lXl:nt TaffcrkcitsmcdMe. ihn L i c , o r K a ! s i. Wie m-in Herr. Sie habnr käuen Sonnen, uu v.'öiKj;otBt!i? Warum laben Sie leinen bekommen? 5.1c wu sen nicht warum? Tröftea ie ZA. Kitte;i Sie einen erhalten, wüßten ie noch weniger zu sagen, weshalb Sie ihn bekommen haben, mi muß man haben. Dem Einen wird das große L00S gezogen, dem Anderen ein Zahn; der Sine bekommt eenen Orden aus Persien. der Andere die Peft auS Glas, gow. Doch lassen wir daS. schließlich hat das Ministers lum, das die Liste der Knopslochkranken zusainmensteäie. seine Sache doch gut gemacht; es weiß ja am besten, wer die Leute sind, denen der Orden Linderung bringt und eine Freude macht. Und wenn sie eine Freude daran haben, was hat die ganze Sache andere Leute zu kümmern? Sie mögen ihn in Kesundheit tragen! Ach. diese orientalischen Orden! Im Frühjahr war ich in besonders guter Gesellschaft in Konftantmopel, wo 6er Sultan in einem vornehmen Restaurant uns zu Ehren ein Souper veranstalten ließ. In dem mit exotischen Pflanzen und allerlei Flaggen geschmückten Prunk, saale hat sich um sieben Uhr eine Gesell schaft toi etwa zweihundert Personen eingesunken, unter denen nur ein Türke war: der Pascha, der den Sul tan vertreten hat. Tie übrigen äste rekrutirtcn sich aus der europäischen Kolonie und unserer Reisegesellschaft. Im Frack und weißer Halsbinde war ich pünktlich in der Vorhalle des Hotels erschienen und hatte meinen Ueberzicher in der Garderobe abgegeben. Als ich meine Schritte gegen den Speiscsaal richtete, stellte sich mir der Hoteldireltor in den Weg. Er war ein alter Be kannter. im'Uebrigen ein Italiener. Wie? Sie haben Ihre Orden nicht angesteckt?" Nein. Wirklich nicrnr ermioerie ico. verlegen. Warum nicht? Weil ich keine habe!" Was, Sie haben keine Orden?" Nein!" Sonderbar, sehr sonderbar!" er. widerte der Direktor. Das wird rieft ges Aufsehen erregen. Schauen Sie nur in den Saal hinein. Hier hat. mit Ausnahme der Kellner. Jedermann Orden. Das geht nicht so. Ich bitte, kommen Sie in mein Bureau!" Er führte mich in sein Zimmerchen und öffnete einen Schrein. Er war voll von Orden. Ich werde Ihre Toilette durch einige dieser Dekorationen ergänzen." Lassen Sie das! Das ist nicht mein Geschmack " Ich bitte um Entschuldigung, wir sind im Orient. Man muß sich hier orientalischen Sitten anpaffen. Was sür einen Orden münschen Sie?" Wenn es sein muß " Natürlich. Man würde Sie für einen Anarchisten halten " Da bitte ich um möglichst einfache Orden." Das geht wieder nicht, denn je unbedeutender ein Orden, desto bunter ist er." Und er legte mir einen Orden an. Das ist der Menjidi. Er kleidet Sie vortrefflich. Hier links wird sich der Takowa Orden gut ausnehmen. Daneben wird der griechische Georg Orden sehr guten Effekt machen" Er hängte mir noch etwas Flitter kram an und hielt mir sodann einen Spiegel vor die Nase. Ich war ganz verblüfft, als ich hineinblickte. Die ältesten Generalsbrüste, die Königgrätz. Knlsefina und Maocnta lebend verlas- len haben, wären vor Neid grün und dfib aemorden. Wenn ich von allen Kanonen, die Krupp im Laufe von sUnszig Jayren erzeug! per, nacy gian untsen Kanallcrie Attacken Bettk er griffen hätte, wären meine Dekorativ- nen nicht so zahlreich und schön ge mehn. Als ich. mit so viel Blendwerk