ifS? Ä msmß WWfcl KMH p Zahrgcmg 21. Lincoln, meb., Donnerstag, 22. November 11)00 Ztto. 27. sriCv v ev iVJl tlU AO Air tLO 1 6 MW MMW mn tfi wr-. r- a mr"i' --.i I' j J Anglllnd-Dcpcschcü. Tie Ehiiiesen jcrftörtit die Visen bahn.'n i der Älandschnrei. Zu heimliche Bcrmäylun c Hkrjogs o ianaieftkl. ttai dem deut!,, Neichstage. Deutschland. Berlin. 20. Nov. Ter Neichstanzlcr Graf Bülow be stritt in seiner Red, mit der er den chinesischen Nzchtrugskredi: einführte, aus'z allcrentscyiedenste. dflfj die in China auöqedrocher.en Unruhen rr.it der Besetzung von Niauischzu durch die Deutschen zusammenhinn, wie viel fach im Auöiand behauptet iverde.Hier ?iftn die SojMlfcemolrate.r: ist durchaus wahr." V Graf von Bülow sprach in der NeichstagSsitzung sein Bedauern dar über aus. das; ein solcher Ruf gehört werde, wie die Sozialdemokraten ihn ausbrachten. (Der Reichskanzler hatte in seiner Rede, mit der er den chinesi schen Rachtragskredit einführte, be stritten, das) die in China ausgebroche nen Unruhen mit der Besetzung von Kiautschau durch die Deutschen zufam ' menhingen. worauf die Sozialdemo traten ausriefen: Es ist durchaus wahr.") Der Kanzler erklärte ferner, er wolle , zur Zeit nichts sagen, was dem gemein, samen Zwecke der Wäditt in China schaden könnte, aber er fühle die Noth wendigkeit, sich mit der Nation inFüh lung zu bringen. Deutschland, fuhr er fort, habe an den Ziele und der Po litik festgehalten, wie sie in dem Cir cularschreiben an die Bundesstaaten dargelegt wurden. Die Behauptung, das; die. Negierung die chinesische Krisis nicht vorausgesehen habe, stimme. Aber auch die meisten andern Nationen hat ten nicht geahnt, dafz derSturm im ser nen Osten so h:ftiq oder so bald zum ' Ausbruch iommen würde. Aber," setzte v. Bülow hinzu, die Vorzeichen ent gingen uns nicht. Wir machten die an deren Kabinette zu verschiedenen Ma kn auf dieselben aufmerksam. Wir stimmten sofort darin überein, Alles was unsercVertrcter inChina als noth wendig erachteten, als Vorsichtsmasz regel zu thun, und sandten daher ein Druppenabtheilung ab, boten thatsäch lich mehr an, als gefordert wurde. Ich wünsche Niemandem einen Vorwi' t machen, am allerweniasten dem Frei Herrn v. Ketteler. der bei der Erfüllung seiner Pflicht und bei seinem Bemühen, bis böchsten der chinesischen Bebörden zum Rechten zu bringen, beinahe furcht los in seinen Tod ging, würdig deS Landes, das er vertrat und des Na mens, den er trug." Diesen Worten folgte lauter Bei fall. Auf die Behauptung betreffs Kiaut schau's zurückkommend, besprach Graf v. Bülow wieder die früheren Gebiets Erwerbungen und die Crpeditionen der anderen Mächte nach China und fuhr fort: Mit sprüchwörtlicher Bescheiden heit haben wir am längsten von allen Mächten an uns gehalten, selbst bis die 1?!iede,rmetzelungen von Missionaren in Shantung sich ereigneten." Weiter sagt der Kanzler: .Zuerst gingen wir in China vor wie die Umstände es bedingten und dann in einer solchen Weise, daß der Friede Iveder direkt noch indirekt berührt wurde. Unser Festsetzen, in Kiautschau stützt sich auf einen Vertrag mit China, der in Uebereinstimmung mit dem in ternationalen Recht abgeschlossen wur d. Wir haben stets in freundschaft .j lich und wohlwollende Haltung gege.w China bewabrt und bewiesen dies be . (rT C5ina von der Gnade des icuiaiin "'ai.n: abbinq. Wir sind nicht bestrebt, uns xri die Interessen der anderen Mächte inCbina zu mischen, aber wir wollen unsere Recht im vollsten Mafze wahren. Un fite Stellung in China ist eine berech tigte Defensive.Die miserable chinesisch Administration gestattete der Borerbe wegunq Fuß zu fassen, nahm gegen die Gesandten eine gleichgültige und un thätige Haltung ein, verletzte d! Rechte der Nationen und die Würde des deut schen Volkes durch die scheußliche Er- mordung deS Freihcrrn v.Ketteler, und that alles im Verkehr mit den Gcsand ten, um durch alle möglichen Vorwän de und offenbaren Falschheiten Verzö gerungen herbeizuführen. Angesichts einer solcher Haltung mußten wir die nöthigen Maßregeln zu Schutze unserer Rechte und zur Ver theidigunq unserer Ehre treffen. Die ruderen Mächte waren in der gleichen . Laqe. alle civilisirten Völker waren ge .'zwüngen. in Selbstvertheidiqung zu , handeln. Ein