L D dli fröhliche NX'idn2cht5zcit ! Sfjibrii os I ohn Ritsch. E?q.. Größ Neu Jork. Willst Pbiler! C bu fröhliche, selige Weihnacht;, zeit, wit rcollt Ich. baß be schun vorbei wärst im for die nexte suszeh Jahr nimmer Zimme thütst'. Migrr Editor. ti 13 was schrei. lichkS! Ich reb net dun dem Oiclb, was eS loscht, bann, was geb Ich drum? Am , w,r der Batter ui, 'die Arbeit un ber Torscht. wg mer der- l'Ci nuÄftelit. XieAtti Kot wer nämlich Ux !)inh f floife. Ich h?n f paar mal mit ikr fdiüplif gehn müsse. Cf Course innerani--dig enei in bie Storcs sein Ich net gegange. funnmi ':& bfii ante gewart. Hit beS Warte war immer e sörchterlicher Kamps zwische Gewisse lin Torscht. Mmlich bie große Stores, wo beZ Schapping gethan werb, die sein alle in so dumme Striets, wo die Pläß, wo mer was je trinke kriegt, im mer drei Blacks bervo weg sein. Tie Alti Hot gewöhnlich, wann se wo in en Store enei is, gesagt, sie thät höchstens sink Wimiitc bleiwwe. ?Iii fiitf Minutte wär Ich grad bis hingetiinme, awwer net wieber zeriick. Also hen Ich gewart und zwar glockegeschlagene annerthalb Stunb. Ich hätt also wenigstens nein mn nn de nerte Vlak oehii un KinS trinke könne, oder Ich hätt einmal hlgchil könne un tn aller Gemüiglia) feit Wein oder Neintelin trinke könne. 3Wirn nrrte Store bot le wieder aelaat. diesmal tbät se awwer schür net länger wie drei Minutte brauche un Ich sollt ni fur nct sortacbn. DeS den Ick aach gepromist iifj Fhrewort. DeS heißt Ich ycn, wle cy vcs Eyrewort (es war anyyow vios ves uetttej ge nfnirn bcn. in Gedanke denuaciaat Nit!" Uff die Weis hcn Ich mci volle Liberia als (5brnmann acdatt. doch ,e thun wie Ich gepliest hen. Dieömol Hot mcr'S of course gcpliest. Eins ze trinke. Ich sein also die brei BlackS around de Corner. Der Mann Hot e ganz gutes Tröppche gehatt, awwer so xtM netckmeckt bot mer's dock nct. Des warn die Gewissensbiß! Ich sein nlso nach e,ne halbe siunocye wleoer zerua an mein Poste vor dem Store. Die Alti war noch drein. Ich hen Ich wirdk? die KewiiiensbiK UN Neu drilln wer gekriegt, daß Ich net noch länger gebliwwe un nocy e Paar gcpcßi yen. m nrökte Glück for mein innere Friede is die Alti nor im Ganze fufzig Minutte gebliwwe. r-f sftiirfe is die Alti deirekt wieder in en, annere Store enei, nachdem sie mer k paar lletne Pariets oun acye. wn U net bot lckicke loste wolle, ander. traut gehatt Hot. Ich hen aach wieder deS kleine Eyrewort imti mr unncr mfim wmm oeaewwe. daß Ick mein Pofte net desertirn thät. Ich hen mer diesmal vun annerlyaio iuno uno K ssiin Minutte die Aewwerädsch , vun siwivezich Minutte ausgesiggert UN ! noch e BiertelstUndcye zugegeivwe, roeu hi 9JIH oelaat aebatt bot. eS könnt diesmal lebn Minutte dauern. Ich sein also wieder in oe jeiroige P,ug ,v,c hnvW nonnnne un den mer's diesmal "" o- -. gemüthlich gcmacyi un zwar vnr w I - , .-V. r . . II - fc. - Jt. aa Cl i- am wiffensblsz. Icy iei nrn r rrnÄnnpr um da warn, bekannt ge worn un hcn grad die zweite Battcl j ussmache losse. da wcro oie w ui n-rif? im mfi Alti kimmt erelgestörzt Jch - Gans Feuer egt e. .Du --Gans? sag Ich. Des weeß Ich schnn lang. JSll O" r u. Uhu (Wimnrf net aetombelt. feie ,a Nt, 311 nein VOIIU UUll H1CI I ' Hot blos immer mit ote jano rrum Ifn&Mt n NUN Gans un Güsstov UN Feuer phantcsirt. Ich hen bezahlt un IV. .. . u - i zz w : . stt Yty sein mit der vrni un k knt s, mer so nack UN nach