der sehen, auf der Schwelle des Prunk kaales erschien, verneigten sich die Kell ner bis zum Fußboden und gaben mir ! A W . i. . V o ffl 'i ois zu meinem Plage oas ciene. toi und kerenarade fifeend. blickte ick smher. ES flimmerte und schimmerte auf allen Brüsten. Auch auf meiner Bruft blieben Vieler Augen haften. Ich fühlte mich als Bismarck des Bai kans. Neben mir stand der Redakteur des türkischen Blattes Vakit." ein sehr : av.u:. si-..uc: . nc uniiii iuiuuuci um iiiuyyiijtiu ,nvp und Barthaar, der mich aneiferte, ich möae mich weiter hinauf begeben, weil der Pascha später Cercle halte. Doch ich leistete seiner Aufforderung keine Folge, sondern sagte mit vornehmer Vanvoemegung: Minn hir Nascka mit mir 111 stire chen wünscht, wird er es mich wissen lanen. over er wiro ncy zu mir yev hemMt.i Ich las meinem Nachbar vom Gesicht Herunter, welche Meinung er von mir Habe: Min Nachbar muß ein enorm großer Herr sein, wenn er mit dem Pascha auf einem so guten Fuße lebt." Er hatte nämlich nur einen recht be scheidenen Orden': den Mediidie-Orden vierter Klasse. Der Pascha nahm seinen Ehrensitz ein und das Souper begann. Mir ge genüber saß ein sympathischer junger Mann, der sehr gut französisch parlirte. Seine Bruft war mit unzähligen schö nen" Orden bedeckt. Er mußte einer vornehmen Familie angehören, daß seine Verdienste so rasch Anerkennung gefu.ldcn. Wir huden gemüthlich ge plaudert, als er mir plchlich mit einem gelinden -tos; die Bruft d.rildrte und sagte: Wo haben Sie ttc.i bekommen?" .Im Korridor." erwiaette ich treu- herzig. l .Wo?" fragte er vorgebeugt. .Welchen meinen Sie denn?" fragte ich. mich sammelnd. Diesen. Das ist die bulgarische Topserkeitsmedaille!" sagte er. meine Bruft wieder berührend. (Es ist ein Blödsinn, mir eine solche Tapserkeitsmedaille anzuhängen.) Im serbisch-bulgarischen Kriege." Haben Sie an ihm teilgenom men?" .Natürlich!" .In welcher Eigenschaft?" AIS Kriegsberichterstatter." (Damit habe ich nicht gelogen.) Ich warf flüchtig einen Blick auf meine Medaille. Tann schaute ich aus feine Brust hinüber. Sie haben ja ebenfalls diese Me daille?" Er sah sie genau an. Jawohl." sagte er zögernd und fügte stockend hinzu: Ich wollte den Stern von Rumä nien nehmen und zufällig gerieth mir dieser Orden in die Hände." Wir sind demnach Eollexen." Und wenn Sie gestatten, bleiben wir Freunde. Unsere Freundschaft ge winnt dadurch an Werth, daß sie auf den blutigen Schlachtfeldern Bulga riens besiegelt wurde." Wir stießen mit unseren Gläsern an. Mein Freund vom , Vakit" fragte, was wir an einander entdeckt hättek? Ich machte ihn und mich glauben, daß wir zusammen für die Unabhängigkeit Bul- gariens gekämpst Hütten. Nach dem Souper eilte ich mit mei nen Orden zum Hotelier. Und wen traf ich da? Meinen bulgarischen Kriegskameraden, dem der Hoteldirek- tor die Orden abnimmt. Ich brach in helles Gelächter aus. Was machen Sie hier, Herr Eol- lege?" Er aerietb in aroße Verlegenheit. wurde feuerroth und stammelte: Entschuldigen &,e. wie tete seyen, sind wir keine College !" Wie denn nichts Jetzt stnd wir erst recht welche! Herr Direktor, ich danke für Ihre Freundlichkeit, nehmen Sie auch mir die Orden ab!" Wir behielten nichts aus unserer Brust. Oder doch: mein Freund be hielt wei