leidenschaftsloser Beob acht kann nicht zweifeln, da die neu liehen Vorgäng nicht auf Kiau tschau. Hongkong. Tonking oder Port Arthur zurückzuführen sind. Sie sind vielmehr gegen die europäisch Civilisation gerichtet , durch welch Japan ebenfalls ' in Mitleidenschaft kommt. Deutschland sucht kein politiscbes Abenteuer, son dem nur die Wahrung seiner Rechte und seiner Ebr als die eines arofzen Volkes. Wir führen keinenEroberunas. krieg gegen China: wir wollen blos Ge nuathuna für die von den Chinesen verübten Ucbelihaten. und eine Garan ti. das; Reformen eingeführt werden. Besonders vrrlcnoen wir Genuatbu uns, da sonst solch" Dina? sich wieder ereignen möaen. Wir wollen, deß der in der gegenwärtigen Bewegung auf Deutschland entfallende Cirüuij i' nt gewahrt iuibe ur.D wir wcu::i u.ijv ren Theil von dem. was von China .r langt werden inag. Wir lverden Keir.e r udervortttüen. aber wir werden auch Niemandem gestatten, uns zu übervor theilen. Wir haben durch ine Thei lung China's nichts zu gewinnen und wünschen in solche nickt. Wir werden im Besten fahren, wenn Cbina sich wie, der erholt, so weit es unter der best möglichsten Regierung der Fall sein kann und ein Ganzes bleibt. Wir wünschen uns auf unser jetzi ft Stellung zu beschränken und werden China nicht unnöthig aufrühren. Wir haben keinen Grund, über die Conven tien vom 3. August 189H hinauszuge V'n oder nach Gebietserwerbungen zu trachten die unverhältnib.näfzze An fcrderungk', an unser Hulfsquellen skllen würden, noch haben wir ein In teresse daran, uns in einem bestimmten Gebiete in China festzusetzen. Te: deutscheHandel halte sich weit und breit in China ausgedennt, lange bevor wir Kiautschau befttzten. Wir vertheioizen unsere Rechte in friedlicher Concurrenz mit ollen Nationen nach dem Gründe satz: .Leben und leben lassen." Dies ist der Zweck des englisch - deutschen Abkommens vom 1. Oktober, dessen Prinzipien die andern Mächte zuge stimmt haben. Wir nehmen an, daß die andern Mächte kein GebietSerwer bungen mach und eS ist kein Grund vorhanden, an ihrer Loyalität zu zweifeln. Der in der Circularnoie als der dringende bezeichnete Punkt die Rettung' der Europäer in Peking ist erreicht worden. Andere Ziele von ho her Wichtigkeit sind jedoch noch zu er reichen, wie z. B. Sicherheit ves Lebens und Eigenthums der Ausländer, ange lnessene Genugthuung für die Gewal thaten. Entschädigung für die verur jachten Auslagen und Kosten und die Sicherstellung unserer Besitzungen. Zur Erreichung dieser Ziele wurde in in stimmiges Uebereinkommen von den Vertretern der Mächt in Peking ge troffen, deren Forderungen ich jetzt mittheile: China soll auf der Stelle, wo der Freiherr von Ketteler ermordet wurde, ein Monument errichten, und einen kaiserlichen Prinzen mit einer Abbitte nach Deutschland sentxn. Es soll an den bereits genannten elf Prinzen und Beamten dieTodesstraf vollziehen und für fünf Jahre di Provinzial-Unter-suchungen dort einstellen, wo die Ge waltthaten staltfanden. In Zukunft sollen alle Beamten die dersehlen.eine gegen dieFremden gerich tet Gewaltthat in ihrer Jurisdiktion zu berichten entlassen und bestraft werden. .Allen geschädigten Staaten , Cor parationen und Personen soll Ersatz geleistet werden. Das Tsung-li-Jamen soll abgeschafft werden und seine Funk tionen einem Minister übertragen wer den. Mit dem Kaiser soll ein ungchin derter Verkehr stattfinden oürsen, ge rad wie in civilisirten Ländern. .Die Takuforts und die anderen Forts an der Küste von Tschili fol len geschleift und die Einfuhr von Waffen und Kriegsmaterial verboten irrden. .Es sollen permanente Legations wachen unterhalten werden, ebenfalls Berbindungsposten zwischen Peking u. dem Meer. Während der Dauer von 2 Jahren sollen im ganzen Reiche kaiserliche Proklamationen veröffentlicht werden, welche die Unterdrükung ,r Bozer an befehlen. Die Schadenersatzleistung soll sich auf Chinesen erstrecken, die geschädigt wurden, als sie Angestellte donAuslän dern waren, aber nicht auf eingeborene Christen. .China soll auf jedem ausländischen oder internationalen Begräbniszplatz, wo Gräber geschändet wurden, Sühne monumente errichten. Die chinesische Regierung soll Ver Handlungen eröffnen zwecks Herbeifüh rung solcher Aenderungen in den be stehenden Handels- und Schifffahrts Verträgen, wie die ausländischen Regie rungen es wünschenswerth finden und in Bezug auf andere Anqelcaenhciten. welche die Förderung der Handelsbezie hungen bezwecken." Es sei, fuhr v. Bülow fort, unmög lich. di nxilercn Entwickelungen vor auszusagen. Deutschland werde sich nicht oazu verleiten laen, uoer diese Forderungen hinausgehen, ausgenom men die Interessen der Civilisation und besonders di Interessen Deutschlands bedingen dies. Berlin. 