klier ge macht, daß sie. wie sie vor vier Stund I J .... r l : y; sfi.mfi ff ne ivun oeroeim ioh -u y Ittnk nofohc hat UN dann, well se Ivjusnvv u r . i c a w arad nct an die GanS gedenkt Hot. du m?kK?? en freie Tag ae lUlUUim '"( - . V e qewwe Hot un daß die Maud aach fort Schappe wär un daß die Gang schun hu Knirps un Kohle gebrate sei müßt v. aenerallv m unserer iltll MWIVV'" o . Residenz in Konsequenz vun der ver .bratene Gans kei Stein mehr uff dem nnere liege un Alles m eme w ' 1. nn II n.u A tii tnflr Wemolischen un Berwupuu ,r" Mer müßte glei e Kärrädsch nemme ,n heimfahrn. Jnzwische Hot eS sich ausgestellt, daß ich die Parsels m em Platz, wo Ich dieBattclS henauf snache loffe. liege geloffe hen. Ich fem Wo dahi zerückgejagt. Dann hen mer Hab genimme. Mer warn kaum e kaar Black weit gefahrn. da fem mer in Kanfequenz vun Collischen nnt eme Kttomobcil zrsammegerönnt. ES war s) komplietcr Schmeißauf. Mir sein war ohne Verletzung! dervogekimme, dwwer es Hot en längere Aufenthalt vgewwe, weil e PolieSmann unsere Lme uffgeschriwwe Hot. Die ganze Keit üwwer Hot die Alti vun unkrm heim in die wildeste Phantane e DeS kiptschen gegewwe. wo dergege die Mmtschen vun Tschirusa em oder sie letzte TSg vun Pumpt d nmfte Äalllebe sein. Mer hen femelli t on sereS Cäb gekriegt un hen S aach ge. jvmme. obwohl der Kerl en ganz un mm PBÄÄ verschämte Preis gecharged bot. Tltx l nack c paar kleinere AehibentS un TilayS aach glücklick heimgkkimme. war die IbMt 'Ant. bann der Tlli ihr Fikderkhzntznee sein immer Stimm geworbe. Tie Alti war orchtdar eftoniitt. daß des HauS noch Zkstanne Hot. WzgrsckeintS dot le ae. denkt, daß di verbratene GanS der m it dervonaefloae is. 2iie mer di. icliv knun oeaanae sein, is bie Alti wüthend geworn. weil Ich gesagt hen. Ich könnt nix BrenzlicheS rieche. Tie VUli bot NLinlick net nor bie der. raiene GanS. sonnern aack oan, doki. tiv geroche. daß beS sämniltiche För nittcr m,t d,-rbren,.t w ir. Wie Ich die Zbur uff jffdiloRe b?u. war bie Alti ganz staunt brliwwer. m uns net auch un Flamme rngcge. i',at. Sie rennt in die ftititfan. Ich nach, un ba stellt uff dem Gäettov Ui GänZche noch so weiß un unschül mg. wie Ne s biiigestcllt Hot bie Alti at veraeNe. deZ Gä onioiünbe. mi. sie die GanS naciedt bot. Ob du kröb. liche. o du selige Weihnachtszeit! Ibne dc, elde wünschend se n Ich so lang Mit RigardS Z)ourS John RiZsch. ßsq. DeS Beste is. daß die Alti über der )iai,S aan, vcraeffe bot. drüwwer ,e schimpfe, daß Ich mein Poste vor dem vlore vertane aebatt den. Vielleicht bolt sie'S awmer noch nack. Mer soll de Tag net vor der Gardinenpredigt lobe. l e u e. ÄiiS dem Vtttn von A. von Odenstjerna. Heftige Worte waren gewechselt wor ben zwischen bcn dciben jungen Men schenkindern. die sich so liebten und achteten, tost waren die Worte ein wenig zaghaft gekommen, dann aber sielen sie hart und schonungslos, ob gleich die . beiben ganz genau wußten, wie weh sie einanber bamit thaten. Dann hatte er bie Zhür hinter sich zu geworfen, und am Abend schliefen sie ein, ohne daß die kleine Frau wie ge wdhnlich sagte: ..Gute Nacht, Lieb ling!" und ohne daß er geantwortet Wie: Schlaf wohl. Kleine!" mit einer Stimme so schmeichelnd, mütterlich zärtlich, als hätte er sie auf seinen starken Armen in den Schlaf wiegen mögen. Ha! Was war das? Was war geschehen? WaS hatte seine Freude zerstört und sein eben