Fettflecke. Eine freudige Stimmung machte seiner Verlegenheit Plag und er fragte lächelnd: Mit wem habe ich eigentlich das Vergnügen?" Ich bin Todoresku, rumänischer Journalist," sagte ich kaltblütig. Freut mich. Ich bin Pantidos, griechischer Journalist." Es freut mich!" Und wir wechselten Ländedrücke. Am nächsten Tage hörte ich. daß der kleine Schlaukopf kein Grieche, sondern ein Velaier sei. So wahrten wir Beide das Inkognito unserer Nation. Her lvansinnige. In die Ecke des Coupees gedrückt, dic qualmende Cigarre zwischen den Lippen, die Lider halb gesenkt, saß der bekannte Thcaterdircktor Caradol in dem in der Richtung nach Paris dahin brausenden Kurierzuge. Caradol lei tete eine größere Provinzbühne im Sü den Frankreichs und war als guter Direktor ebenso bekannt m der Künft lerwelt, wie als schlechter Schauspieler Jetzt wat er in so tiefes Sinnen der funken, daß er das Anhalten des Trains in St. Queen und das Einsteigen eines Passaglers in das sonst welter nicht Dt setzte Coupee gar nicht bemerkte. Mein Herr." redete der Neuange kommene den Direktor an. Sie kennen mich nicht?" Sie ?" Caradol blickte in ein bleiches, seltsam verzerrtes Gesicht, in dessen Stirn unter dem Hute hervor wirre schwarze Locken sielen, das durch einen zerwühlten, dunklen Schnurr hart einer Mephiftomaske glich. Nein, mein Herr, ich habe nicht das Ver gnügen." Sehen Sie mich an!" fuhr der Bleiche fort. Halten Sie mich für wahnsinnig?" Direktor Caradol richtete sich Üngst lieh' wie zur Abwehr eines Angriffs auf. Welch sonderbare Frage!" klarn melte er. Gar nicht sonderbar!" lachte der Mann vis-a-vis. Ich bin ein Wahn sinniger, der vor kaum einer Stunde dem Irrenhause entsprang." Carbol sank wieder in die Kissen. Ein zugespitzter Scherz, mein Herr!" Kein Scherz." erklärte der Unbeim liche. Ich wurde vor einiger Zeit in das Irrenhaus gebracht, weil ich in eimm Anfalle von Wahnsinn meine junge und schöne Frau erdrosselt ermordet habe." Furchtbar!" hauchte Direktor Ca radol. Entsetzlich!" Die Aerzte behaupten, daß es Toll heit gewesen, die mich meine Finger wie Krallen in den weißen ach. ' schönen Hals meiner theuren Gattin Celina eingraben ließ, so lange ein graben, bis ihr der Athem für immer ausblieb! Sehen Sie sich diese Finger nur an!" Ja ja ich sehe sie schon!" La radol wii'chk sich den kalten Schweiß von der Stirne und spähte scheu, sodag es der verrückte nicht bemerken sollte, nach dem Nolhfignal aus. Tann flüsterte er entinuthizt: Wehe mir! Der Signalgriff defindtt sich gerade hinter diesem Ungeheuer, dem ich preis gegeten bin!" .Also, wie ich Ihnen sagte." begann der sichtlich Irrsinnige fein fürchterliches Geschwätz wieder, die Aerzte konnten nicht begreifen, daß es meine unsagbare Liebe war. die mich dazu trieb, mein herrlich schönes Weib zu tödten öald nach der Hochzeit faßte ich diesen Entschluß. Schon als Knabe quälte und tödtete ich kleine Thiere, weil ich dabei eine unbeschreibliche Wollust em Pfand. Ich mußte Celina erwürgen hören Sie, mein Herr, ich mußte eS thu, ebenso wie ich vor kaum ändert halb Stunden den Irrenarzt mit einem Beile erschlug, erschlagen mußte, um meine Freiheit zu erlangen Aber damit ist die Zahl derer noch nicht er schöpft, die ich morden werde ! Ihr Hals ist auch nicht übel, mein