Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 15, 1900, Image 4

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II Seite jede Woche.
Ner & Ech l, Herausgeber.
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Donnerstag, den 15. November 1900.
Der .NebraSka Staat . Anzei.
.ek'ist dik größte deutsche Zeitung im
Ziaatt und liefert jede Woche
W 12 ette
,'diegenen Lesestoff. Unser. Sonntag,
gast W de besten deutschen Sonntag.
oiaUer tti Lande .oendürtig an die
Veite qeftnt werden.
Ueverraschg.
Da Ergebniß der am Dienstag voll
zogenen Wahlen ist für viel unserer
Freunde eine Uebenaschung gewesen.
gior Allem die Ermählung McKin
leq's zum Präsidenten derVer. Staaten.
Man halte sich vielfach der Hoffnung
hingegeben, daß das Elcktoralvotum der
Staaten New Jork und Illinois dies
mal für den demokratischen Präsident
schaftskandidaten gewonnen meiden
könne.
Allein diese Hoffnung ermies sich am
6. November als leere Täuschuug. Mit
dem Munde hatten die Führer der Nem
Yorker Demokratie sich für Wm. I.
Bryan erklart, aber ihre Herzen scheinen
dem tapferen Nebraskae, ganz und gar
entfremdet gewesen zu sein. So und
nur so erklärt stch der sonst unerklärliche
Umstand, daß in der Stadt New York
nicht einmal die gewöhnliche demokrati
sche Majorität erzielt werden konnte.
Eine andere Täuschung bezog sich auf
das Elektoral-Botum dc Staates Jlli
nois. Weil Adlai Stevenson einst als
Vicepräsidentschafls Eandidat das Vo
tum des Präriestaates erhalten hatte,
war man einfach der Ansicht, daß er sich
dort ganz besonderer Beliebtheit erfreue.
Allein das scheint durchaus nicht der
Fall zu sein. Vielmehr war sein dama
liger Sieg dem Umstände zuzuschreiben,
daß eS für die Illinois Stimmgeber zu
jener Zeit galt, rie schmerbedrohte Un
terrichtSfreiheit gegen republikanische
Angriffe zu vertheidigen
Abermals geschlagen!
William JenningS Bryan ist in seinem
Ringln um die Präsidentschaft der Ver.
Staaten zum zweiten Male geschlagen
worden. Und eS scheint, soweit sich aus
den vorgelegenen Zahlen schließen läßl,
hervorzugehen, vaß seine diesmalige Nie,
derlage eine weit schwerere ist, als diese,
rge vor vier Jahren. Da ist selbst
verständlich siir die eineHälfte derNation
augenscheinlich also die numerisch schniS
chere. bittere Medizin. Aber sie muß
genommen, mit möglichste Gracie ge
nommen werden, nai dem Satze: ,,De
Mehlh'it regiert". Damit ist nickt ge
sagt, daß der Standpunkt dieser Meh.
heit ver lichtige ist. Darum aber handelt
es sich jetzt nicht sondern um die That
fache, daß das Volk am Stimmkasten den
, .neuen Kur" mit allen 'einen oft bespro
ebenen und viel kritisierten Begleitersckiei
nungen gebilligt und Herrn Bryan aber
mal ein entscheidendes Mistrauensvo
tum ausgestellt hat.
Wir machen aus unserer schweren Ent
täuschung kein Hehl. Alle die scheinbar
wohlbegriindelen Hoffnungen, welche Ie
Demokratie auf große Gewinne in den
Staaten Illinois. Jndiana, Oljio, New
York und anderwärts gesetzt hatte, haben
tich als trügerjlche erwiesen. Sie hat,
so. viel sich bis jetzt ersehen laßt, in kei
nem dieser Staaten einen Sieg errungen.
ode auch nuc nennenswerte gorrschrii
te gemacht.
SklbstoerstZndlich werden der Ursachen
sllr die Niederlage der Demokratie nun in
großer Zahl gefunden und auseinander
geletzt erden. Das ist nicht mehr als
recht! Die Partei sollte sich
über die Gründe klar zu werden suchen,
welchen sie diese zweite Waterloo unter
demselben Führer verdankt.
Na . den Wahlen.
M e K i n l e y's A d m i n i st r a t i o n
tritt mit ihren Absichten
bestimmter hervor.
Die Resultate der jungten Wahlen
werden aus die Administration die Wir
kung haben, daß Alles, was sie geplant
und erst theilmeise ausgeführt hatte, jetzt
vollständig ausgeführt werden wird.
Dementsprechend wird das stehende Heer
sowie die Flotte weiter erhöht werden!
Ein Voranschlag für das stehende Heer
wird jetzt ausgearbeitet, und derselbe
verlangt 30 Infanterie, 12 Kavallerie
und 4 ArtillerieRcgimenter, zusammen
zwischen 75,000 und 85,000 Mann.
Da die Freiwilligen Regimenter nicht
sogleich aufgelöst werden, s" wird die
Armee zeitweilig sogar mehr als 1 00,000
Mann umfassen. Es wird übrigens in
Armee und Flottenkreisen bestimmt ver
sichert, daß das Programm noch nicht
endgiltig festgestellt sei.
Die Erhöhung des stehenden Heeres,
für die man stets große Vorliebe gehabt
hatte, wird heute von unserer Regierung
für nothwendig gehalten um Schritt
mit Deutschland zu halten! Das will
freilich angesichts der militärtschenPläne
des Kaisers Wilhelm viel heißen und es
mag sein, daß sich der Kongreß dagegen
sträubt, auf dieserBahn so weit üu gehen,
wie die Administration eS wünscht. Je
densallS aber glaubt das Flottendeparte
mcnt, sein betreffendes Vermehrung?
Programm vollständig durchsetzen .zu
können, denn man ist der Meinung,
daß die Ver. Staaten mehr von Teutsch
land zu furchten hätten, als von jeder
anderen Nation-
Im Uebrige klare Freunde der
Äd ninistialion, daß man bezüglich der
diplomatischen Be;iehugen sich de
muhen werde, die Äande der Freund
schaft mit anderen Machten zu stärken :
besonder mit England gegen Deutsch
land, oder mit Rußland zu demselben
Behuf ! , vielbesprochene angelsach
fische Bündniß" sagen sie mag aus
dem Papier niemals eriftiren. aber dem
Geiste nach und in keinen praktischen Er
gekniffen wird eine entschiedene That
sache sein.
