!yl-ntt Qtvjt ä;. d'N, 'l.'.J'' .,.!: r.1iai 6?.,gk ip eini i'iiti jiK o. 'Z 1 1 1 Iilüh, : S lrrni:t die cni!.i;.itchf ?on:ie auf die (Vllrnljii.Kl heiab. I Wru. da? an einzelnen Stellen Darauf wächst, i!l braun geblannt. Und fo:i nengedrSnnt sind auch dik Geintler der Müniikr. die bott oLeu büitet ber natür lichen Schutzmehr der Felsen 'Wache hallen uuii schon den ganzen heißen Scrnmeitaa. lan . Unten am 5 ich? deS BergfS windet sich der blaue Trübe,, leben die FeinDf. Ihre Rationen donnern trnn Zeit Mi Zeit mit aller Macht gegen die Feteimiuern lr-3, aber die Natur hat so 411t gebaut, daß auch ein walirer lra--:iülrea,n denen nicht viel Schaden zu zhun der.naz. die sich hinter den Zacken und Schroffen vrschant haben. V,elzr mal haben die Hochländer in ihren bunten PlaidS und 1'hitzen den Persuch gemacht, der den Fluß zu dringen, Wohlae,ielte Echltsie aus den Büchsen der Besatzung des Kopie" haben sie immer wieder znrückclcheucht. Die glitzernden Wellen drunten hadcn schon manchen Angreifer, der eben iuch in KampseSluft erglüht, in ihrem stillen kühlen Bette Ruhe finden laffen . tiefe, ungestörte Rüde, Fast wolkenlos blaut der Himmel an die Welt herab, und aber der Ferne flimmert der ionnen- dimst,. ,. Hinter einem Felscnvorspriing stehen ein alter und ein junger Boer neben einander. Der Wie breitschultrig, krast voll, ungebeugt, trotz der grauen Haare. Der Jüngere fast noch ein Knabe, und von der jungen Mannschaft ti sind ihrer etwa zehn oder zwölf von sechsjch bis achtzehn Jahren bei dem Truvp entschieden der schmächtigste. Tcnnoch :ft eine gewisse Aehnlichkeit zwischen den beiden unverkennbar. Sie liegt Haupt sachlich im Ausdruck der großen, blauen Augen. 3 sind ja auch Bater und Sohn. Sie spreche nicht viel zusammen, ber manchmal streift ein Blick des Manne? die schlanke Zünglingsgestalt ein Blick, in dem eine fast fraucn haste Zärtlichkeit und Sorge liegt. (Sin nerer Angriff der Engländer ist abgeschlagen. Die Hochländer ziehen sich zurück. Mit einem Seufzer lehnt der Jüngling die schwere Flinte gegen den Felsrn. nimmt den breitiändigen Hut ab und wischt sich den Schweif! von der Stirn. Er ist sehr bleich. Der Alle beobachtet ruhigen Blickes die Bewegungen der Feinde, das bereits miedergeladcne (ewchr in der Hand, ob sich noch einmal Gelegenheit biete, einen Treffer zu thun. Nichtsdestoweniger entgeht ihm die augenscheinliche Ad spannung seines Sohnes nicht. .Denen da unten ist heißer, als uns. Paul," sagte er. Pauls trockene Lippen bemühen sich zu lächeln. Das wohl. Bater. Ader sie haben das Wasser so nah. während wir hier oben dursten müssen." .Es sind nur noch wenige Stunden bis zum Abend. Tann können wir uns im Schutz der Dunkelheit genug ZLafser holen. .Lange Stunden noch'." ringt es sich wie ein Seufzer von Pauls Lippen. Sein Bater zieht die buschigen Brauen zusammen. Ich sagt' es ja gleich: ,Du hättest bei der Mutter bleiben sollen !" .Das hättest Du im Ernst nicht ge wollt. Vater. Und sie auch nicht. Sie wär' selber gern mit ihren sieden Jun qcnS in'S Feld gezogen, wie einst die Urgroßmutter wenn sie nicht krank wäre." Der Alte nickt, und ein stolzes Lächeln spielt um seine schmalen Lippen. Ja. seine Großmutter, die mit der Axt in der Hand das Leben ibreS Gatten ge