20. Nov. Reichskanzler Graf Bülow hat wie der einen Beweis von feiner Schnei digkit gegeben, indem er di von den Sozialdemokraren verlangt sofortige Beantwortung ihrer Interpellation be tffs txr Posadowsky , Affaire abge lehnt unv erklärt hat,, daß zunächst der t5hina-Kredit als der bei weitem wich tiger Gegenstand zur Diskussion kom men müsse. Viel Ruhm werden sie mit ihrer Jnterfellation nicht ernten, zu mal es jetzt bekannt geworden ist, dafz der sozialistisch Reichstagsabgeordne te Dr. Sckönlant das bekannte Cir kularschreiben des Kommerzienraths Bueck. den 12.000 Mark . Brief, im Closet eines Hotels gefunden hat. Ue der die indiskret Ausbeutung dieses Fundes ist die öffentliche Meinung jetzt mehr aufgebracht, als über di: Sache selbst, und die Post" und Ber liner Neuesten Nachrichten" haben nicht so unrecht, nxnn sie das Vorgehen der Sozialisier: in dieser Affaire als ei ?en Vorstosz der Umstürzler über Po sadowsky hinaus gegen die staatlichen und nationc'n Institutionen" bezcich. nen. Die Eröffnung dcs Reichstages ha! .Üblicher Z2it eine nülle von Ge riichtc-. zu Tage gefordert, die theils or'enji-.i tlich den Stempel derUnzlaub wiirdizkctt an der Stirn tragen, theils el'sollit unkontrol'iibar sind. So heißt es. der Kaiser tu .-rtschlossen. den Rnchkag eufzulcs'.n. Iz'Ai dieser die von der ezicrunz gewünschte Indem niiät für die Äera.'.sac:S-.lng oer Kosten des China-Feldzuae verweigere. Das ist Unsinn. Die R.ierung braucht gar nicht mit Kanonen nach Spatzen zu schießen, denn der Reichstag wird den China-Kredit bewilligen, das ist gar keine Frage, wenn er sich auch dasRecht. energische Kritik zu üben, nicht nehmen lassen wird. Auch das Centrum wird es hieran nicht kehlen lassen, weil es hofft, dabei etwas herausschlagen zu können. Augenblicklich tat sich dieCen trumspresse darauf verlegt, gegen die Pumpwirthschaft" oer Regierung zu eifern. Ferner wird in Abgeordnetenkreisen erzählt, es müsse sehr bald zu einem ernsten Konflikt zwischen dem Grafen Bülow und dem Minister von Miquel kommen, weil letzterer eine baldige Durchpeitschung des Zolltarifs wüu sche. während der Reichskanzler es im Jntcrejse des Reiches sür beffer hä;t, die Sache bis zur nächsten Session zu verschieben. Ueber das Befinden des Zaren ist man hier sehr beunruhigt und man wünscht allgemein und aufrichtig, daß dr fridlicbnde Monarch bald gene sen möge. Di Kinder des verstorbe nen Kaisers Alexanders des Dritten und seiner jetzigen Wittw, einet loch tet des Königs von Dänemark, haben alle eine schivächlich Natur und hierin wurde schon lange di größt Gefahr fü die Thronfolge in Rußland und den europäischen Frieden erblickt. (Der ältere Bruder des jetzigen Zaren.Groß fürst Georg, starb im vorigen Jahre an der Schwindsucht.) Zum Sternberg-Prozeß macht die Post" die sensationelle Mittheiung, daß ein angeblicher Assessor Obst und ein Jnseraten-Agent Namns Wolff oem Setzer-Bormann des Blattes. Grcth. 300 Mark anboten, wenn er ihnen den Namen des Verfassers eines Leitartikels nennen würde, in welch.m die Affäre Sternberg in scharfer Weise besprochen wurde. Die Post" fügt hinzu, hieraus gehe hervor, daß di Strn!rg'schn Handlanger die Pres se mundtodt machen wollen und daß s nothwendig sei, den Terrorismus, den die Millionen eines Sternberg auszu üben versuchen, zu brechn. Daß Zeugen beeinflußt sein mußten, war auch aus der heutigen Verhand lung wieder zu ersehen. Mehrer Zeu ginnen, welche eine Badezimmer-Scene schilderten, widersprachen sich, indem sie Sternberg bald belasteten, bald ntla steten und schließlich stch gegenseitig der Lüge bezichtigtem. Dr. Lütgenau. der Redakteur ines Sozialiftenb:attes in Dortmund, de nunzirte kürzlich den Genossen" Ge risch. Vorstandsmitglied des Soziali stenvcreins in Essen, wegen