verwüstet? Ena lick raffte er sich auf aus seiner Schlaf trunkenheit, das Gräßliche stand klar vor ihm, fuhr blitzschnell durch seine Seele! Sie war fort! Draußen im Saal lag sie blaß und kalt, und die schmalen, wachsbleichen Finger ruhten auf der Brust. Es war so rasch gegangen, so ent setzlich rasch. Eine Erkältung Luw genentzündung ein Arzt zwei drei ihre alten, verzweiselten EX tcrn an ihrem Bett dann der Todes kämpf. Oh, er sah alles so deutlich vor sich! Wie haßte und verachtete er sich selbst! Er glaubte wahnfinnig zu werden, wenn er es sich überlegte, wie klein und nichtig die Sache gewesen war, die den Wortwechsel herbeigesührt hatte. Unruhig wankte er umher. Wo er sich auch in der Wohnung be fand, sielen seine Blicke auf Gegen stände, die ihm einst so lieb waren. deren Anblick jetzt aber fein Herz zc? sie, chte. Auf seinem Schreibtisch sah es aus. wie sonst. Mechanisch ergriff er eins der schweren Bücher und schlug Seite 71 auf. War es wohl möglich? Gerade diese Stelle hatte er gelesen, als sie zu ihm gekommen war, ihre runden Arme um seinen Hals und ihre glühende Wange an sein bärtiges Gesicht gelegt und ge schluchzt hatte: Gustav, die ganze Wäsche ist ver darben!" Ungeduldig hatte er sich dann aus ihren Armen befreit und vorwurfsvoll aesaat: .Aber Liebste, Du siehst doch, daß ich arbeite!" Ach. jetzt würde er alles hingeben, wenn er nur noch ein Mal so gestört werden könnte! Da stand ihr Schreibtisch. Vorsichtig untersuchte er die Fächer. Da eine Schleife, die sie auf einem Balle von ihm selbst tm Eotlllon erhalten hatte. Hier feine Briefe und da auf einem großen Bogen ihre Schriftzüge .Die Leibgerichte meines geliebten Man nes" stand oben auf der Seite. Da lagen die Blumen, die er ihr gegeben, ehe noch die Lippen, nur ihre Augen aeivrochen hatten. Oh, könnte er doch mit Thränen eine einzige Minute zurückkaufen von den Stunden, die sie einsam und weinend zugebracht, nachdem er sie mit einem liebloten Wort auein gelassen izaile. Nur eine Minute! Er wollte ihren Namen rufen, er wollte seine Verzweiflung hinaus schreien, aber eine Betäubung bemäch- tiate sich leiner E?mne. m lam ern zum Bewußtsein, als feine schwerste Stunde von den unbarmherzigen Kirchenglocken verkündet wurde. . ES war die Uhr im Nebenzimmer. die acht schlug. Langsam erwachte er auS seinem bösen Traume. Und es war kein Traum. eS war doloe Wirk lichkcit. was er jetzt fühlte. ES schmiegte sich etwaS Warmes, unaussprechlich Wonniges an seine Wange, nn Paar wkiche Arme schlangen sich um seinen HalS. zwei bittende, blaue Augen such ten die seinen, und zwei rotbe rippen flüsterten zärtlich an seinem Ohr: .Sei wieder gut!" Tdaienbuch der deutsch, R,it,r,i. Ein von patriotischem Geist und ernsten Studien getragemS Werk hat der bayerische Major Emil Buxdaum intcr dem odengenaniitcn Titel der ge- sammten beutjchen Reilcrei bärge- bracht. .Sein Inhalt." führt der Verfasser in der Vorrede aus. ..soll dem deutschen R.'ittimann einen Begriff geben von den hohen Anforderungen, die im Kriege an seine Waffe gestellt werden, die auserlesensten Beispiele sollen ibm vor Augen führen, was an die Reiterei in ihrer Gesammtheit wie an den Ein zelnen herantcitt vom gewaltigen Ringen großer Kavallerickörperz bis zur kleinsten Einzelthat, damit in ihm die Vorstellung erwache, wie er selbst jeder Situation gerecht zu werden ver- möge." AuZ der Fülle der herzersrnchenden Episoden aus dem Kriegsjahre 1870 71 möchten wir eine herrliche Waffen that eines bayerischen EhevaulegerS her vorheben. Sie mag hier wörtlich fol gen. Der Verfaffer erzählt: Im Gefecht bei Meung. 