schützt hatte. . , . An seiner Seite hatte sie mitkämpfend auf der Wagenburg ge standen, als die Krieger Moselekatses sie umringten und sich bemühten, die um die Räder geschichteten, dornigen Mi mosenftämme zu entfernen. Da als eines riesigen Kaffern Speer die Brust ihres Mannes bedrohte hatte ihre Waffe den Angreifer niederste streckt.. , Hendrik wußte: seine Johanna hätte es nicht anders gemacht. Nur, daß sie seit Paul's Geburt, des Jüngsten von zehn, immer kränkelte. Vielleicht war ihr .der Kleine" darum so be sonders an's Herz gewachsen. Vielleicht war er darum ein wenig verzärtelt worden zu sehr, wie der Vater jetzt oft meinte. Wo eS irgend ein geführ licheS oder anstrengenderes Unternehmen galt, hatte man ihn auf Bitten der Mutter daheim gelassen. Sie, die ihren Mann und die anderen Söhne stets furchtlos hinausziehen sah. ängstigte sich immer, daß Paul etwas zustoßen könne. Nun aber hatte sie kein Wort gesagt, als auch er für Vaterland und Freiheit zu kämpfen begehrte. Nur beim Ad schied hatte sie ihrem Gatten mit beson ders innigem Blick zugeflüstert: .Hüt' mir den Paul. Hendrik! Bring' ihn mir gesund heim!" Und er hatte ge antwortet: .So der Herr will!" . . . Eben tritt Paul von seinem Vater fort. Ein Freund, der einige Schritte von den beiden entfernt seinen Platz hatte, rief dem Jüngling etwas zu, und dieser geht, da er nichts versteht, näher heran. Im selben Augenblick schwirrt ein sonderbarer, pfeifender Ton durch die Luft. .Wieder eins von den Dingern, die nicht krepiren." bemerkt ein Mann, indem er sich gleichmüthig die Pfeife anzündet. V 's' & ai s 4 Y I I fl ?jv R Vt" V-. 1T T Ov l jr i vfl TlstllllmlT'iflfliT IJKHilll -üy )ahraang 21. Beilage zum Ncbrnska Staats-Anzeiger. No. 3U. Sie wollen ihre schlechte Munition los icin," scherzte ein anderer. ..Drum veischießen sie sie " Bisher wartn sie meisten Geschosse an den Felsen abgeprallt, und die in das Lager herabfielen, erplodirten nicht. Dieses aber senkt sich im Bogen. Sans und Steinsplitt fliegen. Und dann sieht Hendrik feinen Jüngsten ne den feinem Freunde am Boöen liegen. Blut rieselt über die erdfarbenen Jgp p?n .... Auf seinen Armen lrügt Hendrik Paul nach der anderen eeiie des Hü gels, wo man b.'rcit'Z zwei Verwundete gebettet hat. und bereitet ihm auf dar rein Gras ein möglichst bequemes La ger. Man legt dem jungen Man einen Noihverband an. Leise ächzend öffnet er die großen, blauen Augen. .Visier. Wasier!" .Ja, mein Junge. Sollst gleich welches haben." Hendrik begibt sich zum Komman bunten der Abtheilung, Derselbe soll ihm erlauben, für den Verwundeten Wasscr zu holen. Der Felsenkegel, auf dem sich da? Häuflein Beeren ver schanzt hat. tritt an einer Stelle bis dicht an das Flußbett heran. ES scheint Hendrik ausführbar, von einem etwa auf halber Höhe überhängenden FclS vorsprung ein Seil mit einem Eimer in den Strom hinabzulassen und wie der heraufzuziehen. Der Kommandaiii nickt bedächtig. Ja, das ist möglich. Aber um bis zu dem Vorsprung zu gelangen, muß man eine steile Wand hinunlerklettern, an der man dem Feuer der feindlichen Ku geln zur Zielscheibe dient. Schießen und treffen ist zweierlei." schmunzelt Hendrik. Der Andere lacht kurz aus. .Und wie willst Du mit dem gefüllten Eimer heraufkommen?" fragte er