betrügen scher Venvendung von Parteifonds oei der Staatsanwaltschaft. Letztere lei tete ein Strafverfahren ein und darauf erhob Gerisch gegen Lütgenau die An klage der wissentlich falschen Attschul digung. Eugen Richter's Fraktion hat im Reichstag den Antrag gestellt, dieThea tercensur abzuschaffen. In München hat HauptmannEduard Roger. der ala suite" des 12. Jnsan terie-Regiments stand und zur Mili tärschießschule im Lager von Lechfeld kommanbirt war, Selbstmord began gen. Kiel. 20. Nov. Taucher melden, daß das Schlacht schiff 1. Klasse Kaiser Friedrich der Dritte, welches am Samstag bei der Einfahrt in den Hafen niit dem Pan zer Kaiser Wilhelm der Zweite zusam menstieß, am Bug ein unbedeutendes Leck erhalten ha:. Der Kaiser Wil Helm der Zweite zeigt an htx Außen seite seiner Panzerplatten Schrammen. Keins dr beiden Schiffe braucht ge dockt zu werden. Oesterreich. Wien. 20. No. In Steyr in Oberöstemich hat der Reichsrath-Kandidat Direktor Ritzin- r aus bis letzt unbekannten Grün- en sich selbst entleibt. Großbr itannien. London. 20. Nov. Der Dampfet Friesland von der Red Star-Linie, welcher am 7. Nov. von New Aork nach Southampton ad fubr pasfirt hute im Tau des briti schen Dampfers Clowden die Scilly infein. Sein Steuer war beschädigt. Ein Untersuchung der Kirchenbü 5 der Marylabone Kirche erwies, IZ'ti dort thatsächlich am Mittwoch Nachmittag Frl. Helene Zimmermann aus Cincinnati mit dem Herzog von Manchester getraut ward. Das Paar wilt jtzt in Irland. Dagegen stellte die Mutter des Herzogs die Bermäh lung mit Entrüstung in Abrede. Es verlautet, daß das Paar am Samstag ! nach Amerika abfahren wird. Das junge Paar erklärte, daß die Vermäh lrng durchaus eine Folge gegenseitige: Neigung sei. ' Die Mutter des Herzogs von Man chester begab sich später selbst nach der Kirche, in welcher die Trauung statt gefunden hatte und mufft sich Dort zu ihrem namenlosen Erstaunen davon überzeugen, daß ihr Sohn wirklich mit der genannten Dame rechtlich verhei rathet ist. Die junge Herz?-,in von Manchester soll ein Jahreseinkoni:,, von 10.000 (Pfund od?r Dollars?) haben und nach dem Tod ihres Vaters, der für einen ocr wichsten Männer APeritaS gilt, die Erbin seiner Millionen' weroen. Die Einwilligung der Aelten war cllerdings richt beigebracht, wohl aber in Licenz des Erzbisj-ofs von Can terbury. der die Trauung gestattete. Tel Direktor und kie'schästsführer einer Bank auf der Jksel Man, di, kürzlich mit $503,CXX) fsaüirie, wurde wegen Fälschung der Vijcher zu 5 Jah ren Gefangn ß verurtteilt. Andere Mitglieder der Banlers erhielten Ge fängniß Strafen von (j'biö 18 Mona Kn.' j Im Kanal herrschen!heftigeSlürm. Ter kline Bremer Dompfer .Duis kura", welcher gestern auf der Höhe von Folkestone Haveri erlitt, wurde in die Themse geschlagen. Auöland-Dcpcschcn. ' Ter krnkcZar. Dem chinesischen Hofe soll die Ju fr abgeschnitten wer,. Tie überichiiappte Attentäter!. Deutschland. Berlin. 21. Nov. Im Reichstage wurde heute die T batt über die Politik der Regierung fortgesetzt. Der Nationalliberale Bas Hermann indossirte diese Politik und sprach die Zufriedenheit seiner Partei über das englisch-deutsche Abkommen aus. Eugm Richter erklärte, die Freisin nigen seien nach der Ermordung des Freihcrrn von Ketteler in Peking der Meinung ge?esen. daß eine militäri sche Demonstration in China absolut nothwendig zei, daß aber die Absen dung einer ganzenPamzerdivision über flüssig gemein sei. Im Verlauf feiner Rede erwähn' er auch die bei verschie denen öffentlichen Anlässen gemachten Aeußerungen des Kaifers Wilhelm und sagte, dieselben seien anscheineno darauf berechnet gewesen, die öffcni liche Meinung zu beeinflussen. Er füg t: hinzu, sein"? Meinung nach hätte der Kaiser sich zuerst mit den betreffenden Ministern üb'r den Ton und den Tert solcher Aeußerungen in's Einvernek, men setzen s'llen, da auf diese Weise gar Vieles, das Anstoß erregte, nicht gesagt worden wäre. Politik und Reli aion hätten nicht mit einander vcr. äuickt werden sollen, wi es in des Kai fers Reden geschah. Der größce Jrrthl . in unsere? China-Politil," schloß Herr Richter. ..wurde nach) dem chinesisch-japanischen Kriege beaaigen, als wir im Verein mit Rußland und Frankreich gegen ! Japan Stellung nahmen." Richter s