Ein Feigling". R'v,Kk,lt vsn AH. Zm-C- v. " ;:' jiluiterao nur ging beute Ute Ui:tcr l:2'i!t!ä an- Staminttfti) der lUtii'.i'-tei: SiMnituk. ler bleiche Kellner mit dc:i wasicidlaucn. ausditickslosen Äugen uns d-m klattgcjcheitcNcn Haar hatte schon dreimal Umschau gehalten und szch kvps'chiitielnd in Dui Lorrau, ßei Eeparat-Zimwers zurückgezogen. Die Gläser wurden heute gar nicht leer und die Herren Leutnants schienen gar nicht bei Laune. Sie sprachen in abgcrisie neu, halblauten Süßen, und wenn Ro bert eintrat, verstummten sie gänzlich. Ta hitte es gewiß wieder etwas ge geben: aber Robert konnte kein Wort erhäschen, das ihm Klarheit gebracht Hütte. Jetzt trat mit verschneitem Mantel noch ein Nachzügler ein. .Ren guten Abend. Kameraden!" schnarrte er. schnellte mit einer geschickten Beweguuz der rechten Wange das schwarzumran dete Monolle aus dem Auge und ließ sich den Radmantel abnehmen. .Servus. Lemin!" gab die Tisch runde zurück, warum so spät?" Gleich, gleich'. Elendes Wetter. was? Robert, fix einen Cognac und die Speisenkartc; hab 'nen gran diosen Appetit." Ich fliege. Herr Baron." Und fort schlich er mit geräuschlosen Schritten. Er lehnte die Thüre des Vorraumes nur an und hörte nun Leutnant von Lewins stark accentuirte Stimme: Endlich. Kameraden, der Schluß dieser ehrlosen Sache! Ter Allmers hat heute seinen Abschied genommen schlichter Abschied natürlich wegen Feigheit !" ..Pah. das ist nichts neues mehr. Lcwiii! Stetten hat es uns schon vor einer Stunde mitgetheilt, und dann: das haben wir ja doch erwartet und ge wußt." Robert schnippte mit den Fingern und murmelte enttäuscht: Darum das Heimlichthum! Das wissen ja die Spatzen auf dem Dach, daß derlei immer so endet." Und wie ein Feld Herr, der seine Truppen befehligt, rief er der Bufset-Dame zu: Einen Cog 'nac!" Dann ergriff er die Speisekarte und übergab sie Herrn von Lewin. Das Eis schien gebrochen, man flüsterte nicht mehr. , Eine halbe Pom- mery Mir Winkler Hasensprung. Robert, ein Filet a la Esterhazy Hummer in Gelees So schwirrte es durcheinander, und' ein lang aufge schossener Leutnant mit scmmelb!on dem Haar und kühn emporgedrehtcm Schnurrbart sagte wichtig: Nun wir vor dem "faitaccoinpli" stehen, kann man sich doch endlich die Entrüstung von der Seele reden. Schauderhaft eigentlich, mit solchem Charakter so lange verkehrt zu haben!" Für mich hatte fein übertrieben artiges Wesen immer etwas UnHeim- liches: ich ahnte förmlich, daß sich da hinter etwas lichtscheues verbarg; solche Naturen, die nie aus dem Gleichgewicht gerathen, haben immer niedrige Gesm nungen," warf mit hoch emporgehobener Nase und groß aufgerissenen Augen der Präses des TlfcheZ hin. Ja, ja, und erinnere Dich nur, Wülknik, wie er mit armen Leuten immer liebäugelte und sich nicht genirte in Uniform jeden Strolch anzu- reden und Almofen auszutheilen! Ja, ja. eine angeborene Neigung nach unten!" Nur einer an der Tischrunde hatte bis jetzt geschwiegen; als eine Pause ein- trat, sagte er ernst und ruhig: Ich hab' den Allmers immer lieb gehabt und habe ihn vielleicht bester gekannt, als Ihr Alle; ich glaube, daß Ihr ihn doch ein wenig verkennt. Ohne selbst redend seine unqilalifizirbare Haltung in der Duell-Affaire entschuldigen zu wollen die ihn mir ja auch gänzlich entfremdet hat . halte ich doch seinen Hang zum steten Nachgeben, zum Wohl- thun und sein allzu offen hervortreten des