7. Dezember 1870. waren 3 Offiziere und 14 Mann deS Jnsanterie-Leib-RegimenteS in der bereits eingetretenen Dunkelheit unter ein französisches Bataillon gerathen und gesangen genommen worden. Ge- gen halb sechs Uhr Abends erhielt der Korporal Franz Tcttenhoser. ö. lipe vaulkgerRkgiment, den Befehl, auszu kundschaften, ob sich die französische Batterie, welche von den Bayern bereits genommen war, dem vordringenden Feinde aber wieder überlassen werden mußte, noch in ihrer Position bennbe Er ritt sofort mit acht Mann ad und ging im Schwärm vor. Noch war die Truppe keine Viertelstunde von ihrem Abgangsort entfcri't, als die links reitenden EhevaulegerS Feuer erhielten Der Korporal zog nun seine Mann schaft zusammen und trabte nach der Richtung, woher die Schü e gekommen waren. In einer Nähe von ungefähr 20 bis 30 Schritten vom Feinde jedoch bemerkte Dettcnhofer etwa 25 Mann französische Infanterie, die bayerische Gefangene, darunter einige 'Offiziere, eskortirten. Einer der Gefangenen rief Tettenhofer zu: EhevaulegerS, wir sind gefangen; reuet zurück, fonftergeut es Euch ebenso " während letzt gleich zeitig die französischen Soloaten auf die bayerischen Reiter zu chießen bt gannen. Bei uns werd' nichts g'fangt!". antwortete der Korporal, sagte zu seinen Leuten: Haut's zu, was könnt's!" und fiel mit ihnen von allen Seiten auf den Feind. Er tödtete acht Mann, machte nun seinerseits 14 Gefangene und befreite die bayerischen Offiziere und Mann chaften. Bon den EhevaulegerS wurde, begünstigt durch die Dunkelheit, weder einer getödtes noch verwundet. So wurden durch diese kecke, mit echt kavalleri ti cher Entschlos senheit ausgeführte Attacke Alle glücklich herausgehauen. Unter den Offizieren befand sich überdies ein schwerderwnn dcter. den vier EhevaulegerS tragen mußten. Zuerst begab sich Dettcn- hofer auf den Platz, wo die Bayern ihre Waffen und ihr Gepäck hatten ab legen müffcn. dann mit feinen Befrei ten und Gefangenen ans den Biwak platz der EhevaulegerS nach La Bauern, wo sie mit Hellem Jubel empfangen wurden. Die dem Korporal beige gebenen braven Ehevaulegcrs hießen: Georg Damböck. Sebastian Woyrt, Johann Kögl, Joseph Kröbl, datier Lentenmeicr. I. Endres. Andreas Kaindl und Andreas Riedherr. Det tenhofers tapferes Einhaucn erregte solche Begeisterung, daß feine That rasch in den Volksmund überging und ein Gedicht in oberbayerischem Dialekt über ihn verfaßt wurde, dessen Kern ftrophe lautet: Wir san nct g'fangt Schmalang- schier haut s drem. Schreit Dettcnhofer, sprengt unter sie n ein! Hurrah! Die tapferen Schwalang- schier. Die hauen frisch ein ganz ohne Schenier. Lachner und Bülow. Ernst v. Poffart erzählt in der Münchner Allg. Zeitung" wieder eini gcs aus seinen Erinnerungen. Sehr amüsant liest sich ein Erlebniß. das an Hanö v. Bülow'S Münchener Dinger! tcnzeit anknüpft. Franz Lachner, der grollend den Dirigcntcnftab niedergelegt und Bülow den Platz geräumt hatte, als die Wagner-Bewegung in München alle Kreise ergriff, hatte in der selcstge wählten Muße seine fünfte Suite vol- lendet. Der Intendant, redlich be müht, beiden Parteien Rechnung zu tragen, lud den greisen Komponisten ein. die erste