Rath an den Kaiser, er möge sein Minister öfter consultiren, hatte Applaus zur Folge. Der Reichskanzler Graf v. Bülow erwidert Herrn Richter wie folgt: Der Artikel in der Freisinnigen Zeitung," der ausführt,, daß es nicht rathsam sei, den Reichstag einzuberu fen, machte großen Eindruck auf den Fürsten Hohenlohe. Ich verrathe kein Geheimniß, wenn ich sage, daß ich ei ner von denen bin. die sehr zwingende und wichtig Grün für eine Einberu fung sahen." Betreffs Richters Kritik der Reöen des Kaisers sagt v. Bülow: Ich übernehme die volle Verant wortlichkeit für dieselben. Die Bre merhavener Rede war ine unvorberei tete und zu einer Zeit gehalten, als man glaubte, alle Europäer in Peking seien ermordet. Es war unter solchen Umständen verständlich, daß der Kai ser als Soldat und nicht als Diplomat sprach." Berlin. 21. Nov. Nach Beendigung des Vorverhörs der Selma Schnapte, welche neulich in Breslau ein Attentat gegen den Kais.r derübie, wurde dieselce zur Beobach tung ihres geistigen Zustandes in ein Irrenhaus gesandt. Ein Bresiauer Kaufmann, mit Na men Spindler, welcher von der Atten ratsszen: ine Momentaufnahme ge macht hatte, wurde ersucht, die Platte zu zerstörem. weil das Bild dem Kai ser unangenchm sein werde. Spind ler kam dem Ersuchen nach. Das Zentrum hat einen Antrag be- treffend Abänderung des Wahlgesetze kingebracht. Hut begann der neue Prozeß ge gen den Club der Harmlosen" (Ha ardspiellergesellschaft), nachdem das Reichsgericht das freisplechend Er lenntrnß vernichtet hatte. Einer der Angeklagten, Herr von Kröcher, ein Sohn des Generals v. Kröcher, ist nach dein Süden geflohen. Der Ge lichtshof hat inen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Der berüchtigt Spieler Wolf war diesmal anwesend. Heute Nachmittag rlicß dr Ge richtshof einen Haftbefehl gegen den durch die Verhandlungen in dem Sternbergprozesse schwer kompromit tirten Zeugen Luppa. der seit gestern verschwunden ist. Der Geburtstag der Kaiserin Fried rich wurde in Kronenberg in allerStil !e gefeiert. Kaiser Wilhelm war an wesend. Bei der Abschiedsvorstellung der Frau Smbrich würd dieser vom Publikum eine große Ovation darge bracht. Nachdem sie ihre Gesellschaft reorzanisirt hat. wird sie nach dem 8 Lande abreisen. Prinz Georg von Preußen hat ein Drama geschrieben, das hier noch in dieser Sarscn aufgeführt werden wird. Berlin. 21. Nov. wkiter-r: Erii'.ittclunaen übe: die Selüia Schnapie. welch am Fieiiag in Birslau ein Hackbeil nach dem Kai ser warf, k-aden, lvenn überhaupt noch ein Ziokifkl war, jetzt klar ergebn, daß dieselbe übergeschnappt ist. Die Fraueniiperson. di sich durch Hausiren mit Wollwaaren kümmerlich ernährte, schloß sich zu Hause beständig in. Klopfte Jemand an. so rief sie hinaus: Macht, daß Ihr weiterkommt. Ihr wollt mich wohl heiratlxn. Alle Man ner laufen mir nack, ich will von Kei nein etwas wissen." Ihrem Hauswirth hatte sie den Tod angedroht, falls er sie ermittiren lassen würde. Am Mor gen des Tages, an dem sie das Atten tat verübte, hatte sie ein paar Stra ßenreiniger um in paar Pflastersteine gbeten, wurde aber lachend abgewie sm. Erst dann kauft sie sich das Beil. Aus dem Umstand, daß die Frau an demselben Vormittag wegen der von ihrem Hauswirth angestrengten Ermis sionSklage vor Gericht erscheinen muß te, schließt man. daß sie in ihrer Wuth über den Hauswirth diesem zu Leibe gehen wollte und zu diesem Zweck erst di Pflastersteine verlangte und dan sich das Bei! kaufte. Vor Gericht nt wickelte sie eine phänomenale Bered samkeit, so daß Niemand zu Worte kommen konnte. Nachdem die Per Handlung vertagt war. verließ sie mit ihre:n Beil. das. wie festgestellt ist. bei Her-, & Ebrlich kurz vorher gekauft war. das Gericht. Als sie auf der Straße die groß: Menschenmenge fa, die auf die Ankunft deS Kaisers war tete. frug sie. was eigentlich los sei. und dann erst scheint sie die Attentats idee gefaßt zu haben. Ein in der Gartenstraße in Breslau wohnender ?'mateur-Photoqraph hatte zufällig eine Momentaufnahme von der Attentatsszene gemacht und zwar gera de in dem Moment, wie das Frauen zimmer. nachdem sie das Beil geschleu dert hatte, von inem Zuschauer gepackt wurde. Dieser Mann hat sich freiwil lig als Zeuge gemeldet und bekunde!, die Frau habe auf seine