Um die Wirkung diese BündniffeS zu
beschleunigen, wird der Streit zwischen
den Ver. Staaten und Canada oder
Großbritannien über die alaskanische
Grenze und '.über Fischereien'Fragen zu
raschem Abschluß gebracht, und eS wird
so schnell wie möglich ein Gegenseitig
keitS'Vertrag abgeschlossen werden. Die
amerikanische Administration ist bereit,
Canada, resp. England, Zugestä.dniffe
zu machen, welche sie vor der Wahl un
möglich hätte n.achen können, und sie er
wartet Gegenzugeständnisse.die ebenfalls
nicht hätten erfolgen können, ehe das
kanadische Volk bei den jüngsten Wahlen
die Politik der Laurier'schen Administra
tion guthieß.
Man erwartet auch eine rasch: Fest
stellung der amerikanischen Position in
China, und auch die soll mit Hülfe
Englands geschehen.
Ferner soll der Aufstand" auf den
Philippinen-Jnfeln zermalmt und 'wo
möglich der Widerstand der Philippiner
völlig vernichtet werden. Das Verlan
gen des Generals MacArthur nach mehr
Soldaten soll befriedigt werden, dafür
wird man aber auch verlangen, daß er
greifbare Resultate zuwege bringt. Die
Zioiloermaltung für die Philippinen
Inseln wird wahrscheinlich in derselben
Richtung geordnet werden, wie diejenige
in Cuba.
Was Cuba betrifft, so ist jetzt die An
nektirung der Insel, trotz der früher ge
machten gegentheiligen Versprechungen,
eine Möglichkeit geworden. Wie er
wähnt, hat der Kriegssekretär Root die
Reise nach Cuba angetreten. Sollte
sein Besuch die Entwicklung einerstarken
Stimmung zu Gunsten einer Angliede
rung hervorbringen, so hegt man in Ad
ministrationbkreisen wenig Zweifel, daß
die Insel entweder ein Territorium, oder
eine Besitzung der Ver. Staaten werden
wird.
Pläne betreffs Portorikos sind eben
falls unter Erwägung, haben aber noch
keine feste Gestalt genommen.
SechS schreckliche Mikgrrsse.
echs schreckliche Mißgriffe von sechs
verschiedenen Aerzten baden Wm. H.
Mullenivon Lockland, Ohio, beinahe in
ein srechzeitiges Grab gebracht. Alle
sagten er habe ein Lungenleiden und
mußte Sterben. Aber er winde über
redet einmal Dr. Kings New Discooery
für Schwindsucht zu vrobiren. Nach
fünf Flaschen war er vollständig kurirt.
5 ist positiv garantirt gegen alle pals ,
Brust und Lungenkra,kbtilen, einchieh
lich Husten, Erkältung, La Krippe, Lun
gsnentzündu"a,Bronchites, Astma, Hals
brauen. Kauchhusten. 50r un $1.00
Vrobeftascden in j. H. Harleu's Apo
theke.
Die Zuckerrübentndustrie in
. oea Ber. Staate
Die Rübenzuckerindustrie erfreut sich
hierzulande nicht mehr des Buhmes",
der ihr vor einigen Jahren wurde; man
hört nicht mehr so viel davon und sie
spielt keine so große Rolle mehr in den
Plänen sür neue Gesetzgebung ; es wäre
aber irrig, daraus schließe,, zu wollen,
daß die Industrie einen Rückschlag er
litt. Die eine Zeitlang so außerordent
lich hochgespannten Erwartungen, welche
man an die Einführung dieser Industrie
knüpfte, mögen sich nicht verwirklicht ha
den, man hat eingesehen, daß sich denn
doch nicht alles Land für die Kultur der
Zuckerrübe eignet, und vor allenDingen,
daß sehr viel Arbeit und nicht geringe
Kenntniß? dazu gehören, auch unter
günstigen Vorbedingungen in Bezug auf
Land und Klima mit dem Rübenbau
gute Erfolge zu erzielen ; aber wo sich
dies Alles vereinigte, hat die Arbeit doch
ihren guten Lohn gefunden, und dement
sprechend ist die Rübenzuckerindustrie
auch stetig angewachsen, sodaß sie im
vergangenen Jahre schon 79,000Tonnen
Zucker produzirte, das heißt etwa halb so
aiel, wie die schon so lange eingebürgerte
Rohrzuckerindustrie hervorbrachte. Im
Vergleiche zum Zuckerverbrauch unseres
Landes ist die Rübenzuckergeminnung
allerdings noch sehr gering, denn sie
deckte nur ungefähr den sechsunzwanzig
sten Theil des Verbrauchs.
Wie Californien den Anfang machte
in der Zuckenübenkultur, so steht dieser
Staat darin auch heute , noch an der
Spitze; er besitzt acht Rübenzuckerfabri
ken, welche insgesammt täglich nahezu
9000 Tonnen Zuckerrüben verarbeiten
können. Hinsichtlich der Zahl der Fa
brisen Californien überlegen ist Michi
gan, welcher Staat durch ein im Jahre
1897 erlaffenes Gesetz für jedes Pfund
im Staate erzeugten Rübenzuckers 1
Cent Plümie in Aussicht stellte und dem
zufolge Rübenzuckerfabriken wie Pilze
aus der Erde hervormachsen sah. Mich
igan besitzt heute neun Rübenzuckerfabri
ken mit einer Verbrauchsfähigkeit von
nahezu 4000 Tonnen täglich und würde
heute wohl als Rübenzuckerstaat Califor
nien eingeholt haben, märe nicht inForni
der Weigerung des Staatsschatzmeisters,
die Prämien zu zahlen, ein Reif gefal
len über Nacht" und daS Zuckerprämie
gefetz schließlich für verfaffungsmidrig
erklärt worden. Das hemmte das üp
pige Empormuchern der Industrie, aber
es zerstörte sie keineswegs, sondern
brachte sie eher auf eine feste gesunde
Basis; wie es heißt, soll im 'nächsten
Frühjahre in Michigan eine größere
Fläche mit Rüben bestell! werden, als je
zuvor.
