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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 15, 1900)
!Pie ich ztt meiner tvtu kam. , O.n huhu ;' oii l. )i. J ßaüüo Zl 2. faßen die Cfizvre ' tarn ficmiitöltJ)n $benM'.Vt;iUi, dir drch die ÄUdttljreineS ftameruoen ueu der HoSzkil-rcife eine festlich'!! fl, strich bekam. Man scherzte. Lutte rauchte und schlürfte beglich g,, grünen Kelch.n den edlen lRUiinuetn. Besonders cufa,ctiuiiit war die Stirn miiiia. unter den och iiiivabdrcUMen Cfiijificn. Am lautijlen tönte wieder einmal die Siiiiime des kleinen Lein nanlS von ReiKwiß. des anntamittit 'Witzboldes, der mit luftigen bißche,, und kleinen 'Abenteuern nur so um sich warf. Eben erscholl am unteren Ende der Tafel Bravo. samoS. pyramidal", ein Zeichen, daß ReiKwig wieder einnw'l etwas nies geleistet Halle. .Na. Klei, tier," rief der dicke Hauplmann Below. ..was ist beim wieder im Winde? viaus mit der Sprache, einen guten Witz Hören wir alle gern." .Verzeihung. Herr Hauplmann. nur einen Vorschlag erlaubte ich mir zu machen." Na denn man los." Tann also meine Herren, bitte ick fünf Minuten urn'SBJort: Wieder ein mal yat uns Vlittor einen Käme, raden aus unserer gemiitblichen Kneip, ecke geholt, und um diesem Unwesen ein wenig zu steuern, vor allen, aber um uns. den Unwissenden, ein Mittel zu schaffen, uns gegen diese TeufclSkitnste zu schügcn. schlage ich vor. daß an je einem Abend einer der vcrhcirathcten Herren erzählt, wie", wann" und wo" er Amors Listen zum Opser fiel. Die unverheirathetcn Herren werden mit ihrem Tank nicht hinter dein Berge halten." Alles lachte, rief Bravo" und trank dem lustigen Leutnant zu. ..Wer aber macht den Anfang?" riefen einige Stimmen. Auch dafür wußte der fidele Rcißwiß Rath. Er ließ sich von der Ordonnanz ein Blatt weißes Papier bringen, zerschnitt dasselbe in kleine Streifen, auf den einen schrieb er ,,cr zählen", faltete sie zusammen und ließ nun die Loose unter den verheirateten Herren kreisen. Das Loos traf den .auvtmann von Merten. einen sebr bk. liebten Offizier, dessen reizende Gattin von den gejammten jungen Marssöy nen angeschwärmt wurde. Anfangs sträubte er sich, er wurde aber von der Mehrzahl überstimmt. So lehnte er sich dann behaglich in seinen Stuhl zu rück und begann: ..Sie wi sen ja alle, meine Herren. daß ich in meinen Jugendjahrcn ein ziemlicher Windhund, vor allem aber ein großer Tamensreund war. In die- sein Punkte aber war es in meiner Garnison recht kläglich bestellt. Tie wenigen. wirklich hübschen Mädchen wurden von ihren Müttern ängstlich gehütet, und die anderen na. für die sogenannte reifere" Jugend danke ich heute noch. Mit welcher Wonne ich meine Koffer backte, um einem Kom mando nach S. zu folgen, können Sie sick wobl denken, denn Berlin, da sldorado Aller, war von S. mit dem Schnellzug in kurzer Zeit zu erreichen. Daß ich meine Zeit, wenn irgend mög lick. in Berlin verbrachte, ist wohl klar. Anfänglich in Uniform, dann aber des besseren Amüsements wegen in Civil. lZinrs Abends, eine Woche vor Weih- nachten, bummelte ich auch Unter den Linden. Da eö tüchtig kau war. ecyres Mxibnackitsmetter. hatte ich meine er frorenen Glieder in einein Cafe durch einige gute Kognaks wieder erwarmi. Ich stand nun in abenteuerlicher Stim muna an der Ecke und wartete einen günstigen Augenblick ab. um die lrieb richsträße überschreiten zu können. Plö lich fiel mir ein kleines weißes Packet n liorti mit einem blauen Bänd