Herr!" Direktor Caradol sah die langen Finger des vom Mordmahnsinn Befal lenen dicht vor sich, es tanzte alles vor feinen Augen. Er wollte schreien, doch er wagte es nicht, aus Furcht, den Nar ren noch mehr zu reizen. Auch würde das Rollen und Poltern des dahinra senden Kurierzuges einen aus geschlos senem Coupee kommenden Hilferuf übertönt haben. Die Fenster waren ja geschlossen und draußen trieben Sturm und Regen ihr heilloses Spiel. Cara dol befand sich mit dem Mordgierigen, der viel jünger und stärker war als er, ganz allein. Die nächste Haltestation kam erst in zwanzig Minuten. Es gab für Caradol nur zwei Mittel, sich zu retten. Entweder mußte es ihm gelin- gen. das Nothsignal zu geben, oder er mußte alle erdenklichen Finessen auf wenden, den Verrückten solange von einer Gewaltthat abzuhalten, bis die nächste Station erreicht war und in das Coupee, welches keinen Durchgang in die anderen Räume des Wagens besaß, von draußen Sutkurs kommen konnte. Es ist heiß hier drinnen!" klagte der Theaterdirektor. Gestatten ete, daß ich den Regulator stelle." Halt was thun Sie denn?" rief der andere. Das ist ja das Noth- ftgnal. Dort dort müssen Sie ziehen Ich will es thun! Und der Narr drängte Caradol zurück und zog die Schraube des Regulators derart, daß es bald eiskalt wurde im Coupee und der halbtodte Bühnenleiter zitterte. Ha! Das erquickt!" jubelte der aus dem Irrenhause Entsprungene. Noch kälter wird Einer, der todt ist ganz todt Mein Herr Ihr Hals " Lieber Herr," sagte Caradol. seinen Rockkragen noch höher stülpend, möch ten Sie nicht so gut sein, auch das Fen ster aufzumachen, damit noch mehr schöne, angenehme Luft hereinftrömen kann?" Darauf ging der schreckliche Passa gier ein. In demselben Momente, da er sich dem Fenster zuwandte, stürzte Caradol auf die Nothsignalvornchtung und riß an deren Griff. Eine Sekunde später verkündeten schrille Pfiffe, daß der Lokomotivführer anhalten werde. Der Narr nahm eine grauenhafte Miene an. Er bewegte feine Finger. als erwürge er jemanden, sein Blick bohrte sich in das kreideweiße Antlitz des Theaterdirektors ein, dem das Herz still zu stehen drohte. Eine Pause entstand. Die Räder des Waggons klapperten langsamer. Caradol empfahl seine Seele Gott. Wenn der Zug nicht bald anhielt, war es zu spät. Da wurde die Coupeethüre aufgeris sen, das besorgte Gesicht des Konduk- teurs erschien. Hier wurde das Nothfignal ge zogen" Ja, mein Herr!" sprach der Narr jetzt so ruhig und vernünftig, daß Ca radol vor Verblüffung fast erstarrte. Ergreifen Sie diesen Unglücklichen!" Erzeigte auf Caradol. der allerdings den Anblick eines seiner Vernunft Be raubten darbot. Er hat, wie er mir selbst sagte, einen Irrenarzt ermordet und ist dann aus einer Anstalt für Geisteskranke entsprungen. Er scheint sehr gefährlich zu sein. Ich mußte das Nothsignal geben, da der Kranke mir drohte, mich gleichfalls ermorden zu wollen." Direktor Caradol verlor die Sprache. Eine solche Frechheit und eine solche Ruhe, mit der jene vorgebracht wurde, betäubte ihn. Caradol wurde von die len Männern gepackt und aus dem Ei senbabnzuge hinaus in der ersten Sta tion in Gewahrsam gebracht. Nachdem es ihm gelungen war, seine geistige Normalität nachzuweisen, langte Caradol zwei Tage später in Paris