Aufführung feines neue ften Werkes selbst zu leiten. Das ge sammte musikalische München gerieth in Erregung, als die Nachricht 'sich der breitete, daß Franz Lachner nach langer Zeit den ruhmvoll geführten Dirigen tenftab wieder in die Hand nehmen werde. Tie erste Abtheilung des Eon zerteS sollte Hans v. Bülow dirigiren, die zweite war seinem berühmten Vor gänger allein überlassen. Der 28. Mai 1801 brach an; schon eine Stunde vor dem Beginn deS Eonzerte? waren die weiten Hallen deZ königlichen OdeonS von einer dichtgeichaarten Menschen menge diS in den letzten Winkel gefüllt. TaS erregte Auditorium schenkte dem ersten Theile deS Programms nur ge ringe Aufmerksamkeit, kaum, daß den einzelnen Nummern, die Bülow in sei ner geistvollen Weise mit gewohnter Feinsinnigkeit dirigirtc. ein matter Ap plauS folgte. Da verklangen die lctzten Töne der Schumann'jchen Genooeva Ouvertüre und Bülow verließ baS Tirigentenpult. um bcn Schöpfer ber fünften Suite persönlich auf baS Po dium zu geleiten. Ein Schwirren und ummen wie in einem Bienenstock ging durch den Caal: die Erregtheit war auf das höchste gestiegen, als sich endlich die Tyüre des MusikzimmerS öffnete und der alte Herr, an der Seite Bülow's. mit seinen woh. bekannten kleinen Schritten auf die Tribüne zuging. Ein tausendstimmiges, befreiendes Ah!" durchlief den Saal, und sobald das napoleonische Profil des greisen Mei sters völlig fichtbar geworden, brach ein orkanartiger Beifallssturm los. Das Publikum und Orchester er hoben sich von den Sitzen, Damen schwenkten ihre Tücher. Minuten ver strichen, bis Franz Lachner, der mit be schcidcner Geberde, vorgeneigten Haup tes dastand und diesen Jubel regungs los auf sich herniederrauschen ließ, end lich ben Taktstock ergreifen konnte. Als sich ber Altmeister nach zahllosen Her vorrufen verabschieden durfte und in das Musikzimmer zurückschritt, beglück wünschte ihn Hins v. Bülow in seiner verbindlichen Weise zu dem großartigen Erfolge. Der Alte verneigte sich stumm. Nicht wahr, Herr Generaldirektor." rief Bülow, das Orchester hat herrlich gespielt?" Da warf der alte Herr den Eüsarenkops in den Nacken und sah sei nen Nachfolger mit durchbohrendem Blick an: Ja, ja, ich glaub's wohl. ein Orchester, das ich dreißig Jahr lang' dirigirt hab', kann man nct, in iwoi nconaien ruimien! Der postlagernde Bräutigam. In die Eintönigkeit des Schalter dicnstes brachte dieser Tage auf einem Postamt des Zentrums in Berlin eine schon etwas angejahrte Kühenmaid, der man beim ersten Wort anhören konnte. daß sie aus dem anheimelnden Lande der vielen skl stammt, etwas Ab wechslung und Heiterkeit, auch für das anwesende Publikum. Die weniger holde, als gesunde und kräftige Küchen fee hatte in einer Berliner Zeitung auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege" einen Lebensgefährten gesucht. Sie hatte auch einen feurigen Liebes antrag erhalten von einem Fritz Schüler, der bat, sie soll ihm zunächst einen Brief schreiben und zwar Post lagernd unter seinem Namen. Die liebessehnsüchtige Köchin, die wahr scheinlich keine Ahnung von der Ein richtung poftlagernder Briefe hat, wollte die Herkulesarbeit des Briefeschreibens nicht auf sich nehmen, sondern hatte sich von ihrer Alten" freigeben lassen, um hier auf dem Postamt ihren zu- künftigen Bräutigam einmal in Augen schein zu nehmen, sie glaubte nämlich. dieser Fritz Schüler sei Postbeamter