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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Dec. 27, 1900)
1 KTol33rsxsls.ca Sta,ats-Anzeis:er. 5 H I. i v. , 5 r .rvv jLU ,3jbrr(uucrrt. v 6. lurt. t-inot tu'! dnk,sluid,dk. in' Vimter 3rit iul(t tti, unk mit tu rinr tMH von Kan ps ! simt; Vvn iroii und tflrnt, m Mimtnrraiütr tan (5ii hoii tu Hir gesaunt, bis üftt Si'aft: Tu n-di:;otiiifiic .Wijrbuittyn ou, ttiti I fib'r Imtiuii ,, IxifiT lau (iirSub. icä) r.ar Ina tl gfU'di vi. flo'.j um Vä.'i, T u ichl.iik uii um Kkich von Wnntxr uf. Uns UM t,n ,jii!finna bfraufaebraftot. rr mif in Vfiildif in oQrr JKiuiif macht, U'iu ta:ifub binden bo(l bu üb,r'pa,il ?n ihatnn ton ;olf )u tott, ton Vanb z Vaiid. ? obrr ist tVtn ToflrtMrf ooDbradit, 3 ii fnitit Ivniifbfr in bi im'ft Noch,. Ohn neuer i'iorani s,at im Cllriianf, Hub fiif rbniiKtjt wallt mit ibm gratis. ?;orti H trr rflaflift, nach all !,m 2utt, Kfil inibfl fif bis aoienif Ifnilririt. r"7? 3 r Di i ru J imnm Ä Vi-'rivtuVrH . r s'Tftr MM t w,- t . "V v. 5 --r...i. V "S-'" . 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Doch balb sie (jt man im Osten rollien Den Himmel sich in tlaz nnb Pracht: ?.a9 Neue Jal,r" schwebt inaicslätisch Heraus mit sicgceslarker Macht I Ans seine hellen Schwingen tdronen Die strenbe ub ber Schmerz zugleich, Sei Ange blickt voll stiller Feier, - (tl)f itjungCBoll unb raihjelreichl Und seine Arme breitet anifjenb Es Über ladt nnb Walb unb Land Xub dcilt bo jugenbliche Antlitz Pull Ernst der Erde zugewandt I Wir heißen srühüch dich willkommen I Wie b auch seist, ob trüb, ob klar, Mit irischem Muth, mit nenem Hoffen Sei uns gegrnfzt, bu Neue Jahrl" Dir Sylvcstcr-Powlc. Sylvelltr.Erzähimig von A. Liebei-Monninger. .Ich finde ks kntschieden passender, den Sylvester-Abend zu Hause zu der leben, als in irgend einer Weinkneipe herumzuwimmcln,'' ruft Herr Gabriel Vollrat nachdrücklich und mit einem griesqrämigen Blick feine Umgebung ft reifend. Frau Juliane, feine Gattin, zuckt ärgerlich die vollen Schultern. Ein gelinder Fußtritt gibt ihrem Gegen über, dem intimen Freund des Hauses, das Zeichen, welches zu besagen hat: So hilf mir doch! Und gehorsam sucht Gustav War muth den widerspenstigen Hausherrn durch eine längere Rede zu überzeugen, daß es ungleich anregender und fideler fei, die Ncujahrs-Bowle in der Ecke eines lauschigen Weinkellers, als da beim in den vier Wänden zu trinken. Aber Herr Gabriel hat einen eigen sinnigen Schädel, den er immer von Neuem heftig schüttelt. Mit schlauer Berechnung fordert er auch fein sieb zehnjähriges Töchterchen das er sonst nie um seine Meinung zu befragen pflegt zum Beistand aus: Gelt, Franzi. zu Haus' ist's am Schönsten! Lnd Du besorgst schon Alles mit der Trine, dak Mama keine Arbeit hat!" Franzi nickt vergnügt. Sie weiß wohl warum. Wird die Bowle zu Hause getrunken, so darf sie mit am Tisch sitzen, sich als erwachsenes Men schenkind fühlen und von Warmuth ein klein wenig den Hof machen lassen. Geben die Eltern aber aus, wird sie nicht mitgenommen, das schickt sich nicht," meint Mama. Ans diesen gewichtigen Gründen ist sie natürlich ganz Papas Ansicht, und verspricht auf Ehre. Mamachcn jeg liche Arbeit abzunehmen. Aber Frau Juliane weist dieses Anerbieten unge duldig zurück. Als ob sich's darum bandelte! Wir wollen das Ding mal bei'm rechten Namen nennen, lie der Gabriel. Die Sache ist die: Wird der Punsch ?n Hause gemacht, so habe ich die nöthigen Ingredienzien aus meinem Haushaltungsbudget zu be streiten; geben wir indessen aus, so muh mein Gemahl in die Tasche grei fen und das !" Etwas verlegen rutscht der Haus Herr auf seinem Sessel hin und her, räuspert sich und meint dann scheinbar g!eichgil:ig: Ach Gott deswegen " Warmuth aber streicht sich lachend den blenden Vollbart. ,Na, wider sprich nur nicht, Aher wir kennen Misere '4 appcnhci.