Frage, warum sie den Mordversuch verübt habe, ge antwortet: Ter Kaiser hat mir be fohlen, Selostmord zu begehen." Auf eine weitere Frage erwiderte sie: Das geht Sie Jude gar nichts an." Gestern wurde die Frau im Schöf sengcricht vorgeführt, wo sie sich wegen einer früheren Beamtenbeleidigung zu verantworten hatte. Der Andrang deS Publikums war ein enormer. Alles reckt ti: Hilfe, um die Attentäterin. ein schlankes brüncttesFigürchen. recht ljenau zu sehen. Obgleich das Atten tat mit dieser Sache nichts zu thun hatte, nahm der Vorsitzer des Gerich ies, offenbar um sich von dem Geistes zuswttd derAngeklaqten zu überzeugen, Veranlassung, an dieselbe die Frage zu richten, ob sie in Attentat auf denKo ser beabsicht'gt habe. Mit gewissem Stclz spruoüte sie in sich überstürzen den Worten hervor: Ja, die Kaise rin verfolgt mich heimlich und hat mich schon lawg zur That gcdrämt." D' Verhandlung endete damit, daß die Angeklagte zur Beobachtung ihresGei steszustandeö einer Jrienanstalt über kiesen würd. Der Kaiser hat den Wunsch ausge sprhen. dafz dek Vorfall in seinerGe zeilwartküiftig nicht mehr ermähnt werden solle, da es sich nicht verlohne, von der That einer Geistesgestörten Aufhebens zu machen. Auch in der Presse wird von dekSa ch kein grc,ßes Aufhebens gemacht. Die Blätter beschränken sich darauf, die ermittelten Thatsachen einiach zu regi striren. Die prompie Feststellung der geistigen Unzurechnungsfähigkeit der Aitentäterin hat das nach Attentaten sonst übliche Verlangen nach AuLna' me-Gcsetzcn gegen die Umstürzler ver hindert. Nur die Post" meint, durch die planmäßige Verhetzung seitens de: Anarchisten und Sozialisten würden übnormale Naturen beeinflußt und e sei eine Ver,i0pfunq der Quelle dieser geistigen Brunnenvergifilluz nothwen dig. Der frühere zweite Vicc-Präsideni des deutschen Reichstags. Sch:nidt-E.-berfeld, erlag bei der Wahl dem Hoch. schutzzvll-Kartell der Konservauven, Klerimlen und derjenigen Liberalen, die sich von der Manchester - Theorie losgesagt haben. Wie ernit es diesem Kartell um den Schutzzoll ij., zeigr, daß es jetzt schon also mit ungewöy.iucher Ellc, cen An trag einbrauite. die Regierung sei z ermächtigen, Werthzölle resp. Zollzu schlüge bis zu 200 Prozent zu eryal ten. Unter den Antragstellern besin den sich, wie bereits kurz berichtet.Graf von Kanitz (konservativ), v. Kardosf (Reichspartei), Dr. Lieber (Centrum). Dr. Hahn (bei keiner Partei Böno der Landwirthe), Dr. Sattler (natio nal-liberal). Bassermann (national liberal). Der Antrag bezweckt ein Neufaf sung des Para. 6 des alten Zolltarif gesetzes, durch welche die Regierung in den Siand gesetzt werden soll, gegen Länder, welche gegen Deutschland etwa zoUkriegerische Maßregeln in Folge der neuen deutschen Zolltarif-Verän-derungen ergreifen sollten gemeint, ohne genannt zu werden, sind in er ster Linie die Ber. Staaten aus der Stelle energisch vorgehen zu können. Di Sache ist aber vorläufig noch gar nicht reif, weil Reichskanzler Graf von Bülom den neuen Handelsverträ gen gegenüber noch keine feste Stellung genommen hat. Ja es mehren sich so gar die Anzeichen, daß der Reichskanz kr dem Doppeltarif Minimal- uno Maximaltarif immer abholder wird, womit es dem obengenann:en Kartell schwieriger, oder wahrscheinlich beinahe unmöglich wird, ihre schütz zöllnerischen Absichten in nennenswer !hem MasZe durchzusetzen. I Die .y.i"i'Ui l)Uixrt natürlich' ohne Aussicht aus irgend einen pratti schen Ersoig einen Antrag auf eii.e Vm'assungeänderung eingebracht, nach welcher der Reichskanzler auch ohneGe genzeichnunz für alle Handlungen und Aeußerungen des iit Rcichsgewalt ausübenden Kaisers vcrsassunzsge mäß verantwortlich sei. Die .Weser Zeitung" beschäftigt sich mit diesem, nur auf die Erregung ucx ant.monzr chischen Debatte gerichteten Antrag und jixint, das hieße einfach, tn Reichs kanzler zum bloßen Sü.ide'lbockstem peln; wenn die Sozialisten schon aus sichtslose Anträge stellen wollten, fo hatten sie d'ch gleich die Berantwort lichkeit" deS Kaisers fordern sollen das Resultat wurde dasselbe fein, abe? sie würden wenigstens mit offenem Vi sir kämpfen. tiik aus gute? Quelle gemtldct wird. H die Meldung. Graf Waldersee habe sich beim russischen Kriegsmiiiisterium darüber beschwert, daß