und müffe auf dem Postamt anwesend sein. Zunächst wandte fte sich an emen Schalterbeamten unb wollte Fritz Schü- ler sprechen; der Postbeamte bedeutete ihr, da seines Wis cns ein Friß Schü ler überhaupt nicht auf dem Amte thätig fei, im übrigen müsse sie sich an anderer Stelle erkundigen. Da kam der Beamte aber schön an! Der Fritz Schüler müsse hier sein, sie habe das Schwarz auf Weiß, und mit trium phircnder Miene brachte sie aus ihrer umfangreichen Tasche den Brief zum Vorschein, der ihr zugegangen war. Jetzt ging dem Beamten ein Licht auf, und auch seine Kollegen wurden aus merksam und erheitert von dieser köst lichen Naivetät. Rasch hatten sich einige jüngere Beamte zu einem lustigen Streich entschlossen. Es wurde ein alter graubärtiger Postbeamter herein geführt, der sich der licbegirrenden Donna als Fritz Schüler vorstellen mußte. Einen Augenblick maß sie das kleine Männchen mit einem Blick des Hohns und der Geringschätzung, dann brach ein Unwetter los. wie es in diesen Mauern bei der Inspektion selbst des grimmigsten Vorgesetzten noch nicht ausgebrochen ist. Sie wollen sein der. der mir hat geschrieben daS Heiraths' brief Sie. Sie, Sie. oller ! Mir wollen Sie heirathen?!" Ein Hohnge lächtcr. in das alle. Beamte, der alte Graubart und das Publikum mit ein stimmten, erscholl und stolz wie nur eine Polin sein kann, rauschte sie von bannen." Berfkhlt Spekulation., Friedrich Mayer, der Korrespondent der Firma I. Schmock & Co.. befindet sich, wie dies insbesondere aeaen Ende des Monats nicht selten der Fall ist, in Geldnötyen. Er sinnt und sinnt, wie er es anstellen solle, um zu Geld zu ge langen. Alles Mögliche hat. er schon versucht, aber ohne Erfolg, und mit Bangen sieht Mayer der Möglichkeit entgegen, den letzten Sonntag im Mo nat mit knurrendem Magen allein zu Hause verbringen zu müssen. Lange zerbricht er sich den Kopf, ohne auf einen grünen Zweig zu gelangen. Plötzlich kommt ibm ein guter Gedanke. Freudig ruft er: Ich hab'S gefunden!" sich im Geiste all die Vergnügungen ausmalend, die feiner am Sonntag harren, wenn er uur da Geld hat. sie zu bezahlen. Vor einigen Tagen wer er dem Bu- reau ferne geblieben und hatte Zahn schmerzen als Ursache angegeben; dieS soll nun seine Rettung sein. Rasch überlegend tritt er vor den Ehef der Firma I. Schmock fc Co.. dem er in rührenden Worten auSeinan versetzt, wie er von rasenden Zahn schmerzen geplagt werde, und wie drin- geiib nothwendig er es hätte, sich in zahnärztliche Behandlung zu begeben, eS ihm aber an dem nöthigen Geld hierzu mangele, weshalb er höflichst bitten würde, daß der Ehef die Güte hätte, ihm einen Vorschuß von dreißig Gulden zu geben. Der Ehcf hört seinen Korrrspoudcn- ten ruhig an. und mit sichtbarer Theil nähme spricht er: Mein lieber Mayer. ich habe mit Ihnen das größte Mitleid, und weiß aus eigener Erfahrung zu be urtheilen, waS Zahnschmerzen bedeuten. Ich will Ihnen noch in weit höherem Maße entgegenkommen, als Sie je er warten tonnten. Ich habe nämlich einen Schwager, der Zahnarzt ist, die sem will ich Sie nun empfehlen. Sie haben hier den Vortheil, gut und billig bedient zu werden, und können noch überdies in kleinen Monatsraten bejah len; daS ist doch gewiß sehr entgegen kommend." Sprach's und gab dem ganz verdutzt dreinschauenden Mayer, den in seinem Leben niemals ein Zahn geschmerzt hat, statt eines Vorschusses eine Empfehlung an