cken'verschnürt, zu Füßen. Blitzschnell iiflsf. ich mied darnach, denn ich sagte mir ganz richtig, daß nur Damen solche niedliche Päckchen haben. Ich betrach tete nachdenklich meinen Fund, als eine Stimme neben mir erklang und sich als Besitzerin desselben erklärte, während eine kleine behandschuhte Rechte darnach griff. Erstaunt sah ich auf und schaute i in rtflcr eh tf5 le tO)ICDCN, von dunklen Locken umrahmt, dem die Win uruu? klttbendrotbe Wangen verlieh Ein paar dunkle Augen blitzten mir entgegen, und um den rothen Mund zuckte' ein schelmisches Lächeln. Wir -lich, ich stand ganz verdutzt und scyau e nur immer in daö reizende Gesicht. Kannte sie mich? Schon hatte die irnige Dame das Packctchen ergriffen und eilte !., Ef.r;,.irtftrifcp hinaus. Kurz eitt Vil ()ltHHM,....- -7 I - tf, r ,kk. inh-.ii ich hr. 7i,ekt blieb iuiiu cii i'' "t - y - . sie vor einem der Hcllerleuchtcten Läden stkn ,he i iedock neben ihr stand. war ihre schlanke Gestalt schon wieder im Gedränge vcr,cymunoen, m m Stadtbahnbogen aufzutauchen und in die Halle zu treten. Am öcgnutt u in- Qarh nach dem Zoo Liiimii iit v- i' - ' x. T;fö Carton ick Natürlich 0Uch. iUUllUJv.il , . - Eben fuhr der der Zug em. Trotz x.xvXv..a iipTiittsl es Mir. ÖIl vcs wcuiuitiji n""o . ' . ihrer Seite zu bleiben und m da s?n i kommen. Eine An Näherung in dem sehr besetzten Coupee ... mn,Urh ick lONNtC bei litt IDUl IllUlt I,,,,. i - , . gehindert die reizende 2 trachten. Als oer Jvg hk", n" ihr galant die Thür. Sie neigte dan ;." v s,mT. nvscken. wobei Ich UHU UU3 um.- i.-.-.- . aber ein spöttisches Lächeln über ihre Züge huschen ah. yr.S.f: 1a m.Kr. Mit einigen immune " :(,.. raschen Schritten war ich an ihr Seite, zog höflich den Hut und bot ihr nuine .-fg!dtuna. ou. 2it wandte mir Itzl bäi reizende (iesittchfit gzuz ja, und tu i!zien da:i5fit Augen btitfU schelmisch uuf. .Es wiit wohl unrecht. itu:in, ich tolch tuem Ättler gegen uder so unnahbar bliebe, aber leider ist ,h.e Muhe umsonst, denn ich bin de ret!S zu Haus." Und vor der harten thur eiuir kleinen, malerisch im Schnee geb.tleten BiUa blieb sie stehen. Ich mochte wohl ein wenig verdutzt ausge seh.',, haben, denn sie brach in ein lustiges Lachen aus. in das ich unmil! kürlich eiiiftiin,iite. Dann aber ver stiimmte ich jäh. den sie war in den Garten getielen und machte eine ein ladende Handbe,vegung. ihr zu folgen. Kommer Sie nur. ' meine Ellern werden sich freuen, den Beschützer ihrer Tochter kennen zu lernen." Im ersten Augenblick war ich sprach, los. Tann aber kam der ganze be kannte Leichtsinn eine lebenslustigen Leutnants über mich. und. ihr rasch meinen Namen nennend, trat ich mit ihr in die Halle der Villa. An der schön geschnitzten Eichenthür ersah ich ein kleines Bronzeschild mit dem Na inen; von Bergen. Major". Ta fiel mir's wie Schuppen von den Augen. Ich erkannte die kleine, lustige Gespielin meiner Kinderjahre wieder. Fräulein Elly. sind Sie Elly. bist Tu es wirklich, wirklich. Sie Du kleiner Wildfang?" Wie ein Jubel schrei kam es über meine Lippen, mäh rend ihre kleinen Hände sich fest in die metnen schmiegten. Ja. te hatte den lustigen Eugen gleich wiedererkannt, trotz des sonnenverbrannten Gesichtes; denn sonst." nickte ste schelmisch. hätte ich mir Teine Gesellschaft wobl verbeten." Nun. meine Herren." schloß Haupt mann von Merken, können Sie sich wohl denken, daß ich in den nächsten Tagen ein häutiger Gast tn der der schneiten Villa war. und die Folge da