Unter gewiffen Bedingungen werden
Zuckerpräinien bezahlt in den Staaten
New York, Minnesota, South Dakota
und Washington, und in fallen diesen
Staaten ist mit der Kultur der Zucker
rüde und der Gewinnung von Rüben
zucker ein auter Anfang gemacht worden.
In Iowa sind Nübenzuckerfabriken auf'
zehn Jahre frei im Besteuerung und ei
habe sich den zwei Gesellich asien gedil
det. die Industrie einzubürgern,
aeiammt waren im letzte Iah
inoen Ver. Staaten vertheilt aus elf
Siaalea dreißig Fabriken i,n Betried
mit einer Velardeilungssahigkeil von
1 100 Tonnen :Xukii täglich, un sechs
neue Fabriken sind ,ur Zeit im Bau.
Davon eine im Staate Utay. welcher jetzt
schon zwei blühende Rübenzuckersabrikea
besitzt, trotzdem er wederPrämien bezahlt,
noch sonst irgendwelche Vergünstigungen
bewilligt. Die Erfahrung hat gelehrt,
daß die Industrie da. wo sie in Bnuq
auf Boden und Klima günstige Vorde
dingungen findet, bei verständigem Be
triebe irgendwelcher besonderen Unte"
stützung nicht bedarf, und daß staatliche
Unterstützung mehr schadet als nützt, in
dem sie auch da zur Ausnahme der Jn
dustrie verleitet, wo jene nothwendigen
Vorbedingungen nicht zu finden sind.
Zweifellos würde eine hohe Zuckerprä
wie überall ein schnelleres Aufblühender
Industrie zur Folge haben, aber ebenso
zweifellos ist es, daß dieses Aufblühen
in vielen Fällen ein ungesundes sein
würde, indem es in Gegenden, die sich
nicht dazu eignen, eine Industrie in'
Leben rufen würde, die nur bei fortdau
ernder Unterstützung am Leben gehalten
werden könnte. Es ist aber gar kein
stichhaltiger Grund vorhanden, warum
Zuckerrüben gezogen werden sollten aus
Land, das unter Weizen oder Maiskul
tur oder als Kartoffelland usw. bessere
Erträge liefert und warum, um jenes zu
ermöglichen, noch die Steuerzahler bela.
stet werden sollten.
an ftch selbst kurtttn.
onova ,st ein tramöfische Mittel für
beioerlei Geicklecht und karni Genorrhve
lleet unnatürlicher ftlufc, EnkzünSuna,
Regung und Eiterung der Tchte'whzm.
al Mittel mir inneitich genomnirn zu
sammrn mit Emsviißungn und girantirt
die schlimmsten MlZe in tier Wottie zu tu
rinn oder freie Medijii bi eine Kar statt,
gefunden bat, $3 ver Packet oder zwei für
tzS. Irgendwo hingesandt Nch kmpsana
bei Gel,ts. Garantirt von The ,d
0rug Co . Elgin. Jll.
'der 'Lost im Grok und Klrinbai'.dcl in
fRift potliek Linc-ln. ed.. auch
en.e vollständige Ansmahl in Gummiwaa
cen. Schreikek
Völker und Städte.
Wie die Menschen, welche sich bilden,
so wachsen auch die Völker und wie für
die Menschen, so kommt für sie eine Zeit
des Rückgangs und Verfalls. Es har
einen eigenthümlichen Reiz, dieses fort
mährende Aufblühen und Verblühen,
diesen steten Wechsel von Fluth und
Ebbe im Völkerleben zu beobachten, und
dem Statistiker bietet sich hier ine schier
unerschöpfliche Fundgrube intereffanter
Fragen. Ein Volk kann nach vielen
Richtunge.r hin wachsen, aber wenn wir
im Allgemeinen vom Wachsthum der
Nationen sprechen, so denken wir dabei
in erster Linie.an das Wachsthum von
Bevölkerung und Wohlstand.
Vor hundert Jahren war Rußland in
Bezug auf Bevölkerung die größte und
unsere Republik die kleinste der Ratio
nen", die man heute als die Weltmächte
bezeichnet. Rußland behauptet jenen
Rang auch heule noch, aber die Ver.
Staaten sind an die zweiteStelle gerückt.
Deutschland begnügt sich heute noch, wie
früher, mit dem dritten Platz, aberFrank
reich ist vom zweiten auf den fünften hin
untergerutscht, menn sich auch innerhalb
des Jahrhunderts seine Bevölkerung im
merhin noch um rund l l,000.OO0Köpfe
oder etwas mehr als 25 Prozent ver
mehrte. Kann schon diese Zunahme
denjenigen, welhe von der gelben Ge
fahr," einem Ueberrennen Europas und
Amerikas durch die Mongolenhorden,
träumen, als Trost dienen, so sollten sie
völlige Beruhigung finden in dem Ge
danken an die ganz unverhältnismäßig
größere Zunahme der BevölkerungGroß
brittaniens, Deutschlands und vor al
len Dingen der Ver. Staaten. Wäh
rend der letzten hundert Jahren hat sich
die Bevölkerung der großenRepublik ver
eiiiunddreißigfacht, und wenn sich diese
Leistung für die nächsten hundert Jahre
natürlich auch nicht miederholen läßt, so
dürfen mir doch noch auf ein starkes
Wachsthum rechnen, denn wir sind ja
gottlob noch ein junges gesundes Volk,
und Platz gibt's mahrlich auch noch ge
nug in unserem großen Lande.
Von den Völkern zu den Städten :
London stand vor hundert Jahren an
der Spitze der Städte aller Kulturnatio
nen und hat diesen Ehrenplatz bis heute
behauptet. Im Jahre 1801 besaß die
Themsestadt 959,000, im Jahre 1851
rund 2,000,000, bis zum Jahre 1891
war. ihre Bevölkerung auf 4,211.052
Seelen angewachsen und für 1901 be
rechnet man sie auf 5,300,000 Köpfe.