an. Wuthschnaubend erschien er in dem Bureau eines Theateragenten und er zählte diesem das entsetzliche Reiseaben teuer. Er schwur, daß er sich an dem Narren, der ihm diesen Streich gespielt hatte, rächen werde. Da ging die Tbür des Nebenzimmers auf und der Mordluftige aus dem Kurierzugscoupee stand auf der Schwelle. Er sprach lächelnd: Rächen Sie mich an mir, Herr Direktor, indem Sie mich engagiren. Ich bin Francois Lemere. der Charak terdarfteller. den Sie, ohne ihn gekannt zu haben, in einem Briefe an diesen Herrn Agenten einen talentlosen Cou llilenreiker' ceheitun haben. Ich de stieg das Eiienbahncoupee, in w,lchem ich Sie fand und kannte, zufällig. Aber es erwachte in mir de: Gebaulc, Ihnen eine Probe meines schauspiele rischen Könnens zu liefern." ,S:e ttnti ein Teufelskerl ich en gagire Sie!" tief Tirettor Caradol lachend auS. Ader in Zukunft inachen Sie keinen Narren mehr aus mir!" keonidas. ? n M i l k n a Gnad. In der königlichen Oper gab man heute Lohengrin". Mein Mann überraschte mich mit einer Loge. Er kannte meine Porliebe für Wagner und für Leonidas. . Und heute sang Leonidas die Titel rolle. Das war eine Stimme! Das umschmeichelte weich und süß das Ohr. weinte und jubelte und schwoll plötzlich zu mächtigen Tönen an warm und voll wie Orgelklänge. Schön war er selbst auf der Bühne nicht. Schön waren nur seine Angen große, sprechende, dunkle Augen, die sein Spiel und seinen Gesang wirksam unterstützten und im gewöhnlichen Leben jedenfalls einen guten Eindruck hatten: denn die Manschen, die ihn per sönlich kannten, gaben ihm den Spitz namen Leonidas mit den treuen Augen". Eben war die Oper zu Ende. Alles drängte zur Garderobe und den AuS gängen.' Wir saßen bald im Wagen und fuhren unserer Wohnung im Thiergartenviertel zu. Ich lehnte mich stillschweigend zurück und schwelgte noch in dem eben gehab ten Genusse. Draußen rieselte ein fei ner Regen nieder. Der Mond hatte sich hinter Wolken versteckt. Tie Gaslatcrnen des Thiergartens warfen ihr mattes, trübseliges Licht kaum zehn Schritt weit. Was war das? Ich beugte mich erschrocken und lauschend vor ein langgezogener, klagender Ton klang schaurig durch die Nacht; bald wie das Heulen eines Hundes, dann wieder wimmernd, wie das leise Weinen eines Kindes. Ich machte meinen Mann, der eilige nickt war, darauf aufmerksam. Die ollen Markgrafen werden um gehen," brummte er, keineswegs er freut über die Störung. Wir entfernten uns immer mehr, die klagenden Laute wurden schwächer. Otto," sagte ich plötzlich energisch, fahren wir zurück, vielleicht ist ein Un glück geschehen," Aber Lotte " hub er an. gab aber auf meinen bittenden Blick doch den Befehl, zu der fraglichen Stelle zu fahren. Es war nicht weit. Otto sprang heraus und kam nach wenigen Sekun den eine schwarze, triefende, wim mcrnde Masse, vorsichtig weitab von sich haltend zurück. 