die Russen den Engländern die Eisenbahn Taku Mangsun überlassen taUn, ohne vorher das Oberkommando davon zu .enach richtigen, ein tendenziöse Erfindung. Die Archive der beiden südafrikani schen Republiken, welche die Engländer bei Präsident Krüger vermutheten und gern mit Beschlag belegt hätten, sind schon vor einiger Zeit sicher in Italien angekommen und sollen theiliveis ver öffentlicht werden. Aus ihnen soll klar hervorgehen, daß' Chamberlain'S Mo jtoe für den Krieg rein finanziellen Triebfedern entsprangen. Die Kreuzzeitunq" bringt inen Artikel, in welchem sie entwickelt, das;, nachdem bisber die amerikanische Kon kurnnz nur die deutsche Landwirth schaft bedrängt habe, jetzt amerikani sche Industrie - Trusts anfangen. In. dustrie - Erzeugnisse unter Einkaufs preisen auf den europäischm Markt zu bringen. Gegen solche amerikanische Schleuder - Konkurrenz, sagt d'-' Blatt, seien absolut hohe Zölle' nöthig. Max Halbe, ocr Verfasser der Ju gend", hat ein neues Drama Johan nisnacht" vollendet. In Leipzig wurde im Neuen Thea tet Zoellne-'s Versunkene Glocke" zum ersten Nd mit durchschlagendem großem Erfolge aufgeführt undZoell ner mehrfo ') hervorgerufen. Der neue Dampfer des Norddeui schat, Loyd Prinzessin Irene" nahm von Neapel aus eine von Hauptmann Hartmann geführte, 160 Mann starke deutsche Abtheilung Pioniere nach China mit. Die Polizei in Straburg i. E. ver haftete auf Ersuchen der Berliner Po lizei den italienischen Gypsfignren Händler Fr-ncesco Ansaldi als Abgc sandten eines italienischen Geheimbun des. Heinrich Borges, der bekannte Wag nerforscher und Musikschriftsteller, v' in München gestorben. Großbritannien. London. 21. tfov. Der AdmirälitatSgttichiShof hat den Dampfer Campania" der CllttclrS Linie für suldig befunden, im Juli d. I. den Untergang der britischenBar- ke Embleton durch zu schnelles Fa ren im Nebel verschuldet zu haben. Die Gesellschaft wird appclliren. Mit der mit Dynarr-t beladenen Bark: waren 11 Mann untergegangen. Schweden. ' ; Stockholm, 21. Nov. Es wird gemeldet, daß Könio Oskar der Zweit? zwei leichte Schlaganfäls: hatte. St augenblicklicher Zustand ist aber nia, : beunruhigende?. Er fährt täglich aus und bewegt sich diel in freier Luft. Norwegen. Christinnia, 21. Nov. Der Dieser Björnson hat sich vn feiner schw cen Krankheit erholt uno ist nach Paris abgereist, wo er längere Zeit verweilen wird. Rußland. Livadia. 21. Nov. Das heut: über den Gesundhcitszu stand des Zaren ausgegebene Bulletin ist weniger günstig: Es lautet: Der Kais.-r hatte eine befriediaende Nacht. Um 9 Uhr Abends war die Temperatur des Kranken 102.2 Graiz (Fahreneit). derPuls machte 80Schlä ze tn derMinut. SeineMajestät schlief ruhig bis heute Morgen 3 Uhr. Es trat hierauf Schweiß ein. Heut Mor gen war fein Zustand ziemlich bekriedi gend. Sein Puls macht 70 Schläge. St. Petersburg. 21. Nov. Die Mnter sind damit betraut worden, während der Krankheit des Zaren die laufenden Geschäfte ihrer resp. Departements selbst ständig, na h ihrem eigenen Ermessen, zu führen. Entscheidungen in wichtigen Sachen werden vorläufig verschoben. St. Petersburg. 20. Nov. Das offizielle. Handelsblait" sagt, daß Rußlard seine Ausgaben beschnei- dit. Die l iplante Erhöhung dcr Be- wiuigung n-r vie Bolks chulen in 1901 um 3z Millionen Rubel wird z. B. nicht Mtlsinven. Frankreich. Paris. 21. Nov. In der Kammer wurde das Budget und zwar die Ausgaben der Ervedi' tion nach Cina weiter beraten. Der Minister des Auswärtigen setzte den Ursprung der cliinesischen Unruhe auseinander Die 8 Gr,'ßn,äch". sagt: er. haben sich geeinigt, ihre In teressen und Ansprüche in ol'chcr 9"Vi se zn behandeln. Sie nv'ini?". bi'T--r.'gr'tät und die U7.ablä '.liq'e t Chi .'.'s zu resiektiren. S-"M,-i''"',t werden Ziirückaewis,'n. Man niüsl' -:. licher v.ortr . f 'rfwnü da. len. !r wünsche die Affäre zuEnde zu brin ien, PlriS. 