-7.er! Du bist doch unvcrbüfscr'ichcr GeizkrJgcn. Aber Jlzr Euch so nicht einigen liinr.t, : ich eiiun Scnniitlungsvorschlflg .;cr.: ,cr,:t red) f,u mit aus tie e! O'ine .unaaricilenftiibe ist nucl. aci'.i fikvcs U;.ia:iura für rr. .ryfy . . i .. ' v täjpimhyrr tWMlhUsi: V . . X ',. Z-NBi:-.!i Tf.:(i ( P . MW(f ,-SiW r' VS . .V .5. bo ... u neulayrs-owle. Hall vrauchst Die? noch nicht zu freuen, alter Fuchs ich trage die Kosten nicht allein! Wirst schon ordentlich blechen müssen." Na ja versieht sich. Ist mir aber doch lieber, als im Wirthshaus " Gottlob, daß Du nur mal mit etwas zufrieden bist." sagt Frau Voll rat noch immer etwas gereizt. Ein fröhlicher Sylvester Abend mit guten Freunden in einem eleganten Restaurant wäre so recht nach ihrem Geschmack gewesen. Aber mit allen derartigen Gelüsten stößt sie bei dem etwas schwerfälligen und geizigen Gat teil auf heftigen Widerstand. Sie ist wenigstens froh, daß Warmuth einen Ausweg gefunden hat, der sie vor dem langweiligen Daheimblci bcn" rettet. Sie wirft ihm einen lie-benswürdig-dankbaren Blick zu und dann beginnen die Beiden lebhaft über die zu dem Abend nöthigen Besorgun gen und Borbereitungen zu berathen. Der Hausherr streckt sich gähnend auf dem Sopha aus und fchläft als bald ein. Franzi aber senkt das braunbezopfte Köpfchen tiefer und tie fer auf ihr Buch, und fährt sich von Zeit zu Zeit heimlich mit dem Hand rücken über die Augen. Sie fühlt sich tief gekränkt und muß ihre ganze Wil lenskraft zusammennehmen, daß die Thränenbächlein nicht überfließen. Konnte Warmuth, dieser abscheu liche Mensch, nicht um ihretwillen zu Papa halten und durchsetzen, daß man zu Hause blieb? Das wird ein netter Sylvester-Abend, den sie nun verleben muß! Sie kann um neun Uhr mit den jüngeren Geschwistern in die Federn kriechen. Und mit schwerem Herzen wird sie sich vorstellen, wie der Papa bald wieder schläfrig wird und Herr Warmuth dann erst recht der Mama den Hof macht, mit ihr lacht und scherzt. So weit gekommen, schluchzt Franzi plötzlich laut auf. um sich gleich dar auf erschrocken den Mund zuzuhalten. Die beiden Berathenden blicken er staunt zu ihr hinüber Mama mit einem verweisenden Blick, Warmuth mit verständnißvollem Lächeln. Die ses Lächeln aber bringt das junge Mädchen vollends aus der Fassung das erglühende Gesichtchen in den Hän den vergrabend, stürmt es hinaus. Aha Fränzchen ist verschnupft," fagt Frau Juliane und Warmuth meint nachdenklich: Sie ist mir böse und nicht mit Unrecht. Sie dauert mich. Wissen Sie was. liebe Freun din? Lassen Sie Franzi mitkommen zu mir." Sie sind wohl übergeschnappt?" Aber warum denn?" Warum? Weil ein junges Mad chen in einer Junggesellenstube nichls zu thun hat! Paßt sich doch um Him melswillen nicht!" Papperlapapp! Erstens weist meine Bude nichts an Bildern u. s. w. auf, die ein junges Mädchen nicht fehen darf, zweitens ist Fränzchen noch keine Dame, trotz ihrer siebzehn sie ist ein Kind. Und in Begleitung