Bett gefesselt, aber das Fieber, welches nebst Schlaflosigkeit eine Begleiterscheinung der Krankheit war, ist verschwunden. ö!isssttl1,lichlcn. Agrkc,nlen: New ?ork: Kaiserin Maria Tbercsia" von Neapel. Algier! Auguste Victoria" von !Kew yicvt, via Madeira . s. iv. AigrfIren: N e v ) o x t; Chnnic" nach Li Glllcs Zeichen. Freundliche tltifikchme der iti senden j?hilipittenec)mnissäre. Kapitulation eins Anzahl ftili pino O'stzl MniiMen. ?i ?!kkertaison in nren Mar qnct auhergemölKukich schlimm. Erohe Sttrbl chkeit unter den Lureiisliicht linzeii und britischen isenbahnlciiien. Philippinen. San Fernando, Provinz Pampanga. Insel Luzon. 13. Feb. Bacolor und alle an der Eisenbahn liegenden Städte, welche durch die leb haften Gefechte in der ersten Zeit der amerikanischen Okkupation einen l:i storischen Namen erlangten, haben die amerikanische Philippinen Coinmis sion auf ihrer Reise nach dem Norden, welche den ersten Schritt zur Errich tung von Provinzial-Regicrungen bc deutet, bewillkommnet. Auf jeder Station, auch bei den Dörfern, wo de: Zug nicht anhielt, spielten eingeborene Musikkapellen und wurden Hochs cif die .Philippinen Commission und die Federale Partei ausgebracht. In Malolos, dem früheren Sitze der In surgenten Regierung, halte sich eine im Verhältniß zur Einwohnerzahl ge ringere Menge eingefunden wie in den Dörfern. An allen Haltestellen wur den Ansprachen durch Eingeborene ge halten, auf welche Richter Takt, Prä' sident derEommission, Professor Wor cester, General Flores. Oberrichter Arellano und Dr, Tavera, der Vor sitzende der Federalen Partei, erwider ten. Wiederholt erklärten die Einge borenen, daß das Volk nunmehr die Absichten dir Amerikaner zu würdigen lerne, sowie daß aus den Handlungen der Commission der Wille hervorgehe, die gemachten Versprechungen zu ha! ten. Richter Taft versprach den Bewoh nern der Städte in der Provinz Buln can, daß daselbst bald eine Provinzial Regierung errichtet werde. In San Fernando wurde die Commission be sonders freudig begrüßt; das Militär hatte sich eingefunden und hunderie von Kindern schwenkten amerikanisch: Fahnen, indem sie dazu Hail Colum bia" sangen. Manila, 13. Feb. Bei San Miguel de Mauumo haben sich der Insurgenten-Oberst Simon Techon, sieben Insurgenten. Offiziere und 70 Mann mit 60 Gewehren dem Capitän Cooles vom 35. Regiment ve dingslos ergeben. In einem Gefecht bei Sibuyan, Batanzas, ist, wie bc richtet wird, der Rebellen-Gcneral Malbes gefallen. Sechs Insurgenten Offiziere und 20 Mann wurden ge fangen genommen. In Mariquina hat die Federol Partei eine großartige Friedens-Ber-fammlung veranstaltet. 5üd-Afrika. L o u r e n z o M a r q u e s, 13. Feb. Die Fieber Saison tritt hier aus nahmsweise verheerend auf. Es sind viele hervorragende britische Untertha nen gestorben. Die Mehrheit davon gehörte dem Verwaltungsstab de? Eisenbahnc,i an. Von Komatipoort treffen täg'ich Kranke ein. Das Ho spitalschiff ist nun völlig gefüllt. Die Sterblichkeit unter den Buren-Flücht-lingen ist groß. London. 15. Febr. Eine Special-Depcsche ans Pretoria sagt, daß General De Wet am Sonn tag Abend den Oranje-Jluß nördlich von Horval,'pont, in der Richtung nach Philipstown, überschritten hat. C. wird von den Briten verfolgt. K a p st a d t. 13. Feb. In der Nähe von Donkerpont Sta tion. nördlich von Norvalspont, sir.d beträchtliche Streitkräfte von Rcpubli kancrn gesehen ivorden. Schüsse wur den gewechselt. Die Briten haben Ficksburg besetzt, unter nur geringem Widerstande, und haben die Gefange nen, die im Gefängniß eingesperrt wa ren, befreit. Die Buren marschiren in der Rich tung auf Fonriesburg, wo sie diele Vorräthc haben. Kapstadt. 13. Fbr. 27 Australier. Kap. Polizei und Dragoner, sind am 6. Februar durch Kenitzinger's Commando acht Meilen von Ballaspruit nach einem Gefecht, in dem drei Briten und fiinfBur.'ii fielen, gefangen worden. Die Briten wurden nachher freigelassen. Zweihundert Buren machen eine" Streifzug durch dcn Prinz Alb.'r, Ti strikt, indem sie die Läden plündern und Odit '.!., d andere ärt.'n reixi. von Vi'Ndu! ,i gefüllten gliu"-u:!'e und verwund, 2ifMN ol der lii:::c!i.v omanrn ,d in einem -2i'i:.;:.iii. durch ein Comruin'co, icUf ,:u- Rückzug ynülhiiU wurde, i.l d.r ,.,ic! dori Verrburg gc'ancn genonüi", worden. Tres deWet ist in ö:a'.'stad! ei'ge liessen, um dir Airikanrer jiir die Flikd.'nc,ti.i,ilg y.i lU.uiitiieii. L o , d o ii. 1:5. Febr. General j;;tüner jagt" in einer ld fesche au Pretoria toüi U. Februar: French hat einen Zug von Wa gen und 17, Karre geiio.niüen, sovie 43 Gefangene gemacht. Wir hatteit nur einen Verwuiioeien." strc'sN'iilaiinie. London. 