New York hatte anno 1801 nur rund
60,000 Einwohner, zählte im Jahre
1851 rund 516,000 Köpfe, hat nach der
Volkszahlung am 1. Juni 3,437,202
Seelen und wird bis über's Jahr die
34 Millionengrenze voraussichtlich weit
überschritten haben. Paris besaß im
Jahre 1801 schon 553,000 Einwohner,
war 1851 bereits auf rund 1,200,000
Köpfe angewachsen und zählt heute rund
2.550,000 Bürger und Bürgerinnen
und solche, die es werden wollen. Das
Wachsthum der guten Stadt Chieago
kennt jedermann zur Genüge. Vor
hundert, ja vor siebiiig Jahren noch ein
Theil des Nichts ist Chicago heute die
zweite Stadt der westlichen Erdhälfte
und auf dem Wege zur 2 Millionenstadt;
lange ehe diese Stadt auf das erste Jahr
hundert .ihres Lebens wird zukückblicken
können, wirb sie die zweite Million über
schritten haben, ja, menn's so fortgeht
wie bisher, wird sie an ihrem hundert
sten Geburtstag den drei Millionen na
her sein, als der anderen Zahl. Und
nun Berlin! Im Jahre 1810 hatte die
Hauptstadt Preußens nur 162,971 Ein
mohner, davon 9901 Soldaten; 1858
zählte Berlin 448.610 Köpfe (19.676
Militär). Von da an ging's schnell auf
wärls. Im Jahre nach dem österreichi
schen Kriege zählte die Hauptstadt des
Norddeutschen Bundes schon 703,120
Einwohner; seinen Rang als Kaiserstadl
trat Berlin mit 824,580 Seelen'' an
1880 zählte die Stadt 1,122,330 Ein
wohner; 1890 1,578,794. und 1895
I,;77,303. St. Petersburg hatte an.
!no 1639 43.,3l.t7 Einwohner, und
ahll 132 8i.i,000, und 18.7 1,267
I oo e.
Wann wird für unsere Heutige mäch
ti; aufstrebende Böller un Städte die
Zeit de Rückgang der Abnahme ein
seyen?
Wiedtr i echt.
Eire von Dr. Sing's Nem Mt Pill
jeden Abend aus die Dauer' von zw,i
Wochen, hat wich wieder jung gemacht,
schreibt D. H Turner von vempseytion.
Pa. Dieselben sind die beste i der
Welt üi ühn, Magen und Sinqeweive.
Nein legeiab'lisch Lerurjachen kein,
Schmerzen. Nur 2bc in L. H. Harl:
polhe?e.
Theures Schteheu.
Nach den Berechnungen eines engli
schen Blattes würde ein Gefecht zweier
erstklassiger moderner Panzerschiffe einen
Kostenaufwand von rund $25,000 in
der Minute mit sich bringen. Wenn
zwei Schlachtschiffe, wie die Majesttc",
das Flaggschiff des englischen Kanalge
schmaveiS und Carnot", das große
französische Panzerschiff, einen einstun
digen Kamps miteinander ausfechten
würden, ohne ihre großen und kleinen
Geschütze zu schonen und wenn sie so ma
nöorirt werden, daß alle Zerstörungsap
parate bedient werden, würden sie ein
ander Geschoffe im Werthe von $1, 400,
000 zuwerfen. Bei dieser Berechnung
arbeiten jedoch noch nicht alle Geschütze
beiderSchlffe mit äußerster Anspannung,
denn alle Kanonen können beim Kampfe
zweier Schiffe natürlich nicht gebraucht
werden. Wenn alle Kanonen sv schnell
wie möglich abgefeuert werden, würde
die sür Pulver und Granaten ausgege
bene Summe noch größer sein, sie würde
den ungeheuren Betrag von rund 81,
700,000 erreichen. Majestic" repräsen
tut dabei einen Werth von 5 Millionen
Dollars, Carnot" von 5.030,000.
Dazu kommen 2,500,000 für den In
halt von Pulverkammern, so daß also
über 12,500,000 im Spiele sind.
Majestic" ist mit 42 Kanonen bewaff
net, die mit ihrer Ausrüstung 1, 400,
000 kosten, die 42 Kanonen von Car
not" sind 1,320.000 werth. Die
schwersten Geschütze der Majestic" sind
vier 12zöllige,die jedes 260.000 kosten
und zwei Panzergranaten in der Minute
werfen ; jede Granate wiegt 850 engli
sch? Pfund und hat eine Ladung von
167 Pfund rauchlosem Schießpulver:
das Wurfgeschoß kostet imGanzen 400.
Diese vier Geschütze würden zu dem
Preise von 3200 die Minute spre
chen". Außerdem hat das Schiff zwölf
(izöllige Schnellfeuergeschütze zu je 18,
500, die 100 Pfund schwere Granaten
schleudern. Diese Granaten kosten das
StückS70-Mit den achtzehn12Pfündern.
die das Stöck 2750 kosten, könnte es
in einer Minute 216 Granaten im Wer
the von 3240 schleudern; die zwölf
3Pfünder zu je 2075 würden jeder in
der Minute 30 Granaten weifen, was
weitere 1800 ausmacht, und die acht
Marimgeschütze würden zum Preise von
140 die Minute 145 Pfund Blei aus
werfen. Die Geschütze werden inFrank
reich nicht so billig fabrizirt und die
schwimmenden Kriegsmaschinen sind in
Folge denen theurer als die englischen.
In einem schnellen einstündigen Kampfe
würde Majestic" 346 Tonnen Grana
ten und Carnot" 316 Tonnen Metall
auf den Feind feuern.
i R'vakttursi'h Wndr
Redakteur W. V- Barru von Lerina
ton. Tenn.. welcher die Mammulbbötzle
vcsichiigte. bekam Hämonh'den. Die
schnebe Slit durch Buckien's Ärnica SaU
bt überzeugte ihn, daß es noch mehr
Wunder giebt. Kuiirt Hämorrhoiden,
Beichädiguncien. Entziindngen und alle
kolperiiche Musichiage. uiat je in I
y. Hrlty's Apotheke.