den Zahnarzt. Reuter und lrndt. Eine drollige, weiteren Kreisen noch unbekannte Improvisation Fritz Reu terS gab kürzlich Professor Karl Theodor Gaedertz in einem Vortrag, den er in der Lessinggesellschaft zu Berlin über den mecklenburgischen Volksdichter hielt, zum besten. Der bayrische Feldmar schall Fürst Wrede sollte als General der Rhcinlandstruppen in OelS nach französischem Muster alles herzogliche Schloßsilber mitgenommen haben. So berichtete Arndt in seinem Buche: Meine Wanderungen und Wandlun- gen mit dem Freiherrn von Stein. Arndt wurde deshalb, obwohl ein hal des Jahrhundert seit jenem Vorfall ver gangen war, von Bayerns Regierung angeklagt und, da er sich weigerte, vor dem bayrischen Gericht zu erscheinen, 1853 in contumaciam" zu zweimona tigem Gefängniß verurtheilt. Dieser Prozeß machte peinliches Aufsehen. Darauf bezüglich sprach Reuter, bei sei- nem Freunde Fritz Peters auf Sieden bollintin das Bild Arndts erblickend, aus dem Stegreif die Verse: Ernst Moritz Arndt, Sei freundlich gewarnt, Arndt Moritz Ernst. Daß Du Dich nicht entfernst. Ueber die bayrischen Grenzen! Dort wird man Dich ftenzcn ' Und stellen zur Rede. Von wegen Fürst Wrede. Heiterkeit. Wilhelm von Humboldt sagte: Wer sich heiter zu erhalten sucht, der sorgt nicht bloß für sein Glück, sondern er übt wirklich eine Tugend. Denn die Heiterkeit, selbst die wehmüthige, macht zu allen Zeiten aufgelegter und giebt dem Gemüthe Kraft, sich selbst mehr aufzulegen und mehr für andere zu leisten. Die Erhaltunz der Heiterkeit, selbst unter weniger günstigen Umftän- den, zeugt auch von einem genügsamen. anspruchslosen Gemüth, das nicht selbstsüchtig immer sich vor Augen hat und was ihm begegnet immer für grö- ßer und merkwürdiger hält, als was anderen zustößt. Es ist überhaupt ein schöner, erfreulicher Sinn, der die Ei nigkeit mit seinem Geschicke, so weit als es möglich ist, erhält, die Freuden her aushebt, die Jedem bleiben, und sie zn sammeln, zu genießen versteht. Es be währt sich auch hier, daß das moralisch Schönste und Edelste auch das am meisten Glückbringende ist und am sichersten das Gemüth in ruhiger und besonnener Thätigkeit erhält." Max Müller, Tennyso und der Tabak. Einmal war Max Müller bei Lord Tennyson zum Besuch. Bei dem Mit tagsmahl unterhielt man sich über das Tabakrauchen. Der Professor gestand, daß er früher auch einmal der Sklave dieser bösen Gewohnheit gewesen sei, aber seine Unabhängigkeit geltend ge macht und die Pfeifen verbrannt habe. Tennyson sagte: Das kann Jeder mann thun," und um jeden Zweifel an der Festigkeit seines Entschlusses zu beseitigen, warf er in herausfordernder Welse seine Tabakpfeifen zum Fenster hinaus. Am darauffolgenden Tage trug er volle Befriedigung mit seiner Selbstüberwindung zur Schau. Am zweiten Tage war er verstimmt, am dritten unausstehlich. Dann sah man Tennyson im Garten die verschmähten Götzen wieder zusammenlesen. Er hat sie nie wieder entthront. Indianisches Steingeld. . Bei einer Untersuchung der Jndia nerstämme in Californien hat sich her ausgestellt, daß die in Lake County ansässigen ,PomoJndiancr noch heute unter, einander Steingcld benutzen, daS aus gewöhnlichem Dolomit lmaanesia haltigem Kalkstein) hcrgcstellt wird. AUS rohen, Gesteinsbrocken werden zu ' n. nächst zylinderförmige Stücke geschnit ten. dann gebrannt, so daß sie Streifen von rölhlichcr Farbe erhalten, schließlich