von, daß ich bereits am Weihnachts abend dem Junggesellenleven auf ewig Balet sagte." Na," rief Leutnant von Reißwitz. gestern erst habe ich der Lore Sandow ein Packetchen getragen, aber nie wieder ihn ich's!" Im Stillen aber leerte er sein Glas doch auf Lorens Wohl. 2xnhobedilrftig. Residenz of John Ritsch. Esq Größer Neu York. Mister Editer! Wie heeßt des doch in seimigem Poem? Ich möcht am liebste passe dann wär s uff emo still." Es heißt zwar eigentlich noch e Bißle anerscht. awwer so hör Ich'S immer vun die Skatspieler. Any how hen Jch als emol so e Sehnsucht, so werklich e Longing nach Mei Ruhe ze hawwe oder um Mich noch deitl'.cher auSze drücke: E schwer wüthiges Heimweh nach Garnirthun, aufrichtigesVerlange nach ununterbrochen ner, purer, plötzlicher Fallenzerei. Of course gebt es Leit, wo denke, i Prominenter, wo Privatier ts. der hätt nix ze thun. Des wiffe Sie aw- wer selwcr. Mtstcr Edtter. daß des Mistäbk is. Oder wann Sie's net wisse, da frage Sie emol Ihm Sos- seieit-Edtter. Der kann Jhne age. wie Mir Praminente im Schmeiß vun Unsere Anqestchter zu alle Gründe Ovenings. Worschtmärkt. Metzelsuppe, Martinigüns-Esse, zu Preiskegle un Skat-Turniers, zu Büll un Tanz kränzche un Mäskcrädball un Narrn fjtzunge un erste Nücht in die Tiäters müffe, blos damit Mir de nexte Tag als Praminente unner die anwesend Befunene im Papier stehn. Ich möcht des is Mei aagcbli5 liche Stimmung in de Ruhestand trete, möcht so was mer sagt e riteiert Praminenter wern. Ich war nämlich die Täg drüwwe in Williamsburg un Brookl'yn un da Hot Mich' uff emol die Sehnsucht nach dem praminente Ruhe and ergriffe, weil Ich verschiedene Tschentclmänner vun der Kläß getroffe hen. Es gebt erer Uwrtgcns ach tn Nen ?Iork plcnty. Ich stell Mir des werklich wunner schö vor. Morchcns steht mer uff un breckfeschtct. Tann zieht mer sich un geht uf eine kleine Umweg, wo mer verleicht als emol bei eme Bekannte stehn bleibt un en kleen Talk üwwer des Wetter Hot. in die Weistub zum Frühschoppe. Ta trefft mer die annere riteierte Vraminente un mit dene schimpft mer üwwer de Freiluntsch un scgt jeden Tag wieder, er wär nimmer so gut wie sunscht. mer schimpft üwwer die TSxes, üwwer des Goverment. üw wer die Zitty-Administrächen. üwwer die deitschc Zeitung, lorz umwer mm ocs. un hauptsächlich schimpft mer üw wer die annere Weistub äraund the Eorner. wo e Oppesischen is zu der Frühschoppe-Weistub. un diklärt. daß mer da nie mehr higchn thät. Wann mer genug Wci gctrunke, gefreiluntscht un geschimpft yvl. geyr mer oeim zum Este. So wie mer sich nach dem Esse de Mund aewischt Hot. geht mer spazieren. deS heißt mer geht uff eme deirekte Weg in die annere Weistub äround the Corner, wo e ppe,t,cyen zu oer ruy fchoppc-Weiitub is. Da trefft mer die ganze Krulischoppe Gk'eUkchaZt un mit oene Herrn schimpft wer dnn üw!?cr Einige?, wo Eint grad ei'ülll un las t , sich die Neuigkeit? aus der Nachkar-! schait erzähle, eßt dann spä!er en H ipp? Fnilllitt'ch. segt. der Luntich war net bcint so gi.t wie sunscht. lorz mer vcr treibt sich bei seim ckoppe Mosel die Zeit in der angencdmfte Weis un wann mer grad :iir Auncrcs ze thun weeß, da schimpft mer erst iiivwcr die Oppe stchenWeiftud äround the Corner un segt. da that mer nimmer higchn, dann spielt mer Pinackel oöer Schafskopf. Tann geht mer heim zum Esse un des Abends geht mer adwcchslung-wcts entweder in die eine oocr in die annere vun die zwei Weistuve un spielt Skat un läßt ich