Mitleid mehr für einen Erziehungs-, als für einen Charakterfehler. Ihr wißt ja doch Alle, daß ihm die Ansicht eingepfropft wurde, das Duell sei ein Mord." Billige Ausrede das, um sein Ka nonenfieber zu verbergen! Mit solchen Prinzipien wird man eben nicht Offi zier; die Armee braucht Männer, aber keine Memmen! Freilich, und darum wurde ihm auch heute gerechter Lohn, nachdem wir ihn schon längst in Acht und Bann er klärten. Aber...." Wie, Wuftrow, Sie haben ein aber" in in solch' eklatantem Fall?" rief hochmüthig ein schmächtiger, biet cher Offizier. Bon oben bis unien maß ihn der an gesprochene Hüne, dann glitt ein eigenartiges Lächeln über sein ernstes Gesicht. Ja, Herr von Lewin. als Mensch wage ich es, dem Menschen ein aber" als Entschuldigung zu gönnen. Ich sprach mit Allmers einmal vor Jahr und Tag ganz objektiv über das Duell, und als er mir, in die Enge ge trieben, feine Ansichten kundgab, sagte ich ihm befremdet, doch ehrlich: Wie konnten Sie sich aber unter solchen Um ständen den Offizierstand erwählen, wo Sie jeden Tag in Zwangslage eines Duells gerathen können?" Da lächelte er gutmMhig und fein, so wie es seine Art war, und meinte: Dem Vaterland mit Gut und Blut zu dienen, war immer mein höchstes Streben, und wie sollte denn je an mich die Zwangslage herantreten?. Ich, liebe alle Menschen nicht zu 3:xn und Hader: wo ober die Bruderhand fiel; bereit ist zum versöhnenden Hand schlage, wie fCinite da ein izlnenhandrl erstehen? Und ul n Sie Herr Ka rnerao. :;: meine:: Ä::?c:i jnebt e- doch für AUmciö einen Äilveruisgrund, denn er wurde ja von ScheUhora iÖrn: 1:4) in das Xi:t"l hi: eingeznunger:: Alles war provozirt das rotste", wir doch Alle um fch;n, wie Allmers sich benehmen würde.- Da? ist ganz eaal und wascht ihn nicht mehr rein.". Nein, sicher nicht, aber ich wollte nur feststellen, da er aanz richtig ur theilte, als er sich sagte, er könne mit seinem Charakter nicht leicht in einen tffirpnfmnM verwickelt werden: er wurde eben förmlich herausgefordert, und was ihn jetzt ereilt hat. ist die nothwendige Folge seiner Erziehung: er ist quasi ein Opfer keiner An schauuugen geworden!" N,i ia. maa's sein, aöiinen wir ihm die mildernden Umstände bei seiner moralischen und gesellschaftlichen Ban keratterkläruna! Möaen die Gründe sein, wie sie eben wollen. Feigheit bleibt Feigheit, und die schöne mmnaxfr ?nter. die er anschmachtete, wird durch die coup de iorce" wohl end lich über ihre llnentjchiedenyeit hinweg kommen. Uederhaupt pyramidal un verständlich, wie ein Mädel da nur schwanken kann zwischen diesem lang weiligen Gesellen und dem Ton Juan Schellhorn!" Glauben Sie wirklich, Wültnitz. daß Allmers irgend welchen Eindruck auf die reiche Erdin gemacht hat?" Ich glaube es nicht nur. sondern ich weiß es ganz genau; Luise Härtung ist eng mit meiner Braut befreundet, und es war für Schellhorn höchste Zeit, daß sich Allmers unmöglich gemacht, sonst hätte der wohl den Goldfisch geangelt. Erst kürzlich äußerte sie zu Hermine, sie meine fast, daß sie ihn, einen Wink geben müsse, denn Allmers schreckte scheinbar vor dem Reichthum ihres Vaters zurück." Wetter! Da begreife einer diese Weiber! Echte rin de siecle"2?er irrung. Unser fescher, schneidiger Schellhorn, noble Erscheinung vom Wirbel bis zur Zehe. Manieren wie ein geborener Fürst, ein Reiter, Tänzer und rnaitre de plaisir wie kein Zweiter, von allen Frauen