'ne schöne Bescheerung, der Köter hat sich 'jedenfalls einen Fuß verletzt, was soll'n mir denn mit ihm machen?" Ich breitete rasch die Wagendecke zu meinen Füßen aus und zog meine Kleider in dic Höhe: Bitte, Otto leg ihn hierher wir können das arme Thier doch nicht in diesem Zustande hier lassen wir sind ja gleich zu Haus." Otto brummte etwas in den Bart von Samariterwerken" und Schnu pfen holen," aber als wir ausftieqen, trug er mir ganz gehorsam den Köter hinauf. Ein schöner Kerl," sagte er lachend Einen häßlicheren Köter hatte ich mein Leben lang noch nicht gesehen. Und er hatte Recht. Der magere lange Leid eines Windhundes auf den kurzen, krummgebogenen Pfoten eines Dachses, der Kopf einer Bulldogge und das alles bedeckt von struppigem, wohl mondenlang nicht geschorenen Haar. Ich ließ mich aber nicht nre machen. Vorsichtig nahm ich die kranke Pfote. reinigte und kühlte sie mit Wasser und band dann e:n weiches Tuch darum Das Thier, als verstände es. daß ich's gut meine, hielt still und leckte nur meine Hand. Am anderen Morgen, beim Kaffee, präsentirte ich den Patienten meiner kleinen, erst zweijährigen Tochter Lisy; die stellte wenigstens keine Betrachtung über schön oder nicht schön" an. son dern fuhr ihm jauchzend durch das schwarze Fell und bedauerte innig das kranke Psötchen. Der Köter faß auf meinem Schooß und während ich ihn betrachtete, wurde mir ganz warm ums Herz. Wie war es nur möglich, daß ich gestern das übersehen konnte?! Augen hatte das Thier, wunderschöne Augen! Treu, gut und so voll rührender Dankbarkeit sah er mich an. Otto räusperte sich bereits mehrere male. Merkwürdig!" sagte er. als ich davon keine Notiz nahm. Merk würdig!" Nun. was findest Du denn so merk würdig?" Diese diese Ähnlichkeit mit dem Leonidas!" So!?" Nun brach er in ein herzliches Ge lächter aus. Weißt Du. Lotte, wir wollen ihn Leonidas nennen, zu Ehren Deines gottbegnadeten Sängers." .Laß' bi Witze," entgegnete ich empört, und damit Du es weißt, der Hund geht Dich gar nichts an." Wochen, Mnate zogen inzwischen vorüber, LeonidaS mein Maim sitzte richtig den Namen durch blieb bei uns. Wir lutien un maischen an das gute und kluge Tchier gewöhnt, und für L'y wurde er ein wachsamer 'Spielgefährte. Ta kam ein Adeud. an welchem wir eine Gesellschaf: gaben. Wir hatten. bevor die Gaste kamen, alle Hände voll zu thun; die Mädchen in der Küche, ich beim Ordnen der Tafel. Ta kratzte und scharrte es draußen. Kusch dich. Leonidas. jetzt kann ich dich nicht brauchen." Aber daS fönst so folgsame Thier ge- horchte nicht. Es fing an zu winseln und als ich wirklich ungeduldig öffnete, sprang es in tollen Sätzen zu rück, durch das Wohnzimmer, blieb heftig bellend vor dem Schlafzimmer miner Lisy stehen und sah sich immer wieder nach mir um. Was er nur hatte! Besorgt eilte ich ihm nach. Tas Schlafzimmer stand offen. Mein Gott das war ja Brandgeruch!? Entsetzt, einen Moment wie gelähmt, stand ich auf der Schwelle die gelben züngelnden Flammchen ... die flackernde Kerze . . der Luftzug zwischen Fenster und Thür der Rauch . . . die abwesende Bonne das alles umfaßte ich mit einem Blick. Lisy." schrie ich gellend auf, stand mit einem Sprung am Kinderbett und riß die Kleine heraus Gott sei Dank, sie athmete sie lebte! Ich drückte sie heftig an mein wild hämmerndes Herz und taumelte zurück. Wie durch einen Nebel sah ich noch die tanzenden, auflodernden Flammen, griff instinktiv mit einem letzten Kraft- aufwand nach der Klingel dann wurde es vor meinen Augen dunkel Als ich erwachte, umgab mich das gedämpfte Roth einer Schirmlampe; Otto faß mit besorgte,,, Gesicht neben mir. Wie fühlst Tu Dich. Lotte?" Ich suchte meine Gedanken zu ord