polirt und mit einer Durchbohrung ver sehen. Schön bearbeitete Stücke haben. wie Dr. Farnnaton m einer wissen schaftlichen Erörterung versichert, einen fast ebenso großen Werth für die In dianer, wie für uns dasselbe Gewicht in Gold haben würde. Falsche Anwendung. Backfisch: Mama zankt mich immer so sehr, weil ich meine Haut von der ionne habe verbrennen lassen." Tante (sie unterbrechend): Haut? ein anständiges gebildetes Mädchen agt stets Zeint!" Backfisch: Und es sollte der Mama doch lieber sein, wenn ich draußen im Freien mich delscge als wenn ich mich zu Haiife auf den Bäientcint lege." Berufs freudig. Also Dein Beruf macht Dir Freude." Schuftcrl?hrling: Ich fühle mir uff dem Schusterschemel wie im Olymp!" Guter Rath. Anna: .Der Serr Seckt ist ein netter Mensch, den mag ich leiden." El a: .Tann würde lck mir an T ner Stelle den Hecht angeln." Doch etwas. Direktor: Haben Sie schon irgend einen Erfolg aufzuweisen?" Schauspieler: 0 ja. schon als Kind bin ich zweimal mit Erfolg geimpft." Ein 'guter Hausvater. Präsident: Wie. gleich am ersten Tage Ihrer Entlassung haben Sie wie der gestohlen?" Angeklagter: Ich! Ja. ich mußte doch meiner Familie ein Geschenk mit nehmen!" Selbsiversiändlich. A: Wissen Sie schon, der Müller hat neulich auf der Jagd einen Selbst Mordversuch gemacht er ist ihm aber mißlungen, die Flinte versagte." B: Das dachte ich mir gleich, denn aus der Jagd trifft der ja nie etwas." Nicht ganz so schlimm. Als Hänschen Zahnreißen hatte, zog ihm Onkel Zahndoktor den kranken Zahn; jetzt bekommt er Ohrenreißen. Wir müssen wieder zum Doktor," spricht Mama; weshalb weinst Du denn. Hänschen?" Weil der mir dann daS Ohr aus reißt," antwortete der Kleine. Das pnmvgenie. Sind Sie abergläubisch?" O, nicht im Geringsten." So. dann pumpen Sie mir drei zehn Dollars." Individuelle Anschauung. A: Waren Sie schon in der Kunst ausstcllung?" B: Ja aber da brauchen S' net 'neinzugeh'n da sind ja nur Bil der d'rin!" Am vierwaldstä'ttersee. ftübrer: K?k?n Si mnn ftrtit lein, dieser Bera da ist der Pilatu. und der gegenüber. " Fräulein: Ah, ich weiß schon das ist der Pontius!" Schreckenskind. Tante ldie im Rrnfikk ist - --- -öii "a1 fen) Kinder, wenn ich nur nicht den zug vcriaumci Der kleine Hans: O nein, Papa hat soeben die Uhr schon eine halbe Stunde borgestellt!" Umschrieben. ' Wie aebt's denn dem Nachbar Schmidt?" Der hat sich einen Bruch zugezogen." ..Wird er denn vom At? K?san- delt?" " ' Nein, der Staatsanwalt hehnnMi ihn." ..Nanu! Was ist's d?nn f,ir i Bruch?"- ;, Ein Hausfriedensbruch." (Ein kleiner Unterschied. Vater: ..ör nur ftrmt rr Iunae denkt mit seinen arhhehn 5l. reit schon an eine ernstliche Verlobung!" jjiuun: ait Tacye verdient, wenn es ein passendes Verhältniß ist. überlegt zu werden.": , Vater: Und der Bengel' verdient übergelegt zu werden!" Schwärmerisch. Warum wollen föi avou iern, mir Ihren Namen'nicht nennen?" ,Weil ich namenlos geliebt fein möchte!" , Modern. :: Junge Frau (zum Gatten): DaS Diner für unsere Gäste wird superb sein, nur das Jcr Cream fehlt, das konnte ich absolut nirgends gepumpt bekommen'" ., Aller Anfang ist schwer nur nicht beim Schuldenmachen; da ist der An fang leicht und das Aufhören schwer. Je mehr du dich selbst liebst, je mehr bist du dein eigner Feind. WaS du zu müssen glaubst, ist, waSdu willst. 1. ' l. 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