verwöhnt., und dieser charakterlose Allmers, mit feiner kleinbürgerlichen Solidität und der langweiligen Liebhaberei, in alten, schmutzigen Schmökern herumzublät tern nach der Weisheit vergangener Großen!" Laßt doch das Thema fallen. Be arnM den Sebmäcklina! ?Xäs verbürge Euch, die Härtung ist geheilt! Seit die Tuellgeschichte ruchbar geworden ist, schweigt sie sich aus über ihn " tinrcnflirrenn trat der Bataillons- Adjutant Leutnant schellhorn ein: eine große und schlanke gigur. leiöperouBt, kühn der dunkle Kopf mit den klar blitzenden Augen." Mahlzeit, Kameraden!" gab er auf geräumt mit einem Siegerlächeln zu rück. Robert. Roederer auf Eis!" rief er sodann dem Kellner zu. und sich mit Eleganz verneigend, ehe er sich setzte, bat er die Kameraden Schenkt mir die Ehre, heute meine Gäste zu sein." Bis tief in die Nacht hinein klangen die Krystallkelche aneinander; Allmers war vergessen begraben. Robert schnarchte im Vorzimmer, und als sich die heitere Corona heimbegab, da schlug es zwei Uhr vom Thurm der Metro- politankirche. Der Glockenschlag der zweiten Mor genftnnde drang auch in ein hell er leuchtetes Zimmer der Hohenzollern ftraße. wo ein bleicher junger Mann an einem Schreibtisch saß. Neben ihm lag ein versiegelter Brief mit der Auf schrift: Frau Allmers. Jnspektorswittwe in N. Ein zweiter Brief lag vor ihm, und der Umschlag daneben trug in markigen, festen Zügen die Aufschrift: Fräulein Luise Härtung. Auf dem großen weißen Bogen stau den die Worte: Gnädiges Fräulein! Unsere letzte Unterredung, in welcher Sie mir so beglückend und ehrenvoll Ihre Freund schaft nicht versagten, giebt mir ein Recht, diese Zeilen an Sie zu senden. Heute wurde mir mitgetheilt, daß mich die ganze entehrende Härte und die Strenge militärischer Gesetze trifft. Ich bin wegen Feigheit des Dienstes ent lassen, weil ich es mit meinen Gttind sätzen und meinem Glauben nicht der einigen konnte, im Duell einen Men schen zu tödten oder das mir von Gott geschenkte Leben leichtsinnig preiszu geben. Ein Geächteter und Verfehm ter in den Kreisen, wo ich in treuer Pflichterfüllung mich mit, ganzer Seele meinem Berufe hingab, ziehe ich nun in die Fremde, mir jenseits des Ozeans ein neues Dasein zu gründen. Wenn diese Zeilen Sie erreichen, liegen Berg und Thal zwischen uns. Der einzige Lichtblick, den ich mit hinüber nehme, ist der Gedanke, daß Sie mir vertrauten, daß Sie mich Freund nannten: der größte Schmerz aber, der mich erfüllt, ist, die geliebte Mutter und Sie verlassen zu müssen. Glauben Sie auch ferner an mich, her ick lieber ein Geächteter vor cn Menschen bin, als ein Ruchloser vor meinem Schöpser. Kurt Allmers. Langsam schob der Mann den Brief in den Umschlag, fuhr sich nervös mit uns tnei::e Xui. der schlar.kcn uicr. Hur.c !::rch das dunkle Haar ur.S preßte wie. in ixt Haltens in -chmerz die Lippcn hn zu sammen. Plötzlich fpra.ig er eilig auf, sah nach der Uhr. vfnchlef, leinen Handkoffer, überzählte sein IV. 5, hüllte sich in einen langen Mantel u::d schritt, sich gewal'.sam ermannend, die Treppen hinab, durch das knarrende Hau-thor auf die schneebedeckte Straße. Wie er hastig dem Bahnhöfe zuschritt, über sann er, ob auch alle seine Angelegen heiten geordnet seien; er glaubte, nichts vergesien zu haben. Zeit ihm am Morgen mitgetheilt worSen war. was er seit den Wochen seiner Tienstent lassung in fieberhaftem Wehgefühl hatte kommer: sehen. hatte er ruhig und ernst Alles ausgeführt, was zur Ord nung seiner Angelegenheiten nothmen dig war. Seine Hausleute wollten ihm seine Briefe. Effekten und Bücher besorgen, und er konnte beruhigt her ausziehen, einem neuen Lebenskämpfe entgegen. .Um 5 Uhr dampfte der Zug nach der fernen Seestadt ad, anderen Tages wollte er schon auf dem großen Waffer sein. Der gewesene Offizier saß allein im Abtheil ein schriller Pfiff, und es ging hinaus in's Ungewisse. Von der Kaserne erklang das Signal, das die Soldaten weckt; da ging es ihm weich und weh vom Herzen zu den Augen denn er hatte seinen Beruf geliebt wie nur Einer, uild als er sich die Thräne aus dem Auge wischte, zitterte ihm die Fuge durch die Gedanken: Bin ich denn wirklich zu weich für einen Mann?" Ta plötzlich, wie ein Blitzstrahl aus heiterem Himmel, ein Schnauben, Krachen und Schreien ein grä- licher. endloser, vielstimmiger Jammev ruf aus gefolterten Menschenherzen, ein aualvolles Stöhnen und Schluchzen wie eine Betäubung kam es über Allmers und der Zug stand wie ein zu sammenbrechender Trümmerhaufen im Morgendunkel , . , Was war geschehen? Er suchtü sich zu besinnen, er griff an die Stirn; feucht rieselte es aus klaf fender Wunde über seine Hände, und der Schmerz benahm ihm fast den Athem. Die kühle Morgenluft drang durch die zersplitterten Scheiben wohl- thuend zu ihm herein aber er hörte auch das Aechzcn. Stöhnen und Jam mern. Seine Arme waren heil, er der- mochte sich aufzurichten: nur der Kopf schmerzte, aber was lag daran? Trau- ßen rief das Jammern hilfsbedürftiger Mitmenschen. Er versuchte die Thüre zu offnen sie war eingeklemmt: da umwickelte er die Hand mit dem Man- telkragen und schlug die Glassplitter ar.s den Fensterrahmen. J'etzt war der Weg gebahnt: er zwängte sich hinaus, er konnte retten, helfen! Wie ein Lauffeuer ging die Schreckens künde in dämmernder Frühe durch die Stadt; ein gräßliches Eisenbahnunglück war geschehen: Militär und Feuerwehr half bei den Aufräumungsarbeiten und trug die Todten und Verwundeten in die Spitäler. Ein Kommando unter Leutnant Wuftrow trug behutsam einen Schwerverletzten mit feinen, durchgeistigten Zügen. Die Geretteten wußten zu erzählen, daß er mit klaffen der Kopfwunde, wie ein Held an den Rettungsarbeitcn sich betheiligt hatte., bis er zusammenbrach. Als die Personalien festgestellt wur den. ergab es sich, daß der Leutnant a. D. Kurt Allmers," der auf der Liste der Schwerverletzten stand, sich gleich zeitig um die Rettung der Verunglück ten in erster Linie verdient gemacht hatte. In der rheinischen Weinstube geht es heute lebhaft zu am Stammtische; Robert lauscht an der angelehnten Thüre, und seine wasserblauen Augen glänzen zur Buffetdame hinüber. Leut nant von Wülknitz ist scheinbar sehr er regt; schnarrender denn je spricht er das r," und die Kameraden wissen es, daß er dann immer ärgerlich ist. Ich sag' es Euch, meine Hermine bat es ja schwarz auf weiß! Der alte Härtung hat ihn aus dem Kranken hause abgeholt, sobald er transport fähig war. Auf seinem prächtigen Gute in Franken hat die Luise ihn sel ber gesund gepflegt, und seit acht Tagen ist sie mit ihm in Rom, auf der Hoch zeitsreise!" Skandal!" preßt Schellhorn her vor, ich habe ihr doch selber deutlich und klar gesagt, daß er ehrlos wegen Feigheit quittiren mußte!" Ach, was liegt den Weibern daran! Das nennen sie interessant; unsere Zeit ist halt