der Eltern machen Sie dem armen Ding doch die Freude!" Frau Juliane überlegt. Sie hat längst so ihre eigenen Pläne in Bezug auf Warmuth und Franzi. Aber es ist noch nicht an der Zeit, sie zu ver wirklichen. Das Kind ist noch zu jung, namentlich da Warmuth bereits die Sturm- und Trangjahre hinter sich hat. Franzi muß erst reif werden für ihn. Und bis dahin mein Gott sie selbst kann noch etwas Bewun dcrung vertragen. Sind die jungen Leute erst verlobt, wird sie als Schwie germama ohnehin zum Alter gescho den. Zur Zeit aber ist ihr die heran wachsende Tochter, noch nicht aefähr lieh. Im Gegentheil, ihre reife Schön heit tritt niben der aufbrechenden Knosve vorteilhaft zu Tage. Nun, fäbt es Ihnen so schwer, der K!ein:n den isvöß zu machen?" unter- bricht Warmuth imcn Gedankengang, Sie lä&f.. Kleine" der. X ". ?1i vtcr tr.y... jBvL.-i wrs. t -"i -' i'2.XS ÜK-'I';N Ih ' v ' SÄC Sw ' V'; .... . 1i 5- 4 v Jh ..A : .Ji,VÄV- - ,"TMY V- . - . - .. . . ftr v T i. 'VW- ,.... ' "jj J , 'H 1 I iT H r. - uv. '''', v - - - , "V' 1 f?- :-i -y V 's .''i V . Xf:-.M - . , -'r: ;r ' - '"V ., OjJ J T.-, :' f I, .Y ,V .VAÄi f.. ...v.iVv-- FV .Ä - 'Vzrzr w-. :--9 r-fw - it. ' , k - 3.-s, ';Arä " ML (55- w ispan' rue runreno oarmios er v,r Sache doch aufnimmt! Na, sei es drum in Gottes Namen." Sylvester fällt auf einen Sonntag. Am Morgen dieses Tages wirft sich Gustav Wrmuih in sein Besuchs Habit und schickt sich an, bei seiner Hauswirthin, der Sekretärswittwe Bitterlich, vorzusprechen. Der Em pfang, der ihm hier zu Theil wird, ist ein etwas sonderbarer. Als Frau Bitterlich ihren Zimmerherrn so feier lich eintreten sieht, wird sie leichenblaß, ihre Tochter Rosine aber, eine etwas verblühte Jungfrau purpurroth. Beide Damen sind in ihrer sichtlichen Erregung kaum im Stande, den Be such zu fragen, was er wünsche. Dieser wartet auch gar nicht darauf, sondern beginnt kühl und ohne Um schweife: Sie wundern sich, daß ich Ihnen einen feierlichen Staatsbesuch mache. Ich komme nämlich mit einer Bitte." Sein unbefangenes Wesen bewirkt zunächst einen abermaligen Farben Wechsel in den Gesichtern der Damen. Als diese merken, daß es sich um etwas Harmloseres handle, als um eine gc wisse, sehnsüchtig erhoffte Aussprache, wird die Mutter roth, die Tochter blafz. Warmuth sieht es mit geheimer Schadenfreude, fährt aber unbeirrt fort: Ich habe nämlich für heute Abend eine befreundete Familie zur Bowle geladen. Da sich aber in mei nem Junggesellen-Vermögen weder das erforderliche Tischzeug befindet, noch Gläser, Teller. Löffel u. f. w., so wollte ich Sie höflichst ersuchen, mir mit diesen Dingen auszuhelfen." Ein gedehntes Sooo" ist zunächst Alles, was die Hauswirthin antwor tet. Das klingt nicht sehr entgegen kommend. Warmuth weiß: Lädt er die Damen jetzt ein, ebenfalls auf ein Gläschen Bowle zu kommen, so werden sie ihn sofort mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit überschütten. Trotz dem thut er es nicht. Frau Bitterlich räuspert sich und sagt endlich spitz: Ja, ich bin natürlich gern bereit aber ich mache Sie darauf aufmerksam, daß ich in meinem Hause keine söge nannten lustigen Gelage dulde " Aber verehrte Frau Sekretär, ich sogte doch, ich erwarte eine Familie keine Saufbrüder oder Schwestern hm. pardon : Vater. Mutter und Tochter; es wird höchst ehrbar und ruhig zugehen, verlassen Sie sich dar auf." Warmuth hat das Alles mit spät tischer Ueberlegenheit