neu mein Blick irrte durch daS Zimmer und fiel auf den Hund. Lisy Leonidas." stammelte ich. auffahrend. Lisy ist bei Großmama und ganz munter. Leonidas wartet schon ge räume Zeit auf das Erwachen seiner Herrin und war weder durch Bitten noch Drohen von seinem Posten zu bringen. Hat er etwa das Malheur verursacht?" Stumm sah ich meinen Mann an dann wandte ich mich zu dem treuen Tbier. dessen Blick ununterbrochen auf mich gerichtet war; sofort wedelte er mit dem Schweif, lieh ein freudiges Knurren hören, und seine Augen sahen mich mit einem leuchtenden, fragenden Ausdruck an: Hab ich's gut gemacht?" Gieb ihn mir," bat ich mit erstickter Stimme. Dann umschlang ich seinen häßlichen Kopf, drückte mein Gesicht in das struppige Fell und brach in heftiges Schluchzen aus. Und dann erzählte ich das Geschehene. Tief bewegt beugte sich mein Mann zu dem Hund herab: Das wollen wir Dir nie vergessen. Du treuer, häßlicher Leonidas." Das Gewitter. Der Gesangverein von Zipfclshausen macht einen Ausflug nach dem benach Karten Niederdorf und läßt sich dort im schattigen Garten zum goldenen Löwen", dem einzigen Wirthshaus im Orte, nieder, wo sich unter den uralten, den Himmel verfinsternden Bäumen bald ein fröhliches Leben entwickelt. Zur gleichen Zeit hält die Feuer wehr von Niederdorf eine Uebung ad, wozu auch die Feuerwehrmusik ausge rückt ist. Nach Beendigung der Uebung findet die Feuerwehr leider den Lömenaarten von den 3irjfcl&aufer Sängern besetzt und muß sich nun in Die niedrigen heißen Zimmer des Lömenmirthshauses flüchten. Im Garten ist in, mischen die ftröb- lichkeit auf's Höchste gestiegen als plötzlich rollender Donner das Heran nahen eines Gemitters verkündet; bald darauf hört man das Rauschen des Regens in den Kronen der Bäume, und einzelne Tropfen drangen bereits durch das Blätterdach. Die' Sänger flüchten eiligst in die Zimmer des Gasthauses, wo ihnen von den Nicderdorfern in höflichster Weise Platz gemacht wird. Als die Zipfelhauser aber durch die Fenster schauen, sehen sie, daß draußen wieder beller Sonnenschein leuchtet. Die Plätze im Garten sind aber inzwi- legen von der Feuerwehr besetzt worden, die mit Zuhilfenahme der großen Trommel und der Feuerspritze das Ge Witter arrangirt hatte. ine Erleichterung. Dcdo. der Schirmvogt des Stiftes Naumburg. wollte im Jahre 1190 mit Kaiser Heinrich IV. eine Reise nach Apulien antreten. Vorher aber wollte er sich die Beschwerden derselben er war von sehr dicker Leibesbeschaffenheit dadurch erleichtern, daß er sich den Leib aufschneiden und das überflüssige Fett herausnehmen ließ. In der That wurde ihm dadurch die Reise erleichtert, aber die in's Jenseits, denn er starb in folge dieser Operation. Trkffrr. Hausirer: Ausgezeichnete Dosen, meine Herren! Wollen Se niz kaufen?" Gast (anulkend): Solches dummes Zeug machen wir selber!" Hausirer: Thut mir leid, meine Herren, das ist Zuchthausarbeitt Sifiänft. Richter: .A:iaklzg!er. bei diesem Thatbestand erscheint es doch ganz un möglich, daß Sie d,u l5inbrnch-dicdftahl allein auZejührt haben. (Ängeklater blickt schweigend zu Baden). Nun, Ihr Gerissen scheint sich zu rühren und Sie werben sich jetzt wohl zur Nennung Ihres Genoffen erklären. Angeklagter: Nee, Herr Präsident, mich wurmt's man bloß, daß Sie