zu teil Wet wieder so en ganz kleine Happe Freiluntsch gcwwe un seat, er wär heint nit so gui wie unscht. un dann trinkt mer sei Night- cap nn dann geht mer haut in'S Bett. Un so geht deS Lewe vun eme ritcierte Praminente ein Tag wie de annere in der gemüthlichste un schönste Weis wei tcr un nach diesem schöne Lewe da hen Ich ornlich Heimweh gekriegt. Ammer os course: I bin noch ze jung, for schun alle Ambischen uffzegewwe, un daiin hen Ich noch ze viel Tuttics als Prcsi dent un WeiS-Prüsident oder als Tre scherer vun alle mögliche Vereins un atnäschenS un bisctts sein Ich ta aach noch in Ballidix. wenigstens bat tcrn Mich Mei Frents immer. Ich sollt doch e Affis anemme. Also warte mer noch e Paar Jährche, bis mer in de praminente Ruhestand trete. Tamit sein Ich einstweile so lang Mit RigardS BourS John Ritsch. Esq. Des Admirals pedometer. Von dem kürzlich verstorbenen amc rikanischen Admiral Sicard wird fol gende hübsche Anekdote erzählt: Tcr Admiral genoß den Ruf eines der striktesten Vorgesetzten in diesem Dienstzwcige. Er bestand stets darauf, daß alle Obliegenheiten auf das pünkt lichste und genau, wie es das Reglement vorschrieb, von den Mannschaften wie Offizieren erfüllt ivcrden müßten, und wenn seinen Pedantischen Anforderun gen nicht bis zum Tipfelchen auf dem ..," entsprochen wurde, pflegte er mit einem gehörigen Donnerwetter darein zu fahren, daß es nur so krachte. Tas Admiralschiff lag mit einem kleinen Geschwader in einem tropischen pasen vor Anker, die Temperatur über stieg die Grenze angenehmen Sommer Wetters um zehn (irade, und die jun- gen Wachiosfiziere fühlten sich nicht gerade zu einer überaus lebhaften Tienstthätigkeit angeregt, wie dies un ter solchen Umstünden ja erklärlich ist. Auf der luftigen Stelle, auf dem Hin terdeck war ein beguemcr Armstubl po flirt: dem alles durchdringenden Auae des Admirals war derselbe lange ent gangen, weil dieses Möbel nicht auf der iette des Tecks placirt war. wo der Admiral in regclmentsmäßiger Un nahbarkeit seine einsamen Verdäuungs Spaziergünge zu verüben die Ge wohnheit hatte. Der Schiffskomman dant. welcher hier promenirte. und sich wohl noch besser der Tage erinnerte, wo er auch noch als Wachtoffizier herumzuwühlen hatte, konnte näher an dem Armstuhl vorbeigehen, ohne ihn zu sehen, als der tapferste Landlubber" wohl für möglich gehalten haben würde. So führte der Armstuhl ungestört ein idyllisches Dasein, so lange Admiral und Schiffskommandant auf Deck weil ten, hatten sich aber diese hohen Herr schaften in die unteren Regionen zu rückgezogen, dann bevölkerte sich der Armftuhl in regelmäßiger Reihenfolge mit den gewöhnlich wachthabenden Offizieren. Der Armstuhl blieb indeß dem Ad miral nicht auf ewig verborgen, und als er dieses Möbel entdeckte, ward in seinem dienstbeflissenen Herzen ein schlimmer Verdacht rege. Da indessen trotz verschiedener Ueber raschungsversuche niemals ein Offizier in dem Armftuhl entdeckt wurde behielt der Admiral seinen Verdacht sür sich und machte auch dem Schiffskomman danten weiter keine Vermerkung dar über. Aber er hatte eine Idee, wir das selbst bei Admirälen manchmal vorkommt. Eines Morgens traf mit der Post ein kleines Kistchcn für den, Admiral ein, und am Abend, ehe er sich in sein Aller heiligstes zurückzog, ließ er den wacht habenden Offizier zu sich rufen und übergab ihm ein kleines rundes In strumcnt. welches viel Ähnlichkeit mit einer Uhr hatte. Herr Blcnkins." sagte der