borgebracht, nun wendet er sich zum Gehen. Also, ich darf auf Ihre Freundlich leit rechnen?" Fräulein Rosine Bitter lich versucht lieblich zu lächeln. Aber gewiß ich selbst werde Ihnen alles Nöthige hinüberbringen." Na gut schön Dank im Voraus. Empfehle mich." damit war er drau ßen. Die Zurückbleibenden aber machen böse Gesichter. Rosine läßt sich in einen Sessel sinken und starrt mit zu fammengekniffenen Lippen vor sich hin. Ihre Mutter aber schreitet erregt im Zimmer auf und ab. Er bnßt nicht an, er beißt nicht an! vw -a t,.sr.w. rn uiiu c iuuic eine u uu euue quillt für Dick nernefer. ffin UrMiSmtrr ! Mensch. Augenverdrehen und Hände- '- : - 1 - 7 - küssen kann er, aber wenn man dann cuf etwas Ernstliches rechnet Ach. Mutter, ich sagt' es Dir ja gleich. So ein Lebemann braucht eine reiche Frau und auf Jugend und Schönheit- sieht er obendrein. Uebri gens, sprach er nicht von einer Toch ter, die mit eingeladen ist?" Wahrhaftig! Und dazu sollen wir noch unsere Sachen ? So eine Un verschämthcit!" Es ist Abends acht Uhr. Die Vor Bereitungen des Gastgebers sind vol lcndct; soeben hat Vollrats Dienst mädchen noch einen großen Korb mit Flaschen und Packetcn gebracht, nun können die Gäste erscheinen. Zum kuindertsten Male blickt Warmutb vrü- -k y J'r,. J J'. vv ifv. MVvä ' Y?&X&-tf; y-i- w lWWMWWWWWWWW VZWÄ5ÄWWWW vieles TicADli MAHK (jH3 Z jT AT KÄ 5i7Mfc W5MM Base vorer, Oak Ofen, Kochofen oder Range? Laufet einen Garland Z " r',"tt" RUDGE & GIIENZEL C0C1P., Eisen und Porztllanwaaren, Möbel, Teppiche, v.m. ms- m ..... , ... . v,"z rnr Base jutecht und wischt von ein ' Stäubchen ab. Es soll tadellos sein, wenn Franzi kommt. Es ist merkwür dig, wie er sich auf das kleine Mäd-! eben" freut! Bei allem Herrichten und Aufräumen heut Nachmittag hat er imnier an die strahlenden braunen I Kindcraugen denken müssen, die nun ! bald auf dem oder jenem Gegenstand ruhen werden. Und er konnte sich gar nicht genug thun im Attangiten; Fränzchen soll es recht hübsch bei ihm finden. Nun kommen die Gäste. Frau Ju liane tritt mit einem Scherzwort ein, c widert Warmuths Handkuß mit einem koketten Blick und inspizirt dann sogleich den Inhalt des Korbes, ob auch Alles unversehrt angekommen sei. Herr Bollrat entledigt sich umständlich seiner Kleider. Franzi aber steht in unbeschreiblicker Verwirrung unter der Thüre, offenbar unschlüssig, ob sie ein treten oder davonlaufen soll! Sie kämpft mit dcm Gedanken, daß es doch eigentlich furcbtbar genant sei, eine Junggeselleilwobniing zu besuchen. Aber Warmuth kommt ihr hilfreich entgegen. Immer zu, kleines Fräu lein, immer zu," ruft er fröhlich. Er nimmt ihr Pelz und Mantel ab und will sie galant zum Sopha führen, aber Frau Juliane schiebt ihn zur Seite. Halt, mein Bester," ruft sie, Franz chen spielt hier nieht Frau Base auf Einkehr. Junge Mädels müssen sich nützlich macken. Binde mal die mit gebrachte Schürze um. Kind, pack Brödchen und Kuchen aus und ordne sie hübsch auf Teller." Wie ein Röschen erglühend folgt Franzi der Weisung. Um Platz für ihre Arbeit zu gewinnen, räumt sie zu nächst ein Nebrntischchen ab. Mit heimlichem Entzücken sieht Warmuth, wie sie vorsichtig Photographien und Bücher wegträgt jedes Stück halb scheu, halb neugierig musternd. Es liegt ein eigenartiger Reiz in diesem echt mädchenhaften Gebahren; der In ber Hanb einen Teller mit Süßigkeiten, nähert sie sich unverfroren bein Tiich. junge