21. Nov. Gesurr :.',irde in s.lc'ac ein Erdbe ben reispiict. Mars.,ill:s. 20. Nov. Der früher 'üräsid'nt d:s Trans, vaal. Krüger, ivir? inellettt erst a" Tonncrstaa di r l.n,en anstatt mor gen. wie erwarbt, criten zufolge herrscht i," Mitt-I'ändischen M'er stürmisches A'!tcr. und der lwlländi sche Kreuzer .Gelderland". auf dem sich Krüger befindet, wird s deshalb vielleicht vriiebkn. der Küsie deS Golfs von I'Zen',!" entlann. anstatt di rekt auf Marseilles zu fahren. EZ sind jedoch alle Vorbereitungen für den Empfang des Ex Präsidenten getrof fen. Polizei und Militär werden in Bereitschaft geilten. Es ist sicher, daß der Empfe:ng ein großartiger sein wird, aber cbns? sicher ist. daß die Ceremonien viel von ihrer Wichtigkeit verlieren, weil der Präfekt und andere Beamte dem Empfang nur als Privat Personen beiwohnen werden. Eine Ueber-aschung war die uner wartete Ankunft des Privat-SekretärS Krüqer's. Elof, der in Port Said die Gelderland" verließ und auf inem französischen Dampfer hierher eilte. Ein burenfreundliches Comite hat die Bevölkktung c,ufgefordrt. bei Krüger's Ankunft Hochrufe auf ihn und die Buren auszubringen, sich aber allen anti-dritifchen Demonstrationen zu enthalten. Türkei. Konstan..-.opel. 21. Nov. Den wiederholten Vorstellungen d: amerikanischen Gcsandtsckft ist es ge lungen, den Armenier Arzyouan aus dem Gefängnisse zu befreien. Der Ar menier reist: mit einem amerikanischen Passe. Es wurde ihm befohlen, das Land zu verlassen. China. ' Berlin. 21. Nov. Ein Beamter des auswärtigen Am tes theilte einem Vertreter der Ass. Pr. mit. daß die Strafcxpeditionen gegen die Chinesen jetzt bald aufhören wur den. Außer den bereits angeordneten würden kein neuen befohlen werden. Eine Spezialdipesche des ..Lokalan zeigers" meidet, daß der chinesischeVize lömg in Nanking, Kun in sei ner neulichcn Unterredung ' mit dem deutschen G.lralkonsul in Shanghai (Knappe) versichert habe, daß er nicht zum Friedensuntcrhändlcr ernannt sei. Er habe überhaupt keinen Einfluß am Hofe. Er lxstritt ferner, daß er zur Bekämpfung der Fremden in Shang Hai Waffen gekauft habe. Diese Waf fen gedenke er gegen die Rebellen zu be nützen. Nach einer anderen Meldung, die in mehreren Blättern veröffentlicht wird, wurde der deutsch: Generalkonsul zu dem chinesishen Vizeköniqe gesandt, um von diesem dcs Versprechen zu erhal ten. den chinesischen Hof nicht mit Le bensmitteln zu versorgen und sich auch nicht den Maßregeln zu widersetzen, welche von den Deutschen. Japanern. Engländern und Franzosen zusammen angeordnet sind, dem chinesischen Hofe die Zufuhr abznnidn, ' London. 21. Nov. Eme Sxialdepesche aus Pekii.i meldet: Man findet !ck!, das, he 6;, tung chinesischer B:mnfcn wegen Ver wickelung in die Paotiilgfu-Metzeleicn auf Befehl der internationalen Com Mission, ein Fehlgriff war. Zunächst wurden diese. Beamten ausschließlich von inem ausländischen Gericht pro zessirt. schuldig gesprochen und hinge richtet, und sie, werden daher von 'i! ren Landsleuten als Märtyrer betraci tet. Sodann aber ha"en sie sich auf den Befehl der chinestichen R'qierungs Bevollmächtigten, welch: die Friedens Verhandlungen mit den Mächten lei ten, unter d'e Controlle dieser Auslän der gestellt: deshalb sehen die Chinesen ihre Hinrie' unq einfach als einen schnöden Verratb an und dürften kaum zukünftigen Versich'rüngen der Mächte trauen. D' Z mag einen ungünstigen Einfluß ai f di? etwaige Rückkehr des chinesischen Hofes nach Peking üben. Afrika. Pretoria. 21. Nov. Malcolm Clark von Zoutspansberz traf hier ein. Er erklärte, daß zu Pie tersburg auger Fleisch und Maismebl kein Vorräthe vorhanden seien. Die Buren sind ut mit Munition versehen. Sie erwarteten, daß die Engländer im August die Stadt bes-tzen' würden. Deshalb zerstörten sie ihre Kanonen und machten sich zur Uebergabe anhei schig. Spätcr erlangte Barend Borste: Controlle i'ber die Stadt. Er belegte die Reqierunqsmaaazine mit Beschlag und plünderte die Privatgeschäfte. Die beschlagnahmten Waaren ließ r nach seiner Farm bringen. AlsGeneral Vil- joens nach der Stadt kom, wurde Vor- ster abgesetzt. Es heißt, eine Abtheilung von 9000 Mann habe Colesberg besetzt. Die Brücke über den Oranje-Fluß wurde von den :ren zerstört. Keine Zügr haben dieselbe seit September passirt. Dies ist vor- großer Wichtigkeit für d: Verproviantirung der britischen Trup den nördlich von r.m Flusse. London. 21. Nov. In den Militärclubs ist heu!e Abend das unbestimmte Gerücht ver breitet, zwishen den Buren unter dem General Dwct und britischen Trup--en sei eine Schlacht im Gange. I """ v, 'l I ,i i , i :k I I ne Garant!' ce,.-." 5 s:s";t "'"N 1