13! Feb. Der britische Dampfer Sparta Prince". der am 2:. Januar von New ?rk nach Neapel, Genua etc. abging, ist. wie gemeldet wird, bei Eeuta. ge-. aenüber von Gibraltar, am Eingang in's Mittelländische Meer, auf den Grund gelaufen. Hülfe ist geschickt worden. London, 13. Febr. In dem Maschincnraum des Spar tan Prince" ist auf der Steuerbordscite durch das Aufschlagen auf den Grui'd Wasser eingedrungen und der Kiel räum ist gleichfalls leck geworden. London. 13. Feb. König Georg von Griechenland hat heute Morgen um ll Nbr die Heim reife angetreten. König Edward, der Herzog von Eornivall und ?ork, Prinz Carl von Dänemark und die Mitglie der der griechischen Gesandtschaft in London bkglcüeicn ihn nach der Vic-toria-Ctation. vo eine Ehrenwache aufgestellt war. Der Weg vom Buckingham. Palast dis zu Bahnhvf war von einer dichten Menge, die Hoch rufe ausbrachte, besetzt. Nachdem der König von Griechen land den Uebrigeii Lebewohl gesagt, betrat er mit König Edward einen Salonwagen und beide umarmten sick. indem sie sich gegenseitig auf beide Wangen küßte, linier den Klängen der griechischen Nationalhiimne im'i herzlichen Hochrus'n setzte sich der Zuz in Bewegunz. London. 13. Feb. Der Stadt Ehemikcr Dr. Campbell Brown, der heute in einem Vergif tungsfall in Liverpool als Zeuge auf trat, stellte durch eine Untersuchung von Proben fest, daß der Durch-schnitis-Bierverbrauch per Woche in Liverpool im Sommer 300 Pfund Ar senik enthalte, eim hinreichende Quan tität, um, in gleichmäßigen Dosen auf. einmal verbraucht, eine Million Men schen zu todten. liina. Peking. 13. 5?ebr. Prinz ?sching und Li Hnq Tschang haben eine lange Tepesch.' vom Hofe erhalten, welche sie den auswärti gen Gesandten nicht unterbreitet huben. Man nimmt an, daß dieselbe einen Nachtrag zu dc,n jüngsten beniimueii Reform Erlaß bilde, worin ..aiser Kwang Szll allen denen, lvebhe die Ge sandten zur Bestrafung namhaft ge macht, verschiedene Arten des Selbst mordes freigestellt hat, und welche? mit der Anfrage schloß, ob Prinz Tsching und Li Hung Tschang glau ben, daß die Gesandten hiermit zufrie den seien, Wie man hört, haben die chinesischen Generalcommissäre sei Hofe erwidert, daß die Gesandten sich wohl einer voll endeten Thatsache gegenüber nicht wi dersetzen, daß sie jedoch wahrscheinlich darauf bestehen würden, da? Urtheil im ganzen Reiche verkündigt zu sehen, sowie daß sie möglicherweise verlangen würden, da,; die Köpfe der Äerurthcil ten an verschiedenen Plätzen ausgestellt werden. In hiesigen chinesischen Kreisen wird ernstlich daran gezweifelt, ob sich Ge neral Tunc Fu Hsiang dem Selbst-mord-Gebot fügen wird. Die Arm betet ihn an. Ueber die Muhameda ner übt er eine unbeschränkte Herr schaft und man hält ihn selbst für einen solchen. Er weigerte sich, Tfört Mann zu entlassen, worauf der Kai ser ihn weit vom Hof verbannte. Chinesische Kreise sind der Ansicht, daß der Versuch, seine Hinrichtung herbeizufüh'cn, eiiKN Bürgerkrieg be deuten würde. Heute Morgen hielten die Gesand ten eine Versammlung ab und berath schlagten über die Quartiere für die GesandtfchastswachkN. Auch die Ent-schädigungs-Frage wurde berührt, be sonders hin..chtlich der Haftbarkeit für den dem Privat Eigenthum der Land leute zugefügten Schaden. Berlin. 13. Feb. Feldmarschall Graf Waldersee sagt in einem T.legrainm vom 11. Februar aus Peknig. daß von PaoTing-Fu aufwärts fünf der Hnupiplätze in dein Distrikt del deutschen Eiufluß-Sphäre ständig von ie einer Eomvagnie besetzt sind, um die Einwohner vor Näube reien und Iiaterdrüäiingcn zu schützen. L 0 n d 0 n. 13. Febr. Eine Spiziald.'pesche von Shan H'i ii mn meldet, da ß die BrviudungSii nie der rn, Aschen Garnisonen in Kii EKu; (Mir. i51wu:) und anderen hu':,. ... 1. v .f.. .. . ..... . r. i .r.ii.... IUiljUI l.'.'l1. . III UHU UUJ l'UtllXll drincend U'. "startungen verlangt h',i Im, um die Angriffe der Brigantez' I zi,riiclzuire!b'N.