Mann ertaf' t sich auf dem Wunsch, ein so liebes, sorgliches Haus Mütterchen immer um sich zu haben. Frau Juliane läßt ihm indeß keine Zeit, diesen Gedanken weiter auszu spinnen. Schon fühlt sie sich vernach lässigt und befiehlt den Ritter an ihre Seite. - Unter fröhlichstem Plaudern und Scherzen werden zunächst die Brödchen verzehrt; da dieselben vom Gastgeber allein spendirt sind, bemüht sich Herr Vollrat, möglichst viel zu vertilgen. Auch dcm Wejn spricht er ordentlich zu; das ist ihm lieber als das viele Reden über nutzlose Dinge. Franzi hat ihre harmlose Lustig seit wiedergefunden, sie beginnt die Bowle zu mischen und fühlt sich wie zu Hause. Aber als Herr Warmuth plötzlich lochend von seinem Besuch bei Frau Bitterlich erzählt, wird ihr Ge sichtchen wieder ernst. Ein sonder bares Gefühl schnürt ihr die Kehle zusammen, während der junge Mann mit gedamvfter Stimme berichtet, wie v. .,".:,,,. :(... er ttf Skkretarwitwe und ihre mochtet fJl - t ... t r i . !. legen langt nara iqili angtin, und wie sichtbar unglücklich Rzsine fei, daß er sich nicht fangen lasse. Frau Juliane will sich todtlachen über die dumme Gans," aber Franzi fühlt ein tiefes Bedauern, das sie zu der altklugen Frage veranlaßt: Ha- I ben Sie denn dem armen Mädchen einmal Hoffnungen erweckt? Eine neue Lachsalve folgt ihren Worten, während Herr Gabriel brummt: Naseweises Göhr, was geht denn Dich das an?" Das junge Mädchen erröthet tief, aber es heftet trotzig den Blick auf Warmuth, als wolle es dennoch eine Beantwortung seiner Frage fordern. Und fast verlegen schaut dieser in daö glühende Gesicktchen. das vlötzlich i'.i yi G) Sparsamkeit, stcht für ' Daucrbaftigkcit, Bequemlichkeit in der Conftrukiion von Ocfcn. Wollt Sie einen lli;; bi Er wieoeilioit seine Frage nnb zieht die ?e bende an sich, nicht mehr einem unwissenden Kinde, sondern einem gereiften Weibe zu ge hören scheint. Ich habe es nicht gethan," sagt er ungewöhnlich ernst. Und dann betrach tet er wieder die zarte, jungfräuliche Gestalt und wundert sich, wie schnell sich doch so ein Menschenlnösplein zur Blume entfalten kann. Oder hat er Franzis allmäliges Heranreifen nur übersehen neben der Mutter? Wieder bleibt ihm keine Zeit zu wei terem Nachdenken. Frau Juliane hat die Punschgläser gefüllt und drängt zum Anstoßen da ertönt ein Klopfen und auf der Thürschwelle erscheint mit heißem Lächeln Fräulein Rosine! In der Hand einen Teller mit Sü ßigkeiten, nähert sie sich unverfroren dem Tisch. Entschuldigen die Herrschaften, wir wußten nicht recht, ob Herr Warmuth daran gedacht habe, etwas Süßes zum Punsch zu besorgen. Da erlaubt sich nun Mutter" Impertinente Frauenzimmer," liegt es dem jungen Gastgeber auf der Zunge. Aber er begnügt sich, mit ge zwungenem Lächeln eine ablehnende Bewegung zu machen. Das ist deutlich, aber Rosine läßt sich so schnell nicht abschrecken. O, die Damen werden mir keinen Korb geben," sagt sie zuversichtlich. Bitte, bitte, Fräulein, versuchen Sie doch. Wir haben Alles selbst gebacken." In Warmuth kocht eine wilde Wuth. Herr Gabriel murmelt deutlich etwas von Aufdringlichkeit. Frau Juliane indessen, als weltkluge Frau, lädt Fräulein Bitterlich endlich zum Sitzen ein und kredenzt ihr ein Glas Punsch. Mit der ganzen ihr eigenen Liebens Würdigkeit widmet sie sich dem unqe- ladenen Gast, um zu erzählen, welch' lieber, treuer Freund Herr Warmuth ihrem Hause sei. wie er fast