dann. .Der wird von oben die Wand em porgezogen. Mit Hilfe einer Wagen deichsel und Stricken leicht gemacht. Die Leute werden dabei nicht einmal besonders gefährdet sein. Sie sehen ja. wenn die drüben schießen, und kön ncn sich ducken." .Wenn die Anderen Dir helfen wol len ich will's nicht verbieten." Danke." sagt Henbrik kurz und geht, einige Helfer zu werben, die sich sogleich bereit finden lassen. Nur sein ältester Sohn, ein stattli cher Dreißiger, macht ihm Vorftellun gen. Laß' mich 'runterklettern, Va ter. Ich bin jünger und " .Nein", unterbricht der Alte in ent 'chiedencm Ton. .Du magst das Auf winden besorgen, Pietcr. Es ist recht, daß der Vater den gefährlicheren Theil übernimmt." Und so geschieht es. Vorsichtig, mit einer für seine Jahre bewunderungS würdigen Gewandtheit steigt Hendrik die Felswand hinab. Staunend selben die Engländer das Beginnen deZ küh nen Mannes. Ihren Augen erscheint es geradezu wunderbar, wie er an der steilen Mauer nur Platz findet, die Füße aufzusetzen. Anfangs glauben sie, es würden ihm noch andere zur Aus führung eineS kriegerischen Zwecke? folgen, und ein Hagel von Flintenku geln ergießt sich in seiner Richtung. Aber die Boeren sind nicht faul in der Erwiderung, und da die englischen Schützen so gut wie gar keiue Deckung haben, so kostet dieser Kugelwechscl ihnen noch manchen Mann. Unentwegt klimmt Hendrik weiter. Der Schweiß perlt ihm von der Stirn, seine Hände bluten von den scharfen Fclszacken. seine Kleider zerreißen. Seine kraft strotzenden, sehnigen Glieder sangen an zu zittern von der furchtbaren Anspan nung. Er achtet es nicht. Jetzt endlich! hat er den Vorsprung er reicht befestigt das Seil, läßt den Eimer herab. Die Feinde hören plötz lich auf zu feuern. In athemlofer Spannung verfolgen Hunderte von Au gen jede seiner Bewegungen. Uud ruhig, als verrichte er das Ge schöft am Ziehbrunnen seiner Farm, füllt er den Eimer und zieht ihn vor fichtig wieder nach oben. Sein Hut füllt ihm dabei vom Haupte und rollt in eine Felsspalte hinab. Er wendet nicht einmal den Kopf darnach. Die Sonne brennt auf seinen grauen Schei tel. Nun beugt er sich vor und hebt mit starker Hand den Eimer über den Rand der natürlichen Felsenbrüßung zu sich in die Höhe. Und dann steht er einen Augenblick regungslos und blickt mit den falkenscharfen, ungeblendeten Augen über die Ebene jenseits des FlusfeS, über die Stellung des Feindes mit ihren auf ihn gerichteten Kanonen röhren hin bis in die blaue, im Son nenglaft flimmernde Ferne. Wenn er nur nicht zögern wollte!" brummt Pieter oben zwischen den Zähnen. Augenscheinlich erbitterte Hendriks Kaltblütigkeit den Feind. Wieder flie gen die kugeln um ihn, als er mit sei ner Bürde der Felswand naht und sie mit aller Sorgfalt an dem inzwischen von oben herabgelassenen Seile (U ftigt. Er scheint wie gefeit. Wieder eine Salve der Boeren. . . und hrtiben fallen ein Kanoiiier und zwei Hochländer. Dann wird es wie der still. Der Eimer schwebt langsam aufwärts. Mit einem Freudenruf wird seine glückliche Ankunft oben begrüßt. Und nun klimmt auch der grauhaarige Mann langsam empor. Mühsam, sehr mühsam, aber stetig, mit eiserner Energie zwingt er die oft fast versagen den Glieder. Ein Fehltritt kann ver hängnißvoll werden. In jedem