ganz abnorm! Weil er da in sentimentaler Anwandlung ein paar Arbeiter aus den Trümmern hervor gezogen hat, nennt sie ihn in ihrem Briefe mit Begeisterung einen Helden und einen Märtyrer seiner edlen Ge smnungen!" Schande! Lassen wir da? ekle Thema fallen! Was meint Ihr, spülen wir Alles, mit einer Pulle Sekt hin unte;?" fragte Schellhorn. Da erhebt sich Wustrow: Kamera den. seid heute meine Gäste!" Alle schauen ihn verwundert an; seine Augen strahlen wie von innerem Glücke beseelt. In wirren Fragen schwirrt es um den soliden, mäßigen Wuftrow: Hast Du das große Loos gewonnen? Hak sich eine Erbiante schlafen gelegt, alter Junge?" Er lächelte: Ja. so etwas Aehn licheS!" Robert läßt die Stöpsel knallen, und wie die Wlajir znetuanderklingea und Die Leutnant; luütu tigert: Prr!:l j WuftrotD, sollst l.den!" H Denkt er jüillaetgnü-t vor kick hin: Ich gönne th von Herzen Xeiii Gluck, lieber Allmers, denn nicht nur Teine Luise kennt Tein biedere?, aber tapfere? Herz, auch ich kenne es. ob Tu auch wegen Feigheit entlaffen werdest!" Scbrrxnv Stunlv. ZUt von Leo i' 1 1 1 h 0 1 . Sie halten der Jraa den jammern den Knaben gebracht. Das Rad des Pserdebahnmagens war über den klei nen Fuß gegangen und hatte ihn fast vom Körper getrennt. Mehrere Aerzte waren gleich zur Hand gewesen, hülfs bereit, mitleidsvoll Tas Zimmer glich einer Schlachtbank. Tie Frau siel in Ohnmacht und weinte nicht Starren Auges vor sich hinblickend. hielt sie ihr Kind im Arm. half dann die Kleiderchen ablösen und fragte nichts Nur in den Mienen der Aerzte versuchte sie zu lesen Die Aerzte untersuchten das über fahrene Kind, das nun wimmernd auf dem Bette lag. Weiß eS Ihr Gatte schon?" fragte- der Professor, der nebenan tn der Klinik wohnte, dessen gütiger Blick immer abzubitten schien, wenn die Hand einen tiefen Einschnitt gemacht hatte. Sie schüttelte heftig den Kopf. Er soll es auch nicht erfahren." bauchte sie, wenn es irgend zu vermei den geht." Sie sah sich erschreckt um. ob nicht ein Unvorsichtiger es verrathen könnte. dann wendete sie jäh den Blick zur Uhr.... Erst N2 Uhr vor zwei Stun den kommt er nicht aus dem Comptoir , , . . vielleicht ist bis dahin " O gewiß." sagte der Professor, bis dahin ist ta Alles längst vorüber. , , Inzwischen war viel herbeigeholt worden: Instrumente. Verbandstoff und Anderes der polirte Tisch in der Mitte wurde frei gemacht Jetzt, bitte, verlassen Sie uns, liebe Frau." bat der Hausarzt und führte die arme Mutter zur Thür. Einen schmerzlichen Blick warf sie noch auf das fast bewußtlose Kmd, dann wankte sie hinaus. Um 11 Uhr hatte ihr Liebling, ihr Bob. aus der Schule kommen sollen, der Bruder Paul hatte ihn stets be gleitet Wie sie heute gewartet hatte, wie oft sie zum Fenster gelaufen war und wie der zurück das Ausbleiben der Kin der hatte sie beängstigt. . . grade wollte sie das Mädchen schicken, da hatte der Wagen vor dem Hause gehalten, auf der Treppe war so ungewöhnliches Pol tern gewesen, dann hatte man an der Klingel gezerrt und Paul war in's Zimmer gestürzt, weinend, jammernd: Mama, ich konnte nicht? dafür " Und dann kein Traum nein, Wahrheit, schreckliche Wahrheit der junge Militärarzt, der drüben wohnte, er schleppte etwas Bewegungsloses aus den Armen .... und sie sah es und fühlte ihr Herz still stehen ..... ihr Bob mars, ihr süßer, herziger kleiner Junge.... Und das Alles war nur eine halbe Stunde her ... . vor dieser Spanne Zeit war sie eine glückliche, beneidete Mutter gewesen, und nun liegt ein jammerndes Weib auf dem Boden und ringt die Hände, die gerühmte Stand haftigkeit ist verschwunden, Thränen ströme ergießen sich aus den Augen, Stoßgebete steigen zum'Himmel. Wie schnell die Aerzte sich zusammen gefunden und besprochen hatten, die zwei jüngeren waren fortgegangen, drei waren geblieben, drei marterten nun des geliebten Jungen zarten Körper. , . Operation", so hatten sie einstimmig gesagt. Aber was, was wollten sie Nur ope riren, wo wollen sie hineinschneiden in das rosige Fleisch? Was bedeutete der mitleidige Blick des Hausarztes, sein stummer Händedruck? Hing nicht das eine Beinchen wie leblos herunter, ganz schlaff Allmächtiger Gott, wie durften sich solche Gedanken nur heranwagen, nein, nein. nein, das kann ja nicht sein, das märe ja grauenvoll, ihr Bob, ihr g liebter, holder Junge ein Krüppel die schreckliche Phantasie, die ihr das vorspiegelt, nein, das kann der Profes sor nicht gemeint haben sie springt auf. läuft im Zimmer auf und ab. leise kommt die Köchin herein und sieht mitleidig auf die fassungslose Herrin . . mit den rothen Händen streichelt sie sanft den Arm der betenden Frau und weint laut Wars nicht ein Geräusch im Neben- zimmer? Die Frau stürzt an die Thur, horcht. nein, still ift's.... nur leise Worte werden gesprochen mal klirrt ein Instrument oder das Wasser plätschert leite Das Kind ist ruhig gewiß de- täubt, es zieht durch die Thür wie ein füßlicher Duft nun schwankt sie soll sie hinein, soll sie sich Gewißheit holen, den Aerzten in den Armen fallen, wenn sie daS Messer heben? Sie windet sich m unsagbarem Schmerz Lieber todt...." stöhnte sie endlich in die Kissen des Sophas lieber todt will ich ihn sehen, als vcrftüm- melt...." Sie schaudert. Erbarme Dich, Gott, betet sie. Du großer, miileioig r 2üUr, Set Xu :,ü: dic i'-uuiüg geschickt dan. asU d ugl:tck.i.ie 0;e!.icrf v?i: Vetder, ich !?;2 .? ernftren ich ::il :ui a'.bh miur und nicht !'a.cn Tie Tbür ging auf, der Ite Hai!?, arzt kam liebeol?ll z:: Ler ?5eklagkiiz lrertden. Wollen Sie warten, di Ihr Gemahl geholt wird, od.r wollen Sie das hier Wicht. ge entscheiden, liebe Frau?" Sie nickt ftuniin uns preßt die Hand des Freundes,.,, dann hört sie wie aus weiter Ferne Füßchen ver loren, keine Möglichkeit zu erhalten, ,. wenn nicht gleich entfernt, könnte keine Rettung für das Kind lein, dann müsse es sterben" Sterben!" schreit sie aus und sieht den Alten wie wahnsinnig an. Nein, um Gottes Barmherzigkeit willen, nein, laßt es nicht sterben, nur nicht sterben, es geschehe, was geschehen muß, nur nicht sterben " Und wieder ist sie allein und sieht starr vor sich hin und träumt mit offe- nen Augen sie sieht ihr Kind fast gesundet, mit allen Hülfsmitteln der Wissenschaft und ärztlichen Kunst, sie zaubert sich die dunklen, strahlende!' Augen des Knaben vor und sein süßes Lächeln, sie denkt an den aufgeweckten Geist, sieht, wie die geschickten Händchen spielen und arbeiten. Ja. nur leben, leben," ringt es sich aus der gepreßten Brust hervor. Gott bort oben. Tu darfst es nicht gehört haben, was ein Mntterherz in mahn- sinnigem Schmerz von Tir gefordert hat. nur leben laue thn mir, dann will ich Dir danken, lo lang ich athme, . Ein Geräusch im Borzimmerl Sie erschreckt,,., mit eiligen Schritten nähert es sich,.,, ein bleicher Mann schaut durch