täglich dort aus- und eingehe, und als welch' galanter Ritter er sich schon gezeigt habe. Rosine wird abwechselnd grün und gelb vor Aerger. Sie fühlt wohl, wie unwillkommen sie ist, wie lächerlich sie sich gemacht hat und welch' unvor theilhafte Rolle sie zwischen dieser ele ganten Frau und dem reizenden Mäd chen spielt. Der Boden brennt ihr allmälig unter den Füßen. Mit der Versicherung, daß sie die' Mutter un möglich länger allein lassen könne, ver schwindet sie. Frau Juliane lacht sich eins und Warmuth macht seinem Groll über die taktlose Störung" in heftigen Worten Luft. Das junge Mädchen aber legt besänftigend ihre Hand auf seinen Arm. Sprechen Sie nicht fo," bittet sie, das arme Ding dauert mich. Ich kenne ein Gedicht, .die drei Schwe stcrn,' das hat mich immer tief berührt. Wenn ich es Ihnen sage, werden Sie nicht mehr über Fräulein Bitterlich lachen und schelten." Schlicht, aber ergreifend spricht sie die Strophen und Verse von den drei alternden Mädchen, deren eine dcs Geliebten Untreue be klagt, während die Zweite seinen Tod beweint. Die Dritte aber bezeichnet sich als die Acrmste von Allen mich aber, mich hat Keiner geliebt," jam inert diese. Als Franzi geendet, faßt Warmuth die bebende kleine Hand und zieht sie an die Lippen. Sie liebes, gutes Herz! Sie haben Recht, ich werde nich! mehr über Fräu lein Rosine lachen." Sentimentalität ist nicht Herrn Voll rats Sache. Durch einen scherzhaften Toast er ist bereits so weit, daß er seine gewohnte Brummigkeit abgelegt hat stellt er die alte Fröhlichkeit wie der her. Mitternacht ist nahe. Man öffnet die Fenster. Frau Juliane steht mit dem Gatten an einem, Warmuth mit Franzi am anderen Fenster, um den ersten Zwölfuhrschlag zu erwarten. ZZZSTriTSTS7SSTSS!' toÖrtfrniB hrSaseC 1 y X X. sMl 1 v55 fPs vtSsj 540 1126 'er Ziine :ann findet lich in seltsam weicher, sehnsüchtiger Stim mung. Sind es die Geister des reich lich genossenen Weines, oder ist's allein die Nähe ds lieblichen Wesens, das ihm heute Abend so ganz anders er schien, als sonst, was ihn erregt? Ganz unvermittelt faßt er in der däm merigen Nische die Hand des jungen Mädchens und fragt: Franz' haben Sie mich ein wenig lieb?" Bestürzt schaut sie zu ihm auf wie kommt er plötzlich zu der Frage? Sie liest die Antwort darauf in seinem Blick. Eine ganze Fülle von Erklä rungen strahlt ihr aus seinen Augen. Sie ist überrascht und namenlos be seligt zugleich, denn sie liebt ihn ja lange schon heimlich, aber um so inniger. Er wiederholt seine Frage und zieht die Bebende an sich. Glückselig schmiegt sie sich an ihn. Mein Liebster," flüstern die rosi gen Lippen. Und als er den ersten Kuß darauf drückt, beginnen draußen die Glocken zu läuten und auf Straßen und Plätzen ruft's: - Prosit Neujahr! Allerlei UcuMro.ibkrg!milk. Von a tlem am ,alrtane lüik un Unglück adl,äan kann. Alles was das Glück der Zukunft beeinträchtigt, muß am Neujahrstage sorgfältig vermieden werden. In Wales zahlt man an diesem Tage kein Geld aus, denn man befürchtet, es würde einem sonst im Laufe des Iah res an diesem kostbaren Metalle fehlen. In Schottland glaubt man. daß das Glück oder Unglück von der Haarfarbe des ersten Besuchers abhängt; da blon des Haar Gluck, braunes hingegen Un glück bringt, so sorgt man zeitig dafür, daß in der Sylvesternacht beim zwölf ten Glockenschlag schnell ein blondhaa riges Mädchen in das Zimmer hüpft. In Rumänien weiht man am