Au genblick kann ihn die tödtliche Kugel treffen. Ader sein F,isz strauchelt nicht und fein Auge bleibt klar. Jetzt hat er daö Ziel fast erreicht. Pieter und einer feiner Kameraden strecken ihm schon die Arme entgegen, um ihm die letzte Strecke heraufznhel fen. Da füllt noch ein Schuß Ist Hendrik getroffen? Die jungen, kräftigen Arme haben die seinen erfaßt. Man zieht ihn zur Höhe hinauf. Er ist geborgen. Von allen Seiten drängen sich die Lands leute herzu. Da ist auch der Komman dant und streckt dem Tapferen die Hand hin. Hendrik macht einen Schritt auf ihn zu. Sein Gesicht ist von der An ftrengunz geröthet. Schmeißtropfen rinnen über die Stirne. Ader ein gleichmüthiges Lächeln spielt um seinen Mund. .Reiner Zufall, wenn die 'mal tref fen? Was. Kommandant?" In diesem Augenblick überzieht eine fahle Bläffe Hendrik's Züge. Er wankt. Pieter fängt ihn in seinen Armen auf. Man reißt ihm den Rock auf da sickert Blut aus einer Wunde in der Brust.... ES ist endlich Abend geworden. Im Westen ist eine dunkle Wolkenwand aufgestiegen und manchmal ,zuckt am Horizonte ein bläulicher Schein auf, , , Wetterleuchten! Ueber den Felfenhügcln aber glänzen die Sterne mit mildem Licht. Lagerfeuer flammen hüben und drüden. Mit dem Eintritt der Dunkelheit sind Verstärkungen eingetroffen und haben Proviant. Waffer, Munition und Postsachen mitgebracht. Ein jun ger, deutscherArzt begleitete sie .der nun beschäftigt ist. die Verwundeten zu un tersuchen. Hendrik hat seit Stunden regungslos gelegen und kein Zeichen des Bewußt seins von sich gegeben. Als der Arzt zu ihm tritt, öffnet er die Augen. .Gib Dir keine Mühe mehr mit mir. Doktor." sagteer mit schwacher Stimme. Das nützt doch nichts. Mein Junge?" Den haben wir schon besorgt. Er wird morgen früh in's Lazareth nach K gebracht, wo wir ihn hoffentlich in einigen Wochen gesund pflegen wer den." Ein glückliches Lächeln fliegt über die Züge des Sterbenden. Johanna!" flüsterte er. Und dann wieder kurz und rauh: .Laß mich doch in Ruh', Doktor in Frieden sterben , . , , " Pieter wechselt einen besorgten Blick mit dem Arzt. Der nickt sehr ernst und tritt zurück. Sein Wissen ist machtlos. ..Pieter, bist Du da? Sag', haben mir gesiegt?" Der Feind ist von allen Kopses zu rückgeschlagen." . Gott ist mit uns," sagt der Alte in stärkerem und zuversichtlichem Ton. Und die Umstehenden nicken ernst. .Vater," beginnt Pieter nach einer Weile, ich habe Nachricht von zu Hause. Mein Weid hat mir am fünfzehnten Zwillingssöhne geboren." Gott ist mit uns, " wiederholte Hen drik. Zwei junge Kämpfer für einen alten , . . Unsere Väter hofften aus Dich, und da sie hofften, halfst Du ihnen, . . Der Herr wird seinem Volke Kraft ge den,. .." Der Rest verliert sich in Unverstand lichem Murmeln. Da tönt auf einmal durch die Stille der Nacht der ferne Gesang von Mün nerftim men herüber vom nächsten Kopje. Und nun trägt der Rachtwind auch aus anderer Richtung von einem weiter entfernten Felsenhügel dieselben Töne herzu. Die MSnner entblößten ernst die Häupter. Pieter kniet neben dem Lager seines sterbenden Vaters nieder. Auch aus seiner Brust ringt sich der Gesang, und die Stimmen der Anderen fallen kräftig ein: Run fallet die Hände. Daß gnädig flch mend Uns Männern das Schiachinilooz '. Und