Flottengewaltige tragen Sie dies während der Wache bei sich und übergeben Sie dasselbe dem ablösenden Offizier mit gleicher Instruktion." Leutnant Blenkins steckte das Ding in die Tasche, salutirke und begann seinen amtlichen Spaziergang. Sobald aber oer Vöchstiommandirende sich zurück gezogen, streckte er sich bequem im Armstuhl aus und zündete sich eine Cigarette an. Am nächsten Morgen standen Leut- nant Blenkins. Ensign Smalgray und Leutnant Swift vor dem Gewaltigen. Meine Herren," sagte dieser und die zusammengezogenen duschigen Brauen deuteten an. daß ein Sturm im Anzug sei, ich habe dieses kleine Instrument, welches Sie gestern während der Wache gc!ri,',en. zeprüst. Meine Herren, die s,s Jnftrüment ist ein Prd?meter und ich l'in i, verlascht, zu bemerken, dajt danelde nur zweiunpeitthald Meilen registiiit. Das müßte den Anschein erregen, als ob Sie, meine Herren. hinter den Aiisordkrl.iien des Dienstes zurückgeblieben seien. Ta ich 2ic als d!c!,ttei?rize OsNzicre kenne, so will ich nicht nach einer einmJligen Probe mein Urtvcil auf ein nicchanischi? Jnstru ment dasiren. ich ersuche Sie also, mor gen Abend dauclbe wahrend der Wache nochmals bei sich zu tragen. Ich danlc Ihnen, meine Herren!" An dem Abend hatte Leutcnant Switt die erste Wache, und sobald der Admirul sich zurückgezogen, ließ er sich in dem Armstuhl nieder und beorderte den Schiffsjungen Muggins her. Mug ginS," sagte er in strengem Ton als Sie heute Landurlaub hatten, blieben Sie eine halbe stunde über die Zeit." .Zu Befehl. Herr Leutnant!" Sie haben wohl gedacht, ich würde das so hingehen lassen?" fragte der Leutnant. Ich hatte das gehofft. Herr Leut ant." murmelte der Schiffsjunge kläglich. Durchaus nicht." erklärte der strenge Vorgesetzte, aber hier neh inen Sie dieses Instrument und schüt tcln Sie cs vier Stunden lang so hef- tig, wie Sie können, dann wollen wir die Sache auf sich beruhen lassen. Ad- treten!" Am nächsten Morgen standen die drei Ofnziere wieder vor dem Admiral. Aus dem Antlitz des Gestrengen spiegelten sich widerstreitende Gefühle. Meine Herren," sagte er in halb entschuldigen dem Tone, ich befürchte, ich habe Sie falsch beurtheilt. Nach Prüfung des Pcdomcter finde ich, daß derselbe eine Distanz von 89i Meilen registrirt. welche Sie. meine Herren, in zwölf stunden gegangen sind. Es tst klar. daß die verd Maschine absolut werthlos ist" ein klatschendes Ge räusch, als der Pedometer auf die Was- scrfläche der Bai prallte ich danke Ihnen, meine Herren!" ler Ursprung deö Beifallklatschens wiro von vetare omoroio in einer oc sonderen Abhandlung auf Grund völ kerkundlicher Thatsachen erörtert. Bei den Naturvölkern ist die Sitte des Händeklatschens weit verbreitet, hat aber eine weit umfassendere Bedeutung als bei uns Culturmenschen. Ltvtng stone, der große Afrika-Reisettde erzählt von den ihn begleitenden Ncgcrfrauen deS Alpalupal-Stammes, daß sie, in ein Torf eingekehrt, bis Mitternacht ih:e Lieder sangen und unermüdlich dazu in die Hünoe klatschten. Das Händeklatschen als musikalische Beglei tung. hauptsächlich zur Marlirung deS Tactes, tst ja aanz naheliegend, und man findet den Brauch auch bei vielen der Bvllcrstümme vertreten, die jetzt in Europa als Sehenswürdigkeit von Ort zu Ort gefuhrt ivcrden. Bet manchen Böllern aber hat sich eine ganze Sprache des Klatschens ausgebildet. Living stone berichtet z. B. ferner von den Toipetas, daß sie aus alle möglichen Fragen mit Händeklatschen antworten. Bittet