Neu jahrstage das Wasser, um die darin hausenden bösen Geister zu bannen. Auf der Insel Man machen die Fischer auf den Zaunkönig Jagd, da dieser einer alten Sage nach früher eine Sirene war, welche die jungen Fischer in ihre Netze lockte. Wer in Venedig am Neujahrstag zuerst einem Mann begegnet, hat Glück; eine Frau hingegen bringt Un glück und ein Gerichtsdiener einen Prozeß. Ter junge Schottländer, der auf Freiersfüßen geht, beeilt sich, an jenem Tage als erster Besucher bei seiner Angebeteten zu erscheinen, und wenn ihm dies gelingt, so hat er be- orundete VliiSfirsif nuf ihr? finnh l?!n ' solcher Besuch wird sirst sooting" ge- nannt In Irland backen die Landleute am genannten Tage Pfannekuchen und werfen dieselben gegen die Thüre, um, wie sie sagen, den Hunger während dcs Jahres fernzuhalten. Auch glau ben sie. daß derjenige, der alsdann recht viel esse, bis zum nächsten Neu jähr keinen Mangel an Nahrung leide. In einigen Gegenden des Rheinlan des backt man auf Neujahr gerade so viele Kuchen, wie Personen im Hause sind; jedem derselben wird vorher ein amt gegeben und dann ein Loch mit dem Finger hinein gemacht. Schließt sich dieses nun während des Backens, so stirbt die Person im Laufe des Iah res, nach welcher der Kuchen genannt worden ist. Wer in Hessen auf Neujahr ein fri fches Hemd anzieht, bekommt den Kör per voller Geschwüre. Wer dort Weiß kraut ißt, hat ein Jahr lang keinen Mangel an Silbergcld. In mehreren Gegenden Deutschlands verzehrt man auch zu diesem Zwecke Häringe oder gelbe Rüben. Professor Starr von Chicago hat nach Untersuchung von 5000 Kindern in Pennsylvanien, deren Ureltern von Deutschland dort einwanderten, die Entdeckung gemacht, daß sich die Kdpfbildung in diesem Lande mit der Zeit verlängert und in Uebereinstimmung mit der indiani schen Rasse die Backenknochen sich ver breitern, woraus er schließt, daß mit der Zeit die weiße Bevölkerung des Landes den Typus der Indianer an nehmen wird. Dazu bemerkt ein Wechselblatt: Das Rösten von Wer brechern. das unter dem Namen Volksjustiz" in verschiedenen Landes theilen vor sich geht, läßt ebenfalls darauf schließen, und die Jingos, die auch ewig auf dem Kriegspfade zu sein n?il"ien, um irgendwen und irgend wo zu licken", sind gleichfalls nicht weit davon entfernt." St Sirake. Y&& Fritz Lange 111) südl.U.Str. Wein- mW Bicv Wirthschaft. Dick ro. orzitgliche vr immer frisch am Zxsen. ferne Weinc nd l'u qumn säurten ein u(. Anleihen aui Mruttd.Mgcnthum out Die Tautt vettckikvenn Zahrk N Culttvirtc jsarmcu zu 5j Prozent. R MOORE. 11. und P. Lincoln. N.t KARL WITZEL Fabrikant n Cigarren ! 2115 N Straße Lincol. N,b EXCELSIOK Cigarren Fabrik ! . . Woll & 0. eignn. jr Cigarren KM, Nauch. und - KaU'Tabak. l3ö 0 Sir.. Lincoln, Y,b Photograph nur Landschaftömal-1 1,, lödlied. ,1. tr.. Proviret The Best Lanndry. Tel. 57 2249 O S,roßk. Townsenv & P'amondon, EigentH. 9laufc Enden glatt gemacht. Z)eutche Wirtbschaft von - Chasi Schwarz; 126 südl. 10. Cts., !kl, , Die feinsten Liqueun, aft deröhm, Anheuser-Busch Bin, somie die icftn. Cigarren stehen hier zur Verfügung. First National Back Ecke O unk 10. Gtafz. apttal, 1400,000 UMr(oui 100,00 Beamte : S & Vulliham, Präsident. & I Svwyer, Vice.PiLstdknt, H. S. Freeman, 8a,nw, Direktoren: A I Saivver. I SB McTonald. H S sireeman. M üeil. S H Vurnham, LcwiS Eregoiy. N Z Snell. 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