ob mir siegen, Und ob mir erliegen : Berlraui ! tu Saat gehl auf Und mächst zu Häuf' Ja Estt mr sie gebaut. m Wohlthäter wider willen. Bei Gelegenheit eines bestes drängte sich eine dichte, aufgeregte, ungeduldige ilk'enge aus dem .Ptace d la Eoncorde" in Paris, denn es war neun Uhr AdendS und man wartete auf das Abbrennen des großen Feuerwerkes. .Halten Sie sich doch aufrecht. Herr!" rief höchst verdrießlich ein junger Mann, Namens Alfred Lavry. der schon mehr malS gegen die Anmaßung eines seiner Nachdarii rellamtrt hatte, welcher fort wahrend feine Schultern als Stütz und Anhaltepunkt betrachtete. Sie ermüden und langweilen mich schließ lich l" Der Mann entgegnetc hieraus kein Wort, fügte sich aber auch durchaus nicht dem ausgesprochenen Wunsche, sondern lehnte sich vielmehr mit dem ganzen Gewichte seines Körpers an den jungen Mann, und dieses Gewicht war durchaus nicht unbeträchtlich, da der Mann eineelephaiitenmüßige Eorpulenz besaß. Jetzt sehe ich. daß Sie mir es zum Poffen thun!" rief der junge Mann, die Geduld verlierend, drehte sich zur Hälfte herum und versetzte dem Frem den einen tüchtigen Fauftschlag mitten in sein breites Gesicht hinein. Der dicke Herr brach plötzlich znsam men und stürzte hin. Platz, Platz! Hier stirbt einMensch!" riefe mehrere Stimmen, unter denen auch die des noch vorhin so ergrimmten jungen Mannes war, welcher sich plötz lich von Mitleid für sein unglückliches Opfer ergriffen fühlte und feine Heftig feit bitter bereute, als er die Ströme Hon Blut gewahrte, die aus Mund und Nase des Arinen flössen. Ein Arzt, ein Arzt ! Wo ist hier ein Arzt ?" schrie Alfred, indem er mit Hülfe von zwei anderen Zuschauern den schweren Körper des fremden Mannes aufhob und an einen etwas ruhigeren Ort zu transportiren suchte, wo derselbe besser vor den Fußtritten der drängen den Menschenmenge geschützt war. Endlich arbeitete sich aus dem Haufen ein schwarzgekleideter Herr heraus, der sich als Arzt zu erkennen gab, untersuchte den Sterbenden und erklärte den Fall für ernst, sehr ernst. Sollte ich ihn am Ende gar gctödtet haben ?" dachte Alfred und grübelte vielleicht, wie er es möglich machen könne, unbemerkt fortzuschlüpfen, um den Folgen dieses schlimmen Handels zu entgehen, als ein Stdtscrgeant er schien und sich nach allen näheren Um ständen erkundigte. Wir müssen den Wann nach seiner Wohnung schaffen," sagte der ergeant und suchtein allen Taschen des Bewußt losen, um wo möglich seine Adresse zu erfahren. Richtig fand er da auch einen geöffneten Brief mit der Adresse : Herrn Eapitän Van Tergom. Rue de Provence 17." Und ihre Adresse, mein Herr?" fügte der Polizeibcamte hinzu, indem er sich an Alfred wandte. Dieser reichte ihm ganz niedergeschla gen seine Karte. Der Sergeant ließ einen Fiaker rufen, man schaffte mit vieler Mühe den Eapitün da hinein, welcher hartnäckiger Weise noch immer kein Lebenszeichen von sich gab, und Alfred kehrte nach Hause zurück, ohne daS Feuerwerk mit ansehen zu mögen. Am folgenden Morgen trieb es, ihn mit aller Gewalt, sich nach dem Besin den des Fremden zu erkundigen und er fragte deswegen bei dem Portier des Hauses in der Rue de Provence an, der ihm berichtete, der Kapitän habe am Morgen beinahe ein ganzes gebratenes Huhn und vier mächtige