jemand auf einem engen Wege um Durchlaß, so klatscht der Toipcia als Zeichen der Gewährung in die Hände, er meldet, wenn er von der Ferne gerufen wird, durch zweimaliges Klatschen, daß er kommen wird, er klatscht in die Hände, wenn er sich von einer höherstehenden Person vcrabschie det. Bei den Bewohnern des afrikani schen Dorfes Cmuna bedeutet das Händeklatschen alles mögliche: Lasset mich vorüber!". Erlaubt!". Wer zeihung!". Achtung!", Lebewohl!". natürlich immer mit einem verschie denen Ausdruck und Klang des klatschen den Lautes. Wird ein Untergebener gerufen, so muß er zum Zeichen des Gehorsams sofort in die Hände Hat schen. Am weitesten verbreitet aber ist das Händeklatschen als Gruß, und in manchen afrikanischen Dörfern hört es gar nicht auf. da die Leute sich bei jedesmaliger Begegnung auf diese Weise begrüßen. Lombroso meint nun, daß auch beim Culturmenschen derBrauch des Händeklatschens etwas Ererbtes sei. das allerdings viel von seiner früheren Be dentung eingebüßt habe, aber etwas Gemeinsames sei doch noch zu erkennen. Bei den Urmenschen gilt das Klatschen z. B. als ein Ersatz der Sprache und bedeutet für die verschiedenen Mei nungsäußerungen Lob. Beifall, Ach tung, Zustimmung. Abschied. Dank, Gruß, Entschuldigung. Trotz dieser vielen Bedeutungen glaubt Lombroso doch auch in dem Händeklatschen der Negcrvölker eine Grundempfindung der Heiterkeit und des Behagens hcraiiszu fühlen und so eine Verbindung mit unserem Klatschen herstellen zn können, das bekanntlich außer zum Beifall auch zur Begrüßung dient, wenn ein belieb ter, in seinen Leistungen anerkannter Mann vor eine Versammlung tritt, wie man es ja in Conzertcn und Thea tern hören, auch dazu mitthun kann. Eine Manöver-Anekdote. Mit dem Wachsthum des Militaris mus in der Schweiz stellen sich bei dem ehedem so friedlichen Volke allmählich auch die äußeren Erscheinungen dieses Zustandes ein. Beispielsmeise die mili tärischc Anekdote, die den Vorgesetzten in bengalischer Beleuchtung zeigt. So gibt anläßlich der eben stattfindenden schweizerischen Manöver das Luzerner Tageblatt" vom Tivisionär Obersten Wille folgendes Stücklein" zum Besten: Ter Herr Tivisionär pflegt schon früh aus;',! stellen. Als er s.'iü PniirlKr im t(T"fn" in lltlir tl l'f - .',k,4..,.,,'.. f,-or i .,,,, ,',., iM,f,hi , cincs Abends dahin, daß eine Eompag nie. die in der Ortschaft F. Quartier bezogen hatte. Punkt j t Uhr Morgens den Vormarsch antreten sollte. Der Herr Diviiionar wollte sich überzeugen, ob feine Befehle auch richtig ausgeführt würden. Er ritt al'o hinüber und kam vor der feftgeiitzten Zeit dort an. Da war Alles noch ziemlich rubig. Einen Wachposten fragte der tvtno- när. wo die Soldaten seien. Die Ant wort lautete, sie sind im Begriffe, sich anzukleiden. Wo ist der Herr Hauptmann?" Er logirt im Pfarrhaus." Wille reitet zum Pfarrhausc, kliu gelt und die Magd erscheint schlaf- trunken. Logirt hier der Herr Hauptmann so und so?" lautet die Frage. .Jawohl." Führen Sie mich zu ihm." Vor der Zimmerthür klopft der Oberst und ruft: Machen Sie mal gefälligst auf." Der erschrockene Hauptmann, dem die Stimme bekannt ist, schlüpft in die Hosen und öffnet. v.x will sich ent schuldigen, indem er bemerkt, er habe sich verschlafen. Der Herr Oberst aber spricht ganz gemütblich: Sie haben ja nicht verschlafen. Sie haben noch fünf Minuten Zeit bis zum Abmarsch. Ich wollte Ihnen blos guten Morgen agcn. Herr Hauptmann." Sprach's. salutirte und verschwand. Weitere Folgen hatte dieses Intermezzo nicht, als daß der Herr Hauptmann sich nicht mehr verschlafen haben soll. Zum Schweigen verurtheitt. Eine interessante Blüthe des serbi schen Rechtsverfahrens wurde jüngst von einem Belgrader Advokaten zum Besten gegeben. 