Die letzte Dreizehn.
Wenig spricht man heute noch von den
Modocs, und wenn man viel von ihnen
erfahren mill.muß man schon in Dime"
Novellen fuchen oder ziemlich weit in
der Geschichte der Vergangenheit herum
streifen. Einst waren die Modocs einer
der mildesten und blutdürstigsten Jndia
nerstämme Nordamerikas und der Schre
cken der Pacisicküstc, heute ist nur noch
eine Handvoll von ihnen übrig, und sie
sind die zahmsten und tragfen Geschöpfe,
die man sich denken kann, ohne noch et
nett Funken von Srrebensdrang, in tie
fem Elend dumpf ihre Tage dahinbrü
tend, welche gezählt sind.
Schon lange ehe die ersten Weißen an
unseren Gestaden des Stillen Oceans
erschienen, waren die Modocs bei den
Indianern durch ihren Blutdurst beson
ders bekannt. Sie lagen stets in Fehde
mit anderen Stammen, und diese gaben
ihnen auch den Namen Modocs, welcher
bedeutet: feinde," Sie geHorten ehe
dem zu dem großen Kamath Stamm,
im nördlichen Californien und südlichen
Oregon, und man kann sagen, daß sie die
Borers" der Keamaths wurden. Um
einen Ausdruck aus der modernsten Ta-
gesgeschichte zu gebrauchen.) Gleich den
chinesischen Heißspornen, welche man
heute mit diesem Namen bezeichnet, er
richteten sie einen Staat im Staat und
bekämpften sowohl Fremde wie auch ih
ren Mutterstamin.
Aus ihren Kriegsgefangenen machten
sie Sklaven und verkauften dieselben un
ter einander, wie dieRömer und Cartha
ger in der alten Zeit gethan. Sie hat
ten auch eine eigene Religion, und ihr
oberster Gott hieß Kamoose.,,
Sie wurden mit allen anderen Stäm
meil an der Pacisicküstc fertig, und die
Weißen zitterten vor ihnen, so lange
bis die Bundestruppen auf dem Plan
erschienen. Die Modocs waren thöricht
genug, auch an diesen ihre he-gebrachte
Kriegskunst zu erproben und erlitt,,, ihre
erste Niederlage. Das war in 1817.
. Das schreckte sie nicht ab, nach zwei
Jahren abermals den Kriegspfad zu be
fchrei'en, und sie metzelten eine Menge
Wiße nieder; dann aber wurden Hun
derte der Krieger von der Bundesarmee
ebenfalls meuchlings getödtet. Es herrsch
te dann Ruhe bi zum Jahre 1S6S. in
welchem sie aus Reue von ihrer Reser
vation auSbrachen und sich aus anderem
Lande niederließen. Alsbald war wie
der ein Krieg im Gange. Die Modoc
zogen sich nach de Laoadelten zurück und
schlugen zwei Angriffe der GencräleAil
so und Gillem ad. Tani ernannte
die Bundesregierung eine Commission,
um Unterhandlungen anzuknüpfen. Am
11. April 1873 wurden zwei der Cam
miffäre, Gencral Canby und Dr. Tho
ma, von den Modoc aas dem Hinter
halt getödtet. und der Tritte. Ä. B.
Mitchell, wurde schwer vermundet. Nach
verzweifeltem fernerem Widerstand wur
den die ModocS ausgehungert und zur
Uebergabe gezwungen. General Jeff.
DaoiS ließ den Häuptling Jack und drei
Andere wegen der Tödtung der Commis
sare kriegsgerichtlich prozessiren und hin
richten. Die Uebrigen wurden nach dem
Jndianerterritorium aus eine kleine Re
servation (im Gebiet der Quapow Na -tion)
verbracht, und eS wurde ihnen ge
sagt, daß sie 25 Jahre lang als Gefan
gene gehalten würden, worauf sie nach
ihrem alten kalifornischen Jagdgrund
zurückkehren könnten.
Schon 1898 waren diese 25 Jahre
verfloffen, aber die ModocS, oder viel
mehr ihr trauriger Ueberrest, sind noch
immer östlich von den Felsengebirgen,
und der Jndianer-Commijsar hat keine
Absicht, sie wieder nach der Küste zu
schicken. In den letzten paar Jahren
lind diese Unglücklichen wie die Schafe
dahingestorben, und jetzt sind nur 13
udrig (mit 65 Angehörigen). In ein
paar Jahren werden sie ohne Zmeisel
alle, sammt dem dicken, aber stets kran
ken Häuptling Gelber Hammer", in die
bekannten seliqenJaqdqefilde hinüberge
gangen sein! Ab und zu in neuerer Zeit
durften die letzten Dreizehn mit Wander
Vorstellungen im südlichen KansaS ein
paar Groschen verdienen.
Mutgtg Forscher
wie Stanley und Livingstone fanden ti
schmieriger Malaria, Hieber und Nerven
fieber zu bestegen als die Kannibalen,
aber Tausende haben entdeckt, daß Clec
tric Bitter eine wunderbare Ärnei für
Malania ist. Wenn Sie Wechselsteber.
Schmerzen im Nacken und Kopf, ein
müde Gefühl haben, so wird eine Pro,
be sie von der Gute dieses Mittels über
ieugen. M.A.Null von Welb. III,.
schreibt: Meine Kinder lagen ein Iah?
am Wechsilsieber darnieder, dan haben
zwei Flaschen Electric Bittters dieselben
kurirt. Nur 50c. Probirt es Ga
rantirt. In 3 H. Harley'S Apotheke
zu haben.
Nstizen.
Congreßman Stark ist im 4.
Distrikt wiedererwähit worden.
Der Zuckertrlist bat alle Sorten
Zucker um ib Prozent erhöht.
Die National alt Company Hit
den Preis aus Tafelsalz von $1.10 auf
12.50 per 10 Pfand erhöht.