Schnitte Schin ken zum Frühstücke verzehrt und dazu eine gehörige Quantität Bier getrun ken, was wohl annehmen lasse, daß alle ! Gefahr für sein Leben beseitigt sei. Der junge Maler war völlig beru higt und wollte eben wieder fortgehen, als der Portier hinzufügte: Nur der Andere ist jetzt zu della gen." Welcher Andere ?" Der, welcher dem Herrn den Faust schlag verfetzt hat." Ah, er hat also einen Faustschlag bekommen?" entgegnete Alfred, indem er sich ganz überrascht stellte. T Portier erzählte ihm nun die ganze Geschichte, wie er sie von dem Stadtsergeanten erfahren hatte und schloß mit den Worten : Die Sache wird dem armen Menschen schlecht ge nug bekommen, denn sehen Sie, der Eapitän ist zwar ein origineller närri scher Kauz, aber trotzdem weiß er mit der Pistole, dem Säbel und dem Degen umzugehen, daß einem Hören und Se hen vergehen möchte." Ach, wirklich ?" Ja, in Holland hat er schon sechs Menschen im Duell getödtct und Sie können sich nun denken, daß er diesen Fauftschlag gerade nicht sanftmüthig hinnehmen wird." Alfred war zwar durchaus nicht fei,ze, allein das Tuelliren war feine Sache nicht, und vollends mit einem nolon fchen Raufbold mochte er sich nicht ein lassen er fühlte also einen leiten Schauer über den Rücken rieieln. als ihm so möglicherweise ein Duell mit dem wilden Fremden in Aussiebt gestellt wurde, indessen faßte er sich sogleich wie der und fragte : .Ader wie sollte er denn den Angrei ser aussindig machen, er kennt ihn ja gar nicht ?" 0 doch ! er hat ja seine Karte dem Stadtsergeanteu gegeben, welche dieser dein Kammerdiener und der Kammer diener seinem Herrn überreicht hat." Ach so," entgegnete Alfred, und bei sich dachte er : Wie konnte ich nur so dumm sein?' In diesem Augenblick hielt eine tfa lesche vor dem Thorwege und ein wun drhildsches junges Mädchen stieg her aus. die unser Künstler mit dewun dernden Kennerblicken betrachtete. Das ist die Tochter deZ EapitünS Van Dergom." sagte halblaut der Portier. Der junge Mann ging fort nd dachte: Sie sieht ihrem Vater nicht im Geringsten ähnlich." Zwei Tage darauf, als Alfred vom Mittagessen nach Haufe zurückkehrie. überreichte ihm fein gaetotum Eesostris eine Karte, auf welcher stand: Eapitän Van Dcrgom". .Hast Du denn Herrn gesehen ?" fragte er den Diener. Jawohl, er sieht aus wie ein Bull dogg mit einem Schnurrdarte; es fchicn ihm höchst unangenehm, Sie nicht zu treffen, er will aber wiederkommen." Wenn denn?" .Morgen." Jetzt siel es Alfred plötzlich ein, daß ihn einer seiner Freunde dringend ein geladen habe, einige Zeit bei ihm in Vichy zuzubringen. Er reiste noch den selben Abend dahin ab. Kaum hatte er sich bei seinem Freunde eingerichtet, als er einen von Marseille datirtcn Brief mit der Unterschrift Van Dergom" erhielt, in dem nur die Worte standen: Ich komme, erwarten Sie mich!" Dieser Holländer muß geradezu der rückt sein." sagte Alfred. Wenn ich auf Dich hätte warten wollen, so wäre ich jetzt nicht hier aber ,oie hat er es überhaupt erfahren? Er muß meinen Sesostris bestochen haben." Alfred bat nun seinen Freund, den Eapitän zu empfangen und ihm zu sa gen. er habe sich weiter gar nicht in Vichy aufgebalten, sondern sei sofort wieder nach Ehandernagor abgereist. So geschah cs denn auch. Der Hol