'Eines Morgens." er zählte er. tarn eine Frau in mein Bureau mit der Bitte, ich möge gegen ein Urtheil des Belgrader Gerichts Hofes rekurrircn. das sie zum Schweigen verurtheilt! Die Frau war natürlich außer sich über eine solche Zumuthung des Richters; ich aber mußte lachen über die entrüstete und dabei ungemcin red selige Frau, die ein solches Urtheil wohl als schwerste Strafe empfinden mußte. Indessen glaubte ich nicht an ein solches Urtheil, sondern daß die Frau das Urtheil mißverstanden habe. Allein, als ich Einblick in das Urtheil nahm, stand darin ganz deutlich und ohne eine andere Deutung zuzulassen, daß die Frau N. N. zum Schweigen verurtheilt sei. Tie Frau war nämltch von ihrem Mann geschieden und fand Ver gnügen daran, ihren geschiedenen Gat ten mit ihrem Zungengcplänlel zu ver folgen. Tiefer aber strengte wegen Ver- leumdung einen Prozeß gegen sie an, den er auch gewann und infolgedessen sie von einem wahrscheinlich gelang weilten Richter ganz lakonisch zum Schweigen verurtheilt wurde. Die Ge schichte des Rechts konnte bisher kein sol- ches Urtheil ausweisen, und es mußte ein grausamer Richter sein, der eine red selige Frau zum Schweigen vcrurthei- len konnte. sin Kernschusz. Afrikareiscnder: Ein geradezu wunderbares Erlcbniß von meinen Elc phantenjagden will ich Ihnen noch er zählen, meine Herren: Pürsche eines Tages am linken Congoufer hinauf, als plötzlich ein riesiger Elephant auf mich zu kommt. Nun hatte ich aber gerade keine Kugelpatrone bei mir. konnte doch nicht mit Hasenschrot auf Elephant schießen Kerl hätte mich ausgelacht. Was thun? Schnell hebe ich einen der am Boden liegenden Tat telkerne auf, steckte ihn in eine Patrone und der Dickhäuter kam mir gerade schußgerecht brenne ihm eins auf den Kopf. Na, wie nicht anders zu erwar ten. schüttelte das Vieh bloß seine Schlappohren und nahm Reißaus. Nach Jahr und Tag ich hatte diese kleine Episode schon beinahe vergessen komme ich wieder in jene Gegend. Als bald folgte ich, diesmal mit entsprechen der Munition ausgerüstet, der Führte eines Elephanten. Tas Terrain war felsig und ich hatte wenig Ueberblick; eben will ich um einen Fe'lsblock schlei chen, da bleibe ich wie gebannt stehen: denn dort, keine fünfzehn Schritte von mir entfernt, sitzt mein Elephant und pflückt sich behaglich eine Dattel um die andere von einer tym insolge meines Kernschusses aus dem Ohr herausgc wachscnen Dattelpalme! Großartig, was? Aber wahr!" Ein hübsches Bonmot erzählt ein Freund der Münchener Neuesten Nachrichten" von feiner Reise zur Pariser Weltausstellung: Wir näherten uns gegen Abend Paris. Mir gegenüber saß ein gemüthlicher älterer Herr, ein Russe, mit dem ich mich, da er ein ganz passables Deutsch sprach, recht gut unterhielt. Ein paar Stationen vor Paris stieg ein französischer Kavallerist ein, der neben dem Russen Platz nahm und in kurzer Zeit sanft einschlief. Sein Haupt ruhte auf der Schulter meines auch bereits etwas schläfrig gewordenen Nachbars. Ich schmunzelte vergnügt ob des Anblicks der beiden, worauf der Russe, auf den Schläfer deutend, lächelnd sagte: Politik!" Frankreich lehnt sich an Rußland; Deutschland wacht und lacht!" Xtt osseue Z tot