Nicht Jeder, der lange Haare trägt,
ist e,n Dichter or Maler. Manchem
fehlt bloß daS Gels zum Haarschueiden.
Henry Villard, der Eisenbahn
magnat, ist in ber Sonntag Nacht in sei
ner Wohnung am Hudsonftuß gestorben.
Sechs iampagnien 9Mniter haben
am Montag EolU'nbuü, O, verlassen
und werden über New Jork nach Manila
segeln.
Ein ganzer Seitenweg ist dieser Ta
ge in Chicago gestohlen worden. Ob mit
oder ohne Pzssanten, war nicht zu er
kohren.
.n diesem einen Falle sind wir uner
bitilich! Schlechte Verse können wir selbst
durch de seungsten Patriotismus nichr
entschuldigen.
Sagt man nun von Biceprässtent
und Raahreiker Roosevelt, er übernimmt
am 4, März den Vorsitz oder Vocrttl im
Äundessenat?
Die repiiblikantlche Fork Times"
bringt unter deinöilvebesLm.Mcjrinley
die Unterschrift ..Empörer William L"
Sehr bezeictnend!
Eine große Ueberraschung war das
Wahlergebnig des verflossenen Dienstag
für die jjrastoiiiste.i und man fragt jetzt:
.Wer hat's Bier umg'schülf?
Nach einjährigem Bestehen ist der
Soinmecthüren und Sommerfenfter
Trust in die Brüche gegangen. Die
Leidtragenden verzichten aaf Blumen.
Daß sie in Dublin den Präsidenten
Krüger zum Ehrenbürger machen wollen
ist erklärlicher, als daß sie in London für
seine alten Hüte horrende Pre,,e zahlen.
Pr i n , Prosper s. Arenberg ist zur
Virdüßung feiner Ibjährigcn Strafe,
wegen des bekannten afiikannchen Mor.
des, in das Gefängniß zu Hannoocr ein
geliefert worden.
D i e Direktoren der Standard Oil
Co. haben eine Dividende in Höh: von
10 Prozent erklärt. Diese Gesellschaft
hat in diesem Jahre schon 43 Prozeni in
Dividende vertheilt.
Erhaltet die Wälder und sammelt
die glutben!" So tautet das Mono
des Naiionalen Irrigation Congreffes,
oer vom 21. bis 24. November in Cyi
cago seine S.Jahressitzung abhalten wird.
Zwischen Offenbach und Frank
furt am Main stießen zwei Schnellzüge
zujammen. Die Trummer gcrietyen ,n
Brand und kamen sieben Perionen urn'g
Leben während vier fch.oer verletzt wat
den.
I n New Agrk wollen eine Anzihl
wohlhabender Leute eine Zeitung grün
den und herausgeben, wie ie sein soll. d.
h. w für das Rechte und gegen das
Schlechte." Ob dieselben Ecsolg haben
werden, wird die Zukunft lehnn,
E s giebt kein Gesetz, welche? die
Wahl einig Präsidenten mehr als zwei
Mal bintereinander verbietet, aber eg ist
seit Washington ein herkomme, day
kein Präsident zum dritten Mals hinter
cimi(D;T ai Kandidat auf jestflll wird
Präs. Grnit, der versuche, ta;mt zu
brechen, matte in da st.r.ociiiiaa ge
schlagen.
I N? ?)k habe sich die i,,en
thüer von 1 SlaZlolstte Fabriken
einem Trust vereinigt und den Pieit I
fort Mn ti per tonne erhöht. Der
Preis wurde schsa einmal vor ungesähr
drei Wochen um diese Summe erhöht.
D i e Ueberlezegheil der anerikain
sch?a Fko:te bei saniiago und Manila
war die größte Reklame sür unsere
Schinn Industrie. Rußland läßt j tzt
b der größten Schlachtschiffe zum Werth
von so Millionen Dolloi in den Ber
einigten Staaten eoastruiren.
Der TensuS von 1899 ist in Nebia
ka jedenfalls, ob wilsenilich oder aaS
Oberflächlich'! (ihr fehlerhaft aufge.
omine worden. Die jche?dare o
ahme der Bevölkerung in cci SläZien
Umiha u d Lincoln uao die gelinge ive
vStkirungSzunahine im ganzen Staate,
nach dem neuesten Cenfu, beweiiea nur,
daß die betr. Wahlen 1S30 viel zu hoch
genommen waren.
1 n fe,nem interessanten Buche
.Tcamping wiih Tramp, ' schZtzt Josiah
glint die Zagt der Land,treicher. die
täglich oder vielmehr nachtl:ch. als blin,
de assagiere auf dea amerikani'chen Ei
senbadnen mitfahren. auf 10,.
00. Die Gesammtzahl.der Tramps"
in unserem gesezn.t-a Lde giebt er
auf ca 60.000 an.
A m verflossenen Dienstag waren es
fllnfzig Jahre, sendem Carl Schurz al
Student den Sonner Professor Gottfried
Kinkel aus dem Gefängnisse in öpandau
herauszeholtund ,hm zur Flucht nach
England oerholfen hat. Die berliner
Blatter gedachten deS Tages durch Ber
öffentlichung von Schurz and Kinkel'
Reminescenzen.
D i e Buren haben in den letzten Ta
gen wieder einmal die Engländer daran
erinnert, daß troy dr Siegesdepeschen
des General Roberts der Bureakrieg
noch lange nicht beendet ist. Bei Both,
ville haben sie in mehrtägigen KSmp'en
den Engländern eine abermalige Nieder
läge beigebracht und haben ihnen 7 Ge
schütze abgenommen.
Holzfaser Papier wird wieder
aus dem Handel verschwinden, wenn sich
nämlich eine neue Erfindung bewährt,
die Baumwollsamenhülsen in Pzpier
umwandelt. Las wäre ein Glück sg?
die Menschheit, denn die Staristlker haben
schon ausgerechnet, wie lange eS noch
währen köante. bis der letzte ' Baumriese
auf Erde,, in den Papierkorb gewandelt
sein würde.