läuder kam und zeigte sich ganz bestürzt, als er diese Nachricht vernahm, während sich Alfred im Nebenzimmer die Hände rieb. Als Jener wieder abgereist war, blieb er noch einige Wochen in Vichy und kehrte dann nach Paris zu seinen Arbeiten zurück. Seitdem hatte er nichts mehr von dem Kapitän gehört und glaubte ihn nun völlig los zu sein, als vor wenigen i Wochen ein dicker Herr an seine? Thür klingelte. Der Diener war nicht da, Alfred öffnete selbst und stand dem Alp gegenüber, der ihn so lange gequält hatte. Nun, findet man Sie denn endlich!" j rief der Holländer. Wie lange suche ä) Sie nun schon!" ! Genug, mein Herr." unterbrach ihn Alfred, der nun ernstlich entschlossen war, mit diesem ewig über seinem Haupte hängenden Damoklesschwerte Ban Dergom's ein Ende zu machen. Ich weiß, was Sie zu mir führt meinetwegen sei es so welche Waffen wühlen Sie?" Was sagen Sie?" Wühlen Sie nur. mir ist Alles gleich und wenn Sie mich auch um bringen." Ich Sie umbringen, Sie. Dich. Alfred, meinen Retter?" rief der Eapi fön, indem er den ganz verblüfften Maler in die Arme schloß, verdanke ich Dir doch mein Leben!" Wie so denn?" Ei, gewiß: auf dem Plaee de la Concorde, in dem Menschengedränge, stieg mir das Blut plötzlich so zu Kopfe, ich war schon halb vom Schlage gerührt und verlor das Gleichgewicht, als Du mich durch Deine Geistesgegenwart vor dem Schlagflusse rettetest,' der dem Blute einen Ausweg verschaffte. Und dann, wer hat mich aufgehoben, wer hat mich wie ein Sohn verpflegt und hat sich dann so beharrlich meiner Dankbarkeit entzogen, als Tu? Ader dieses Mal halte ich Dich fest. Du sollst mir nicht wieder entwischen, jetzt komm mit mir zum Essen!" Alfred stand wie betäubt da bei die sem so unerwarteten Ausbruche von Dankbarkeit. Zehnmal war er aus dem Punkte, den guten Mann zu enttüu fchen und ihm zu sagen, wie sich MeS 'd :!!e. acr d.r ? ipi:!! i.!; so der v"iV c:ii. und dann, trau r z i aus ti.t.i! 1 war. tonnte am E;.:? d:'ch die J'.uUtieUtiitMe wiidei ans rf. lonu ne.-. et liest All.v ...,t sich mach.:: u:; ,:ig mit dem i.nen Hol tander zum fjn. Vcr wenigen Tcen nur. je n in der Saint.Aoche.Kirchk mit Van Tergom'S i Z ockztcr, dem hübschen Mädchai. die er Damals ui,S dem Waen steigen sah. getraut und ist jetzt ein gtück'eliger und wohlhabender Mann. Da sieht man. was ein a.ut ange brachter Faustschlag zu Wea.e dringen kann. In vlnm,sr,nd. Der Großheriog siarl Aiiaust P::i Weimar ball: eine ausgeprägte Vor liebe für die Blumen. Wie diese Nri gung entstand, erzählt solge::deS schöne Geschichichcn. Der Oderhosprediger Röhr pflegte zur Sommerzeit, wenn er am Sonntag zu predigen hatte, den Sonnabend in der Frühe ach Bclvedere hinauf zu gehen, um im dortigen Parke, von morgenlicher Stille begünstigt und er hoben, seine Predigt zu überdenken, tu halte er sich auch einmal ergangen und schickte sich eben wieder zum Heim wege an. als er in der Nahe der G wächehäuser dem Großherzige degeg nete. der ihn freundlich anbrach und sofort einlud, falls er Zeit habe, mit ihm zu frühstücken. Röhr nimmt die Einladung an und der Groüderzug be sich't, in einem dr Gewächshäuser zu scrviren. Unterdessen sühlt er seinen Gast im Blumengarten muher und durch die Glashäuser, macht ihn aus die interessantesten Pflanzen