ant. ,Mi toua t'nuii Mein lttbes Müttkklkin war ttvxt'A Und kehrte nicht heim und lag in der Grube: Da war ich allein und recht verwaist. Und traurig trat ich in die Stube. Jhc Schrank stand offen, ich fand ihn noch heut'. Wie sie. abreisend, ihn eilig gelassen. Wie Alles tan duicheinandcrstrcrt. Wenn vor der i'aür die Pferde schon paffen. Ein aufgcschlag'ncs Gebetbuch lag Bei mancher Rechnung, von ihr ge schrieben, Bon ihrem Frühstück am Scheidctag War noch ein Stlicklein Kuchen gcblic den. Ich las das aufgeschlagene Gebet, Es war: wie eine Mutter um Segen Für ihre Kinder zum Himmel fleht; Mir pochte das Herz in bangen Schlä gen. Ich las ihre Schrift und ich verbiß Nicht länger meine gerechten Schmerzen, Ich las die Zahlen, und ich zerriß Die Freudcnrechiiniig in meinem Her zen. Zusammen sucht' ich den Spcisenrest, Tas kleinste Krümlein. den letzten Splitter. Und hätt' es mir auch den Hals gepreßt. Ich aß vom Kuchen und weinte bitter. Die Frauen sind entschieden ernster veranlangt als die Männer denn im Müdchcnalter schon haben sie viel früher ernste Absichten, als die jungen Männer. Zweideutig. Er: Gnädige sehen recht abgespannt aus. haben wohl schon recht viel lang wcilige Besuche heut gehabt?" Sie: Nein, Sie sind der erste!" Das kuincristische Mädchen. Hausfrau: Marie, sagen Sie 'mal, was ist das mit der Lampe? Raucht sie?" Marie: Ich weiß nicht, gnädige Frau, ob sie raucht oder trinkt, aber jeden Abend geht sie aus!" Noch schlimmer. Hausfrau (beim Engagement): Aurora, das ist ein viel zu romanti scher Name für ein Dienstmädchen. Ich licbc das nicht und werde Sie Ihrem Zunamen nennen." Dienstmädchen: Ganz wie wünschen, Madame. Ich bin mit Sie auch mehr an diesen gewöhnt." Hausfrau: Wie ist Ihr Zunahme?" Dienstmädchen: Süßkind!" UiitcrtlzZnig. Chef: Es fehlte wahrlich nicht viel, so würde ich Sie umbringen." Commis: Bitte sehr, das hat gar nichts zu sagen!" Zu viel. Patient: Herr Doktor, ich schulde Ihnen mein Leben!" Arzt: O. das verlange ich gar nicht, ich bekomme nur 10 Tollars." Unier Gaunern. Woher hast Du denn den neuen Ueberzicher?" Hab' die Firma nicht lesen können; es war schon finster." Modern. Frau: Ich werde Sie als Zofe nehmen, was für ein Buch haben Sie denn da?" Zofe: Das ist mein Tagebuch, da schreibe ich die Erlebnisse meiner Gnä digen ein!" Niemals zufrieden. So ein Pech! Da finde ich ein Zehnmarkstück! Wenn's ein Anderer gefunden hätte, wäre es sicherlich ein Zwanzigmarkstück!" Gewissensfrage. Arzt (zum befreundeten Weinhänd ler, der sich widerwillig einer Wasserkur unterzieht): Sie sollten gegen das Wasser keine Abneigung haben, wem verdanken Sie denn Ihr Vermögen?" in famoser Herr. Sie: Papa war wohl ärgerlich, als Tu um meine Hand anhieltest?" Er: Im Gegentheil, er fragte mich, ob ich nicht noch ein paar anständige Leute wüßte, die eventuell Deine fünf Schwestern heirathen würden." . Ach sol A: Ist der H. eigentlich ein wohl- unterrichteter Mann?" B: Ich glaube ja; denn er weiß in anderer Leute Angelegenheiten besser Bescheid, wie diese selbst." Zurückgegeben. Wirth: Sie sehen ja heute so ver kalert aus, Herr Lehmann!" Gast: Tas muß von dem Hasen braten sein, den ich gestern bei Ihnen gegessen habe!" G ahnungsloser Engel Dul Vater (wüthend, ob der Unart seines bhnchens): Beugel, siehst Tu diesen Spazicrstock!" Weißt Tu, wozu der da ist?" Söhnchen: Natürlich, zum Spazic rengehcn!" Tas Entschwundene kehrt nicht wie-, der, nur die Erinnerung bleibt zurück.