D e r Barenkriez in Süd.Afrika ist
ebenso meniz beendet als der Krieg auf
den Philippinen, Die Engländer pi'g
klamiren fortwährend, daß der Krieg
aus sei, und dann kommen neue Belichte,
daß die Buren wieder eine Anzahl Eng.
länder ge'Sdtet und gefangen haben. Die
meisten Berichte melden, daßjGen, Botha
jetzt in der Eapcolonie ist. Prä iVent
Paul Krüger ist nach Europa gereist, um
neue Hilfsmittel zu erlangen.
Der franiSsikche Präsident Loubet
hat McKinley ei Glückwunsch Tete
gramm zu seiner Wieoerermählunq ge
sandt, unter gleichzeitigem Hinweis aus
die inniger gem,iroen n Freundschasts
bände zwischen Frankreich und den Ber.
Staaten. Auch sonst traf eine große
Menge Glückwunsch, Depeschen ein, u.
A. auch vom Präsidenten von Guatemala,
Wenn Präsident McKinley vor der
zweiten Einführung in sein Amt om 4
Mär, 1401, sterben sollte, wird der
Staatssekretär amtirenderPrösident. Im
Falle ein Staatssekretär nicht
vorhanden ist, übernimmt der Schtzke.
kketär das Amt und der Rest der Kabi
netsmitglieder folgt in nachstehender Rei
he: General-Anwalt, General.Poflmei.
ster, Flottenfekretär und Sekretär des
Innern.
2 8 K t i m m e n hzt in Monroe
Townshi, Ind,.eine einiiae Familie ad
gegeben, und zwar alle für McKinley,
Der 77jährige Karrett Gibson dortselbst.
?in waschechter Freemont R,publi?aner.
bat nämlich bei sich auf
seinem Anwesen acht Söhne
einen Schmiezersohn und dreizehn voll
jährige Ente! wohnen, die am Die!,st,ig
zusammen an die Wahlurne traten und
republikanisch stimmten Der iZill dürk.
le wohl einzig dastehen.
Herr W, I. Bryin hat die ihm
angebotene Stellung des Red,ict.urS ei
ner Abendzeitunz in Denser mit einem
alär von ßl0,000 jährlich abgelehnt.
In feiner Antwort, welch: er aus
Lincoln ielegraphirte, sagt er:
Ich werde hier bleiben und in dr
Zukunft, wie in der Vergangenheit mit
Zunge und Feder die Principien, die ich
für recht Kilte, und die Nolitik. . die i
für weise halte, vertheidigen.'
Im 1. inuar 1901 wird die .Com
monmeolih of Australia" proklamirt
werden. Das neue Staatengebilde wird
im G,,n,?n etwa 3.7ö0.l.00 Einwobnr
zählen, ungefähr so viel, wie die amen,
kanischen Eolonien hatten, als sie sich
von Eliglanv losrissen und unabhängig
machten, eujeelaö nrn 756 000 ftin
mohnern ist der australischea gösteratigi
noch nicht beiget-eten und mag als eine
Art australifches Canada betrachtet wer
bin.
B u n d e s-Jenator Allen, über die
Wahl befragt, erklärte: .Die Wahl
kann nicht all Jndossirung von McKin
lky's Politik angesehen werden. Das
Volk wlrde zu dem Glauben gebracht,
daß die gegen den Imperialismus und
Militarismus sowie gegen daS Wachs
thum und die Gefahr der Trusts vorge
brachten Argumente unrichtig seien. Es
wird jedoch nicht lange anstehen, bis es
die Entdeckung macht, daß es geiünscht
worden ist und daß der Imperialismus
und der Militarismus eine wirkliche Ge
fahr für das Land ist "
V a n d e r b i l t's R.'iz.Trust. Aus
Crowley, La., 'chreibt man: Der kürz? i
lich gegründete Reistrust, der sich ,,Ame
rican Rice Growers Distlibuting Com
pany" nennr, ist hie- mit 15,(00,000
Aktienkapital inkorporirt worden. Die
Beamten sind Vm, K, Vnderbilt, Prä
stdent: Willui Ddfan von CrvDl'y.
Vice Präsjd,nt und Sktriebsleiter ; Al r
ander V'j. Hzllberz von Ncw $.nf,
Schciymni'tti'i Jjiiic? P. M,: Moj rn
vn Ä.m Zjork Zektet.i-. Die ichiits,
l'ifunj dcä :'i.i3!rüt b.'si d.k sich in ,
Ciowley.
isiiu Roosevelt ist damit deschZizt
zur iZnanerunz en dies Kampazie
Photographien von der Reis tu Gal,
ten, B ichie. Leita,i?l und arkikalu
ren darüber zu mmeln. M du, sie
aller ngl eine interessante tkillektien
werden, aber vollständig wär sie doch
nur. wenn ihr auch die itteitrlze aser
leibt würden, welche eifrige ewandtrer
de Rauhreiterl in der Gestalt ,o, Odst.
Gemüse uu Eiern in ziemlich reisem Zu
stände gewidmet habe,
S e l b st die enlichiedensten Gegner
deß Herrn Bryan müssen zugestehe, daß
der Mann seines Glichen nicht hat im
Lande, er ist h'ult d.-r populäiste Mann
n den Äer. Staaten: Se t den Tagen
Henry Elan hat ti keine so magne
ti ehr Perionlichkeit in dusern Lande ge
geben, eine große Beredksamkeit, seine
Meisterschaft in der Oeb.tte, seine wun
derdare Selbstbeherrschung und Uibani
tät machen ihn zu einem Eharakter, der
seine Mitstreber und Zcitgeuvssen, wie
Saul die Kinder Jsreal, um Haupie,
läi'ge überragt.
ti ie Prosperität von Armouc ckEo.
Aus Chicago w rd berichtet: ,. Ar
mour fc Eo , bi' größte Fleischsi.ma der
Welt, wird idr Kapital von 2t) aus SS
Millisnen Dollars erhöhen. Sie hak
sich mit drr Firma Aimour in Omaha
zu einer Gesellschatt tcschmvlen. Die
Oahaer Ar,ourS sind Wessen bis
ründerS des Chicagoer GeschStl, Phi
listst D Armour. ie neue Gesillichaft
ist noch einmal o kapilalbsahig IS ihr
nächstgrößter Concurrent, u v es ist nur
noch eine Frage der Zeit, wann der ge
saminte Handel von Schlachtvieh, Fleisch
uni gleischorodukien in len Ber, Staa '
ten von einer einzigen Gesellschaft gelei
tet wird.''