die Thür..,, sie springt auf. Du.. ,. Tu weißt,, .." Mein Weib, mein armes Weib, was mußt Du gelitten haben,, und ich nicht bei Tir in dieser schweren Stunde!" Der Mann weint laut und hält sie fest im Arm. Sie schmiegt sich an ihm und versucht zu lächeln. Auch die andere Thür ist geöffnet. Der Professor mit den milden Au gen, die jetzt eigenthümlich glänzten, steht vor dem Ehepaar, das sich noch immer umschlungen hält. Jetz aber siebt ihn die Frau. Ist es todt?" ruft sie in ahnungs voller, unterdrückter Angst. Nein.es lebt." sagte der Arzt, und es wird weiterleben, und Siewerden in Zukunft noch viel reude Titi dem Kinde haben." Es lebt, hörst Du es denn, mein Mann, und es wird leben, glaube es doch nur, sie sagen es ja Alle, ach zittere doch nicht o wir Beide wollen un fern Bob schon pflegen, er soll unser Beste- sein, so lange wir athmen. . komm her. Paul, komm, Du .armer Junge, Du wirst auch das Brüderchen immer lieb haben, und mehr noch wie zuvor, nicht wahr, es wird ja Alles, Alles besser werden Und sie lächelt unter Thränen und ringt sich die feinen Hände fast mund." Und dann schlägt die Uhr! Welche Summe von Freuden wird aufgewogen durch solche Stunde im Leben einer Mutter? Bergesse. Ter alte Amtsrath hatte sein Weib verloren. Es war der wuchtigste Schlag, den ihm das Leben versetzt hatte. Seine Helene war ihm unersetzlich. Seit sie unter den alten, raunenden Lindenwipfeln auf dem Magdalena- Kirchhof eingegraben lag, der nun das Ziel der täglichen Spaziergänge des Greises wurde, war es unsagbar öde und leer in seinem Hause. Tie alte, traute Heimlichkeit schien mit ihr auf immer geschwunden zu sein. Wenn auch wie sonst die Sonne durch die blanken Fenster auf die Die len und verschnörkelten Möbel fiel der Sonnenschein der glücklichen Tage war fort und konnte niemals wieder kommen. Es war ein paar Wochen nach dem Begräbniß. Ein unfreundlicher Herbst- nachmittag, kalt und stürmisch, lag über der Welt, und es ging schon stark dem Zwielicht entgegen. Am Himmel, der den ganzen Tag die Sonne nicht hatte sehen lassen, fto den wüste Wolkenballen und die Luft war voll irrender Blätter. Die Apfel bäume im Garten rauschten und schlu- gen mit den Wipseln aneinander, und von dem Dach der Laube gingen die gewaltsamen Töne einer Aeolsharfe aus, die man heradzunehmen vergessen hatte. Der Rath laß in der Stube am chreibtisch und las in Storm's No- velle Pole Poppenspäler". Das war feie Erzählung, die er stets vor allen anderen des großen Holften lieb gehabt hatte. Er las sich hinein, in die her zige Kindergeschichte, daß er sein Leid darüber vergaß. Storm war immer sein Tröster gewesen, jetzt, in seinem größten Schmerz, war er ihm doppelt ein Freund. Er las und las. und sein Gesicht hellte sich auf. Es war. als ob all die Runzeln und Falten daraus ent schwänden. Und nun kam er an die szene, wo sich die beiden Kinder, aneinander ge schmiegt, zum nächtlichen Schlaf in die alte ifle denen, oas war sie ,eo,onrie Stelle in dem Buche. Er kannte sie wohl, er hatte sie oft mit Helene ge ! lekn. ja, jie .!'.. ; ' c-. .:ch ein m s! utren. r.e !i;:ie -ie iVrt, ir arm. ; Tl.. H,ie,:e.