mir so wenig zutrauen." Der GIdxrotz. Parvenü (einem Freunde seii,en neu erbauten Musiksaal zeigend): Wie ge füllt Ihnen mein Masitiaalr Freund: Prachtvoll doch die Akustik scheint zu fehlen!" Parvenü: Tie kauf' ich mer noch!" VrslZiigt. Hausdiener: Wie können Sie mich so schlecht behandeln, ich bin doch schließlich dasselbe wie sie!" ksn.nnii. i liks sink Hausdiener: Na eben, sehn Sie wohl!" cEvfKirtcr ll),derspruch. A: Warum haben Sie sich denn von Ihrer Frau scheiden lassen?" , B: Ganz einfach ihre schwachen Seiten waren mir etwas zu start!" Aus der Instruktionsftnnde. Hauptmann: WaS thun Sie, wenn bei Nacht das Alarmzeichen ertönt?' Rekrut: Schlafen. Herr, Haupt mann!" Bedenkliches Zeichen. Bauer zum (andern): ...2öa5, den Müller LoiSl hast D' in Tein Dienst g'nommen?! Na. da bist D' schön 'neing'faUen! Wenn der amal drei Tag' nix stiehlt, kriegt er den Krampf in die Hänö'!" Schändlich. Warum so verdrießlich, Herr Huber?" Ja, denken Sie sich, schenkt mir meine Alte zu meinem Geburtstag den Hausschlüssel, und wie ich ihn probir'. paßt er nicht." pünktlich. Schreiber (der sofort seine Feder hin legt, als die Ubr anfängt. Zwölf zu schlagen, mit einem Seitenblick auf sei nen Kollegen): Der Kerl bleibt immer sitzen, bis die Uhr abgeschlagen hat der Streber!" Im Eis. Vorsitzender (die Versammlung schlie ßend): Seien wir einig, meine Her ren, wie uns der Herr Vorredner so eben ermuntert hat, denn wenn wir einig sind, bilden wir eine Macht, gegen welche selbst die Götter vergeblich kämpfen!" Unter Backsischen. Erna: Weißt Du waS, Elsa, ich werde Medizin studiren." Elsa: Nicht mein Geschmack, warum?" Erna: Ach. es muß doch himmlisch sein, einen jungen, hübschen Mann ge fund zu machen." Elsa: Du. dann ftudire ich auch!" Doch etwas. Gläubiger (zu dem ihm Geld schul denden StudiosuS, der ihn mit Ver sprechungen abspeist): Sie haben mich doch hoffentlich die fünf Treppen nicht umsonst heraufklettern lassen?" Studiosus: ..Gewiß nicht, Sehen Sie nur hier die prächtige Aussicht!" IVegweiser. Sie, lieber Freund, wo geht denn da der Weg zur schönen Aussicht?" Wann S' über der Bruck'n fan. halten S' Jhna rechts nur an die But-terbrot-Papier und Wurfthäut'. nacha können S' 'n Weg nimm fehl'n!" von der Schmiere. Direktor (zur Liebhaberin): Aber, ich bitte Sie, mit diesem altmodischen Mantel können Sie in dem modernen Stück doch nicht auftreten! Schauen Sie hinaus in die Zuschauer-Garderobe, ob nicht vielleicht eine Dame etwas Passendes abgegeben hat!" V, die Rinder! Herr (auf dem Lande, zu einem 8jährizen Bübchen): Also dem Pro feffor Flacker gehörst Du?! DaS ist ja prachtvoll! Du scheinst es nicht ein mal zu wissen, daß Dein Papa der e lehrtefte Mann der Welt ist?! Hänschen: Nein, das weiß ich nicht. Ich bin ja immer zu Hause mit dem Papa und zu Hause merkt man nichts davon!" Scharfblick Principal: Na, haben Sie den Müller gefunden, für den ich Ihnen die Rechnung ausgeschrieben hatte?" Kommis: Leider nickt! In dem Hause wohnen eine ganze Menge Mül ler, von denen keiner unser Schuldner sein wollte. Der Letzte hat mich sogar hinausgeworfen!" Principal: ..Zu dem gehen Sie noch mals der wird's sein!" Baum und Mensch wohin er neigt dahin er fällt. Zufriedenheit ist eine Tugend. Selbst Zufriedenheit ein Fehler.