W t r wollen in diesen Zeilen den
Werth oder Unwerth der Sache, sür
welche Wm. I. B,0jn eintrat nicht er
ötei.i. Wr möchten darin nur fragen
b der Mann, der von allen Siiten so
furchtbar angefeindet wurde, der den
ganzen Gcoßbesig deS Landes und dessen
taufende Organe zu geschworenen Geg
nein halte, der mit den Kräften eine
Titanen einen so nngleichen Kampf führ
te und an der Spitze feiner Gefolgschaft
so wuchtig und unermüdlich daranhaute,
der einen Mlignetismus ohne Gleichen
ausübte und in Hundeittausenden solch"
glühenden Enthusiasmus machzurufen
verstand, wir möchten fragen, ob dos
nicht ein außerordentlicher, bewundernss
werther Mann ist?!
E i n Biertrust schließt fünf Brauer
eien. Aus Pittsburg wird geschrieben:
Im letzten Jahre wurden nahezu 1,000-,
on0 ftasi Bier nnn der Biitsbura iHierni
tilg Co. gebraut, 200,000 Faß von an
deren hiesigen Brauereien und 150,000
wurden von außerhalb importirt Der
Trust braute in dem cn 1. Nooembee
veenveienayr ss.tttiu gag Bier over
100,000 Faß mehr "lz d einzelnen
Brauereien vor ihrer Bereinigung sabri
zirtin. Dazu kommt noch, daß die Brau
ereien von Nasser, Seisert und Lenner
auf der Südseite, die Fcottocle Brauerei
und di' alte Hippiey Brauerei in Alle
gheny seither geichlossen morden sind.
Der Reingewinn der Gsellschzft belauft
kick ans onnäbernd & 7.Vi 000 nbrr
hinreichend zur Zahlung von 6 Prozent
. e w -!.-. m it La M.k
aus nie D,ouu,uuu izovoonvs, ( Pro
isnt aus die (1 500 0(1(1 Bennriuain Äk.
tien und 6 Prozent auf die 8,500,060
gewöhnlichen Aktien. Außerdem ver
bleibt ein erbeblicker Uebetschuki. und ein
bedeutendes ArbeitSkapiial
W i e Europas Herrscher sinzen. dar
Über weiß der Sri de Paris isslaendeS
zu berichten. Europas Herrscher singen
nicht nur, sondern einige thun es auch
mit Talent, unter ihnen Kaiser Wilhelm,
ein ausgezeichneter Bariton. Die üöoi
qin von Sp inien würde eine große Sän
gerin geworden sein, wenn sie nicht Herr
scherin geworden wäre; sie hat eine wan
derbare Mmoiuvranslimme RtJKniiin
Viktoeia hat ebenfalls eine sehr hübsche
Vtimme geyavt, und ne tj&t Unterricht
von der Palti erhalten. Ja intimen
Kreisen sang sie zusammen mit drin . Er
Stern". Oskar ver Zweite von Schwe,
den hat eine kleine Tenorstimm'. Ciar
Nikolaus singt niemals: er preist. Ab-dul-Hamid
ist dag?gei ein ausgzeichne?
er Musiker: er komponiert religiöse Mn
stk. und besitzt eine monumentale Or
gel, auf der er improvisstct. Ferdinand
von Bulgarien singt Baß. In seiner
frühen Jagend sang Leopold von Belgien
Tenor; er hat ein überraschendes mustka'
liiches Gedächtniß und spielt auf dem
Piano den ganzen Wagner, ohne anzu
stoßen. Viktor Emanuet d r Dritte
singt, allerdings etwas falsch, lehr trau
rize Gesangsstücke. Die Sinn Wil
helmine verabscheut die Musik: sie kann
eS nickt ertrage, daß man in ihrer Um
gebung musiziert, und ihr künstiger Gut
te, der ein leidenschaftlicher Musiksreund
ist, wird ein großes Opfer bringen müs
sen, um ihr zu gefallen.
Amerika konkurrirt mit immer
größerem Erfolg aus dem Weltmarkt.
Sein Handel und seine Industrie geben
der europäischen Konkurrenz harte 'Küsse
zubacken; Freudenge!Sk,ge durchhallen
die Luft, aber leider, eS qibt auch eine
dunkle Kehrseite der glänzenden Medaille.
Der .arokie Auischmu,a" ,rinn,rt nur
z sehr an jene Periode Englands, die
mit der Beherrschung des Weltmirktes
durch englische Fabrikate abschloß. Da
mals stimmte der KapikalismuS in Eng
land dieselben SiegeSlicder an, die wir
beute in Amerika hören. Wie aber lebte
das englische Soll? In der entsetzlichsten
Armuth. Die Siege aus dem Weltmai kt
wurden erkauft mit der Verelendung der
Massen. Die Ausbeutung kannte keine
Grenzen. Der Kinde mors nahm in den
Fabriken einen furchtbaren Umfang an.
Gerade damals wurde in England der
Grund gelegt für die Verkommenheit gan
zer Bevölkerungsfchichten. die Armuth
und Ver,weigunq dem AlkvholismuS und
der Prostitution auslieferten.
ThvmaS Carlvle schrieb über diese Pe
riode de .beispiellosen Aufschwungs'
vlr rngiiiqen ounrie: Wadrenb Ena
land auf dem Weltmarkt ,,euc Siege
feierte und Absahgebiete find, gib ,s
i,i London Kunderttausende
Fragen und Kinöer in den Schwihbuden
der Kleider-Fad, ik.il.on. die sich nicht auf
die Straße mag?n rurften, weil unter ih
ren ,'.,ms?n und Klciderfetzkn da n?c?ke
Fle.ich hervorlrzi. Sie verdieicn nicht
so vi:l. raß sie sich die nothwendizstn
Kleider kaufen konnten."