- jgu- er i :d drücke j die "-"'.ili-- yuitl, Senn re X intmeiiiitj i nun stattet .H'ti'Prden. Es kam keine Anuctt. Und slik tStirr.iiit 'Lina h t'el:ia;n h.iQenb in l de:: nurreriuain. EttfMr.t hob er den Kops. Und als er nun den leeren Ltdnnuhl iah. auf den die Geranien, die sie ko sehr liebte, von dem Fenster breit hernnterblnilten. wurden seine Augen größer und größer. , . . Er Halle ganz vergessen, daß sie ge Horden war. V3t gukki 03runS. . A (in der Kneipe): Na. See M aller geht ja jetzt immer so pünktlich nach Hause '.' B: Ja. wissen Sie. neulich ist er mal nach zehn gekommen, da hat sich seine Frau an's Klavier gesetzt ud ihm eine Stunde lang was vorgesun gen. seitdem gebt er immer zur rechte Zeit." Rechtzeitige l)U Ist's mir aber miserabel. Llsi ich fürcht' ich werd' recht krank! Haft Tu doch zum Doktor geschickt?" Natürlich. ich hab' ihm geschrie den, et soll morgen in aller Frühe kommen!" Morgen erst?! Tu bist wobl nicht recht gescheidt?" Ja. wa? hilf! denn beut' der Tok tor wo ich 's Ganferl für'n Mittag schon eing'salzen hab?!" Aus dem Lra,en, Was werden Sie thun. Herr Ka didat, wenn Sie beim Zahiiziebe einem Patienten den Zahn abbrechen?" Ich werde ihn mit der Versicherung trösten, daß derlei ja sehr häufig vor kommt!" 5chreckenskmd. Braut zu ihrem Verlobten): Pap freut sich sehr. Dich bald kennen z lernen!" Tie kleine Elfe: Jawohl. Pap sagte schon oft: ich bin nur neugierig, wie der ausschaut, der Dich mal hei rathet!" Boshaft Wirthin: Jetzt ist mein Mann schon wieder seit vier Stunden fort!" Gast (gutmüthig): Na. darüber müssen Sie nicht gleich so ärgerlich sein!.,,. Der will halt auch einmal gern ein gute? Glas Bier trinken!" U?arnimz. Neue Köchin (bei dem ersten Wort Wechsel mit der Hausfrau): Gnädige grau, ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß ich eben meine AutobU- graphie schreibe, und daß Alles, was Sie zu mir sagen, demnächst im Dnke erscheinen wird!" Kleines Mißverständniß. Professor: Nun Vermögen ist nicht gerade die Hauptsache zum Stu dium für Ihren Sohn; aber Wisse; durst muß er haben!" Rübenbauer: Wissen S , Durft bat mei' Nazi g'nug, Herr Professor!" Unbkwußre Grobheit, Herr: Herr Huber, an Ihre Aermel saß eine Bremse, ich habe sie eben fortgejagt!" Frau Huber: O. Gott, eine Bremse!" Herr Huber: Nu, was ist denn da weiter?" Frau Huber: Nu weeßte. das sind die Viecher, die sich immer an's Rind Vieh setzen!" Unvorsichtig Studiosus: Ich kann meinen Ver- pflichtungen mit dem besten Willen nicht nachkommen! Sie glauben gar nicht, wie durch diese fortwährenden Ltudenten-Pump-Witze unser Kredit untergraben wird!" Hausherr: Aber ich bitte Sie. durch Witze läßt sich doch kein vernünftiger mensch veeinslussen!" Studiosus: So! Nun, da könnte ie mir ja gleich 50 Mark pumpen!" Sonderbare Entschuldigung. Frau (zu ihrem spät in der Nacht nach Hause kommenden Man): Mann, Mann, es scheint mir. Du haft heute zu tief in's Glas geguckt." Mann lallend : Ich zu tie Du weißt ja, ich bin kurzsichtig." Schlau. Gast (zum Wirth): Bringen Sie mir ein Beaffteak aber ein großes! Wissen Sie, ich bin schrecklich nervös jede Kleinigkeit regt mich auf!" k?inausgegeben, Mein Herr. Sie scheinen niedt ; wissen, was sich gehört! ?!ch habe i Hause Knigge'S Uingang mit Men- lchen' . ich irnu hnen das Bucd ai:r acht Tage leihen!" Sehr gütig! kö,! neu Sie c? denn so lange entdebren?" Zn Permanenz erklärt. ,Aber, wann wollen Sie mir denn endlich einmal meine Rechnung bezah len? Ich kann doch nicht jeden Tag zu zynen lausen: Welcher Tag würde Ihnen denn am Besten passen?" Ävnnadcnd: da bad' ich oerade nick:- Besonderes vor!" Gut. koinmen Sie jeden Sa, abend!"