uusmerlsam, nennt jede bei ihrem wissenschaftlichen Namen und giebt eine Beschreibung davon, wie sie einem Professor der Bo tanik Ehre gemacht Hütte. Röhr hört erstaunt zu, und als man sich endlich zum Frückftück setz!, sagt er: Daß königliche Hoheit ein F,'und und Liebhaber von Botanik sind ist allge mein bekannt: daß Sir aber eine so ausgebreitete und eingehende Kenntniß dieser Wissenschaft besitzen, das hätte ich mir nicht träumen lassen. Was hat Sie nur zu so strengem Studium der selben geführt?" Mein lieber Röhr?" antwortete der Großherzog, ,.daS will ich Ihnen sagen. Als im Jahre 18üü das große Unglück über unser Vaterland kam und ich ringsum so viel Untreue. Verrath und Betrug sah. da bin ich an der Mensch heit verzweifelt. Und da hat mich allein die alte Liebe zur Natur aufrecht erhal ten. und ich habe mich in sie versenkt. Und da mich die Menschen awkelten, bin ich zu den Pflanzen gegangen, habe sie ftudirt und habe mit den Blumen verkehrt, und die Blumen haben mich nicht betrogen." Schill und die Berliner. Der heldenmüthige Ferdinand von Schill. dessen 125. Geburtstag kürzlich gefeiert wurde, hat bei Lebzeiten gerade in Berlin eine begeisterte Verehrung ge nossen. Sein Einzug am 10. Dezember 1807 war der erste Freudentag, der den Berlinern feit Beginn des unglücklichen Krieges vergönnt war. Seine glänzen den Waffenthaten bei der Vertheidigung Kolbergs hatten ihm die Herzen des Volkes gewonnen. Griebenow. der selbst zu den Kolbergern" gehört hatte, be schreibt in seinen Erlebnisse den Ein zug des Majors von Schill in Berlin: . . . .Man empfing uns mit degeifter tem Hochgefühl, und ich sehe eS noch, wie sich alles zu Schill hinziidrüngte und Tausende glücklich waren, nur seine Hand, seinen Fuß. seinen Steigbügel berühren zu können. Bei seinem An blick steigerte sich der Ausdruck des Enthusiasmus bis zur Raserei, das Schwingen und Schwenken d?r Mützen nahm kein Ende, und Hunderte von Kopfbedeckungen sah man doch in die Lust steigen. Es war eine Szene von nie gesehenem Parorysmus! Schill, ein stattlicher Reitersmann und hübscher Soldat, wie er war, nahm alle diese Huldigungen mit ernster Freundlichkeit an. denn sie abwehren, wäre bet dem Volksgedrünge unmöglich gewesen, und er wurde fast buchstäblich sammt seinem Pferde auf dcnSchultern des Publi kumZ durch die Straßen getragen. Sa war unser Marsch, so unser Einzug in Berlin." Und diese Beliebtheit Schill. aus den man die höchsten Ho!?nungen setzte, steigerte sich noch bis zu jenem denkwürdigen Auszüge, als der Major am 28. April 1809 Nachmittags 4 Uhr an der Spitze seines Husarenregiments daS Halle'fche Thor verließ. ES war der Beginn jenes kühnen Unterneh mens, das in den Mauern von Stral fund mit dem Heldentod Schills sei nen tragischen Abschluß fand. Berlin hat den tapferen Freiheitskämpfer in treuer Erinnerung behalten. Eine vor nehme Straße im Westen trägt feinen , Namen. Nach Wunsch. Ungar zu einer jungen hübschen Dame): Wirklich, meine Gnädige, werden olle Tog hübscher und raizen der!" Dame: .Ist das nicht ein bische zu viel geschmeichelt?" Ungar: No halt, so logen wir halt alle zwaiten Tog!" Reisen bedeutet für viele Leute weiter nichts als OrtSveränderung. Die Weisheit beherrscht den Humor, die Dummheit dient ihm.